Endlose Straßen, rote Steine und Sandtürmchen im Schnee30.04.2006, 9. TagNachwehen des Autospektakels vor unserem HotelAuch dieser Tag begann mit dem wunderbaren Frühstück in Moab.
Diesmal hielt ich mich stark zurück, da es mir am Tag zuvor nach dem Frühstück nicht mehr so gut ging wie vorher.
Ich versuchte die wenigen „gesunden“ Dinge bei diesem Büffet zu finden – ich beschränkte mich somit auf Toast mit Frischkäse, Saft und Tee. Auf der späteren Fahrt musste ich leider feststellen, dass auch das nichts half – mir ging es wieder nicht gut.
Da wir in Moab – unserer Meinung nach
– in den letzten beiden Tagen alles gesehen hatten, was es zu sehen gab, starteten wir heute direkt in Richtung
Bryce Canyon. Laut Karte bzw. Reiseführer bestand heute die Gefahr, dass es kalt wird, da dieser Nationalpark sehr hoch (ca. 2000 m) liegt. Nach der Hitze der letzten Tage schreckte uns das aber nicht ab. Unsere Fahrt ging als erstes in Richtung Interstate und dann ein Stück auf der Interstate – alles nicht so aufregend.
Auf Empfehlung unseres Reiseführers fuhren wir nach ca. 70 Meilen von der Interstate ab, um die landschaftlich reizvollere Strecke zu fahren. Landschaftlich reizvoll bezog sich in diesem Fall anscheinend auf die vollkommene Einsamkeit, die uns dort begegnete. Heute war ich Fahrer, so dass ich Automatik und Speed Control mal so richtig ausnutzen konnte – endlos lange, schnurgerade Straße. Irgendwann wurde es dann aber wirklich zu langweilig, so dass ich meinen Beifahrer um Unterhaltung bitten musste.
Laut Karte sollte die schnurgerade Straße ab dem nächsten Ort sich ändern. Den Ort enterten wir dann auch sofort, um zu tanken und auch unseren Kaffee- und Teewunsch zu befriedigen – lange, schnurgerade Straße schläfern nämlich so früh am Tag auch ganz schnell ein.
Der Ort (Hanksville) bestand vornehmlich aus 2 Tankstellen und einigen wenigen Wohnhäusern – naja. Ab hier wurde unsere Strecke nun auch ein wenig interessanter – die Straße verlief nun immer an einem Fluss entlang, so dass auch mehr Grün zu sehen war.
Erstes Highlight am heutigen Tag war dann auch der Grandstairs Escalante NP, den wir aber nur kurz anschneiden konnten, da dieser einfach zu groß war und wir nicht ausreichend Zeit hatten.
Als nächstes kamen wir dann zum
Capitol Reef NP. Da dieser Nationalpark nicht so stark von Touristen frequentiert wird, erlebten wir hier zum ersten Mal die Möglichkeit der „Self Registration“
(zu DDR-Zeiten nannte man so etwas wohl „Kasse des Vertrauens“). Wir bekamen unseren Parkplan also diesmal nicht von einem freundlichen Ranger, sondern konnten ihn einem Schubfach neben der Parkinformation entnehmen.
Die Strecke zum Bryce Canyon führte quer durch den Nationalpark, aber wir entschlossen uns dann doch auch den Scenic Way zu fahren, um wenigstens ein paar Eindrücke aus diesem Nationalpark zu bekommen. So machten wir unsere Fotos und dann ging es auch direkt weiter. Für eine Wanderung blieb leider keine Zeit .... der Nachteil solcher vorgebuchter Reisen
Capitol Reef NP
Unser Auto im Capitol Reef NP
Laut Reiseführer sollte das nächste Highlight „
Mexican Hat“ werden – ein Ort, der seinen Namen von einem Fels bekommen hat, der eben wie ein mexikanischer Sombrero aussieht. Wir fanden das ein wenig übertrieben und haben daher auch nicht extra für ein Foto angehalten.
So langsam bekamen wir auch den Anstieg mit, nachdem wir zuvor schon von weiten die schneebedeckten Berge gesehen hatten – nicht ganz sicher, ob wir da auch rauf müssen. Die Fahrt war aber nicht sehr schwierig, da es ganz langsam bergauf ging. Dafür änderte sich mal wieder umso schneller die Landschaft – „endlich“ gab es mal wieder richtige Bäume für uns. Wir waren ja auch im „
National Dixie Forrest“! Wir genossen die Fahrt durch eine noch halbe Winterlandschaft, da wir ja wussten, dass wir nicht aussteigen mussten. Natürlich auch immer in der Hoffnung, dass wir wieder runter fahren und der Bryce Canyon nicht mehr ganz so winterlich ist!
Die Kurverei durch den Schnee hatte uns irgendwie hungrig gemacht, so dass wir an einem netten kleinen Diner hielten, um uns Burger bzw. Ceasars Salad zu Gemüte zu führen.
Und dann waren wir auch fast da – der Ort „Tropic“ begrüßte uns. Wir fanden den Ort sehr nett und bedauerten schon einmal, dass wir nicht hier übernachten konnten. Es war ein recht gemütlicher Ort mit ein paar netten Hotels. Beim nächsten Mal!
(Auch da nicht, denn dieses Jahr sahen unsere Pläne noch einmal ganz anders aus …. siehe Teil 2) Und dann konnten man auch endlich die ersten „Sandburgen-Felsen“ des Bryce Canyon sehen. Da das Wetter nicht ganz so optimal war, nutzen wir einen Moment mit Sonne, um die ersten Fotos der roten Felsen schießen zu können – nicht dass wir am Ende keine Fotos haben, nur weil die Sonne sich verstecken musste.
