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Autor Thema: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies  (Gelesen 34729 mal)

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Scooby Doo

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #90 am: 01.12.2006, 11:37 Uhr »
Hallo Kate,

schön, dass es weiter geht.

Fragt man euch eigentlich, aus welchem Land ihr kommt oder einfach nur, woher ihr kommt (Where are you from?)? Letzteres hat nämlich nichts damit zu tun, dass ihr Europäer seid und sie es ggf gemerkt haben, denn wenn ich mit einer Gruppe Amis unterwegs war, haben die sich auch ständig gegenseitig gefragt, woher sie kämen, wobei dann meist Bundesstaaten genannt wurde.

Zitat
Wir folgen der Beschreibung aus unserem Foghorn Trailguide und biegen bei McDonalds in Moab in den Kane Creek Boulevard ein. Vor lauter Vorfreude vergessen wir jedoch am Abzweig unseren Meilenzähler zu nullen und folgen dem Kane Creek Boulevard vorbei an Sportstätten und durch Wohngebiete. Als irgendwann die Teerdecke endet und die Strasse als Gravel Road weiter in die rötliche Canyonlandschaft von Moab führt, fragen wir uns, ob wir schon die 3 Meilen bis zum unmarkierten Trailhead zurückgelegt haben.


Hihi, das ist uns auch mal passiert. Da wir aber nicht mehr weiter wussten, sind wir extra zurück zum Abzweig gefahren und haben dort genullt.
Viele Grüße, Markus

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #91 am: 01.12.2006, 17:34 Uhr »
Hi Markus,

schönes Nikolausmützchen. :)

Zitat
Fragt man euch eigentlich, aus welchem Land ihr kommt oder einfach nur, woher ihr kommt


Wir werden meistens gefragt "Hi, where are you guys from" und häufiger auch direkt aus welchem Land, irgendwie sieht man es uns doch an, dass wir keine Amerikaner sind.

Frank meint, dass es nicht nur am Schuhwerk (wir haben häufig unsere hohen Bergstiefel an) liegt, sondern auch an unserer Trekkingkleidung, mit der Amerikaner nicht so alltäglich unterwegs sind. Die Fishing und Huntingkleidung der Amis sieht anders aus als unsere Hikingausrüstung.

Zitat
Hihi, das ist uns auch mal passiert. Da wir aber nicht mehr weiter wussten, sind wir extra zurück zum Abzweig gefahren und haben dort genullt.

Da das Wetter im Moab wirklich bescheiden war, haben wir es diesmal nicht nach "Behind the Rocks" geschafft, aber ich würde auch nie ernsthaft eine Südwestreise ohne Moab planen und jetzt haben wir noch mehrere interessante Sachen round Moab offen. :D

@All:
Fortsetzung folgt wahrscheinlich erst nach dem Wochenende, da ich 2 Tage unterwegs bin und Abends keinen schnellen DSL zur Verfügung habe um noch die Bilder für den Tagesbericht upzuloaden.
Gruss Kate
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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #92 am: 02.12.2006, 13:54 Uhr »
Donnerstag, 21. September 2006

Um 4.30 Uhr reisst uns der unerbittliche Alarmton des Weckers aus unseren Träumen. Während Frank mit dem Reissverschluss seines Schlafsacks kämpft, murmele ich: Ich steht nicht auf, es ist sowieso stark bewölkt und da lohnt sich der Mesa Arch nicht.
Als ich ihn nach dem Wetter frage, antwortet er nur, schau selbst und verschwindet Richtung Waschraum. Die Neugier siegt schliesslich über die Müdigkeit und ich schäle mich auch aus meinem Schlafsack. Ein Blick aus dem Zelt genügt: am Himmel vom Moab funkeln hunderte von Sternen, kein Wolkenschleier trübt den Blick.
Schlagartig bin ich hell wach und krieche nur noch mal ins Zelt um in meine Kleider zu schlüpfen. Als Frank aus dem Bad kommt, habe ich sogar schon die Schuhe geschnürt und verschwinde noch kurz, um die Zähne zu putzen und für einen Bürstenstrich. Die von der Nacht zerzausten Haare lassen wir unter einer Baseballmütze verschwinden und um 4.45 Uhr fahren wir mit unserem Trailblazer so leise wie möglich vom Campground.

Auf der US 191 North ist kein Auto unterwegs und wir nutzen die zulässige Höchstgeschwindigkeit aus. Wir haben es versäumt, uns nach den genauen Sunrise-Zeiten zu erkundigen und so sputen wir uns, um die ersten Sonnenstrahlen über den Canyonlands nicht zu verpassen. Bis zum Besucherzentrum des Island-in-the-Sky-Bezirks sind es von Moab 31 Meilen, bis zum Mesa Arch noch etwa 6 Meilen mehr. Mit erreichen der State Road 313 sinkt unser Meilenmittel, es ist stockdunkel. Das schlechte Licht des Trailblazers leuchtet die Fahrbahn nur ungenügend aus.

Als wir den Parkplatz des Mesa Arch Trailheads erreichen, parkt bereits ein weiteres Auto dort und Fahrer samt Beifahrer dösen noch ein wenig im Wagen. Während wir noch unseren Rucksack mit der Fotoausrüstung packen, biegt ein weiteres Fahrzeug auf den Parkplatz ein und jetzt herrscht allgemeine Aufbruchstimmung. Zu fünft machen wir uns auf den Weg. Mit unseren Stirnlampen ist die Orientierung kein Problem und wir haben die ½ Meile zum Plateaurand schnell zurückgelegt. Der Morgen graut bereits, als wir unsere Stative errichten. Es herrscht erwartungsvolle Stille, erst als ein weiteres Paar den Arch erreicht, kommen so langsam die ersten leisen Gespräche in Gang. Jeder experimentiert noch mit der Stativhöhe und die digitalen Spiegelreflex-Kameras klicken bereits für die ersten Aufnahmen. Die Resultate sind jedoch noch ernüchternd, und die Bilder werden wieder gelöscht. Langsam zeigen sich jetzt die ersten Farben: zartes rosa, tiefes Blau und davor die schwarze Silhouette des Mesa Arch. Wenn man genau hinschaut, erkennt man bereits den Durchbruch des Washer Women Arch in der Tiefe.

Ein unheimliches Husten reisst uns aus unseren Gedanken, es hört sich mehr tierisch als menschlich an. Als ein weiterer Fotograph ankommt, ordnen wir ihm dieses Geräusch zu. Jetzt sind echte Profis am Werk: die Kameraausrüstung muss mehrere Tausend Dollar wert sein, das Display misst mind. 10 cm Breite und die Beine des Stativs haben den Durchmesser eines Besenstils. Wir sind die einzigen, die noch eine Kleinbild-Spiegelreflex auf unser Stativ gesteckt haben, alle anderen fotographieren mit digitalen Canon- oder Nikon-SLR. Jetzt ist auch Frank davon überzeugt, dass die Tage unserer liebgewonnenen Minolta Dynax gezählt sind. Mit unserer 2. Kamera, einer digitalen Zoomcamera schiesse ich auch die ersten Fotos und die ersten Scherze machen die Runde.

