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Autor Thema: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen  (Gelesen 18846 mal)

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mrh400

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Oh, der Teardrop Arch
:?: wirklich? Schaut für mich oben anders aus.

http://tinyurl.com/37kxwzdm
Gruß
mrh400

Doreen & Andreas

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Oh, der Teardrop Arch
:?: wirklich? Schaut für mich oben anders aus.

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Nicht? Ich dachte, von der anderen Seite her gesehen.
Aber ich kann mich auch irren... war da hinten selbst noch nicht.
Viele Grüße,
Andreas
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Culifrog

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Oh, der Teardrop Arch, das aller-aller-erste Bilderrätsel von Easy Going hier im Forum  8)
Die Älteren werden sich erinnern...  :lol:

Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen. Die Navajos geben den Felsformationen übrigens keine Namen. Die haben sie von den Touristen übernommen und machen ihnen damit eine Freude. Dies hatte unser Guide uns erklärt.

Culifrog

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Tolle Bilder :applaus:.

Der Kunde ist bei den Navajos halt nicht König. Was sollen die sich auch bemühen, die Touris kommen trotzdem.
Zumindest nicht beim Clan, der The View und das Drumherum betreibt. Mir kam vor, dass sich auch die Clans untereinander nicht gut verstanden. Während unser Guide im Canyon de Chelly sich mit den anderen Guides unterhielt oder sie zumindest grüsste, ignorierte derjenige im Monument Valley fast alle.

Culifrog

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sonntag, 15. oktober 2023
kurven und höhenangst
Heute schliefen wir aus und standen erst um halb sieben auf. Gemütlich packten wir unsere Sachen zusammen, checkten aus und fuhren zum Twin Rocks Cafe um zu frühstücken. Reiner bekam zu seiner Omelette ein himmlisches Fry Bread, welches ich ihm zum grössten Teil wegass. Aber auch meine Blue Corn Pancakes waren sehr lecker. Wir wurden ausgesprochen freundlich bedient, obwohl wegen der gestrigen Sonnenfinsternis das Lokal brechend voll war.

Twin Rocks in Bluff

Twin Rocks in Bluff

Twin Rocks in Bluff

Twin Rocks in Bluff

Das Ereignis hatte seine Spuren hinterlassen. Die Geldautomaten waren leer, die Tankstellen hatten kaum mehr Benzin und das wenige, das sie hatten, verkauften sie für teures Geld. Wir tankten nicht voll, aber genug, um nicht auf der Strecke stehenzubleiben.

Eigentlich war heute ein Fahrtag und es sollte Richtung Colorado gehen. Doch vorher wollten wir den Moki Dugway hoch- und runterfahren. Am Fusse dieser Passstrasse montierten wir die GoPro am Auto und filmten die Kehren. Die Aussichten waren grandios, hoffentlich hatte die GoPro dies auch mitbekommen. Oben angekommen wollte Reiner wenden, doch ich setzte meinen Kopf durch, zum Muley Point zu fahren. Noch einmal wollte ich einen Blick auf die Windungen des San Juan River werfen. Reiner blieb im Auto zurück, während ich die Aussicht fotografierte. War er sauer? Hatte ich etwas falsch gemacht? Nein, er mag einfach nicht ohne Geländer in die Tiefe blicken, das verbot ihm seine leichte Höhenangst.

Muley Point

Muley Point

Muley Point

Muley Point

Kehre für Kehre folgten wir dem Moki Dugway nach unten. Bei der Einfahrt zum Valley of the Gods wollte ich kurz die mobile Toilette aufsuchen, schloss aber die Tür so schnell wieder von aussen, so schnell konnte man nicht mal zugucken.

Moki Dugway

Moki Dugway

Sollten wir nochmals durch das Valley of the Gods fahren? Ich war dagegen, doch diesmal setzte sich Reiner durch. Ein paar Autos, Wohnmobile und Pick-Ups kamen uns entgegen, aber die meisten Plätze waren geräumt und so sauber, als ob nie ein Event stattgefunden hätte. Ich war sehr überrascht. Jedes Fitzelchen Papier, jedes Stück Plastik, alles war aufgehoben und mitgenommen worden. Lediglich bei den verbliebenen Autos lag noch Unrat herum, aber ich war zuversichtlich, dass auch dieser ordnungsgemäss entsorgt oder verräumt wurde.

