26.05-2006
Von Austin zum Lake Tahoe
Es bedeutete wieder früh aufstehen, frühstücken und alles startklar machen. Zwischendurch kam Daniel um sein Essen in der Mikrowelle aufzuwärmen, telefonierte kurz mit Angelina, die mich gerne sprechen wollte. Merkwürdiger Weise haben wir uns auf Englisch unterhalten, obwohl wir beide Deutsche sind. Verrückt.
Aufbruch zum Lake Tahoe über den HW 50, der als der einsamste Highway der USA bezeichnet wird.
Unendliche Weite und plötzlich ein Schrecken für Mechthild, die sich gerade abgeschnallt hatte um besser filmen zu können.
Eine Highway Patrol mit Blaulicht winkte uns rechts ran. Grund war aber nicht der fehlende Sicherheitsgurt, sondern drei ausgewachsene Häuser die uns mit reichlich Speed entgegen kamen. Nur rechts ran war da viel zu wenig. Ich schaffte es im letzten Moment die Straße komplett zu verlassen, ansonsten wäre auf jeden Fall unser Spiegel abrasiert worden.
Mechthild war zugleich erschrocken und fasziniert und vergaß darüber sogar das Filmen. Schade.
Die Fahrt am Lake Tahoe entlang vom Norden her, die westliche Seite war uns noch nicht bekannt und mit fantastischen Ansichten und Aussichten. Wir suchten einen CG, dieser lag ca. zwei Meilen vor dem Ort Lake Tahoe auf kalifornischer Seite. Das Wetter war herrlich, 18° und sonnig, so das wir eine längere Runde entlang des Sees unternahmen.
Abends wieder Grillen, hätten gerne ein Feuerchen gemacht, aber dazu war es zu windig und die Campsite unter Bäumen und rundum alles trocken.
Wir freuten uns schon auf den morgigen Tag, mit Gondel- und Dampferfahrt.
27.05.2006
An diesem Morgen trauten wir unseren Augen nicht, in der Nacht hatte es geschneit und es schneite immer noch. Ja hatte man gewusst, dass wir kommen. Es ist das zweite Mal, dass wir am ersten Morgen am Lake Tahoe mit Schnee empfangen werden. Man bedenke, am Vortag waren es noch 18° und sonnig!
Was tun, Dampferfahrt und Gondelfahrt wurden gestrichen, statt dessen sind wir mit dem WOMO rund um den See bis zum Lake Tahoe auf der Nevada-Seite gefahren, haben das Lewis Outlet gesucht und irgendwann gefunden, im Harrods gedaddelt.
Die Strecke war trotz der Wetterkapriolen, Sonne, Schnee, Nebel und eisige Winde, wunderschön.
Zurück auf dem CG wurde gegrillt und ein Feuer entfacht. Ich habe dazu haufenweise Tannenzapfen gesammelt, die herrlich und ohne viel Qualm brannten. Trotzdem stank alles nachher nach Qualm. Nach einem Tag, der nicht ganz so verlief wie wir uns das vorgestellt hatten, ging es dann doch zufrieden zur Ruh.
28.05.2006
Vom Lake Tahoe zum Lassen Volcanic NP
Ganz so früh wie sonst sind wir heute nicht weggekommen, aber es hatte nicht geschneit und die Straßen würden frei sein. Es war abe trotzdem sehr kalt und wir mussten über den Generator für die Heizung laufen lassen, da die Schlafsäcke nicht warm genug waren. Bei genauer Betrachtung waren sie wohl mal zu heiß gewaschen worden. Bei Cruise America reklamiert und wir konnten uns für 60 Dollar neue kaufen.
Die heutige Strecke ging durch landschaftlich herrliche Gegenden mit soviel Wald, das selbst dann noch genügend übrig bliebe wenn ich nächtens sägen würde.
In Ouincy haben wir dann eingekauft, aber die Schlafsäcke waren uns hier zu teuer, so dass wir einen Umweg von 40 Meilen gemacht haben um diese in Chester zu kaufen. Tja rechnen müsste man können, diese insgesamt 80 Meilen waren vom Sprit her teurer als die Ersparnis bei den Schlafsäcken. Auf der Suche nach Sleeping bags kamen wir am Lake Alamanor mit seinem eindrucksvollen Panorama und dem Lassen Peak im Hintergrund vorbei.
Als wir nun wesentlich später als geplant den Südeingang des Lassen Volcanic NP erreichten, stellte sich heraus, dass der HW 89, der durch den Park führt nach zwei Meilen wegen der extremen Schneemengen gesperrt war. Es hatte also keinen Sinn hier zu übernachten.
Die Parkrangerin war uns dann sehr hilfreich und sagte uns, das der Westeingang vom Manzanita Lake bis zu elf Meilen frei sei und das würde sich schon lohnen. Sie beschrieb uns auch sehr genau eine Abkürzung, auf der wir an die 40 Meilen sparen würden.
Sie hatte wohl nicht genau gesehen mit welchem Schlachtschiff wir unterwegs ware!
Diese „Abkürzung“ hatte es in sich.
Es ging hoch und runter, rechts links, rechts bei einer Geschwindigkeit von 10-25 Meilen auf einer extrem schmalen Straße. Zum Glück kamen uns nur zwei PKW`s entgegen und an Stellen wo diese ausweichen konnten.
Selten wurden wir mit unserem RV so bestaunt.
Ab und zu ein einsames Haus, Menschen auf den Feldern odeer im Garten, jeder winkte uns zu, sollte das ein Abschiedsgruß sein?
Da es am Manzanita Lake keinen CG mit Hookup gab machten wir nach Auffüllen des Tanks zu 3.39 $ Station auf einem KOA-CG um zu Duschen, Akkus aufzuladen und einfach zum entspannen.
Endlich auf dem KOA-CG, 14 Meilen vor dem Parkeingang, angekommen, bekamen wir trotz Memorial-Day Weekend einen sehr schönen Stellplatz.
Relaxen war angesagt, mit einem schönen, kühlen Corona, im Hintergrund leise Yanni, seine Musik ist das A und O zum relaxen und er bereitet einem zusätzliche Freuden durch eine Campsite-Nachbarin, die angelockt durch diese Musik, uns die neueste CD von Yanni mitbrachte. Mechthild marinierte die Steaks und verfeinerte eine Sour Creme mit etlichen Kräutern, einfach delikat, dazu baked potatoes.
Mmhm, ich mag baked potatoes.
Es wurde ein herrlicher Abend.