Ein lautes Stolpern lässt die Runde jäh herumfahren, ein stattliches Bighornsheep mit mächtigem Gehörn verschwindet in nur 30 m Entfernung über den Sandsteinhügeln. Mein Foto ist verwackelt, da es noch zu dunkel ist und sich der Bock zu schnell bewegt hat, aber jetzt haben wir den Ursprung des tiefkehligen Hustens identifiziert.

Langsam werden die Farben intensiver, aus dem zarten rosa werden Gelb-Orange-Töne, das dunkle Blau hellt sich auf. Noch immer ist keine Spur von Glühen im Bogen wahrnehmbar und die nächsten leisen Unterhaltungen drehen sich darum, wie man mit Photoshop das intensive Glühen retouchieren kann. ;)

Die Sonne hat mittlerweile die wärmenden Strahlen über die Ebene unterhalb des Plateaus verteilt, Washer Women Arch und Airport Tower strahlen bereits in einem sanften Licht. Plötzlich das erst zarte Glimmen auf der Unterseite des Mesa Arches, wir halten den Atem an, doch noch immer hat das ausstrucksstarke Farbenspiel nicht richtig begonnen. Das Leuchten nimmt etwas zu. Die Kameras klicken bereits ordentlich, nur ein älterer Herr bleibt völlig gelassen, er hat noch keine einzige Aufnahme gemacht, er scheint genau zu wissen, was uns erwarten wird. Meine Speicherkarte ist bereits voll, ich wechsle sie schnell, Frank legt zwischenzeitlich einen neuen Film ein: auch er hat bereits 7 Kleinbild-Fotos verschossen. Rechts des Mesa Arches beginnen die Felsen zu glühen.


Noch immer ist das Leuchten im Mesa Arch eher schwach, die Sonne steht noch zu tief um alle Schatten auf der Unterseite des Bogens zu vertreiben. Kurze Zeit später ist die Sonne so hoch, dass sich das Gegenlicht bereits störend auswirkt, sollte dass schon alles gewesen sein ?

Langsam dämmert es mir, die Sonne muss auf gleiche Höhe des Arch steigen, dann wird das Leuchten am stärksten sein. Wir harren weiter aus, es ist noch kühl und ich bin dankbar für die lange Unterwäsche, die ich unter meine Hose gezogen habe. Trotzdem fröstelt es mich. Gemächlich steigt die Sonne nach oben und verschwindet allmählich hinter dem Felsbogen des Mesa Arch. Jetzt ist die beste Fotozeit und es kommt auch Bewegung in den älteren Herrn.


Wir wechseln zwischendurch die Standorte, alles bleibt locker, es gibt keinen Streit um die besten Plätze, jeder darf mal nach vorne, in die Mitte, nach Links, es bleibt sogar Zeit für ein paar Fotos mit den Fotographen im Bogen.

Das gemeinsame Warten hat uns zu einer harmonischen Zweckgemeinschaft verbunden. Noch etwas Filmen mit dem Camcorder, ein letzer Schuss von scharf rechts, die Sonne taucht über dem Bogen auf, das Holzkohleartige Glühen erlischt, das Spektakel ist vorbei.  

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Aus den Rucksäcken werden die Thermoskannen und Sandwiches geholt, auf den Digitaldisplays die Bilder bewundert. Nachdem wir uns die nähere Umgebung angesehen haben, verabschieden wir uns und einer nach dem anderen verschwindet über den Trail zum Parkplatz.

Gegenüber des Parkplatzes drohnt eine fotogene Felsformation, die wir noch ablichten. Wir haben unser Frühstück im Auto und unsere Mägen verlangen immer fordernder nach Nahrung. Ein Blick auf die Karte und unser Frühstücksplatz steht fest: die Picnic Area beim White Rim Overlook. Dort machen wir es uns mit French Baguette, Putenbrust-Aufschnitt und Jacobs Cappucino gemütlich. Die Aussicht ist genial, wir haben uns eine Sitzgruppe direkt in der Nähe eines knorrigen alten Baumes ausgesucht, der sich bereits über die Abbruchkante beugt.


Unter uns die weitläufige Landschaft der Canyonlands mit den eindrucksvollen Verwitterungen der White Rim Kante. Nach dem Essen laufen wir die paar Meter zum Canyonrand und erblicken ganz klein in der Tiefe die Fahrspur des White Rim Trails, auf dem wir heute auch eine kurzes Stück zurücklegen möchten. Wir müssen uns losreissen, fahren zum Grand View Point, wo uns eine französische Reisegruppe entgegenkommt. Wir folgen ein Stück weit dem Grand View Trail bis wir eine gute Position für ein Foto gefunden haben.

Über dem Herzstück des Grand View Points, den verwitterten Steinsäulen des Monument Basins scheint uns die Sonne direkt in die Kamera und die Bilder sind trotz Polfilter und Sonnenblende viel zu hell. Hier ist der Nachmittag die bessere Zeit. So lange können wir nicht warten, wir stoppen noch am Green River Overlook und erblicken in der Ferne das grüne Band des Green Rivers, der hier durch den Stillwater Canyon fliesst. Die weitläufige Landschaft ist faszinierend. Da der Vormittag bereits ziemlich fortgeschritten ist und Frank auch nicht viel Lust auf  Indianerruinen hat, streichen wir sowohl die Aztec Butte Ruin als auch die False Kiva an der Upheaval Dome Road aus dem Programm, bewundern noch den Candlestick Tower ...


... und machen uns direkt auf dem Weg zum Shafer Canyon Overlook, gegenüber des Visitor Centres. Um uns die abenteuerlichen Serpentinen, die wir gleich hinunterfahren wollen, aus der Vogelperspektive anzuschauen, klettern wir auf den mit einem Geländer gesicherten Hügel.


In der Tiefe erkennen wir ganz klein ein Fahrzeug, dass mitten auf dem Trail parkt. Kann es auch, es herrscht trotz bester Wetterverhältnisse kaum Verkehr. Uns hält es nicht mehr auf dem Plateau, wir wollen hineintauchen in die braunrote Welt des Shafer Canyons und biegen rechts auf die unbefestigte Strasse ab. Zunächst beginnt der Shafer Trail noch harmlos, lediglich die waschbrettartigen Rippen in der Fahrbahn lassen die Edelstahltassen in der Spülschüssel klappern. Wenig später stehen wir oberhalb der ersten Kehre und diese Perspektive ist nichts für Passagiere mit Höhenangst.

