Tag 15: Belle Isle und die liebe TechnikNach dem Frühstück und Abwasch packten wir unser Gepäck und verließen das gemütliche Apartment. Auschecken war unnötig, das ging in diesem Fall wirklich automatisch. Davon abgesehen war der Concierge mal wieder nicht an seinem Platz.
Nachdem das Gepäck im Auto verstaut war, gingen wir zum People Mover zurück und fuhren bis Greektown. Das Viertel wurde um 1900 von griechischen Einwanderern bewohnt und in den 1920er-Jahren verwandelte es sich zum Amüsierviertel. Zwei Kasinos siedelten sich an.
Vielleicht kann man sich entlang den 500 m bei Nacht amüsieren, doch tagsüber wirkt die Gegend ziemlich verschlafen, wie auch der Rest von Detroit. Wir stiegen wieder in den People Mover und an der Haltestelle neben dem Parkplatz aus. Am Rückflugtag ist bei uns immer die Luft raus und das trübe, nasskalte Wetter machte es nicht besser.
Wir fuhren über die Brücke zur Belle Isle.
Das ist eine 397 ha große Insel im Detroit River und ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Für den Sunset waren wir zu früh, aber ein bisschen Sonne wäre schon toll gewesen.
Das ist die südliche Spitze der Insel mit Sicht auf rechts Detroit und links Windsor.
Wir freuten uns zu früh, dass es hier sanitäre Anlagen gibt, denn die waren alle verschlossen.
Der Nancy Brown Peace Carillon ist ein Friedensdenkmal mit einem Glockenspiel.
Eine dreispurige Einbahnstraße umrundet die Insel.
Wir fuhren bis zum Conservatory weiter, doch das ehemalige Gewächshaus ist außer Betrieb.
Am großen Parkplatz gibt es weitere Toiletten und die waren leider auch verschlossen.
Gegenüber befindet sich das Aquarium, das 1904 eröffnet wurde und somit das älteste, noch betriebene in den USA ist.
Eintritt kostet es nicht, aber am Eingang freut man sich über eine Spende. Meine erste Frage war natürlich, wo die Toiletten sind. Tja, die Insel hatte seit dem frühen Morgen kein Wasser
und deshalb waren alle WC’s geschlossen.
Jetzt guckten nicht nur die Fische etwas angespannt aus der Röhre
.
Den Piranhas war das egal, denn die können jederzeit unbemerkt Pipi machen.
Der Albino Krallenfrosch ist die Lieblingsamphibie einer der Aufsichtspersonen. Er kann sehr lange unter Wasser bleiben und holt nur kurz Luft, da er aufgrund seiner hellen Farbe leichte Beute ist.
Mit übervollen Blasen konnten wir uns beim besten Willen keine Vorträge anhören und verabschiedeten uns schnell von den herzlichen Damen. Aufgrund der Einbahnstraße mussten wir den Rest der Insel noch abfahren und dann ging’s schnell über die Brücke. Da es ohnehin Zeit zum Mittagessen war, machten wir in einem Family-Restaurant Halt. Die Erleichterung war groß
.
Unser Rückflug sollte um 18:35 Uhr starten und Otto bis 16 Uhr zurückgebracht werden. Etwas Zeit überbrückten wir mit dem Bummel durch eine kleine Mall und Otto bekam von uns seine letzte Tankfüllung zum Preis von 3,249 $/Gallone. Die Rückgabe vom Auto war gegen 15 Uhr schnell erledigt. Der Alamo-Mitarbeiter notierte, dass es einen Rückruf vom Jeep Compass gab und das war es auch schon. Wir sind mit Otto pannenlose 1484 Meilen gefahren.
Der Shuttlebus brachte uns zum McNamara Terminal. Wir konnten gleich einchecken und gingen zur Security. Als mein Rucksack durchleuchtet wurde, rief der Officer, wem der gehört. Etwas erschrocken meldete ich mich und er fragte, ob da tatsächlich Cinnamon Rolls drin wären. Die waren für meine Schwester gedacht und er hätte sie am liebsten gegessen. Der Mann hatte Humor und meinte lachend, dass er zum ersten Mal eine Großpackung Zimtschnecken in einem Gepäckstück gesehen hat.
Nun hieß es am Gate warten. Endlich war der A330 zum Einstieg bereit und dank biometrischer Gesichtserkennung war der Boarding Pass unnötig. Als wir in den Flieger stiegen, roch es etwas merkwürdig. Wir dachten uns nichts dabei und machten es uns auf den Comfort+ Sitzen gemütlich. Als nach uns alle Plätze frei blieben, freuten wir uns über die freien Reihen. Leider zu früh, denn der Captain vermeldete kurz darauf, dass sich der Abflug aufgrund technischer Probleme verzögert und wir aussteigen müssen.
Letztendlich stellte sich heraus, dass irgendein Lüfter defekt war. Unrepariert hätte der Airbus in der Luft gebrannt, sagte man uns. Die Mechaniker werkelten und wir wurden insgesamt sechs Mal per SMS und Anzeigetafel informiert, dass sich der Start weiter verzögert.
Nach 1,5 Stunden wurden Snacks und Getränke verteilt.
Nach drei Stunden erhielten wir vier Gutscheine á 15 $, doch zu der Zeit hatten die meisten Shops schon zu. Obwohl der Flug mittlerweile auf 0:30 Uhr verschoben war, wäre der Flieger nicht mehr gestartet, weil für die Crew Timeout war. Ein Ersatzteil war zwar eingebaut, doch es fehlte ein zweites, das erst eingeflogen werden musste. Mit der 7. SMS wurde der Flug gecancelt. Eine automatische Umbuchung war schon erfolgt, doch die Route passte uns gar nicht. Die wäre – mittlerweile war der nächste Tag – morgens um 10:15 Uhr von Detroit nach Atlanta und von dort nach Frankfurt gewesen. Wir fliegen doch nicht erst drei Stunden entgegengesetzt, wenn es einen Direktflug mit der Lufthansa gibt.
Die meisten Passagiere standen in der Schlange an den zwei Schaltern. Ein großes Lob an den überforderten Delta-Mitarbeiter, der trotz allem die Ruhe bewahrte. Er buchte uns um 1:30 Uhr in der Nacht auf die Lufthansa am Nachmittag um und organisierte ein Hotel. Dazu bekamen wir weitere 60 $ als Gutscheine. Das Downgrade in die Holzklasse nahmen wir für den Direktflug in Kauf, denn es waren nur noch wenige Plätze frei.
Ziemlich erleichtert, aber vor allem erschöpft, machten wir uns auf den Weg zum Gepäckband. Wir hofften, dass wir wenigstens die Koffer bekommen. Die standen neben dem Gepäckband und auch der Shuttlebus zum Hampton Inn stand bereit. Um 2 Uhr morgens checkten wir dort ein, doch der Keycard-Encoder war defekt und nach ein paar vergeblichen Versuchen schloss uns der Rezeptionist das Zimmer selbst auf. Nach so viel Action wollten wir nur noch schlafen.
Übernachtung: Hampton Inn, Romulus
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