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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Culifrog am 02.12.2023, 10:20 Uhr

Titel: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 02.12.2023, 10:20 Uhr
prolog
der plan
Es war Spätsommer 2022. Nächstes Jahr stand unsere Silberhochzeit an. Wie wollen wir die feiern? Ein Wochenende in ein Wellness-Hotel? Verwandte und Freunde einladen? Exquisite essen gehen? Warum nicht nochmals in die USA fliegen, und Orte besuchen, die uns besonders gut gefallen hatten? Ja, das war genau das Richtige für so ein Jubiläum!

Reiner und ich erstellten je eine Liste mit Orten, zu denen wir gerne hinwollten. Ein paar mussten gestrichen werden, weil sie zu weit abseits einer vernünftigen Route lagen, und einiges Neues wollten wir auch entdecken. Schnell waren sowohl die Tour wie auch das Motto klar: «Goldener Herbst», lautete es.

Letztes Jahr erlebten wir zufälligerweise eine totale Mondfinsternis, deshalb prüfte ich, ob 2023 auch eine anstehen sollte. Nein, aber dafür eine ringförmige Sonnenfinsternis, die quer durch unsere Route verlief. Wir schoben die Tage so, dass wir uns am 14. Oktober im Zentrum dieser befinden würden.

Eigentlich wollte ich einen Flug bei der Star Alliance-Gruppe buchen, weil wir noch bis Ende Jahr einen Vielfliegerstatus hatten und somit in der Business-Lounge hätten platznehmen dürfen, aber British Airways war um rund tausend Franken günstiger. So viel war mir die Lounge nicht wert. Aber wichtig war uns, nie mehr Economy zu fliegen – zumindest nicht auf Langstrecken. Business Class war uns zu teuer, aber mit der Premium Economy hatten wir einen idealen Kompromiss gefunden. Für den Flug von Basel nach London reservierten wir keine Sitzplätze, denn selbst wenn es beim Check-In keine Sitze mehr nebeneinander geben sollte, würde die Welt nicht untergehen. Von London nach Denver und umgekehrt war es uns wert, einiges Geld für die Sitzplatzreservation in die Hand zu nehmen.

Je näher die Reise rückte, desto klarer sah ich den Ankunfts- und den Folgetag vor mir:

Problemloser Check-In bei British Airways – kurzer Flug nach London – gemütliches Umsteigen in London mit Kaffeehalt – bequemer Flug nach Denver – schnelle Entgegennahme des komfortablen, wenn möglich mit Allrad ausgestatteten, Standard SUV – Einchecken im tollen Hotel – Kleinigkeit essen – schlafen – früh aufstehen – zur Dämmerung in den Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge, um Bisons und viele andere Wildtiere zu beobachten – leckeres Frühstück auf Porzellangeschirr und mit Besteck aus Metall im Hotel – auschecken – Einkäufe tätigen – Stadtbesichtigung – Weiterfahrt nach Colorado Springs.

Soweit der Plan.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: southwest am 02.12.2023, 10:36 Uhr
Genauso hätten wir das mit der Silberhochzeit auch gehandhabt. Man lebt ja schliesslich nur einmal :drink:. Tja, und Lufthansa und Co. lassen es preislich echt krachen. Wir haben/ hätten ja sogar die Air France in Kauf genommen, auch bei uns war der letztendliche Flug mit KLM/ Delta dann um ein kleines Vermögen billiger. Das mit der Premium Eco werden wir dann machen, wenn mal irgendwann die teure Brut nicht mehr dabei ist :lachen07:.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 02.12.2023, 14:24 Uhr
Aber wichtig war uns, nie mehr Economy zu fliegen – zumindest nicht auf Langstrecken.

sic!!

Von London nach Denver und umgekehrt war es uns wert, einiges Geld für die Sitzplatzreservation in die Hand zu nehmen.

Ich finde es eigentlich eine Frechheit, für die Sitzplatzreservierung in den teureren Klassen Geld zu verlangen. Bei BA kann man allerdings auch 24 Stunden vor Abflug Online einchecken und dort die Sitzplätze festmachen, normalerweise reicht das, um zusammenhängende Sitze zu bekommen. Spart das Geld für die Reservierung.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 03.12.2023, 09:57 Uhr
Genauso hätten wir das mit der Silberhochzeit auch gehandhabt. Man lebt ja schliesslich nur einmal :drink:. Tja, und Lufthansa und Co. lassen es preislich echt krachen. Wir haben/ hätten ja sogar die Air France in Kauf genommen, auch bei uns war der letztendliche Flug mit KLM/ Delta dann um ein kleines Vermögen billiger. Das mit der Premium Eco werden wir dann machen, wenn mal irgendwann die teure Brut nicht mehr dabei ist :lachen07:.
Ich würde es wieder so machen - ich meine, reisen anstelle eines Festes. Es muss nicht zwangsläufig Amerika sein. In Afrika und Asien gibt es auch viele Orte, wo ich noch(mal) hinmöchte. Ich war schon erstaunt, wie viel teurer ein Lufthansa-Flug gewesen wäre. Die "teure Brut" :D kann ja in der Eco sitzen, während Du und Deine Frau es in der Premium Eco krachen lasst.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 03.12.2023, 10:01 Uhr
Von London nach Denver und umgekehrt war es uns wert, einiges Geld für die Sitzplatzreservation in die Hand zu nehmen.

Ich finde es eigentlich eine Frechheit, für die Sitzplatzreservierung in den teureren Klassen Geld zu verlangen. Bei BA kann man allerdings auch 24 Stunden vor Abflug Online einchecken und dort die Sitzplätze festmachen, normalerweise reicht das, um zusammenhängende Sitze zu bekommen. Spart das Geld für die Reservierung.
Das ist halt das Modell von BA. "Normalerweise" war uns zu unsicher, zumal die Premium Economy in der Regel nicht so gross ist. Beim Basel-London-Flug haben wir das so gehandhabt. Aber dazu gleich mehr ...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 03.12.2023, 10:03 Uhr
freitag, 15. september 2023
morgen geht’s los!
Um fünf nach zwölf, exakt vierundzwanzig Stunden vor Abflug, traf ich mich mit Reiner in einem Microsoft-TEAMS-Termin, um die Flüge einzuchecken. Von Basel bis London funktionierte dies problemlos. Wir konnten Sitzplätze in der hintersten Reihe reservieren. Für den Flug von Heathrow bis Denver waren wir noch zu früh. Da wir dort jedoch bereits Sitzplatzreservationen hatten, machten wir uns keinen Kopf.

Am Abend setzten wir uns an den Computer und vervollständigten das Check-In. Doch was sahen meine müden Augen? Reiner könne nicht eingecheckt werden, weil er angeblich nicht über eine ESTA verfügte. So ein Nonsens! Diese war noch bis 2024 gültig. Wir suchten vergebens nach einer Möglichkeit, die ESTA-Nummer eingeben zu können. Mit jedem fehlgeschlagenen Versuch wurde ich nervöser. Was jetzt? Reiner rief bei der Hotline an und die Dame empfahl, morgen den Flug am Schalter einzuchecken – allenfalls in London, falls es in Basel nicht gehe.

Wenn es in Basel nicht gehe … dann würden die uns nicht mitnehmen und das Gepäck nicht bis Denver durchchecken. Ich ging mit einem mulmigen Gefühl schlafen. Was, wenn Reiner nicht fliegen durfte? Wenn wir wegen Schwierigkeiten den Flieger verpassen würden? Horrorszenarien machten sich in meinem Kopf breit. Reiner selbst war die Ruhe in Person – zumindest äusserlich.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 03.12.2023, 10:51 Uhr
Hallo Gaby :winke:,

bin auch dabei, wenn auch eher als stille Begleitung. 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 03.12.2023, 10:59 Uhr
Ich steige auch mal zu
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 03.12.2023, 12:39 Uhr
Ich freue mich über jeden Mitreisenden - egal ob still oder laut :-)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 03.12.2023, 14:04 Uhr
Das ist halt das Modell von BA.

Seit ein paar Jahren - leider. Das war lange nicht immer so, wir sind ja ca. 12 Jahre (ca. 2005-2017) mit BA geflogen und erst im letzten oder vorletzten Jahr wurden die kostenpflichtigen Reservierungen in den besseren Klassen eingeführt. Dafür haben sie auch zu Recht viel Schimpfe bekommen.

"Normalerweise" war uns zu unsicher, zumal die Premium Economy in der Regel nicht so gross ist.

Bei BA ist sie eigentlich recht groß, BA war ja sogar Vorreiter in Sachen Premium Economy (Lufthansa hat sich sehr lange davor gesträubt). Last not least kann man beim seatguru.com die Bestuhlung nachschauen, wenn man die Flugnummer kennt (steht im Ticket). Sicherheit hat man natürlich nicht, das stimmt, etwas Gezocke ist schon dabei, andererseits gibt es ja auch noch einen Purser, falls man wirklich nicht zusammenhängende Plätze beim Checkin bekommt. Wenn der gut ist, bekommt der das auch noch hin.

Was kostet das eigentlich inzwischen? Also nur die Reservierung? Ich habe aus Neugier mal unseren Flug nächstes Jahr (FRA-LAX) mit Condor in Premium Economy gecheckt, der komplette Flug kostet nur(!) 980,-€ p.P. (finde ich einen ausgesprochen guten Preis, das ist ja sogar ein Direktflug) und die Sitzreservierung ist kostenlos. So muss das sein. (Und die Kabine besitzt 64 Premium Economy Sitze).

P.S.: Upps, sorry, stimmt nicht, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Bei Condor kostet es auch Geld, satte 49,99€ pro Sitz. Auch frech. Die tauchen tückischerweise aber erst nach der Reservierung auf.....  Damit steigt der Flugpreis insgesamt um 100,-€ inkl. Reservierung, ist dann mit 1.080,-€ immer noch sehr gut.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.12.2023, 09:00 Uhr
Oh, auf diesen Bericht freue ich mich schon lange, da steige ich doch gerne noch mit ein.  :zwinker: :daumen:

Je näher die Reise rückte, desto klarer sah ich den Ankunfts- und den Folgetag vor mir:

Problemloser Check-In bei British Airways – kurzer Flug nach London – gemütliches Umsteigen in London mit Kaffeehalt – bequemer Flug nach Denver – schnelle Entgegennahme des komfortablen, wenn möglich mit Allrad ausgestatteten, Standard SUV – Einchecken im tollen Hotel – Kleinigkeit essen – schlafen – früh aufstehen – zur Dämmerung in den Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge, um Bisons und viele andere Wildtiere zu beobachten – leckeres Frühstück auf Porzellangeschirr und mit Besteck aus Metall im Hotel – auschecken – Einkäufe tätigen – Stadtbesichtigung – Weiterfahrt nach Colorado Springs.

In diesem Stückchen Text stehen so viele Idealvorstellungen, da ist ja schon fast klar, dass da etwas schief gehen muss...  :oops:
Und die Geschichte mit Reiners ESTA scheint meine Vermutung auch zu bestätigen...  :x
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.12.2023, 09:09 Uhr
"Normalerweise" war uns zu unsicher, zumal die Premium Economy in der Regel nicht so gross ist.
Was kostet das eigentlich inzwischen? Also nur die Reservierung? Ich habe aus Neugier mal unseren Flug nächstes Jahr (FRA-LAX) mit Condor in Premium Economy gecheckt, der komplette Flug kostet nur(!) 980,-€ p.P. (finde ich einen ausgesprochen guten Preis, das ist ja sogar ein Direktflug) und die Sitzreservierung ist kostenlos. So muss das sein. (Und die Kabine besitzt 64 Premium Economy Sitze).

P.S.: Upps, sorry, stimmt nicht, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Bei Condor kostet es auch Geld, satte 49,99€ pro Sitz. Auch frech. Die tauchen tückischerweise aber erst nach der Reservierung auf.....  Damit steigt der Flugpreis insgesamt um 100,-€ inkl. Reservierung, ist dann mit 1.080,-€ immer noch sehr gut.
Die Sitzplatzreservierung kostete pro Person und Flug CHF 80.
Der gesamte Preis:
Basel - London - Denver 2 Personen: CHF 2'154
Sitzplatzreservierung London - Denver / Denver - London 2 Personen: 4 x 80 = CHF 320
Total 2 Personen: CHF 2'474 (CHF 1'237 pro Person)

Wenn man bedenkt, dass bei der Buchung das Thema Corona noch nicht ganz vom Tisch war, empfand ich den Preis fair, die Sitzplatzreservierung hingegen teuer.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.12.2023, 09:10 Uhr
Oh, auf diesen Bericht freue ich mich schon lange, da steige ich doch gerne noch mit ein.  :zwinker: :daumen:

Je näher die Reise rückte, desto klarer sah ich den Ankunfts- und den Folgetag vor mir:

Problemloser Check-In bei British Airways – kurzer Flug nach London – gemütliches Umsteigen in London mit Kaffeehalt – bequemer Flug nach Denver – schnelle Entgegennahme des komfortablen, wenn möglich mit Allrad ausgestatteten, Standard SUV – Einchecken im tollen Hotel – Kleinigkeit essen – schlafen – früh aufstehen – zur Dämmerung in den Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge, um Bisons und viele andere Wildtiere zu beobachten – leckeres Frühstück auf Porzellangeschirr und mit Besteck aus Metall im Hotel – auschecken – Einkäufe tätigen – Stadtbesichtigung – Weiterfahrt nach Colorado Springs.

In diesem Stückchen Text stehen so viele Idealvorstellungen, da ist ja schon fast klar, dass da etwas schief gehen muss...  :oops:
Und die Geschichte mit Reiners ESTA scheint meine Vermutung auch zu bestätigen...  :x
Gleich kommt die Auflösung :D
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.12.2023, 09:19 Uhr
samstag, 16. september 2023
ein holpriger start
Endlich war der Samstag da. Wir fuhren sehr früh im überfüllten Bus zum EuroAirport. Neben uns sass ein Mann, der indisch-pakistanischer Herkunft sein könnte.

Vor dem Lufthansa-Schalter stauten sich die Leute, bei British Airways waren wir drei Stunden vor Abflug die ersten Passagiere. Der Schalter war noch unbesetzt und ein Schild verwies darauf, dass erst zwei Stunden vor Abflug geöffnet würde.

Wir warteten und redeten uns gut zu, dass es bestimmt keine Probleme mit dem Check-In geben würde. Als der Schalter endlich besetzt wurde, erklärten wir der Dame unser Anliegen. Sie hob die Augenbrauen: Keine ESTA? Doch! Reiner zeigte das ausgedruckte Dokument, die Dame zog den Pass einmal durch den Leser und wir waren eingecheckt. War wohl irgendein Verknüpfungsfehler – überhaupt kein Problem – die ganzen Nerven waren umsonst strapaziert worden.

Wieder hiess es Warten. Am Flughafen zu frühstücken, kam nicht in Frage. Zu schlecht waren die Erfahrungen. Lediglich eine Flasche Wasser gönnten wir uns. Wir würden in London genügend Zeit haben, uns eine Kleinigkeit zu holen.

Auf meinem Boarding Pass von London nach Denver waren die vier Buchstaben «SSSS» vermerkt, die «Secondary Security Screening Selection» bedeuten. Diese zusätzliche Sicherheitsmassnahme war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eingeführt worden, um potenzielle Attentäter bereits vor der Einreise in die USA besser erkennen zu können. Dies hiess, dass ich einer erweiterten Sicherheitskontrolle unterzogen würde. In der Regel wird zuerst das Handgepäcks erneut untersucht, es werden Abstriche für Sprengstofftests genommen, ausserdem findet ein kleines Interview statt.

Ich ärgerte mich. Reichte es nicht, dass ich wegen meines künstlichen Kniegelenks jedes Mal bei der Security am EuroAirport auf entwürdigende Weise abgetastet wurde? Diesmal war die Beamtin wenigstens so freundlich gewesen, mir in die Hose zu greifen, ohne das T-Shirt bis fast zum Hals hochzuziehen.

Eine Durchsage ertönte und ich hörte die Worte «Delay» und «Staff». Ich sprang auf und sah entsetzt, dass wir eine Abgangsverspätung von eineinhalb Stunden haben würden. Reichte die Zeit zum Umsteigen? Ich fragte jemanden von British Airways und deutete aufgeregt auf die vier «S» auf meiner Bordkarte, die ihm angeblich nichts sagten. Flug Heathrow – Denver? Er tippte etwas in seinen Computer und zeigte mir auf dem Monitor irgendwelche Daten, die ich nicht einordnen konnte. Es seien fünfundzwanzig Minuten Zeit zum Umsteigen – wir müssten rennen, meinte er.

Wir und rennen? Ich verfiel in Panik. Mein Puls raste. Immer wieder schaute ich aus dem Fenster, aber der Flieger war noch nicht da. Ich nervte Reiner damit. Er meinte, dass das Flugzeug auch nicht schneller komme, wenn ich Panik schieben würde und überhaupt sei es nicht sicher, dass die «SSSS» eine besondere Sicherheitskontrolle bedeuten würden. Es half nichts, meine Nervosität stieg ins Unermessliche.

Endlich traf der Flieger ein. Es dauerte gefühlte Stunden, bis er endlich andockte. Dann stiegen erstmal die Leute aus. Eine Gruppe, dann noch eine, ein Einzelner, wieder eine kleine Gruppe. Hörte das nie auf und konnten sich die nicht bisschen beeilen? Wir hatten schliesslich einen Anschlussflug zu erreichen.

Boarding! Gruppe 1, dann Gruppe 2 und Gruppe 3 konnten einsteigen. Wir waren in Gruppe 5. Einzelne Passagiere mussten warten und andere passieren lassen. Wir auch. Warum das denn? Auf einmal ging mir ein Licht auf: Das waren diejenigen mit Anschlussflügen. Die beiden vor uns wollten nach Chicago. Es wurde chaotisch. Bei Reiner wurde ein Abschnitt des Tickets nach London einbehalten, dasjenige nach Denver bekam er ganz wieder zurück. Bei mir wurde das Ticket von London nach Denver entwertet und das nach London behielten sie ein. Aufgeregt machte ich das Personal darauf aufmerksam. Nur ruhig – das komme alles in Ordnung. Sie druckten Reiner ein neues Ticket aus. Aber der hatte doch schon eines. Mir fehlten die Boarding Passes! Irgendwann war auch ich wieder im Besitz der richtigen Tickets – diesmal ohne «SSSS». Gut! Vielleicht schafften wir den Anschluss doch noch.

Beim Einsteigen fragte ich den Flugbegleiter, ob dies die einzige Tür sei. Wir müssten in London umsteigen und sässen in der letzten Reihe. Er versprach, etwas für uns zu organisieren, was mich leicht beruhigte. Wir setzten uns in die Dreierreihe, neben uns ein netter, junger Mann. Ziemlich bequem für Economy, fand ich. Für einen Moment wurde ich wieder etwas ruhiger. «Schau mal dort drüben!». Reiner deutete auf den Inder-Pakistani oder was auch immer, der mit uns im Bus war. Zufälle gibt’s.

Warum startete das Flugzeug nicht? Es dauerte nochmals eine Ewigkeit, bis wir endlich in der Luft waren und mein Puls ging ebenfalls nach oben. Die netten Flugbegleiterinnen verteilten Wasser.

Als wir zur Landung ansetzten, war bereits Boarding des Denver-Flugs. Wir hatten noch ein paar Minuten, bis das Gate schloss. Eine Durchsage, dass die Leute bitte sitzenbleiben sollen, bis diejenigen mit den Anschlussflügen ausgestiegen seien, brachte nichts. Sobald das Flugzeug stand, sprangen fast alle auf. Unser Sitznachbar machte uns höflich Platz, ohne dass wir etwas sagen mussten. Er hatte wohl meine Aufregung mitbekommen.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/00-00-Flug-1.jpg)
Flug über London

london heathrow
Es dauerte und wir verliessen das Flugzeug zum Zeitpunkt, wo das nach Denver bereits abhob. Nun mussten wir uns nicht mehr beeilen. Niedergeschlagen gingen wir zur Infodesk der British Airways. Ein Brite, wie er im Buche steht, bediente uns. Nach Denver? Da gehe morgen Abend der nächste Flug. Nein, das geht nicht! Wir hätten in Denver ein Mietauto und ein Hotel gebucht und morgen müssten wir bereits am nächsten Ort sein! Er schaue …

Wir warteten, während er ein bisschen herumtelefonierte, nach hinten verschwand. Irgendwann meinte er, dass wir nach Washington und von dort mit der American Airline nach Denver fliegen könnten. Das bedeutete Immigration, Koffer abholen und wieder aufgeben und Sicherheitscheck. Reichte die Zeit dafür? Ja, das reiche, war seine zuversichtliche Antwort. Ich machte ihn noch auf die gebuchte Premium Economy aufmerksam, worauf er meinte, dass wir dies beim Gate sagen sollten und bestimmt wieder zurück in die Premium Economy oder gar in die Business Class könnten. Er drückte uns drei 10-Pfund-Gutscheine in die Hand und führte uns zur verkürzten Sicherheitskontrolle.

Ich hatte noch das Wasser aus dem Flugzeug im Rucksack, was mir egal war – sollen sie es mir doch wegnehmen. Auf meinen Hinweis bezüglich des Knies bat mich der Beamte höflich, die Schuhe auszuziehen. Die Frau neben mir wollte es mir gleichtun – musste sie aber nicht. Sie verstand das nicht, sie wusste aber auch nichts von meinen inneren Werten. Es piepste nicht und abgetastet wurde ich auch nicht. So eine schnelle Security hatte ich schon lange nicht mehr. Nicht einmal das Wasser hatte angeschlagen.

Die ganze Aufregung schlug mir auf den Magen. Die Hälfte des Salats, den wir uns für die dreissig Pfund gönnten, liess ich stehen. Schnell zum Gate. Huch, noch mit der Bahn fahren? Das Flugpersonal war gerade dabei, das Boarding vorzubereiten, als wir am Gate ankamen. Ich fragte einen Mann nach Premium Economy oder Business Class. Er winkte ab: Alles ausgebucht! Oh Gott, das durfte nicht wahr sein! Ich war verzweifelt, aber es half alles nichts, wir mussten uns auf zwei Plätze in der Mitte zwängen. Reiner sass am Gang und ich zwischen ihm und zwei Indern, die ständig Bananen assen. Noch nie hatte ich jemanden so viele Bananen verspeisen sehen.

auf dem weg in die staaten
Pünktlich rollte der Flieger auf die Rollbahn und dann stand er und stand und stand. Irgendwann hob er endlich ab. Mir war noch immer schlecht. Die Pretzel, die mit den Getränken verteilt wurden, brachte ich nicht herunter.

Der veraltete Bordcomputer zeigte, dass wir um vier Uhr morgens in Washington landen würden. Das konnte nicht sein. Der Flug nach Denver ging bereits um zehn Uhr. Der Flugbegleiter beruhigte mich, diese Zeiten würden nicht stimmen. Irgendwann wurden die Daten aktualisiert. Landung um neun Uhr Washington-Zeit. Was? Eine Stunde Zeit, um in den USA umzusteigen? Das reichte niemals. Wir hatten es in Philadelphia mal in Eindreiviertel Stunden gerade so geschafft. Ich fragte den Flugbegleiter und er versprach, das Anliegen weiterzugeben an jemanden, der den Flughafen in Washington gut kenne.

Inzwischen servierte er das Essen. Da mir noch immer übel war, schwankte ich zwischen «kein Essen», «nur das Brötchen» und «Chicken mit Reis» hin und her. Schliesslich nahm ich das Essen an, zwang mich, ein paar Gabeln Reis zu essen. Reiner, der nur das Wasser verlangt hatte, ass mein gut gewürztes Peri Peri Chicken, den Salat, das Brötchen und das Dessert.

Ich konnte sogar ein bisschen schlafen und nach einem Weilchen ging es meinem Magen etwas besser, doch der hohe Puls blieb. Noch immer zweifelte ich daran, dass wir in Washington den Flieger nach Denver erreichen würden. Reiner meinte wieder, ich solle mich nicht verrückt machen. Ich wunderte mich, dass ihn das so kalt liess, da zeigte er mir sein Stresslevel auf der Uhr: Fast am Anschlag. Er war also doch nicht so gelassen, wie er tat!

Eine sehr nette Flugbegleiterin – oder war es die Chef de Cabin? – kam und meinte, dass eine Stunde Umsteigezeit nicht reichen würde. Es gäbe morgen um 8:20 Uhr einen Flug. Ich erklärte ihr, warum wir unbedingt noch heute nach Denver mussten, doch sie winkte ab. Sie erklärte, dass wir sofort zum Bodenpersonal der British Airways gehen sollten, um alles weitere zu regeln.

Erst regte ich mich fürchterlich auf, dann aber beruhigte ich mich. Nun war alles klar und wir brauchten uns nicht mehr abhetzen. Wenn wir am frühen Morgen starten konnten, hatten wir noch etwas Zeit in Denver und würden lediglich das Hotel und das Wildlife Refuge verpassen. Beim Aussteigen erklärte uns die Frau nochmals, was wir tun mussten und dass sie bereits Bescheid gegeben hätte.

aufenthalt wider willen
Wir landeten um 21:45 Uhr. Ein riesiger Shuttle brachte uns zum Terminal. Vor der Immigration fiel mir eine Familie auf. Die Jungen waren um die zwanzig, beide mit bunten Haaren und tätowiert. Sie sprachen einen für meine Ohren ungewöhnlichen englischen Dialekt, den ich nicht zuordnen konnte.

Eine sehr freundliche Beamtin begrüsste uns bei der Immigration und fragte, für wie lange wir hierbleiben wollten. Eigentlich gar nicht, wir wollten nach Denver und von dort zu einem fünfwöchigen Roadtrip aufbrechen. Reiner musste lediglich die Finger einer Hand scannen und wir waren immigriert.

Beim Bodenpersonal trafen wir auf die Familie mit dem seltsamen Dialekt. Sie hatten ein ähnliches Problem wie wir. Das Personal bestand aus einer älteren Frau und einem witzigen jungen Mann. Er erklärte, dass wir uns oben beim British Airways-Schalter melden sollten. Dort würde uns der Flug gebucht und auch ein Hotel, denn «Big Daddy» müsse gut schlafen.

Auch im ersten Stock wurden wir herzlich begrüsst. Er habe da was. Hatte die Chef de Cabin eine Info gegeben? Moment, er drucke was aus. Der Ausdruck bestand aus zwei Flugtickets für morgen um 8:20 Uhr mit United Airlines, ausserdem einem Voucher fürs Taxi, einem fürs Hotel sowie Abendessen und Frühstück. Wir sollen ein Flyer-Taxi zum Best Western nehmen und morgen mit dem Hotelshuttle hierher. Er empfahl, zwei Stunden vor Abflug bei United Airlines einzuchecken und deutete zum anderen Ende der Halle.

Die Familie stieg in ein Taxi, wir ins nächste und beide fuhren zum Best Western Dulles Airport Inn. Für ein Abendessen war es zu spät, also gönnten wir uns eine kleine Packung Chips und Wasser auf Kosten der British Airways. Nach ein paar der Chips und mit Hunger im Bauch fielen wir todmüde ins Bett.


 
 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.12.2023, 10:11 Uhr
Ach Du meine Güte.  :shock: Das war ja quasi der Super-Gau! Graue Haare zur Silberhochzeit!!!  :o
Aber ich dachte beim Lesen auch schon, dass Du bei jeder neuen Hiobsbotschaft viel zu panisch reagierst. Ändern kannst Du selbst an der Situation ohnehin nichts, allenfalls das Personal darauf hinweisen und bitten, alles Mögliche in die Wege zu leiten.
Als Aussenstehender sagt sich das natürlich sehr leicht. Ich erinnere mich noch, wie es uns damals in Seattle (https://forum.usa-reise.de/reiseberichte-usa-kanada/usa-nordwest-2011-mit-dem-wohnmobil-durch-washington-und-oregon/msg721253/#msg721253) ging, als unser Taxi zum Flughafen erst nicht kam und dann so klein war, dass wir samt Gepäck kaum Platz hatten. Das wäre damals aber unser Verschulden gewesen und wäre zu unseren Lasten gegangen. Bei Euerm verpassten Anschlussflug lag es ja nicht bei Euch, sondern ausschließlich bei der BA.
Bewundernswert demgegenüber, wie gelassen Reiner trotz seines Stresslevels äußerlich blieb.  :wink:

Na, ich hoffe mal, dass die nächsten Tage dann ruhiger werden und ihr den Urlaub genießen konntet.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Wolfgang am 04.12.2023, 10:30 Uhr
Hi Gaby,

so einen Urlaubsstart und das zu diesem besonderen Anlass braucht doch kein Mensch.

Bin gespannt wie es weiter geht.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.12.2023, 11:08 Uhr
Jetzt, ein paar Wochen später, verstehe ich meine Aufregung auch nicht mehr :D. Aber währenddessen hatte ich das Gefühl, es hätte nicht schlimmer kommen können. Ist halt meine Art - auch wenn sich das Tram verspätet und ich einen Termin habe, werde ich nervös. Ob ich mich auf die alten Tage noch ändern kann? ;)

Voraussichtlich werde ich morgen nicht dazu kommen, einen weiteren Tag zu posten. Aber immerhin sind wir jetzt bereits in den Staaten :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Bandito1011 am 04.12.2023, 11:30 Uhr
Das sind genau die Probleme die kein Mensch braucht und mich darin bestärkt ausschließlich Nonstop Flüge zu buchen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.12.2023, 13:11 Uhr
Das sind genau die Probleme die kein Mensch braucht und mich darin bestärkt ausschließlich Nonstop Flüge zu buchen.
Es gibt keine Nonstop-Flüge in die USA ab Basel und die Züge sind auch nicht immer zuverlässig. Wenn's blöd läuft, wird gerade gestreikt ...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 04.12.2023, 13:31 Uhr
Heijeijei  :shock:.

Gut, dass ihr bei der Action keinen Herzinfarkt bekommen habt. 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 04.12.2023, 14:21 Uhr
Es gibt keine Nonstop-Flüge in die USA ab Basel und die Züge sind auch nicht immer zuverlässig.

Ab Düsseldorf (unser Heimatflughafen) fliegt leider auch nichts mehr Nonstop in die USA. Wir müssen dafür auch bis Frankfurt fahren (260km), da ich auch nicht Zug fahren kann/will, nehmen wir uns einen Mietwagen und meistens übernachten wir auch noch die Nacht vor dem Abflug am Flughafen. Kostet natürlich ein paar Taler, aber der Urlaub kostet doch sowieso ein Haufen Geld, das ist dann auch egal. Aber mit Mietwagen und Übernachtung am Flughafen (Hilton Garden Inn im "The Square" direkt am Terminal) ist das sehr stressarm. Und dann ein Nonstop Flug mit Condor (für uns diesmal bis Los Angeles).

Mit BA haben wir auch schon die absoluten Schoten erlebt, 2018 sind wir noch ab Düsseldorf via Heathrow geflogen, bei der Ankunft in Düsseldorf (mit dem Taxi) erwartete uns in der Flughalle die Nachricht, dass der Flug von DUS nach Heathrow ersatzlos gecancelt war.... Wir sind an diesem Tag (Samstag) nicht mehr nach Las Vegas geflogen, sondern sogar erst am Montag. Immerhin hat uns Flighright.de dafür den Schadensersatz erstritten (600,-€ pro Person, allerdings abzüglich 35% Provision für flightright.de). Dieses Geld solltet Ihr Euch auch holen, es steht Euch zu. Wenn Ihr es noch nicht gemacht habt, die Verjährungsfrist beträgt drei Jahre.

Und 2011 haben sie mich in der Lounge "vergessen", wir wollten nach Phoenix und haben bei BA den Behindertensupport angefordert (das könntest Du mit Deinem Knie sicherlich auch). Die haben uns in die Business Lounge gebracht (wir hatten auch Business gebucht) und sollten uns 30 Minuten vor Abflug holen. Da kam dann nur keiner, auch auf doppelte Anfrage am Infoschalter tat sich nichts. Bis es dann nur noch 5 Minuten bis zum Abflug waren (entsprechend war unsere Stimmung), das Boarding war längst angelaufen. Da habe ich dann auch eine Riesenwelle veranstaltet, der Verantwortliche laberte irgendetwas von "Communication Error" und bot uns an, 1 Stunde später nach Los Angeles zu fliegen (statt nach Phoenix). Scherzkeks! Dann traf tatsächlich so eine Art Golfmobil ein und lud mich (mit Rollator) und meine Frau ein und wir sausten zum Gate des Phoenix Flugs. Dort war ich dann das bekannte Arschloch, auf das alle warten durften, denn der Captain war informiert worden und hatte mit BA zusammen entschieden, einen Slot später zu starten (was im Flieger natürlich keiner weiß, die sehen nur, dass da ein Idiot mit Frau später kommt....). Das hat auch eine ganze Stunde und zwei Glas Schampus gedauert, bis wir wieder ruhig wurden. Am besten war der Gepäckmeister am Gate, der uns lachend und mit Fiselstimme mit den Worten begrüßte: "Welcome on board - the champagne is still cold....". Als krönenden Abschluss bekamen wir eine Stunde vor Landung die Nachricht, dass unser Gepäck noch in Londen stehen würde. Das kam dann erst vier Tage später in Las Vegas bei uns an.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 04.12.2023, 14:58 Uhr
Ich hoffe, daß sich die Aufregung so weit gelegt hat, daß ich jetzt auch noch zusteigen kann  :wink: - welch ein Horror
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Bandito1011 am 04.12.2023, 18:31 Uhr
Das sind genau die Probleme die kein Mensch braucht und mich darin bestärkt ausschließlich Nonstop Flüge zu buchen.
Es gibt keine Nonstop-Flüge in die USA ab Basel und die Züge sind auch nicht immer zuverlässig. Wenn's blöd läuft, wird gerade gestreikt ...

Ja, die mageren Verbindungen sind ein echtes Problem. Wir fliegen daher auch immer von Frankfurt (2,5 Std. mit dem Auto) samt Vorübernachtung. Kostet einige Taler mehr, aber die bezahle ich gern. Schon erstaunlich das im Dezember 2023 noch immer so wenige Direktflüge in die USA angeboten werden. Corona ist lange her mittlerweile und an der Nachfrage kann es kaum liegen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 04.12.2023, 20:43 Uhr
Wir fliegen daher auch immer von Frankfurt (2,5 Std. mit dem Auto) samt Vorübernachtung.

s.o. - genau wie wir. Aus welcher Richtung kommt Ihr dann?

Schon erstaunlich das im Dezember 2023 noch immer so wenige Direktflüge in die USA angeboten werden. Corona ist lange her mittlerweile und an der Nachfrage kann es kaum liegen.

Mindestens in Düsseldorf sind viele Direktflüge auch ohne Corona "gestorben". Mit der Pleite von AirBerlin gab es keine Flüge an Westküste mehr. Da ist auch keine Airline mehr eingesprungen. Condor ist vor über 20 Jahren wenigstens ab Köln nach Las Vegas geflogen, sind dann aber auch nach Frankfurt umgezogen. An die Ostküste gibt es (glaube ich) noch Flüge von Düsseldorf. Aber der Südwesten wird schon lange nicht mehr bedient.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: usa-rookie am 05.12.2023, 17:41 Uhr
Au weia... so einen Start braucht ja echt kein Mensch.. Ich hoffe, ab jetzt kann ich hektikfrei zusteigen  :P

SoFi hatten wir ja in Las Vegas.. aber bei Euch war sie noch "mehr abdeckend".. Bin sehr gespannt auf die Weiterreise..

LG Romy
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.12.2023, 07:42 Uhr
Es gibt keine Nonstop-Flüge in die USA ab Basel und die Züge sind auch nicht immer zuverlässig.

Ab Düsseldorf (unser Heimatflughafen) fliegt leider auch nichts mehr Nonstop in die USA. Wir müssen dafür auch bis Frankfurt fahren (260km), da ich auch nicht Zug fahren kann/will, nehmen wir uns einen Mietwagen und meistens übernachten wir auch noch die Nacht vor dem Abflug am Flughafen. Kostet natürlich ein paar Taler, aber der Urlaub kostet doch sowieso ein Haufen Geld, das ist dann auch egal. Aber mit Mietwagen und Übernachtung am Flughafen (Hilton Garden Inn im "The Square" direkt am Terminal) ist das sehr stressarm. Und dann ein Nonstop Flug mit Condor (für uns diesmal bis Los Angeles).

Mit BA haben wir auch schon die absoluten Schoten erlebt, 2018 sind wir noch ab Düsseldorf via Heathrow geflogen, bei der Ankunft in Düsseldorf (mit dem Taxi) erwartete uns in der Flughalle die Nachricht, dass der Flug von DUS nach Heathrow ersatzlos gecancelt war.... Wir sind an diesem Tag (Samstag) nicht mehr nach Las Vegas geflogen, sondern sogar erst am Montag. Immerhin hat uns Flighright.de dafür den Schadensersatz erstritten (600,-€ pro Person, allerdings abzüglich 35% Provision für flightright.de). Dieses Geld solltet Ihr Euch auch holen, es steht Euch zu. Wenn Ihr es noch nicht gemacht habt, die Verjährungsfrist beträgt drei Jahre.

Und 2011 haben sie mich in der Lounge "vergessen", wir wollten nach Phoenix und haben bei BA den Behindertensupport angefordert (das könntest Du mit Deinem Knie sicherlich auch). Die haben uns in die Business Lounge gebracht (wir hatten auch Business gebucht) und sollten uns 30 Minuten vor Abflug holen. Da kam dann nur keiner, auch auf doppelte Anfrage am Infoschalter tat sich nichts. Bis es dann nur noch 5 Minuten bis zum Abflug waren (entsprechend war unsere Stimmung), das Boarding war längst angelaufen. Da habe ich dann auch eine Riesenwelle veranstaltet, der Verantwortliche laberte irgendetwas von "Communication Error" und bot uns an, 1 Stunde später nach Los Angeles zu fliegen (statt nach Phoenix). Scherzkeks! Dann traf tatsächlich so eine Art Golfmobil ein und lud mich (mit Rollator) und meine Frau ein und wir sausten zum Gate des Phoenix Flugs. Dort war ich dann das bekannte Arschloch, auf das alle warten durften, denn der Captain war informiert worden und hatte mit BA zusammen entschieden, einen Slot später zu starten (was im Flieger natürlich keiner weiß, die sehen nur, dass da ein Idiot mit Frau später kommt....). Das hat auch eine ganze Stunde und zwei Glas Schampus gedauert, bis wir wieder ruhig wurden. Am besten war der Gepäckmeister am Gate, der uns lachend und mit Fiselstimme mit den Worten begrüßte: "Welcome on board - the champagne is still cold....". Als krönenden Abschluss bekamen wir eine Stunde vor Landung die Nachricht, dass unser Gepäck noch in Londen stehen würde. Das kam dann erst vier Tage später in Las Vegas bei uns an.
Ich sehe schon, es hätte noch schlimmer kommen können.

Zuerst in Frankfurt (oder sonstwo) zu übernachten ist eine Option. Haben wir auch schon gemacht. Es ist aber auch angenehm, das Gepäck abgeben zu können und nur noch mit Handgepäck unterwegs zu sein. Bei Übernachtung geht das nicht.

Den Schadenersatz hoffe ich noch ohne flightright zu bekommen. Wir versuchen es erstmal direkt (angemeldet ist es, gehört haben wir noch nichts) und mit der Rechtschutzversicherung, die bereits informiert ist. Mal sehen, was kommt. Mich ärgert vor allem das Downgrade und die vergebens gebuchte Sitzplatzreservation.

Mein Knie war zum Zeitpunkt des Fluges wieder in Ordnung, es ist halt Metall drin, aber deswegen brauche ich keinen Support.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.12.2023, 07:47 Uhr
Heijeijei  :shock:.

Gut, dass ihr bei der Action keinen Herzinfarkt bekommen habt.
Darüber bin ich auch froh :)

Ich hoffe, daß sich die Aufregung so weit gelegt hat, daß ich jetzt auch noch zusteigen kann  :wink: - welch ein Horror
Das Schlimmste ist überstanden, dazu gleich mehr ...

Au weia... so einen Start braucht ja echt kein Mensch.. Ich hoffe, ab jetzt kann ich hektikfrei zusteigen  :P

SoFi hatten wir ja in Las Vegas.. aber bei Euch war sie noch "mehr abdeckend".. Bin sehr gespannt auf die Weiterreise..

LG Romy
Ich hab Deine Bilder von der SoFi gesehen und gleich an unser Erlebnis gedacht. Bis es soweit ist, braucht es noch ein paar Meilen Geduld :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.12.2023, 07:54 Uhr
sonntag, 17. september 2023
trennung auf zeit
Wir wachten an einem Ort auf, an dem wir nie sein wollten. Ich hatte miserabel geschlafen. Die ganzen Ereignisse hatten in meinem Kopf rumgespukt.

Punkt sechs Uhr in der Früh startete der Flughafen-Shuttle des Hotels. Das war der Ort, wo wir das letzte Mal den eigenartigen Dialekt hörten und weil ich zu schüchtern war zu fragen, werde ich nie wissen, wo in der Welt so gesprochen wird.

Am Flughafen war Selbst-Check-In, aber eine Frau war uns behilflich. Wir gaben die Koffer ab und gingen zur Sicherheitskontrolle. Weder Laptop noch Tablets mussten separat aufs Band, nur die Schuhe durften wir ausziehen. Ich wurde sanft abgetastet – da könnte sich der EuroAirport eine Scheibe abschneiden - und dann warteten wir auf den Flieger nach Denver und das Frühstück, denn für dieses war es im Hotel noch zu früh gewesen.

