Freitag 05.05.2006
Es bleibt uns nach dem aufstehen und, ja ihr ahnt es schon, dem Koffer
packen, nur noch wenig Zeit in Chicago.
Das Hotel hat einen Luggage Room und den Safe dürfen wir auch solange
wir wollen behalten, also optimal.
Frühstück war im Hotel nicht dabei und so beschließen wir in der Corner
Bakery zu frühstücken.
Was uns an Chicago besonders gut gefallen hat, es ist kein Problem sich
die Windy City zu erlaufen, man muss nicht ständig mit irgendwelchen
Verkehrmitteln von einem Punkt zum anderen fahren.
Und so haben wir, wie teilweise gestern schon, die Chicagoer Architektur
genossen. In Reihe haben wir gesehen:
North Pier, River East Art Center
NBC Tower
Tribune Tower
Wrigley Building
IBM Building
Marina City
Trump Tower Chicago, Baustelle
Merchandise Mart
Fulton House , North American Cold Storage Warehouse
Montgomery Ward Warehouse
Boing World Headquaters
Sears Tower
Civic Opera Building
Jewelers Building
Carbide and Carbon Building
Und etliches mehr, ich kann die Namen nur nicht nennen.
Nun mussten wir uns entscheiden, Grand Park mit den Buckingham
Fountains oder Navy Pier. Der Navy Pier hat gewonnen, er lag günstiger
zum Hotel. Im Nachhinein wäre der Grand Park vielleicht interessanter
gewesen. Der Navy Pier hat viele Food Läden, eine nette Aussicht, hat
uns jedoch nicht vom Hocker gerissen.
Eins steht jedoch fest: wir haben uns in Chicago verguckt, einfach eine
tolle Stadt. Für einen nächsten Besuch stehen dann fest auf dem
Programm die Börse, EL fahren, Trolley Bus und auf jeden Fall eine
Architectural + Historical Cruise Tour.
Nun hieß es Abschied nehmen, Koffer holen, Safe auflösen und auf zur
Union Station.
Und wie sollte es sei, das nächste Gepäckabenteuer bahnte sich an.
DerTaxifahrer hat uns mit dem „kleinen“ Gepäck am verkehrten Ende der
Union Station abgeladen und wir mussten mit unseren Koffern einmal in
die Runde.
Kaum hatten wir den Haupteingang mit Aufzug gefunden, lachte uns ein
Gepäckwagen an. Den haben wir dann fix beladen und sind
mit dem Aufzug nach unten gefahren.
Tickets hatten wir ja schon und das wir das Gepäck selbst verladen war
auch klar. Wir hätten uns den Gepäckwagen lieber genauer anschauen
sollen, da stand auf der anderen Seite: „nur für Männer mit roten
Mützen“.
Sprich die Wagen waren nur für Personal.
Wir haben uns dann vielmals entschuldigt, wir hatten es nicht
gesehen. Die Aussicht das Gepäck nicht schleppen zu müssen hat uns
blind gemacht, zumindest für die Rückseite des Wagens.
Überrascht hat uns die Lounge in Chicago, man bekam noch einen Kaffee
oder Tee, konnte telefonieren und das Gepäck lagern.
Da wir gestern zwar einige Souvenirs gekauft hatten uns aber noch
Postkarten fehlten haben wir den Gepäckraum in Anspruch genommen,
der Mitarbeiter verzerrte ein wenig das Gesicht, wahrscheinlich wegen
dem Gewicht.
Was soll’s wir hatten die Hände frei und machten uns auf
Postkartensuche. Und da hatten wir schlechte Karten, es waren einfach
keine Postkarten zu finden, wir hatten uns den ganzen Morgen in
Gegenden ohne Souvenirshops rumgetrieben und nun gab es einfach
keine, auch nicht im Bahnhof.
Wir laufen zurück in die Lounge, telefonieren noch mal mit Zuhause,
trinken einen Kaffee und schon geht das Abenteuer Empire Builder los.
Witzigerweise befördert unser Gepäck der Mitarbeiter dessen einsamen
Wagen wir geliehen hatten.
Optimal für die Roomette (Gepäckmäßig) gerüstet beginnt das Erlebnis
Zugfahren so richtig.
Kurz nachdem wir eingestiegen sind stellen wir fest: auch diesmal stinkt
das obere Bett abartig, nur diesmal sind es 2 Tage und rund 2200 Meilen
im Zug. Das geht einfach nicht. Wir sagen dem Zugbegleiter Bescheid und
machen uns damit doch gleich beliebt.