Schnell ein Foto und ein Camcorderschwenk und weiter geht’s. Als uns ein Jeep entgegenkommt, der unsere Fahrspur mitbenutzt und dabei mitten durch eine grosse Pfütze fährt und das braune Wasser ordentlich nach oben spritzt, scherzen wir noch, dass das Show für die Gallerie war. An der Stelle angekommen, müssen wir uns jedoch revidieren: hier ist die halbe Fahrbahn weggeschwemmt und da wo eigentlich die Fahrspur sein sollte, sieht man nur noch die Wurzel eines sich an den Abhang klammernden Strauches. Mit deutlich mehr Respekt setzen wir unsere Fahrt fort und schrauben uns die engen, steinigen Kehren nach unten. Immer wieder müssen wir unser Tempo auf Schrittgeschwindigkeit verlangsamen, da Felsabsätze und geröllige Abschnitte zu passieren sind. Unsere Edelstahltassen tanzen mittlerweile einen nervtötenden Sambarhythmus und wir umwickeln zusätzlich auch noch das Edelstahlgeschirr mit unserem Spüllappen/Geschirrtuch um die Fahrgeräusche erträglich zu machen. Eine besonders steinigen Stelle entlockt uns beiden gleichzeitig ein „Ach Du Sch...eibenkleister“ und ich springe aus dem Wagen um die dicksten Felsbrocken aus der Fahspur zu hieven, halte den Abschnitt aber vorher noch auf einem Foto für die Nachwelt fest.


Das sollte nicht die letzte Bewährungsprobe für unseren Unterboden sein, doch Frank schafft es, mit nur einem klitzekleinen Ausetzer den Trailblazer durch den Shafer Canyon Richtung White Rim Road zu zirkeln. Sehr gesprächig sind wir beide nicht, die Piste erfordert ernorme Konzentration. Wir stoppen gelegentlich um uns die Landschaft anzuschauen und die Stille zu geniessen. Es sind kaum Fahrzeuge unterwegs und so winkt man den wenigen freundlich zu. Jeder der den Shafer Trail als einfache Dirt Road bezeichnet, ist entweder mit einem „echten“ Offroader unterwegs oder kennt den Trail noch aus besseren Zeiten. Wir finden die Piste jedenfalls anspruchsvoll und sind froh, als wir den Abzweig zur Potash Road erreichen.

Da wir trotz der steinigen Abschnitte noch nicht Genug Offroad-Vergnügen hatten, biegen wir in die White Rim Road ein, um zumindest die fünf Meilen bis zum Musselman Arch zurückzulegen. Zu Beginn ist die White Rim Road in einem deutlich besseren Zustand als der Shafer Trail, aber schon bald queren wir auch hier Felsbänder und umfahren tiefe Löcher und zirkeln über Geröll. Am Goosenecks Overlook legen wir einen Halt ein und laufen die ½ Meile bis zum Aussichtspunkt über eine fotogene Schleife des Colorado Rivers. Die gleiche Schleife kann man aus anderer Höhe übrigens vom Dead Horse Point State Park besichtigen.


Um die Schleife komplett zu fotographieren, bräuchte man ein Weitwinkel, das wir nicht haben und so fotographieren wir jeweils einen Teil und schwenken den Camcorder für ein Panorama. Jetzt wird es wieder besonders steinig und Frank navigiert unseren Trailblazer vorsichtig über und um die ärgsten Hindernisse und Rippen. Der Musselman Arch ist sogar beschildert, ein einsames Holzschild weißt auf den Musselman Arch Trail hin. Vom Arch ist noch nichts zu sehen, er spannt sich in etwa auf Höhenniveau der Abbruchkante zwischen  tonnenartige Verwitterungen.


Der Arch ist stabil und breit, trotzdem beschleicht mich beim Überqueren ein mulmiges Gefühl – ein Schwindelanfall hier und der Trailblazer hätte einen Passagier weniger. Auch Frank zögert zunächst, doch auch er läuft für den Videofilm über den Steinbogen. Leider sind keine anderen Besucher da, die uns fotographieren könnten und eine Aktion mit Stativ und Selbstauslöser ist uns auf dem Bogen zu gewagt. Wir fahren noch etwa 1 Meilen weiter und versuchen noch eine Distanzaufnahme, aber der Musselman Arch verschwindet im Canyon und so kehren wir um, damit wir über die Potash Road zurück nach Moab fahren können.

Es ist bereits Nachmittag und an einem grösseren Pullout bereiten wir unser Mittagessen aus der Konserve zu und fahren anschliessend weiter. Vom Zustand her ist zwischen dem unasphaltierten Teil der Potash Road und des Shafer Trails kaum ein Unterschied, trotzdem hat es ein Strassenfahrzeug bis zu einer weiteren Schleife des Colorado an der Potash Road geschafft. Wir halten kurz und schauen in die Schlucht, fahren bald weiter und haben den Strassen-PKW als Verfolger im Nacken. An steinigen Stellen fällt er zurück, holt aber auf den ebeneren Abschnitten mit einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal wieder auf. Ein kurzer Halt und wir sind den Drängler los und wünschen ihm und seiner Ölwanne viel Glück.

In der Ferne leuchten bereits die blauen, mineralischen Ablagerungsbecken des Pottasche-Betriebes und wir fahren eine ganze Weile über das weitläufige Betriebsgelände, bevor wir wieder auf die Asphaltdecke der State Road 279 treffen. Obwohl wir den Abschnitt bereits kennen, halten wir erneut am Jughandle Arch und an der Gold Bar Recreation Site. Mittlerweile ist es ziemlich bewölkt, wir sind aber froh, dass wir den Shafer Trail bei bestem Wetter fahren durften.

Am Coronar Arch Trailhead parkt ein weiteres Auto und wir schultern zum Ersten Mal für heute die Rucksäcke und sind dankbar, dass wir nach den Stunden im Auto ein wenig laufen können. Den Corona Arch Trail findet man auch im Foghorn Outdoors Utah Hiking Guide, für die deutschsprachigen Hiker hat Fritz Zeher jedoch eine hervorragende Trailbeschreibung auf seiner schönen Internetseite. Wir gehen durch ein Viehgatter, queren die Bahngleise und steigen den Steinmännchen folgend den Trail in den Bootlegger Canyon hinauf. Laut Fritz Zehrer soll man als erstes den Pinto Arch sehen – wir können ihn aber nicht entdecken. Dafür treffen wir bald auf die Aufstiegshilfen, klettern die kurze Eisenleiter hinauf und laufen am Drahtseil entlang, das man aber eigentlich nicht bräuchte. Wir haben den Corona Arch bereits in der Ferne entdeckt, auch den Bow Tie Arch sehen wir und halten auf dem markierten Pfad direkt darauf zu. Ein Paar mit Hund kommt uns entgegen, dass müssen die Fahrer des anderen Wagens sein und wir grüssen uns freundlich.