Für die nächsten vier Stunden wurden Reiner und ich getrennt. Ich quetschte mich zwischen zwei Passagiere am Fenster und Reiner hatte seinen Platz in der mittleren Viererreihe. Zwischen uns sassen drei fremde Männer.

Das Frühstück bestand aus einem Fünflieber-grossen Stück Quinoa-Keks mit dunkler Schokolade und Salz überzogen. Nichts, was geschmeckt oder gar den Magen gefüllt hätte. Mein linker Sitznachbar studierte die Börsenkurse und der rechte checkte sein Ticket. Er war bereits seit 24 Stunden unterwegs und wollte heim nach El Salvador.

endlich in denver
Wir landeten pünktlich, blieben aber noch knapp eine halbe Stunde auf der Landebahn stehen, bis wir endlich am Gate andockten. Diesmal waren es nicht wir, die dies nervös machte, sondern die Männer in unserer Sitzreihe. Drei hatten einen Anschlussflug nach Honolulu. Einer davon hatte Reiner erzählt, dass sie eine Gruppe von sieben Personen waren, die einen Honolulu-Flug gebucht hatten. Statt gemeinsam zu fliegen, wurden sie auf unterschiedliche Flüge umgebucht.

Die drei Hawaii-Reisenden hatten Glück, denn ihr Flug startete am Gate direkt neben unserer Ankunft. Ob mein Sitznachbar seinen Flieger nach El Salvador erreicht hatte, bezweifelte ich.

Das Gepäck war schnell da. Der Shuttle zum Rental Car wurde von einer resoluten, kleinen Frau älteren Semesters gefahren. Sie hievte die schweren Koffer der Gäste in den Bus. Wir warteten lediglich ein paar Sekunden, bis wir von der herzlichen Megan am Alamo-Schalter bedient wurden. Die massive Verspätung tue ihr leid, meinte sie mitfühlend.

Wir konnten zwischen vier Standard SUVs aussuchen, wobei in einem davon bereits eine Person sass. Reiner liebäugelte aus nostalgischen Gründen mit einem Toyota 4Runner. So einen hatten wir bei unserem ersten USA-Roadtrip gefahren. Ich tendierte zum Santa Fé, denn der hatte wesentlich weniger Meilen auf dem Zähler und war im Gegensatz zum Toyota in einwandfreiem Zustand.

Meine Argumente zogen und so fuhren wir mit einem dunkelgrauen Hyundai Santa Fé vom Hof. Als allererstes kehrten wir im Zen Asian Sushi Bar & Grill ein, wo wir nach langer Zeit eine vernünftige Mahlzeit mit einigen Vitaminen in den Magen bekamen, die auch noch sehr gut schmeckte.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-01-Zen-Sushi-1.jpg)
Zen Sushi
 
Danach gingen wir im Bass Pro Shop, einem sehr speziellen Sportgeschäft, das vor allem auf Boote und Jagdutensilien spezialisiert ist, auf Shopping-Tour. Für mich gab es ein Paar Wanderschuhe von Merrell, die nicht nur leicht, sondern auch äusserst bequem waren. Ausserdem erstanden wir für beide Wanderstöcke, denn da wir beide gesundheitlich extreme Fortschritte gemacht hatten, wollten wir viel wandern. Danach rüsteten wir uns im Walmart mit ein paar Lebensmitteln und zwei Campingstühlen aus.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-02-Bass-Pro-Shop-6.jpg)
Bass Pro Shop
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-02-Bass-Pro-Shop-5.jpg)
Bass Pro Shop
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-02-Bass-Pro-Shop-4.jpg)
Bass Pro Shop
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Bass Pro Shop
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-02-Bass-Pro-Shop-2.jpg)
Bass Pro Shop
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/01-02-Bass-Pro-Shop-3.jpg)
Bass Pro Shop

erstes etappenziel erreicht
Die geplante Stadtbesichtigung liessen wir aus und fuhren auf dem Highway 105 nach Colorado Springs. Ich war fix und fertig, als wir im The Academy Hotel Colorado Springs eincheckten. Die Rezeptionistin war nicht besonders aufmerksam, das Zimmer abgewohnt, aber der Lobby-Bereich mit Restaurant und Innenpool sahen ganz nett aus.

Wir beendeten den Abend im Falcons Bar & Grill mit einem Mango Margarita für mich, einem Coors für Reiner und einem Happen zu essen für beide. Das Essen schmeckte gut, die Bedienung war sehr herzlich, aber ich fror, denn der Raum war auf den Gefrierpunkt heruntergekühlt.

Bereits um acht Uhr lag ich im Bett und schlief augenblicklich ein.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 06.12.2023, 14:07 Uhr
Na so langsam gibt es Entspannung :urlaub:
Die ist aber bei dieser Anreise auch dringend nötig. Bis auf fehlendes Gepäck war ja (fast) alles drin  :platsch: :bang:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 06.12.2023, 15:02 Uhr
Zitat
The Academy Hotel Colorado Springs eincheckten. Die Rezeptionistin war nicht besonders aufmerksam, das Zimmer abgewohnt, aber der Lobby-Bereich mit Restaurant und Innenpool sahen ganz nett aus.

Dann hat sich dort seit Jahren nicht geändert. Die Fenster waren damals so schmutzig, dass man keine Verdunkelung brauchte :lachen07:.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 07.12.2023, 10:36 Uhr
montag, 18. september 2023
hoch hinaus
Um zwanzig nach vier waren wir beide putzmunter und speicherten die ersten Bilder auf den Laptop. Frühstück wurde ab sechs Uhr serviert und als wir drei nach aufschlugen, waren wir nicht einmal die ersten. Gegen einen Bon erhielten wir einen Pappteller und durften uns am Buffet bedienen. Die Omeletts wurden frisch zubereitet und schmeckten sehr gut.

Eine knappe Stunde später waren es zwölf Grad Celsius und es war leicht bewölkt. Beim Garden of the Gods erwartete uns ein Hirsch, der genüsslich weiteräste, ohne uns und die anderen Touristen wahrzunehmen, die ihn ablichteten. Wir spazierten bei herrlichem Morgenlicht durch die roten Sandsteinformationen des 5.2 Quadratkilometer grossen öffentlichen Parks am Stadtrand von Colorado Springs am Fusse des Pikes Peak.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-01-Garden-of-the-Gods-1-1.jpg)
Garden of the Gods
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-01-Garden-of-the-Gods-1-2.jpg)
Garden of the Gods
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-01-Garden-of-the-Gods-1-3.jpg)
Garden of the Gods
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-01-Garden-of-the-Gods-2-1.jpg)
Garden of the Gods
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-01-Garden-of-the-Gods-2-2.jpg)
Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods
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Garden of the Gods

Die Temperatur stieg an, sank dann aber allmählich auf drei Grad, als wir hoch oben auf dem Pikes Peak ankamen, wo nur wenig Schnee lag. Auf 4’301 Meter Höhe war die Luft ziemlich dünn. Diesmal machte mir die Höhe gewaltig zu schaffen, mir war schwindlig. Von Kopfschmerzen oder Übelkeit blieb ich zum Glück verschont. Der Blick beim Hoch- und Herunterfahren war fantastisch. Vor allem die Gegend um das Crystal Creek Reservoir fand ich sehr idyllisch. Das Wasser glitzerte, die Vögel pfiffen.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-02-Pikes-Peak-1-1.jpg)
Crystal Creek Reservoir
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Crystal Creek Reservoir
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Crystal Creek Reservoir
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Crystal Creek Reservoir
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Pikes Peak
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Pikes Peak
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Pikes Peak
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Pikes Peak
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Pikes Peak
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Pikes Peak
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Pikes Peak

Da die Strasse stark abfiel, wurde ein Brake Test durchgeführt. Nur 29.1 Grad Fahrenheit – der Prüfer lobte uns und wollte wissen, woher wir kämen. Wow, so ein weiter Weg, nur um auf den Pikes Peak zu kommen, witzelte er. Er erklärte noch, dass alles unter hundert Grad Fahrenheit gut sei und wünschte uns eine gute Reise.

ausländer unerwünscht
Im Trader Joe’s stockten wir die Lebensmittel mit den Dingen auf, die wir im Walmart vergessen oder nicht bekommen hatten. Die kamen in den Hotel-Kühlschrank und gleich danach fuhren wir zur Air Force Academy. Der Mann im Vierfruchtpyjama schaute uns streng an und fragte, was das sei, als wir ihm unsere Pässe zeigen wollten, und was wir hier wollten. Wir erklärten ihm, dass wir die Academy besuchen möchten, aber er schüttelte den Kopf. Wir bräuchten eine Genehmigung, die wir im Visitor Center erhalten würden. Er behielt die Pässe ein und händigte uns die, nachdem wir gewendet hatten, wieder aus.

Im Visitor Center waren sie wesentlich freundlicher. Doch leider erteilten auch die uns eine Abfuhr. Es dürften nur noch USA Citizen rein. Und ausserdem sei die Kirche eh wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Das wusste ich und war deswegen eh schon enttäuscht, denn als wir sie 2016 besichtigen wollten, war sie wegen einer Hochzeit nur für geladene Gäste zugänglich. Ob wir denn ein Armeemitglied kennen würden? Leider nein. Es tue ihm sehr leid, verabschiedete er sich von uns und machte uns auf den Aussichtspunkt aufmerksam, zu dem wir hinfuhren.

Mit dem Feldstecher beobachteten wir die Flugzeuge, die mit Segelflieger abhoben oder solche, die landeten. Als wir genügend Flugzeuge gesehen hatten, kehrten wir bei Lazy Dog ein. Wir assen Ahi Tuna und waren sowas von begeistert von dem Essen und dem Drumherum.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-6.jpg)
Trader Joe's
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-5.jpg)
Air Force Academy View Point
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-4.jpg)
Air Force Academy View Point
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-1.jpg)
Air Force Academy View Point
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-3.jpg)
Air Force Academy View Point
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-03-Air-Force-Academy-1-2.jpg)
Air Force Academy View Point
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-04-Lazy-Dog-1.jpg)
Lazy Dog

nicht schon wieder …
Piep – Ölwechsel erforderlich! Ich dachte, ich hätte ein Déjà-vu. Letztes Jahr hatten wir genau dasselbe Problem und mussten das Mietauto tauschen. Nun war guter Rat teuer. Sollten wir sofort zu Alamo in Colorado Springs fahren oder warten, bis wir in einer grösseren Stadt ankamen?


Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.12.2023, 10:59 Uhr
Ach, Gaby. Es holpert doch schon wieder  :(
Nun seid ihr endlich angekommen und im Urlaubsmodus, da gibt es schon die nächsten Enttäuschungen.
Erst der verwehrte Zutritt zur Academy und nun auch noch das Mietauto.
Na, wenigstens passt es mit dem Essen. Das Bild vom Ahi Tuna lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen... sieht das lecker aus  :essen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 07.12.2023, 11:02 Uhr
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/01_Denver/02-02-Pikes-Peak-2-2.jpg)
Pikes Peak
Die haben offenbar neue Wagen. Bei unserem Besuch sahen die noch so aus - wie die alten Wagen der Gornergratbahn:

.... Wenigstens erklärt er (der Schaffner) mir noch auf meine Frage, daß die – der Gornergratbahn in Zermatt ungemein ähnlichen – Wagen in der Schweiz gebaut wurden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Bericht_20081016_6.jpg)
Pikes Peak, Bahn
Es dürften nur noch USA Citizen rein.
Seit wann gibt es denn diese Beschränkung? Ich war schon dreimal drin - allerdings vor ewigen Zeiten (1979, 2000, 2008)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 07.12.2023, 11:13 Uhr
Ach, Gaby. Es holpert doch schon wieder  :(
Nun seid ihr endlich angekommen und im Urlaubsmodus, da gibt es schon die nächsten Enttäuschungen.
Erst der verwehrte Zutritt zur Academy und nun auch noch das Mietauto.
Na, wenigstens passt es mit dem Essen. Das Bild vom Ahi Tuna lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen... sieht das lecker aus  :essen:
Ich hatte zeitweilen auch das Gefühl, dass uns diesmal das Pech an den Socken klebte. Aber wenn man alles zusammennimmt, überwiegen die positiven Aspekte bei Weitem ;) Der Ahi Tuna zum Beispiel war echt ein Gedicht und erst noch das Gericht auf der Karte mit den zweitwenigsten Kalorien :D. Die sind nämlich seit neustem in vielen Restaurants angegeben.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 07.12.2023, 11:28 Uhr

Die haben offenbar neue Wagen. Bei unserem Besuch sahen die noch so aus - wie die alten Wagen der Gornergratbahn:

.... Wenigstens erklärt er (der Schaffner) mir noch auf meine Frage, daß die – der Gornergratbahn in Zermatt ungemein ähnlichen – Wagen in der Schweiz gebaut wurden.

Ja, die sahen in der Tat neuer aus, als 2016.

Es dürften nur noch USA Citizen rein.
Seit wann gibt es denn diese Beschränkung? Ich war schon dreimal drin - allerdings vor ewigen Zeiten (1979, 2000, 2008)
Wir waren auch total überrascht, dass es nicht mehr ging. 2016 war es problemlos möglich. Deshalb fuhren wir auch so zielstrebig hin. Auch auf der Website steht nichts (oder habe ich etwas übersehen?) davon, dass nur noch Amerikaner die Academy besuchen dürfen. Ich wäre gerne ins Planetarium (https://www.usafa.edu/facilities/planetarium/ (https://www.usafa.edu/facilities/planetarium/)) gegangen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 07.12.2023, 12:59 Uhr
Es ist aber auch angenehm, das Gepäck abgeben zu können und nur noch mit Handgepäck unterwegs zu sein. Bei Übernachtung geht das nicht.

Doch, das geht auch bei Übernachtung. Wir haben Zahnbürste, Schlafanzug und 1x Wechselwäsche im Handgepäck (seit dem Chaos von 2011 haben wir das sowieso immer dabei), alles andere gibt es auf dem Zimmer und die Koffer geben wir am Abend vorher in den Vorabend-Checkin, der wird fast immer für Flüge bis zum späten Mittag des nächsten Tages angeboten.

Usa-Rookie ist ja sogar nur mit Handgepäck geflogen (s. Reisebericht). Das tun wir nicht, aber die Koffer gehen noch am Ankunftsabend in den Checkin.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 07.12.2023, 13:06 Uhr
Wir waren auch total überrascht, dass es nicht mehr ging. 2016 war es problemlos möglich. Deshalb fuhren wir auch so zielstrebig hin. Auch auf der Website steht nichts (oder habe ich etwas übersehen?) davon, dass nur noch Amerikaner die Academy besuchen dürfen.
Nach längerer Suche bin ich auf folgende Seite gestoßen: https://www.usafa.edu/visitors/getting-on-base/ - dort unter 2. Anscheinend ist das ganz neu "as of  August 21, 2023"
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 07.12.2023, 13:15 Uhr
Es ist aber auch angenehm, das Gepäck abgeben zu können und nur noch mit Handgepäck unterwegs zu sein. Bei Übernachtung geht das nicht.

Doch, das geht auch bei Übernachtung. Wir haben Zahnbürste, Schlafanzug und 1x Wechselwäsche im Handgepäck (seit dem Chaos von 2011 haben wir das sowieso immer dabei), alles andere gibt es auf dem Zimmer und die Koffer geben wir am Abend vorher in den Vorabend-Checkin, der wird fast immer für Flüge bis zum späten Mittag des nächsten Tages angeboten.

Usa-Rookie ist ja sogar nur mit Handgepäck geflogen (s. Reisebericht). Das tun wir nicht, aber die Koffer gehen noch am Ankunftsabend in den Checkin.
Das Vorabend-Check-In habe ich vergessen. Gibt es bei uns im kleinen EuroAirport nicht. Wäre eine Option, die ich im Hinterkopf behalte.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 07.12.2023, 13:16 Uhr
Wir waren auch total überrascht, dass es nicht mehr ging. 2016 war es problemlos möglich. Deshalb fuhren wir auch so zielstrebig hin. Auch auf der Website steht nichts (oder habe ich etwas übersehen?) davon, dass nur noch Amerikaner die Academy besuchen dürfen.
Nach längerer Suche bin ich auf folgende Seite gestoßen: https://www.usafa.edu/visitors/getting-on-base/ - dort unter 2. Anscheinend ist das ganz neu "as of  August 21, 2023"
Tatsächlich. Dass das so neu ist, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte eher angenommen, dass es mit Corona geändert wurde.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Bandito1011 am 07.12.2023, 19:50 Uhr
Witzigerweise musste unser Alamo Mazda vom Denver Airport im September auch nach ein paar Tagen zum Ölwechsel. War mir allerdings egal, die müssen ja wissen was sie tun. Habe die Meldung den ganzen Urlaub lang artig ignoriert und bei Rückgabe darauf hingewiesen. Deshalb das Auto tauschen muss nicht sein, ist ja nichts defekt. Kann aber verstehen wenn so mancher sich dann besser fühlt.

Bass Pro Shops haben es mir auch gewaltig angetan, was für eine tolle Spielwiese !! Da könnte ich Wochen drin verbringen. Ami Verkäufer schnallen auch nie so richtig das man nur europäischer Touri ist der mit großen Augen die Motorboote aus Spaß inspiziert. Irgendwie verwenden die immer maximale Mühe um mir 30.000 USD Spielzeuge anzudrehen  :D Und ich sehe dabei nicht anders aus als jeder andere 08/15 Touri. In Deutschland würde das nicht passieren, vermutlich haben wir aber auch noch einen besseren Verschuldungsgrad als die Kredit-Amis.

Bin gespannt wie es weiter geht.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 10.12.2023, 12:05 Uhr
dienstag, 19. september 2023
cooles auto, aber es nervt
Nach einem frühen Frühstück checkten wir aus und fuhren zu den Helen Hunt Falls, einem Wasserfall im North Cheyenne Cañon Park. Google Maps dirigierte uns den Weg: «In die west sieben teha schtriit fahren» und «zu den Helen Hund Falls», wobei «Falls» klang wie das deutsche «falls» anstelle von «wenn». Uns machte die deutsche Aussprache der englischen Wörter viel Spass.

Das Visitor Center war geschlossen. Wir wanderten ein kurzes Stück und fotografierten den kleinen, aber hübschen Wasserfall. Nach unserer Rückkehr war noch immer niemand für Besucher zu erreichen, obwohl gemäss Angaben das Besucherzentrum geöffnet sein sollte.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/02_Colorado-Springs/02-04-Helent-Hunt-Falls-1.jpg)
Helen Hunt Falls
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/02_Colorado-Springs/02-04-Helent-Hunt-Falls-2.jpg)
Helen Hunt Falls
Wir entschieden spontan, doch in Colorado Springs zu Alamo zu fahren und hofften, dass wir bei einem Autowechsel nicht eine Schrottbüchse erhalten würden. Der Santa Fé war nämlich ganz angenehm zu fahren, hatte viele Smart-Funktionen wie Tempomat – okay, das haben inzwischen wohl alle Fahrzeuge. Er hielt zudem den Abstand zum vorderen Auto, sowie die Spur (ausser bei starken Kurven), blendete automatisch ab, wenn er sich einem Fahrzeug näherte und hatte Vierradantrieb, den wir dazuschalten konnten. Ausserdem war er bequem und geräumig.

Das einzig Nervige war die ewige Piepserei. Motor anschalten, «piep»: Ölwechsel fällig. Blinken, «piep»: einer ist nebendran (kein Wunder bei zwei Spuren). «Piep»: einer ist nicht angegurtet (wenn das der Fahrer ist, fährt das Auto nicht los). «Piep»: Spur kann nicht gehalten werden. «Piep»: Smart-Funktion gerade nicht verfügbar. «Piep», «Piep», «Piep»…

Car Rental in Colorado Springs bestand aus einem sehr grossen Parkplatz, der in verschiedene Anbieter unterteilt war, wo jeder ein kleines Häuschen hatte. Wir stellten das Auto im Bereich von Alamo ab und gingen zum gleichnamigen Schalter, um unser Anliegen zu schildern. Der Typ war sehr nett, las die Daten vom Schlüsselanhänger aus und meinte, der Ölwechsel sei erst bei 20'000 Meilen fällig. Wir standen bei 17'638 Meilen. Es könnten bis zu 3'000 Meilen mehr sein, aber spätestens dann sollten wir das Auto wechseln. Er hätte eh keinen Standard SUV dagehabt. Auf meinen Wunsch hin stellte er das Piepsen ab und wir waren auch schon wieder weg.

Die Fahrt ging weiter Richtung Süden. In Pueblo legten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Visitor Center vom Pueblo Lake State Park ein, fuhren jedoch gleich wieder weiter. Bald schon tankten wir das erste Mal für 3.979 Dollar die Gallone. Günstiger als letztes Jahr, wo wir meist über fünf Dollar, manchmal über sechs Dollar und selten unter fünf Dollar bezahlt hatten.

es wird sandig
Um zwei Uhr kauften wir beim Eingang zum Great Sand Dunes National Park einen Nationalparkpass für achtzig Dollar. Reiner musste vor den Augen des Rangers seinen Namen auf die Karte schreiben. Er füllte gleich beide Felder damit, sodass ich nicht allein in einen Park hätte fahren dürfen. Aber das hatte ich eh nicht vor. Dafür, dass der Pass nun für alle Insassen eines normalen Autos ein Jahr lang in allen nationalen Parks der USA gültig war, empfand ich den Preis sehr günstig.
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Great Sand Dunes National Park
Als nächstes hörten wir auf der Terrasse des Visitor Centers einem Rangervortrag über Wolken und Wetter zu. Wir lernten, bei welchen Wolken welches Wetter zu erwarten war und es wurden kleine Experimente mit Wasserdampf vordemonstriert.

Nach einem interessanten Film über die Entstehung der Dünen gingen wir zurück bis kurz vor den Parkeingang. Im Restaurant Oasis genehmigten wir uns ein spätes Mittag- oder frühes Abendessen. Die Besitzerin sprach ihre Gäste mit «Sweathearts» und «My Dear» an. Sie war zuckersüss und das Essen schmeckte hervorragend. Das hätte ich in der Einöde nicht erwartet.

Ein kleines unbefestigtes Strässchen führte vom Restaurant hoch zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Von den Terrassen musste der Blick auf die Dünen unglaublich sein, doch unser Zimmer hatte Bergblick, und somit sahen wir nichts von den Sandbergen. Dafür war der Raum riesig und der Kühlschrank ebenso. Allein das Gefrierfach war so gross wie eine Minibar und eine kleine Küche war auch dabei. Trotzdem war ich etwas enttäuscht vom gebuchten «Bergblick». Für happige 290 Dollar die Nacht hätte ich mir eine spektakulärere Aussicht gewünscht.

Nun war es Zeit, den Park so richtig zu erkunden. Wir wanderten über den ausgetrockneten Medano Creek auf die Dünen. Der Blick war atemberaubend. Auf der Ostseite türmten sich schwarze Wolken auf, im Westen stand die Sonne schon tief und tauchte die Landschaft in ein goldiges Licht.
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
Nach dieser herrlichen Wanderung kehrten wir zum inzwischen geschlossenen Visitor Center zurück und wollten von dort aus den Sonnenuntergang beobachten. Ein Baustellenfahrzeug nach dem anderen stellte sich in die Einfahrt zum Parkplatz. Die Bauarbeiter begannen die Parkplatzmarkierungen zu säubern und diese anschliessend neu zu malen. Wir liessen ihnen Platz und schauten dem spektakulären Sonnenuntergang von den Ausstellbuchten aus zu. Für ein paar Sekunden wurde die ganze Gegend in knallrotes Licht getaucht und sah aus, als hätte es jemand mit Photoshop massiv übertrieben.
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
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Great Sand Dunes National Park
 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 10.12.2023, 13:28 Uhr
Tolle Fotos!
Uns machte die deutsche Aussprache ache der englischen Wörter viel Spass
Ich zitiere mal wieder meine liebste Ansage unseres Garmin, wenn es nach den Wegweisern Richtung Innenstadt gehen sollte: "doofntoofn"
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 10.12.2023, 13:50 Uhr
Sehr schöne Fotos vom Great Sand Dunes NP :daumen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.12.2023, 08:53 Uhr
Tolle Fotos!
Uns machte die deutsche Aussprache ache der englischen Wörter viel Spass
Ich zitiere mal wieder meine liebste Ansage unseres Garmin, wenn es nach den Wegweisern Richtung Innenstadt gehen sollte: "doofntoofn"
Auch nicht schlecht :D.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.12.2023, 09:01 Uhr
mittwoch, 20. september 2023
unter null
Um zehn vor sechs fuhren wir bei fünf Grad Celsius und einem wundervollen Sternenhimmel los. Fünfzig Minuten später kamen wir beim Alamosa National Wildlife Refuge an, da waren es nur noch minus vier Grad Celsius. Ein entgegenkommendes Auto war von einer dünnen Eisschicht bedeckt. Langsam fuhren wir den Loop des Wildschutzgebietes und hofften, Wildtiere zu sehen. Einen Adler konnten wir erblicken, sowie einige andere Vögel und ein paar Hirsche, aber uns genügte auch die Landschaft mit dem hübschen Bach und dem Blick in die Berge.
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge

Nach der zweiten Runde stellten wir das Auto ab und wanderten dem kleinen Bach entlang. Hunderte von Heuschrecken hoben ab und gaben eigentümliche Geräusche ab. Ein kleines Streifenhörnchen linste neugierig hervor, verschwand aber sofort wieder. Wir waren allein auf weiter Flur und genossen die Natur. Um elf Uhr fuhren wir weiter. Inzwischen waren wir bei plus elf Grad Celsius angekommen.
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge

Wieder besuchten wir das Visitor Center im Great Sand Dunes National Park. Diesmal gingen wir den Naturlernpfad hinter dem Gebäude. Auf einer Parkbank genossen wir den Blick auf die riesigen Dünen. Plötzlich kam eine heftige Böe und riss sowohl Reiner wie auch mir das Käppi vom Kopf. Reiner hechtete hinterher, doch ich rechnete bereits mit dem Verlust von zwei Kopfbedeckungen. Aber so schnell wie der Wind gekommen war, so schnell war er wieder weg. Reiners Käppi war direkt neben dem Weg und meins ein paar Meter daneben gelandet. Als Reiner meins holen ging, bescherte ihm die Heldentat ein paar Kaktusstacheln in seinen Schuhsohlen.

Unsere Mägen waren leer. Eigentlich hatten wir Essen für ein Picknick eingekauft, doch weil es gestern im Oasis so gut geschmeckt hatte, gingen wir wieder dorthin für ein spätes Mittagessen. Die Besitzerin begrüsste uns erneut sehr herzlich und umsorgte uns mit ihrer liebevollen Art.
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Great Sand Dunes National Park
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The Great Sand Dunes Oasis

Anschliessend chillten wir etwas in unserem Zimmer und machten «Büroarbeit» was heisst, dass wir die Videos und Fotos auf eine Festplatte sicherten.

Den Sonnenuntergang wollten wir diesmal im Alamosa National Wildlife Refuge mitnehmen. Es war zweiundzwanzig Grad warm und ziemlich bedeckt, doch das war gestern auch so und dann hatte der Himmel aufgerissen.

Im Refuge angekommen, fuhren wir eine Runde, ohne ein Tier zu sehen. Es war noch zu früh. Also stellten wir uns in eine Parkbucht und warteten auf den Sonnenuntergang. Als der kam, gab es wieder ein Spektakel am Himmel. Unsere Kameras waren im Dauerbetrieb. Irgendwo hörten wir Kojoten heulen.
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Alamosa National Wildlife Refuge

Nun wollten wir in der Dämmerung eine letzte Runde fahren. Tatsächlich hatten wir Glück und zwei Stachelschweine überquerten vor uns die Strasse, um ins Wasser einzutauchen. Leider waren die zu schnell verschwunden, als dass wir sie vor die Kamera bekommen hätten. Glücklich und zufrieden fuhren wir zurück und legten uns schlafen.
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Alamosa National Wildlife Refuge
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Viel zu schnelles Stachelschwein

 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 11.12.2023, 10:57 Uhr
Auch die Bilder der Alamosa National Wildlife Refuge sind für mich sehr stimmungsvoll, eindringlich und gut getroffen :clap: :clap:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.12.2023, 11:10 Uhr
Auch die Bilder der Alamosa National Wildlife Refuge sind für mich sehr stimmungsvoll, eindringlich und gut getroffen :clap: :clap:
Es war wundervoll dort. Wir hatten uns ein bisschen in diesen kleinen Park verliebt. "Alle" sehen sich bloss die grossen Nationalparks an, aber diese National Wildlife Refuges sind meistens kleine Juwelen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Bandito1011 am 12.12.2023, 09:12 Uhr
Wunderschöne Bilder !
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 12.12.2023, 09:53 Uhr
Wunderschöne Bilder !
Merci bien  :rotierend2:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 13.12.2023, 07:18 Uhr
donnerstag, 21. september 2021
happy birthday
Happy Birthday, Reiner! Als Geburtstagsgeschenk durfte er früh aufstehen und zu einer kleinen Morgenwanderung im Nationalpark aufbrechen. Wir begegneten einem Hirsch beim Äsen und einem Hasen. Danach wollte ich ausserhalb des Parks das erste Mal meine Drohne fliegen lassen, doch ich getraute mich nicht. Gemäss App war es dort zwar erlaubt, aber was, wenn das die Leute nicht wussten oder sich daran störten?

Zum Abschied frühstückten wir im Oasis. Wir schenkten der bezaubernden Besitzerin ein paar Schweizer Schöggeli, worauf sie uns beiden um den Hals fiel. In der Küche zeigte sie freudestrahlend ihr kleines Präsent.
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Great Sand Dunes National Park
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The Great Sand Dunes Oasis

dem herbst davongefahren
Das Internet sagte, der Cucharas Pass am Colorado State Highway 12 sei eine besonders schöne Strecke, um das bunte Herbstlaub zu sehen. Der Pass liegt zwischen Alamosa und Trinidad auf einer Höhe von 9'995 Fuss (3'046 Meter). Die ersten Äste begannen sich gelb zu verfärben. In zwei oder drei Wochen wären sie in voller Pracht zu bewundern. Je südlicher wir kamen, desto weniger weit war die Verfärbung. Wir fuhren dem Herbst regelrecht davon. Nichtsdestotrotz genossen wir die schöne Strecke.

Auf der Passhöhe angekommen, bogen wir links ab. Ich hatte auf der Karte den «John B. Farley Wildflower Overlook» entdeckt. Die Aussicht war nett, aber nichts, wofür man einen grossen Umweg fahren müsste.

Statt wieder zurückzufahren, folgten wir der Strasse, die gemäss Karte in einem Bogen wieder auf den malerischen Colorado State Highway 12 führen sollte. Wir waren einmal mehr auf einer Schotterpiste gelandet. Es rumpelte immer heftiger und so langsam empfand ich die Strecke als viel zu lang. Ich checkte unseren Standort auf Google Maps. Wir waren weit vom Highway entfernt. Sobald es die Piste zulassen würde, wollten wir umdrehen.

Wir kamen zu einem Parkplatz mit Toiletten und einem Schild mit Aufschrift «Cordova Pass – 11'248 Fuss». Das entspricht 3'428 Meter. Sehr idyllisch sah es aus. Das wäre ein ideales Wandergebiet, wenn wir nicht ein anderes Ziel vor Augen gehabt hätten.
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Cuchara Pass
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Cordova Pass

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on the road
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on the road
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on the road

trinidad ohne tobago
Wir holperten zurück und ich war froh, wieder Asphalt zu spüren. Der Weg führte am North Lake vorbei nach Trinidad, wo wir «Art Cartopia», das sich selbst als «das grösste Kunstautomuseum der Welt» bezeichnete, suchten. Das Navi führte uns zu einer Unterführung, die unter Wasser stand und sehr schlammig aussah. In einem grossen Bogen versuchten wir unser Glück von der anderen Seite, aber auch da war kein Durchkommen. Als wir nach einer weiteren Möglichkeit forschten, lasen wir im Internet die Meldung, dass die Kunstinstallation seit August dieses Jahres dauerhaft geschlossen hatte.

Von der hübschen Innenstadt aus prangen die Letter «Trinidad» auf einem Berg oder eher auf einer Anhöhe. Dieser Hügel nennt sich «Simpson’s Rest» und kann befahren werden. Oben angekommen blies ein heftiger, warmer Wind. Ausser uns war noch ein Mann auf dem Aussichtspunkt. Wir hatten einen Rundumblick auf die Stadt Trinidad, die uns zu Füssen lag. Es war so dunstig, dass wir kaum Bilder schossen und bald Richtung Hotel fuhren, um für eine Nacht einzuchecken.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/04_Trinidad/04-04-Trinidad-1.jpg)
Simpsons Rest Trinidad
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Trinidad

Unser Zimmer im La Quinta Inn lag im dritten Stock und wir waren ganz zufrieden damit. Für das Geburtstagsessen suchten wir uns das «Sunset Bar & Grille» aus, das zum Days Inn gehörte. Warum hatten wir nicht da unsere Unterkunft gebucht? Wussten wir nicht mehr, war aber auch egal.

Das Knoblauchbrot mit Korianderdip, das offeriert wurde, schmeckte genauso vorzüglich wie Reiners Ribeye Steak und meine Prawns. Beides war excellent gewürzt und auf den Punkt gegrillt. Nur das dazu gereichte Gemüse enttäuschte. Es war gänzlich ungewürzt und roh - der Crèmespinat grobfasrig und fad.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 13.12.2023, 10:50 Uhr
Immer wieder diese Weite in der Natur bei leuchtenden Farben 👏👏👏
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 14.12.2023, 08:04 Uhr
freitag, 22. september 2023
kamele in new mexico?
Das Frühstück war okay, aber nichts Besonderes. Die warmen Speisen konnten bestellt werden, wurden aber nicht frisch zubereitet. Neben uns nahm eine fünfköpfige Familie Platz, die auffiel, weil alle barfuss gingen und unglaublich dick waren. Der Vater trug ausserdem einen ungepflegten Bart und ein fleckiges T-Shirt, das über seinem riesigen Bauch spannte.

Es war acht Uhr, als wir die nächste Etappe unter die Räder nahmen. Kurz nach Trinidad verliessen wir Colorado und kamen in New Mexico an. Links zeigte ein Wegweiser zum «Maxwell National Wildlife Refuge». Was sich da wohl dahinter verbirgt? Klar, dass wir den linken Blinker stellten und gespannt waren, was uns erwartete.

Zuerst einmal sahen wir eine riesige Weide mit vielen Kamelen auf der rechten Seite. Teilweise waren die Wüstenschiffe neugierig und kamen an den Zaun, um zu sehen, was Reiner mit dem schwarzen Ding vor dem Auge vorhatte. Einige Fotos später fuhren wir weiter und nach ein paar Meilen kamen wir beim geschlossenen Visitor Center an. Schade, ich hätte gerne einen Stempel für mein Tagebuch und mein kleines Nationalparkpass-Büchlein gesammelt.
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Kamele beim Maxwell National Wildlife Refuge
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Kamele beim Maxwell National Wildlife Refuge

Soviel wir auf einem angeschlagenen Plan erkennen konnten, gab es keinen Loop zu fahren, aber eine schmale Strasse führte an einem kleinen See voller Wasservögel entlang. Tausende, wenn nicht Millionen von Mücken, schwirrten umher. Reiner wollte deswegen nicht aussteigen, doch ich sprühte mich mit Anti Brumm ein und war gewappnet gegen die fiesen Biester. Kein einziges getraute sich in meine Nähe und ich konnte in aller Ruhe ein paar Fotos schiessen und Videos aufnehmen.
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Maxwell National Wildlife Refuge
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Maxwell National Wildlife Refuge
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Maxwell National Wildlife Refuge
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Maxwell National Wildlife Refuge
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Maxwell National Wildlife Refuge

andere länder, andere sitten
Zehn Minuten später waren wir wieder auf dem U. S. Highway 64, der uns nach Taos führte. Vor uns war eine Baustelle und die Autos stauten sich vor einer roten Ampel. Wir knabberten Trader Joe’s Pumpkin Cranberry Crisps und merkten uns «die müssen beim nächsten Trader Joe’s wieder in unseren Wagen».

Die Autos fuhren und als wir bei der Ampel ankamen, stand die auf Rot. Wir stoppten und wurden überholt. Erst ein Auto, dann noch eins. Die Fahrer hupten und deuteten uns zu fahren. Also fuhren auch wir über Rot und die Schlange hinter uns folgte uns. Andere Länder, andere Sitten.

In Taos suchten wir das Café, wo wir 2016 einen herrlichen mexikanischen Kaffee getrunken hatten, doch entweder gab es dieses nicht mehr oder unser Erinnerungsvermögen liess uns im Stich. Wir fanden es nicht und fuhren weiter auf die High Road to Taos, wo vor uns ein Lastwagenfahrer seine leere PET-Flasche aus dem Auto warf. «Tubel», dachte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.

kirchen und ein irrtum
Bei achtundzwanzig Grad Celsius kamen wir beim Santuario de Chimayo an. Seltsam, so gross hatte ich die Kirche gar nicht in Erinnerung. Damals war sie eingerüstet und deshalb nicht zugänglich. Wir parkierten und spazierten an der Pilgerstätte vorbei zur Kirche. Das Innere durfte nicht fotografiert oder gefilmt werden. Es war interessant, sehr viele Leute waren da, aber es war eindeutig eine andere Kirche als 2016 besucht.
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo
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Santuario de Chimayo

Wir fuhren weiter und da stand sie, die «San José de Gracia Church» bei Las Trampas. Diese unscheinbare Kirche im Pueblo-Stil war die, die wir vor Jahren anschauen wollten. Im Gegensatz zum Santuario waren hier keine Touristen versammelt, trotzdem hielten wir uns nicht lange auf.

Unser Navi meldete Stau und empfahl uns die Frontage Road zur Interstate 25 zu nehmen. «Machen wir» und schon fuhren wir ganz allein mit einem einzigen Verfolger an der Blechlawine vorbei. Nach ein paar Kilometern war die Nebenstrasse zu Ende und wir standen noch kurz im Stau, bis wir an der Unfallstelle vorbeifahren konnten.

momo und vado
Auch in Albuquerque herrschte reges Verkehrsaufkommen. Es war Rush Hour. Wir kamen trotzdem gut durch. Unser Motel lag an der legendären Route 66 ganz in der Nähe der historischen Altstadt. Das «Monterey Motel» mit dem dazugehörigen «Momo», einer Bar, die hervorragende Cocktails anbot, war ein modernes Motel mit geräumigem Zimmer und war der Route 66 gewidmet.

In Fussnähe lag das Partner-Motel «Vado», bei dem eine Art «Foodcourt» im Freien angegliedert war. Kleine Restaurants befanden sich dort, bei denen Essen bestellt werden konnte und das dann an den Tisch geliefert wurde. Wir assen das erste Mal Costa-Ricanisch im «Buen Provecho» und waren begeistert. Dazu spielte Live-Musik, die mich nicht ganz überzeugte, weshalb wir lieber für einen Schlummer-Trunk ins Momo gingen, wo ausschliesslich in New Mexico produzierte Alkoholika ausgeschenkt wurden. Die Interpretation vom Whiskey Sour mit Ginger Beer war genau meins, weshalb ich mir zwei davon genehmigte.

Ein Gast fragte uns nach unserer Herkunft und unseren Reiseplänen. Als der Barkeeper hörte, dass wir auch nach Arizona wollten, leuchteten seine Augen. Das sei seine Heimat. Er empfahl uns ein Lokal, wo es die besten Sonoran Hot Dogs zu essen gäbe. Diesen Tipp notierte ich in meinem Tagebuch.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 14.12.2023, 11:32 Uhr
Die Kirche Santuario de Chimayo hat natürlich eine für uns ungewöhnliche Ansicht - ich finde diese interessant und schön
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 14.12.2023, 13:56 Uhr
Zitat
Die Autos fuhren und als wir bei der Ampel ankamen, stand die auf Rot.

Die war vielleicht defekt und schaltete gar nicht mehr auf grün :wink:.

Ich bleibe euch begeistert auf den Fersen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 18.12.2023, 14:59 Uhr
Die Kirche Santuario de Chimayo hat natürlich eine für uns ungewöhnliche Ansicht - ich finde diese interessant und schön
Ja, ich fand sie auch sehr hübsch.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 18.12.2023, 15:00 Uhr
Zitat
Die Autos fuhren und als wir bei der Ampel ankamen, stand die auf Rot.

Die war vielleicht defekt und schaltete gar nicht mehr auf grün :wink:.
 

