Donnerstag 18.06.2009
....passt auf wo Du längst gehst.Heute ging es weiter in Richtung Glacier National Park, bis zu unserem Ziel Many-Glacier. Langsam wurde es uns komisch mit unseren Reifen, jeden zweiten Tag ihm "neue Luft" zuzuführen, kann ja nicht normal sein, also bevor wir richtig aufbrachen ging es erst einmal nach Alamo. Dort hatte man natürlich keinen neuen Wagen für uns. Es war ja auch nur die Hauptstadt des Staates mit Autoverleih und Flughafen. Dort fragen sicher nie überraschend Kunden nach einem Mietwagen. Wir mussten ihn zur Reparatur in die Werkstatt geben und 1,5 Stunden warten. Ist ja nur unser Urlaub. Als der Fehler endlich gefunden war, es war ein kleiner Nagel im Reifen. Der wurde natürlich entfernt.
Dann ging es doch endlich richtig los und diesmal mit einem guten Bauchgefühl. Wir nahmen die Interstate 15 nach Norden Richtung Great Fall. Dies ist mit 57.000 Einwohnern Montanas zweitgrößte Stadt. Berühmtheit erlangte sie durch ihre 5 Wasserfälle, die leider heute durch Dämme nicht mehr ihre wahre Pracht entfalten können.
Wir fuhren dort den Giant Springs Heritage State Park an, hier sprudeln täglich 1,5 Mrd. Liter H²O aus einer mit wunderschönen Unterwasserpflanzen bewachsenen Quelle. Aus dieser Quelle entspringt auch der kürzeste Fluss der Welt - der Roe River -. Seine Länge beträgt nur 60 m. Man kann ihn von der Quelle bis zur Mündung mit einen Blick überblicken.
Roe River - Blick von der Quelle bis zur Mündung
Wir fuhren die I-15 weiter bis Shelby und bogen dann links auf die 2 Richtung Glacier National Park. Hielten aber noch öfters an um die Landschaft zu genießen.
die hatten natürlich Vorfahrt
kurz vor Many Glacier
In Many Glacier angekommen dachten wir zuerst, wir seien mitten in der Schweiz gelandet, nur dass die Schweizer hier amerikanisches Englisch sprechen. Das muss man gesehen und erlebt haben. Das am Ufer des Swift Current Lakes gelegen Hotel wurde 1915 nur aus Holz errichtet. Wow. Aber auch leider sehr hellhörig. Man konnte wirklich den Nachbarn die Zeitung umblättern hören.
Abends ging es dann ins Restaurant des Hotels und wir speisten fürstlich. Wir erhielten einen Fensterplatz mit Aussicht auf den See und die Berge.
Blick auf den Swift Current Lakes
Many Glacier Hotel
Abfluss vom Swift Current Lakes
Nach dem Essen wollte Jörn noch in der großen Halle am Kamin was lesen, außerdem war von dort der Weg nach draußen zum Rauchen nicht so weit.
Draußen angekommen dachte Jörn, mach doch mal nen Spaziergang um den See, der ist nur 2,6 Meilen lang. Also machte er sich auf. Nach ca. zwei Dritteln des Weges sprachen ihn 4 Jugendliche an, ob er denn wirklich so mutig sei. Als Jörn nach dem Grund fragte, zeigten sie nur auf eine Bärin die sich direkt neben ihm am Wegrand aufgehalten hatten. Puh jetzt wurde es auch ihm etwas anders. Was soll’s, die Gefahr lag ja hinter ihm. Als Jörn dann weiter wollte, sagte der ältere von den Kid´s, da würde er nicht weitergehen, denn im weiteren Verlauf des Weges waren auf der rechten Seite spielende kleine Bärenkinder und auf der anderen Seite wachte die Mutter über sie. Jörn hielt es in der Tat nicht besonders klug, dazwischen zu laufen. Na ja nun saßen sie auf der Brücke zusammen und erzählten sich ihre Geschichten. Nach einiger Zeit trafen noch zwei Waldläufer ein. Die kannten sich Gott sei Dank im Umgang mit Bären aus und sie erreichten die "sichere Strasse". Jörn setzte dann seinen Weg an der Straße weiter fort. Durch den Wald hatte er irgendwie keine rechte Lust mehr. Und einen Fotoapparat hatte er auch noch nicht mit mitgenommen.
Den Abend ließen wir dann der großen Hotelhalle wieder gemeinsam vor dem knisternden, romantischen Kamin mit einem Schlummertrunk ausklingen.
Hotelhalle Many Glacier Hotel
Many Glacier Hotel 171,92$
Heute sind wir 293,6 Meilen gefahren
Gruß Heiner