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

Valley of the Gods

willkommen in colorado
Zurück auf der Strasse fuhren wir wieder nach Bluff und weiter dem San Juan River entlang Richtung Colorado. In Montezuma Creek tankten wir den Hyundai voll. Dafür musste ich ins Innere der Tankstelle, einen bestimmten Betrag blocken lassen. Das gab mir die Gelegenheit, die saubere Toilette aufzusuchen. Mit vollem Tank und leerer Blase ging es weiter dem Highway 262 entlang, der immer wieder von herbstlich gelb gefärbten Bäumen flankiert wurde.

Bei Aneth bogen wir in die Ismay Trading Post Road ab. Dies war zwar eine Abkürzung, aber die Fahrzeit verlängerte sich aufgrund der schmaleren Strasse um ein paar Minuten. Das waren gut investierte Minuten, denn die Landschaft war wunderschön. Kurz vor dem Sand Canyon and Rock Creek Trailhead stand die Polizei bei einem verunfallten Auto. Wir machten ein paar Bilder von der Gegend und setzten unsere Fahrt fort in der herrlichen Natur mit dem Herbstlaub am Wegesrand.

Sand Canyon and Rock Creek Trailhead

Sand Canyon and Rock Creek Trailhead

In Cortez kehrten wir in der Wild Edge Brewing Collection ein. Das industrielle Ambiente war genau nach unserem Geschmack. Die charmante Bedienung erklärte uns, dass sie nur Pretzel oder Knabberzeugs anbieten könne. Wir bestellten eine Brezel mit Honigsenf und Frischkäse. Welches Bier passte dazu? Wir bekamen kleine Probiergläschen mit hausgemachten Bieren und wählten für mich ein helles und für Reiner ein dunkles aus. Die Brezel war ofenfrisch, der Frischkäsedip und vor allem der Senf dazu schmeckten uns.

Wild Edge Brewing Collection

Die Weiterfahrt führte an weiteren gelben Bäumen vorbei. Manche waren bereits kahl, was der herrlichen Landschaft keinen Abbruch tat. Wir checkten gegen sechs im Holiday Inn Express Durango Downtown – Animas River ein. Unser Zimmer verfügte über einen kleinen Balkon mit Blick auf den Fluss. Ich nahm im bequemen Sessel Platz und wollte etwas im Internet surfen, da stellte ich entsetzt fest, dass ich meinen Stift zum Tablet verloren hatte. Verzweifelt suchten wir ihn auf und unter dem Sessel und Reiner leuchtete mit einer Taschenlampe in jede Ritze des Autos, doch der Stift blieb verschwunden. Er konnte eigentlich nur in Bluff im Bett liegen, wo ich das Tablet am frühen Morgen das letzte Mal verwendet hatte. Ich schrieb die Unterkunft an, doch sie blieb mir bis heute eine Antwort schuldig.

Blick aus dem Hotelzimmer

Blick aus dem Hotelzimmer

 

partybombe

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Es geht mit strammen Tempo voran.
Und es gibt - neben dem Text - wunderschöne Bilder zu bewundern; macht so richtig Spaß sich auf den nächsten Urlaub zu freuen. :dankeschoen:

Doreen & Andreas

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Oh, der Teardrop Arch, das aller-aller-erste Bilderrätsel von Easy Going hier im Forum  8)
Die Älteren werden sich erinnern...  :lol:

Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen. Die Navajos geben den Felsformationen übrigens keine Namen. Die haben sie von den Touristen übernommen und machen ihnen damit eine Freude. Dies hatte unser Guide uns erklärt.
Ah, wieder was gelernt...
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen.

Den Moccasin Arch hatte ich auch schon im Verdacht wegen der Streifen unten am Fels. Nur oben war ich im Zweifel - aber das kann wirklich am Aufnahmestandort sowie Format und Verzerrung liegen.
Gruß
mrh400

Culifrog

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Es geht mit strammen Tempo voran.
Und es gibt - neben dem Text - wunderschöne Bilder zu bewundern; macht so richtig Spaß sich auf den nächsten Urlaub zu freuen. :dankeschoen:
Freitag nächste Woche gehe ich in die Ferien, bis dahin will ich fertig werden, deshalb (fast) täglich ein weiterer Tag :)

Culifrog

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Nein, es ist nicht der Tear Drop Arch. Es könnte der Moccasin Arch gewesen sein. Durch das Hochkant-Panorama ist die Perspektive sehr verzogen.

Den Moccasin Arch hatte ich auch schon im Verdacht wegen der Streifen unten am Fels. Nur oben war ich im Zweifel - aber das kann wirklich am Aufnahmestandort sowie Format und Verzerrung liegen.
Wir standen rechts an der Felswand und unser Guide nahm ein Panorama ausgehend von unseren Füssen bis hoch zu dem Loch auf.