Am Bow Tie Arch stoppen wir kurz und blicken in den Alkoven mit dem imposanten Durchbruch hinauf. Man sieht die schwarzen Rückstände, die eindringendes Wasser hinterlassen hat. Immer wieder schweift unser Blick ab zu dem gewaltigen Bogen in der Nähe. Little Rainbow Bridge ist treffend, aber klein ist sie wirklich nicht. Wir verrenken uns die Hälse um im Arch nach oben schauen zu können.


Erst der Grössvergleich mit einem Menschen, verdeutlicht die imposanten Ausmasse dieses Wunderwerks der Natur. Ein Vergleich mit dem Delicate Arch drängt sich förmlich auf, wobei der Delicate Arch aufgrund seiner freistehenden Erhebung auf einem Slickrock-Plateau noch eindrucksvoller ist. Doch auch Corona Arch ist die kleinen Mühen des Anstiegs wert, und dazu haben wir den Bogen für uns alleine. Corona Arch misst beeindruckende 140 x 105 ft (~ 42 x 32 m) und angeblich soll ein heimischer Pilot mit einer Propeller-Maschine unter dem Bogen durchgeflogen sein.

Die Umgebung hier im Bootlegger Canyon erinnert uns ein wenig an die Sandsteinformationen im östlichen Abschnitt des Zion National Parks, Frank geht sogar so weit, dass die Landschaft auch ein wenig Ähnlichkeit mit den Coyote Buttes aufweisen kann. Schade, dass es bereits später Nachmittag ist, wir wären dem Canyon gerne noch weiter gefolgt. Auf der Karte laufen die Höhenlinien irgendwann so eng zusammen, dass uns eigentlich ein Dryfall erwarten müsste, den man, wenn ich die Karte korrekt deute, bei rechtzeitigem Verlassen des Canyonverlaufs auf relativ ebenem Terrain umgehen kann. Doch für weitere Abenteuer ist es heute zu spät. Beim Abstieg halten wir nochmal nach Pinto Arch Ausschau und sehen ihn peinlicherweise wieder nicht. Jetzt würde uns das GPS helfen, doch das haben wir im Auto gelassen, da wir nicht ernsthaft mit Orientierungsproblemen gerechnet haben. Langsam wandern wir zurück zum Auto, gehen zuvor noch weiter nach Westen, sehen aber auch dort keinen Pinto Arch und beenden offiziell unsere Suche mit der Erkenntnis, dass aus Canyoncrawlern nicht so einfach Archhunter werden. ;)

Zurück auf dem Campground lassen wir beim Kochen diesen erlebnisreichen Tag Revue passieren und ich beschliesse den Hot Tub zu nutzen. Nachdem ich mir unter der Dusche den Staub des Tages abgespült habe, laufe ich mit Bikini und Badetuch frierend zum Pool und tauche ein in die warme, blubbernde Wasserlandschaft des Hot Tubs.

Gefahrene Meilen: 105
Übernachtung: Moab Valley RV Resort 20,71 USD
Gruss Kate
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americanhero

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #93 am: 02.12.2006, 23:27 Uhr »
Hallo Kate,


Ein perfekter Tag!! :applaus: Genau so wie ihr ihn bestritten habt, möchte ich das ja im nächsten Jahr auch auf meiner Utah Tour machen.
Das Bild vom Mesa Arch ist ja einfach nur genial. Dafür stehe dann sogar ich Langschläfer gerne früh auf. :lol:

Und das Bild vom Shafer Trail sieht ja auch ganz abenteuerlich aus. Aber trotzdem, der Trail muß einfach im nächsten Jahr sein.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Tage eurer Tour und bin gespannt, was ihr noch so gesehen habt, was auf meiner Liste für nächstes Jahr steht.


Greetz,

Yvonne

JohnMcEnroe

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #94 am: 03.12.2006, 11:39 Uhr »


jetzt weiss ich auch warum die mietwagenfirmen reinschreiben das man nur auf befestigten straßen fahren darf :D  :D  :D


What? You cannot be serious!!!!!!

Palo

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #95 am: 04.12.2006, 01:03 Uhr »
Toller Bericht :)
Gruß

Palo

Canyoncrawler

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #96 am: 05.12.2006, 20:59 Uhr »
Hallo,

schön dass Ihr noch immer an Bord seit.

Ich hoffe ihr habt die Regenschirme griffbereit, in Moab erwarten uns wieder die Unbilden des Wetters.
Gruss Kate
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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #97 am: 05.12.2006, 21:01 Uhr »
Freitag, 22. September 2006

Geweckt werden wir in den frühen Morgenstunden von heftigen Winden, die unser Zelt ordentlich durchrütteln, dazu starker Regen, der wie ein Trommelfeuer auf unser Aussenzelt hämmert. Bevor uns der Regen Wasser durch die Lüftungsklappe hineinpeitscht, schliessen wir den Reissverschluss und hadern damit, welche Überraschungen Moab heuer noch zu bieten hätte. Wir versuchen noch ein wenig zu schlafen, doch die entfesselten Elemente toben so geräuschvoll um unsere Hütte, dass an Schlaf kaum zu denken. Irgendwann gleiten wir doch wieder ins Reich der Träume hinein, sind aber bereits wieder vor dem Weckerklingeln wach. Ungebremst entlädt sich das Unwetter weiterhin über unserem Zelt. Zwischen Gewebeplanen und Zeltboden hat sich bereits reichlich Wasser angesammelt, dass sich bei festem Druck mit der flachen Handfläche auf den Zeltboden durch den von Dornen ramponierten Zeltboden drückt, zurück in Deutschland werden wir einiges an Arbeit haben, die Löcher aufzuspüren und den Boden wieder abzudichten. Glücklicherweise halten unsere Isomatten das meiste Wasser zurück, sodass wenigstens die Daunenschlafsäcke trocken bleiben. Eigentlich ist es längst Zeit zum Aufstehen und für Frühstück, bei der Nässe hat selbst Frank keine Lust dazu und wir diskutieren, wer zum Auto hechtet und unsere Trekkingjacken holt. Da ich in unserem Querlieger hinten liege und Frank beim Ausgang, erbarmt er sich schliesslich und als er kurze Zeit später zurück ins Zelt hechtet, sind Haare, Schultern und Gesicht pitschnass.

Ein paar Dollar mehr für einen mit Pavillon überdachten Zeltplatz, wären keine schlechte Investition gewesen, aber so müssen wir sehen, wie wir klar kommen. Wir ziehen uns die Jacken über und die Socken aus, da die Füsse bei den vielen Pfützen nicht trocken bleiben können. Uns gegenüber stehen die Camper von Trek America wie begossene Pudel am Van, haben sich mit Kapuzen notdürftig vor dem Regen geschützt und bereiten das Frühstück zu. Bei der Campgrounderkundung hatte ich eine grosse, überdachte Picnic-Area gesehen und ich schlage vor, unser Frühstück dahin zu verlegen. Wir laufen zum Auto und fahren zur Picnic Area, wo wir uns einen Tisch ziemlich in der Mitte suchen, da der Wind ordentlich Regen unter die grosse Zeltkuppel bläst. Es ist kühl und nass, dazu ein böiger Wind, der unsere Frühstücksutensilien ordentlich durcheinander wirbelt. Frank holt schliesslich das Auto direkt neben die Überdachung und nachdem wir noch den Windschutz unseres Kochers mit Geschirr gegen die Böen beschwert haben, wird sogar das Kaffeewasser langsam warm und wir können frühstücken. Die Picnic Area liegt direkt gegenüber der Cabins und die Bewohner der einfachen Hütten hasten mit zum Teil abenteuerlichem Regenschutz zwischen Waschenraum und Cabin hin und her.