Diesmal hatten wir unser Hotel direkt am Parkeingang des Nationalparks. Das war sehr praktisch, da wir so sowohl abends „noch einmal schnell“ und früh „gleich als erstes“ in den Nationalpark konnten. Unser Hotel war Teil einer größeren Touristenanlage und somit checkten wir erst einmal ein. Die ältere Dame an der Hotelrezeption hat uns dann zum ersten Mal in diesem ganzen Urlaub verdeutlicht, dass es nicht nur nette und gut gelaunte Amerikaner gibt.
Sie war zwar nicht unfreundlich, nuschelte ihren Standardtext aber, ohne Rücksicht auf Verluste oder ob wir sie verstanden, ab. Naja, wir bekamen einen Plan der Anlage, so dass es nicht ganz so schwierig war, wenn wir nicht alles verstanden.
Das Hotel war ganz im Motelstyle gestaltet: 4 Gebäude um einen größeren Platz angeordnet. Geparkt wurde immer direkt vorm Zimmer. Wir bekamen „leider“ (zumindest was die Gepäckschlepperei anging) ein Zimmer in der oberen Etage. Alle Zimmer gingen direkt vom Gang außen ab – was erst einmal gewöhnungsbedürftig ist, da so ja jeder in das Zimmer hineinsehen kann.
Aber da das Hotel nicht so stark belegt war, war das auch kein Problem. Das Zimmer an sich, war okay – nicht ganz so groß wie die bisherigen Zimmer, aber alles vorhanden. Nach einer kurzen Ruhepause wollten wir das Haupthaus der Anlage „Ruby’s Inn“ besichtigen. Es gab dort neben einem Fast Food-Restaurant, auch ein „richtiges“ Restaurant, wo wir am Abend zum Büffet-Essen gehen wollten, einen großen Souvenir-, Outdoor- und Lebensmittelladen. Alles vorhanden! Außerhalb waren dann auch noch einige Läden touristisch nett hergerichtet. Wir fanden es ganz nett, aber auch ein wenig kitschig. Aber wo soll es sonst „Wild-West-Atmosphäre“ geben, wenn nicht hier?!
Dann machten wir uns aber doch erst einmal auf den Weg in den Nationalpark, wo wir am Eingang wieder freundlich von einer Rangerin begrüßt wurden und die standardmäßigen Informationshefte bekamen. Damit ausgerüstet machten wir uns auf den Weg zu den ersten Aussichtspunkten. Wir wollten an diesem späten Nachmittag keinen Trail mehr laufen, sondern uns die Felskreationen nur von oben von den verschiedenen Aussichtspunkten aus ansehen. War das Wetter bisher recht zugezogen gewesen, zog es jetzt, pünktlich zu unserer Ankunft, auf – wenn Engel reisen!
Wir konnten also wieder einmal viele, schöne und weniger schöne Fotos machen. Wir fuhren bzw. liefen die einzelnen Aussichtspunkte rings um das so genannte Amphitheater ab und informierten uns auch gleichzeitig über die vielen Informationstafeln, die eigentlich immer überall angebracht waren.
Bryce NP – beeindruckende (Elb)Sandsteintürmchen Dann fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir uns fürs Essen fertigmachten. 5 Minuten Fußweg zum Restaurant und dann standen wir schon in der Schlange zum Büffet. Die Schlange war nicht allzu lang.
Es dauerte dann auch nicht lang und wir bekamen einen Tisch ganz in der Nähe des Büffets. Aber vor dem eigentlichen Essen stand dann noch die Getränkeauswahl an. Da ich die Nase ein wenig voll hatte von Diet Pepsi wollte ich mir auch mal ein amerikanisches Bier gönnen, wurde aber schnell abgeschreckt, da auf der Karte groß draufstand, dass man alkoholische Getränke nur nach Vorlage eines Dokuments bekommt. Ich hatte meinen Pass natürlich nicht mit, also war ich verunsichert.
Wir haben es dann trotzdem probiert – hat keiner gefragt …. Vielleicht seh ich ja schon so alt aus?!
Und dann gings los – zur nächsten Schlange am Büffet. Das Essen war gut, es gab genug verschiedene Dinge – warm und kalt. Und es gab auch mal ein fast ordentliches Salatbüffet. Wir waren am Ende gut gesättigt, aber nach unserem Las Vegas-Aufenthalt muss man schon sagen, dass es bessere Büffets als das von Ruby’s Inn gibt! Aber Preis-Leistungs-Verhältnis war okay – also Abend gerettet.
Wir schauten uns dann noch ein wenig im Hotel und in den verschiedenen Shops um. Es gab hier auch ein Schwimmbad, das wir hätten nutzen können, aber da hatten wir keine Lust.
Da es mittlerweile schon dunkel geworden war, führte unser Weg direkt zurück ins Hotel. Die letzten Handgriffe wurden noch gemacht: Fotos ansehen, amerikanisches Fernsehen austesten (und genervt aufgeben, weil aller 5 Minuten Werbung kommt) ….
Strecke mit dem Auto:
teilweise ziemlich langweilig, da schnurgerade, aber auch ein paar ganz nette landschaftliche Highlights
Essen:
mittags – amerikanisches Diner auf der Strecke, abends – Büffet im Rubys Inn (okay, aber nach Vegas …)
Hotel:
Bryce View Lodge (direkt am Parkeingang, Teil des Ruby’s Inn-Komplexes)... weiter geht es am Montag ....