Culifrog

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montag, 16. oktober 2023
dampf-lok
Ich stand wieder früh auf und Reiner folgte mir bald. Das Frühstück war gut und der Blick auf den Animas River war sehr nett. Wir machten Pläne, zwischen Weihnachten und Neujahr nach Wien zu Reiners Familie zu fahren. Reiner fragte seine Schwester per WhatsApp, ob sie dann anzutreffen sein würde. Es dauerte nicht lange, da folgte ihre positive Antwort. Es schien ihr besser zu gehen.

Nach dem Frühstück gingen wir über die stark befahrene Strasse in die historische Altstadt von Durango bis fast zum Bahnhof. Um neun Uhr tutete es laut und begann zu dampfen. Der Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad hatte ihre Fahrt aufgenommen. In sehr gemütlichem Tempo rollte der Zug an uns vorbei. Die Wagen waren voll besetzt, die Leute winkten uns fröhlich zu.

Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad

Silverton Steam Train der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad

Wir schauten uns im Bahnhof und dem dazugehörigen Shop etwas um, wurden aber nicht fündig. Es gäbe zwar einen Pulli, der mir gefallen hätte, aber ohne ihn anzuprobieren, wollte ich ihn nicht kaufen. Zurück auf der Main Avenue schauten wir in die verschiedenen Schaufenster und traten in einige Shops ein, die inzwischen ihre Türen geöffnet hatten. Die meisten waren für Halloween geschmückt oder sie hatten das Thema Weihnachten auf dem Programm. Ganz skurril wurde es, wenn die beiden Themen gemischt wurden.

Bahnhof Durango

Bahnhof Durango

Bahnhof Durango

Schaufenster an der Main Avenue Durango

Ich überlegte, eine Halskette zu kaufen. Sie war eingepackt, sodass ich die Länge nicht sehen konnte. Ob die wohl lang genug wäre? Ich fragte die Verkäuferin, doch die hatte keine Fantasie, wie wir das hätten herausfinden können. Ich legte die Kette zurück und war verwundert, wie wenig ambitioniert sie war, mir etwas zu verkaufen.

hiobsbotschaft
Zurück beim Hotel schnappten wir uns das Auto und fuhren zum Mesa Verde National Park und statteten dem Visitor Center einen Besuch ab. Ich lauschte, wie die Ranger anderen Besuchern Tipps für Wanderungen und Besichtigungen gaben.

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Während wir in den Park einfuhren, erhielt Reiner eine Nachricht von seinem Bruder. Das verhiess nichts Gutes. Statt die Aussicht zu bewundern, rief Reiner ihn von einem Viewpoint aus an. Wie befürchtet, hatte dieser eine Hiobsbotschaft zu verkünden. Die Schwester der beiden hatte eine niederschmetternde Diagnose bekommen. Noch sei Zeit, sie zu sehen, aber Weihnachten sei es vermutlich zu spät.

Dies mussten wir erstmal verarbeiten. Wie durch einen Schleier nahmen wir die Landschaft wahr. Wir blieben bei den verschiedenen Punkten stehen, schauten die Ruinen von dort an und wanderten auch ein paar kleinere Strecken, aber so richtig bei der Sache waren wir nicht.

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Mesa Verde National Park

Am späteren Nachmittag fuhren wir ins Hotel zurück. Reiner buchte sich einen Flug für nächste Woche nach Wien und ein Hotel, damit er seine Schwester treffen konnte. Ich nehme es hier vorweg: Die Geschwister haben eine nette Zeit zusammen verbracht. Reiner ist erleichtert, sich von seiner Schwester persönlich verabschiedet zu haben. Am 18. November ist sie ihrer schweren Krankheit erlegen. Wir sind unendlich traurig.

Nun aber zurück zu erfreulicheren Themen, zum Beispiel zum Essen. Dafür gingen wir in die Main Avenue zu Carver Brewing Co. Es war «Oktoberfest», das heisst, es gab vermeintlich deutsche Gerichte und nach deutscher Art gebrautes Bier. Beides war ganz nach meinem Geschmack und die süsse Kellnerin tat ihr Übriges, uns einen netten Abend zu bescheren.

Carver Brewing Co

 

Doreen & Andreas

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Oh je, das war dann trotz der schönen Umgebung ein Tag für die Tonne.
Meine aufrichtige Anteilnahme...

Man sieht Reiner auf dem letzten Foto auch ganz deutlich an, dass es wohl kaum das Essen war, das ihm hier durch den Kopf ging.
Viele Grüße,
Andreas
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Saguaro

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Nachträglich noch herzliches Beileid!
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Culifrog

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Nachträglich noch herzliches Beileid!

