usa-reise.de Forum

Autor Thema: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen  (Gelesen 18852 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

partybombe

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.068
Ich freue mich auf den Teil zum Canyon de Chelly, welchen ich liebe. Vieles ist möglich: wandern, reiten, mit dem Auto zu den Viewpoints - doch ich möchte beim schwärmen nicht vorgreifen. :pferd:

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.258
    • Travel & Food Blog
Ich freue mich auf den Teil zum Canyon de Chelly, welchen ich liebe. Vieles ist möglich: wandern, reiten, mit dem Auto zu den Viewpoints - doch ich möchte beim schwärmen nicht vorgreifen. :pferd:
Genau, gleich geht's in den Canyon...

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.258
    • Travel & Food Blog
donnerstag, 12. oktober 2023
navajo-tour die erste
Das WC-Papier war alle. Zum Glück hatten wir in weiser Voraussicht bereits in Denver welches gekauft. Das Frühstück im Restaurant der Lodge war enttäuschend. Jedes Ei, jedes Würstchen und jedes Joghurt musste einzeln bezahlt werden. Wenn man nicht aufpasste, konnte das ganz schön ins Geld gehen. Mein Speck war roh, die Hash Brown kalt, fast ungeniessbar und auch die Spiegeleier hätten besser sein können. Am Nebentisch schluckte ein Mann unzählige Tabletten und ein Tisch weiter wurde schweizerdeutsch gesprochen.

Rund eine halbe Stunde vor Start der Tour checkten wir uns dafür in der Historic Trading Post ein. Wir waren bei weitem nicht die ersten. Einige Personen warteten auf Fahrzeug und Guide und es wurden immer mehr. Wie viele hatten denn Platz auf so einem Lastwagen? Eine kleine, quirlige Blondine fragte die Anwesenden, ob sie ebenfalls die sechsstündige Tour gebucht hätten. Die anderen schüttelten den Kopf. Sie hatten sich für eine vierstündige Fahrt angemeldet.

Letztendlich blieben neun Personen übrig, die auf den Pinzgauer stiegen. Die Blondine war Marie. Sie stammte ursprünglich aus Irland, wohnte nun aber ihres Freundes George wegen in Ohio. Ben war aus Springfield, Illinois, was wir uns gut wegen des «I» auf seinem Käppi merken konnten. Seine Liebe zum Illinois Fighting Illini football team führte zu hitzigen Diskussionen mit dem Navajo-Guide Terrell, der für eine andere Mannschaft brannte. Bridget und Bill kamen aus Houston Texas. Sandra und ihr Mann, dessen Namen ich vergessen hatte, waren aus Florida.

Bridget machte die holprige Fahrt Probleme. Sie war laut und lustig. Sie sei nur wegen Bill hier, der unbedingt die Tour in den Canyon de Chelly mitmachen wollte, obwohl er vor wenigen Monaten eine Knieprothese bekommen hatte. Bill und ich tauschten uns über unsere Knieprobleme aus. Es beruhigte ihn zu hören, dass auch ich, die zwanzig Jahre jünger war als er, ein Jahr nach der Operation noch daran zu knabbern gehabt hatte, nun aber beschwerdefrei war und den Eingriff als lohnenswert empfand.

Ausser Ben, dem Spassvogel, machten die Männer die ruhigere Hälfte der Gruppe aus. Besonders kommunikativ waren Bridget und Marie. Sie unterhielten uns alle. Es fühlte sich an, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden und uns nun auf einem gemeinsamen Ausflug befänden.

Das Canyon de Chelly National Monument besteht eigentlich aus mehreren Canyons, die alle in der Nähe des Eingangs und des Visitor Centers zusammenlaufen. Das Besondere war, dass innerhalb des Denkmals immer noch Menschen lebten. Auch Terrell, unser Fahrer und Guide, wohnte im Canyon de Chelly beim Spider Rock und die Familie seiner Mutter kam vom Canyon del Muerto, den wir heute erkundeten. Die Bewohner betrieben Landwirtschaft und züchteten Vieh, wie sie es bereits vor Jahrhunderten getan hatten.

