Matze, einen Tag Badlands wirst Du nocht ertragen müssen
28.9.11Heute war ich wieder früh aus dem Bett, um den Sonnenaufgang in den Badlands erleben zu können. Da ich ja gestern den größten Teil des Parks nur im dunklen erlebt hatte, bin ich einfach auf Verdacht losgefahren und schließlich beim Fossil Exhibit gelandet. Die Ausrichtung stimmte und mit den ersten Sonnenstrahlen fingen die Felsen wunderbar an zu glühen.
Anschließend bin ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite etwas den Castle Trail entlang gelaufen und habe weitere Bilder von rotglühenden Felsformationen gemacht.
Trotz „langweilig“ wolkenlosen Himmels hatte sich das frühe aufstehen für mich schon gelohnt. Am White River Overlook war das beste Licht schon weg aber die Aussicht war trotzdem sehenswert.
Ein Stückchen weiter liefen mir 2 Hirsche vor die Linse. Erstaunlich, was es in dieser kahlen und scheinbar lebensfeindlichen Landschaft alles an Tieren gibt.
Nach und nach bin ich die ganze geteerte Parkstraße abgefahren und habe bewundert, woran ich letzte Nacht im dunklen vorbei gefahren bin.
Yellow Mounds
Kurz vor dem Parkausgang ließen sich sogar noch ein paar Bighorns sehen.
So viel gucken und knipsen macht Hunger. Also habe ich den Park verlassen und bin nach Wall gefahren. Dort habe ich natürlich dem Wall Drugstore einen Besuch abgestattet.
Das Ding erstreckt sich inzwischen über mehrere Häuserblocks und bietet vom Cafe über Souvenirshops, Lebensmittel, Bücher, Outdoor-Gear bis hin zu Schuhen und einer Gaming Arcade alles, womit man Touris das Geld aus der Tasche ziehen kann. Eigentlich hasse ich diese Touristen fallen aber diese war so gut gemacht und lief so gut geölt, dass es schon bewundernswert war. Eine absolute Goldgrube.
Als ich um 8:30h dort ankam war es noch recht leer aber als ich eine knappe Stunde später weiter fuhr stauten sich schon die Reisebusse und das Restaurant war proppenvoll.
Ich habe in Wall noch getankt und meine Vorräte für den Abend aufgefüllt, dann ging es zurück in den Park.
Die Prairie Dogs waren auch diesmal wieder unwiderstehlich und haben mich sicher eine Stunde gekostet.
Ich bin noch etwa 2 Stunden weiter von Viewpoint zu Viewpoint gefahren und habe die Aussichten genossen. Fotografisch ist dabei wegen des harten Lichts nichts zeigenswertes herausgekommen.
Dann habe ich einen Boxenstop im Hotel eingelegt, etwas kaltes getrunken, ein paar Seiten gelesen und ein Stündchen Bubu gemacht.
Gegen 15:00h bin ich wieder in den Park gefahren und wollte ein bisschen laufen. Dazu hatte ich mir die Trails in der Cedar Pass Area ausgesucht. Die ersten beiden (Door Trail und Window Trail) sind eigentlich nur kurze Spaziergänge (1,2 bzw. 0,4 km), überwiegend als Boardwalk ausgelegt. Dafür hat der dritte Trail, der Notch Trail Spaß gemacht. Ist auch nicht all zu lang (ca. 2,5 km) aber wenigstens mit einer kleinen Klettereinlage unterwegs und schönen Aussichten.
Los geht es relativ eben bis man zu diesem Anstieg kommt.
Ich fand die Leiter eher hinderlich – weil recht wackelig – aber hoch kommt man allemal. Oben läuft man dann durch einen hübschen Canyon
ehe man am Ende des Trails nach einem erneuten kurzen Anstieg aus einer breiteren Spalte in der fast senkrechten Felswand in die Umgebung hinunter schauen kann.
Wenn man statt zu dem klassischen Aussichtspunkt nach rechts zu gehen, links abbiegt und einen recht steilen Anstieg hoch klettert hat man ebenfalls eine tolle Aussicht.
Bis zum Sonnenuntergang war noch genug Zeit, so dass ich nochmal etwas durch den Park gefahren bin. Das Licht wurde jetzt immer weicher, so dass ich oft anhalten und knipsen musste.
Mein Ziel war dieser Hoodoo, an dem ich heute schon zweimal vorbei gefahren war, weil er immer im Schatten lag. Jetzt war der Zeitpunkt genau richtig.
Auf dem Rückweg begegneten mir noch einmal ein paar Hirsche, diesmal die Damen der Schöpfung.
Nach einem weiteren Fotostop direkt gegenüber des Visitor Centers näherte ich mich wieder der Cedar Pass Area.
Der eigentliche Sonnenuntergang war ganz nett aber nicht wirklich spektakulär.
Da ich mit einem Pärchen aus Kalifornien ins Gespräch gekommen war, bin ich zum Glück nicht gleich gefahren als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war. Die eigentliche Show begann nämlich erst ca. eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Die Schleierwolken, die mich vorher gestört hatten, verfärbten sich jetzt zunehmend pink bis violett und es gab ein grandioses Farbenspiel.
Noch ein bisschen später setzten das allerletzte Licht der untergegangenen Sonne den westlichen Himmel in Flammen.
Nach diesem tollen Schauspiel bin ich zufrieden zurück zum Hotel gefahren und habe draußen vor dem Zimmer noch etwas die laue Abendluft genossen.
Mir hat der Badlands NP sehr gut gefallen und noch hatte ich ja zumindest einen Sonnenaufgang vor mir.