Mit Regen in Moab haben wir zuallerletzt gerechnet, den hätten wir eher in den Rocky Mountains erwartet. Die Planung für den heutigen Tag ist damit so gut wie gelaufen, da wir eigentlich die unbefestigte Strasse im Arches National Park zum Tower Arch und den Marshing Men bei den Klondike Bluffs fahren wollten. Auch unsere weitere Wunschliste in Moab: Onion Creek Road, Mary Jane & Negro Bill Canyon würde warten müssen. Nach dem Frühstück verschwindet Frank im Bad und nach dem Abwasch möchte ich mit dem Trailblazer zurück zum Zeltplatz um mit dem Abbau des Zeltes zu beginnen.

Daraus wird vorläufig aber nichts: beim Zurücksetzen gräbt sich der Trailblazer mit beiden Vorderrädern tief in den aufgeweichten Untergrund ein. Ich steige aus und betrachte mir die Bescherung: die Vorderreifen stecken in etwa 30 – 40 cm Tiefe im Kies fest. Ein Versuch, das Fahrzeug mit 4WD-Unterstützung und Vollgas aus dem Loch zu befreien, führt nur dazu, dass es noch tiefer einsinkt. Ich laufe die paar Meter zum Sanitärgebäude, öffne die Tür zum Herrenwaschraum und rufe: Frank, Du musst sofort kommen, unser Auto versinkt im Kies. Die Antwort ist ein: Ja, ja, ich komme gleich. Am Tonfall höre ich schon, dass Frank die Situation nicht ernst nimmt und ich bekräftige mein Hilfegesuch noch damit, dass es verdammt ernst ist.
Zurück am Auto, naht Hilfe aus den Cabins. Zwei Männer bieten mir spontan ihre Hilfe an und möchten das Fahrzeug aus dem Kies manövrieren. Ich lehne erst mal dankend ab mit dem Hinweis „my husband is coming“, da ich nicht sicher bin, ob ihre Fahrkünste besser sind als meine. Die komplette Umgebung der Vorderräder besteht aus losem Kies, ich als Fussgänger sinke bis zu den Knien ein und mir wird langsam mulmig, da ich die Tiefe der Löcher nicht richtig einschätzen kann. Nach 5 Minuten immer noch keine Spur von Frank und ich laufe nochmals zum Herrenwaschraum und brülle diesmal durch den Türspalt, er solle sich verdammt nochmal beeilen, das Auto würde immer weiter einsinken. Rund um die Vorderreifen, wäre nur noch lockerer Kies. Die Antwort ist ein Fluchen und die Aussage, er käme gleich.
2 Minuten später tritt er dann wirklich aus dem Waschraum und ich sehe ihn schon von Weitem mit dem Kopf schütteln und höre ihn brummeln, wie hast Du denn das angestellt. Meine Antwort besteht aus der Feststellung, dass er den Wagen auf die Picnic Area gefahren hat und dass ich ja nicht ahnen könnte, dass der Untergrund hier nicht so fest ist wie anderswo.

Nachdem Frank den Schlamassel näher inspiziert hat und auch das Publikum hinter den Fenstern der Cabins registriert hat, steigt er in den Wagen und versucht die Geländeuntersetzung zuzuschalten. Dies misslingt und so muss er mit Hi-4WD Vorlieb nehmen. Frank schaltet auf Getriebestufe 1 und gibt gefühlvoll Gas. Die Reaktion des Trailblazers ist jedoch nur ein Durchdrehen der Räder und das Spritzen von Kies. Er ruft mir zu, ich solle zwischen die Tische verschwinden. Nachdem ich mich dort in Sicherheit gebracht habe, gibt Frank Vollgas, wieder stiebt Kies durch die Gegend und das Auto fängt an zu schaukeln und sich leicht zu drehen. Diesmal schafft er es und alle vier Räder sind wieder frei und Frank rollt den Wagen langsam zum Parkplatz des Sanitärgebäudes.
Er geht zurück zur Picnic Area und betrachtet die Krater, die unser Trailblazer hinterlassen hat. Die Löcher sind so tief, dass man sich darin die Beine brechen könnte. Frank gibt mir noch die Anweisung, ich solle schon mal mit dem Schaufeln beginnen, er würde sich fertig anziehen, die Haare föhnen und mir dann helfen.
Mit unserer kleinen Klappschaufel schippe ich die Löcher zu. Ein zeitaufwendiges Unterfangen, also weiche ich auf Körpereinsatz aus und schiebe mit den Füssen/Beinen die aufgetürmten Kieshügel über den Rand in die Löcher, kniee nieder und glätte zum Schluss mit der Schaufel die Oberflächen. Als Frank aus dem Bad kommt, erinnert nichts mehr an unsere missliche Lage und Frank inspiziert anerkennend den Abschluss der Erdarbeiten.

Wir können sogar schon wieder lachen und bedauern es, dass wir in der Aufregung kein Foto unserer eingesunkenen Autos geschossen haben, dass wäre ein schöner Schnappschuss geworden. Ein letzter Lauf über die Picnic Area, noch immer ist der Kiesuntergrund an einigen Stellen so weich, dass man bereits als Fussgänger leicht einsinkt und wir beschliessen den Platzwart davon zu unterrichten. Doch zunächst verschwinde ich im Waschraum, um mir den Schlamm abzuspülen und mich Abreisefertig zu machen. Es regnet noch immer, als wir das klatschnasse Zelt abschlagen und es in einem grossen Müllsack im Kofferraum verstauen. Bei unseren Nachbarn unter dem Pavillion ist der Zeltabbau auch nicht angenehmer, der Wind hat auch hier den Regon  so unter das Überdach gepeitscht, dass auch deren Zelte vor Nässe triefen.

Wir checken aus und unsere Information über den bedenklichen Zustand der Picnic Area stösst beim Angestellten auf ein ungläubiges bzw. uninteressiertes „Really, we will check this later“. Da unser Vorrat an Speicherkarten und Mini-DV-Bändern sich dem Ende zu neigt, biegen wir Richtung Moab Zentrum ab und kaufen bei Radio Shack neue Bänder und eine 1 GB SD-Card, stocken im City Market unsere Lebensmittel auf und verlassen ein regnerisches Moab in Richtung Arches National Park.