Wir lernten eine Menge über das Leben der Navajo Nation. Terrell zeigte uns Petroglyphen und Gesteinsformationen, worin er Figuren erkannte. Alsbald sahen wir in jedem Felsen ein Gesicht oder ein Tier. Wir fuhren von einer Ruine zur nächsten. Die historischen Pueblo-Dörfer waren so in die Felsen eingebettet, dass sie von oben kaum sichtbar und sowohl vor Wetter wie auch vor feindlichen Angriffen geschützt waren.

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Ich fror auf dem offenen Pinzgauer, genoss aber die Landschaft, Terrells Erzählungen und die fröhliche Stimmung der Mitreisenden. Zum Mittagessen bekamen wir leckere Roastbeef-Sandwiches, Eistee, einen Apfel, ein Cookie und Chips. Ausserdem hatte jeder in der Trading Post zwei Flaschen Wasser und etwas zu knabbern mitnehmen können. Statt des schattigen Picknick-Tisches wählten alle für das Mahl das sonnige, ehemals österreichische Militärfahrzeug.

Auf der Rückfahrt plauderte ich viel mit Marie. Auch sie und George waren gestern in Sedona gewesen. Es stellte sich heraus, dass wir uns nicht nur gleichzeitig in derselben Stadt aufgehalten, sondern in derselben Unterkunft genächtigt hatten. Ich hatte sie sogar abgelichtet. Zufälle gibt es.

Marie und George beim Sedona Hilltop Inn

Eineinviertel Stunden später als geplant, kamen wir bei der Lodge an. Es hiess Abschied nehmen. Vorher nahmen wir mit Maries Handy ein Gruppenfoto auf. Es war eine spannende, interessante und unterhaltsame Tour, aber über sieben Stunden auf einem alten Militärlastwagen in unwegsamem Gelände unterwegs zu sein, war auch ganz schön lang und ermüdend.

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Gruppenfoto

spider rock im schatten
Trotz Müdigkeit fuhren wir den South Rim entlang bis zum Spider Rock Overlook um das Wahrzeichen des Parks wenigstens einmal gesehen zu haben. Ein kurzer Fussweg führte zum Aussichtspunkt. Nur die Spitze der zwei Felsnadeln wurden noch von der Sonne angeschienen, der restliche Canyon lag bereits im Schatten. Der Spider Rock besteht aus zwei 240 Meter hohen Felsnadeln und wird gemäss der Mythologie der Navajo von der Spinnenfrau (Spider Woman) bewohnt. Man erzählt sich, dass sie den Menschen die Kunst des Webens beigebracht hätte, wofür sie noch heute verehrt wird.

Canyon de Chelly (Spider Rock)

Canyon de Chelly (Spider Rock)


Canyon de Chelly

Canyon de Chelly

Im Denny’s beschlossen wir den Abend. Der Kellner war unglaublich lahm, aber seine begeisterte Art beim Kassieren riss alles wieder heraus und wir gingen mit einem guten Gefühl zur Lodge zurück.


mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Schön, jetzt habe ich endlich auch mal den Canyon del Muerto von unten gesehen. Wir sind nur (mehrfach) zur White House Ruin im "eigentlichen" Canyon de Chelly gelaufen. Die einzige Tour, die man ohne Führung machen kann. Dort wart Ihr offenbar nicht?

Eigenartig, daß die mit Pinzgauern unterwegs sind. Sind mir in den USA noch nie untergekommen.  Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.
Gruß
mrh400

partybombe

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.068
Der Canyon ist wirklich (auch) „unten“ sehr, sehr schön. Dies ist auch hoch zu Ross möglich.👍

Route68

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 768
Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.

So habe ich es auch in Erinnerung...
1993 FLL, 1994 TPA, 1995 MCO
1996 LAX, 1997 SFO, 1998 IAH
1999 DEN, 2000 IAD, 2002 LAX
2008 MIA,2010 PHL, 2011 DEN
2012 SFO, 2013 MIA, 2014 IAD
2017 LAX, 2017 LAS, 2018 LAS
2019 RSW, 2022 LAX, 2022 LAX
2023 LAX

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.258
    • Travel & Food Blog
Schön, jetzt habe ich endlich auch mal den Canyon del Muerto von unten gesehen. Wir sind nur (mehrfach) zur White House Ruin im "eigentlichen" Canyon de Chelly gelaufen. Die einzige Tour, die man ohne Führung machen kann. Dort wart Ihr offenbar nicht?
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm:
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.