Das könnte sein :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 18.12.2023, 15:07 Uhr
samstag, 23. september 2023
pueblo-kultur
Nach dem Frühstück im Central Grill & Coffee House informierten wir uns im Indian Pueblo Cultural Center über die neunzehn Pueblos von New Mexico. Die Ausstellungen zeigten die Geschichte der Pueblo-Kultur von der Antike bis zur Gegenwart und eine Sammlung von Wandmalereien sowie anderen indianischen Kunstwerken. Drei Frauen vom Stamm der Puerco, Navajo und Hopi, soweit ich mich erinnere, kamen zu Wort und erzählten, wie sie mit der Erde verwurzelt seien und über das Leben zwischen traditionellen und westlichen Werten. Um elf Uhr sollte eine Aufführung mit Tanz und Gesang starten. Nach indianischer Zeit seien sie pünktlich, meinte einer der Tänzer, als sie rund zwanzig Minuten später auftraten. Die Sonne prasselte auf unsere Köpfe, trotzdem lohnte es sich, auszuharren und den Rhythmen zu lauschen und den Bewegungen zuzusehen.
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Indian Pueblo Cultural Center
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Indian Pueblo Cultural Center
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Indian Pueblo Cultural Center
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Indian Pueblo Cultural Center

von oben herab
Gegen Abend holten wir nach, was wir letztes Jahr wegen extremer Brandgefahr nicht konnten: Wir fuhren zum Sandia Crest hoch. Auf 3'083 Metern Höhe hatten wir eine unbeschreiblich tolle Aussicht auf Albuquerque. Es wehte ein kühler Wind und das Mädchen, das sich mit ein paar Jungs dort oben aufhielt, war froh über die Jacke eines ihrer Freunde, die sie über ihr dünnes Sommerkleidchen anziehen konnte. Es zog zu und es fielen ein paar einzelne Tropfen, die uns veranlassten, wieder in die Stadt zurückzukehren.
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Sandia Crest
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Sandia Crest
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Sandia Crest

Da wir uns einen späten Lunch gegönnt hatten, waren wir noch satt. Der Whiskey Sour im Momo gestern hatte so gut geschmeckt, dass wir heute nochmals einen bestellten. Der Drink war wieder hervorragend, aber mit dem Live-DJ konnten wir uns nicht anfreunden, was weniger an seinem Musikgeschmack, als an der Lautstärke lag. Draussen auf der Terrasse ging es, aber drinnen war kaum ein Wort zu verstehen. Wir tranken aus und bezahlten. Währenddessen erkundigte ich mich nach der frühesten Auscheck-Zeit. Es gäbe keine Beschränkung. Wenn die Bar, die gleichzeitig das Office war, nicht offen haben sollte, müssten wir klopfen und könnten dann die Schlüssel abgeben.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 18.12.2023, 15:25 Uhr
Zitat
Nach indianischer Zeit seien sie pünktlich, meinte einer der Tänzer, als sie rund zwanzig Minuten später auftraten.

 :lachen07: super Ausrede!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 19.12.2023, 11:55 Uhr
Ich finde solche Vorführungen immer wieder schön 👏👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 20.12.2023, 07:36 Uhr
sonntag, 24. september 2023
adiós albuquerque
Als wir um sieben Uhr auschecken wollten, war die Bar verschlossen und auch auf unser Klopfen hin reagierte niemand. Im Innern klingelte und klingelte ein Wecker. Scheinbar hatte gestern jemand zu lange gefeiert. Wir hinterliessen die Schlüssel im Zimmer und schrieben per E-Mail eine Nachricht.

Wieder frühstückten wir im nahegelegenen Central Grill & Coffee House. Wir gehörten zu den ersten Gästen, die ihr Essen an der Theke bestellten und es kurze Zeit später an den Tisch gebracht bekamen. Sonntag hiess wohl für die meisten ausschlafen. Wie immer hatte ich gerade knapp die Hälfte gegessen, als Reiner bereits fertig war. Ich beobachtete, wie der junge Angestellte mit einem älteren Mann über uns redete. Zumindest sahen die beiden währenddessen zu uns herüber. Der grauhaarige Mann, vermutlich der Besitzer, kam an unseren Tisch und fragte, ob Reiner noch etwas bräuchte, er würde so schnell essen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, war das doch immer wieder ein Thema zwischen uns. Ein paar Minuten später kam die Bedienung und brachte uns einen Pancake aufs Haus.

Mit diesem netten Abschiedsgeschenk im Magen verliessen wir Albuquerque Richtung Osten. Wir waren allein auf der Strasse, als wir Vaughn passierten, das so gut wie tot war. Es folgten Weideland, noch mehr Weideland, ein paar Kakteen und Yuccas. Unser Auto meldete ständig, wir sollten eine Kaffeepause machen. Wie denn, wenn es nichts, aber auch gar nichts gab, wo man hätte einkehren können?

von einem anderen stern
Um elf Uhr kamen wir in Roswell an. Die Sonne schien bei 31 Grad Celsius. Vor fast jedem Lokal oder Laden stand ein Alien herum oder waren UFOs aufgemalt. 1980 war ein angeblich ausserirdisches unbekanntes Flugobjekt (UFO) in der Nähe der Kleinstadt abgestürzt. Die bei Roswell gefundenen Trümmer gehörten zu einem abgestürzten Wetterballon mit einem Radarreflektor, doch in Presseberichten war von einer «fliegenden Untertasse» zu lesen, was die UFO-Theorie befeuert hatte.

Im International UFO Museum & Research Center informierten wir uns über die Geschichte und amüsierten uns über die Animationen. Fast hätten wir geglaubt, dass damals Ausserirdische zu Besuch gewesen waren, aber nur fast. Wir waren aber überzeugt, dass einige der Besucher die Geschichte für bare Münze nahmen. Witzig war es allemal und Reiner ist jetzt stolzer Besitzer eines Alien-T-Shirts. Zwei kleine Asiaten rannten mit Alien-Masken vor dem Gesicht im Museums-Shop herum.
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Roswell
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Reiner und die Aliens
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International UFO Museum
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International UFO Museum
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International UFO Museum
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International UFO Museum
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International UFO Museum
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International UFO Museum

Der Taco Bell, der Dunkin Donuts und auch der McDonalds hatten sich ebenfalls den UFOs und Aliens verschrieben. Der McDonalds schien mir besonders originell mit dem Thema umgegangen zu sein, also gingen wir dort etwas trinken. Leider war der Fast Food-Laden nicht annähernd so cool, wie auf Bildern. So etwas Schmuddeliges war uns länger nicht mehr begegnet, deshalb beeilten wir uns, von hier wegzukommen.

auf libellensuche
Nicht weit weg von der Stadt entfernt befindet sich das Bitter Lake National Wildlife Refuge. Das Visitor Center war leider geschlossen – es gab also schon wieder keinen Stempel für mich.

Wir liefen einen kurzen Trail zum See, wo viele Libellen sich krampfhaft abmühten, nicht vor die Kamera zu geraten. Der einen oder anderen gelang das nicht und wir erfreuten uns ab den wenigen Fotos der Wasserjungfern.

Eine Strasse führte um den See herum und an jedem View Point gab es andere Wasservögel zu beobachten. Beim letzten Aussichtspunkt gingen wir einen Weg, an dessen Ende ein Steg zu einer überdachten Aussichtsplattform führte. Auf einer Tafel waren die vielen Vögel abgebildet, die in diesem Park beheimatet waren. Auch hier begegneten uns ein paar Libellen.
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Bitter Lake National Wildlife Refuge
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Bitter Lake National Wildlife Refuge
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Bitter Lake National Wildlife Refuge
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Bitter Lake National Wildlife Refuge
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Bitter Lake National Wildlife Refuge

im land der vampire
Danach nahmen wir die letzten Meilen unter die Räder, um in Carlsbad anzukommen, wo wir im Hyatt House eincheckten. Das Zimmer war sehr schön, aber für fast 200 Dollar die Nacht fand ich es ein bisschen mager, dass nur alle drei Tage saubergemacht wurde.

Lange hielten wir uns nicht im Hotel auf, denn wir wollten pünktlich zum Bat Flight Programm im knapp vierzig Kilometer entfernten Carlsbad Cavern National Park sein.

Der fast 190 Quadratkilometer grosse Nationalpark ist berühmt für seine Tropfsteinhöhlen und für hunderttausende Mexikanische Mulldoggfledermäuse, die zwischen April und Mitte Oktober bei Sonnenuntergang in Schwärmen die Höhle verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Die Arena war gut besucht, es hätte aber noch Platz für mehr Leute gehabt. Auch die kleinen Aliens vom Museums-Shop mit ihren Eltern konnten wir erblicken. Pünktlich um 17:45 Uhr erklärte eine Rangerin, dass keine Handys, Kameras, Laptops oder sonstigen elektronischen Geräte verwendet werden dürften. Sobald die Fledermäuse kämen, müsste absolute Stille herrschen.
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park - Höhleneingang

Demonstrativ schaltete sie ihr Handy aus und beantwortete Fragen aus dem Publikum. Sie nahm sowohl die Erwachsenen wie auch die Kinder sehr ernst. Noch eine letzte Frage und dann würde sie etwas über die Fledermäuse erzählen. Kaum hatte sie die letzte Antwort gegeben, fing das Spektakel an. Ein kleiner Schwarm Fledermäuse verliess die Höhle und verschwand in der Nacht. Höhlen-Schwalben drehten Runden um den Höhleneingang und kreischten lauthals. Ich war etwas enttäuscht, denn ich hatte mit mehr gerechnet. Doch das war erst die Vorhut. Nun fing es erst richtig an! Ein riesiger Schwarm Fledermäuse nach dem anderen kam aus dem Dunklen und bildete schwarze Wolken am Himmel. Ein Kind, das einfach nicht ruhig sein wollte, lenkte mich ab. Zum Glück ging der Vater bald mit ihm weg und ich konnte mich wieder auf das dreiviertelstündige Bat Flight-Programm konzentrieren. Bei schönstem Sonnenuntergang flog die letzte Fledermaus aus der Höhle in den Himmel hinein. Ich war völlig überwältigt.

Zurück in Carlsbad setzten wir uns in die Taquería Jalisco gleich neben unserem Hotel. Ich bestellte Quesabirria, mit Käse überbackene Tacos, die scharf und unglaublich lecker waren.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 21.12.2023, 09:13 Uhr
montag, 25. september 2023
stalaktiten, stalagmiten und schweizer käse
Kurz frühstücken und dann ging es los. Leichte Bewölkung war am Himmel zu sehen und es war bereits über zwanzig Grad Celsius.

Unterwegs zum Nationalpark beobachteten wir Dickhornschafe auf den Felsen herumklettern. Sie waren brauner als die, die wir von unseren früheren Reisen her kannten. Zum Fotografieren war keine Zeit, denn wir hatten uns Tickets für die Höhle im Carlsbad Caverns National Park reserviert, die wir am Visitor Center abholen mussten.

Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass es zwei Möglichkeiten gäbe, um in den Big Room zu gelangen. Zum einen führte ein Lift 230 Meter, was 79 Stockwerken entspricht, in die Tiefe, zum anderen wäre der Zutritt über den Natural Entrance Trail möglich. Dieser natürliche Eingang sei steil und zwei Kilometer lang, nichts für Knie- oder Rückenprobleme.

Wir liessen es uns nicht nehmen, nach einer kurzen Instruktion vor dem Höhleneingang die Serpentinen hinab ins Dunkle unter die Füsse zu nehmen. Die Fledermäuse, die tagsüber dicht gedrängt an der Decke der Bat Cave, einer Seitenhöhle in der Nähe des Eingangs hingen, liessen wir links (oder rechts?) liegen. Ich versuchte mein Knie möglichst zu schonen, indem ich mich am Geländer festhielt. Wanderstöcke waren leider nicht erlaubt.

Schon nach den ersten Windungen tat sich Grossartiges auf. Stalaktiten in verschiedensten Farben und Formen erfreuten unsere Augen. Gemütlich sammelten wir Eindrücke und hielten sie in Bildern fest im Wissen darum, dass Fotos und Videos niemals die Gefühle wiedergeben können, die wir in diesem Moment empfunden hatten.

Ein Besucher deutete auf eine Formation und sagte zu uns, dass sie wie Schweizer Käse aussähe. Ich erwiderte, dass wir Schweizer seien, worauf er meinte, dass er Schweizer Käse liebe, ob wir welchen dabeihätten. Leider nein, aber Schweizer Schokolade im Hotelzimmer, was wir ihm jedoch nicht verrieten.

Unten in der riesigen Haupthalle, dem sogenannten «Big Room», angekommen, hatte ich schon ein bisschen weiche Knie, aber ich würde jederzeit wieder den natürlichen Eingang dem Lift vorziehen. Das Erlebnis, Schritt für Schritt in die Unterwelt einzutauchen, war einmalig. Die Temperatur war mit Dreizehn Grad Celsius angenehm kühl. Es war nicht mehr zu erkennen, ob es Hunderte von Metern über uns schneite, regnete oder ob die Sonne die Landschaft erwärmte.

Nun fing das Experiment erst richtig an. Ein gut ausgebauter Weg wand sich an komplexen Tropfsteinformationen vorbei. Verantwortlich für die Naturschönheit ist mineralhaltiges Wasser, das über Hunderttausende Jahre hinweg von der Decke getropft und erstarrt war. Filigrane Stalaktiten, die wie hunderte von Eiszapfen von der Decke hingen, massive Formationen in Form erstarrter Wasserfälle, plissierte und gekräuselte Steine bildeten eine surreale Welt, wie ich sie noch nicht gesehen hatte.
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park
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Carlsbad Caverns National Park

falsche bighorn sheeps
Gegen Mittag verliessen wir tief beeindruckt die Höhlen und fuhren zurück Richtung Carlsbad. Leute standen am Wegrand und blickten mit Ferngläsern Richtung Berge. Wir entdeckten am Strassenrand Dickhornschafe und wendeten, um zu einem Parkplatz zurückzukehren, wo wir die Tiere genauer beobachten konnten. In einiger Distanz kletterten ein paar Schafe auf den Felsen herum. Einem der Zaungäste erklärten wir, dass etwas weiter die Strasse hinunter weitere Dickhornschafe zu sehen wären und diese sich näher zur Strasse befinden würden. Er erklärte uns, dass dies nicht Dickhornschafe, sondern «Barbery Sheeps» seien. Die Berberschafe wurden vor Jahren aus Nordafrika in New Mexico eingeführt und verdrängen immer mehr die heimischen Dickhornschafe.

Berber oder Dickhorn – wir zückten den Feldstecher und entdeckten noch viele dieser ungewöhnlichen Schafe, die genaugenommen Ziegen waren.
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Barbery Sheep
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Barbery Sheeps
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Barbery Sheep
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Barbery Sheep
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Barbery Sheep

Bis wir in Carlsbad ankamen, war es Nachmittag und ein Hüngerchen plagte uns. Wir entdeckten El Charro, wo ich mir sehr saftige, aromatische Tacos und Reiner einen leckeren Burrito schmecken liessen. Danach erledigten wir im Hotelzimmer noch ein paar administrative Aufgaben, ehe wir erneut zum Bat Flight Program aufbrachen. Wird es gleich ablaufen wie gestern oder würden wir neue Eindrücke gewinnen?

abendprogramm
Um zwanzig vor sechs parkierten wir unseren Hyundai im Nationalpark, fünf Minuten später sollte das Programm starten. Als wir beim Höhleneingang ankamen, war der Ranger – diesmal ein junger Mann – bereits beim Beantworten der Fragen. Etwa 200'000 bis 300'000 Fledermäuse seien aktuell im Park. In guten Jahren können es auch mal 1.8 Millionen sein. Die Zeiten, wann sie aus der Höhle ausschwärmen, seien sehr unterschiedlich und es könne bis zu drei Stunden dauern. Er hatte eine erfrischend humorvolle Art an sich und unterhielt das Publikum bestens.

Wir hatten uns diesmal auf der rechten Seite der Arena platziert, weil gestern die kleinen Vampire aus der Höhle kommend rechts über die Zuschauer hinweggeflogen waren. Von dort aus konnten wir den Höhleneingang nicht sehen, er lag hinter einer kleinen Kuppe. Sollten wir uns noch umsetzen? Hin- und hergerissen wartete ich gespannt auf das Spektakel. Um kurz vor halb sieben kamen dann vier oder fünf der pelzigen Tierchen, bogen gleich nach der Höhle scharf rechts ab und verschwanden. Es folgte … nichts. Weitere zwanzig Minuten mussten wir warten, bis der grosse Ausflug begann. Minutenlang flogen schwarze Schwärme vor uns rechts in den Himmel. Später drehten einzelne Fledermäuse ihre Runden über unseren Köpfen. Die Zuschauer verliessen nach und nach die Arena, bis nur noch ein paar übrigblieben. Ein Mann kam zu uns, schaute geradeaus hoch und freute sich über die Nähe zu den Tierchen. Wir hätten die besseren Plätze ausgesucht, flüsterte er uns lachend zu, während die Flügelschläge der Fledermäuse wie knisterndes Feuer zu hören war.

Auf einmal hörten wir ein Schreien, das mit einem ebensolchen Schreien beantwortet wurde. Was war das denn für ein Vogel? Noch bevor ich den Ranger fragen konnte, tat dies ein anderer Besucher. Es handle sich um eine «Great Horned Owl», war die Antwort.

Der Virginia-Uhu ist auch als «Schreieule» bekannt, was mir passend erschien. Mehr als den Schatten dieser lauten Eule konnten wir nicht ausmachen und auch die Fledermaus-Schwärme verschmolzen immer mehr mit dem dunklen Nachthimmel. Nun war es auch für uns Zeit, zum Hotel zurückzukehren, zumal morgen wieder ein langer Fahrtag anstand.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 21.12.2023, 11:04 Uhr
Toll die Wanderung durch die komplexen Tropfsteinformationen. Der Aufstieg habt ihr aber ausgelassen und habt geliftet?
Außer der Außerirdischen wurde in diesem Abschnitt viele fliegende Wesen gesichtet; vielleicht waren erstere doch echt?
Fragen über Fragen!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: pierremw am 21.12.2023, 11:11 Uhr
Hi,

zu Roswell:   :dozent: Die (vermeintliche) Landung der Aliens fand 1947 statt.  :wink:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 21.12.2023, 12:51 Uhr
Toll die Wanderung durch die komplexen Tropfsteinformationen. Der Aufstieg habt ihr aber ausgelassen und habt geliftet?
Außer der Außerirdischen wurde in diesem Abschnitt viele fliegende Wesen gesichtet; vielleicht waren erstere doch echt?
Fragen über Fragen!
Ja, den Aufstieg haben wir ausgelassen und sind mit dem Lift hoch.

Mir fehlt der Glaube, aber wer weiss ...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 21.12.2023, 12:55 Uhr
Hi,

zu Roswell:   :dozent: Die (vermeintliche) Landung der Aliens fand 1947 statt.  :wink:

Du hast natürlich vollkommen recht :oops:. Der Absturz (die Landung?) fand 1947 statt. Seit 1980 wird dies als Roswell-Zwischenfall bezeichnet.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 21.12.2023, 19:41 Uhr
Die Carlsbad Caverns haben wir auch mal besucht, auch genau diesen Big Room. Ich bin aber auch Aufzug gefahren....

Roswell haben wir natürlich auch auf der Karte gesehen und natürlich kenne ich auch die Geschichten rund um Roswell - aber ich glaube davon kein Wort. Das ist Kappes, als wenn ein einziges ausserirdisches Lebewesen irgendwo auf die Erde plumpsen würde. Ich glaube auch nicht an UFO-Sichtungen. Es ist einfach nicht realistisch, dass sich Außerirdische, die ja dann eine Irrsinnsdistanz zurückgelegt haben (mit unfassbarer Technologie), so jämmerlich verhalten und sich nicht zeigen. Deswegen haben wir Roswell dann auch ausgelassen. Schönes Wetter habt Ihr aber - das ist auch immer ein Grund, warum ich so gerne da Urlaub mache. (Bei uns in Mönchengladbach geht gerade die Welt unter - Sturm und Hagelschauer und Gewitter! - und das im Winter....).
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 22.12.2023, 07:36 Uhr
Die Carlsbad Caverns haben wir auch mal besucht, auch genau diesen Big Room. Ich bin aber auch Aufzug gefahren....
Auch runter? Dann habt Ihr etwas verpasst. Oder warst Du da bereits nicht mehr gut zu Fuss?

Roswell haben wir natürlich auch auf der Karte gesehen und natürlich kenne ich auch die Geschichten rund um Roswell - aber ich glaube davon kein Wort. Das ist Kappes, als wenn ein einziges ausserirdisches Lebewesen irgendwo auf die Erde plumpsen würde. Ich glaube auch nicht an UFO-Sichtungen. Es ist einfach nicht realistisch, dass sich Außerirdische, die ja dann eine Irrsinnsdistanz zurückgelegt haben (mit unfassbarer Technologie), so jämmerlich verhalten und sich nicht zeigen. Deswegen haben wir Roswell dann auch ausgelassen. Schönes Wetter habt Ihr aber - das ist auch immer ein Grund, warum ich so gerne da Urlaub mache. (Bei uns in Mönchengladbach geht gerade die Welt unter - Sturm und Hagelschauer und Gewitter! - und das im Winter....).
Ich glaube auch nicht an solche Geschichten, aber ich fand's lustig und würde wieder da stoppen, wenn ich in der Gegend wäre.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 22.12.2023, 20:53 Uhr
Dann habt Ihr etwas verpasst. Oder warst Du da bereits nicht mehr gut zu Fuss?

Letzteres - ich bin schon seit 1997 schwerbehindert. Der Besuch in Carlsbad war 2009. Aber ich fand es auch so eine tolle Tour, immerhin haben wir die Höhle genauso erlebt wie Ihr auch und das ist sicherlich auch das Highlight. Ich habe teilweise genau die gleichen Fotos wie Ihr, auch konsequent ohne Blitz geschossen (nur so erhält man die natürliche Stimmung). Da das ja schon viele Jahre her ist, würde ich das auch selbstverständlich nochmal machen. Vielleicht im April, noch haben wir nur eine sehr oberflächliche Planung.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 30.12.2023, 09:04 Uhr
dienstag, 26. september 2023
welcome to texas
Kaum losgefahren, waren wir auch schon in Texas. Das Welcome-to-Texas-Schild verpassten wir wegen einer Baustelle. Im Visitor Center vom Guadalupe Mountain National Park zeigten wir den Nationalpark-Pass. Ob wir keinen Aufhänger dafür hätten, fragte uns der nette Ranger. Als wir verneinten, zückte er einen und von da an baumelte der Nationalparkpass an unserem Innenspiegel.

Auf der Weiterfahrt befanden sich zwei Aussichtspunkte. Am ersten fuhren wir aus Versehen vorbei, was mich ärgerte. Beim zweiten, dem Guadalupe Peak Viewpoint, schossen wir ein paar Fotos vom namensgebenden Guadalupe Mountain.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/07_Big-Bend/07-01-Guadalupe-Mountain-1.jpg)
Guadalupe Mountains National Park
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/07_Big-Bend/07-01-Guadalupe-Mountain-2.jpg)
Guadalupe Mountains National Park

Bis Van Horn zog wundervolle Landschaft an uns vorbei, ansonsten war nicht viel los. Im Porter’s deckten wir uns mit weiteren Lebensmitteln ein und suchten nach einem Restaurant, was gar nicht so einfach war. Viele waren heute oder dauerhaft geschlossen, sahen grottig aus oder waren schlecht bewertet. Schliesslich landeten wir im «Gilbert’s», wo es angeblich authentisch mexikanisches Essen gäbe. Vielleicht hatte ich das Falsche bestellt oder ich habe einen anderen Geschmack als die vielen wohlwollenden Bewerter, aber ich fand es nur mässig lecker.

ein hauch von luxus
Eintönig ging es weiter. «Da war Prada», meinte Reiner beiläufig. Ich schrie: «Was? Sofort umdrehen!». Diese permanente Kunstinstallation war das Einzige, was ich auf dem Weg sehen wollte und Reiner düste einfach daran vorbei. Ist aber auch seltsam, dass «Prada MARFA» zweieinhalb Kilometer vor Valentine und 42 Kilometer vor Marfa liegt.

Das freistehende Gebäude war einem Prada-Laden nachempfunden. Echte Prada-Handtaschen und -Schuhe waren darin ausgestellt. Kurz einmal ums Gebäude herum und dann überliessen wir das Feld anderen Touristen.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/07_Big-Bend/07-02-Prada-Marfa-1.jpg)
PRADA Marfa
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/07_Big-Bend/07-02-Prada-Marfa-2.jpg)
PRADA Marfa
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/07_Big-Bend/07-02-Prada-Marfa-3.jpg)
PRADA Marfa

die grosse schlaufe
Es blieben noch 275 Kilometer bis zu unserer nächsten Unterkunft. In der Annahme, dass das Benzin im Big Bend National Park teuer sein würde, falls überhaupt welches vorhanden wäre, tankten wir das Auto in Marathon für 4.069 Dollar die Gallone voll. Danach bogen wir in den U. S. Highway 385 Richtung Nationalpark ab. Ein US Border Patrol Checkpoint auf der entgegenkommenden Strassenseite deutete die Nähe zur mexikanischen Grenze an. An der Entrance Station zum Park erhielten wir einen Zettel, den wir an die Scheibe kleben mussten. Damit waren wir wohl als legale Besucher gekennzeichnet.

Der Big Bend National Park ist gross und was wir bisher zu sehen bekamen, erfreute unsere Augen. Es war warm, 37 Grad Celsius zeigte das Display im Auto, was bisheriger Rekord darstellte.

Dreissig Kilometer mussten wir fahren, um zum am U. S. Highway liegenden Fossil Discovery Exhibit zu gelangen. Bevor wir zur Ausstellung gingen, beobachteten wir ein kleines Vögelchen auf einem Baum.

Ausser uns studierte ein weiteres Paar die Ausstellung. Sie zeigte anhand von Bildern und Fossilien die Veränderungen der Pflanzen und Tiere im Laufe von 130 Millionen Jahren. Ein kurzer Weg führte zu einem Panoramablick auf nahegelegene geologische Sehenswürdigkeiten.
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Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit
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Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit
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Big Bend National Park - Say’s phoebe
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Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit
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Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit

es ziehen wolken auf
An der Panther Junction bogen wir rechts, dann links auf die Basin Junction ab, die zu dem Chisos Basin mitten in den Bergen des Nationalparks führte. Ich freute mich darauf, auf unserem Balkon den Sonnenuntergang zu geniessen. Allerdings begannen sich Wolken am Himmel aufzutürmen, möglicherweise stand ein Gewitter an.

Die Rezeption zu der Chisos Mountains Lodge befand sich neben dem Visitor Center im selben Gebäude wie der kleine Gemischtwarenladen und das Restaurant. Der Rezeptionist trug eine Wollmütze und setzte kurz nach Vorzeigen meines Passes ein sehr besorgtes Gesicht auf. Er bewegte sich von einem Bein aufs andere und grummelte etwas vor sich hin. Das sah nicht gut aus und ich befürchtete schon das Schlimmste.

Unser Zimmer war von seinem Kollegen jemand anderem gegeben worden. Er zeigte den unterschriebenen Anmeldebogen. Oben stand mein Name mit Adresse und darunter ein fremder Name, der nichts, aber auch gar nichts mit meinem gemeinsam hatte.

Ruhig warteten wir, während er auf seiner Tastatur tippte und angestrengt in den Bildschirm starrte. Ob wir mit einem Zimmer ohne Balkon einverstanden wären? Ich hätte beinahe zugestimmt, aber Reiner wehrte ab: Wir hatten uns für einen Balkon entschieden, einen gebucht, also wollten wir auch einen haben. Okay, er suche weiter. Irgendwann entschuldigte er sich, er müsse sich mit jemandem besprechen.

Wir warteten ein paar Minuten. Währenddessen suchte der Koch des Restaurants etwas in der Rezeption. Es sah uns einsam und verlassen an der Rezeption stehen und fragte, ob er uns behilflich sein könnte. Wir verneinten und murmelten etwas. Wieder vergingen ein paar Minuten, dann kam der Mützenträger mit einem anderen Mann zurück. Der neue schaute in den zweiten Bildschirm und meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, es käme alles in Ordnung.

Das nächste Angebot war ein Zimmer mit einem Queensize-Bett. Nein, entweder zwei Queens oder ein King. Er begann, Namen auf einen Zettel zu kritzeln. Ob wir keinen Hunger hätten? Wir sollten uns doch im Restaurant verpflegen und uns anschliessend wieder melden. Bis dann hätte er die Sache geregelt.

Ich war eigentlich noch vom Mittagessen satt, aber um nicht dumm herumzustehen, folgten wir seinem Vorschlag. Wäre es besser gewürzt gewesen, wäre mein Hähnchensandwich richtig lecker gewesen. Das Fleisch war saftig. Der Koch hatte es höchstpersönlich an den Tisch gebracht. Ein Zwinkern in seinen Augen verriet, dass er uns wiedererkannt hatte.

Um eine Mahlzeit reicher und einige Dollar ärmer begaben wir uns wieder zur Rezeption. Die Lösung beinhaltete diverse Umbuchungen. Insgesamt acht Parteien wurden auf jeweils andere Zimmer verteilt. Statt in Gebäude A wurden wir in Gebäude B untergebracht. Ich setzte bereits zum Unterschreiben der Anmeldung an, als Reiner auffiel, dass nur zwei statt drei Nächte darauf standen. Zwei weitere Umbuchungen und wir konnten endlich unser Zimmer beziehen.

Es hatte einen Balkon mit Blick auf die Berge, wenn auch nicht ganz so optimal, wie bei Haus A. Das Wetter hatte sich verschlechtert, die Sonne war nicht mehr zu sehen. Auf einmal, genau zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, lichtete sich der Himmel und tauchte die Felsformation in ein tiefes Rot. Ich eilte nach draussen, um das Spektakel besser sehen zu können, denn vom Balkon aus war nur die Hälfte des Berges sichtbar, doch es war bereits zu spät. Aber es lagen ja noch zwei Tage vor uns, um einen Sonnenuntergang zu beobachten.
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Big Bend National Park - Chisos Mountain Lodge
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Big Bend National Park - Chisos Mountain Lodge

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 03.01.2024, 08:04 Uhr
mittwoch, 27. september 2023
mexiko zum greifen nah
Der Wecker klingelte früh, doch ich war bereits seit geraumer Zeit auf dem Balkon, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Das gestrige Gewitter war ausgeblieben, die Wolken hatten sich verzogen. Noch vor Sonnenaufgang fuhren wir los Richtung Rio Grande Village im Osten des Parks. Auf halbem Weg schauten wir uns zusammen mit ein paar Hasen den Sonnenaufgang an, bevor wir die Fahrt fortsetzten.
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Big Bend National Park
 
Eine Tafel mit Aufschrift «Rio Grande Overlook» zog uns magisch an. Wir stellten das Auto ab, gingen zum höchsten Punkt dieses Aussichtspunkts und stellten ernüchtert fest, dass der Rio Grande von da aus nicht zu sehen war.
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park - Rio Grande Overlook
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Big Bend National Park

Das Rio Grande Village Visitor Center war geschlossen, und zwar nicht wegen der frühen Tages- sondern wegen der frühen Jahreszeit. Die Saison begann im Big Bend National Park erst am ersten November, weil es im September normalerweise brütend heiss ist. Dieses Jahr sei es angenehm, hatten wir vernommen. Für uns waren 37 Grad Celsius warm genug.

Noch war es aber kühl und somit genau richtig für eine Wanderung. Wir parkierten beim Amphitheater des Rio Grande Village und gingen über den Campingplatz zum Rio Grande Village Nature Trail. Auf dem Weg sass eine fette Tarantel. Als wir sie aus der Nähe anschauen wollten, verzog sie sich sofort in ein Loch.

Der Anfang der Wanderung führte über ein paar Ponds mit hohem Schilf. Auf einem Ästchen sass eine winzige Wasserschlange. Wir beobachteten sie eine Weile und hofften auf weitere Tiere. Ein paar Vögel und Fische gaben sich die Ehre, für die grossen Wildtiere stand die Sonne schon zu hoch am Himmel.
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Der Weg gefiel mir sehr. Als er sich mit dem Overlook Trail kreuzte, war klar, dass wir da hochmussten. Wir wurden mit einem atemberaubenden 360-Grad-Panorama auf den Rio Grande und die umliegende Wüstenlandschaft belohnt.
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Zum Abschluss dieses Ausfluges fuhren wir zum Boquillas Overlook. Von da aus konnten wir das Dorf Boquillas auf der mexikanischen Seite des Rio Grande sehen. Auf dem Platz lagen einige mexikanische Handwerksarbeiten zum Kauf aus, ohne dass eine Person anwesend gewesen wäre. Sie vertrauten wohl darauf, dass die Besucher die Ware erst mitnahmen, wenn der entsprechende Betrag in die bereitstehende Büchse geworfen worden war.

Von diesem Standpunkt hatten wir auch einen herrlichen Blick auf die Sierra del Carmen und den Boquillas Canyon. Eine Ausstellungstafel zeigte anschaulich, wie der Rio Grande diese grosse Schlucht geformt hatte. Zusammen mit den Canyons Mariscal und Santa Elena sind diese drei Canyons einer der Hauptgründe für die Entstehung des Big Bend National Parks.
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Big Bend National Park - Boquillas Overlook
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Big Bend National Park - Boquillas Overlook

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu Dugout Wells, danach besuchten wir das Panther Junction Visitor Center. Wir zeigten dem Ranger das Foto des gestern gesichteten Vogels und der kleinen Schlange in der Hoffnung, dass er uns die Art nennen konnte. Beim Vogel handelte es sich um einen «Say’s phoebe», der zu den Tyrannen-Fliegenfängern gehört, eine von rund 450 Vogelarten, die dieser Park beherbergt. Die Schlange entpuppte sich als eine Baby-«Plain-bellied Watersnake», wobei sich weder der Ranger noch seine herbeigerufene Kollegin sicher waren.
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Big Bend National Park - Panther Junction Visitor Center
 
von wegen stiller natur!
Eigentlich hatten wir noch nach Plätzen für besonders schöne Sonnenuntergänge fragen wollen, aber andere Besucher wollten auch noch beraten werden. Deshalb stellten wir diese Frage dem Ranger im Chisos Basin Visitor Center. Ein wundervoller Ort sei hier im Chisos Basin auf dem Window View Trail mit Blick auf «The Window» oder Richtung Elena Canyon beim Upper Burro Mesa Pour-Off Trailhead.

Wir verweilten noch etwas im Chisos Basin. Am späteren Nachmittag fuhren wir nach Terlingua ins DB’s Rustic Iron BBQ, denn da soll es hervorragendes Essen in einem heruntergekommenen Schuppen geben. Wir waren sowohl vom Essen wie auch von Terlingua selbst etwas enttäuscht. Vielleicht hatten wir zu viel von der Geisterstadt, die in den 1960er Jahren vom Tourismus entdeckt worden war und auch vom Essen, das uns in höchsten Tönen angepriesen worden war, erwartet. Vielleicht war es uns auch nur zu warm, denn inzwischen hatten wir den gestrigen Rekord geknackt und waren bei 38 Grad angelangt.

Wie vom Ranger empfohlen, stellten wir uns für den Sonnenuntergang auf den Parkplatz beim Burro Mesa Pouroff. Es war sonnig und heiss. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit. Vor unseren Augen ging die Sonne unter und im Rücken wurden die Berge angeleuchtet. Kaum war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden, begannen die Kojoten zu heulen und zu bellen. Vögel schrien und Grillen zirpten. Von den Bergen hallte es laut zurück. Von wegen stiller Natur!
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park - Mule Ears
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Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead
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Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead
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Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead
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Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead

Mit knallorangem Himmel im Rücken fuhren wir zurück zur Lodge. Vor uns prangte ein riesiger Mond, der morgen voll sein sollte.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 03.01.2024, 09:55 Uhr
Superschöne Detailaufnahmen👍👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.01.2024, 07:49 Uhr
Superschöne Detailaufnahmen👍👍
Die kleine Schlange finde ich besonders hübsch. Die hatte einen Durchmesser von etwa 1/2 cm, also wirklich ein Baby. Die meisten Fotos hat Reiner gemacht. Ich habe gefilmt und wo Reiner nicht fotografiert hat, habe ich aus dem Film Fotos herausgenommen. Einige sind auch mit dem Handy gemacht, deshalb gibt es Qualitätsunterschiede. Mit der Bearbeitung habe ich versucht, die Bilder einander etwas anzugleichen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.01.2024, 07:59 Uhr
donnerstag, 28. september 2023
es wird wild
Bei schönstem Sternenhimmel machten wir uns auf die Socken. Die Strasse vom Chisos Basin hinunter wand sich. Direkt nach der ersten Kurve hopste ein Schwarzbär über die Strasse und verschwand im Gebüsch.

Wieder war das Rio Grande Village unser Ziel. Viele Hasen und Fledermäuse begegneten uns zu dieser frühen Stunde. Der Geruch der Fledermäuse, den wir von den Carlsbad-Höhlen noch in der Nase hatten, begleitete uns.

Noch bevor wir einen Fuss auf den ersten Pond setzten, lugte uns etwas vom Ende der schwimmenden Brücke an. Es war ein Waschbär. Da! Noch einer - viel näher. Dieser hielt den Kopf schräg und machte den Eindruck, als würde er uns Hallo sagen. Als ich Reiner auf ihn aufmerksam machte, beeilte er sich, sich im Schilf zu verstecken.

Eine kleine Wasserschlange schwamm im Wasser und verschwand bald im Nest. Ob es dieselbe wie gestern war? Ihre Mutter begrüsste Reiner kurz, während ich etwas weiter vorne auf die Pirsch ging. Diese war allerdings nicht von Erfolg gekrönt, dafür durfte ich den schönen Sonnenaufgang geniessen.

Bevor die Sonne wieder so richtig auf unsere Köpfe brannte, kehrten wir um. Ein Roadrunner kreuzte unseren Weg und machte seinem Namen alle Ehre: Er rannte von der Strasse ins Gestrüpp. Zwei Esel begegneten uns, damit war die Wildtiersuche beendet.

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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail
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Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

viel schönes im westen
Wir hatten vor, zum Santa Elena Canyon zu fahren, doch für diese lange Reise mussten wir wohl oder übel vorher an der Panther Junction tanken. Die Überraschung war gross, als wir den Preis sahen. Mit 3.639 Dollar pro Gallone war er tiefer als ausserhalb des Nationalparks.

Auf dem Ross Maxwell Scenic Drive gab es eine herrliche Landschaft zu bestaunen. Den Burro Mesa Pouroff konnten wir auslassen, den hatten wir gestern bei viel schönerem Licht gesehen. Ansonsten hielten wir immer wieder an den Aussichtspunkten und trafen jeweils auf dieselben Personen. Auch die Border Patrol war unterwegs, aber an uns schienen sie nicht interessiert zu sein.
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park - Santa Elena Canyon
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Big Bend National Park
 
Beim Canyon packten wir die Wanderstöcke aus und liefen los. Es war unerträglich heiss – zu heiss für uns. Wir schafften es nur bis zum Rio Grande und dort den wundervollen Santa Elena Caynon zu bestaunen, dann kehrten wir ins klimatisierte Auto zurück.

Vom Santa Elena Canyon Overlook aus warfen wir noch einen letzten Blick auf die Schlucht und schauten uns die Eselsohren beim Mule Ears Viewpoint an. Die Ohren sind Zwillingssäulen aus schwarzem Eruptivgestein, die einst Teil des Kerns eines Vulkans waren und jetzt die Wüste überragen. Ein weiteres Auto stellte sich auf den Parkplatz. Vier Asiaten stiegen aus. Dann noch einer und noch einer. Letztendlich hatten acht Leute in dem SUV platzgefunden.
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Big Bend National Park - Santa Elena Canyon
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Big Bend National Park - Santa Elena Canyon
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Big Bend National Park - Mule Ears
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Big Bend National Park - Goat Mountain
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Big Bend National Park - Goat Mountain
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park
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Big Bend National Park

Beim Sotol Vista Overlook teilten wir die Aussicht in die ferne Landschaft mit anderen Naturbegeisterten. Anschliessend fuhren wir ein Stück Richtung Gravevine Hills Trailhead, der zum berühmten Balanced Rock führte. Ein kleiner Traum platzte, als wir umdrehen mussten. Aber mir war nicht wohl beim Gedanken, dass unser Auto diese holprige Piste nicht schadlos überstehen könnte und wir in der Einsamkeit ohne Telefonnetz versauern würden. Ausserdem drückte meine Blase heftig, sodass wir zur Lodge zurückkehrten und dort etwas verweilten.

schuld waren die prickly pears
Vorher berichteten wir der netten Rangerin im Visitor Center von unserer morgendlichen Bärenbegegnung. Wir seien einer der wenigen Glücklichen, die dieses Jahr einen Bären zu Gesicht bekommen hätten, meinte sie. Sie war in Plauderlaune und führte aus, dass letztes Jahr kein Tag ohne Bärensichtung im Lodgebereich vergangen sei. Dies hätte daran gelegen, dass die Kakteen kaum Früchte getragen hätten. Bloss in der Nähe des Visitor Centers wären drei Büsche voller - bei Meister Petz beliebten - Prickly pears gewesen. Dieses Jahr hingegen waren sämtliche Kakteen voller Früchte, weshalb sich die Bären im Park verteilen und sich in die Wälder zurückziehen konnten.

guetnachtgschichtli zum sonnenuntergang
Kurz vor Sonnenuntergang setzten wir uns auf eine Parkbank und genossen den Blick auf The Window. Wir hatten uns den gestern erhaltenen Tipp des Rangers, dem Sonnenuntergang beim Window View Trail beizuwohnen, zu Herzen genommen.

Langsam senkte sich die Sonne im Zwischenraum von zwei Berggipfeln. Es sah aus, als würde die Sonne von links nach rechts den Berg hinunterrollen, wo sie dann am Fuss der beiden Berge verschwand. Diesen bezaubernden Moment teilten viele andere Besucher mit uns.

Reiner fotografierte und ich filmte, teilweise schnappte ich mir die Fotokamera und schoss auch ein paar Bilder. Ein Mann fragte mich, ob wir deutsch sprechen würden. Er sei in Bielefeld stationiert gewesen und hätte damals ein paar Brocken deutsch reden können. Auch Engländer seien dort gewesen und obwohl alle dachten, dass sie dieselbe Sprache sprechen würden, hätten sie sich teilweise nicht verstanden. Die Unterschiede seien grösser als man denke. Sein Grossvater sei von Churwalden in der Schweiz nach Texas ausgewandert und er selber träumte davon, wieder dorthin zu fahren. Er liebe Deutschland und die Schweiz.