Und dann habe ich es gewagt nach den Raucherpausen zu fragen. Seine
Antwort war dann: Erst sich über den Gestank beschweren und dann
rauchen, das würde ja wohl auch stinken.
Gerne könnten wir unser Gepäck wieder ausladen und zurück in die
Station gehen und unser Geld zurück verlangen, er könne schließlich nicht
alle Betten neu beziehen.
Also wer raucht hat auch alles andere zu ertragen.
Da hatte sich der gute Mann dann bei uns sehr beliebt gemacht.
Ansonsten war der Einstieg wirklich First Class, wir hatten und noch einen
Becher Häagen Dazs besorgt und bekamen kurz nach Abfahrt
Champagner serviert.
Die Kombination war nicht alltäglich aber lecker.
So das Handgepäck ist drin und wo finden wir Platz?
So sieht mein Platz nach ein wenig Räumen aus.
Und das ist Mum´s Platz
Und da sage noch mal einer wir könnten nicht packen oder die Roomette
wäre zu klein; alles Quatsch.
Und wieder begenete uns DAS Kuriosium; über die Zugdurchsage kam
irgendwas mit Ladies German. Das hatten wir auf dem Weg Memphis –
Chicago auch schon gehört. Waren wir schon so bekannt oder hatte die
Beschwerde über die stinkenden Bettlaken schon Kreise gezogen? Wir
waren total unsicher was man da von uns wollte, wir haben nämlich
einiges nicht mitbekommen was folgte.
Einmal dachten wir wir müssten dringend zum Essen erscheinen, obwohl
wir doch das Abendessen erst für 8 pm gebucht hatten und es erst 7 pm
war. Des Rätsels Lösung; ihr grinst jetzt bestimmt schon inwendig. Ja, die
Ansagen waren immer gerichtet an: Ladies and Gentlemen ……… und mit
dem entsprechenden Slang wird da dann Ladies German draus. Also
immer aufgepasst, wenn die allseits bekannten Ladies German kommen,
dann wird es ernst.
Der Empire Builder hat uns von Freitag 2:15 pm bis Sonntag 10:25 am
von Chicago, IL über Milwaukee, WI; St. Paul-Minneapolis, MN; Fargo,
ND; Minot, ND; Havre, MT; Whitefish, MT; Spokane, WA nach Portland,
OR gebracht. Wir haben im Laufe der 45:50 h mit dem Empire Builder
2.257 Meilen gefahren, drei Zeitzonen und 8 Bundesstaaten durchquert.
So sieht der Roomette Anhänger von außen aus.
Kaffee war fast immer verfügbar, eine gute Idee, denn zu einem
gemütlichen Mittagsschlaf sind wir einfach nicht gekommen, vor lauter
Zug fahren.
Smokerstopp
Stopp in Havre
Das Essen war durch die Bank weg gut, es gab nur einmal Probleme da
ich mein Steak gerne rear/medium esse und das bereitet schon mal
Probleme. Das ist neben einem well done Thunfisch so ziemlich das
einzige Gericht was ich ohne mit der Wimper zu zucken sofort retour
gebe, wenn es dann durch ist. Ich liebe nun mal die "tote blutende Kuh"
auf meinem Teller.
Da broken english auch nicht immer optimal ist haben wir beim ersten
Abendessen auch gleich den Wein mitbestellt, der war recht teuer, dafür
schmeckte er nicht. Wir hatten gedacht first class all incl. da wäre der
Wein auch dabei, dem war dann aber nicht so.
Sonnenuntergang
Der Grund warum es Verspätungen gibt, denn die gewerblichen Züge
müssen pünktlich sein.
Alte Lock unterwegs.
Im Bereich des East Glacier Parks
Aussichten kurz vor Portland aus dem Aussichtswaggon
In Portland sind wir pünktlich angekommen.
Der Bahnhof ist sehr schön, leider haben wir wegen der folgenden
Ereignissen keine Fotos mehr gemacht. Wir dachten dafür wäre noch
genug Zeit.
Gut das direkt ein Kofferwagen angerauscht kam, so konnten wir das
Gepäck sozusagen direkt weitergeben.
Dann sind wir erst mal in den Bahnhof und in die First Cass Lounge um
einen Kaffee zu trinken und zu überlegen was wir bis zur Abfahrt des
Coast Starlight um 2:00 pm uns anschauen können.
Warum wir leider den letzten Trainride nicht mehr machen konnten und
wie es dann überstürzt ganz anders weiter ging als geplant
.... to be continue