Donnerstag, 11.05.2006
Wach zu werden war kein großes Problem, es war so kalt, das wir uns
wach gefroren haben. Wie komme ich auf die Idee ein sommerliches
Nachthemd mitzunehmen, wobei ich Mum gegenüber immer betont habe:
“vor einer Woche lag im Bryce noch Schnee. Es könnte auch mal kalt
werden.“
Die Schlafsäcke hatten jeweils einen defekten Reißverschluss und waren
schon richtig dünn gewaschen. Gerettet haben uns die mitgebrachten
Sommerbetten und die geschenkte Decke, sowie zwei Decken aus dem
Flugzeug (nicht einfach mitgenommen, nee wir haben gefragt und sie
geschenkt bekommen). Die Heizung wollte nämlich nicht laufen.
Wir haben eindeutig ein Stromproblem.
Da wir den Sonnenaufgang unbedingt sehen wollten hieß es um 5:30 am,
raus aus den Federn. Den Kaffee in die Thermoskanne gegossen, Tassen
und Minibagels eingepackt und los gings. Quer durch haben wir uns einen
Weg zum Rim Trail gesucht und sind, immer den Himmel im Blick, zum
Sunrise Point gelaufen.
Da wir Bedenken hatten nicht rechtzeitig da zu sein, sind wir etwas
rascher gelaufen, hat uns auch dabei geholfen nicht so zu frieren. Trotz
Winterjacken war es nämlich noch arg kalt.
Wie ihr seht wir haben es geschafft. Atemberaubend dieser
Sonnenaufgang. Ganz langsam kriecht die Sonne über die roten Steine
und das Farbenspiel ist einfach nur herrlich.
Kurz nach dem Sonnenaufgang haben wir es uns auf der nächstliegenden
Bank bequem macht und die Ruhe bei einem Kaffee und Minibagels
genossen.
Erstaunlicherweise sind die meisten anderen wieder weggegangen.
Wir haben uns entschlossen einfach loszugehen und die Landschaft in
Ruhe zu erlaufen.
Wir sind vom Sunrise Point über den Queens Garden Trail, den
Connecting Trail bis zum Navajo Loop gelaufen. So früh haben wir etliche
Tiere gesehen.
Vor Sonnenaufgang sind uns mehere Mule Deer begegnet, die Bilder
erspare ich euch, sie sind nicht besonders scharf. Golden mantled ground
squirrels sind uns häufig begegnet, sie sind sehr scheu und sind schlecht
zu fotographieren.
Besonders faszinierend fanden wir den Black-chinned hummingbird.
Die Queen ist wirklich majestätisch, eben eine Queen.
Über Two Bridges sind wir wieder hoch zum Sunset Point gelaufen,
vielleicht eher aufgestiegen. Ich fand den Aufstieg sehr steil, oben
angekommen habe ich mich am Geländer festgehalten und nach unten
geguckt, wo wir hergekommen sind.
Gut das wir so und so früh gelaufen sind. Zum einem haben wir den
Queens Garden Trail fast für uns alleine gehabt, nur am Anfang waren
einige Profis am Fotowerk.
Am Ende des Navajo Loops sind uns dann etliche Leute begegnet. Es
wurde richtig voll, mit der Ruhe war es dann vorbei.
Warm war es inzwischen auch. Und mit meinem Knie wäre der Weg
andersrum schon sehr anstrengend geworden, wenn wir dann überhaupt
nach unten gegangen wären. So war es optimal und sehr schön.
Zurück im MietHanni haben wir überlegt wie wir es am besten machen,
gestern Abend hatten wir noch einen Anschlag entdeckt, in der Nacht
wurde ein Moonshine hike mit einem Ranger angeboten, Anmeldung im
Visitor Center.
Auf dem Weg zum Visitor Center haben wir Alternativ geplant, wenn wir
mitgehen dürfen, ändern wir die Planung. Leider waren schon über 60
Leute angemeldet und es gab eine Warteliste. 60 Personen war das
Maximum. Nun gut vielleicht ein anderes Mal, noch zwei Nächte länger
bleiben wollten wir nicht.
Wir haben uns mit dem üblichen eingedeckt, Hanni fertig zur Abreise
gemacht und sind zum General Store gefahren. Dort haben wir die
Laundry besucht und „ein Büttchen bunt“ gemacht. Während der
Waschzeit haben wir den General Store geplündert und in der Sonne
gesessen.
Um 2:15 pm war Abfahrt in Richtung Coral Pink Sanddunes. In Hatch
haben wir noch mal Station am Stage Stol Motel gemacht und getankt.
Einen Stopp mussten wir unterwegs noch machen, gestern hatte ich einen
Holzverkauf gesehen und wir wollten doch endlich ein Campfire machen.
Um 6:35 pm haben wir unseren Platz in den Coral Pink Sanddunes
bezogen. Bei der Anfahrt haben wir den pinken Sand gesucht und nicht
gefunden. Satt pfirsischfarben ja, aber nicht pink. Dabei habe ich doch
Fotos in Pink gesehn, das war ja wohl keine Montage?
In der offiziellen Website wird empfohlen Barfuß durch den Sand zu
laufen. Habe ich auch gemacht, herrlich. Bis meine Mum mich auf die
runden Spuren im Sand aufmerksam gemacht hat, mit der Bemerkung,
das sind Schlangenspuren. Da habe ich dann fix meine Schuhe wieder
angezogen.
Den Einstieg in die Sanddunes ist einfach, wobei im Sand laufen immer
etwas anstrengender ist.
Und dann wurde der Sand beim Sonnenuntergang auch pink.
Könnt ihr das pink/rosa erkennen? Bei solchen BIldern wünsche ich mir bessere Fotos machen zu können.
Schattenspiele
Der Mond ist schon aufgegangen, während die Sonne noch untergeht.
Später am Abend hatten wir dann unser ganz persönliches Highlight,
unser Campfire wollte nicht wirklich gut brennen und da habe ich die Hilfe
der Jungs gegenüber in Anspruch genommen. Womit ich nicht gerechnet
hatte, die haben einfach Sprit in ein Gurkenglas gefüllt und dieses dann,
wenn auch mit Vorsicht, in unser Winzlingsfeuer gegossen, da wurde es
mit einem Mal taghell, wir hatten ein großes warmes Campfire.
Gefahrene Meilen: 49,9
Getankt: 29,570 Gal à 3,04$, Hatch
Gelaufene Meilen: ca. 6
Campground: Coral Pink Sanddunes State Park, 15$
Sonstiges: Es wird oft über die Leute geschimpft die z.B. in den CPSD mit
ihren Trailmaschinen oder Quads fahren. Ich habe sie als sehr höflich
kennen gelernt, die Jungs gegenüber haben sich entschuldigt dass sie
ihren Generator für eine Stunde angeschmissen haben. Und ich gebe zu,
mich hätte es auch gereizt mit einer Trailmaschine mal durch die Dünen
zu fahren. Ich finde es besser es wird in erlaubten Gebieten gefahren und
nicht einfach wild in der Gegend.
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