Vor lauter Plappern verpasste ich fast den Sonnenuntergang. Als die Dämmerung einsetzte, warteten wir auf den Vollmond. Der Berg rechts vor uns wurde bereits angeleuchtet, doch der Erdtrabant liess sich Zeit. Nach einer Weile waren wir so müde, dass wir schlafen gingen, ohne den Vollmond gesehen zu haben.
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Big Bend National Park - The Window
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Big Bend National Park - Prickly Pears
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Big Bend National Park - The Window
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Big Bend National Park - The Window
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Big Bend National Park - The Window

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 04.01.2024, 08:37 Uhr
Hallo Gaby,

die kleinen Schlangen sehen so aus, als ob sie neugierig auf euch gewartet hätten.

Auf der anderen Seite vom River im Santa Elena Canyon ist doch Mexiko? Das Wasser ist bestimmt nicht tief und mich wundert, dass dort keine (nicht so viele) illegale Grenzübertritte stattfinden.

Ansonsten eine tolle Gegend, die du mit super Bildern :applaus: festgehalten hast.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.01.2024, 09:43 Uhr
Hallo Gaby,

die kleinen Schlangen sehen so aus, als ob sie neugierig auf euch gewartet hätten.

Auf der anderen Seite vom River im Santa Elena Canyon ist doch Mexiko? Das Wasser ist bestimmt nicht tief und mich wundert, dass dort keine (nicht so viele) illegale Grenzübertritte stattfinden.

Ansonsten eine tolle Gegend, die du mit super Bildern :applaus: festgehalten hast.
Genau, der gesamte Nationalpark grenzt mit dem Rio Grande an Mexiko und der Fluss sollte so flach sein, dass er durchwatet werden kann. Aber der Teil Mexikos scheint so abgelegen zu sein und teilweise sind hohe Felsklippen zu erklimmen, sodass es effektiv nicht viele illegale Grenzübergänge gibt. Trotzdem wollte Trump eine Mauer bauen. Dann würde der Tourismus zum erliegen kommen, denn gerade der Rio Grande macht die Schönheit des Parks aus. Auch die Tiere brauchen den Fluss, denen ist es egal, ob USA oder Mexiko. Innerhalb des Parks fahren jedoch einige Border Patrols herum und auch bei der Ausfahrt wird man kontrolliert. Bei uns war dies die "schärfste" Kontrolle, die wir erlebt hatten. Dem einen oder anderen wird es wohl trotzdem gelingen, über die grüne Grenze zu gelangen, kann ich mir vorstellen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 04.01.2024, 10:10 Uhr
Den Waschbär auf der Brücke kenne ich😉
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 04.01.2024, 10:12 Uhr
Den Waschbär auf der Brücke kenne ich😉
Ja, das ist Guido :lachroll:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 04.01.2024, 12:12 Uhr
Den Waschbär auf der Brücke kenne ich😉
Ja, das ist Guido :lachroll:

Sein Name wurde aber damals nicht abgefragt :rotor:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 05.01.2024, 08:42 Uhr
freitag, 29. september 2023
saubere wäsche und ein fifi
Wir starteten heute Morgen dort, wo wir gestern aufgehört hatten, nämlich beim The Windows View Trail. Wir waren die einzigen, die so früh auf den Beinen waren. Ein bisschen mulmig war mir, als wir die Instruktionen zum Verhalten bei Bären- oder Mountain Lion-Begegnung lasen.

Wir konnten jedoch nicht einmal in der Ferne ein Raubtier entdecken, dafür zwitscherten die Vögel in voller Lautstärke. Es dämmerte, dann erleuchtete die Sonne The Window. Wir genossen den friedlichen Start in den Morgen.
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The Windows Big Bend National Park
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The Windows Big Bend National Park
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The Windows Big Bend National Park
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The Windows Big Bend National Park
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The Windows Big Bend National Park
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The Windows Big Bend National Park

Zum Abschied gönnten wir uns ein Frühstück im Lodge-Restaurant. Für 12 Dollar konnte man genau das essen, was es in jedem Hotel gab, aber wenigstens auf Porzellangeschirr statt Plastik und Pappe.

Wir verliessen den Park beim Westausgang. Bald darauf folgte die erste Border Control dieses Trips. Wo wir herkämen, fragte die resolute Frau in Uniform. Big Bend National Park. Wie lange wir dort waren? Drei Nächte. Wir mussten die hintere Scheibe herunterlassen, damit sie auf die Hintersitze und in den Kofferraum schauen konnte. Nachdem sie keinen Mexikaner entdeckt und erfahren hatte, dass wir mit einer ESTA aus der Schweiz eingereist waren, wünschte sie uns eine gute Fahrt.

In Marfa stoppten wir, um unsere Wäsche zu waschen. Reiner hatte die gut bewertete Wäscherei Tumbleweed Marfa entdeckt. Sie war sauteuer, dafür sauber. Reiner holte den Laptop aus dem Auto, währenddessen setzte ich mich aufs Sofa. Ein kleiner Hund sprang sofort hoch und freute sich über meine Liebkosungen. Während ich ein paar erste Zeilen des Reiseberichts tippte, übernahm Reiner das Kraulen des Hundes. Die Besitzerin, die einen Berg Wäsche zusammengelegt hatte, bedankte sich für die Aufmerksamkeit, die wir ihrem Hund geschenkt hätten und verabschiedete sich mit dem kleinen Racker.

scharf, schärfer, richtig scharf
In Fort Davis hatten wir das bei Google mit 5.0 bewertete RNR Smokehouse entdeckt. Unschlüssig, ob wir eintreten sollten, öffneten wir die unscheinbare Tür zu der alten Hütte. Wir befanden uns in einem kleinen Vorraum mit Sesseln und einer Theke, wo sofort eine herzliche junge Frau uns empfing. Durch einen roten Vorhang gelangten wir in den dunklen Hauptraum. Es gab nur wenige schwarze Holztische mit braunen und schwarzen Ledersesseln. Die Wände waren gelb gestrichen. Es hatte das Ambiente eines kleinen Clubs.

Die Karte war überschaubar. Wir entschieden uns für Brisket mit je zwei Beilagen. Die junge Frau empfahl uns eine grüne Chilisauce, die sehr, sehr scharf sei. Der Koch beäugte uns aus der angrenzenden Küche und stellte zufrieden fest, dass uns das fette und deshalb sehr schmackhafte Brisket mundete. Die dazugereichte Chilisauce war höllisch scharf und schmeckte göttlich. Endlich einmal war scharf drin wo scharf draufstand. War das jetzt das beste Brisket gewesen oder doch jenes im Colt BBQ in Sedona letztes Jahr?
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/08_Fort-Davis/08-02-Smokehouse-1.jpg)
RNR Smokehouse Fort Davis
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RNR Smokehouse Fort Davis

stars und sternchen
Fort Davis war das Etappenziel für heute. Wir checkten im Hotel Limpia ein, das im Jahr 1912 aus einheimischem Vulkangestein erbaut worden war. Unser Zimmer befand sich im zweistöckigen Gebäude auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Eine alte Holztreppe führte zum ersten – in Amerika zweiten – Stock hoch auf einen Laubengang. Unser Zimmer war das erste links gleich hinter der klapprigen Haustür. Es war riesig und gemütlich eingerichtet. Lärmempfindlich durfte man nicht sein, denn die Tür sorgte nur für Sicht- und nicht etwa für Schallschutz.

Es war Ende des Monats und die Rechnungen wollten bezahlt werden. Dank Onlinebanking war dies bequem von weit weg zu erledigen. Wir checkten auch die Kreditkarten-Buchungen, damit wir sofort hätten handeln können, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre.

Eine Buchung machte mich stutzig: 50 Dollar für McDonald’s. Ein gelbes «M» prangte neben der Buchung in der Revolut-App. Wir waren höchstens mal auf einen Kaffee in einem McDonald’s und das auch schon länger nicht mehr. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte gestern Tickets für den Besuch des Observatoriums – das McDonald Observatory – gekauft.

Da fuhren wir nun auch hin. Auf dem Weg flogen unzählige Truthahngeier herum. Manche sassen auf Zäunen oder Leitungen. So majestätisch sie in der Luft aussahen, so hässlich waren sie in sitzender Position. Zumindest ihre truthahnartigen Köpfe fand ich nicht besonders ästhetisch.

Wir kamen zwei Stunden zu früh beim Observatorium an, weshalb wir ein Stück zurückfuhren und die wundervolle Gegend anschauten. Auf dem Weg kreuzte ein Javelina unseren Weg und wieder viele dieser Geier.
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Auf dem Weg zum McDonald Observatory
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Auf dem Weg zum McDonald Observatory
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Auf dem Weg zum McDonald Observatory
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Auf dem Weg zum McDonald Observatory

Zurück beim Observatorium waren wir die ersten Besucher, die den orangefarbenen Kleber ans Revers heften konnten. Noch war rund eine Stunde Zeit bis zur Star Party. Wir beobachteten beim Eingang die ankommenden Leute. Nach und nach strömten immer mehr zu der Sternwarte. Teilweise wurden sie mit Bussen hergefahren. Ein kleiner Junge nahm Anlauf und hüpfte genau neben Reiner in eine Pfütze. Beim Eingang rannte ein Mädchen in die Tür, fiel hin, stand auf und meinte keck zu den erschrockenen Erwachsenen: «I’m okay!».
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McDonald Observatory Fort Davis
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McDonald Observatory Fort Davis
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McDonald Observatory Fort Davis

Irgendwann begaben wir uns zum Amphitheater und setzten uns in die erste Reihe. Eine ältere Frau nahm neben mir Platz.

Es wurde dunkel, nur wenig Licht kennzeichnete den Weg. Eine Wissenschaftlerin erzählte viel über das Observatorium. Sie fragte ins Publikum, wer aus Texas sei. Die meisten meldeten sich. Sie wollte wissen, wer am weitesten herkomme. «Austin», rief ein Junge. Naja, das sei auch Texas. Reiner raunte mir zu, ich solle mich melden und ich gehorchte. «Switzerland! Wow, das ist richtig weit», war ihr Kommentar daraufhin.

Weiter führte sie aus, dass wir keine Lichter verwenden sollten, auch keine Handys, aber die würden eh nicht funktionieren. Ausserdem sollten wir beim Wegfahren nicht gegen das Observatorium zünden. Der Exit gehe in die andere Richtung weg und wir sollten wegen den Wildtieren nicht zu schnell fahren. Wer denn welche Wildtiere gesehen hätte, fragte sie das aufmerksame Publikum. «Fast alle», antwortete ein Junge. Was für welche denn? Hirsche, Hasen, Antilopen und viele mehr, zählte er auf. Ob er im Zoo gewesen sei, fragte die Frau. Sie hatte einen guten Humor und konnte das Publikum damit mitreissen. Mit einem Laserstrahl zeigte sie Interessierten Sternbilder am Himmel, die anderen durften bereits zu den Teleskopen gehen.

Es bildeten sich lange Schlangen vor den Teleskopen. Auch wir standen an. Neben uns stand eine Tür zu einem weissen Gebäude mit Kuppel offen. Eine Frau entfernte sich aus der Schlange und betrat den Raum. Ich war neugierig und wollte ebenfalls nachschauen, was sich darin befand. Bevor ich mein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, stellte sich eine Schulklasse mit testosterongeladenen Jungs an und wir direkt hinter sie. Die halbwüchsigen Typen blödelten herum, kabbelten sich und waren dann ganz brav, als einer nach dem anderen durch das Teleskop schauen durfte. Der junge Mann vor mir guckte durch und raunte: «Looks fake». «No, that’s real!», entgegnete der Student, der die Aufsicht über das Teleskop hatte. Nun war ich an der Reihe und ich sah einen kleinen scharfen Saturn. Er sah mit seinem Ring tatsächlich aus wie gemalt.

Als nächstes schauten wir zum «Harvest Moon», wie der Vollmond im Oktober genannt wird. Die Krater waren sehr gut auszumachen. Weitere Teleskope waren ebenfalls auf den Mond und den Saturn ausgerichtet und in einem konnten wir eine junge Sternengruppe betrachten, die bloss zwei (oder waren es zweihundert?) Millionen Jahre alt war. In der Ferne blitzte es. Wir hatten aber Glück, dass der grösste Teil des Himmels klar war und wir die Sterne und den Mond gut beobachten konnten.

Im Visitor Center schauten wir uns einen kurzen Film an. Er begann mit dem Fokus auf ein Pärchen beim Picknick und zoomte weg bis zu einer zehn Billiarden-fachen Verkleinerung. Wir kamen durch die Spiralformen von Galaxien, Galaxienhaufen bis zu Dunkler Materie und Dunkler Energie. Anschliessend wurde schnell wieder bis zum Ausgangsbild vergrössert, um dann auf die Hand und weiter zu vergrössern, bis in die subatomaren Strukturen. Es war eine theoretische Betrachtung, da kein Mikroskop aktuell eine derart grosse Vergrösserung abbilden kann. Auch wenn der Film alt war, fand ich ihn sehr interessant.

Nach einem Rundgang durch die interaktive Ausstellung machten wir uns auf den Weg zurück nach Fort Davis.

Ab 22:00 Uhr herrschte Nachtruhe im Hotelbereich, deshalb deutete ich Reiner an, still zu sein. Wir stiegen die Treppe hoch. Auf dem Laubengang sass eine ältere Frau und fragte uns, ob wir aus der Schweiz seien. Ich war verdattert, woher konnte sie das denn wissen? Sie hätte uns an der Star Party gesehen und Reiner erklärte mir anschliessend, dass dies die Frau war, die neben mir gesessen war. Sie käme aus der Nähe von Austin in Texas und sie zeige drei Freundinnen den Big Bend. Ihr gefalle der Park sehr gut, bereits fünf Mal sei sie dort gewesen.
 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 06.01.2024, 18:13 Uhr
Feine Aufnahmen am Morgen 👍👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 08.01.2024, 07:54 Uhr
samstag, 30. september 2023
nach el paso
Mit Bangen verfolgte ich die News aus dem Senat. Ein Shutdown schien kaum mehr abzuwenden sein. Ich hoffte, dass die Politiker trotz aller Widrigkeiten eine Lösung fänden, ansonsten würden wir diverse Nationalparks verpassen.

Zum Frühstücken gingen wir in die Double Shot Coffee Lounge direkt neben dem Hotel. Mit Vorzeigen des Hotelschlüssels erhielten wir einen Rabatt. Nicht nur, dass das Frühstück lecker war, die Bedienung - oder war es die Besitzerin? - war auch sehr nett und fleissig wie ein Bienchen. Kaum hatte sie die Bestellung aufgenommen, schon wurde das Essen geliefert. Wenn sie gerade keine Kunden bediente, wischte sie die Tische oder räumte auf.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/08_Fort-Davis/08-04-FortDavis-Fruhstuck-1.jpg)
Double Shot Coffee Lounge
 
Wir brauchten Äpfel und Wasser, deshalb stoppten wir nach dem Auschecken bei Porter’s. Nach Betreten des Ladens hörten wir einen Gruss. Ein alter, dicker Mann lag mehr, als dass er in seinem Stuhl an der Kasse sass, und zwinkerte uns fröhlich zu. Als wir unseren Einkauf zusammenhatten, wollten wir bei ihm bezahlen, doch er schlurfte langsamen Schrittes nach hinten, um Zigaretten für einen Kunden zu holen. An der Kasse daneben sass ein gelangweiltes Mädchen, das es nicht schaffte, die Lippen auseinander zu bringen. Ein knappes «nice day» war alles, was es hervorbrachte. Gegensätzlicher hätten die beiden Kassierer nicht sein können.

Der Weg führte wieder am McDonald Observatory vorbei. Auf dieser Höhe waren es nur noch achtzehn Grad und es tröpfelte leicht. Ein Kojote rannte über die Strasse. Als wir in El Paso ankamen, hatten sich die Wolken fast vollständig verzogen und das Thermometer zeigte sechsunddreissig Grad Celsius an.

zucker, steak und shopping
Unsere erste Tat in El Paso war der Besuch des Casa de Azucar (spanisch für «Haus des Zuckers»). Die zuckerbäcker-ähnliche Dekoration des Hauses waren das Ergebnis der jahrzehntelangen Arbeit eines Mannes, der seiner Frau versprochen hatte, etwas Schönes für sie zu bauen. Er hatte 1973 begonnen, in der Umgebung seines Hauses Muster aus Zement zu formen. Die nächsten fünfundzwanzig Jahre hatte er damit verbracht, sein Haus durch Schnitzereien, die er bunt bemalt hatte, in ein Zuckerhaus zu verwandeln.

Die Sonne brannte. Das war nicht die ideale Zeit, die filigranen Strukturen zu fotografieren. Wir umrundeten das Haus mit den vielen religiösen Symbolen und Texten, dann überliessen wir das Kunstwerk weiteren Touristen.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/09_El-Paso/09-01-HouseOfSugar-7.jpg)
House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso
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House of Sugar El Paso

Nun hatten wir uns ein Steak verdient. Es war mitten am Nachmittag und somit früh genug, einen Tisch im Texas Roadhouse zu bekommen, ohne warten zu müssen. Unser Kellner war ein Charmeur und war sehr um uns bemüht. Obwohl der Garpunkt meines Filets nicht ganz getroffen war, schmeckte das Fleisch gut und war sehr zart. Der süsse Kellner spendierte uns ein Eis und zum Abschied bekamen wir je einen Becher Eistee mit auf den Weg. Am Eingang stauten sich die wartenden Gäste.
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Texas Roadhouse El Paso
 
Mindestens einmal während einer USA-Reise musste ich meinen inneren Schweinehund überwinden und shoppen gehen. Vom Autovermieter hatten wir einen Gutschein für Macy’s und einen für ein Gutscheinheft verschiedener Outlets und Malls erhalten. Als wir bei Macy’s an der Kasse waren und die vielen preisreduzierten Dinge bezahlen wollten, wurde der Gutschein nicht akzeptiert und das Gutscheinheft hatten wir vergessen zu holen.

ein spektakel und grosse aufregung
Das schönste in El Paso war meiner Meinung nach der Blick vom Scenic Drive auf das Lichtermeer der Stadt. Noch war es nicht dunkel, als wir zum Aussichtspunkt fuhren. Alle Parkplätze waren bereits besetzt, aber wir fanden noch ein kleines Plätzchen daneben, wo wir uns hinstellen konnten, ohne die vorbeifahrenden Autos zu behindern.

Zwei Paare in eleganten Klamotten und eine Frau in High Heels mischten sich unter das Publikum. Die Paare fotografierten sich gegenseitig, während wir die zahlreichen Blitze bestaunten, die den Himmel über Mexiko erhellten. Von weitem zog eine dunkle Wolkenwand direkt auf uns zu. Auf der rechten Seite ging die Sonne unter. Was für ein Farbenspiel! Da kam auch schon der erste schwere Tropfen und noch bevor wir wieder im Auto sassen, schüttete es wie aus Kübeln. Auf der einen Seite das Gewitter, auf der anderen ein herrlicher Sonnenuntergang – mehr Kitsch ging nicht.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/09_El-Paso/09-02-Gewitter-6.jpg)
Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso
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Scenic Drive El Paso

Im Hotel, diesmal hatten wir das Fairfield Inn and Suites by Marriott El Paso gebucht, las ich auf der Nationalparkseite, dass bei einem Shutdown die Nationalparks ab Montag dem zweiten Oktober geschlossen sein würden. Morgen, Sonntag, hätten sie jedoch noch geöffnet.

Da der Shutdown kaum mehr zu verhindern war, schlug ich Reiner vor, am morgigen Tag in den White Sands National Park zu fahren, statt El Paso zu erkunden. Dieser Nationalpark war einer unserer Lieblingsparks auf der letztjährigen Reise gewesen und es hätte uns sehr gefuchst, wenn wir ihn verpasst hätten. Reiner war sofort damit einverstanden und somit hatten wir einen Plan.

Doch halt, was war das? Der Senat hatte drei Stunden bevor eine Schliessung der Bundesregierung um 00:01 Uhr in Kraft getreten wäre, ein Ausgabengesetz verabschiedet, das den Regierungsstillstand verhindern sollte. Jetzt musste bloss Joe Biden unterschreiben, dann wären unsere Ferien gerettet. Eine Stunde später sass Bidens Unterschrift unter dem Gesetzesentwurf. Dieser erlaubte der Regierung 45 Tage lang offen zu bleiben und gab dem Senat mehr Zeit, seine Finanzierungsgesetze fertigzustellen. Ich jubelte. Das Pech klebte also doch nicht an unseren Socken!

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.01.2024, 09:01 Uhr
Phantastische Fotos vom Sonnenuntergang mit der Regenfront, Gaby.
Absolut spektakulär!  :daumen:
Die Bilder mit dem Blitz hast Du sicher aus dem Film herausgelöst, oder? Mit der Fotokamera bedarf es dafür sonst unverschämt viel Glück und/oder eine endlose Serienaufnahme...  :wink:
Und mit dem Abwenden des Shutdown -war ja bei Weitem nicht zum ersten Mal- habt ihr auch unglaubliches Glück gehabt.  8)

Die dazugereichte Chilisauce war höllisch scharf und schmeckte göttlich. Endlich einmal war scharf drin wo scharf draufstand.
Aha, ihr seid also auch Liebhaber von sehr scharfem Essen  :)
Mir geht das immer genauso. Wenn irgendwo "sehr scharf" draufsteht oder die Bedienung noch darauf hinweist, dass das extrem scharf sei, bin ich meist hinterher sehr enttäsucht. Zumindest hier in Europa.
Ein einziges Mal hatte ich da so ein Schlüsselerlebnis, das war bei einem Koreaner in Seattle. Dort konnte man alle speisen in "mild", "würzig", "scharf", "sehr scharf" und "asiatisch scharf" ordern. Dort war ich vorsichtig und habe "sehr scharf" bestellt... und das war auch gut so, denn das entsprach tatsächlich dem, was ich als sehr scharf empfinde, war aber noch nicht zu extrem.  :essen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 08.01.2024, 09:45 Uhr
Phantastische Fotos vom Sonnenuntergang mit der Regenfront, Gaby.
Absolut spektakulär!  :daumen:
Die Bilder mit dem Blitz hast Du sicher aus dem Film herausgelöst, oder? Mit der Fotokamera bedarf es dafür sonst unverschämt viel Glück und/oder eine endlose Serienaufnahme...  :wink:
Genau, die Blitzfotos sind mit der GoPro als Film aufgenommen. Selbst da war bei dem einen Frame der Blitz zu sehen und beim nächsten wieder weg. Bisher hatte ich einmal einen Blitz mit der Fotokamera erwischt, diesmal ist dies nicht gelungen.

Und mit dem Abwenden des Shutdown -war ja bei Weitem nicht zum ersten Mal- habt ihr auch unglaubliches Glück gehabt.  8)
Richtig, das kommt oft vor, manchmal sogar zweimal pro Jahr. Nur dieses war das schlimmste Mal, weil wir davon betroffen gewesen wären :P

Die dazugereichte Chilisauce war höllisch scharf und schmeckte göttlich. Endlich einmal war scharf drin wo scharf draufstand.
Aha, ihr seid also auch Liebhaber von sehr scharfem Essen  :)
Mir geht das immer genauso. Wenn irgendwo "sehr scharf" draufsteht oder die Bedienung noch darauf hinweist, dass das extrem scharf sei, bin ich meist hinterher sehr enttäsucht. Zumindest hier in Europa.
Ein einziges Mal hatte ich da so ein Schlüsselerlebnis, das war bei einem Koreaner in Seattle. Dort konnte man alle speisen in "mild", "würzig", "scharf", "sehr scharf" und "asiatisch scharf" ordern. Dort war ich vorsichtig und habe "sehr scharf" bestellt... und das war auch gut so, denn das entsprach tatsächlich dem, was ich als sehr scharf empfinde, war aber noch nicht zu extrem.  :essen:
Ja, wir essen gerne scharf, machen aber keine Challenge daraus. Essen sollte Genuss sein und kein Wetteifern, wer schärfer, schneller oder mehr essen kann. Bei der erwähnten Sauce war es so, dass wir sie beide als höllisch scharf empfanden und doch jeder Gabel etwas davon hinzufügten, bis sie weg war. Ansonsten hatten wir auf dieser Reise viele grüne Chilis, die mild, aber sehr fruchtig und schmackhaft waren. Für diese Hatch Chiles würde ich wieder in diese Region reisen :D.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 08.01.2024, 11:43 Uhr
Tolle Blitzfotos👍👍👍👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 09.01.2024, 10:00 Uhr
sonntag, 1. oktober 2023
planänderung
Da wir nun nicht mehr fürchten mussten, die Nationalparks zu verpassen, änderten wir unsere Pläne und fuhren stattdessen nach Downtown El Paso. Zwei kleine Mädchen mussten sich in Kleidchen und hochhackige Schuhe zwängen, waren übertrieben geschminkt inklusive künstlichen Wimpern, um mit traurigen Gesichtern ein Fotoshooting über sich ergehen zu lassen. Wir schauten verständnislos zu.
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Fotoshooting in El Paso
 
Ansonsten war noch nicht viel los in der Stadt, die so langsam erwachte. Die Menschen begannen sich auf den Plätzen zu versammeln und die Läden öffneten mit billigem Ramsch ihre Tore. Aus einer Boutique erklang so laute Musik, dass die wohl noch in Mexiko zu hören war.
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso
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El Paso

Als wir genug von der Innenstadt gesehen hatten, fuhren wir ins Outlet von El Paso, wo wir den Skechers-Laden plünderten. Ein paar weitere Boutiquen nahmen dankend unser Geld beziehungsweise unsere Kreditkarten entgegen. Das Gutscheinheft hatten wir auch hier nicht geholt, aber was soll’s – es waren ja Ferien.

Danach studierten wir auf einer Bank einen Lageplan, den wir in irgendeinem Hotel mitgenommen hatten. Ein Mann kam zu uns und fragte uns, ob wir spanisch sprechen würden. Reiner verneinte, aber ich freute mich, endlich einmal anwenden zu können, was ich seit Jahren mit Duolingua gelernt hatte. Er war begeistert von unserem Plänchen und fragte nach einem bestimmten Laden. Ich zeigte ihm diesen auf der Grafik und fuchtelte wie wild mit den Armen, um ihm zu deuten, dass er eine Ladenreihe weiter fündig würde, doch er wollte oder konnte mich nicht verstehen. Trotzdem bedankte er sich überschwänglich für meine Hilfe und lehnte es ab, das Plänchen zu behalten.

Wir waren hungrig und durstig. Essen wollten wir nicht hier, aber wir kauften uns einen Becher Sprite. Igitt, das schmeckte nach Chlor.

Wo aber den Hunger stillen? Ich erinnerte mich an ein YouTube-Video, wo zwei Reiselustige vom L & J Cafe geschwärmt hatten. Wir fuhren dahin und parkierten vor dem gelben, eingeschossigen Eckhaus. Das mexikanische Restaurant war reich dekoriert und ziemlich gross.

Der aufmerksame Kellner empfahl uns zwei Gerichte von der Karte und schwärmte von der Authentizität dieses Restaurants. Wie der Vater des Typs aus dem YouTube-Video bestellte ich Green Chile Chicken Enchiladas. Er hatte nicht zu viel versprochen. Das war das beste mexikanische Gericht, das ich je gegessen hatte. Auch Reiners mexikanische Kombination war ausgesprochen lecker, nur leider wieder einmal viel zu viel.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/09_El-Paso/09-04-El-Paso_Restaurants-2.jpg)
L & J Cafe El Paso

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 09.01.2024, 10:19 Uhr
Die tollen Aufnahmen zeigen wie schön El Paso sein kann :evil: :applaus: :applaus:
Dazu ein wenig Glück mit den Shutdown - nach der vielen Aufregung geht’s weiter in die richtige Richtung👍
Freue mich drauf :urlaub:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: wolfmark am 09.01.2024, 11:27 Uhr
Toller ausführlicher Bericht und faszinierende Bilder
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 09.01.2024, 14:45 Uhr
Das Städtchen gefällt mir auf den ersten Blick :applaus:. Viel los schien da aber nicht gewesen zu sein.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 09.01.2024, 16:42 Uhr
Schön, dass noch ein paar dabei sind. Es ist sehr viel Text, ich weiss - und es kommt noch einiges mehr :D.

Ich war sehr auf El Paso gespannt und fand die Innenstadt auch ganz nett. Dass noch nicht viel los war, lag daran, dass es recht früh am Sonntagmorgen war. Später im Outlet sah es dann anders aus, aber da fotografierten wir nicht.

Der Blick am Abend davor vom Scenic Drive auf die Stadt und das benachbarte mexikanische Ciudad Juárez hatte es mir angetan. Dabei hatten wir aber auch Glück mit dem Gewitter. Die Stimmung war einmalig.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 09.01.2024, 18:09 Uhr
- und es kommt noch einiges mehr :D.
nur zu, ich lese immer noch mit, wenngleich schweigend.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 10.01.2024, 07:39 Uhr
montag, 2. oktober 2023
the landworlds largest pistachio
Das Frühstück war gut, der Check-out herzlich und schnell. Bei Murphy tankten wir für 3.139 Dollar die Gallone das günstigste Benzin dieser Reise. Bald schon waren wir wieder in New Mexico. Wir schlenderten etwas durch Mesilla und fuhren nach Las Cruces zur grössten Chile Pepper der Welt. Lange hielten wir uns dort nicht auf. Es ging für eine Stipvisite in den White Sands National Park. Vorher mussten wir an einer Border Control die ESTA erwähnen und kurz unsere Pässe zeigen.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/10_Alamogordo/10-01-LasCruces-5.jpg)
Mesilla
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Mesilla
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Mesilla
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Mesilla
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Mesilla
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World's Largest Chile Pepper Las Cruces
 
Im Visitor Center des Nationalparks war viel los. Ich fragte nach dem Grund für den Halbmast der Fahnen und erfuhr, dass in Kalifornien ein Ereignis war. Irgendwas war wohl immer in Amerika. Nach einer Runde auf dem dreizehn Kilometer langen Dunes Drive verliessen wir vorerst den Park. Die Sonne stand zu hoch für schöne Fotos und für Wanderungen auf weissem Gipssand war es uns zu heiss.

Nach der grössten Chile besuchten wir die «landworlds largest Pistachio» im McGinn’s Pistachioland etwas ausserhalb von Alamogordo. Es war kurz vor zwei, gleich würde die Farmtour starten. Mit einem Open-Air-Fahrzeug fuhren wir am Weinberg und am Pistaziengarten entlang. Die begeisterte Führerin erzählte uns die Geschichte des Familienbauernhofs und darüber, wie der Wein und die Pistazien angebaut wurden. Die Tour dauerte eine halbe Stunde und kostete pro Person drei Dollar. Eine Investition, die sich gelohnt hatte.
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McGinn's Pistachioland Alamogordo
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McGinn's Pistachioland Alamogordo
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McGinn's Pistachioland Alamogordo
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McGinn's Pistachioland Alamogordo
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McGinn's Pistachioland Alamogordo

Nun war es Zeit, sich den Laden unter die Lupe zu nehmen. Die verschieden gewürzten Pistazien konnten probiert werden, wovon wir regen Gebrauch machten. Am liebsten hätte ich den Laden leergekauft, doch ich konnte mich einigermassen beherrschen. Ein paar Produkte hatten sich doch in unser Körbchen verirrt. Zum Abschluss teilten wir uns noch ein Pistazienglace, was Reiner besser schmeckte als mir.

noch ein gewitter
Zurück in Alamogordo checkten wir im Super 8 ein. Die Rezeptionistin gab uns den Eindruck, als ob wir stören würden. Wir bekamen ein Zimmer im zweiten Stock. Dafür nahmen wir die schmuddlige Aussentreppe. Abgesehen davon, dass die eine Bettseite fast an der Wand stand und man entweder von vorne oder über die gesamte Bettbreite einsteigen musste, war das Zimmer einigermassen okay.

Für ein frühes Abendessen kehrten wir bei D.H. Lescombes Winery ein. Der Merlot, den wir zum Probieren kriegten, war mir etwas zu jung, aber ansonsten ganz gut. Ich freute mich auf ein Ceviche zur Vorspeise, doch leider war das nicht vorbereitet und wir hätten eine Stunde darauf warten müssen. Wir verzichteten bedauernd und warteten gespannt auf den hochgelobten Hackbraten mit Kartoffelstock und Bohnen. Naja. Der Hackbraten war trocken und fad. Der Riesling dazu schmeckte gut, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu lieblich war. Trotzdem assen wir auf und gingen mit vollen Bäuchen zum White Sands National Park.

Viertel vor sechs kamen wir beim Park an. Es war 29 Grad Celsius, die Sonne schien und es windete stark. Vor uns war es schwarz und sah aus, als ob es regnen würde. Wir kletterten auf eine Düne. Was für ein Anblick: Links schwarz, rechts Sonnenuntergang, dazwischen weisse Dünen. Weil es zu tröpfeln begann, kehrten wir zum Auto zurück und suchten den besten Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Als wir ihn gefunden hatten, begann es zu schütten. Die Stimmung war unglaublich. Im Westen ging die Sonne unter und im Osten zeigte sich ein Regenbogen. Die Temperatur sank erst auf 25, dann auf 20 Grad.

Erst wollten wir den Park verlassen, entschieden uns jedoch, vorher noch eine Runde auf dem Dunes Drive zu fahren und liessen den Rest des Sonnenuntergangs auf uns wirken.
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.01.2024, 07:55 Uhr
White Sands ist immer gut für tolle Fotos. Ihr habt aber in diesem Jahr offenbar die Witterung für spektakuläre Bilder gebucht.  :zwinker:
Gewitterstimmung sorgt aber immer für mehr Abwechslung als polfilterblauer Himmel im Hintergrund.
Tolle Fotos jedenfalls, vielen Dank.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: southwest am 10.01.2024, 11:36 Uhr
Wir lieben White Sands. Etwas abseits vom Schuss aber die bisherigen Besuche haben sich zu 120% gelohnt und auch die Jungs waren immer wieder begeistert. Und man kann selbst bei größter Hitze noch barfuß über die Dünen laufen :-). Das letzte Foto hat eine tolle, fast schon mystische Stimmung....
Grüße,
Michael
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 10.01.2024, 12:04 Uhr
Mit White Sands haben wir immer Pech. Wir hatten inzwischen drei Mal das gleiche Problem, dass der Park nur zur Hälfte geöffnet hat (der hintere Teil ist gesperrt), weil es in den Tagen davor schwere Unwetter gab mit "Flash Flood", so dass die Parkstraße anscheinend überschwemmt wurde. Aber wir fahren trotzdem immer wieder mal in die Richtung, u.a. weil wir auch den Business Loop von Alamogordo mögen, das ist ein besonders amerikanischer Loop mit sehr vielen Motels, Restaurants und Leuchtreklamen. So richtig USA Feeling kommt da bei uns auf.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 10.01.2024, 15:12 Uhr
White Sands ist immer gut für tolle Fotos. Ihr habt aber in diesem Jahr offenbar die Witterung für spektakuläre Bilder gebucht.  :zwinker:
Gewitterstimmung sorgt aber immer für mehr Abwechslung als polfilterblauer Himmel im Hintergrund.
Tolle Fotos jedenfalls, vielen Dank.
Stimmt, das Wetter war uns gut gewogen. Meist waren fotogene Wölkchen am Himmel und zweimal diese spektakulären Gewitter. Wir waren sehr zufrieden mit dem Wettergott.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 10.01.2024, 15:14 Uhr
Wir lieben White Sands. Etwas abseits vom Schuss aber die bisherigen Besuche haben sich zu 120% gelohnt und auch die Jungs waren immer wieder begeistert. Und man kann selbst bei größter Hitze noch barfuß über die Dünen laufen :-). Das letzte Foto hat eine tolle, fast schon mystische Stimmung....
Grüße,
Michael
Wir lieben diesen Nationalpark auch! Deshalb hätte es uns auch so gefuxt, wenn er geschlossen gewesen wäre. Kann allerdings auch ohne Shutdown passieren, wenn sie meinen, Raketen testen zu müssen. Aber wir hatten Glück.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 10.01.2024, 15:17 Uhr
Mit White Sands haben wir immer Pech. Wir hatten inzwischen drei Mal das gleiche Problem, dass der Park nur zur Hälfte geöffnet hat (der hintere Teil ist gesperrt), weil es in den Tagen davor schwere Unwetter gab mit "Flash Flood", so dass die Parkstraße anscheinend überschwemmt wurde. Aber wir fahren trotzdem immer wieder mal in die Richtung, u.a. weil wir auch den Business Loop von Alamogordo mögen, das ist ein besonders amerikanischer Loop mit sehr vielen Motels, Restaurants und Leuchtreklamen. So richtig USA Feeling kommt da bei uns auf.
Oh wie schade. Das heisst aber, den Boardwalk konntet Ihr gehen, der ist noch im vorderen Teil, oder? Oder schaffst Du den auch nicht? Alamogordo selbst hat mir weniger gefallen - die Gegend allerdings schon. Dazu morgen mehr.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 10.01.2024, 22:10 Uhr
Oh wie schade. Das heisst aber, den Boardwalk konntet Ihr gehen, der ist noch im vorderen Teil, oder?

Ganz genau. Und dort ist dann auch die Grenze. Weiter hinein kommt man nicht. Aber wir waren auch einmal bis hinten durch (immerhin), wir sind eben schon oft dort gewesen, aber drei von vier mal ist Flash Flood angesagt....
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.01.2024, 09:20 Uhr
dienstag, 3. Oktober 2023
zu früh gefreut
Bereits um zehn vor sechs standen wir vor dem verschlossenen Tor zum White Sands National Park. So ein Mist aber auch – hätten wir bloss besser nach den Öffnungszeiten geschaut. Och nö!

Statt eines schönen Sonnenaufgangs auf den Dünen frühstückten wir im Denny’s. Die Portionen waren kleiner als ich sie in Erinnerung hatte und es standen die Kalorien dabei. Sonja, die Bedienung war grossartig, das Essen sehr gut und der Kaffee scheusslich.

Beim nächsten Versuch hatte der Nationalpark geöffnet. Wir wanderten den Dune Life Nature Trail. In diesem Gebiet treffen die Buschgemeinschaft der Wüste und die Gipsdünen aufeinander und bilden eines der vielfältigsten Ökosysteme im Park. Obwohl viele Tiere hier leben, sahen wir auf unserer Wanderung keine. Dafür begleitete uns Katie the Kit Fox, das Maskottchen des Dune Life Nature Trail, auf vierzehn Schildern am Wegesrand. Wir erfuhren mehr über die Tiere, die im Park leben und was sie gerne fressen. Leider waren einige Schilder von der Sonne so stark ausgebleicht, dass man sie nicht mehr lesen konnte.
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park

Ich schwitzte, obwohl es nicht einmal zwanzig Grad warm war. Der weisse Gips reflektierte die Sonne. Beim Alkali Flat Trail kletterten wir auf eine Düne. Was für ein Spass das machte und welch schöne Aussicht uns geboten wurde! Für die gesamte Wanderung war es uns mit knapp dreissig Grad zu warm, deshalb fuhren wir nach Alamogordo zurück. Im Lowe’s Signature Market, einem hübsch gestalteten Laden, deckten wir uns mit Lebensmitteln ein.
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park

warten auf godo – äh reiner
Nördlich von Alamogordo zweigte die U. S. Highway 82 Richtung Osten ab und führte in die Sacramento Mountains. Es wurde allmählich kühler. Beim Aussichtspunkt, von dem aus Reste des Mexican Canyon Trestle zu sehen waren, hatten wir nur noch 18 Grad. Wir standen auf rund 2'500 Metern Höhe. Eine Gedenktafel mit der Aufschrift «The Cloud Climbing Railroad» beschrieb die Geschichte des verbliebenen Bauwerks der Alamogordo and Sacramento Mountain Railway, die von 1899 bis 1947 unter verschiedenen Namen verkehrt war. Vertikale Holzstützen trugen die Längsträger, auf denen die Querschwellen und die 1948 entfernten Schienen angebracht worden waren.
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle

Wir fuhren Richtung Cloudcroft und bogen kurz vor der Ortschaft rechts zur Trestle Depot Recreation Area ab. Ein Wegweiser zeigte eine Viertelmeile bis zum Trestle. Ohne nachzudenken, liefen wir los. Der anfänglich befestigte Weg wurde bald steinig und ging ordentlich bergab. Teilweise waren Schwellen angebracht. Das artete in eine Wanderung aus. Wir hatten weder Geld noch Handy oder Getränke dabei. Sollten wir umkehren? Nein, da vorne war die Plattform, von der aus wir den Trestle sehen würden.