Oh je, das war dann trotz der schönen Umgebung ein Tag für die Tonne.
Meine aufrichtige Anteilnahme...

Man sieht Reiner auf dem letzten Foto auch ganz deutlich an, dass es wohl kaum das Essen war, das ihm hier durch den Kopf ging.

Herzlichen Dank

Culifrog

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dienstag, 17. oktober 2023
es dampft schon wieder
Wir verliessen Durango. Vorher war aber dringend eine Autowäsche fällig. Dem weissen Gips von den White Sand Dunes haftete nun der rote Utah-Staub an. In Utah hatte jedes Fahrzeug diesen Look, aber in Colorado fiel unser dreckiges Auto auf und ich schämte mich in Grund und Boden. Das günstigste Programm reichte, um die Karosserie wieder dunkelgrau hinzukriegen. Nur ein paar kleine, verborgene Stellen verrieten die gefahrenen Gravel Roads und Sandpisten.

Was nun folgte, war meiner Meinung nach die schönste Strecke unseres Roadtrips. Sie verlief entlang des Animas River auf der rechten und der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad auf der linken Seite in den San Juan National Forest. Für das volle Herbstprogramm des Laubs waren wir etwas spät dran, aber viele Espen leuchteten noch im schönsten Gelb.

Da vorne dampfte es, wir hatten den Silverton Steam Train eingeholt, der gemächlich von Durango nach Silverton unterwegs war. Wir folgten weiter der U. S. Route 550 und bogen zum Haviland Lake ab. Nach einem kurzen Stopp an diesem idyllischen See passten wir an einer übersichtlichen Stelle den historischen Zug ab und warteten, bis die winkenden Passagiere an uns vorbeigefahren waren.

Silverton Steam Train

Silverton Steam Train

Silverton Steam Train

Silverton Steam Train

Silverton Steam Train

Im weiteren Verlauf fuhren wir am Electra Lake vorbei und kamen zum Coal Bank Pass. Dafür, dass wir uns auf einer Höhe von 10'640 Fuss (3'243 Meter) befanden, waren die Temperaturen erstaunlich mild. Eine Jacke brauchten wir dennoch, als wir ein paar Schritte gingen, um zu schauen, wie der Blick vom Ende des kleinen Weges war. Schnee lag keiner, nicht einmal die Berge waren stark verschneit. Die Aussicht wurde durch Bäume versperrt und war deshalb weniger spektakulär als erhofft.

Weiter gings zum Molas Pass, der mit 3'325 Meter sogar noch höher lag, von wo wir einen wunderbaren Panoramablick auf den Molas Lake, den Animas River Gorge und den Snowdown Peak hatten.

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Von Durango nach Silverton

Kurz nach zwölf trafen wir in Silverton, einer kleinen Gemeinde auf 2'837 Metern Höhe, ein. Das Städtchen war das Ende der Durango & Silverton Narrow Gauge Railraod und bald sollte der Zug ankommen. Doch wo war der Bahnhof? Wir wurden fündig, aber das sah aus, als ob dort längst kein Zug mehr gehalten hätte. Es war ein verlassenes, heruntergekommenes Gebäude.

Im Internet fand ich die «Silverton Train Station» auf der East 12th Street. Mitten auf der Strasse hörten die Schienen auf und es war kein Bahnhof zu erkennen. Das konnte es also auch nicht sein. Noch einmal zum Bahnhof und doch wieder zurück dorthin, wo mitten im Städtchen die Schienen endeten. Wir parkierten, stiegen aus und lasen auf einem Schild, dass wir tatsächlich am richtigen Ort angekommen waren.

Silverton

Silverton

Silverton

Silverton

Silverton

Silverton

Silverton

Silverton

Gleich gegenüber war das High Noon Hamburgers. Wir holten uns Getränke und setzten uns auf die kleine Terrasse mit perfektem Blick auf die Kreuzung, wo bereits ein paar Leute und ein Fotograf die Ankunft des Zuges erwarteten.

Silverton

Von weitem konnte man den Dampf sehen und die Lok tuten hören. Das war unser Zeichen. Ich stellte mich mit der GoPro direkt ans Ende der Schienen. Das würde bestimmt cool aussehen, wenn der Zug auf mich zufährt.

