Samstag, 29.08.09Bäume, Wald und Wasser Um 6.30 h sind wir wach, machen Frühstück und nach den weiteren Notwendigkeiten eines so früh beginnenden Tages sind wir eine Stunde später on the road. Auf der 2 geht es gen Norden und wir sehen Wald, Wald und nochmals Wald. Tiere lassen sich keine blicken. Diese Einsamkeit muss man erst mal „verdauen“; käme uns nicht ab und an ein Auto entgegen würden wir glauben, wir sind hier ganz allein. Das Wetter sieht recht passabel aus; es ist bewölkt, aber die Sonne kommt immer wieder durch und beleuchtet die Szenerie.
Klondike Highway
An der Braeburn Lodge halten wir und kaufen uns eine riesen Cinnamon Roll, eine weit bekannte Spezialität, die wir von verschiedenen Leuten empfohlen bekommen haben. Wir passieren Carmacks, das nur aus einer Tankstelle mit Shop und ein paar Häusern zu bestehen scheint; hier ist nichts los, auch an einem Samstag nicht. Danach kommen die Five Finger Rapids, eine gefährliche Engstelle für die Flussdampfer auf dem Weg nach Dawson City. Pelly Crossing hat auch nicht mehr zu bieten als Carmacks, weshalb wir auch nicht anhalten und es weiter nach Stewart Crossing geht.
Five Finger Rapids
Yukon River
An der einzigen Tankstelle füllen wir den Tank auf und zweigen ab auf die 11 nach Mayo. Mittlerweile ist es nach 13.00 h und wir halten an einer Bucht direkt an der Straße für ein paar Sandwiches. Wie gut, dass wir in unserem Schneckenhaus hintendrauf alles haben; trocken, warm und gemütlich zum sitzen. Am Devils Ellbow machen wir Halt und laufen zum Viewpoint. Hier könnte wenn man denn könnte, Elche sehen, die hier leben. Am Samstagnachmittag haben die Tiere aber wohl auch frei und so gehen wir leer aus.
Weiter geht’s und die Strecke zieht sich; wir lassen Mayo rechts liegen und fahren weiter nach Keno auf dem Silver Trail. Die Straße wird zur Gravelroad und die ist, nachdem es jetzt zu nieseln begonnen hat, nass und schmierig. Da wenig Verkehr, fahren wir in der Mitte; das Bankett ist gefährlich weich und die Straße zu beiden Seiten richtig abschüssig. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir Keno erreicht; eine Ghosttown, in der noch 25 Seelen leben; der Ort wirkt trotzdem ziemlich trostlos. Die Hauptattraktion ist ein Museum zur Goldgewinnung.
Keno
Wir sehen uns kurz um und fahren dann hoch zum Signpost; die Strecke geht satt den Berg hinauf und ist ziemlich rauh, aber da muss unser Gefährt durch. Wir befinden uns schließlich über der Baumgrenze und die Alpine Tundra ist schön bunt; leider zieht es immer mehr zu und es beginnt erneut zu nieseln. Die Temperatur ist mittlerweile auf lausige 6 °C gesunken, dazu weht ein eisiger Wind. Am Signpost machen wir noch ein paar Bilder, halten uns aber nicht länger als notwenig und es geht wieder den Berg runter und bis nach Mayo.
Signpost Hill
Signpost Hill
Signpost
Als wir kurz vor Mayo nochmal einen Creek queren, entdecken wir zu unserer großen Freude in der Entfernung einen Weißkopfseeadler. Andy packt das Tele aus und fotografiert; Elke beobachtet den großen majestätischen Vogel mit dem Fernglas und entdeckt, dass der Adler sich mit einem Raben zankt, wir sind ganz aus dem Häuschen. In Mayo einmal kurz durch die City gefahren; viel gibt es auch hier nicht zu sehen und da wir noch jede Menge Tageslicht und Zeit haben fahren wir wieder zurück nach Stewart Crossing. Da kein Campground weit und breit in Sicht, bleiben wir heute Nacht wild am Stewart River stehen, nicht weit von der Straße entfernt. Elke ist heute etwas angeschlagen. Andy bekommt noch ein schnelles Abendessen und dann verschwindet Elke in der Koje. Andy geht noch ein wenig raus, lädt die Bilder des Tages und dann ist auch für ihn Feierabend.
Gefahren: 546 km
Übernachtung: „wild“ am Stewart River