Der Ausblick auf die umliegenden bewaldeten Hügel vom Devil’s Elbow Overlook aus war wunderbar. Aber auf einem Wegweiser war zu lesen, dass der Trestle eine weitere Viertelmeile von hier entfernt war. Reiner drückte mir wegen des Windes sein Käppi in die Hand und zog lediglich mit der Canon R5 bewaffnet los. Ich blieb beim Aussichtspunkt zurück und wartete geduldig auf seine Rückkehr. Nach einer halben Stunde wartete ich nicht mehr so geduldig und nach einer weiteren halben Stunde verlor ich den letzten Rest der Geduld. Ich gab ihm nochmals eine Viertelstunde und überlegte, was ich tun sollte. Unterhalb des Weges zog, sich lautstark unterhaltend, eine Gruppe Wanderer vorbei. Was, wenn Reiner sich verlaufen hatte? Ohne Handy konnte er mich nicht kontaktieren.
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Wanderweg zum Mexican Canyon Trestle
 
Eine Frau mit Hund kam von unten herspaziert. Wir tauschten ein paar Worte aus, ehe sie und der Hund weiterliefen. Hätte ich sie nach Reiner fragen sollen? Der Ungeduld folgte Angst. Was sollte ich tun? Sollte ich zum Auto zurückkehren? Aber was wollte ich dort ohne Autoschlüssel? Dieser hatte Reiner in seiner Tasche. Sollte ich den Weg hinabfolgen? Der Weg war steil, was meinem Knie nicht zuträglich gewesen wäre und ausserdem fragte ich mich, was tun, wenn Reiner sich verlaufen hätte oder gar verunfallt wäre. Als ich es nicht mehr aushielt, stieg ich zögerlich hinunter. Nach der ersten Biegung konnte ich Reiner erblicken. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Er hatte es bis zum Trestle geschafft, der nach jeder Viertelmeile immer wieder eine Viertelmeile entfernt war. Er hatte gedacht: «Nur noch diese Kehre». So wurde aus einer Viertelmeile mehrere Kilometer Wanderung. Die Frau mit Hund war ihm auch begegnet und auch sie hatten kurz geplaudert. Hätte ich sie doch gefragt, dann wäre ich beruhigt gewesen.
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle
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Mexican Canyon Trestle

wie kleine kinder
Gegen Abend setzten wir uns im White Sands National Park an einen der vielen Picknicktische. Während wir unseren am Morgen gekauften Salat assen, beobachteten wir die Kinder beim Sandschlitteln. Sie quietschten vor Freude und wurden nicht müde, die Düne hinaufzulaufen und herunterzurutschen. Die grossen Jungs hatten derweil ihren Spass, mal schneller, mal langsamer durch die vom gestrigen Gewitter entstandenen Pfützen zu fahren. Ich schüttelte den Kopf und Reiner machte es ihnen nach.

Die Sonne näherte sich dem Horizont. Wir parkierten beim Alkali Flat Trail, schnappten unsere Picknickstühle und setzten uns auf eine Düne. Der Moment war magisch, als die Sonne langsam hinter den weissen Dünen unterging. Was für ein schöner Park!
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 11.01.2024, 11:28 Uhr
Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.01.2024, 14:03 Uhr
Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍
Es sieht aus wie Schnee. Wenn Du noch nie dort gewesen bist, musst Du das unbedingt nachholen. Leider liegen die Dünen etwas ab vom Schuss.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 11.01.2024, 14:28 Uhr
In den White Sands NP haben wir es leider noch nie geschafft.

Merke: Dem Partner stets den Autoschlüssel abnehmen, wenn er alleine on tour geht :socool:.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 11.01.2024, 15:06 Uhr

Merke: Dem Partner stets den Autoschlüssel abnehmen, wenn er alleine on tour geht :socool:.
Das, und nie ohne Handy und Wasser losmarschieren :-).
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 12.01.2024, 07:41 Uhr
mittwoch, 4. oktober 2023
noch ein letztes mal weissen sand unter den füssen
Während wir gestern das Motelfrühstück ausgeschlagen hatten, machten wir heute den Fehler, hier das traurigste Frühstück, was man sich vorstellen kann, zu uns zu nehmen. Der Kaffee war grusig und als ich beobachtete, wie zuerst die Stühle und danach die Frühstückstheke mit demselben Lappen gereinigt wurde, verging mir der Appetit. Das passte zum Rest. Es schien zwar alles bis auf die Aussentreppe oberflächlich sauber zu sein, aber beim genauen Hinschauen war vieles im Argen. Die Duschbrause sowie der Wasserhahn waren komplett verkalkt. Und als wir nach dem Frühstück unser Gepäck aus dem Zimmer holen wollten, funktionierte weder meine noch Reiners Karte. An der Rezeption wurde Reiner mitgeteilt, dass die Karten abgelaufen seien, weil wir heute auszuchecken hätten. Ja, um elf, aber doch nicht schon um sieben!

Ein letztes Mal ging es in einen unserer Lieblingsparks, den White Sands National Park. Diesmal fuhren wir direkt zum Alkali Flat Trail. Ich mit Wanderstöcken, Reiner ohne, wanderten wir die Dünen hoch und runter. Ich war hin und weg. Auf jeder Düne veränderte sich der Blick auf die Landschaft. Ein Traum! Zwar waren sowohl mein Knie wie auch Reiners Rücken wieder in Ordnung und es funktionierte gut mit Wandern, trotzdem waren wir noch nicht ganz fit und wollten es nicht übertreiben. Deshalb kürzten wir den eigentlichen Weg ab, nicht ohne noch ein paar der wundervollen Dünen zu erklimmen und immer wieder neue Aussichten zu geniessen.
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park
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White Sands National Park

Anschliessend liefen wir den Boardwalk. Auffallend war, dass hier ein anderes Publikum anzutreffen war als auf den Wanderwegen in den Dünen. Elegantes Schuhwerk und teure Kleidung war auszumachen. Wanderausrüstung war auf dem rollstuhlgängigen Holzsteg auch nicht erforderlich.

Zum Abschluss veranstalteten wir ein kleines Shooting mit dem Hyundai als Fotomodell. Wir montierten die GoPro am Auto und fuhren langsam und auch einmal schnell durch eine grosse Pfütze. Eine Border Patrol mit zwei Personen hielt an und schaute kurz, was wir trieben. Ohne auszusteigen, verschwanden sie wieder. Unser Auto sah aus wie die Sau. Weisser Sand klebte am Radkasten. Reiner fand es lustig und ich schämte mich.

hauptsache hände waschen

Die nächste Station war The Shed in Las Cruces, wo sich Reiner einen Las Cruces Burger und ich mir Fish Tacos auf der Terrasse schmecken liessen. Die Service-Angestellten waren top. Auch unsere Bedienung war nett, wenn auch etwas weniger aufmerksam als alle anderen. Als ich ins Innere trat, wurde mir sofort der Weg zu den Toiletten gedeutet. Auf der Tür war ein Schild angebracht mit vier Strichmännchen. Das eine trug Hosen, das eine ein Röckchen, das dritte auf der einen Seite eine Hose und auf der anderen ein Röckchen und das vierte Männchen war ein Alien. Darunter stand: Whatever, Hauptsache, du wäschst dir die Hände!

Eine letzte Border Control war das Spannendste auf der Interstate 10 Richtung Westen, wobei selbst die uns lediglich einen schönen Tag wünschte und nichts von uns wissen wollte.

Bereits um drei checkten wir im Comfort Inn & Suites Lordsburg Interstate 10 ein. Gemäss Booking.com seien keine Parkplätze verfügbar, was ich mir aber bei einem Hotel direkt an der Interstate nicht vorstellen konnte.

Wie vermutet, waren rund um das Hotel Plätze in genügender Anzahl vorhanden. Ich versuchte mit der Revolut zu bezahlen, doch der Betrag wurde nicht angenommen. Beim zweiten Versuch funktionierte es. Auf der Revolut-App war der Betrag doppelt vorhanden. Der Rezeptionist versicherte mir, dass der Zimmerpreis nur einmal abgebucht würde. Das bewahrheitete sich auch. Trotzdem blieb das Geld blockiert, was ärgerlich war, denn pro Monat kann bloss 1'000 Franken kostenlos getauscht werden. Bis mir der Wert gutgeschrieben würde, wären wir längst zu Hause und bräuchten keine Dollar mehr.

Eine grosse Auswahl an Restaurants war in Lordsburg nicht zu finden, weshalb wir ins bestbewertete Lokal der Stadt essengingen. Bereits einige Kilometer vor der Ausfahrt befanden sich einige Werbeplakate für das Kranberry’s Chatter am Strassenrand. Der Eingang war mit einem Skelett für Halloween dekoriert. Zwei Kellnerinnen bedienten die Gäste. Die eine war charmant, aufmerksam und flirtete mit den männlichen Gästen, die andere war desinteressiert und hektisch. Letztere servierte mir ein trockenes Hühnchen und geschmackloses, fast rohes Gemüse. Wenigsten war der Eistee gut.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 12.01.2024, 09:36 Uhr
Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍
Es sieht aus wie Schnee. Wenn Du noch nie dort gewesen bist, musst Du das unbedingt nachholen. Leider liegen die Dünen etwas ab vom Schuss.

Die neusten Bilder zeigen es: so weiss ist hier noch nicht einmal der Schnee. Tolle Landschaft 👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 12.01.2024, 16:12 Uhr
Ich versuchte mit der Revolut zu bezahlen, doch der Betrag wurde nicht angenommen.

Wozu die Revolut App? Ich habe mal versucht zu verstehen, was die machen, scheint so ein Geldtransfer Service zu sein (da gibt es mehrere von). Aber warum in den USA? Warum nicht einfach mit Kreditkarte bezahlen? Was ist der Vorteil von Revolut?

Eine grosse Auswahl an Restaurants war in Lordsburg nicht zu finden

Hihi, ich weiß, Schadenfreude ist gemein, aber geteiltes Leid ist ja auch halbes Leid. Aber dass es in Lordsburg nichts vernünftiges zu essen gibt, haben wir auch (schon vor vielen Jahren) bitter lernen dürfen. Wir sind damals als Akt der höchsten Verzweiflung letztendlich im "Taco Bell" neben unserem Motel (Best Western?!) gelandet. Das waren die einzigen beiden Male, dass wir im Taco Bell gegessen haben, nämlich das erste und das letzte Mal. Schrecklicher Fraß. Ich weiß nur noch, dass es lauwarm war, fettig, total überwürzt mit Geschmacksverstärker und... nie mehr wieder! Seitdem ist "Lordsburg" ein "Running Gag" für uns. Welcome to the Club!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 15.01.2024, 10:03 Uhr
Ich versuchte mit der Revolut zu bezahlen, doch der Betrag wurde nicht angenommen.

Wozu die Revolut App? Ich habe mal versucht zu verstehen, was die machen, scheint so ein Geldtransfer Service zu sein (da gibt es mehrere von). Aber warum in den USA? Warum nicht einfach mit Kreditkarte bezahlen? Was ist der Vorteil von Revolut?
Revolut ist eine kostenlose Prepaid-Kreditkarte. Bei meinen Miles&More-Kreditkarten zahle ich im Ausland jeweils 2.5% Gebühr, Revolut ist kostenlos. Man kann sehr schnell und einfach über die App Geld in verschiedene Währungen wechseln. Je nach Tage ist das ebenfalls kostenlos oder es kostet was (z.B. am Wochenende). Pro Monat können CHF 1250 gratis gewechselt werden. Auch Bitcoin u.ä. ist möglich. Der Transfer von einer zur anderen Revolut dauert gerade mal ein paar wenige Sekunden. So kann ich meinem Mann oder er mir etwas überweisen. Die App ist sehr übersichtlich. Der Nachteil ist, dass keine Schweizer Bank dahintersteht, aber damit kann ich leben.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 15.01.2024, 10:25 Uhr
donnerstag, 5. oktober 2023
ein wunderland der felsen
Trotz der Fehlbuchung war dies ein sehr angenehmes Hotel. Auch das Frühstück war gut, das Zimmer sehr gross. Wir packten unser Gepäck um, damit wir je nach Unterkunft einen Teil der Koffer im Auto lassen konnten.

Es windete und auf Schildern entlang der Strasse war zu lesen: «feet of brakes» - «pull of roadway» - «in dust». Ich erinnerte mich an den überraschenden Sandsturm, in den ich letztes Jahr geraten war. Von einer Sekunde auf die andere konnte ich nichts, aber auch gar nichts mehr sehen. Diesmal kam es zum Glück nicht so weit.

Um viertel nach neun kamen wir in Arizona an und bekamen eine Stunde geschenkt. In Bowie verliessen wir die Interstate 10 in Richtung Fort Bowie National Historic Site und kamen an einer riesigen Pistazienplantage vorbei. Die rosafarbenen Nüsse waren erntereif. Es folgte ein Schild «paved road ends». Reiner lachte mich aus, ich würde ihn stets auf Gravel roads führen, dabei war das gar nicht meine Absicht gewesen. Ein paar Mule Deers rannten über die malerische South Apache Pass Road. Nach gut zwanzig Meilen hatten wir wieder Asphalt unter den Rädern.
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Welcome to Arizona
 
Im Chiricahua National Monument Visitor Center schauten wir uns kurz um, liessen den acht Minuten lange Film über die Felsformationen und die Gründung des Parks, sowie den Krieg gegen die Indianer, laufen. Als die Rangerin frei war, fragten wir sie nach den attraktivsten, einfachen Wanderwegen. Sie gab uns begeistert Tipps und meinte, dass wir mit etwas Glück Coatis sehen könnten.
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Chiricahua National Monument
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Mexican Jay
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Mexican Jay

Es dauerte nicht lang, da huschte ein Coatmundi nach dem anderen über die Strasse. Der Weissrüssel-Nasenbär, wie der «Coati» auf Deutsch heisst, ist eine Raubtierart aus der Familie der Kleinbären. Der kleine Nasenbär ist in Mexiko und Mittelamerika bis in das nördliche Kolumbien heimisch. Lediglich in Arizona sind sie nördlich von Mittelamerika anzutreffen.
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Coatmundis
 
Am Ende des Scenic Drives, der an atemberaubenden Felsformationen vorbeiführte, parkierten wir beim Massai Point und begaben uns auf den gleichnamigen Trail. Ich war hin und weg ab der Schönheit, die die Aussichten boten. Auf der Nationalparkseite zu diesem Park lautete die Überschrift «Ein Wunderland der Felsen», was die Gegend treffend beschrieb.

Grossartige Ausblicke auf die umliegenden Täler und Bergketten taten uns auf. Ein kurzes Stück vom Parkplatz bis zum Ausstellungsgebäude war für Rollstuhlfahrer zugänglich, der restliche Weg hatte es in sich. Es waren hohe Stufen zu überwinden, die der Oma eines Mannes aus Phoenix sichtlich zu schaffen machten. Trotzdem liess sie es sich nicht nehmen, die Runde zu laufen und sich über die Natur zu freuen, indem sie die Felsen hinauf- und hinunter kraxelte. Meinen Respekt hatte sie.
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Woodpecker
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument

Nach einer kurzen Rast mitten im Gebüsch, wo wir süsse Vögelchen beobachten konnten, machten wir uns auf zur nächsten Wanderung, dem Echo Canyon Trail. Wenn auch nicht so spektakulär wie der Massai Point Trail, so war auch dieser Weg von herrlichen Steinformationen gesäumt.
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument

Als wir den Bonita Canyon Drive Richtung Parkausgang hinunterfuhren, begegnete uns ein Hirsch. Er lief längere Zeit vor uns her, um dann rechts im Gebüsch zu verschwinden. Wir hielten an einem Aussichtspunkt, ich filmte die Gegend, da raschelte es am Abhang zu meinen Füssen. Der Hirsch schaute mich mit grossen Augen an.
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Chiricahua National Monument
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Chiricahua National Monument

Die Rangerin hatte empfohlen, zur Faraway Ranch zu gehen, wo sich viele der Coatis aufhalten würden. Die Nasenbärchen liessen sich zwar nicht blicken und die Ranch wurde gerade renoviert, trotzdem war das Historic District nett anzuschauen. In den Bäumen veranstalteten unzählige Vögel ein lautes Pfeifkonzert.
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Faraway Ranch im Chiricahua National Monument
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Faraway Ranch im Chiricahua National Monument
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Faraway Ranch im Chiricahua National Monument
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Faraway Ranch im Chiricahua National Monument
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Faraway Ranch im Chiricahua National Monument

Meine Bewertung für das Chiricahua National Monument war eine Zehn von Zehn. Kein Wunder, stand das Monument auf der Liste, als nächstes zu einem Nationalpark hochgestuft zu werden. Meiner Meinung nach stand dieser Park einem der grossen Nationalparks in nichts nach. Allerdings liegt er sehr abgelegen und wird deshalb vermutlich weniger stark besucht als die Vertreter in Gebieten mit mehr touristischer Infrastruktur.

daddy, daddy, daddy
Knapp dreissig Grad Celsius und ein paar Wölkchen am Himmel, das war der aktuelle Wetterbericht, als wir den Park verliessen. In Tucson angekommen hatten wir knackige 37 Grad und es zog leichte Schleierbewölkung auf. Diesmal hatten wir uns das Best Western Innsuites Tucson Foothills Hotel & Suites ausgesucht. Wir bekamen ein Zimmer mit zwei Queensize-Betten direkt neben dem Pool. Eine Liste mit Restaurants lag auf dem Nachttisch. Ich entdeckte den nahegelegenen Red Lobster darauf. Hungrig machten wir uns auf den Weg dahin. Gut gesättigt und glücklich kamen wir zurück. Im Pool tollten Kinder lautstark mit ihrem Vater herum. Bis spät am Abend war «Daddy», «Daddy», «Daddy» zu hören. Selbst als die Familie den Pool verlassen hatte, hörten wir sie durch die Verbindungstür einen Trickfilm schauen. Der Vater der Rasselbande war in seinem Element und ahmte die Stimmen der Trickfilmfiguren nach. Irgendwann war Zapfenstreich und ich schlief den Schlaf der Gerechten.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 15.01.2024, 10:58 Uhr
Das Chiricahua National Monument scheint die Heimat der Vögel zu sein; alle Farben sind vertreten. Wohl wirklich ein schöner Park  :applaus: :applaus:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 15.01.2024, 15:32 Uhr
Revolut ist eine kostenlose Prepaid-Kreditkarte. Bei meinen Miles&More-Kreditkarten zahle ich im Ausland jeweils 2.5% Gebühr, Revolut ist kostenlos.

Ist Revolut dann also eine VISA od. Mastercard? "Revolut" selbst kenne ich als Kreditkarte nicht. Die M&M Karten sind natürlich hoffnungslos zu teuer (über 2% Auslandseinsatz habe ich ja noch nie gesehen), aber man kann ja beispielsweise auch das Angebot von Barclay nutzen, die Barclay VISA ist eine "richtige" Kreditkarte (kein Prepaid), kostet 0% Auslandsgebühr und 0% Gebühr am Geldautomaten (abgesehen von der Betreibergebühr, die fällt aber grundsätzlich an). Das ist eine vollwertige Kreditkarte und auch noch ohne Jahresgebühr, alles kostenlos. Das ist mindestens eine sehr gute Zweitkarte. Ich weiß allerdings nicht, ob sie in der Schweiz auch angeboten wird.

Und wenn man eine Barclay mit mehr Leistung haben will, wir benutzen u.a. die Barclay Platinum, die beinhaltet eine Reisekrankenversicherung, eine dauerhafte Reiserücktrittsversicherung (immerhin bis 10.300,-€ Reisepreis), eine Mietwagen Haftpflicht und Vollkasko (ohne SB), das gibt es nur noch sehr selten bei Kreditkarten, und ist zudem eine Doppelkarte (VISA und Mastercard) plus bis zu drei Partnerkarten, das ganze Paket für 99,-p.a., bzw. im ersten Jahr sogar frei. Eine dauerhafte Reiserücktrittsversicherung mit Deckung über 10.000,-€ kostet alleine schon mehr.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 16.01.2024, 08:17 Uhr
Revolut ist eine kostenlose Prepaid-Kreditkarte. Bei meinen Miles&More-Kreditkarten zahle ich im Ausland jeweils 2.5% Gebühr, Revolut ist kostenlos.

Ist Revolut dann also eine VISA od. Mastercard? "Revolut" selbst kenne ich als Kreditkarte nicht. Die M&M Karten sind natürlich hoffnungslos zu teuer (über 2% Auslandseinsatz habe ich ja noch nie gesehen), aber man kann ja beispielsweise auch das Angebot von Barclay nutzen, die Barclay VISA ist eine "richtige" Kreditkarte (kein Prepaid), kostet 0% Auslandsgebühr und 0% Gebühr am Geldautomaten (abgesehen von der Betreibergebühr, die fällt aber grundsätzlich an). Das ist eine vollwertige Kreditkarte und auch noch ohne Jahresgebühr, alles kostenlos. Das ist mindestens eine sehr gute Zweitkarte. Ich weiß allerdings nicht, ob sie in der Schweiz auch angeboten wird.

Und wenn man eine Barclay mit mehr Leistung haben will, wir benutzen u.a. die Barclay Platinum, die beinhaltet eine Reisekrankenversicherung, eine dauerhafte Reiserücktrittsversicherung (immerhin bis 10.300,-€ Reisepreis), eine Mietwagen Haftpflicht und Vollkasko (ohne SB), das gibt es nur noch sehr selten bei Kreditkarten, und ist zudem eine Doppelkarte (VISA und Mastercard) plus bis zu drei Partnerkarten, das ganze Paket für 99,-p.a., bzw. im ersten Jahr sogar frei. Eine dauerhafte Reiserücktrittsversicherung mit Deckung über 10.000,-€ kostet alleine schon mehr.
Revolut (https://www.revolut.com/de-DE/ (https://www.revolut.com/de-DE/)) ist eine Mastercard. Man kann auch eine Kinder-Kreditkarte machen, was für uns zwar nicht relevant ist, aber für Familien mit Kindern schon.

Für die Barclay (und auch andere) muss man einen Wohnsitz in D haben. Funktioniert also für uns nicht. Ich bin mit der Revolut happy, auch der Support ist sehr gut. Die teureren M&M (AMEX & VISA) habe ich trotzdem noch :). Wenn man 100 Jahre sammelt, kann man damit einen StarAlliance-Flug bezahlen :).
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 16.01.2024, 08:18 Uhr
Das Chiricahua National Monument scheint die Heimat der Vögel zu sein; alle Farben sind vertreten. Wohl wirklich ein schöner Park  :applaus: :applaus:
Vögel, Hirsche, Coatmundis und bestimmt noch viel mehr :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 16.01.2024, 08:22 Uhr
freitag, 6. oktober 2023
lazy people
Der Frühstücksraum war erstaunlich klein in Anbetracht der vielen Zimmer. Einige Gäste nahmen das Essen mit, sodass trotzdem genügend Stühle für die Gäste vorhanden waren. Die Dame, die für die Ordnung und das Nachfüllen zuständig war, machte ihren Job sehr gut. Sie war freundlich, war immer da, wo sie gebraucht wurde.

Kurz nach acht Uhr waren wir beim Sabino Canyon. Für dreissig Dollar kauften wir am Automaten zwei Tickets für die Sabino Canyon Tour. Während der Eingabe sprach mich ein Mann an. Was wollte er von mir? War etwas nicht in Ordnung? Ich entschuldigte mich wegen meines schlechten Englischs, und er entschuldigte sich wegen seiner Aussprache, die an unserem Kommunikationsproblem schuld sei. Er deutete uns, ins Häuschen zu kommen, an dem der Automat angebracht war. Dort händigte er uns Kopfhörer für den Audioguide aus.

Wir waren viel zu früh. Während wir auf die Abfahrt des Elektrofahrzeuges warteten, kam eine Frau - ich schätzte sie auf Mitte Siebzig - auf uns zu. Sie erzählte, dass sie bereits 125 Länder bereist hätte, unter anderem wäre sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann oft in der Schweiz gewesen. Sie stamme aus Tucson und käme täglich her, um zu spazieren.

Um neun Uhr startete die humorvolle Fahrerin den Elektro-Shuttle in Richtung Canyon. Bis zu sechzig Passagiere könnten Platz in dem offenen Fahrzeug finden, aber zum Glück war nicht einmal die Hälfte der Plätze belegt. Sie erzählte, dass es dieses Jahr unerträglich heiss sei. Zehn Tage lang über 110 Grad Fahrenheit (43.3 Grad Celsius) kenne sie, aber dieses Jahr sei es nicht normal gewesen. Wochenlang war es heiss und der ansonsten übliche Monsun sei ausgeblieben. Die Flüsse seien ungewöhnlich trocken.

Am Ende der North Sabino Canyon Road angekommen, stiegen alle aus und ein paar – inklusive wir – wieder ein. Ob wir nicht wandern wollten, fragte die Fahrerin. «No!». «Lazy people!», war ihre Reaktion darauf und brachte ihr schallendes Gelächter ein.

Kurz vor Ende der Strasse standen einige Kinder mit zwei Erwachsenen am Wegrand und schauten den Hang hoch. Bestimmt sahen die etwas – womöglich ein Wildtier! Tatsächlich lag eine grosse Klapperschlange in sicherer Entfernung im Gebüsch.
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Sabino Canyon
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Sabino Canyon
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Sabino Canyon
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Wer findet die Klapperschlange?
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Sabino Canyon
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Sabino Canyon

Eine gute Stunde später warfen wir den Plan, in der Gegend zu wandern, über den Haufen. Es war uns zu heiss, ausserdem hatten wir die Old Tucson Studios noch nicht gesehen. Letztes Jahr waren sie wegen Corona geschlossen gewesen. Dies war unsere Chance, das 1.3 Quadratkilometer grosse Filmstudio für Western zu besuchen.

wegen zu geschlossen
Die Old Tucson Studios lagen neunzehn Kilometer westlich von Tucson. Seltsam! Der Parkplatz war fast leer. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Im Shop erfuhren wir, dass wegen Dreharbeiten das Studio für Besucher geschlossen war und erst im November wieder zugänglich sein würde. Was für ein Pech aber auch!

Ein Mann und eine Frau in den Siebzigern stiegen aus ihrem Auto aus. Er fragte uns, ob denn die Studios nicht geöffnet hätten. Sie wären bereits zweimal vergebens angereist und masslos enttäuscht, dass sie dieses Mal wieder unverrichteter Dinge abreisen müssten.

kakteen und ein unfall
Nicht weit von hier war der Saguaro National Park West. Warum nicht eine Runde an den wundervollen Kandelaber-Kakteen vorbeifahren? Im Visitor Center schauten wir uns den Parkfilm an und waren wieder begeistert, obwohl wir ihn bereits kannten. Wir fragten die Rangerin, wann genau das Gate schliessen würde. Geöffnet «from dawn to dusk» (vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung) war uns zu ungenau. Wir waren gebrannte Kinder – standen wir doch vor wenigen Tagen bereits vor einem verschlossenen Tor.

Es gäbe keine Tore hier, war die Antwort, der Park sei 24 Stunden offen. Nun hatten wir einen Plan für unser Abendprogramm.

Wir fuhren auf der West Gates Pass Road Richtung Tucson. Beim Gates Pass Scenic Lookout hatte ein Sheriff die Strasse abgesperrt. Entweder parkieren und warten, bis die Strassensperre aufgehoben war oder umdrehen, war die Devise. Wir wendeten und sahen beim Gates Pass ein Auto im Hang hängen, das eben geborgen wurde. Ein Fahrer hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war nach der Kurve den Abhang hinunter gerauscht. Er hatte mit leichten Verletzungen mit dem Helikopter geborgen und ins Spital geflogen werden müssen.

sonoran hot dog
Wir hatten neuen Rekord: Das Dashboard im Auto zeigte vierzig Grad Celsius. In Erinnerung an die Empfehlung des Barkeepers in Albuquerque, steuerten wir das El Güero Canela an. Ich war sehr gespannt, ob der Sonoran Hot Dog wirklich so gut war, wie er behauptet hatte.

Ein Augenschmaus war das Restaurant von aussen nicht. Und auch das Innere der Blechhütte erinnerte mehr an eine Fabrikhalle als an ein Restaurant. Vom Optischen unbeirrt bestellten wir je einen Sonoran Hot Dog.

Diese Art Hotdog war Ende der 1980er Jahre in Hermosillo, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Sonora entstanden und ist seither auch im Süden Arizonas sehr beliebt. Das Würstchen wird in Speck eingewickelt, gegrillt und in einem Hotdog-Brötchen im Bolillo-Stil serviert. Darauf kommen Pintobohnen, Zwiebeln, Tomaten und viele Gewürze. Garniert wird der Hotdog mit Mayonnaise, Senf und einer Jalapeño-Salsa.

Der Barkeeper hatte recht. Es schmeckte so gut, dass sich Reiner einen zweiten Hotdog einverleibte.

sonnenuntergang und noch mehr kakteen
Am späten Nachmittag hatten wir immer noch vierzig Grad. Wir kauften bei Albertsons ein. Der Kassier wollte wissen, ob wir zu Besuch wären. Wir erzählten ihm, woher wir kamen, und er fragte, ob in der Schweiz dieselben Temperaturen herrschten, wie hier. Nein, auch wenn es ein sehr milder Oktober war, fehlten noch einige Grad dafür.

Auf dem Gates Pass waren die Spuren des verunfallten Autos noch erkennbar. Die Räumungsarbeiten waren jedoch abgeschlossen und die Sperrung aufgehoben.

Erneut im Saguaro National Park West angekommen, war die Sonne hinter einer Wolke versteckt. Mit der GoPro nahmen wir einen Time Warp von der Fahrt des dreizehn Kilometer langen Bajada Loop Drive auf. Am Ende der Runde war die Sonne wieder voll da und tauchte die Landschaft in ein goldiges Licht. Wir drehten um und bogen zum Signal Hill ab, wo wir beobachteten, wie die Sonne orangerot hinter den Bergen verschwand.
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Saguaro National Park West
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Saguaro National Park West
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Saguaro National Park West
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Saguaro National Park West
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Saguaro National Park West

Wir verliessen den Park. Wegen zwei Sperrungen wurden wir anstelle der Gates Pass Road über den Norden des Nationalparks umgeleitet. In stockdunkler Nacht und bei immer noch vierunddreissig Grad kamen wir im Hotel an.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 16.01.2024, 10:57 Uhr
Hallo Culifrog,

bisher war ich stiller Mitleser, aber dennoch will ein Feedback geben, Fotos sind wirklich klasse...

Warum stellst Du keine Videos ein? Die hätte ich mir gern angesehen.

Die Sonnenuntergänge im Kakteen Land sind immer wieder schön anzusehen.

(https://onedrive.live.com/embed?resid=10643DCD8090D50%2114640&authkey=%21AEHcgk0cZGGF_CU&width=4032&height=2268)



und JB´s Lordsburg Taco Bell Trauma, löst immer wieder ein Lächeln auf meinen Fire Souce verschmierten Lippen  :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 16.01.2024, 11:55 Uhr
Die Kakteen sind beim Sonnenuntergang noch eine Spur schöner - allerdings sieht man dann nicht die Klapperschlange😉
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 16.01.2024, 13:09 Uhr
Hallo Culifrog,

bisher war ich stiller Mitleser, aber dennoch will ein Feedback geben, Fotos sind wirklich klasse...

Warum stellst Du keine Videos ein? Die hätte ich mir gern angesehen.

Die Sonnenuntergänge im Kakteen Land sind immer wieder schön anzusehen.

(https://onedrive.live.com/embed?resid=10643DCD8090D50%2114640&authkey=%21AEHcgk0cZGGF_CU&width=4032&height=2268)

Danke :)

Der Reisebericht schreiben ist viel Arbeit, die Fotos bearbeiten auch und die Videos zusammenschneiden noch viel mehr. Deshalb konzentriere ich mich erst auf den Reisebericht mit den Fotos und wenn der abgeschlossen ist, beginne ich mit den Videos. Ein paar wenige von der vorletzten Reise habe ich bereits auf YouTube (https://www.youtube.com/@gabyreist4052 (https://www.youtube.com/@gabyreist4052) geladen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 16.01.2024, 13:11 Uhr
Die Kakteen sind beim Sonnenuntergang noch eine Spur schöner - allerdings sieht man dann nicht die Klapperschlange😉
Hihi.
Aber diese Klapperschlange haben wir auch fast nicht gesehen. Wären nicht die Kinder da gestanden, hätte wir sie nicht entdeckt. Ich habe sie übrigens weiter rechts vermutet und sie erst auf dem Foto gefunden, das ziemlich vergrössert ist. Wollte sie Euch aber nicht vorenthalten ;)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 16.01.2024, 17:08 Uhr
 :dankeschoen: für die tollen Bilder! Ich kann mich an den Saguaros nie sattsehen :liebe:.

Im Sabino Canyon waren wir noch nie, aber im Chiricahua und der Park ist einfach toll.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 17.01.2024, 08:12 Uhr
:dankeschoen: für die tollen Bilder! Ich kann mich an den Saguaros nie sattsehen :liebe:.

Im Sabino Canyon waren wir noch nie, aber im Chiricahua und der Park ist einfach toll.

Ich habe vom Sabino Canyon wahnsinnig tolle Fotos gesehen und war dann eher etwas enttäuscht. Allerdings waren wir "selber schuld", denn wir waren viel zu spät für das schöne Licht und gewandert sind wir auch nicht. Dann verpasst man halt einiges.

Der Chiricahua hat mich echt umgehauen. Leider ist er ziemlich ab vom Schuss. Vielleicht aber auch wieder gut, denn so gibt es keinen Massentourismus. Bin gespannt, ob er zum Nationalpark hochgestuft wird.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 17.01.2024, 08:22 Uhr
samstag, 7.oktober 2023
kein deutsches bier
Unseren Plan, das vielseits empfohlene Pima Air & Space Museum zu besuchen, verwarfen wir zu Gunsten einer Fahrt Richtung Mount Lemmon Sky Center Observatory. Den malerischen Mount Lemmon Highway hatten wir in guter Erinnerung, ausserdem war es in der Höhe etwas kühler als in der Stadt.

Es herrschte reges Verkehrsaufkommen auf dem Scenic Byway. Wir stoppten beim Babad Do’ag Scenic Overlook, gingen beim Molino Canyon Vista den Weg sowohl links wie rechts zu der ausgetrockneten Schlucht, schauten uns den gleichnamigen Berg bei der Thimble Peak Vista an und genossen weitere Aussichten auf der Strasse. 

Bei der Windy Point Vista, wo beidseitig der Strasse parkiert werden konnte, war viel los. Auto- und Motorradfahrer sowie Fussgänger tummelten sich auf und neben der Strasse. Auch wir stellten unser Auto ab und folgten dem felsigen Weg bis zum steil abfallenden Ende mit weitem Blick in die Tiefe. «The rocky snail», ein Fussweg, mit beidseitigem Natursteinmäuerchen (rührte daher der Name?), führte neben der Strasse zu einem mit Geländer und Infotafeln versehenen Aussichtspunkt.

Bei der Hoodoo Vista waren wir fast die einzigen Besucher, die die Landschaft genossen und auch beim Palisades Visitor Center fuhren die vielen Autofahrer vorbei. Ich wollte aber den Smokey the Bear-Stempel abholen und nach Wanderwegen fragen. Die Rangerin zeigte uns auf einer Karte den Weg zu einem Wanderweg, warnte uns aber, dass oben beim Mount Lemmon Ski Valley wegen des Oktoberfests viel los sein würde. Oktoberfest? Ja, das sei beliebt, aber die Leute hätten reklamiert, dass es Hot Dog statt Bratwurst und amerikanisches, statt deutsches Bier gäbe. Nicht mit uns, dachte ich, keine zehn Pferde würden mich an so eine Veranstaltung bringen.
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Mount Lemmon Highway
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Mount Lemmon Highway
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Mount Lemmon Highway
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Mount Lemmon Highway
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Mount Lemmon Highway
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Mount Lemmon Highway

Kopfschüttelnd fuhren wir an den Parkplätzen zum Fest beidseitig der Strasse vorbei, die sich langsam füllten. Je höher wir kamen, desto herbstlicher wurde der Wald. Die Espen hatten sich gelb verfärbt. Die Strasse zum Observatorium war gesperrt und der Parkplatz zum Trailhead voll. Warum nicht ans Oktoberfest statt Wandern? Wir waren uns sofort einig. Vergessen war die vorherige Häme. Wir waren gespannt, wie ein Oktoberfest in den Bergen Arizonas aussehen würde.

und es gibt doch deutsches bier
Der Parkplatz kostete fünf Dollar, der Eintritt zum Festgelände war kostenlos. Beim Eingang wurden wir instruiert, was alles erlaubt und verboten war, wo es was zu Essen gäbe, wo Musik mit Tanz stattfinden würde und dass sich die mobilen Toilettenhäuschen auf dem Parkplatz befänden.

Die fünfzehn Dollar pro Person, um mit einem Sessellift auf einen Hügel zu fahren, schenkten wir uns. Noch war das Fest nicht eröffnet. Ein paar Minuten mussten wir uns gedulden, bis das Essen ausgegeben wurde und eine halbe Stunde später sollte die Musik aufspielen. Auf einer abschüssigen Wiese hatten sich einige Familien mit Campingstühlen eingerichtet. Das brachte uns auf die Idee, unsere aus dem Auto zu holen und uns im Schatten einer Baumgruppe zu platzieren.

Das Mount Lemmon Ski Valley befindet sich auf einer Höhe von 2'500 Metern, weshalb die Temperaturen deutlich kühler waren als unten in Tucson. Ich begann zu frösteln, trotzdem blieben wir im Schatten sitzen, um keinen Sonnenstich zu riskieren.

Immer mehr Leute strömten her. Eine Familie mit drei kleinen Jungs breitete eine Picknickdecke neben uns aus. Der rothaarige Vater spielte mit den beiden grösseren Kindern. Sie rannten den bewaldeten Abhang hinunter, auf der anderen Seite hoch, nahmen Stöcke mit und hatten sichtlich einen Riesenspass.  Das Dritte war ein Baby, das von der blondhaarigen Mutter auf die Decke gepackt wurde.

Wir unterhielten uns darüber, dass der eine Junge der Mutter ähnlichsähe und der rothaarige dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten wäre, da meinte ich grinsend zu Reiner, dass wir leiser reden sollten, denn womöglich verständen sie Deutsch. Wohl kaum, waren doch alles Einheimische hier. Ausserdem hätten wir ja nichts Schlimmes gesagt, erwiderte Reiner, womit er Recht hatte.

Als die drei zurückkamen, begann die Frau die Jungs nach den deutschen Wörtern für verschiedene Farben zu fragen. Zu uns gewandt erklärte sie in akzentfreiem Deutsch, dass die beiden sehr gut Deutsch verständen, bloss reden würden sie es nicht. Ich war perplex. Es stellte sich heraus, dass sie zwar in Tucson geboren und aufgewachsen war, aber ihre Eltern aus Deutschland ausgewandert waren und darauf bestanden hatten, zu Hause Deutsch zu reden.

Rund um uns herum wurde Bratwurst mit Sauerkraut, Rotkraut und Kartoffelsalat gegessen und dazu Bier getrunken. Ich stellte mich in eine lange Schlange, um Bons für zwei «Brat Plates» und zwei Softgetränke zu erwerben. Auf einen halben Plastikbecher Erdinger – es gab also doch deutsches Bier! – für sieben Dollar hatte ich keine Lust.

Die Brötchen waren tatsächlich so vorbereitet, dass ein Hotdog daraus gemacht werden konnte. Die Wurst war okay und ich freute mich, dass es Gemüse dazu gab, auch wenn dieses höchstwahrscheinlich aus der Dose kam. Satt machte die Mahlzeit allerdings nicht.

Eine Plattform mit grobem Holzboden bildete die Tanzfläche, auf deren Längs- und einer Breitseite weisse Plastikstühle angeordnet waren. Auf der anderen Breitseite formierte sich die Musikgruppe bestehend aus Senioren, die sich in so etwas Ähnliches wie Lederhosen und Trachten geschmissen hatten und damit sehr verkleidet aussahen.

Langsam begannen sie zu spielen. Die Betonung liegt auf «langsam». In mir kam der Wunsch auf, den Musikern einen kleinen Schups zu geben, damit sie in die Gänge kämen. Die Frau am Akkordeon sang deutsche Lieder. Ihr amerikanischer Akzent dazu war putzig. Auf der Tanzfläche hatten sie ein paar wenige eingefunden, die zur Musik herumhüpften.

Dies änderte sich nach einer Ansage, die ich nicht verstanden hatte. Sämtliche Kinder hatten sich auf der Plattform eingefunden und das waren nicht wenige. In zwei Kreisen tanzten sie gegenläufig zu einem nächsten Stück. Danach stellten sich sowohl Jung wie Alt hin und lauschten den Anweisungen für den nächsten Tanz. Es war den Ententanz, der scheinbar dem amerikanischen Publikum unbekannt war.

Sehr, sehr langsam begann das Zusammenklappen der Hände, was den Schnabel einer Gans darstellen sollte, gefolgt vom Flügelschlag und dem Watscheln der Enten. Beendet wurde die Tanzfigur mit dem Händeklatschen zum Verscheuchen der Tiere. Nach ein paar langsamen Runden zog die Musikkapelle das Tempo an. Runde für Runde wurde schneller gespielt und getanzt. Am Schluss war das Tempo so hoch, dass die meisten kaum mehr imstande war, die Bewegungen sauber auszuführen.
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley

Statt die entstandene Bombenstimmung auszunützen, machten die Musiker Pause und fuhren später wieder gemächlich weiter. Obwohl wir erst gelästert hatten und auf keinen Fall dem Event beiwohnen wollten, entpuppte sich das Erlebnis als kleines Highlight. Dies war nicht zuletzt deswegen, weil es so unerwartet kam und wir einen Blick ins Treiben von Einheimischen werfen konnten.

