Wow, dein Vater hat dir/euch wirklich ein Haus bauen lassen? Auch wenn es nicht rechtzeitig fertig geworden ist, finde ich das megatoll .
Du hast doch nicht etwa deine Familie übers Fernsehen suchen lassen ?
LG
Ilona
Nein ich habe sie nicht suchen lassen. Mit meiner Schwester habe ich seit Jahren Kontakt. Erst klassiche Briefe nun per Internet. Mein Vater hat Deutschland kurz nach meiner Geburt verlassen und hat in den USA Familie gegründet. Meine Eltern waren viel zu jung um diese Beziehung aufrecht zu erhalten. Ich lernte ihn auch erst mit 12 Jahren kennen. Für 1 Woche damals. Er sagte mir hier bereits dass er mir ein Haus gekauft hatte aber es folgten Jahre der Funkstille und erst jetzt wo ich Mutter bin und meinen Glauben gefunden habe konnte ich verzeihen. Lange Geschichte
Welches Programm/Navi/Handy hattet ihr denn aus Deutschland welches nicht funktionierte? Ging das GPS nicht oder tats das Programm nicht?
Ich glaube Navmi oder Navfree hieß das. Zunächst war es das fehlende GPS und dann fand es die Adressen nicht
Im Laufe der Reise sollte es aber dann mit einem kleinen Trick doch noch funktionieren...blöd...hatte man schließlich bereits Geld für Handy und Karte ausgegeben
Aber nun geht es endlich weiter
Montag 23.03.2015 Die Nacht war unruhig und ungemütlich. Die kaputten Matratzen dessen Federn mich fast aufspießten konnten keine weitere Option sein. Man ist obgleich der Gastfreundschaft etwas kulturgeschockt. Hier auf dem Land läuft es anders ab und man hat andere Vorstellungen von den Dingen: Die Hunde sind nicht Teil der Familie sondern sitzen angekettet vor den Häusern oder sind in einem selbstgebauten Zwinger, es herrscht keine Alltagshektik man nimmt sich ewig Zeit für die Alles, vom vielen Land um einen rum, den Schlangen vor denen man sich beim Spielen draußen hüten muss und dem normalen jeder kennt jeden mal ganz abgesehen.
Ich genoss es beim Frühstück meinen Kindern eine meiner Kindheitserinnerungen weiterzugeben indem wir meine Lieblingscornflakes aßen. Am liebsten würde ich mir nen Koffer voll damit nach Deutschland mitnehmen! Es geht einfach nichts über „Lucky Charms“ mit den vielen bunten Marshmallowstückchen.
Den Vormittag verbrachten wir in Laurel, einem Nachbarstädtchen wo wir ein wenig shoppen konnten. Das Geld war noch immer nicht auf der Kreditkarte weshalb wir in Deutschland anriefen und dann erfuhren dass der Transfer bis 0Uhr Mitternacht deutscher Zeit dauern kann. Wir hielten uns also etwas zurück und benutzten Bargeld.
Später checkten wir 3 Motels ab, die aber alle nicht in Frage kamen. Ich fühlte mich in diesem Moment tatsächlich wie die verwöhnte Schwester aus Deutschland. Mein Vater sagte: „Deutschland gehört mit zu den saubersten Ländern“ und ich dachte an die Bude ( welches sich später als eine Kette nämlich „Churchs“ rausstellte) wo wir in Laurel Chicken gegessen hatten.In Deutschland wäre der Laden längst dicht gemacht worden vom Gesundheitsamt! Nun gut, nichtmal umonst würde ich in den besichtigten Motels bleiben. Zudem bemerkte ich dass ich einfach zuviel Horrorfilme schaue aber bei dem einem Motel hatte ich direkt ein ungutes Gefühl und die Dame welche uns die Zimmer zeigte gruselte micht. Dann lieber Rückenschmerzen. Meine Schwester freute das, denn so konnte wir „jede Minute miteinander verbringen“. Es schleichte ein kurzer Anflug der Angst an. Ob mir das zuviel wird?
Am Mittag machten wir noch Lebensmitteleinkäufe denn es stand ein BBQ an. Langsam begann es mich zu nerven nirgends unentdeckt zu bleiben denn selbst im Supermarkt hieß es „Oh you Raymels daughter?“ Jaaaaa.......mein Vater ist leider in der ganzen Stadt bekannt. Sei es weil er ein Dichter ist der tatsächlich Geld bekommt für seine handgeschriebenen Zeilen, oder weil man in seine Gottesdienste kommt oder ihn aus der Zeitung kennt durch seine Protestaktionen. Er hat auch kein Problem damit überall zu erzählen dass ich hier bin.
Und so lernte ich im Laufe des Tages noch weitere Familienmitglieder kennen oder Freunde der Familie oder Familien von Freunden oder oder oder.....ich hab den Überblick verloren. Hier bin ich mit meiner Schwester:
Jens musste sich von meinem Vater zeigen lassen wo er das Wildschwein erlegte welches auf dem Grill – oh nein, hier Big Ben genannt, landete. Ich weiß nun auch dass das kein Grill ist sondern ein Smoker - das war Jens wichtig mich darin aufzuklären
Die Stimmung war wie im BET. Haufenweise Soulfood und irgendwann wird aus der normalen Unterhaltung ( die im deutschen Ohr schon nach einem Streit klingt) ein Bitchfight. Cool – und ich mitten drin. Wieder ein bisschen mehr kulturgeschockt.
Guten Appetit