Eigenartig, daß die mit Pinzgauern unterwegs sind. Sind mir in den USA noch nie untergekommen.  Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.
Es gibt unzählige Touren. Wir haben unsere direkt über die Thunderbird Lodge gebucht und die hatten eben diese Pinzgauer - original mit deutscher Beschriftung. Manche Hebel fehlten, weshalb das Schalten nicht wirklich ruckelfrei vonstattenging ;-). Vielleicht eine Spende von der österreichischen Armee an die Navajos?!?


mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm:
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.
Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Da die auch den Overlook gesperrt haben, geht es offenbar weniger um kriminelles oder ungebührliches Verhalten der Wanderer auf Indianergebiet als um Aufbrüche etc. am Parkplatz. Unten gab es ja auch ein paar Verkaufsstände der native Familien, die jetzt wohl mangels Kundschaft weg sein dürften. Ich erinnere mich, daß wir bereits beim ersten Besuch 1979 in der Lodge dringend aufmerksam gemacht wurden, vor einem Besuch der Aussichtspunkte tunlichst das Auto zu leeren und nichts, aber auch gar nichts drinzulassen. Auch bei unseren späteren Besuchen 2000 und 2011 haben wir das so gemacht, soweit wir nicht auf der Weiterreise waren. An allen Parkplätzen standen Warnhinweise:



Insgesamt sehr schade, der Weg da runter zählt für mich zu den schönsten Eindrücken meiner USA-Reisen (am stärksten beim ersten Mal, wo man noch durch den Fluß waten mußte, am wenigsten bei der letzten Tour, wo unten ein wunderschöner Cottonwood-Hain einfach ratzekahl abgeholzt war).
Gruß
mrh400

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.258
    • Travel & Food Blog
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm:
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.
Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Da die auch den Overlook gesperrt haben, geht es offenbar weniger um kriminelles oder ungebührliches Verhalten der Wanderer auf Indianergebiet als um Aufbrüche etc. am Parkplatz. Unten gab es ja auch ein paar Verkaufsstände der native Familien, die jetzt wohl mangels Kundschaft weg sein dürften. Ich erinnere mich, daß wir bereits beim ersten Besuch 1979 in der Lodge dringend aufmerksam gemacht wurden, vor einem Besuch der Aussichtspunkte tunlichst das Auto zu leeren und nichts, aber auch gar nichts drinzulassen. Auch bei unseren späteren Besuchen 2000 und 2011 haben wir das so gemacht, soweit wir nicht auf der Weiterreise waren. An allen Parkplätzen standen Warnhinweise:



Insgesamt sehr schade, der Weg da runter zählt für mich zu den schönsten Eindrücken meiner USA-Reisen (am stärksten beim ersten Mal, wo man noch durch den Fluß waten mußte, am wenigsten bei der letzten Tour, wo unten ein wunderschöner Cottonwood-Hain einfach ratzekahl abgeholzt war).
Es gab unten auch einen Verkaufsstand mitten im Nirgendwo, wo es Fry Bread und Schmuck zu kaufen gab.

Die Wanderung hätte nicht in den Zeitplan gepasst, selbst wenn der Weg offen gewesen wäre. Das Auto hatten wir zwar immer verschlossen, aber bei der Weiterfahrt (kommt gleich), stellten wir es an den Aussichtspunkten voll beladen ab. Uns war gar nicht bewusst, dass dies ein Risiko war. Nach meiner Theorie passiert uns eh nichts, da wir früh aufstehen und Einbrecher Langschläfer sind ;-). Ausserdem würde man einiges verpassen, wenn man unterwegs nichts unternimmt, von daher würden wir das wieder so handhaben.

Culifrog

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.258
    • Travel & Food Blog
freitag, 13. oktober 2023
gilbert, sein hund und seine frau
Um sechs waren wir auf den Beinen, aber ich konnte bereits seit einem Weilchen nicht mehr schlafen. Nach dem gestrigen Erlebnis war es beschlossene Sache, keinen Fuss mehr ins Lodge-Restaurant zu setzen. Wir verluden unser Gepäck ins Auto. Brrr, war das kalt! Minus ein Grad zeigte das Thermometer.