Wie beliebt das örtliche Oktoberfest war, sahen wir, als wir das Festgelände verliessen. Die Parkplätze waren voll. Am Strassenrand, wo normalerweise Parkverbot war, stand eine riesige Blechlawine und auf der Strasse stauten sich kilometerlang die Autos.
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Oktoberfest beim Mount Lemmon Ski Valley

ein gemütlicher abschluss
Weil die Bratwurst noch einigen Platz im Magen gelassen hatte, stoppten wir bei The Barnyard Crafthouse & Eatery. Eine hohe Mauer mit einem grossen Tor umschloss das Gelände. Dahinter verbarg sich ein grosser Platz, auf dem man spielen oder chillen konnte. Das Restaurant hatte einen Innenraum, aber wir wählten trotz der Wärme die Terrasse. Mein Ahi Burger war sehr lecker und auch Reiner war begeistert von seinem Burger mit Black Angus.

Den Tag beschlossen wir im Saguaro National Park Ost. Erst hatten wir wunderbares Licht, dann zogen im Westen Wolken auf und das schöne Licht war verschwunden. Drei Roadrunner kreuzten unseren Weg, ohne dass wir auch nur einen davon vor die Linse bekommen hätten. Zum Schluss wanderten wir ein kleines Stück und verliessen den Park mit den wunderbaren Kakteen.
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost
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Saguaro National Park Ost

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 17.01.2024, 08:59 Uhr
Wenn es bei uns beim Oktoberfest so gemütlich und entspannt zugingen wie auf den Bildern zu sehen ist, könnte ich mich vielleicht auch wieder dafür erwärmen. Übrigens sehe ich auf dem ersten Oktoberfestbild das Paulaner-Logo - deren Weißbier (Franziskaner, rechtes Logo auf dem Banner) schmeckt mir hundertmal besser als die Erdinger-Allerweltsplürre, auf die Ihr ja verzichtet habt. Hätte ich auch, aber Franziskaner hätte ich mir schon eines gegönnt.

Sabino Canyon wollten wir auf Empfehlung eines Bekannten vor ewigen Zeiten (2000) mal besuchen, da war aber ein Teil wegen Erdrutsches gesperrt. So sind wir ein wenig in den mit demselben Shuttle zu erreichenden Nachbarcanyon (Bear Canyon) gewandert, bis uns zuviele berittene Ausflügler den Weg beansprucht haben. Außerdem wurde der wiederholt zu überquerende Bach an den Furten allmählich zu tief. Der Shuttle war damals noch ein wenig rustikaler :lol:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 17.01.2024, 14:20 Uhr
Der Chiricahua hat mich echt umgehauen. Leider ist er ziemlich ab vom Schuss.

Ich finde, es geht noch. Wir waren schon ein paar Mal im Chiricahua, man kann ganz gut in Willcox übernachten und dann dahin düsen (ist auch eine schöne Strecke, finde ich zumindest). Da ist Big Bend beispielsweise deutlich weiter "ab vom Schuss". Das ist wirklich eine Grundsatzentscheidung, ob man den besucht oder nicht.

Sabino Canyon kannte ich noch gar nicht und mußte ich auch jetzt erst einmal ergoogeln. In und um Tucson haben wir eigentlich immer nur die beiden Saguaro Parks besucht. Und wenn wir Richtung Willcox / Chiracacua unterwegs waren, sind wir meistens auch noch durch Tombstone gefahren. Wobei das im Laufe der Jahre auch immer voller wurde. Als wir das erste Mal in Tomstone waren (2006), da waren nur ganz wenige Touris dort. Damals gab es auch noch nicht die ganzen Bordercontrols.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 18.01.2024, 07:27 Uhr
Wenn es bei uns beim Oktoberfest so gemütlich und entspannt zugingen wie auf den Bildern zu sehen ist, könnte ich mich vielleicht auch wieder dafür erwärmen. Übrigens sehe ich auf dem ersten Oktoberfestbild das Paulaner-Logo - deren Weißbier (Franziskaner, rechtes Logo auf dem Banner) schmeckt mir hundertmal besser als die Erdinger-Allerweltsplürre, auf die Ihr ja verzichtet habt. Hätte ich auch, aber Franziskaner hätte ich mir schon eines gegönnt.

Sabino Canyon wollten wir auf Empfehlung eines Bekannten vor ewigen Zeiten (2000) mal besuchen, da war aber ein Teil wegen Erdrutsches gesperrt. So sind wir ein wenig in den mit demselben Shuttle zu erreichenden Nachbarcanyon (Bear Canyon) gewandert, bis uns zuviele berittene Ausflügler den Weg beansprucht haben. Außerdem wurde der wiederholt zu überquerende Bach an den Furten allmählich zu tief. Der Shuttle war damals noch ein wenig rustikaler :lol:

Ich hatte mir Erdinger notiert, könnte aber auch Paulaner oder Franziskaner gewesen sein - auf jeden Fall deutsches Bier :).

Der Bear Canyon ist ein eigener Shuttle. Den haben wir nicht gesehen. Vielleicht ist der noch immer so rustikal. Bei uns führten die Bäche keinen Tropfen Wasser, es war extrem trocken letztes Jahr. Sehnsüchtig hätten die Bewohner auf die Gewitter gewartet, aber sie seien einfach nicht gekommen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 18.01.2024, 07:34 Uhr
sonntag, 8. oktober 2023
es gibt doch ein system
Wir waren die ersten, die heute Morgen den Frühstücksraum betraten. Am Sonntag schienen die Gäste auszuschlafen. Der dritte Tag in Folge war dieselbe sympathische Person für das Wohl der Gäste besorgt. Wir hatten einen Becher mit Schöggeli und einem Tip gefüllt, den wir ihr überreichten. Sie umarmte uns und bedankte sich überschwänglich mit den Worten, dass sie Schokolade liebe.

Wir verliessen Tucson Richtung Norden. Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich. Um zwanzig nach neun trafen wir beim Boyce Thompson Arboretum State Park ein. Es waren dreissig Grad bei leichter Bewölkung.

Beim Eingang erhielten wir ein Übersichtsplänli des Parks. Siebeneinhalb Kilometer Wanderwege führten durch Gärten, die elf verschiedene Regionen der Welt repräsentierten. Erstmal war ich etwas überfordert, die Wege schienen keinem System zu folgen. Nach ein paar Metern erkannte ich, dass ein Hauptweg rund um den Magma Ridge führte, von welchem rechts und links kleine Schleifen abzweigten, die wieder zum Hauptweg zurückgingen.

Auf den Wanderwegen konnten wir wunderschöne Landschaften, Bäume, Kakteen, weitere Pflanzen und Vögel geniessen. Wie so oft in Arizona, wurden wir vor Schlangen gewarnt, die sich auch diesmal vor uns versteckt hielten. Nach ein paar Stunden verliessen wir das Arboretum.
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park
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Boyce Thompson Arboretum State Park

Auf der Weiterfahrt kamen wir am Theodore Roosevelt Lake vorbei. Bei der Cottonwood Cove Picnic Area konnten wir nah an den idyllischen See heran und vom Inspiration Point Interpretive Overlook aus war die hübsche Theodore Roosevelt Lake Bridge zu sehen. 1995 wurde sie nach Angaben des United Bureau of Reclamation zusammen mit anderen Brücken wie die Brooklyn Bridge und der Golden Gate Bridge vom American Consulting Engineers Council als einer der zwölf besten Brückenentwürfe in den Vereinigten Staaten aufgeführt. Es handelt sich um die längste zweispurige, einfeldrige Stahlbogenbrücke Nordamerikas.
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Theodore Roosevelt Lake
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Theodore Roosevelt Lake
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Theodore Roosevelt Lake
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Theodore Roosevelt Lake Bridge

brisket-challenge
Rote wundervolle Felsformationen verrieten, wir waren in Sedona angekommen. Ein spektakulärer Sonnenuntergang begrüsste uns in einer der schönsten Ortschaften der Welt. Wir checkten im The Sedona Hilltop Inn ein, das beim Kreisverkehr lag, der die AZ-179 mit der AZ-89A verband.
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Anfahrt Sedona
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Anfahrt Sedona
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Blick vom The Sedona Hilltop Inn

Eine Frage war noch offen: Hatten wir in Fort Davis das beste Brisket, oder lag es im Rang hinter dem vom Colt Grill BBQ? Um dies ein für alle Mal zu klären, dinierten wir in Village of Oak Creek im Colt Grill BBQ. Anschliessend waren wir uns einig, der Colt Grill hatte die Nase in Sachen bestes Brisket weiterhin vorne.

An einem Tisch sass ein etwa zehnjähriger Junge und schaute sich einen Film auf einem Smartphone an. Ich hätte mir nichts dabei gedacht, wenn wir nicht genau dieselbe Szene letztes Jahr bereits erlebt hätten. Damals hatte sich ein Gast bei einer Angestellten über die Lautstärke beschwert, die aus dem Handy des Kleinen erschallt war. Allein in einem Restaurant zu sitzen, erschien mir nicht die richtige Freizeitbeschäftigung für ein Kind zu sein. Es kann aber auch Zufall sein, dass derselbe Junge am selben Tisch derselben Aktivität nachging.
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Colt Grill BBG Village of Oak Creek
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Colt Grill BBG Village of Oak Creek

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.01.2024, 08:19 Uhr
Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich.
Hihi, das erinnert einen ja unweigerlich an die Looney Tunes, nur die Reihenfolge ist verkehrt. :lachen5:

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Oh, ob das die Klapperschlangen auch lesen und sich daran halten...  :lachen07:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 19.01.2024, 08:00 Uhr
Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich.
Hihi, das erinnert einen ja unweigerlich an die Looney Tunes, nur die Reihenfolge ist verkehrt. :lachen5:

(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/13_Sedona/13-01-Arboretum-7.jpg)
Oh, ob das die Klapperschlangen auch lesen und sich daran halten...  :lachen07:
So herum habe ich das noch gar nicht gelesen. Aber bestimmt, denn vor dem Schild sahen wir keine :D
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 19.01.2024, 08:13 Uhr
montag, 9. oktober 2023
bell rock
Um sechs Uhr waren wir bereits beim Bell Rock Trail Head. Die Wanderung auf diesen Berg war beliebt, doch wir waren früh genug, um noch einen Parkplatz zu bekommen. Mir war bewusst, dass wir den Gipfel nicht erreichen würden, weil wir nicht klettern konnten und wollten, aber ich war hochmotiviert, so weit wie möglich zu kommen. Glücklich darüber, dass ich nach Jahren das erste Mal wieder schmerzfrei gehen konnte, wollte ich weiter und weiter. Reiner bremste meine Euphorie, indem er bereits früh der Meinung war, dass Schluss sei. Weiter hoch würde bedeuten, dass ich danach bergab laufen müsste, was mein Arzt empfohlen hatte, zu unterlassen. Dass ich mein Knie beim Eingang zu den Carlsbad Caverns mehr belastet hatte, liess Reiner nicht als Argument gelten.
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona

Lange sassen wir auf einer Felskante und beobachteten das Treiben. Eine Grossfamilie von Oma bis Enkel war unterwegs. Die Jungmannschaft erklomm den Berg, während die Älteren weiter unten auf deren Rückkehr warteten. Eine Fotografin lichtete ein Paar vor der attraktiven Kulisse ab. Wir beobachteten, wie sie Anweisungen gab und das Paar in schönem Gewand posierte. Weitere Wanderer folgten und wir verloren das Fotoshooting aus den Augen. Als wir um einen Felsvorsprung herumgingen, begegneten wir ihnen wieder. Sie hatten sich wohl etwas vom Trubel entfernen wollen und dann kamen wir und störten sie. Allerdings kehrten wir bald um und liessen sie in Ruhe weitermachen.
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Bell Rock Sedona
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Bell Rock Sedona
 
holy cross
Zurück beim Auto freute sich ein Besucher über den geerbten Parkplatz. Diese waren inzwischen rar geworden. Wir frühstückten im Red Rock Cafe, bevor wir zu der Chapel of the Holy Cross fuhren, die um neun öffnen sollte. Vor uns warten bereits zwei Autos auf Einlass. Obwohl wir zwanzig Minuten zu früh dran waren, wurden die Tore gerade geöffnet und wir konnten zu der Kapelle hochfahren.
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Chapel of the Holy Cross Sedona
 
Das erste Auto parkierte auf dem Behindertenparkplatz, das zweite auf dem obersten regulären Parkplatz und wir gleich darunter. So mussten auch wir nicht weit laufen, um zum Eingang zu gelangen.

Wir hatten es nicht eilig, den Fussweg hochzugehen, denn noch war es nicht neun. Ausserdem gab es wunderbare Ausblicke zum Beispiel auf die Gesteinsformationen «Two Nuns» (zwei Nonnen) und den Madonnafelsen, eine Felsnadel, deren Form an eine Madonna mit Kind erinnert.
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Chapel of the Holy Cross Sedona
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Chapel of the Holy Cross Sedona

Die Heilig-Kreuz-Kapelle, wie The Chapel of the Holy Cross auf Deutsch heisst, wurde in den 1950er Jahren errichtet. 2011 wurde sie in das National Register of Historic Places eingetragen. Sie hat einen rechteckigen Grundriss von 15.2 auf 6.1 Metern. Das zentrale Element der Kapelle ist ein 27.4 Meter hohes Kreuz an der südwestlichen Stirnseite des Kirchenschiffs, das von einer senkrechten und einer waagrechten Betonplatte gebildet wird. Dieses Kreuz erstreckt sich sowohl nach aussen bis vor die Fassade als auch nach innen in den Kirchenraum. Von aussen gesehen scheint das Kreuz regelrecht aus der Kluft zwischen den beiden Felskuppen emporzuwachsen. An diesem Kreuz ist innen ein Korpus angebracht, wodurch es zum Kruzifix wird. Die Verglasung um das Kreuz herum gibt den Blick auf das Tal und die umgebenden Berge frei. (Quelle: Wikipedia)

Auf der linken Seite vor dem Altar waren Fussabdrücke in den Boden eingelassen. Auf diese soll man sich stellen, um dem Gottessohn in die Augen zu blicken. Ein eigentümliches Gefühl, das wohl jeder Besucher auf sich wirken lässt.

Was mir an unserem Besuch besonders gut gefiel, war der Respekt, den die Besucher mitbrachten. Es gab keine lauten Worte und kein Gedränge. Jeder wartete geduldig, bis er an der Reihe war.
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Chapel of the Holy Cross Sedona
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Chapel of the Holy Cross Sedona
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Chapel of the Holy Cross Sedona
 
art & shopping
Zurück in Sedona stellten wir unser Auto beim Hotel ab und gingen zu Fuss zum nahegelegenen Tlaquepaque Arts & Shopping Village. Begeistert traten wir von einer Galerie in die nächste und von einer Boutique zur anderen. Eine Halskette von einem deutschen Designer gefiel mir besonders gut, doch der Preis überstieg mein Budget. Die Galeristinnen und Verkäuferinnen – ich glaube, es waren ausnahmslos Frauen – grüssten mit einem Lächeln auf den Lippen, gaben bereitwillig Auskunft zu ihren Artikeln und verabschiedeten sich mit einem freundlichen Dankeschön, auch wenn man nichts kaufte.
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Im Chai Tea Spot liessen wir uns einen Chai schmecken. In echten Tassen statt diesen elenden Einwegbechern wäre der Tee bestimmt noch besser gewesen. Aber auch so war es nett, sich ein Weilchen auf die orientalischen Sitzflächen zu fläzen und einfach ein bisschen zu sein.

Wir spazierten noch etwas weiter von Laden zu Laden. Dann gingen wir zur Unterkunft zurück, packten die Dreckwäsche in den Kofferraum und fuhren zu Senior Bobs in West Sedona, um vor dem Waschen eine Kleinigkeit zu essen.
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona
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Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Ich ass einen Chicago Dog mit Tomaten, Pickles, Zwiebeln, grünem Pfeffer, Relish und einer exzellenten Wurst. Das war vielleicht der beste Hotdog meines Lebens. Reiner war von seinem Southwest Burger genauso begeistert, wie ich von meinem Chicago Dog. Auch das Ambiente mochte ich. Ein Laden, den man sich für den kleinen Hunger zwischendurch merken kann.
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Senior Bobs Sedona
 
schweiz oder schweden?
Im örtlichen Waschsalon zeigte ein Typ einem anderen, wie er die Wäsche zu falten hatte, die wohl von einem Motel stammte. Dabei hatte er viel zu kritisieren. Der Lehrling mittleren Alters nahm zum Missfallen seines Chefs immer mal wieder ein zu feuchtes Wäschestück in die Hand. Schliesslich hatte er es wohl kapiert und wurde mit der Arbeit allein gelassen. Er erzählte uns, dass er eigentlich Klempner von Beruf sei und jetzt Wäsche falte. Vielleicht war er ein Aussteiger? Ein seltsamer Kauz war es auf jeden Fall. Er fragte uns nach unserer Herkunft und fand die Schweiz wahnsinnig interessant. Er faselte von einem Typen, der eine tolle Erfindung gemacht haben soll. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass der Erfinder ein Schwede war, aber ich liess ihn weiterreden.

die seltsamste pizza der welt
Vor dem Sonnenuntergang ruhten wir uns im Zimmer etwas aus, sicherten Fotos und Videos und ich schrieb unsere Erlebnisse in mein Tagebuch. Reiner hatte ein kleines Hüngerchen, das wir im gegenüberliegenden Hideaway House stillen wollten.

In dem Moment, wo wir losgehen wollten, begann es leicht zu tröpfeln. Ein Regenbogen spannte sich über den Himmel. Als wir auf der anderen Strassenseite ankamen, hatte das Tröpfeln bereits aufgehört. Wir assen auf der Terrasse bei angenehmen Temperaturen die seltsamste Pizza der Welt. Jeder Italiener würde ab einer Kombination mit geröstetem Pfirsich und karamellisiertem Pancetta mit den Augen rollen, aber uns schmeckte die süss-salzige Kombination. Wir schafften jedoch bloss die Hälfte, die andere nahmen wir für morgen mit.
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Blick vom The Sedona Hilltop Inn
 
 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 19.01.2024, 11:18 Uhr
Die Kakteen im Boyce Thompson Arboretum State Park sind wunderschön (fotografiert)👍👍👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 19.01.2024, 13:22 Uhr
In der Chapel of the Holy Cross waren wir genau an 9/11 :cry:. Sedona war damals wie ausgestorben, da jeder geschockt vor dem Fernseher saß.

Eure Pizza war wirklich außergewöhnlich. Hauptsache, sie hat geschmeckt.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 21.01.2024, 10:48 Uhr
Die Kakteen im Boyce Thompson Arboretum State Park sind wunderschön (fotografiert)👍👍👍
danke :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 21.01.2024, 10:51 Uhr
In der Chapel of the Holy Cross waren wir genau an 9/11 :cry:. Sedona war damals wie ausgestorben, da jeder geschockt vor dem Fernseher saß.

Oh je, das vergisst man nie! Ich weiss auch noch genau wo ich damals war. Bei der Arbeit las ich etwas im Internet und konnte es nicht richtig einordnen. Danach waren wir in einem Einkaufszenter, wo auch Fernseher verkauft wurden und auf jedem liefen die Nachrichten und Sondersendungen darüber.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 22.01.2024, 07:38 Uhr
dienstag, 10. oktober 2023
zuckerhut
Wir standen um fünf auf. Die Wolken hatten sich verzogen und gaben einen klaren Sternenhimmel frei. Beim kleinen Parkplatz zum Sugarloaf Trailhead parkierten wir unseren Santa Fé und marschierten los. Zu Beginn waren nur Reiner und ich unterwegs, später begegneten uns weitere Wanderer. Es machte unglaublich viel Spass. Wieder jubelte ich innerlich darüber, schmerzfrei wandern zu können.

Der Sugarloaf Loop Trail ist eine gemütliche Wanderung rund um den Sugarloaf Mountain mit grossartigen Aussichten auf Sedona und die umliegende Berglandschaft. Wir stiegen zum Sugar Loaf Summit hoch, brachen aber kurz vor dem Gipfel ab und liefen weiter dem Loop entlang.

Auf einmal befanden wir uns auf einer asphaltierten Strasse und kamen an Häusern vorbei. Da stimmte etwas nicht. Ein Check auf der AllTrails-App bestätigte, dass wir an einer Stelle einer falschen Abzweigung gefolgt waren. Wir drehten um und waren bald wieder auf dem rechten Weg. Viele Fussgänger gingen mit ihren Hunden Gassi. Ein Biker kam uns entgegen. Ich war ihm dankbar, dass er rücksichtsvoll Abstand hielt, als wir uns kreuzten.
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
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Sugarloaf Trail
 
falsche richtung
Gegenüber unserer Unterkunft lag das Creekside American Bistro, wo wir heute frühstückten. Ich wählte Chilaquiles mit Ei und sehr scharfen grünen Chiles. Das schmeckte vorzüglich, doch es war viel zu viel und auch sehr fettig. Schade für das schöne Essen, doch zum Mitnehmen eignete es sich leider nicht, ausserdem hatten wir noch die Pizza von gestern.
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Chilaquiles im Creekside American Bistro
 
Ich schlug vor, zum Red Rock State Park zu fahren. Reiner war sofort damit einverstanden. Wir packten die nach Knoblauch riechende Pizza in den Kofferraum und Reiner programmierte das Navi. Zum Visitor Center? Ja! Als wir südwärts fuhren, hatte ich das Gefühl, dass etwas falsch war, doch ich kam erst einige Kilometer später darauf, dass der Red Rock State Park westlich und nicht südlich von Sedona lag. Statt zu wenden, fuhren wir den restlichen Weg zum Red Rock Visitor Center. Das gab mir die Gelegenheit, den Stempel abzuholen und ein paar Worte mit einem Ranger zu wechseln. Die Stempel waren frei, doch die Ranger wurden von Touristen belagert, die mit Bussen angereist waren. Ich überliess ihnen die Fachleute und wir reisten ab, um zum richtigen, dem Red Rock State Park Miller Visitor Center, zu fahren.

Beim Parkeingang stauten sich die Autos. Lange Diskussionen wurden geführt, dann wendeten die meisten Fahrer vor uns. Als wir endlich drankamen, wurden wir darüber aufgeklärt, dass dies ein Park zum Wandern sei und keine Scenic Roads vorhanden wären. Der diensthabende Ranger hatte wohl Langeweile, denn obwohl alles klar war, plauderte er ein Weilchen mit uns, bis wir die vierzehn Dollar zahlen und einfahren konnten. Wir parkierten beim Visitor Center und statteten diesem einen kurzen Besuch ab. Da es sich um einen State Park handelte, gab es hier keine Stempel für mein Tagebuch und den Nationalpark-Passport.

Der State Park verfügte über ein fünf Meilen langes Wegenetz, das aus miteinander verbundenen Schleifen bestand. Wir gingen vom Visitor Center zum Oak Creek und überquerten den Bach auf einer Holzbrücke, der Kingfisher Bridge. Ein prächtiger Baum erregte meine Aufmerksamkeit. Wir hielten erst in Richtung East Gate, bogen aber vor der Parkgrenze rechts in den Javelina Trail ab. Grund für diesen Entscheid war ein Aussichtspunkt mit dem Namen «Cathedral Overlook». Der Blick von diesem Punkt auf den Cathedral Rock war wundervoll.

Beim Fotospot «Gray Fox» verweilten wir eine Weile und genossen den herrlichen Blick in die Natur. Es war eine grossartige Wanderung an Pinyon- und Wacholderwäldern vorbei mit unglaublichen Aussichten. Die meiste Zeit des Weges waren wir allein. Ein Paar, bestehend aus Mutter und Tochter, kam uns strammen Schrittes entgegen. Etwas später folgten vier junge Männer. Ihre Kippa verriet, dass sie Juden waren. Ich wunderte mich, denn sie trugen weder geeignetes Schuhwerk, noch wirkten sie sportlich genug, eine solche Wanderung zu meistern. Ich war überzeugt, dass sie bald wieder umkehrten.

Als wir in den East Gate Trail einbogen, begegneten uns aufgeregte Eltern, die ihre Teenager suchten. Die Jungs seien vorausgelaufen und sie wüssten nicht, welchen der drei Wege sie eingeschlagen hätten. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass sie die Eltern der vier Juden sein könnten, trotzdem fragte ich sie, ob es sich um vier rund siebzehnjährige Jungs handeln könnte. Nein, unmöglich, ihre Kinder wären jünger und es seien nur zwei, nicht vier Ausreisser. Damit konnten sie zumindest die Richtung, aus der wir kamen, ausschliessen.
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona
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Red Rock State Park Sedona

Die Namen ihrer Jungs brüllend machten sie sich auf die Suche und wurden bald fündig. Wieder vereint gab es laute Vorwürfe von den Eltern und die Teenager verteidigten sich nicht minder laut. In der Zwischenzeit kamen die vier jüdischen Jungs zurück. Reiner und ich schauten uns schmunzelnd an und setzten unseren Weg fort. An einem Picknicktisch beim Parkplatz assen wir die mitgebrachte, kalte Pizza. Der Kofferraum stank nach Knoblauch.

javelina
Zurück im Hotel duschten wir und ruhten uns ein bisschen aus. Wir liessen das Auto stehen und gingen zu Fuss zum Javelina Cantina, einem angeblich vorzüglichen mexikanischen Restaurant. Wir liessen uns einen Tisch auf der Terrasse geben. Einige aufmerksame Kellner bedienten die anderen Gäste, nur wir schienen durch das Raster gefallen zu sein. Wir wurden mehr oder weniger ignoriert. Das Essen war okay, aber meiner Meinung nach viel zu teuer.
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Javelina Cantina Sedona
 
Den Sonnenuntergang betrachteten wir auf unserer Terrasse. Er war nett, aber nichts Besonderes. Ich war todmüde und wollte bloss noch schlafen, da erreichte Reiner die Nachricht, dass seine Schwester im Krankenhaus liege und kaum ansprechbar sei.
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Blick vom The Sedona Hilltop Inn
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Blick vom The Sedona Hilltop Inn
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Blick vom The Sedona Hilltop Inn

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Tinerfeño am 22.01.2024, 09:20 Uhr
Habe gerade die Einleitung/1. Tag gelesen. Wirklich unangenehm, doch bei 5 Wochen Aufenthalt vor Ort hätte ich das wahrscheinlich etwas gelassener gesehen  :lol:

Bin gespannt, wie es weitergeht!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 23.01.2024, 09:02 Uhr
Habe gerade die Einleitung/1. Tag gelesen. Wirklich unangenehm, doch bei 5 Wochen Aufenthalt vor Ort hätte ich das wahrscheinlich etwas gelassener gesehen  :lol:

Bin gespannt, wie es weitergeht!
Das sagt sich so leicht, wenn man nicht drinsitzt :D. Inzwischen sehe ich es auch viel entspannter. Bloss, dass wir noch immer auf die Entschädigung warten, ärgert mich.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 23.01.2024, 09:07 Uhr
mittwoch, 11. oktober 2023
standing on the corner
Heute frühstückten wir im Denny’s in Flagstaff. Es war sehr windig. Sand wirbelte durch die Luft und es wurde vor Windgeschwindigkeiten von bis zu fünfzig Meilen pro Stunde gewarnt. Wegen des Sands in der Luft war die Gegend wie unter einem Schleier. Wir befanden uns auf der legendären U. S. Route 66, die auf diesem Streckenabschnitt identisch mit der Interstate 40 war. In Winslow parkierten wir das Auto und schlenderten die Strasse einmal hoch und runter. So richtig faszinierte uns diesmal die berühmte Route 66 nicht, was vielleicht am Wind oder der schlechten Nachricht von gestern lag.
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Winslow
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Winslow

schöne badlands
In Holbrook bogen wir rechts ab, um von Süden her durch den Petrified Forest National Park zu fahren. Wegen des starken Windes machte auch dieser Park nicht annähernd so viel Spass wie letztes Jahr. Wir stoppten an den Viewpoints und nach ein paar Aufnahmen setzten wir jeweils die Fahrt fort. Das Beste war ein überraschend guter Navajo Taco, den wir im Restaurant des Visitor Centers assen.
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Petrified Forest National Park
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Petrified Forest National Park
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Petrified Forest National Park
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Petrified Forest National Park
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Petrified Forest National Park

winnetou
Wir fuhren in Navajo-Land und obwohl wir uns immer noch in Arizona befanden, stellten wir die Uhren eine Stunde vor. Die Navajo Reservation wandte im Gegensatz zu Arizona Sommerzeit an und lag deshalb in derselben Zeitzone wie Utah.

Die Ankunft bei der Thunderbird Lodge in Chinle war besonders warm. Ein junger Navajo, der mit seinen langen, pechschwarzen Haaren aussah wie Winnetou, hiess uns herzlich willkommen. Das Zimmer, das wir für die nächsten zwei Nächte bezogen, war vollkommen in Ordnung.

Wir waren ein bisschen zu spät, als wir am South Rim des Canyon de Chelly ankamen. Die Sonne war so tief gesunken, dass der grösste Teil der Schlucht bereits im Schatten lag. Ich freute mich auf die Tour in den Canyon morgen.
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Canyon de Chelly National Monument
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Canyon de Chelly National Monument

 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 23.01.2024, 11:52 Uhr
Ich freue mich auf den Teil zum Canyon de Chelly, welchen ich liebe. Vieles ist möglich: wandern, reiten, mit dem Auto zu den Viewpoints - doch ich möchte beim schwärmen nicht vorgreifen. :pferd:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 25.01.2024, 08:22 Uhr
Ich freue mich auf den Teil zum Canyon de Chelly, welchen ich liebe. Vieles ist möglich: wandern, reiten, mit dem Auto zu den Viewpoints - doch ich möchte beim schwärmen nicht vorgreifen. :pferd:
Genau, gleich geht's in den Canyon...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 25.01.2024, 08:30 Uhr
donnerstag, 12. oktober 2023
navajo-tour die erste
Das WC-Papier war alle. Zum Glück hatten wir in weiser Voraussicht bereits in Denver welches gekauft. Das Frühstück im Restaurant der Lodge war enttäuschend. Jedes Ei, jedes Würstchen und jedes Joghurt musste einzeln bezahlt werden. Wenn man nicht aufpasste, konnte das ganz schön ins Geld gehen. Mein Speck war roh, die Hash Brown kalt, fast ungeniessbar und auch die Spiegeleier hätten besser sein können. Am Nebentisch schluckte ein Mann unzählige Tabletten und ein Tisch weiter wurde schweizerdeutsch gesprochen.

Rund eine halbe Stunde vor Start der Tour checkten wir uns dafür in der Historic Trading Post ein. Wir waren bei weitem nicht die ersten. Einige Personen warteten auf Fahrzeug und Guide und es wurden immer mehr. Wie viele hatten denn Platz auf so einem Lastwagen? Eine kleine, quirlige Blondine fragte die Anwesenden, ob sie ebenfalls die sechsstündige Tour gebucht hätten. Die anderen schüttelten den Kopf. Sie hatten sich für eine vierstündige Fahrt angemeldet.

Letztendlich blieben neun Personen übrig, die auf den Pinzgauer stiegen. Die Blondine war Marie. Sie stammte ursprünglich aus Irland, wohnte nun aber ihres Freundes George wegen in Ohio. Ben war aus Springfield, Illinois, was wir uns gut wegen des «I» auf seinem Käppi merken konnten. Seine Liebe zum Illinois Fighting Illini football team führte zu hitzigen Diskussionen mit dem Navajo-Guide Terrell, der für eine andere Mannschaft brannte. Bridget und Bill kamen aus Houston Texas. Sandra und ihr Mann, dessen Namen ich vergessen hatte, waren aus Florida.

Bridget machte die holprige Fahrt Probleme. Sie war laut und lustig. Sie sei nur wegen Bill hier, der unbedingt die Tour in den Canyon de Chelly mitmachen wollte, obwohl er vor wenigen Monaten eine Knieprothese bekommen hatte. Bill und ich tauschten uns über unsere Knieprobleme aus. Es beruhigte ihn zu hören, dass auch ich, die zwanzig Jahre jünger war als er, ein Jahr nach der Operation noch daran zu knabbern gehabt hatte, nun aber beschwerdefrei war und den Eingriff als lohnenswert empfand.

Ausser Ben, dem Spassvogel, machten die Männer die ruhigere Hälfte der Gruppe aus. Besonders kommunikativ waren Bridget und Marie. Sie unterhielten uns alle. Es fühlte sich an, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden und uns nun auf einem gemeinsamen Ausflug befänden.

Das Canyon de Chelly National Monument besteht eigentlich aus mehreren Canyons, die alle in der Nähe des Eingangs und des Visitor Centers zusammenlaufen. Das Besondere war, dass innerhalb des Denkmals immer noch Menschen lebten. Auch Terrell, unser Fahrer und Guide, wohnte im Canyon de Chelly beim Spider Rock und die Familie seiner Mutter kam vom Canyon del Muerto, den wir heute erkundeten. Die Bewohner betrieben Landwirtschaft und züchteten Vieh, wie sie es bereits vor Jahrhunderten getan hatten.

Wir lernten eine Menge über das Leben der Navajo Nation. Terrell zeigte uns Petroglyphen und Gesteinsformationen, worin er Figuren erkannte. Alsbald sahen wir in jedem Felsen ein Gesicht oder ein Tier. Wir fuhren von einer Ruine zur nächsten. Die historischen Pueblo-Dörfer waren so in die Felsen eingebettet, dass sie von oben kaum sichtbar und sowohl vor Wetter wie auch vor feindlichen Angriffen geschützt waren.
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)

Ich fror auf dem offenen Pinzgauer, genoss aber die Landschaft, Terrells Erzählungen und die fröhliche Stimmung der Mitreisenden. Zum Mittagessen bekamen wir leckere Roastbeef-Sandwiches, Eistee, einen Apfel, ein Cookie und Chips. Ausserdem hatte jeder in der Trading Post zwei Flaschen Wasser und etwas zu knabbern mitnehmen können. Statt des schattigen Picknick-Tisches wählten alle für das Mahl das sonnige, ehemals österreichische Militärfahrzeug.

Auf der Rückfahrt plauderte ich viel mit Marie. Auch sie und George waren gestern in Sedona gewesen. Es stellte sich heraus, dass wir uns nicht nur gleichzeitig in derselben Stadt aufgehalten, sondern in derselben Unterkunft genächtigt hatten. Ich hatte sie sogar abgelichtet. Zufälle gibt es.
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Marie und George beim Sedona Hilltop Inn

Eineinviertel Stunden später als geplant, kamen wir bei der Lodge an. Es hiess Abschied nehmen. Vorher nahmen wir mit Maries Handy ein Gruppenfoto auf. Es war eine spannende, interessante und unterhaltsame Tour, aber über sieben Stunden auf einem alten Militärlastwagen in unwegsamem Gelände unterwegs zu sein, war auch ganz schön lang und ermüdend.
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Canyon de Chelly (Canyon del Muerto)
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Gruppenfoto

spider rock im schatten
Trotz Müdigkeit fuhren wir den South Rim entlang bis zum Spider Rock Overlook um das Wahrzeichen des Parks wenigstens einmal gesehen zu haben. Ein kurzer Fussweg führte zum Aussichtspunkt. Nur die Spitze der zwei Felsnadeln wurden noch von der Sonne angeschienen, der restliche Canyon lag bereits im Schatten. Der Spider Rock besteht aus zwei 240 Meter hohen Felsnadeln und wird gemäss der Mythologie der Navajo von der Spinnenfrau (Spider Woman) bewohnt. Man erzählt sich, dass sie den Menschen die Kunst des Webens beigebracht hätte, wofür sie noch heute verehrt wird.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-04-CanyonDeChellyAbend2-1.jpg)
Canyon de Chelly (Spider Rock)
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-04-CanyonDeChellyAbend2-2.jpg)
Canyon de Chelly (Spider Rock)

(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-04-CanyonDeChellyAbend2-3.jpg)
Canyon de Chelly
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-04-CanyonDeChellyAbend2-4.jpg)
Canyon de Chelly

Im Denny’s beschlossen wir den Abend. Der Kellner war unglaublich lahm, aber seine begeisterte Art beim Kassieren riss alles wieder heraus und wir gingen mit einem guten Gefühl zur Lodge zurück.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 25.01.2024, 09:46 Uhr
Schön, jetzt habe ich endlich auch mal den Canyon del Muerto von unten gesehen. Wir sind nur (mehrfach) zur White House Ruin im "eigentlichen" Canyon de Chelly gelaufen. Die einzige Tour, die man ohne Führung machen kann. Dort wart Ihr offenbar nicht?

Eigenartig, daß die mit Pinzgauern unterwegs sind. Sind mir in den USA noch nie untergekommen.  Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 25.01.2024, 12:12 Uhr
Der Canyon ist wirklich (auch) „unten“ sehr, sehr schön. Dies ist auch hoch zu Ross möglich.👍
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 25.01.2024, 12:59 Uhr
Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.

So habe ich es auch in Erinnerung...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 25.01.2024, 13:50 Uhr
Schön, jetzt habe ich endlich auch mal den Canyon del Muerto von unten gesehen. Wir sind nur (mehrfach) zur White House Ruin im "eigentlichen" Canyon de Chelly gelaufen. Die einzige Tour, die man ohne Führung machen kann. Dort wart Ihr offenbar nicht?
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm (https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm):
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.

Eigenartig, daß die mit Pinzgauern unterwegs sind. Sind mir in den USA noch nie untergekommen.  Beim Runterschauen hatten wir immer nur alte US-Trucks gesehen.
Es gibt unzählige Touren. Wir haben unsere direkt über die Thunderbird Lodge gebucht und die hatten eben diese Pinzgauer - original mit deutscher Beschriftung. Manche Hebel fehlten, weshalb das Schalten nicht wirklich ruckelfrei vonstattenging ;-). Vielleicht eine Spende von der österreichischen Armee an die Navajos?!?
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 25.01.2024, 13:51 Uhr
Der Canyon ist wirklich (auch) „unten“ sehr, sehr schön. Dies ist auch hoch zu Ross möglich.👍

Ich und Ross - das passt nicht ;-)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 25.01.2024, 15:22 Uhr
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm (https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm):
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.
Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Da die auch den Overlook gesperrt haben, geht es offenbar weniger um kriminelles oder ungebührliches Verhalten der Wanderer auf Indianergebiet als um Aufbrüche etc. am Parkplatz. Unten gab es ja auch ein paar Verkaufsstände der native Familien, die jetzt wohl mangels Kundschaft weg sein dürften. Ich erinnere mich, daß wir bereits beim ersten Besuch 1979 in der Lodge dringend aufmerksam gemacht wurden, vor einem Besuch der Aussichtspunkte tunlichst das Auto zu leeren und nichts, aber auch gar nichts drinzulassen. Auch bei unseren späteren Besuchen 2000 und 2011 haben wir das so gemacht, soweit wir nicht auf der Weiterreise waren. An allen Parkplätzen standen Warnhinweise:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3182_DxO_raw_Canyon_de_Chelly_Antelope_House_Overlook_Warntafel_Forum.jpg)

Insgesamt sehr schade, der Weg da runter zählt für mich zu den schönsten Eindrücken meiner USA-Reisen (am stärksten beim ersten Mal, wo man noch durch den Fluß waten mußte, am wenigsten bei der letzten Tour, wo unten ein wunderschöner Cottonwood-Hain einfach ratzekahl abgeholzt war).
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 26.01.2024, 07:38 Uhr
Seit März 2020 ist dieser Weg wegen einer Reihe von Einbrüchen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Gem. https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm (https://www.nps.gov/cach/learn/photosmultimedia/white-house-trail.htm):
Aussichtspunkt und Wanderweg des Weißen Hauses gesperrt
Warnung 1, Sperrung mit Schweregrad, Aussichtspunkt im Weißen Haus und Weg gesperrt
Der White House Overlook and Trail, einer von sieben Aussichtspunkten und der einzige öffentliche Weg am South Rim Drive, bleibt aus Sicherheits- und Strafverfolgungsgründen geschlossen.
Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Da die auch den Overlook gesperrt haben, geht es offenbar weniger um kriminelles oder ungebührliches Verhalten der Wanderer auf Indianergebiet als um Aufbrüche etc. am Parkplatz. Unten gab es ja auch ein paar Verkaufsstände der native Familien, die jetzt wohl mangels Kundschaft weg sein dürften. Ich erinnere mich, daß wir bereits beim ersten Besuch 1979 in der Lodge dringend aufmerksam gemacht wurden, vor einem Besuch der Aussichtspunkte tunlichst das Auto zu leeren und nichts, aber auch gar nichts drinzulassen. Auch bei unseren späteren Besuchen 2000 und 2011 haben wir das so gemacht, soweit wir nicht auf der Weiterreise waren. An allen Parkplätzen standen Warnhinweise:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/IMG_3182_DxO_raw_Canyon_de_Chelly_Antelope_House_Overlook_Warntafel_Forum.jpg)

Insgesamt sehr schade, der Weg da runter zählt für mich zu den schönsten Eindrücken meiner USA-Reisen (am stärksten beim ersten Mal, wo man noch durch den Fluß waten mußte, am wenigsten bei der letzten Tour, wo unten ein wunderschöner Cottonwood-Hain einfach ratzekahl abgeholzt war).
Es gab unten auch einen Verkaufsstand mitten im Nirgendwo, wo es Fry Bread und Schmuck zu kaufen gab.

Die Wanderung hätte nicht in den Zeitplan gepasst, selbst wenn der Weg offen gewesen wäre. Das Auto hatten wir zwar immer verschlossen, aber bei der Weiterfahrt (kommt gleich), stellten wir es an den Aussichtspunkten voll beladen ab. Uns war gar nicht bewusst, dass dies ein Risiko war. Nach meiner Theorie passiert uns eh nichts, da wir früh aufstehen und Einbrecher Langschläfer sind ;-). Ausserdem würde man einiges verpassen, wenn man unterwegs nichts unternimmt, von daher würden wir das wieder so handhaben.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 26.01.2024, 07:49 Uhr
freitag, 13. oktober 2023
gilbert, sein hund und seine frau
Um sechs waren wir auf den Beinen, aber ich konnte bereits seit einem Weilchen nicht mehr schlafen. Nach dem gestrigen Erlebnis war es beschlossene Sache, keinen Fuss mehr ins Lodge-Restaurant zu setzen. Wir verluden unser Gepäck ins Auto. Brrr, war das kalt! Minus ein Grad zeigte das Thermometer.