Mit einer saftigen Verspätung bog der Zug um die letzte Kurve. Leider war vor die historische Lok ein orangefarbener Zugwagen gehängt worden, der nicht annähernd so attraktiv war, wie die dampfende alte Dame. Die Menschen stiegen aus und strömten in alle Richtungen. Einige stürmten die umliegenden Restaurants und Shops, andere gingen strammen Schrittes geradeaus, rechts oder links, wo weitere Lokale darauf warteten, ihre lukullischen Genüsse stillen zu können. Für eine kurze Zeit war Silverton voller Leben. Wir warteten nicht, bis der Zug wieder zurück nach Durango aufbrach, sondern setzten unsere eigene Reise fort.

Ankunft des Silverton Steam Train

Ankunft des Silverton Steam Train

Ankunft des Silverton Steam Train

Ankunft des Silverton Steam Train VORHER

Ankunft des Silverton Steam Train NACHHER

million dollar highway
Es heisst, der Million Dollar Highway sei die schönste Strasse Amerikas. Er führt von Silverton nach Ouray über den 3'358 Meter hohen Red Mountain Pass und angeblich sei die Fahrt auf der Passstrasse nicht ungefährlich. Schön war der Streckenabschnitt, das war keine Frage, aber gefährlich? Die gut ausgebaute, zweispurige Strasse bot jede Menge herrlicher Ausblicke, war aber sehr gut zu befahren, zumal kein Hauch von Schnee lag. Möglicherweise war von einer alten Strassenführung die Rede.

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Besonders gut gefiel mir der Red Mountain Overlook mit spektakulärem Ausblick auf rote Berge und alte Bergbaustrukturen. Ein Bock der 1979 eingestellten Idarado Mine war zu sehen. Sie hatte Blei, Silber und Zink sowie geringere Mengen Gold und Kupfer produziert. Während des Zweiten Weltkrieges war Idarado ein grosser Lieferant von dringend benötigtem Blei und Zink gewesen.

Red Mountain Overlook

Red Mountain Overlook

Red Mountain Overlook

Je nördlicher wir kamen, desto mehr war das Laub bereits von den Bäumen gefallen. Was für eine Pracht musste das gewesen sein, als es noch in allen Farben geleuchtet hatte. Wir hielten kurz beim Crystal Lake und bei Bear Creek Falls, wo sich das Wasser in die Tiefe stürzte. Dann war der Million Dollar Highway zu Ende, wir hatten Ouray erreicht. Hübsche Gebäude zierten die Kleinstadt mit nicht einmal 900 Einwohnern. Uns war aber nicht nach Stadtspaziergang, also fuhren wir weiter nach Ridgway, wo wir im Cinamarron Cafe & Bookshop Kaffee und Chai trinken gingen. Im Innern des netten Cafés waren Besucher dabei, Bücher zu lesen, wir aber gesellten uns mit den warmen Getränken draussen zu einer Gruppe Radfahrern, die gerade Pause machte.

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Von Silverton nach Montrose

Wir kamen in Montrose an, einer Kleinstadt mit etwas mehr als 20'000 Einwohnern, und checkten in der Minecart Motor Lodge ein. In der Art eines typischen Motels waren die Zimmer U-förmig um die Lobby und den Pool herum angeordnet. An der Rezeption war niemand, ein Schild verwies auf eine Telefonnummer, die wir anrufen sollten. Ich zierte mich ein bisschen, da kam aus dem Backoffice auch schon ein junger Mann mit knallroten Augen an. Er jammerte, wie heiss es sei, dabei waren es gerade mal 24 Grad Celsius. Ob er etwas geraucht hatte oder nur beim Fernsehen eingeschlafen war, vermochte ich nicht zu beurteilen, aber auf jeden Fall war er sehr freundlich und hilfsbereit. Er händigte uns die Schlüssel aus und nannte uns die Frühstückszeiten.

Das «Deluxe Doppelzimmer» entpuppte sich als riesigen Raum mit zwei Schlafnischen. Auf der linken Seite war vor dem Queensize-Bett mit zwei Nachttischchen ein runder Tisch und zwei Stühle und rechts befand sich ebenfalls ein Queensize-Bett mit einem Nachttisch und einem Schreibtisch davor. Zwischen den beiden Schlafnischen war eine Mininasszelle mit einem Lavabo, einem WC und einer kleinen Dusche.

Bei Zimmers BBQ, Burgers & Beers, nur knapp dreihundert Meter die Strasse hinunter, beschlossen wir den Abend mit Wings, Brisket und Oktoberfest-Bier. Zu den Wings gab es eine göttliche, hausgemachte Sauce und den besten Cole Slaw sowie einen sehr leckeren Gurken-Zwiebel-Salat.