Während Reiner das Zimmer auf eventuell vergessene Gegenstände absuchte, traf ich draussen Marie und George, die gerade auf dem Sprung waren. Ich wechselte ein paar Worte mit Marie, dann waren sie weg und auch wir verliessen alsbald die Lodge, um im Junction Restaurant zu frühstücken. Ein besonderes Geschmackserlebnis war auch das nicht, aber zumindest war der Hunger gestillt.

Inzwischen hatte das Canyon de Chelly National Monument Welcome Center geöffnet. Nach einem kurzen Besuch und Stempeln meines Tagebuchs machten wir uns auf, den North Rim des Canyon del Muerto zu erkunden. Erster Halt: Antelope House Overlook. Reiner hatte ein natürliches Bedürfnis, das er wegen Reinigungsarbeiten nicht im Besucherzentrum erledigen konnte. Ich ging derweil die paar Hundert Meter bis zum linken der beiden Aussichtspunkte. Ein Mann und eine Frau unterhielten sich dort, beide mit je einem Hund. Zögerlich, nicht wissend, ob die Hunde mich beissen würden, näherte ich mich. Sofort verwickelte der Mann sich in ein Gespräch mit mir und sein Hund schien ein ganz Lieber zu sein. Im Gegensatz dazu war der Hund der anderen Frau nicht besonders erpicht darauf, mich kennenzulernen. Das Frauchen hatte seine liebe Mühe, das Tier zu bändigen. Die Frau ging und Reiner kam dazu.

Beim Visitor Center Canyon de Chelly National Monument

Canyon de Chelly, Antelope House Overlook

Canyon de Chelly, Antelope House Overlook

Canyon de Chelly, Antelope House Overlook

Beim rechten Aussichtspunkt, der sich vielleicht hundert Meter östlich des anderen befand, bekamen wir eine etwas andere Sicht auf den Canyon zu sehen. Wir trafen wieder auf die beiden Hundebesitzer. Er heisse Gilbert, sprach den Namen französisch aus, denn seine Vorfahren seien aus dem Elsass. Die andere Frau betreibe eine Website zum Reisen mit Hunden, führte er weiter aus. Da ihr Hund nicht gut mit anderen Hunden und Menschen konnte, war ich nicht böse, dass Hund und Frauchen das Weite suchten.

Gilberts Frau Deborah stiess zu uns und sie war genauso redselig, wie ihr Mann. Sie kämen aus Montana, hätten viel Platz, auch für den Hund, wo dieser sich stundenlang ohne Leine in der wunderbaren Natur austoben könne. Sie gaben uns ihre Telefonnummer und luden uns zu sich in den schönen Norden Amerikas ein.

Beim Mummy Cave Overlook trafen wir erneut auf Gilbert und Deborah. Wir erzählten, was wir auf unserer Reise erlebt hatten und was noch geplant war. Sie kamen eben vom Monument Valley und seien durch das Valley of the Gods gefahren, wo kein Platz mehr frei gewesen wäre. Alle hätten sich bereits zwei Tage vor der Sonnenfinsternis für dieses Ereignis eingerichtet. Das konnte heiter werden!

Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook

Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook

Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook

Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook

Wir verabschiedeten uns und schauten uns die Aussicht vom letzten, dem Massacre Cave Overlook, aus an. Bei der Rückfahrt fuhren uns die beiden winkend entgegen.

Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook

Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook

Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook

vorbereitungen in vollem gang
Bis Bluff, unserem nächsten Zielort, wären es auf direktem Weg keine zwei Stunden gewesen. Wir wählten aber den Umweg über Kayenta. Im Bashas' war man auf Halloween ausgerichtet. Wir ignorierten die bunten Kekse und legten stattdessen etwas Käse, Trauben und Tomaten für das morgige Frühstück in unser Einkaufskörbchen.

Halloween-Cookies

Halloween-Cookies
 
Eine wunderbare Felsformation nach der anderen wartete auf uns. Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.

Church Rock Valley

Church Rock Valley

Agathla Peak

Monument Valley

Monument Valley

Monument Valley

Monument Valley

Forrest Gump Hill

Forrest Gump Hill

Nach dem kleinen Örtchen Mexican Hat und der Überquerung des malerischen San Juan River, bogen wir links in den Highway 261 ab. Wir waren längst in Utah angekommen, was unschwer an den roten Gesteinsformationen zu erkennen war. Die Strasse führte zum Goosenecks State Park. Was für einen unglaublichen Blick auf die Kehren, die der San Juan River weit unten vollbrachte, hatte man von hier oben! Auf dem grossen Parkplatz wurden Vorbereitungen für den morgigen Event getroffen. Ein Taco-Foodtruck richtete sich ein und ein Lastwagen entlud jede Menge mobiler Klos.