Während Reiner das Zimmer auf eventuell vergessene Gegenstände absuchte, traf ich draussen Marie und George, die gerade auf dem Sprung waren. Ich wechselte ein paar Worte mit Marie, dann waren sie weg und auch wir verliessen alsbald die Lodge, um im Junction Restaurant zu frühstücken. Ein besonderes Geschmackserlebnis war auch das nicht, aber zumindest war der Hunger gestillt.

Inzwischen hatte das Canyon de Chelly National Monument Welcome Center geöffnet. Nach einem kurzen Besuch und Stempeln meines Tagebuchs machten wir uns auf, den North Rim des Canyon del Muerto zu erkunden. Erster Halt: Antelope House Overlook. Reiner hatte ein natürliches Bedürfnis, das er wegen Reinigungsarbeiten nicht im Besucherzentrum erledigen konnte. Ich ging derweil die paar Hundert Meter bis zum linken der beiden Aussichtspunkte. Ein Mann und eine Frau unterhielten sich dort, beide mit je einem Hund. Zögerlich, nicht wissend, ob die Hunde mich beissen würden, näherte ich mich. Sofort verwickelte der Mann sich in ein Gespräch mit mir und sein Hund schien ein ganz Lieber zu sein. Im Gegensatz dazu war der Hund der anderen Frau nicht besonders erpicht darauf, mich kennenzulernen. Das Frauchen hatte seine liebe Mühe, das Tier zu bändigen. Die Frau ging und Reiner kam dazu.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-1.jpg)
Beim Visitor Center Canyon de Chelly National Monument
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-2.jpg)
Canyon de Chelly, Antelope House Overlook
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-3.jpg)
Canyon de Chelly, Antelope House Overlook
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-4.jpg)
Canyon de Chelly, Antelope House Overlook

Beim rechten Aussichtspunkt, der sich vielleicht hundert Meter östlich des anderen befand, bekamen wir eine etwas andere Sicht auf den Canyon zu sehen. Wir trafen wieder auf die beiden Hundebesitzer. Er heisse Gilbert, sprach den Namen französisch aus, denn seine Vorfahren seien aus dem Elsass. Die andere Frau betreibe eine Website zum Reisen mit Hunden, führte er weiter aus. Da ihr Hund nicht gut mit anderen Hunden und Menschen konnte, war ich nicht böse, dass Hund und Frauchen das Weite suchten.

Gilberts Frau Deborah stiess zu uns und sie war genauso redselig, wie ihr Mann. Sie kämen aus Montana, hätten viel Platz, auch für den Hund, wo dieser sich stundenlang ohne Leine in der wunderbaren Natur austoben könne. Sie gaben uns ihre Telefonnummer und luden uns zu sich in den schönen Norden Amerikas ein.

Beim Mummy Cave Overlook trafen wir erneut auf Gilbert und Deborah. Wir erzählten, was wir auf unserer Reise erlebt hatten und was noch geplant war. Sie kamen eben vom Monument Valley und seien durch das Valley of the Gods gefahren, wo kein Platz mehr frei gewesen wäre. Alle hätten sich bereits zwei Tage vor der Sonnenfinsternis für dieses Ereignis eingerichtet. Das konnte heiter werden!
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-5.jpg)
Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook
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Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/14_Chinle/14-06-CanyonDeChellyMorgen2-7.jpg)
Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook
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Canyon de Chelly, Mummy Cave Overlook

Wir verabschiedeten uns und schauten uns die Aussicht vom letzten, dem Massacre Cave Overlook, aus an. Bei der Rückfahrt fuhren uns die beiden winkend entgegen.
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Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook
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Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook
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Canyon de Chelly, Massacre Cave Overlook

vorbereitungen in vollem gang
Bis Bluff, unserem nächsten Zielort, wären es auf direktem Weg keine zwei Stunden gewesen. Wir wählten aber den Umweg über Kayenta. Im Bashas' war man auf Halloween ausgerichtet. Wir ignorierten die bunten Kekse und legten stattdessen etwas Käse, Trauben und Tomaten für das morgige Frühstück in unser Einkaufskörbchen.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-1.jpg)
Halloween-Cookies
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-2.jpg)
Halloween-Cookies
 
Eine wunderbare Felsformation nach der anderen wartete auf uns. Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-3.jpg)
Church Rock Valley
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-4.jpg)
Church Rock Valley
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-5.jpg)
Agathla Peak
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-01-Chinle-Bluff-6.jpg)
Monument Valley
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Monument Valley
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Monument Valley
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Monument Valley
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Forrest Gump Hill
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Forrest Gump Hill

Nach dem kleinen Örtchen Mexican Hat und der Überquerung des malerischen San Juan River, bogen wir links in den Highway 261 ab. Wir waren längst in Utah angekommen, was unschwer an den roten Gesteinsformationen zu erkennen war. Die Strasse führte zum Goosenecks State Park. Was für einen unglaublichen Blick auf die Kehren, die der San Juan River weit unten vollbrachte, hatte man von hier oben! Auf dem grossen Parkplatz wurden Vorbereitungen für den morgigen Event getroffen. Ein Taco-Foodtruck richtete sich ein und ein Lastwagen entlud jede Menge mobiler Klos.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-02-Gooseneck-2.jpg)
Goosenecks State Park
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Goosenecks State Park
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Goosenecks State Park
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Goosenecks State Park
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Goosenecks State Park
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Goosenecks State Park

Wir verliessen den Park in Richtung Moki Dugway, bogen aber vor diesem steilen Abschnitt der Strasse in das Valley of the Gods ein. Zwei mobile Toiletten standen auf dem Platz, der die Einfahrt markierte. Erst dachten wir, dass Gilbert und Deborah etwas übertrieben hätten, aber je weiter wir durch die Felsformationen mit den fantasievollen Namen wie «Lady in the Bathtub», «Battleship Rock», «Rooster Butte», «Setting Hen Butte» oder «Seven Sailors» fuhren, desto voller wurde es. Campingbusse, Wohnwagen, Zelte, Pick-ups mit Aufbauten, Campingstühle und viele Stative mit teilweise riesigen Teleskopen waren aufgebaut worden. Ein grosser Platz war durch die Polizei abgesperrt worden. Gigantische Teleskope, die aussahen wie riesige Satellitenschüsseln, waren gegen Südosten ausgerichtet, wo sich morgen der Mond über die Sonne schieben sollte.
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-03-VoG-1.jpg)
Valley of the Gods
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-03-VoG-2.jpg)
Valley of the Gods
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-03-VoG-3.jpg)
Valley of the Gods
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-03-VoG-4.jpg)
Valley of the Gods
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods
(https://www.gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-03-VoG-9.jpg)
Valley of the Gods

In Bluff warnten Leuchtsignaltafeln vor grossem Verkehrsaufkommen, private Parkplätze waren abgesperrt und eigens für den Event angelegte Parkplätze waren ausgeschildert. Wir checkten im Mokee Motel ein, was kurz und schmerzlos vonstattenging. Eine Kreditkarte wollte die zittrige Frau Mitte Siebzig nicht sehen.

Wir stellten unser Gepäck ins Zimmer und zogen gleich los zum Canyon Smokehouse, einem recht neuen BBQ-Restaurant. Die Kombination aus Ribs, Brisket und Pulled Pork schmeckte hervorragend, aber es war wieder mal viel zu viel. Die Bedienung war herzlich und wünschte uns zum Abschied nicht einen schönen Abend, sondern «happy eclipse!». Wir waren im Epizentrum der Sonnenfinsternis angekommen.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 26.01.2024, 10:22 Uhr
Das Auto hatten wir zwar immer verschlossen, aber bei der Weiterfahrt (kommt gleich), stellten wir es an den Aussichtspunkten voll beladen ab. Uns war gar nicht bewusst, dass dies ein Risiko war. Nach meiner Theorie passiert uns eh nichts, da wir früh aufstehen und Einbrecher Langschläfer sind ;-). Ausserdem würde man einiges verpassen, wenn man unterwegs nichts unternimmt, von daher würden wir das wieder so handhaben.
Normalerweise machen wir uns da auch keine Gedanken, aber die Warnungen dort waren so eindringlich, daß wir vorsichtiger waren. 1979 und 2011 war das kein Problem, weil wir sehr früh eingecheckt hatten und die Overlooks am Nachmittag sowie White Hose am nächsten Morgen vor dem Auschecken machen konnten. 2000 war es ein Tagesausflug von Monticello aus; da war eh kaum was im Auto. 2011 hatten wir allerdings das North Rim auf der Weiterfahrt abgeklappert. Da war das Wetter aber für Diebe viel zu schlecht :P. Wir haben da auch immer dieselben Leute getroffen. Von da ist übrigens das Foto. {Antelope Hose Overlook)

Waren bei Euch auch so viele streunende Hunde am Hotelparkplatz?
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 26.01.2024, 10:42 Uhr
Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.


Wer macht den sowas? :lol:

(https://onedrive.live.com/embed?resid=10643DCD8090D50%2114759&authkey=%21AJjbZew4MhMU6j4&width=2268&height=4032)

Das war schöner, fotoreicher Tag...bin gespannt auf total eclipse....
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 26.01.2024, 11:44 Uhr
Diese tollen Fotos vom Valley of the Gods, dem Goosenecks State Park und Canyon de Chelly bringen viele tolle Erinnerungen zurück  :dankeschoen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 26.01.2024, 13:00 Uhr
Waren bei Euch auch so viele streunende Hunde am Hotelparkplatz?
Nein, ich habe keinen einzigen bewusst wahrgenommen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 26.01.2024, 13:10 Uhr
Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.


Wer macht den sowas? :lol:

(https://onedrive.live.com/embed?resid=10643DCD8090D50%2114759&authkey=%21AJjbZew4MhMU6j4&width=2268&height=4032)
Nicht vergleichbar - hier ist die Strasse leer. Aber was wir beobachtet hatten, war zum Beispiel ein Vater, der mit seinem etwa dreijährigen Sohn auf dem Mittelstreifen gerannt ist, die Mutter mit der Kamera und dem zweiten Kind hinterher. Auf der Strasse fuhren Autos in hohem Tempo (absichtlich???) vorbei, manche hupend. Auf unseren Fotos sieht man das nicht, aber es war dermassen viel los auf der Strasse - Autos, Motorräder und eben viele Fussgänger - das war kein Spass mehr.

Das war schöner, fotoreicher Tag...bin gespannt auf total eclipse....
Die kommt voraussichtlich am Montag :) Hoffen wir, dass das Wetter hält ;-)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 26.01.2024, 13:12 Uhr
Diese tollen Fotos vom Valley of the Gods, dem Goosenecks State Park und Canyon de Chelly bringen viele tolle Erinnerungen zurück  :dankeschoen:
Wir waren das erste mal im Goosenecks State Park und der Ausblick hat mich geflasht. Der Park ist zwar klein, aber fein, die 5 Dollar sind gut investiert.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 26.01.2024, 14:17 Uhr
Waren bei Euch auch so viele streunende Hunde am Hotelparkplatz?

Meinst Du in Chinle? (Ich habe etwas den Faden verloren). Wo Du das hier schreibst, fällt mir das nämlich auch wieder ein, wir waren zuletzt 2017 in Chinle (in irgendeinem Best Western Motel) und mir fielen da auch die vielen schlafenden(!) Hunde auf dem Hotelterrain auf. Möglicherweise Streuner, das stand natürlich nicht dran, aber es waren auffällig viele.

Und wir sind am Abfahrtstag im Supermarkt noch kurz einkaufen gewesen, bei der Abfahrt (ich hatte mich schon angeschnallt) klopfte ein Native an meine Scheibe und bettelte anschließend um Geld. Es war mir ziemlich unangenehm und ich habe nicht gut reagiert (ich war abweisend), im nachhinein tat es mir Leid, dass ich ihm nichts gegeben habe (heute würde ich es anders machen). Aber da standen viele Natives am Supermarkt, anscheinend mindestens arbeitslos, ggf. auch ohne Dach über dem Kopf. Das ist mir leider auch in Erinnerung geblieben.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.01.2024, 14:23 Uhr
Ein Mann und eine Frau unterhielten sich dort, beide mit je einem Hund.
Oh, wie haben die sich denn verständigt? Haben sie die Hunde verstanden?  :wink: :lol:

Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill.
Das ist ja witzig, heißt dieser Punkt da tatsächlich jetzt offiziell so?

http://neef-online.de/usa/mvl1.htm (http://neef-online.de/usa/mvl1.htm)

Wir waren vor fast 30 Jahren dort, da gab es den Film noch nicht...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 26.01.2024, 14:29 Uhr
Wir waren vor fast 30 Jahren dort, da gab es den Film noch nicht...

Eigentlich doch - der Film ist von 1994(!). Genau 30 Jahre alt.

P.S.: Ich finde leider keinen Hinweis, seit wann dieser (sicherlich jedem USA Fan bekannten) Punkt "Forrest Gump Hill" (oder auch "Forrest Gump Point") genannt wird. Wir selbst waren auch schon mehrfach dort, ich habe zugebenermaßen das Schild noch nie gesehen. Ein Grund mehr, dieses Jahr nochmal vorbeizuschauen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.01.2024, 14:34 Uhr
Wir waren vor fast 30 Jahren dort, da gab es den Film noch nicht...

Eigentlich doch - der Film ist von 1994(!). Genau 30 Jahre alt.
Tatsächlich, Kinostart in Deutschland Oktober 1994.
Naja, zumindest gab es da noch keinen Instagram-Fotopoint dort. Und der Touristenverkehr war auch weit weg von dem, wie er heute ist. Wir konnten uns jedenfalls ganz ungestört auf die Straße stellen  :oops:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 26.01.2024, 14:38 Uhr
s.o. den P.S: Vielleicht findet jemand einen Hinweis, seit wann dieser Punkt so genannt wird. Sicherlich nicht schon von 1994 an, das wird deutlich später gewesen sein. Aber obwohl es wirklich viele Seiten über den Forrest Gump Hill / Point im Internet gibt, auf keiner finde ich einen Hinweis auf die "Geburtsstunde" des Namens.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 26.01.2024, 19:53 Uhr
s.o. den P.S: Vielleicht findet jemand einen Hinweis, seit wann dieser Punkt so genannt wird. Sicherlich nicht schon von 1994 an, das wird deutlich später gewesen sein. Aber obwohl es wirklich viele Seiten über den Forrest Gump Hill / Point im Internet gibt, auf keiner finde ich einen Hinweis auf die "Geburtsstunde" des Namens.
Das würde mich auch interessieren. Ich habe heute auch schon vergeblich gesucht. Ich bin ja auch schon mehrfach dort vorbeigekommen und habe angehalten und fotografiert (kann auch 100 Meter davor oder danach gewesen sein), ohne daß mir bewußt Hinweisschilder oder Fähnchen aufgefallen sind.

Ganz sicher kann ich sagen, daß es das bei meinem ersten Besuch noch nicht gab  :lol: :lol: (war 1979). 2000 waren die Hinweisschilder weiter unten an der Straße, die auf Route68's und Gabys Fotos zu erkennen sind, auch noch nicht da; 2008 gab es zwar den Milemarker, aber die Tafeln unten auch noch nicht (fast gleicher Aufnahmestandort wie Route 68 - siehe die Böschung links, nur mal links mal rechts am Straßenrand)

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 29.01.2024, 08:21 Uhr
Ein Mann und eine Frau unterhielten sich dort, beide mit je einem Hund.
Oh, wie haben die sich denn verständigt? Haben sie die Hunde verstanden?  :wink: :lol:
Klar :lolsign:

Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill.
Das ist ja witzig, heißt dieser Punkt da tatsächlich jetzt offiziell so?

http://neef-online.de/usa/mvl1.htm (http://neef-online.de/usa/mvl1.htm)

Wir waren vor fast 30 Jahren dort, da gab es den Film noch nicht...

Der Punkt ist jetzt mit "Forrest Gump Hill" ausgeschildert. Nach der Diskussion hier habe ich auch gegooglet und ebenfalls nichts gefunden. ChatGPT sagt, es gibt keinen Ort, der offiziell so heisst. Als ich nachgebohrt habe, hat die AI mir erklärt, dass es wohl eine Aktion der Tourismusbehörde sei, dass dieser Ort nun so beschriftet sei. ChatGPT ist aber auf dem Stand von 2021.

Als wir 2016 dort waren, nannte jeder den Punkt "Forrest Gump Point" (ich glaube auch Google Maps) und es gab bloss eine Haltebucht, die nicht richtig ausgebaut war. Nun sind es mehrere mit Verkaufsständen von Navajos (die nicht besetzt waren) und Beschriftungen. Auf der Strasse waren Leuchtschilder, die vor Fussgängern warnen und einen beten, langsamer zu fahren. Bloss daran halten tut sich wie oben geschrieben nicht jeder.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 29.01.2024, 10:35 Uhr
samstag, 14. oktober 2023
der tag der tage
Nun war er da, der Tag der Tage. Nur noch ein paar Stunden bis zur Sonnenfinsternis. Wir standen um fünf auf. Um sieben waren wir bereits beim Forrest Gump Hill und waren nicht die ersten. Manche hatten wohl die Nacht hier verbracht. Ein paar Hasen und ein Bobcat hatten bei völliger Dunkelheit unseren Weg gekreuzt.

Bei Kühlschranktemperaturen harrten wir aus, bis die Sonne sich langsam erhob und die Formation beim Monument Valley beleuchtete. Ich fror trotz zwei Fleece, die ich übereinander angezogen hatte und einem Tuch, das mir die Ohren schützte. Im Motelzimmer lag meine winddichte Jacke. Ein junger Mann liess seine Drohne steigen und ich ärgerte mich unglaublich, dass meine DJI Mini 3 pro neben der Jacke in Bluff zurückgeblieben war.
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Forrest Gump Hill
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Forrest Gump Hill
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Forrest Gump Hill
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Forrest Gump Hill

Es kam, wie es kommen musste: Meine Blase drückte. Die Kälte tat ihr übriges, dass sich dieser Zustand nicht besserte. Da auf jedem Hügel und hinter jedem Grasbüschel ein Besucher herumstrolchte, konnte ich nicht hinter einen Busch. Nun war guter Rat teuer, hatten wir uns doch perfekt eingerichtet. Wir überlegten hin und her, was wir tun sollten, und fuhren letztendlich zum Navajo Welcome Center. Dass das Besucherzentrum geschlossen sein würde, war uns bewusst, denn die Navajo Nation hatte angekündigt, während fünf Stunden den Monument Valley Tribal Park geschlossen zu halten. Ich hoffte, dass die Toiletten trotzdem zugänglich wären.

Die Schliessung des Monument Valley begründete auf der tiefgreifenden kulturellen Bedeutung, die eine Sonnen- oder Mondfinsternis für die indigenen Völker, insbesondere für die Navajo-Nation, hat. Die Sonnenfinsternis wird als Ende eines Zyklus verstanden. Sie symbolisiert eine Wiedergeburt und die Umarmung von Mond und Sonne. Die Navajos haben bestimmte Protokolle zu befolgen, die das Betrachten der Sonnenfinsternis, Essen, Trinken, Schlafen oder körperliche Aktivität ausschliesst. Stattdessen werden sie ermutigt, zu Hause zu sitzen, die Fenster zu verhüllen, zu reflektieren, zu beten und den intimen himmlischen Moment zu umarmen.

Ich hatte aber Glück, die Toiletten waren von der Schliessung nicht betroffen und ich konnte erleichtert zu den Picknicktischen gehen, wo wir die Kamera mit einem selbst gebastelten Sonnenschutz Richtung Monument Valley ausrichteten. Nur wenige Besucher hatten dieselbe Idee. Später hielt ein Reisebus auf dem fast leeren Parkplatz, aber auch die Leute vermochten keinen grossen Wirbel zu verursachen.

Wir setzten unsere SoFi-Brillen auf und schauten Richtung Sonne. Oben fehlte bereits eine kleine Ecke. Reiner drückte den Auslöser. Alle paar Sekunden entstand ein Foto. Nach kurzer Zeit musste die Kamera neu ausgerichtet werden, weil die Sonne den Ausschnitt verlassen hatte. Langsam wurde der dunkle Fleck immer grösser. Die Sonne wurde erst zu einem fetten Croissant, dann zu einer schmalen Sichel und letztendlich leuchtete nur noch ein schmaler Ring rund um den dunklen Mond. Die Ringförmige Sonnenfinsternis hatte ihren Höhepunkt erreicht. Ich nahm die Brille ab, um zu schauen, ob dadurch eine Verdunkelung stattgefunden hatte, doch der Sonnenring war noch kräftig und verpasste der Landschaft lediglich eine leicht mystische Stimmung.

Wir beobachteten, wie der Mond die Sonne langsam verliess. Ein Vater mit zwei Jungs kam zu uns. Die drei waren fasziniert vom Bild auf dem Display unserer Kamera, wo die angeknabberte weisse Sonne auf schwarzem Grund entgegenleuchtete. Der Vater bat um Erlaubnis, das Display zu fotografieren und ich lieh den beiden Söhnen meine SoFi-Brille, damit sie das Phänomen mit eigenen Augen anschauen konnten. «Like a banana», rief der eine begeistert aus.
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley
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Sonnenfinsternis Monument Valley

Handgebasteltes Timelapse aus 171 Einzelfotos

Es war zwar inzwischen ein paar Grad wärmer, aber nach stundenlangem Ausharren war ich völlig durchgefroren. Auch Reiner spürte die Kälte in den Knochen, sodass wir ein paar Minuten vor dem kompletten Austritt des Mondes aus der Sonne, den Standort verliessen.

ein downgrade
War der Monument Valley Tribal Park bereits wieder geöffnet? Einige Autos fuhren hoch, also schlossen wir uns ihnen an. Kurz vor der Eingangsstation wurden die Autos angehalten. Ein junger Navajo kam uns entgegen und fragte, ob wir eine Buchung hätten. Ja, für eine Tour um drei. Der Mann bedauerte, aber es dürften erst Besucher einfahren, die eine Hotelbuchung vorweisen könnten. Er empfahl uns, den Forrest Gump Point zu besuchen und bat uns, in einer Stunde wiederkommen.

Den Forrest Gump Point hatten wir schon ausgiebig erkundet und wir hatten keine Lust, bei grellem Sonnenschein den unvernünftigen Touristen zuzusehen, wie sie sich und ihre Kinder bei ihren Fotoshootings auf der Strasse gefährdeten.

Wir fuhren in die entgegengesetzte Richtung zum Agathla Peak oder El Capitan, wie der 460 Meter hohe Gipfel auf Spanisch genannt wurde. Reiner verpasste die Haltebucht und weil wir kaum gefrühstückt hatten, beschlossen wir, in Kayenta essen zu gehen. Wir hielten es für eine gute Idee, im sehr gut bewerteten Amigo Cafe einzukehren. Einige Leute warteten am Eingang, trotzdem trugen wir uns in die Warteliste ein.

Erst geduldig und später wie auf Nadeln warteten wir darauf, endlich aufgerufen zu werden und ins Restaurant eintreten zu können. Nach über einer Stunde Warten hörten wir unseren Namen. Wir durften im Innern des Cafes platznehmen. Dicht gedrängt sassen die Gäste zusammen. Personen, die eine halbe Stunde vor uns dran waren, sassen noch an leeren Tischen. Das würde nicht reichen, um pünktlich bei der Tour zu sein. Deshalb standen wir auf, entschuldigten uns und gingen mit leeren Bäuchen aus dem Lokal. Stattdessen assen wir eine Kleinigkeit bei McDonalds – was für ein Downgrade!

navajo-tour die zweite
Die Strecke bis zum Monument Valley zog sich. Um zehn vor drei waren wir in der Hotellobby. Gemäss Angaben des Anbieters würde die Tour dort starten. Der Standort sei beschriftet. Wir konnten weit und breit nichts von einer Tour sehen, weshalb wir bei der Hotelrezeption nachfragten. Sie seien ein Hotel und hätten nichts mit Touren zu tun, kam die abweisende Antwort, die keine weitere Nachfrage duldete.

Dann halt zum Visitor Center. Dieses fanden wir in der Hektik nicht, also fragte ich eine Schmuckverkäuferin. Sie war sehr nett und wies uns zu einem blauen Häuschen auf dem Parkplatz. Wir eilten dahin. Ob wir eine Tour buchen wollten? Nein, wir hätten bereits eine bei Tripadvisor gebucht. Der Navajo hob den Kopf, verschränkte die Arme und drehte sich demonstrativ weg. «No!», schrie er, als ich nachhaken wollte. Zum Glück half eine Frau und erklärte uns wesentlich höflicher, dass die meisten Touren dort starten würden, und zeigte auf eine Stelle auf dem Parkplatz, der direkt vor dem Hoteleingang lag.

Dort angekommen, kam ein Mann auf uns zu und fragte nach dem Tour-Operator. Den konnten wir auf dem Voucher von Tripadvisor nicht finden. Ein zweiter Navajo kam auf mich zu, ob ich Gabriela sei. Noch nie hatte ich mich so gefreut, meinen Namen zu hören. Endlich hatten wir unseren Tourguide gefunden und kletterten auf die hinterste der drei Sitzreihen eines Lastwagens. Neben uns war ein Paar aus Phoenix, auf der vordersten Reihe zwei ältere Frauen und dazwischen hatte eine sechsköpfige Familie, deren Grossmutter schlecht zu Fuss war, platzgenommen.

Unser Guide Tai trug moderne Kleidung und war noch ziemlich jung. Sehr traditionell sah er in meinen Augen nicht aus. Er war recht wortkarg, als er uns zu den ersten Buttes fuhr. Auch beim John Ford Point liess er uns ohne viele Worte aussteigen und ein paar Fotos machen. Das war nicht das, was wir gebucht hatten. Diese Sehenswürdigkeiten standen allen Besuchern mit ihren Privatautos zur Verfügung. Doch beim Camel Butte bogen wir ins Backcountry ab und meine Stimmung verbesserte sich augenblicklich.
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park

Wir besuchten mehrere Höhlen, Arches und wundervolle Felsformationen, die nur über eine gebuchte Tour zugänglich waren. Tai erzählte nun viel und es stellte sich heraus, dass er wesentlich traditioneller war, als es erst den Anschein gemacht hatte. Er zeigte uns die besten Fotostandpunkte und gab Tipps, wie eine Sehenswürdigkeit ins rechte Licht gerückt werden konnte. Das Highlight war, als wir gegen die Rückwand einer Höhle gelehnt, fast liegend, seiner Stimme und seinem Trommelspiel lauschten. Ein weiterer Navajo spielte die Flöte. Es wurde eine wunderbare Tour, wenn auch die Mitreisenden nicht so lustig waren, wie die im Canyon de Chelly.
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park

Als die Tour endete, war die Sonne im Begriff unterzugehen. Das Monument Valley erstrahlte im schönsten Licht. Auf der Terrasse des View Restaurant waren die Fotografen aufgereiht. Wir knipsten auch noch das eine oder andere nette Bild, dann fragten wir im View Restaurant nach einem Platz. Keine Minute zu früh, denn nun füllte sich der Raum. Mein Navajo Taco war lecker, Reiners Burger weniger. Wieder hatten wir Pech mit dem Kellner. Er hatte die Bestellung aufgenommen, das Essen serviert und ward nicht mehr gesehen.
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park
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Monument Valley Tribal Park

Die anschliessende Fahrt nach Bluff kam mir viel länger vor als gestern. Es war stockdunkle Nacht und der Himmel voller Sterne. Sogar die Milchstrasse war von blossem Auge zu sehen. Wie gerne hätte ich die fotografiert, doch wir waren beide so nudelfertig, dass wir bloss noch ins Bett fielen, als wir endlich das Motel erreicht hatten.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 29.01.2024, 11:37 Uhr
Die Touren ins Hinterland vom MV sind immer wieder schön - und die "Freundlichkeit" der Natives ist immer wieder bemerkenswert.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 29.01.2024, 13:34 Uhr
Die Touren ins Hinterland vom MV sind immer wieder schön - und die "Freundlichkeit" der Natives ist immer wieder bemerkenswert.

Das hat mich auch immer davon abgehalten, mich ausgiebig in den Gebieten aufzuhalten, man (oder ich) fühlt/e sich oft unwillkommen...allerdings wenn ich die schönen Fotos sehe, sollte ich über meinen Schatten springen. Der Eclipse an diesem "mystischen" Ort beizuwohnen ist schon was besonderes, hätte mir auch gut gefallen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 29.01.2024, 14:08 Uhr
Die Touren ins Hinterland vom MV sind immer wieder schön - und die "Freundlichkeit" der Natives ist immer wieder bemerkenswert.

Das hat mich auch immer davon abgehalten, mich ausgiebig in den Gebieten aufzuhalten, man (oder ich) fühlt/e sich oft unwillkommen...allerdings wenn ich die schönen Fotos sehe, sollte ich über meinen Schatten springen. Der Eclipse an diesem "mystischen" Ort beizuwohnen ist schon was besonderes, hätte mir auch gut gefallen.
Wir waren jetzt das dritte Mal im Monument Valley. Die beiden ersten Male übernachteten wir im The View Hotel und auch da hatte ich das Gefühl, wir wären mehr lästig als willkommen. Der Tourguide, den wir nach der Tourbuchung fragen wollten, schoss jedoch den Vogel ab. Ich war regelrecht geschockt ab seiner Art. Unser Guide - das ist der Mann mit blauer Mütze und blauer Jacke - war nach anfänglicher Reserviertheit sehr freundlich, da gibt es nichts zu beanstanden. Ich vermute, die Standards am Anfang langweilen ihn genauso wie es uns zu Beginn der Tour gelangweilt hat. Im Hinterland taute er aber auf und die Tour war definitiv lohnenswert.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.01.2024, 16:20 Uhr

(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-06-MonumentValley-14.jpg)


Oh, der Teardrop Arch, das aller-aller-erste Bilderrätsel von Easy Going hier im Forum  8)
Die Älteren werden sich erinnern...  :lol:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 29.01.2024, 16:42 Uhr
Tolle Bilder :applaus:.

Der Kunde ist bei den Navajos halt nicht König. Was sollen die sich auch bemühen, die Touris kommen trotzdem.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 29.01.2024, 20:14 Uhr
Oh, der Teardrop Arch
:?: wirklich? Schaut für mich oben anders aus.

http://tinyurl.com/37kxwzdm
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.01.2024, 07:58 Uhr
Oh, der Teardrop Arch
:?: wirklich? Schaut für mich oben anders aus.

http://tinyurl.com/37kxwzdm
Nicht? Ich dachte, von der anderen Seite her gesehen.
Aber ich kann mich auch irren... war da hinten selbst noch nicht.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 30.01.2024, 07:59 Uhr

(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/15_Bluff/15-06-MonumentValley-14.jpg)


Oh, der Teardrop Arch, das aller-aller-erste Bilderrätsel von Easy Going hier im Forum  8)
Die Älteren werden sich erinnern...  :lol:

Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen. Die Navajos geben den Felsformationen übrigens keine Namen. Die haben sie von den Touristen übernommen und machen ihnen damit eine Freude. Dies hatte unser Guide uns erklärt.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 30.01.2024, 08:05 Uhr
Tolle Bilder :applaus:.

Der Kunde ist bei den Navajos halt nicht König. Was sollen die sich auch bemühen, die Touris kommen trotzdem.
Zumindest nicht beim Clan, der The View und das Drumherum betreibt. Mir kam vor, dass sich auch die Clans untereinander nicht gut verstanden. Während unser Guide im Canyon de Chelly sich mit den anderen Guides unterhielt oder sie zumindest grüsste, ignorierte derjenige im Monument Valley fast alle.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 30.01.2024, 08:10 Uhr
sonntag, 15. oktober 2023
kurven und höhenangst
Heute schliefen wir aus und standen erst um halb sieben auf. Gemütlich packten wir unsere Sachen zusammen, checkten aus und fuhren zum Twin Rocks Cafe um zu frühstücken. Reiner bekam zu seiner Omelette ein himmlisches Fry Bread, welches ich ihm zum grössten Teil wegass. Aber auch meine Blue Corn Pancakes waren sehr lecker. Wir wurden ausgesprochen freundlich bedient, obwohl wegen der gestrigen Sonnenfinsternis das Lokal brechend voll war.
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Twin Rocks in Bluff
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Twin Rocks in Bluff
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Twin Rocks in Bluff
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Twin Rocks in Bluff

Das Ereignis hatte seine Spuren hinterlassen. Die Geldautomaten waren leer, die Tankstellen hatten kaum mehr Benzin und das wenige, das sie hatten, verkauften sie für teures Geld. Wir tankten nicht voll, aber genug, um nicht auf der Strecke stehenzubleiben.

Eigentlich war heute ein Fahrtag und es sollte Richtung Colorado gehen. Doch vorher wollten wir den Moki Dugway hoch- und runterfahren. Am Fusse dieser Passstrasse montierten wir die GoPro am Auto und filmten die Kehren. Die Aussichten waren grandios, hoffentlich hatte die GoPro dies auch mitbekommen. Oben angekommen wollte Reiner wenden, doch ich setzte meinen Kopf durch, zum Muley Point zu fahren. Noch einmal wollte ich einen Blick auf die Windungen des San Juan River werfen. Reiner blieb im Auto zurück, während ich die Aussicht fotografierte. War er sauer? Hatte ich etwas falsch gemacht? Nein, er mag einfach nicht ohne Geländer in die Tiefe blicken, das verbot ihm seine leichte Höhenangst.
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Muley Point
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Muley Point
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Muley Point
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Muley Point

Kehre für Kehre folgten wir dem Moki Dugway nach unten. Bei der Einfahrt zum Valley of the Gods wollte ich kurz die mobile Toilette aufsuchen, schloss aber die Tür so schnell wieder von aussen, so schnell konnte man nicht mal zugucken.
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Moki Dugway
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Moki Dugway

Sollten wir nochmals durch das Valley of the Gods fahren? Ich war dagegen, doch diesmal setzte sich Reiner durch. Ein paar Autos, Wohnmobile und Pick-Ups kamen uns entgegen, aber die meisten Plätze waren geräumt und so sauber, als ob nie ein Event stattgefunden hätte. Ich war sehr überrascht. Jedes Fitzelchen Papier, jedes Stück Plastik, alles war aufgehoben und mitgenommen worden. Lediglich bei den verbliebenen Autos lag noch Unrat herum, aber ich war zuversichtlich, dass auch dieser ordnungsgemäss entsorgt oder verräumt wurde.
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods
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Valley of the Gods

willkommen in colorado
Zurück auf der Strasse fuhren wir wieder nach Bluff und weiter dem San Juan River entlang Richtung Colorado. In Montezuma Creek tankten wir den Hyundai voll. Dafür musste ich ins Innere der Tankstelle, einen bestimmten Betrag blocken lassen. Das gab mir die Gelegenheit, die saubere Toilette aufzusuchen. Mit vollem Tank und leerer Blase ging es weiter dem Highway 262 entlang, der immer wieder von herbstlich gelb gefärbten Bäumen flankiert wurde.

Bei Aneth bogen wir in die Ismay Trading Post Road ab. Dies war zwar eine Abkürzung, aber die Fahrzeit verlängerte sich aufgrund der schmaleren Strasse um ein paar Minuten. Das waren gut investierte Minuten, denn die Landschaft war wunderschön. Kurz vor dem Sand Canyon and Rock Creek Trailhead stand die Polizei bei einem verunfallten Auto. Wir machten ein paar Bilder von der Gegend und setzten unsere Fahrt fort in der herrlichen Natur mit dem Herbstlaub am Wegesrand.
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Sand Canyon and Rock Creek Trailhead
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Sand Canyon and Rock Creek Trailhead

In Cortez kehrten wir in der Wild Edge Brewing Collection ein. Das industrielle Ambiente war genau nach unserem Geschmack. Die charmante Bedienung erklärte uns, dass sie nur Pretzel oder Knabberzeugs anbieten könne. Wir bestellten eine Brezel mit Honigsenf und Frischkäse. Welches Bier passte dazu? Wir bekamen kleine Probiergläschen mit hausgemachten Bieren und wählten für mich ein helles und für Reiner ein dunkles aus. Die Brezel war ofenfrisch, der Frischkäsedip und vor allem der Senf dazu schmeckten uns.
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Wild Edge Brewing Collection

Die Weiterfahrt führte an weiteren gelben Bäumen vorbei. Manche waren bereits kahl, was der herrlichen Landschaft keinen Abbruch tat. Wir checkten gegen sechs im Holiday Inn Express Durango Downtown – Animas River ein. Unser Zimmer verfügte über einen kleinen Balkon mit Blick auf den Fluss. Ich nahm im bequemen Sessel Platz und wollte etwas im Internet surfen, da stellte ich entsetzt fest, dass ich meinen Stift zum Tablet verloren hatte. Verzweifelt suchten wir ihn auf und unter dem Sessel und Reiner leuchtete mit einer Taschenlampe in jede Ritze des Autos, doch der Stift blieb verschwunden. Er konnte eigentlich nur in Bluff im Bett liegen, wo ich das Tablet am frühen Morgen das letzte Mal verwendet hatte. Ich schrieb die Unterkunft an, doch sie blieb mir bis heute eine Antwort schuldig.
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Blick aus dem Hotelzimmer
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Blick aus dem Hotelzimmer

 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 30.01.2024, 09:30 Uhr
Es geht mit strammen Tempo voran.
Und es gibt - neben dem Text - wunderschöne Bilder zu bewundern; macht so richtig Spaß sich auf den nächsten Urlaub zu freuen. :dankeschoen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.01.2024, 09:40 Uhr

Oh, der Teardrop Arch, das aller-aller-erste Bilderrätsel von Easy Going hier im Forum  8)
Die Älteren werden sich erinnern...  :lol:

Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen. Die Navajos geben den Felsformationen übrigens keine Namen. Die haben sie von den Touristen übernommen und machen ihnen damit eine Freude. Dies hatte unser Guide uns erklärt.
Ah, wieder was gelernt...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 30.01.2024, 10:02 Uhr
Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen.

Den Moccasin Arch hatte ich auch schon im Verdacht wegen der Streifen unten am Fels. Nur oben war ich im Zweifel - aber das kann wirklich am Aufnahmestandort sowie Format und Verzerrung liegen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 31.01.2024, 10:16 Uhr
Es geht mit strammen Tempo voran.
Und es gibt - neben dem Text - wunderschöne Bilder zu bewundern; macht so richtig Spaß sich auf den nächsten Urlaub zu freuen. :dankeschoen:
Freitag nächste Woche gehe ich in die Ferien, bis dahin will ich fertig werden, deshalb (fast) täglich ein weiterer Tag :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 31.01.2024, 10:20 Uhr
Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen.

Den Moccasin Arch hatte ich auch schon im Verdacht wegen der Streifen unten am Fels. Nur oben war ich im Zweifel - aber das kann wirklich am Aufnahmestandort sowie Format und Verzerrung liegen.
Wir standen rechts an der Felswand und unser Guide nahm ein Panorama ausgehend von unseren Füssen bis hoch zu dem Loch auf.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 31.01.2024, 10:31 Uhr
montag, 16. oktober 2023
dampf-lok
Ich stand wieder früh auf und Reiner folgte mir bald. Das Frühstück war gut und der Blick auf den Animas River war sehr nett. Wir machten Pläne, zwischen Weihnachten und Neujahr nach Wien zu Reiners Familie zu fahren. Reiner fragte seine Schwester per WhatsApp, ob sie dann anzutreffen sein würde. Es dauerte nicht lange, da folgte ihre positive Antwort. Es schien ihr besser zu gehen.

Nach dem Frühstück gingen wir über die stark befahrene Strasse in die historische Altstadt von Durango bis fast zum Bahnhof. Um neun Uhr tutete es laut und begann zu dampfen. Der Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad hatte ihre Fahrt aufgenommen. In sehr gemütlichem Tempo rollte der Zug an uns vorbei. Die Wagen waren voll besetzt, die Leute winkten uns fröhlich zu.
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Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
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Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad

Wir schauten uns im Bahnhof und dem dazugehörigen Shop etwas um, wurden aber nicht fündig. Es gäbe zwar einen Pulli, der mir gefallen hätte, aber ohne ihn anzuprobieren, wollte ich ihn nicht kaufen. Zurück auf der Main Avenue schauten wir in die verschiedenen Schaufenster und traten in einige Shops ein, die inzwischen ihre Türen geöffnet hatten. Die meisten waren für Halloween geschmückt oder sie hatten das Thema Weihnachten auf dem Programm. Ganz skurril wurde es, wenn die beiden Themen gemischt wurden.
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Bahnhof Durango
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Bahnhof Durango
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Bahnhof Durango
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Schaufenster an der Main Avenue Durango

Ich überlegte, eine Halskette zu kaufen. Sie war eingepackt, sodass ich die Länge nicht sehen konnte. Ob die wohl lang genug wäre? Ich fragte die Verkäuferin, doch die hatte keine Fantasie, wie wir das hätten herausfinden können. Ich legte die Kette zurück und war verwundert, wie wenig ambitioniert sie war, mir etwas zu verkaufen.

hiobsbotschaft
Zurück beim Hotel schnappten wir uns das Auto und fuhren zum Mesa Verde National Park und statteten dem Visitor Center einen Besuch ab. Ich lauschte, wie die Ranger anderen Besuchern Tipps für Wanderungen und Besichtigungen gaben.
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park

Während wir in den Park einfuhren, erhielt Reiner eine Nachricht von seinem Bruder. Das verhiess nichts Gutes. Statt die Aussicht zu bewundern, rief Reiner ihn von einem Viewpoint aus an. Wie befürchtet, hatte dieser eine Hiobsbotschaft zu verkünden. Die Schwester der beiden hatte eine niederschmetternde Diagnose bekommen. Noch sei Zeit, sie zu sehen, aber Weihnachten sei es vermutlich zu spät.