Die Sicht ist so trüb, dass man von den La Sal Mountains nichts sieht. Über dem Arches National Park sind zwischen den dunklen Regenwolken noch einige Flecken grau-blauen Himmels zu sehen und so wollen wir unser Glück im Arches National Park versuchen. Wallstreet und Courthouse Towers werden bereits von der Schlechtwetterfront verdunkelt.


Über der Window Section machen wir noch blauen Himmel aus und wir biegen ab, um vielleicht noch ein Foto des Double-Arches ohne Schatten zu schiessen.


Vorbei an der Parade of Elephants erreichen wir die Schleife der Window Section.

Kaum haben wir den Wagen geparkt, verschwindet jedoch auch hier das letzte Blau unter den grau-schwarzen Regenwolken und gerade als wir aussteigen wollen, trommeln die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Wir hoffen noch auf einen kurzen Schauer, doch 15 Minuten später, klatscht der Regen mit unverminderter Intensität auf unser Fahrzeug. Ein Blick zum Himmel, bei Fierry Furnance und im Devils Garden könnte es noch trocken sein, aber auch über diesen Abschnitten drohen bereits düstere Wolken.


Die Badlands-Szenerie des Salt Valleys und die Felsnadeln von Fierry Furnance finden sich in einem eigenartigen Zwielicht, das die Farben ganz gut zur Geltung bringt. Eingekesselt von gespenstisch grauen Regenwolken, scheinen dies die einzigen Orte im Park zu sein, die noch trocken sind.


Wir schiessen ein paar Fotos und treffen in der Nähe des Sand Dune Arch Trailheads auf den zweiten Abzweig der Salt Valley Road. Hier startet die Rundfahrt durch das Salt Valley, doch die etwa 20 Meilen Tour auf unbefestigter Strasse können wir bei diesen Verhältnissen unmöglich riskieren. Wir fahren weiter Richtung Devils Garden und hoffen auf eine Regenpause. Der Parkplatz ist trotz des Mistwetters gut besucht und die Autos parken bis zum Campground am Strassenrand. Die Besucher sehen mit ihren Kapuzen und Regencapes aus wie die Zwerge und viele Unerschrockene machen sich auf dem Weg zum Landscape Arch.

Wir haben den Landscape Arch und den Primitive Trail des Devils Gardens bereits vor 6 Jahren bei bestem Wetter erlebt und fahren weiter, stoppen nochmal am Visitor Centre um uns nach dem Zustand der Salt Valley Road zu erkundigen. Die Ranger haben heute noch keine Kontrollfahrt unternommen, vermuten aber, dass die Strasse abschnittsweise impassable wäre  – zumal einige Washes zu durchfahren sind. Das gleiche haben wir uns auch schon gedacht, und auch nicht ernsthaft grünes Licht für die Tour erwartet. Wir streifen nochmal durch den Shop, erstehen ein paar nette Souvenirs und verlassen dann den Arches National Park, über dem sich noch immer tiefschwarze Unwetterwolken ballen.

Die Wolken verfolgen uns hartnäckig und immer wieder müssen wir auf dem Highway 191 trotz 4WD die Geschwindigkeit fast auf Schritttempo reduzieren, da sich gewaltige Wassermengen über unser Auto  auf die Fahrbahn ergiessen. Von den Felsen am Strassenrand schiesst das Wasser in braun-trüben Wasserfällen, sammelt sich in riesigen Pfützen und spült Schlamm und kleine Steine auf die Fahrbahn. Wie entfesselt toben die Naturgewalten und wir kommen nur sehr langsam vorwärts.

Mit Erreichen der Interstate lassen die Niederschläge ein wenig nach, doch unsere Sicht wird weiterhin entweder durch den Regen oder die aufschäumende Gicht eines vorausfahrenden Fahrzeugs eingeschränkt. Eigentlich wollen wir bis heute Abend im Capitol Reef National Park ankommen, doch bei den Unwettern können wir unsere Fahrzeit überhaupt nicht abschätzen. Je weiter wir auf der Interstate 70 nach Westen fahren, desto heller wird es. Die tiefschwarzen Regenwolken werden von Grauen Quellwolken abgelöst, aus denen kaum noch Niederschlag fällt. Als wir den Exit zum Highway 24 erreichen, ist die Fahrbahn trocken, der Himmel noch immer wolkenverhangen, aber in der Ferne zeigt sich ein wenig Blau und wir können es kaum fassen, dass wir aus der Schlechtwetterzone herausfahren. Unsere Stimmung steigt, als wir uns der Abfahrt zum Goblin Valley nähern und in der Ferne den Temple Mountain erblicken, dazu die ersten Sonnenstrahlen und Sanddünen, die mit gelben Blumen im Vordergrund ein reizvolles Fotomotiv bilden.


Goblin Valley und den Little Wild Horse Canyon kennen wir bereits von unserer letzten Tour, irgendwann werden wir aber nochmal in die San Rafael Swell zurückkehren, um auch die anderen Slotcanyons und die tollen Sandsteinformationen zu erkunden. Für die Horseshoe Canyon Unit des Canyonlands National Park mit den bekannten Felszeichnungen der Great Gallery haben wir heute ebenfalls keine Gelegenheit, besonders da wir den Zustand der unbefestigen Zufahrtstrasse nicht kennen. Über Hanksville werden die blauen Wolkenlücken zahlreicher und da ich Franks Abneigung gegen Hanksville kenne, mache ich mir einen Spass und filme die Ortsdurchfahrt. Frank tut mir sogar den Gefallen und fährt nochmal zurück, sodass wir beide Seiten der „Mainstreet“ auf Film haben. Wir entdecken unser Motel von vor 6 Jahren – Best Value Inn. Dieses hielten wir im letzten Jahr noch für geschlossen, heuer überrascht uns aber ein neu gebauter Swimming Pool mitten im Hof, und so kommen wir zu dem Schluss, dass die Besitzer noch immer auf Gäste warten. Dafür scheint der Besitzer des Supermarkts aufgegeben zu haben und ich bedaure die Einwohner, die für einen Einkauf eine halbe Tagesreise auf sich nehmen müssen.


In der Ferne entdecken wir die schneebedeckten Gipfel der Henry Mountains, die sich über den Badlands am Highway 24 erheben.


Bei Caineville treffen wir auf den Factory Butte, dessen verwitterte Felsabbrüche einst Meeresboden bildeten und die ihren Reiz von der schieren Grösse und der isolierten Erhebung in der ansonsten völlig flachen Landschaft bezieht.
Der Highway 24 führt an einigen wenigen Farmen durch weitgehend unbesiedeltes Gebiet. Wir merken uns die Abfahrt zur Caineville Wash Road und der Hartnet Road, registrieren, dass der Fremont River eine Menge Wasser führt und hoffen auf eine durchfahrbare Furt für den Cathedral Valley Loop am morgigen Tag.