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Goosenecks State Park

Wir verliessen den Park in Richtung Moki Dugway, bogen aber vor diesem steilen Abschnitt der Strasse in das Valley of the Gods ein. Zwei mobile Toiletten standen auf dem Platz, der die Einfahrt markierte. Erst dachten wir, dass Gilbert und Deborah etwas übertrieben hätten, aber je weiter wir durch die Felsformationen mit den fantasievollen Namen wie «Lady in the Bathtub», «Battleship Rock», «Rooster Butte», «Setting Hen Butte» oder «Seven Sailors» fuhren, desto voller wurde es. Campingbusse, Wohnwagen, Zelte, Pick-ups mit Aufbauten, Campingstühle und viele Stative mit teilweise riesigen Teleskopen waren aufgebaut worden. Ein grosser Platz war durch die Polizei abgesperrt worden. Gigantische Teleskope, die aussahen wie riesige Satellitenschüsseln, waren gegen Südosten ausgerichtet, wo sich morgen der Mond über die Sonne schieben sollte.

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

In Bluff warnten Leuchtsignaltafeln vor grossem Verkehrsaufkommen, private Parkplätze waren abgesperrt und eigens für den Event angelegte Parkplätze waren ausgeschildert. Wir checkten im Mokee Motel ein, was kurz und schmerzlos vonstattenging. Eine Kreditkarte wollte die zittrige Frau Mitte Siebzig nicht sehen.

Wir stellten unser Gepäck ins Zimmer und zogen gleich los zum Canyon Smokehouse, einem recht neuen BBQ-Restaurant. Die Kombination aus Ribs, Brisket und Pulled Pork schmeckte hervorragend, aber es war wieder mal viel zu viel. Die Bedienung war herzlich und wünschte uns zum Abschied nicht einen schönen Abend, sondern «happy eclipse!». Wir waren im Epizentrum der Sonnenfinsternis angekommen.


mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Das Auto hatten wir zwar immer verschlossen, aber bei der Weiterfahrt (kommt gleich), stellten wir es an den Aussichtspunkten voll beladen ab. Uns war gar nicht bewusst, dass dies ein Risiko war. Nach meiner Theorie passiert uns eh nichts, da wir früh aufstehen und Einbrecher Langschläfer sind ;-). Ausserdem würde man einiges verpassen, wenn man unterwegs nichts unternimmt, von daher würden wir das wieder so handhaben.
Normalerweise machen wir uns da auch keine Gedanken, aber die Warnungen dort waren so eindringlich, daß wir vorsichtiger waren. 1979 und 2011 war das kein Problem, weil wir sehr früh eingecheckt hatten und die Overlooks am Nachmittag sowie White Hose am nächsten Morgen vor dem Auschecken machen konnten. 2000 war es ein Tagesausflug von Monticello aus; da war eh kaum was im Auto. 2011 hatten wir allerdings das North Rim auf der Weiterfahrt abgeklappert. Da war das Wetter aber für Diebe viel zu schlecht :P. Wir haben da auch immer dieselben Leute getroffen. Von da ist übrigens das Foto. {Antelope Hose Overlook)

Waren bei Euch auch so viele streunende Hunde am Hotelparkplatz?
Gruß
mrh400

Route68

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 768
Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.


Wer macht den sowas? :lol:



Das war schöner, fotoreicher Tag...bin gespannt auf total eclipse....
1993 FLL, 1994 TPA, 1995 MCO
1996 LAX, 1997 SFO, 1998 IAH
1999 DEN, 2000 IAD, 2002 LAX
2008 MIA,2010 PHL, 2011 DEN
2012 SFO, 2013 MIA, 2014 IAD
2017 LAX, 2017 LAS, 2018 LAS
2019 RSW, 2022 LAX, 2022 LAX
2023 LAX

partybombe

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.068
Diese tollen Fotos vom Valley of the Gods, dem Goosenecks State Park und Canyon de Chelly bringen viele tolle Erinnerungen zurück  :dankeschoen: