25.06.2011 - Lone Pine nach BridgeportHeute standen wieder einige Highlights auf unserem Programm, deshalb ging es fix unter die Dusche und zum Check-out. Für unseren überlebenswichtigen Kaffee mussten wir nur einmal über die Straße, da befand sich eine bakery. Aber natürlich nur mit Süßgebäck, so langsam fehlte uns unser Brot
. Mit gefüllten Becherhaltern gings dann endlich, an Lone Pine´s einziger Ampelkreuzung, Richtung Alabama Hills.
Unser erstes Ziel war es den Mobius Arch abzulichten. Mit einem Anfahrtsplan ausgestattet fanden wir sofort den kleinen Parkplatz von wo der kleine Trail startete. Also Wasser in den Rucksack und los marschiert.
Gleich am Anfang sahen wir den "Heart Arch", einen Stein mit Herz
.
Da wir aus mehreren Berichten wussten, das dies die für uns falsche Richtung markierte, setzten wir unbeirrt unsere Wanderung fort. Es dauerte nicht lang und wir waren am Ziel. Wir mussten nur noch einmal um den Arch herumgehen um die Alabama Hills im Hintergrund zu haben. Ein wunderschöner Anblick!
Wir kletterten noch mehr oder weniger in der Gegend herum und entdeckten den einen oder anderen Gecko. Besonders einer mit Giraffenmuster hatte es uns angetan.
Zurück im Auto ging es wieder auf die 395, immer Nordwärts. Auf dem Weg dorthin bekamen die Gebirgszüge immer weißere Spitzen. Gestern noch im Death Valley und jetzt Schnee in Sicht, der Südwesten ist landschaftlich einfach genial!
Am Mono Lake machten wir am Visitor Center eine kleine Pause und informierten über diesen extrem salzhaltigen See. Der Rundgang war sehr anschaulich und interessant gestaltet, gerade für Kinder sehr zu empfehlen. Am Seeufer selbst, hießen uns millionen von kleinen schwarzen Fliegen willkommen. Wie ein Teppich sah das aus, bäh! Die (auch in hoher Anzahl anwesenden) Möwen mussten nur den Schnabel aufmachen um ihren Tagesbedarf an Futter zu decken.
Als nächstes sollte es nach Bodie gehen, 10 Meilen Offroad in the middle of nowhere. So macht Autofahren spaß. Nur nicht zu schnell, denn überall tauchten ab und an freilaufende Kühe und Rinder auf. Von Einzäunung halten die Amerikaner anscheinend nicht viel, aber warum auch? Traditionell fangen Cowboys die Dinger ja mit Lasso ein. Howdy!
"Goodbye God, I´m going to Bodie" sagte man einst über die gefährlichste Stadt im Wilden Westen. 65 Saloons hatte die 10.000 Einwohner Stadt zu den Zeiten des Goldrausches und alle schrieben schwarze Zahlen. Schade das so viele Gebäude einem großen Brand zu Opfer fielen, aber auch so beeidruckte das alte Stadtbild.
Mit unserem Parkplan bewaffnet erkundeten wir die einzelnen Häuser. Es war hochinteressant wie die Leute damals lebten und diese Stadt scheinbar fluchtartig verließen. Vieles ist noch in sehr gutem Zustand, wie das Schulgebäude. Selbst kleine selbstgebastelte Halloween Kürbis Lampions waren noch gut erhalten.
Die Restrooms waren dann der Umgebung angepasst. War zwar komisch das man beobachtet werden konnte, aber ich schien es ignorieren zu können
.
Wir schlenderten stundenlang durch die Geisterstadt und waren beide zutiefst beeindruckt. Man konnte sich den alten "Wilden Westen" so richtig gut vorstellen und vieles wurde in Gedanken lebendig. Ich würde jederzeit wieder hier her kommen und das Interesse an anderen Ghosttowns ist sehr gestiegen.
Wir verließen Bodie in Richtung Bridgeport. Unser Ziel war die Virginia Creek Settlement. Dem Tag entsprechend sollten wir heute wie einst die Siedler in einem Planwagen unter freiem Himmel schlafen. Die Ranch lag dann etwas abseits und war richtig idyllisch an einem Fluß gelegen. Es gab 2 Planwagen, Zeltplätze, kleine Hütten und ein Haupthaus mit Restaurant. Alles Familiengeführt. Übrigens sehr nette Leute
!
Wir stärkten uns erstmal im Restaurant mit Pasta und Pizza. Die Küche wurde auf diversen Internetseiten sehr gelobt und das auch zurecht! Selbst Einheimische kamen vorbei um sich etwas für zuhause mitzunehmen.
Unser Planwagen lag direkt am Fluß und die Feuerstelle daneben nutzen wir natürlich um ein kleines Lagerfeuer zu entfachen. So schmeckten die Marshmallows zum Nachtisch gleich viel besser
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Wir saßen sehr lange am Feuer, tranken Bier und Wein. Das Feuer knisterte, der Fluß rauschte. Dazu der rauchige Geruch in der eigentlich sehr sauberen Luft. Noch nie sahen wir so viele Sterne wie hier, selbst die Milchstraße war sichtbar. Im Nachhinein war das der mit Abstand schönste Abend des Urlaubs. Man fühlte sich fast als Cowboy...
Irgendwann nach Mitternacht löschten wir das Feuer und gingen in unseren Planwagen zum schlafen. Schöne heile Welt
!
Hotel: Virginia Creek Settlement in Bridgeport
Highlight Claudi: Am knisternden Lagerfeuer unter unvorstellbar vielen Sternen sitzen und den Urlaub mit ein paar Gläsern (Fläschchen) Rotwein genießen.
Highlight André: Bodie war schon sehr gut, aber nix geht über den Abend am Lagerfeuer!!!