Als wir den Capitol Reef National Park erreichen, haben sich die dunklen Wolken fast vollständig verzogen und die roten und gelben Felsformationen strahlen wie verzaubert im sanften Licht der langsam sinkenden Sonne. Den Highway 24 durch den Capitol Reef National Park sind wir zuletzt vor 6 Jahren gefahren und wir können uns kaum noch daran erinnern, Umsomehr begeistert uns jetzt diese tolle Canyonlandschaft. Ein Stopp an der Behunin Cabin und am Grand Wash frischt unsere Erinnerungen auf. Die Petroglyphen entdecken wir sogar beim Blick durchs Fernrohr von der Strasse aus. Auch das Fruita School House erkennen wir sofort wieder, ebenso die markante Felsformation mit den trutzigen Pfeilern: The Castle drohnt gegenüber vom Visitor Centre. Leider bereitet uns das Schild des Fruita Campgrounds keine Freude: FULL. Was nun ? Wir wollten eigentlich hier in der grünen Fruita-Oase bei angenehmen Temperaturen zelten. Müssen wir eben bis nach Torrey weiterfahren.

Doch zunächst stoppen wir am Chimney Rock und bewundern diesen bizarr verwitterten, rostroten Felsen, der sich wie eine Barriere über den bereits durch Erosion abgetragen Schichten ausbreitet.


Wir machen den kurzen Abstecher zum Panorama Point und bestaunen den reizvollen Kontrast aus zerklüfteter, roter Canyonlandschaft und den schneebedeckten Gipfeln der Boulder Mountains am fernen Horizont.


Noch ein letzter Blick auf den Highway 24 und es wir Zeit, sich um eine Bleibe für die Nacht zu kümmern.


Anmerkung: die Fotos vom Capitol Reef NP haben wir nicht mehr an dem Abend aufgenommen sondern am nächsten Morgen früh, als die Sonne günstiger stand und ausschliesslich Schönwetterwolken den Himmel zierten

Wir verlassen den Capitol Reef in Richtung Torrey, dort sind im AAA Campbook die nächsten Plätze gelistet und unsere Wahl fällt auf den Thousand Lakes RV Park. Auf den 11 Meilen zwischen Fruita Oase und Torrey überwinden wir einen Höhenunterschied von etwa 400 m und beim Volltanken an der Kreuzung mit dem Highway 12 frösteln wir ziemlich und richten uns für eine eiskalte Nacht zu Füssen der schneebeckten Boulder Gipfel.

Der Thousand Lakes RV Park liegt nicht weit vom Highway in Richtung Bicknell und nach einer Rundfahrt über den mit RVs gut besuchten Platz und einem Temperatur-Check parken wir vor der Registration, um nach einem Zeltplatz zu fragen. Die Registration ist gleichzeitig auch die Kasse des angegliederten Campstores und so dauert es eine Weile bis wir an der Reihe sind. Derweil haben wir Gelegenheit, den Wetterbericht zu studieren, der an einem Infoboard neben der Theke hängt: Tiefstemperaturen zwischen 25 und 30 ° F, was einer Temperatur im einstelligen Minusbereich der Celsius-Skala entspricht. Brrr. Unsere Frage nach einem Zeltplatz beantwortet der ältere Herr hinter der Theke mit einer Gegenfrage: ob wir wissen, wie kalt es hier Nachts wird und ein Camper im RV rät uns ebenfalls vom Zelten ab. Alle Cabins auf dem Platz sind belegt und so empfiehlt uns der Herr ein Motel und lässt uns die Option offen, dass wir auch nach Schliessung der Registration zurückkommen und unser Zelt auf einem der allesamt unbelegten Tentsites aufbauen dürfen. Da das Preisniveau in Torrey gerade am Wocheende hoch sei (kein Zimmer unter 70 Dollar), empfiehlt er uns, die paar Meilen bis nach Bicknell ins Aquarius Inn zu fahren. Wir bedanken uns freundlich und wundern uns darüber, dass sich der nette alte Herr so um unser Wohlergehen sorgt, dass er überhaupt nicht an sein Geschäft denkt.

Bevor wir aber nach Bicknell in ein Motel gehen, möchten wir lieber in einer urigen Cabin übernachten und fahren zurück Richtung Torrey. Cabins und Schlafräume der Sand Creek Hostel sind entweder belegt oder reserviert, auch die einfachen Hütten der Trading Post und die anderen Cabins in Torrey sind vermietet, ebenso die Miet-Trailer auf dem Wonderland Inn-RV Park. Versuchen wir es doch mit einem Motel: No Vacancy an den Unterkünften die „günstig“ ausschauen. Das Days Inn möchte 85 Dollar + Tax haben – ist uns zu teuer. Mittlerweile ist es dunkel und Zeit die 9 Meilen bis nach Bicknell zu fahren.
Bicknell ist kleiner als wir erwartet haben, es gibt nur 2 Motels im Ort, eines ist das Aquarius Inn, das andere gefällt uns besser, aber es ist kein Zimmer mehr frei. Unentschlossen fahren wir zum Aquarius Inn zurück und betreten frierend das Office. Vor uns warten noch andere Reisende auf ihre Receipt und als wir an der Reihe sind, klingelt das Telefon. Der ältere Herr (vielleicht ein Schulfreund des Herren vom Thousand Lakes Park) drückt das Gespräch aber weg und fragt uns nach unseren Wünschen. Wir wünschen ein Zimmer und fragen nach dem Preis. Es kostet 48 Dollar + Tax, leider wäre es ein Raucherzimmer, alle anderen Räume sind bereits vermietet. Wir nehmen es ungesehen und der Herr holt sich das Gespräch zurück und bedauert, dass er soeben das letzte Zimmer an Gäste vermietet hat, die bereits im Office gewartet haben. Das finden wir anständig und nach kurzer Zeit sind die Formalitäten erledigt, wir erhalten eine Speisekarte des Restaurants und den Hinweis, dass wir bei Benutzung des Indoor-Pools dort kostenlose Handtücher erhalten.

Mit dem Zimmerschlüssel in den Händen fahren wir kurze Zeit hinüber zum anderen Block und nehmen unsere Bleibe in Augenschein. Es riecht deutlich nach Zigarettenrauch, ausserdem ist es noch kalt. Es ist aber sauber und wir haben keinen Grund zur Beanstandung. Nachdem wir die Heizung angeworfen haben, entladen wir unser Gepäck und kümmern uns ums Abendessen. Für einen Besuch des Pools sind wir zu faul und zu müde und so haben wir nach längerer Zeit mal wieder die Gelegenheit amerikanisches Fernsehen zu schauen. In den Nachrichtensendern werden mir mit sich ständig wiederholenden Berichten über den plötzlichen Tod des Sohnes von Anna Nicole Smith „gequält“. Nachdem wir uns noch die Wettervorhersage angeschaut haben, finden wir einen Dokumentationskanal und schauen uns nach einer Dusche eine Reportage über den Bürgerkrieg und anschliessend auf dem Outdoor-Kanal eine Lehrstunde über Angeln an, bevor wir nach diesem durchwachsenen Tag auf einer durchgelegenen Matratze im Aquarius Inn die Augen schliessen.

