Traumausblicke am Cabrillo HighwayUnd tatsächlich: Der nächste Tag, ein Sonn-Tag, macht seinem Namen alle Ehre: Ein wolkenloser Himmel wölbt sich über San Simeon und der Pazifikküste. Also schnell aus den Federn! Frühstück für einmal etwas abgekürzt. Nach dem Auschecken beginnt gleich die Fahrt über 340 km Richtung San Francisco. Trotz des weiten Weges will ich verschiedene Stopps entlang der grossartigen Küste einschalten. Der erste folgt schon nach fünf Meilen, weil ich mich noch von den See-Elefanten verabschieden will. Heute sind die in dunkelblaue Shirts gekleideten «Friends of the Elephant Seal» vor Ort, verteilen Infomaterial und unterrichten die Besucher über alles Wissenswerte zu den grossen Robben. Eine gute Sache!
Nach dem Besuch von Piedras Blancas geht die Fahrt weiter Richtung Norden. Zuweilen führt die Strasse auch etwas ins Land hinein.
Wieder am Wasser, gefällt mir die Küste wesentlich besser als bei der gestrigen Durchfahrt.
Ein geplanter Halt findet beim kleinen, aber feinen Julia Pfeiffer Burns State Park bei Big Sur statt. Westlich des Highways bieten sich zwei lohnenswerte Trails zur Küste hin an. Auf der Terrasse bei der Ruine des Waterfall Houses geniesst der Naturfreund einen wunderschönen Ausblick auf eine karibikähnliche Bucht mit Wasserfall.
Hier fällt der McWay Creek über eine 24 m hohe Granitklippe in die Cove und mündet damit direkt in den Pazifik.
Die Anziehungskraft der reizvollen Bucht verringert sich bei den Anwesenden für einen Moment, als plötzlich diese ansehnliche Schlange am Wegrand auftaucht.
Doch so schnell, wie sie aufgetaucht ist, verschwindet sie wieder. So wendet sich mein Blick gegen Norden: auch hier ein grossartiger Ausblick.
Nur schwer kann ich mich von diesem tollen Aussichtspunkt trennen. Aber die Reise muss weitergehen.
Das Problem kennt wohl jeder, der den Coastal Highway schon selber durchgefahren ist: Man müsste immer gleichzeitig lenken und schauen können. Und weil dies nicht möglich ist, schalte ich halt weitere ungeplante Stopps an den Viewpoints ein, wie z.B. diesen hier.
Auch hier lohnt es sich, etwas zu verweilen:
Für den Fotografen ein Muss ist der Halt bei der 1932 erbauten Bixby Creek Bridge, die zu den bekanntesten Bauwerken des Highway 1 zählt.
Auch von der Nordseite lohnt sich ein Blick auf Bridge und Landschaft.
Der Faszination dieser Kulisse kann sich keiner der Anwesenden entziehen.
Nun heisst es aber, dem Tahoe die Sporen zu geben. Es ist vier Uhr vorbei und der Weg nach S.F. noch weit. Durch den bekannten Big Sur State Park mit seinen gigantischen Mammutbäumen direkt an der Strasse, vorbei am lieblichen Carmel, wo Clint Eastwood einst Bürgermeister war, und schliesslich der schönen Monterey-Bay entlang gelange ich am späten Nachmittag nach Santa Cruz.
Von hier führt mich der Weg über die kurvige und sehr belebte SR 17 ins Silicon Valley hinüber. Dort fahre ich in der hereinbrechenden Dämmerung über die 101 bis an den Stadtrand von San Francisco, wo ich in einen Megastau gerate. Eine Stunde später, recht geschafft, aber auch zufrieden mit dem Erlebten an diesem Sonnentag, erreiche ich mein neues und gleichzeitig letztes Logis: das zwar nicht günstige, dafür aber gut gelegene «Coventry Motor Inn» an der Lombard Street.