Dies mussten wir erstmal verarbeiten. Wie durch einen Schleier nahmen wir die Landschaft wahr. Wir blieben bei den verschiedenen Punkten stehen, schauten die Ruinen von dort an und wanderten auch ein paar kleinere Strecken, aber so richtig bei der Sache waren wir nicht.
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park
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Mesa Verde National Park

Am späteren Nachmittag fuhren wir ins Hotel zurück. Reiner buchte sich einen Flug für nächste Woche nach Wien und ein Hotel, damit er seine Schwester treffen konnte. Ich nehme es hier vorweg: Die Geschwister haben eine nette Zeit zusammen verbracht. Reiner ist erleichtert, sich von seiner Schwester persönlich verabschiedet zu haben. Am 18. November ist sie ihrer schweren Krankheit erlegen. Wir sind unendlich traurig.

Nun aber zurück zu erfreulicheren Themen, zum Beispiel zum Essen. Dafür gingen wir in die Main Avenue zu Carver Brewing Co. Es war «Oktoberfest», das heisst, es gab vermeintlich deutsche Gerichte und nach deutscher Art gebrautes Bier. Beides war ganz nach meinem Geschmack und die süsse Kellnerin tat ihr Übriges, uns einen netten Abend zu bescheren.
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Carver Brewing Co

 
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.01.2024, 10:50 Uhr
Oh je, das war dann trotz der schönen Umgebung ein Tag für die Tonne.
Meine aufrichtige Anteilnahme...

Man sieht Reiner auf dem letzten Foto auch ganz deutlich an, dass es wohl kaum das Essen war, das ihm hier durch den Kopf ging.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 31.01.2024, 15:20 Uhr
Nachträglich noch herzliches Beileid!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.02.2024, 08:02 Uhr
Nachträglich noch herzliches Beileid!

Oh je, das war dann trotz der schönen Umgebung ein Tag für die Tonne.
Meine aufrichtige Anteilnahme...

Man sieht Reiner auf dem letzten Foto auch ganz deutlich an, dass es wohl kaum das Essen war, das ihm hier durch den Kopf ging.

Herzlichen Dank
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.02.2024, 08:26 Uhr
dienstag, 17. oktober 2023
es dampft schon wieder
Wir verliessen Durango. Vorher war aber dringend eine Autowäsche fällig. Dem weissen Gips von den White Sand Dunes haftete nun der rote Utah-Staub an. In Utah hatte jedes Fahrzeug diesen Look, aber in Colorado fiel unser dreckiges Auto auf und ich schämte mich in Grund und Boden. Das günstigste Programm reichte, um die Karosserie wieder dunkelgrau hinzukriegen. Nur ein paar kleine, verborgene Stellen verrieten die gefahrenen Gravel Roads und Sandpisten.

Was nun folgte, war meiner Meinung nach die schönste Strecke unseres Roadtrips. Sie verlief entlang des Animas River auf der rechten und der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad auf der linken Seite in den San Juan National Forest. Für das volle Herbstprogramm des Laubs waren wir etwas spät dran, aber viele Espen leuchteten noch im schönsten Gelb.

Da vorne dampfte es, wir hatten den Silverton Steam Train eingeholt, der gemächlich von Durango nach Silverton unterwegs war. Wir folgten weiter der U. S. Route 550 und bogen zum Haviland Lake ab. Nach einem kurzen Stopp an diesem idyllischen See passten wir an einer übersichtlichen Stelle den historischen Zug ab und warteten, bis die winkenden Passagiere an uns vorbeigefahren waren.
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Silverton Steam Train
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Silverton Steam Train
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Silverton Steam Train
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Silverton Steam Train
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Silverton Steam Train

Im weiteren Verlauf fuhren wir am Electra Lake vorbei und kamen zum Coal Bank Pass. Dafür, dass wir uns auf einer Höhe von 10'640 Fuss (3'243 Meter) befanden, waren die Temperaturen erstaunlich mild. Eine Jacke brauchten wir dennoch, als wir ein paar Schritte gingen, um zu schauen, wie der Blick vom Ende des kleinen Weges war. Schnee lag keiner, nicht einmal die Berge waren stark verschneit. Die Aussicht wurde durch Bäume versperrt und war deshalb weniger spektakulär als erhofft.

Weiter gings zum Molas Pass, der mit 3'325 Meter sogar noch höher lag, von wo wir einen wunderbaren Panoramablick auf den Molas Lake, den Animas River Gorge und den Snowdown Peak hatten.
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton
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Von Durango nach Silverton

Kurz nach zwölf trafen wir in Silverton, einer kleinen Gemeinde auf 2'837 Metern Höhe, ein. Das Städtchen war das Ende der Durango & Silverton Narrow Gauge Railraod und bald sollte der Zug ankommen. Doch wo war der Bahnhof? Wir wurden fündig, aber das sah aus, als ob dort längst kein Zug mehr gehalten hätte. Es war ein verlassenes, heruntergekommenes Gebäude.

Im Internet fand ich die «Silverton Train Station» auf der East 12th Street. Mitten auf der Strasse hörten die Schienen auf und es war kein Bahnhof zu erkennen. Das konnte es also auch nicht sein. Noch einmal zum Bahnhof und doch wieder zurück dorthin, wo mitten im Städtchen die Schienen endeten. Wir parkierten, stiegen aus und lasen auf einem Schild, dass wir tatsächlich am richtigen Ort angekommen waren.
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Silverton
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Silverton
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Silverton
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Silverton
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Silverton
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Silverton
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Silverton
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Silverton

Gleich gegenüber war das High Noon Hamburgers. Wir holten uns Getränke und setzten uns auf die kleine Terrasse mit perfektem Blick auf die Kreuzung, wo bereits ein paar Leute und ein Fotograf die Ankunft des Zuges erwarteten.
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Silverton

Von weitem konnte man den Dampf sehen und die Lok tuten hören. Das war unser Zeichen. Ich stellte mich mit der GoPro direkt ans Ende der Schienen. Das würde bestimmt cool aussehen, wenn der Zug auf mich zufährt.

Mit einer saftigen Verspätung bog der Zug um die letzte Kurve. Leider war vor die historische Lok ein orangefarbener Zugwagen gehängt worden, der nicht annähernd so attraktiv war, wie die dampfende alte Dame. Die Menschen stiegen aus und strömten in alle Richtungen. Einige stürmten die umliegenden Restaurants und Shops, andere gingen strammen Schrittes geradeaus, rechts oder links, wo weitere Lokale darauf warteten, ihre lukullischen Genüsse stillen zu können. Für eine kurze Zeit war Silverton voller Leben. Wir warteten nicht, bis der Zug wieder zurück nach Durango aufbrach, sondern setzten unsere eigene Reise fort.
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Ankunft des Silverton Steam Train
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Ankunft des Silverton Steam Train
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Ankunft des Silverton Steam Train
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Ankunft des Silverton Steam Train VORHER
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Ankunft des Silverton Steam Train NACHHER

million dollar highway
Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas. Er führt von Silverton nach Ouray über den 3'358 Meter hohen Red Mountain Pass und angeblich sei die Fahrt auf der Passstrasse nicht ungefährlich. Schön war der Streckenabschnitt, das war keine Frage, aber gefährlich? Die gut ausgebaute, zweispurige Strasse bot jede Menge herrlicher Ausblicke, war aber sehr gut zu befahren, zumal kein Hauch von Schnee lag. Möglicherweise war von einer alten Strassenführung die Rede.
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose

Besonders gut gefiel mir der Red Mountain Overlook mit spektakulärem Ausblick auf rote Berge und alte Bergbaustrukturen. Ein Bock der 1979 eingestellten Idarado Mine war zu sehen. Sie hatte Blei, Silber und Zink sowie geringere Mengen Gold und Kupfer produziert. Während des Zweiten Weltkrieges war Idarado ein grosser Lieferant von dringend benötigtem Blei und Zink gewesen.
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Red Mountain Overlook
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Red Mountain Overlook
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Red Mountain Overlook

Je nördlicher wir kamen, desto mehr war das Laub bereits von den Bäumen gefallen. Was für eine Pracht musste das gewesen sein, als es noch in allen Farben geleuchtet hatte. Wir hielten kurz beim Crystal Lake und bei Bear Creek Falls, wo sich das Wasser in die Tiefe stürzte. Dann war der Million Dollar Highway zu Ende, wir hatten Ouray erreicht. Hübsche Gebäude zierten die Kleinstadt mit nicht einmal 900 Einwohnern. Uns war aber nicht nach Stadtspaziergang, also fuhren wir weiter nach Ridgway, wo wir im Cinamarron Cafe & Bookshop Kaffee und Chai trinken gingen. Im Innern des netten Cafés waren Besucher dabei, Bücher zu lesen, wir aber gesellten uns mit den warmen Getränken draussen zu einer Gruppe Radfahrern, die gerade Pause machte.
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose
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Von Silverton nach Montrose

Wir kamen in Montrose an, einer Kleinstadt mit etwas mehr als 20'000 Einwohnern, und checkten in der Minecart Motor Lodge ein. In der Art eines typischen Motels waren die Zimmer U-förmig um die Lobby und den Pool herum angeordnet. An der Rezeption war niemand, ein Schild verwies auf eine Telefonnummer, die wir anrufen sollten. Ich zierte mich ein bisschen, da kam aus dem Backoffice auch schon ein junger Mann mit knallroten Augen an. Er jammerte, wie heiss es sei, dabei waren es gerade mal 24 Grad Celsius. Ob er etwas geraucht hatte oder nur beim Fernsehen eingeschlafen war, vermochte ich nicht zu beurteilen, aber auf jeden Fall war er sehr freundlich und hilfsbereit. Er händigte uns die Schlüssel aus und nannte uns die Frühstückszeiten.

Das «Deluxe Doppelzimmer» entpuppte sich als riesigen Raum mit zwei Schlafnischen. Auf der linken Seite war vor dem Queensize-Bett mit zwei Nachttischchen ein runder Tisch und zwei Stühle und rechts befand sich ebenfalls ein Queensize-Bett mit einem Nachttisch und einem Schreibtisch davor. Zwischen den beiden Schlafnischen war eine Mininasszelle mit einem Lavabo, einem WC und einer kleinen Dusche.

Bei Zimmers BBQ, Burgers & Beers, nur knapp dreihundert Meter die Strasse hinunter, beschlossen wir den Abend mit Wings, Brisket und Oktoberfest-Bier. Zu den Wings gab es eine göttliche, hausgemachte Sauce und den besten Cole Slaw sowie einen sehr leckeren Gurken-Zwiebel-Salat.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 01.02.2024, 10:49 Uhr
Zunächst auch von mir herzliches Beileid. Ich kann mich auch gut in die Stimmung für den Rest der Reise hineinversetzen. Wir hatten in Kanada mal eine ähnliche Situation.

Die Strecke Ouray - Silverton zählt auch für mich zu den schönsten Abschnitten in den USA. Den Blick auf den Molas Lake habe ich auch in guter Erinnerung.

Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas. Er führt von Silverton nach Ouray über den 3'358 Meter hohen Red Mountain Pass und angeblich sei die Fahrt auf der Passstrasse nicht ungefährlich. Schön war der Streckenabschnitt, das war keine Frage, aber gefährlich? Die gut ausgebaute, zweispurige Strasse bot jede Menge herrlicher Ausblicke, war aber sehr gut zu befahren, zumal kein Hauch von Schnee lag. Möglicherweise war von einer alten Strassenführung die Rede.

Diese Beschreibung bezieht sich wohl auf den nördlichen Abschnitt. Es gibt halt ein paar Kurven und wenig Randsicherung (in Nord-Süd-Richtung auf der Talseite. Das ist der Durchschnittsamerikaner im Gegensatz zu Schweizern nicht gewohnt :lol:. In Nord-Süd-Richtung gibt es leider wenig Möglichkeiten, unterwegs anzuhalten und zu gucken oder fotografieren.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: HomerJ14 am 01.02.2024, 14:50 Uhr
Ich bin erst später dazu gekommen, habe aber zum Glück den Anschlussflug wohl doch noch erwischt. Mit allen Höhen und Tiefen ein ganz toller Reisebericht. Sehr authentisch und ich kann mich sehr in euch hineinversetzen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.02.2024, 16:06 Uhr
Zunächst auch von mir herzliches Beileid. Ich kann mich auch gut in die Stimmung für den Rest der Reise hineinversetzen. Wir hatten in Kanada mal eine ähnliche Situation.
Danke! Ja, es hat schon auf die Stimmung gedrückt. Aber die herrliche Landschaft und die teilweise noch gelben Blätter liessen die trüben Gedanken etwas verdrängen.

Die Strecke Ouray - Silverton zählt auch für mich zu den schönsten Abschnitten in den USA. Den Blick auf den Molas Lake habe ich auch in guter Erinnerung.

Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas. Er führt von Silverton nach Ouray über den 3'358 Meter hohen Red Mountain Pass und angeblich sei die Fahrt auf der Passstrasse nicht ungefährlich. Schön war der Streckenabschnitt, das war keine Frage, aber gefährlich? Die gut ausgebaute, zweispurige Strasse bot jede Menge herrlicher Ausblicke, war aber sehr gut zu befahren, zumal kein Hauch von Schnee lag. Möglicherweise war von einer alten Strassenführung die Rede.

Diese Beschreibung bezieht sich wohl auf den nördlichen Abschnitt. Es gibt halt ein paar Kurven und wenig Randsicherung (in Nord-Süd-Richtung auf der Talseite. Das ist der Durchschnittsamerikaner im Gegensatz zu Schweizern nicht gewohnt :lol:. In Nord-Süd-Richtung gibt es leider wenig Möglichkeiten, unterwegs anzuhalten und zu gucken oder fotografieren.
Das sind Memmen :lolsign:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.02.2024, 16:06 Uhr
Ich bin erst später dazu gekommen, habe aber zum Glück den Anschlussflug wohl doch noch erwischt. Mit allen Höhen und Tiefen ein ganz toller Reisebericht. Sehr authentisch und ich kann mich sehr in euch hineinversetzen.
Danke, es freut mich sehr, dass Du dazugestossen bist :-)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 02.02.2024, 09:40 Uhr
mittwoch, 18. oktober 2023
viel los auf den strassen
Das Frühstück bestand aus süssen Teilchen und sehr gutem Joghurt. Dafür, dass eigentlich kein Essen im Zimmerpreis enthalten war, war das völlig in Ordnung. Ein Mann schaute nach dem rechten. Er sah demjenigen gestern an der Rezeption wie aus dem Gesicht geschnitten. Bloss seine Augen hatten eine gesündere Farbe, er war um einiges grösser und breiter. Ich vermute, dass die beiden Brüder waren. Die Freundlichkeit lag wohl in der Familie. Auch er war sehr herzlich, als ich uns auscheckte. Die Campingstühle hatten wir zusammen mit einem Briefchen und einem Tip dem Motel vermacht. Wir hatten keine Verwendung mehr dafür, denn morgen schon war unsere Reise zu Ende.

Bereits zu Hause hatte ich von den Baustellen an der U. S. 50 gelesen und war somit nicht überrascht, als ein gelangweilter Bauarbeiter uns zum Halten aufforderte. Als er sich vergewissert hatte, dass wir stehen blieben, wanderte er mit seiner Haltetafel wie mit einem Spazierstock hundert Meter vor und wieder zurück. So legte er bestimmt einige Kilometer zurück. Nach ein paar Minuten durften wir dann passieren. Weitere Baustellen folgten. Gefährlich wurde es, als ein Bauarbeiter hinter einem Lastwagen auf die Strasse direkt vor unser Auto lief. Erschrocken hüpfte er zur Seite während Reiner hart auf die Bremsen trat. Das hätte ins Auge gehen können. Mit erhöhtem Puls diskutierten wir noch lange darüber, wie unvernünftig der Mann gehandelt hatte und wie viel Glück wir alle gehabt hatten.
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Baustellen auf der U. S. 50
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Baustellen auf der U. S. 50
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Baustellen auf der U. S. 50

Zu gerne wäre ich in den Black Canyon of the Gunnison National Park und hätte einen Blick in die Schlucht geworfen. Doch wir hatten noch eine lange Strecke zu fahren, sodass es sich nicht ausging. Wir stoppten kurz am Gunnison River, der an dieser Stelle zu einem See angewachsen war. Ich wunderte mich, dass keine Boote zu sehen waren, erinnerte mich aber daran, dass wir Mitte Oktober hatten und somit die Saison auf diesen Höhen längst vorbei war.

Auf der Passhöhe vom Monarch Pass zeigte eine Tafel die Höhe von 11'312 Fuss (3'448 Meter) an. Wir waren an der Wasserscheide angekommen, wo das Wasser auf der einen Seite in den Atlantik und auf der anderen in den Pazifik floss. Wir hatten acht Grad und herrlichen Sonnenschein.
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Von Montrose nach Denver
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Von Montrose nach Denver
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Von Montrose nach Denver
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Von Montrose nach Denver
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Von Montrose nach Denver

In Poncha Springs bogen wir links ab. Der Magen knurrte. Ich suchte im Internet und fand in Buena Vista viele sehr gut bewertete Restaurants. Die Wahl fiel auf Simple Eatery, mit moderner US-amerikanischer Küche.

Das Restaurant teilte sich den Raum mit The Trailhead, einem Outdoor-Sportgeschäft. Simple Eatery war nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Bäckerei. Brote stapelten sich auf Wagen sowie hinter der Theke und fanden reissenden Absatz.

Reiner bestellte Black Angus Burger mit Kohlrabi Slaw und ich ein Chicken Sandwich und eine Chili-Soup. Wir setzten uns mit einer Nummer bewaffnet draussen an einen Tisch und warteten darauf, dass das Essen serviert wurde. Es windete kräftig. Reiner holte mir die Jacke aus dem Auto und wir mussten aufpassen, dass die Nummer nicht davonwehte.

Das Essen war fantastisch. Es fing mit der aromatischen Suppe an, die würzig war und genau die richtige Konsistenz hatte und ging mit saftigem Fleisch, knackigem Salat und vor allem mit einem himmlischen Brötchen weiter. Ich kam aus dem Schwärmen nicht heraus. Man merkte, dass frisch gebacken wurde.

Weiter ging’s. Wir kamen durch Leadville und einem weiteren Pass, dem Fremont Pass, mit einer Höhe von 3'450 Metern mitten in den Rocky Mountains. Auch über diesen Pass führt die Kontinentale Wasserscheide. Viel gab es nicht zu sehen. Noch immer blies der Wind heftig und es zogen Wolken auf.

Im weiteren Verlauf fuhren wir auf die Interstate 70. Wir hätten von Montrose Richtung Norden und schon viel früher die Interstate nehmen können, aber dann hätten wir viel vom farbenfrohen Colorado verpasst. Das wurde uns bewusst, als wir Meile um Meile auf der Autobahn zurücklegten.

Auf einmal zeigte das Navi einen Unfall an. Später wurden zwei Unfälle daraus und bald stauten sich die Autos. Spuren wurden gewechselt. Zwischen der ersten und der zweiten entstand eine Lücke, auf der ein Feuerwehrfahrzeug entlangfuhr. Ein Sheriff und ein Krankenwagen folgten, dann schloss sich die Lücke wieder. Ein Fahrzeug mit Aufschrift «Incident Response» passierte die Kolonne rechts.

Es dauerte ewig, bis wir von der Interstate an der Unfallstelle vorbei abgeleitet wurden. Rettungsfahrzeuge veranstalteten eine Lichtershow. Ich konnte einen Sattelschlepper am rechten Fahrbahnrand und einer in der Mitte zwischen den beiden Fahrrichtungen ausmachen. Im Nachhinein habe ich nachgelesen, dass zwei Sattelschlepper ineinander gekracht und ein weiterer Sattelschlepper mit einem Lieferwagen kollidiert waren. Einer der Fahrer musste in kritischem Zustand ins Spital gebracht werden.

Der Unfall hatte an meinen Nerven gezerrt. Als wir im La Quinta by Wyndham Denver Gateway Park eincheckten, war ich etwas zu wenig höflich zur Rezeptionistin, was mir im Nachhinein leidtat. Reiner beruhigte mich, so schlimm sei es nicht gewesen. Den Rest des Abends verbrachten wir damit, alles aus dem Auto ins Zimmer zu bringen, das Gepäck auszupacken und alles wieder ordentlich in den Koffern zu verstauen. Hunger hatten wir keinen mehr. Ein paar Kekse und Schokolade, die noch übriggeblieben waren, reichten an diesem letzten Abend vor dem Heimflug.

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.02.2024, 09:49 Uhr
Schade, dann ist diese tolle Tour auch schon gleich wieder vorbei.
Tolle Bilder wieder, besonders letzte Foto ist phantastisch, absolutes Sehnsuchtspotenzial.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: HomerJ14 am 02.02.2024, 10:29 Uhr
Ganz tolle Fotos wieder und sehr schade das die Reise schon vorbei ist.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 02.02.2024, 12:00 Uhr
Schade, dann ist diese tolle Tour auch schon gleich wieder vorbei.
Tolle Bilder wieder, besonders letzte Foto ist phantastisch, absolutes Sehnsuchtspotenzial.
Die Farben in Colorado sind einmalig. Wo man hinschaut, sieht es traumhaft schön aus.

Ganz tolle Fotos wieder und sehr schade das die Reise schon vorbei ist.
Ich finde es auch schade, dass nur noch ein Tag und das Fazit folgen werden, aber andererseits dauerte die Reise auch ordentlich lange und somit befürchte ich, dass wir den einen oder anderen bereits auf der Strecke verloren haben :D.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 02.02.2024, 12:57 Uhr
Zitat von: Culifrog
Ich finde es auch schade, dass nur noch ein Tag und das Fazit folgen werden, aber andererseits dauerte die Reise auch ordentlich lange und somit befürchte ich, dass wir den einen oder anderen bereits auf der Strecke verloren haben :D.
...bin noch da, aber die Colorado Pässe sind mega anstrengend mit dem Rad, schade, das es schon vorbei ist. :(
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 02.02.2024, 13:32 Uhr
Zum Schluss noch eine tolle Herbstlaubfärbung :applaus:.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 02.02.2024, 13:43 Uhr
Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas.

Wer auch immer das behauptet... Es ist sicherlich auf seine Weise eine schöne Strecke - aber mit solchen Superlativen wäre ich vorsichtiger. Wir sind schon mehrfach diese Strecke gefahren und sie ist auch schön, aber beispielsweise der Highway 95 Utah (Blanding bis Hanksville) und weiter der Highway 24, den finden wir beide mindestens genauso attraktiv, eigentlich noch schöner. Sie sind schwer vergleichbar, weil die Natur ganz anders ist. Aber ich kenne auch noch andere viele atemberaubend schöne Strecken in den USA, da ist der Millionen Dollar Highway auch nur einer von vielen.

Als wir das letzte Mal durch Ouray und Silverton gefahren sind, war Sliverton "tot" (das ist im Winter eine Geisterstadt) und es lag viel Schnee auf der Strecke. Das war Anfang April 2014 (glaube ich, müßte ich nochmal nachschauen). Es war knackekalt draußen.

In Colorado selbst kann man beispielsweise auch den sog. "The Silver Thread Scenic Byway" fahren, eine ebenfalls herrliche Strecke durch die Berge, am Rio Grande vorbei, ungefähr von South Fork bis Gunnison (Highway 149). Auch eine ganz wunderbare Strecke, vom Charakter ähnlich wie der Million Dollar Highway. Überraschend schön ist auch die Interstate 70 von Utah Richtung Denver (oder umgekehrt), würde man für eine Autobahn so nicht erwarten. Viele Urlauber meiden ja bewusst Interstates, weil sie meistens langweiliig sind, das trifft für die I70 aber nicht zu.

Ist wahrscheinlich auch alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Es gibt übrigens ein ganz tolles Buch von National Geographics, das nennt sich "Scenic Highway und Byways" in den USA, kann ich jedem nur ans Herzen legen. Da sind im Grunde alle sehenswerten Strecken der USA verzeichnet und dokumentiert. Siehe https://www.amazon.de/National-Geographic-Scenic-Highways-Byways-dp-1426219059/dp/1426219059
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 02.02.2024, 15:33 Uhr
Ich habe es gefunden - Ouray im April 2014.... tiefster Winter:

(https://rhalstenbach.de/bilder/USA2014/ouray1.jpg)

(https://rhalstenbach.de/bilder/USA2014/ouray2.jpg)

(https://rhalstenbach.de/bilder/USA2014/ouray3.jpg)

(https://rhalstenbach.de/bilder/USA2014/ouray4.jpg)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 02.02.2024, 15:50 Uhr
Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas.

Wer auch immer das behauptet... Es ist sicherlich auf seine Weise eine schöne Strecke - aber mit solchen Superlativen wäre ich vorsichtiger.
Das ist ja keine Behauptung von mir. Bei den Amerikanern ist alles das Grösste, Schönste, Höchste, Bunteste etc.

Trotzdem behaupte ich, dass sie zu den schönsten Strecken dazugehört.

Ich habe es gefunden - Ouray im April 2014.... tiefster Winter:

(https://rhalstenbach.de/bilder/USA2014/ouray1.jpg)
Sieht doch hübsch aus :)

Mit Schnee hatten wir im Oktober auch gerechnet, aber letztes Jahr war es dafür (zum Glück) noch zu warm.

Vor Ankunft des Zuges war Silverton bei uns eher noch leerer. Ohne diesen wäre das Städtchen vermutlich tot.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 05.02.2024, 09:34 Uhr
donnerstag, 19. Oktober 2023
bisons und andere tiere
Der Wecker klingelte um 05:30 Uhr. Oh Gott, war das früh! Trotzdem stand ich auf und duschte mich. Reiner liess ich schlafen, bis ich fertig war. Wir frühstückten, luden das Gepäck in den Kofferraum und checkten aus. Dieses Hotel musste ich mir merken. Es war sehr angenehm und das Zimmer gross. Ausserdem war es nur halb so teuer wie dasjenige, das wir zu Beginn der Reise verpasst hatten.

Nach dem Auschecken holten wir nach, was wir eigentlich für den ersten Tag geplant hatten: Wir gingen auf die Jagd nach Bisons im Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge. Auf dem Wildlife Drive trafen wir auf einen Hirsch am Wegesrand. Er äste unbekümmert weiter. Wir parkierten das Auto bei einem See und beobachteten die Wasservögel. An anderer Stelle spazierten wir zu einem Aussichtspunkt, wo die Wildtiere durch eine Wand geschützt waren, in die Gucklöcher für die Besucher angebracht worden waren. Auf der Weiterfahrt lugten Prärie Dogs aus Löchern, standen beobachtend herum, stiessen Warnpfiffe aus oder wuselten herum.
(https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/18_Denver/18-02-Denver-22.jpg)
Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge


Zum Schluss des Rundwegs waren tatsächlich die Bisons auszumachen. Einige der tonnenschweren Büffel grasten oder lagen herum. Wir besuchten das Visitor Center und drehten eine zweite Runde. In der Hoffnung, noch ein paar Tiere mehr zu sehen, liefen wir nochmals zu der Aussichtplattform mit den Gucklöchern, doch ausser Enten war nicht viel mehr anzutreffen. Die Prärie Dogs waren noch immer geschäftig und die Bisons waren nun zahlreicher und auf der anderen Strassenseite zu finden.
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge
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Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge

und tschüss
Schliesslich fuhren wir zum Zen Asian Sushi Bar & Grill. Mit hervorragendem Sushi schlossen wir in Denver in dem Restaurant ab, wo wir vor viereinhalb Wochen gestartet hatten. Dies war die letzte Gelegenheit für Shopping, doch uns gelüstete nach Natur. Für eine ganze Runde reichte die Zeit nicht mehr, aber trotzdem gefiel es uns beiden, nochmals ein paar Minuten im Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge zu verbringen, ehe es zum Flughafen ging.

Für 3.299 Dollar die Gallone tankten wir das Auto bei Murphy voll. Die Autoabgabe verlief, wie bisher immer bei Alamo, sehr entspannt. Reiner informierte den Mitarbeiter über den anstehenden Ölwechsel. Dieser schrieb eine Notiz an die Seitenscheibe, nahm den Schlüssel entgegen und meinte, sie würden den ausgerissenen Anhänger ersetzen, kein Problem.

Der Shuttlebus war voll, deshalb warteten wir auf den nächsten. Der Fahrer stieg aus und fragte uns, ob wir nicht mitfahren wollten. Nein, wir hatten Zeit. Auch der nächste Chauffeur war sehr freundlich. Er lud das Gepäck in den Bus und verstaute es routinemässig in der Ablage. Ordentlicher wäre es nicht möglich gewesen.

Beim Flughafen herrschte Chaos. Wir mussten uns durch die Menschenmengen kämpfen, um das Gepäck abzugeben. Danach war der Security Check fällig. Wir gingen an den Anstehenden vorbei, bogen um eine Ecke, noch eine und stellten uns ans Ende der riesigen Schlange. Es dauerte gefühlte Stunden, bis wir endlich bei der Security ankamen. Ich teilte dem Beamten mit, dass ich einen Knieersatz hatte. Er meinte, ich solle zur Line Nummer acht gehen, wo ein grosser Scanner stehen würde. Ob Reiner mitdürfe? Hat er auch ein künstliches Gelenk? Nein? Er soll trotzdem mit, damit wir uns nicht verlieren würden.

Der Gang durch den grossen Scanner war problemlos. Kein Abtasten war erforderlich. Nun war Warten angesagt, bis das Boarding startete. Der Flieger hob pünktlich ab. Der Flug war sehr angenehm, das Personal freundlich und das Essen gut. Viele Plätze waren frei. Hätten wir uns doch um ein Upgrade in die Business Class bemüht, die ebenfalls nur zur Hälfte gefüllt war.



Morgen folgt noch das bittere Ende und dann ist diese Reise auch schon wieder zu Ende :(
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 05.02.2024, 12:23 Uhr
Vielen Dank für die Mitnahme auf diese schöne Reise!
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 05.02.2024, 12:44 Uhr
Wunderbare Reise, ich freue mich umso mehr auf unsere eigene Reise im April. Einiges davon werden wir auch sehen.

Das Upgrade in die Business Class hättet Ihr selbst im Flieger noch bekommen können, das haben wir schon gesehen bei anderen. Der Purser macht das gerne, allerdings nicht geschenkt, das muss man bezahlen. Auf dem Flug von Heathrow nach Calgary (da haben wir es mitbekommen) wurden für den Wechsel von Eco nach Business 1.000 Pfund, Euro od. Dollar pro Person fällig, die Währung weiss ich nicht mehr, aber die waren halbwegs gleich. Pfund ist am wahrscheinlichsten.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 05.02.2024, 13:19 Uhr
Vielen Dank für die Mitnahme auf diese schöne Reise!
Gerne doch, ich habe mich über jeden Mitreisenden gefreut :).

Wunderbare Reise, ich freue mich umso mehr auf unsere eigene Reise im April. Einiges davon werden wir auch sehen.
Bin gespannt, wohin es Euch letztendlich verschlägt. Können wir uns auf einen Reisebericht freuen?

Das Upgrade in die Business Class hättet Ihr selbst im Flieger noch bekommen können, das haben wir schon gesehen bei anderen. Der Purser macht das gerne, allerdings nicht geschenkt, das muss man bezahlen. Auf dem Flug von Heathrow nach Calgary (da haben wir es mitbekommen) wurden für den Wechsel von Eco nach Business 1.000 Pfund, Euro od. Dollar pro Person fällig, die Währung weiss ich nicht mehr, aber die waren halbwegs gleich. Pfund ist am wahrscheinlichsten.
1'000 (was auch immer) wäre mir definitiv zu viel gewesen. Wenn, dann hätte ich es mir als Entschädigung für das Downgrade von Premium Economy in die Economy beim Hinflug gewünscht. Aber wie geschrieben, war auch die Premium Economy gut genug, es hat uns an nichts gefehlt.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Saguaro am 05.02.2024, 13:30 Uhr
Zitat
Für eine ganze Runde reichte die Zeit nicht mehr, aber trotzdem gefiel es uns beiden, nochmals ein paar Minuten im Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge zu verbringen, ehe es zum Flughafen ging.

Das war noch ein wunderbarer Abschluss der Reise :applaus: und viel besser als ein Stadtbummel.

Gibt es noch ein Fazit? Ansonsten :dankeschoen: für den tollen Reisebericht.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 05.02.2024, 13:32 Uhr
Zitat
Für eine ganze Runde reichte die Zeit nicht mehr, aber trotzdem gefiel es uns beiden, nochmals ein paar Minuten im Rocky Mountain Arsenal National Wildlife Refuge zu verbringen, ehe es zum Flughafen ging.

Das war noch ein wunderbarer Abschluss der Reise :applaus: und viel besser als ein Stadtbummel.

Gibt es noch ein Fazit? Ansonsten :dankeschoen: für den tollen Reisebericht.
Es gibt morgen noch den Anschlussflug und ein Fazit, leider keine Bilder mehr, die sind aufgebraucht :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Jack Black am 05.02.2024, 20:22 Uhr
1'000 (was auch immer) wäre mir definitiv zu viel gewesen. Wenn, dann hätte ich es mir als Entschädigung für das Downgrade von Premium Economy in die Economy beim Hinflug gewünscht.

Ok, also ein Upgrade aus Premium Economy ist sicherlich nochmal anders bepreist als aus Economy. Aber letztendlich hätte nur fragen geholfen. Das Downgrade auf dem Hinweg ist selbstverständlich an Unverschämtheit nicht zu toppen. Es ist einfach unfassbar, mit welcher Frechheit Airlines ihre Kunden vergraulen "dürfen", ohne wirklich mal bestraft zu werden. Von daher verstehe ich Deinen Wunsch nach Upgrade selbstverständlich. Aber das kann ein Purser natürlich nicht beurteilen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: wolfmark am 05.02.2024, 20:35 Uhr
Danke für euren faszinierenden und emotionalen Bericht, garniert mit gaaanz tollen Bildern
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.02.2024, 10:12 Uhr
freitag, 20. oktober 2023
bombenalarm
Um 11:35 Uhr in London angekommen, ärgerte ich mich masslos, weil wir das noch verschlossene, am Flughafen in Denver nach der Security gekaufte Wasser entsorgen mussten. Was für eine Verschwendung, zumal es bereits geprüft worden war.

Ursprünglich wäre unser Weiterflug um 15:15 Uhr geplant gewesen, doch bereits letzten Dezember wurden wir informiert, dass der Abflug auf 16:15 Uhr verschoben werden musste. Stundenlanges Warten war angesagt. Ich surfte im Internet. Gestern war der EuroAirport wegen Bombenalarms geräumt worden. Hoffentlich gab es heute keine Zwischenfälle. Doch tatsächlich war wieder eine Bombendrohung erfolgt, der Flughafen evakuiert und zahlreiche Flüge entweder gestrichen oder umgeleitet worden. Die Anzeigetafel zeigte für unseren Flug die neue Startzeit von 17:22 Uhr an. Das verschob sich noch ein paar Mal auf 17:31 Uhr, 17:41 Uhr und 17:43 Uhr.

Auf der Seite von EuroAirport war zu lesen, dass der Flughafen wieder frei sei. Nun änderte sich die Startzeit auf erst 17:34 Uhr, später auf 17:40 Uhr und das Gate wurde bekanntgegeben. Punkt sechs hoben wir ab und waren bereits um zwanzig nach acht in Basel. Der Pilot meldete, er sei schneller geflogen, er habe eine Abkürzung genommen.

Wieder war Warten angesagt, diesmal für die Einreise in die Schweiz und nach Frankreich. Zum Glück haben wir einen Schweizer und einen EU-Pass, so ging es nicht ganz so lang wie für die Brexit-Geplagten.

Wegen des vielen Gepäcks wurden wir in ein riesiges Taxi verfrachtet. Die Fahrweise unseres Chauffeurs gefiel mir gar nicht. Er fuhr aggressiv und schimpfte über das Chaos, das der EuroAirport veranstaltet hätte. Seiner Meinung nach hätte man den Flughafen bereits eine Stunde nach der Evakuierung wieder freigeben können. Kein Bus und kein Taxi sei mehr gefahren. Die Leute seien einfach im Regen stehen gelassen worden. Ich fand, dass man Bombendrohungen immer ernst nehmen muss, sagte aber nichts. Stattdessen beobachtete ich schockiert das Taxameter, das im Sekundentakt einen höheren Betrag anzeigte. Letztendlich mussten wir für die paar Kilometer 52.30 Franken löhnen. Willkommen zu Hause!

fazit
Es war viel, sehr viel. Aber wo hätten wir sparen können? Keinen Park, keine Strasse, keine Aussicht hätten wir missen wollen. Besonders beeindruckt waren wir von den Carlsbad Caverns - einerseits wegen den faszinierenden Tropfsteinhöhlen und andererseits wegen den hunderttausenden von Fledermäusen.

Ein weiteres Highlight waren die Gewitter in El Paso und im White Sands National Park. Die Blitze mit dem gleichzeitigen Sonnenuntergang waren herrlich anzusehen. Auf den Gipsdünen zu wandern hatte unglaublich viel Spass gemacht und würde ich gerne wiederholen.

Das Chiricahua National Monument hatte mich mit seiner Schönheit am meisten überrascht. Die Touren mit den Navajo-Guides, die Menschen, die wir getroffen hatten und auch die Sonnenfinsternis werden mir positiv in Erinnerung bleiben.

Nicht so schön waren die verpassten Flüge bei der Hinreise, das Warten in London beim Rückflug und die Taxifahrt nach Hause. Aber so unangenehm diese Dinge waren, die schönen Momente und wertvollen Erinnerungen überwiegen alle noch so misslichen Erlebnisse um Welten!

Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.02.2024, 11:19 Uhr
Ich habe extra den letzten Tag abgewartet, um mich jetzt ganz herzlich fürs Mitnehmen zu bedanken.
Es war eine wundervolle Reise mit vielen unvergesslichen Erlebnissen, die Du in Wort und Bild sehr anschaulich geschildert hast.
Vielen Dank dafür, Gaby.

Der Anfang und das Ende waren leider ziemlich stressig, aber wie Du schon in Deinem letzten Satz sagst, wird wohl vor allem das Schöne in Erinnerung bleiben.

Du hast ja bereits angekündigt, dass die nächste Reise schon wieder bevor steht. Wo immer sie Euch auf hinführt, alles Gute dafür und vielleicht dürfen wir davon ja auch wieder einen Bericht lesen.  :)
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.02.2024, 13:12 Uhr
Ich habe extra den letzten Tag abgewartet, um mich jetzt ganz herzlich fürs Mitnehmen zu bedanken.
Es war eine wundervolle Reise mit vielen unvergesslichen Erlebnissen, die Du in Wort und Bild sehr anschaulich geschildert hast.
Vielen Dank dafür, Gaby.

Der Anfang und das Ende waren leider ziemlich stressig, aber wie Du schon in Deinem letzten Satz sagst, wird wohl vor allem das Schöne in Erinnerung bleiben.

Du hast ja bereits angekündigt, dass die nächste Reise schon wieder bevor steht. Wo immer sie Euch auf hinführt, alles Gute dafür und vielleicht dürfen wir davon ja auch wieder einen Bericht lesen.  :)
Danke für die netten Worte :-)

Diesmal geht es nach Spanien. Einen Reisebericht werde ich bestimmt erstellen, aber ich denke nicht, dass ich ihn hier, in einem USA-Forum, veröffentliche. Wen es aber interessiert, kann gerne einen Blick auf meine Website https://gaby.ch/ (https://gaby.ch/) werfen.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: Route68 am 06.02.2024, 13:32 Uhr
Zitat von: Saguaro
Das war noch ein wunderbarer Abschluss der Reise :applaus: und viel besser als ein Stadtbummel.

Dem schließe ich mich an, habe am letzten Tag auch nicht gebummelt
Zitat von: Saguaro
Gibt es noch ein Fazit? Ansonsten :dankeschoen: für den tollen Reisebericht.
Ich kann es nicht besser sagen...
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: mrh400 am 06.02.2024, 14:26 Uhr
Einen Reisebericht werde ich bestimmt erstellen, aber ich denke nicht, dass ich ihn hier, in einem USA-Forum, veröffentliche.
:?: wäre doch schön auch hier =>https://forum.usa-reise.de/reiseberichte-abseits-von-usa-und-kanada/
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: partybombe am 06.02.2024, 16:16 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht.
Schon beim Lesen habe ich gut mitbekommen, dass das Ende, aber auch der Start holprig bis stressig war. Dein Bericht enthält detaillierte Erläuterungen, die mich gut mitgenommen haben. Aber das tollste sind für mich die wunderschönen Fotos, wo die farblichen Details des Herbstes herausragen! :applaus: :applaus: :applaus:
 :dankeschoen:
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: HomerJ14 am 06.02.2024, 18:06 Uhr
Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Die Vorfreude auf Oktober ist  noch größer geworden.
Titel: Antw: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen
Beitrag von: HeikeME am 06.02.2024, 21:45 Uhr
Danke das wir mitreisen durften.