Gefahrene Meilen: 232
Übernachtung: Aquarius Inn Motel, Bicknell 51,12 USD
Gruss Kate
- - - - - - -
On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
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Lottis Vater

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #98 am: 05.12.2006, 22:35 Uhr »
Klasse, Dein Bericht! Wir hatten zwar auch kein so gutes Wetter Mitte Juli in Moab (Murenabgang auf der 191 nach einem Hagelschauer auf dem Rückweg vom Canyonlands NP), aber wir hatten wenigstens ein festes Dach über dem Kopf!

Ich verfolge Deinen Bericht schon von Anfang an mit großem Interesse. Irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, dass Ihr mit dem selben Auto unterwegs seid, dass auch wir hatten. Es hatte auch befleckte Bodenmatten und klebrige Getränkehalter und ein Colorado license plate. Die Farbe und die Felgen stimmen auf jeden Fall. Und viel roten Staub haben wir auch auf unsere Tour durch Utah aufgewirbelt. Abgegeben haben wir unseren Trailblazer mit einem Stand von 8930 Meilen am 21.07.2006. Vielleicht passt das ja. :)

Lottis Vater

Westernlady

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #99 am: 05.12.2006, 23:41 Uhr »
Puhhhh, da setzt man ja schon beim Lesen wegen dem Regen Rost an  :roll:

Ich hoffe, dass Ihr dem Regen entkommen konntet und es im Capitol Reef & Cathedral Valley nun trockener weiter geht.

Matze

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #100 am: 06.12.2006, 00:12 Uhr »
Ich freue mich auch über diesen Bericht - auch wenn er vielleicht nun erst recht einige vom Zelten abhält - solche Regentage hat man ja nicht dauernd!

Und wahrscheinlich war es richtig, in Torrey nicht zu zelten, denn wie kalt es dort werden kann, erlebten wir auf unserer Tour 2003! (wir sind da gerade an dieser Stelle mit dem RB!  :wink: )

Und die Freundlichkeit der Leute auf dem Thousand Lakes RV habe wir auch so erlebt. Für uns käme in dieser Gegend kein anderer Campgr. in Frage.
Gruß Matze




San Francisco!!

Sedona

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #101 am: 06.12.2006, 09:49 Uhr »
Kate, schade dass Ihr kein Foto vom "versunkenen Auto" habt!  :wink:
Ich ärgere mich auch heute noch nicht unseren in der Luft hängenden Reifen bei Little Finland fotografiert zu haben.  :(
Aber irgendwie hat man in der Situation nur Panik, das Auto nie mehr wegzubekommen, oder?
Ein recht ungutes Gefühl...  :?

Schade dass es Euch die herrliche Gegend um Moab so verregnet hat!  :(

LG aus DD,
Isa

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #102 am: 06.12.2006, 10:23 Uhr »
Da bin ich froh, das wir nicht zelten  :wink:

Aber in Deinem Reisebericht hat es was.... vor allem wenn man das liest, ist man froh, daß man bei solchen Unwettern dann im warmen Motel ist.  :wink:

Die Aktion mit dem eingesunkenen Wagen kann ich mir so richtig vorstellen. Wirklich schade, das es davon kein Bild gibt, aber wie Sedona schon schrieb, da hat man andere Dinge im Kopf, als Bilder machen.  :wink:

Mein Mann würde mich auch einen Kopf kürzer machen, wenn ich sagen würde, stop, halt, ich muß erst noch Bilder machen :evil:  obwohl dadurch, wie in Eurem Fall, der Wagen auch nicht tiefer gesunken wäre.  :wink:
Gruß Gabriele

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #103 am: 06.12.2006, 10:36 Uhr »
Hallo Kate,

die Story mit dem versunkenen Auto und deine Versuche, Frank aus dem Waschraum zu holen - ich kann verstehen, dass dir in der Situation sicher das Herz bis wer weiß wo geschlagen hat, aber mal im Ernst, im NACHHINEIN sind doch gerade solchen gut überstandenen Erlebnisse das Salz in der Suppe bzw. im Reisebericht, oder? Ach, ich liebe solche Geschichten, wenn sie gut ausgehen.

Wir sind ja dieses Jahr bei der White Pocket im Sand stecken geblieben und haben die Lage erstmal fotografiert und gefilmt (immerhin), nur nachher hätte ich mir gewünscht, wir hätten die Kamera auch auf ein Stativ gestellt, als ich den Wagen angeschoben hatte, dabei mit Sand beworfen wurde und stellenweise dem Auto hinterher gerannt bin. Aber an so etwas denkt man selten im Urlaub.

Schade, dass der Tag so verregnet gewesne ist, aber dafür hast du heute einige sehr tolle Fotos gemacht (ich meine die mit den dunklen Wolken als Kontrast, gibt der ganzen Szenerie etwas Dramatik).
Viele Grüße, Markus

http://www.historic-route66.de

DocHoliday

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Re: Wild Heart of the West: Canyons, Deserts & Rockies
« Antwort #104 am: 12.12.2006, 02:14 Uhr »
Hi Kate,
jetzt hast Du es geschafft, dass ich in ein paar Stunden wohl nur sehr schwer aus dem Bett kommen werde ;). Habe gerade Deinen ganzen Reisebericht in einem Zug gelesen und bin schwer begeistert. Klasse geschrieben und sehr schöne Bilder. Besonders der Colorado-Teil hat mir gefallen. Der steht prinzipiell für nächstes Jahr auch bei mir auf dem Programm (ja ich weiß, kaum wieder zuhause schon wieder den nächsten Urlaub in Planung ;). Aber irgendwie ist die Vorfreude auch jetzt schon schön.).
Allerdings frage ich mich jetzt, ob das eine so gute Idee ist, da ich wahrscheinlich erst Anfang Oktober starten werde (ab Denver). Wenn ich Deinen Bericht lese, muss ich da ja wohl schon damit rechenen, dass Schnee liegt und einzelne Päse nicht mehr befahrbar sind. Außerdem hatte ich eigentlich auf Indian Summer und schöne Laubfärbung gehofft. Habe ich da noch eine Chance? Vielleicht kann ja auch einer der anderen "Colorado-Experten" etwas dazu sagen.

Deinem Beitrag über den Shafer Trail kann ich nur zustimmen. Der sah 6 Wochen später noch haargenauso aus. Die Stelle, an der die halbe Straße fehlte, ist mir auch noch in "guter" Erinnerung. Die Potash Road fand ich allerdings auch nicht wesentlich besser. Ich habe erst da die Stabilität des Unterbodens getestet.

So, jetzt brauche ich wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf! :schlafen:

Ich träume bestimmt von schneebedeckten Rockies und Wapiti-Rudeln :).
Gruß
Dirk