19. Mai 2010 Vom Bryce Canyon zum Zion NPGoogle Karte gefahrene Meilen: 108geradelt Meilen: 20Heute haben wir viel vor und tatsächlich kommen wir, äh ich, zeitig aus den Federn. Noch schlaftrunken ein kurzer Blick nach draußen: Blau, so gehört sich das auch, der Wetterfrosch hatte also gestern recht, was das Wetter für die nächsten Tage angeht. Da das Office schon offen hat bezahl ich fix unsere letzte Nacht und dann geht es auch schon los. Essen kann ich auch beim fahren.
Beginnen wir mit dem kurzen Mossy Cave Trail, wobei es mir nicht um die Cave, sondern um den Bach und den Hund geht.
Hop, Hop, Hop, rein ins Auto und weiter.
Kein Andrang am Park Eingang, schlafen wohl noch alle. Parkkarte und Papier lehnen wir dankend ab, National Park Pass vorzeigen und weiter. Wir wollen ja nur kurze Hallo zum alten Bryce sagen, kann nicht einfach daran vorbei fahren, das gehört sich einfach nicht, obwohl ich schon x-mal hoch 3 hier gewesen bin. Ich nehme diesmal den falschen Aussichtspunkt, Sunrise Point, den ich letztes Jahr nehmen wollte und mir damit Ärger eingehandelt hatte, das ich gleich zum Sunset Point gefahren bin. Also ein Dreherle gemacht, zur Parkroad zurück und dann den richtigen Abzweig zum Sunset Point genommen.
Was ist denn hier los? Das habe ich noch nie gesehen, Reisebusse bis zum Abwinken, alles voll. Nun kein Wunder, um 8:20 Uhr war ich ja auch noch nie hier. Also eine Ehrenrunde gedreht und dann fährt einer der Busse hinfort und wir übernehmen seinen Platz. Am Punkt wo der Navajo Loop Trail beginnt herrscht ein japanisches, koreanisches Gewusel, durchsetzt mit ein paar außerirdischen deutschen Bustouristen. Ein Bild für die Götter.
Ein bisschen Schnee liegt auch noch dort unten, nein nicht vom letzten Winter, der ist noch von Mitte Mai, von vor einer Woche, als wir in Page waren, hier runtergekommen.
Eigentlich sind wir hier zu früh. Man kann nur runter knipsen, für Fotos mit blauen Himmel taugt es nicht, die liebe Sonne steht direkt gegenüber. Heist ja auch Sunset Point. Egal, irgendwie scheint der Fels von innen zu leuchten.
Schau einer guck, die Moais kamen doch von hier, schon wieder einer.
Arches gibt es hier auch, wie man sieht, sogar ein Double Arch. Nein wir gehen nicht den Loop, keine Bilder von der Wallstreet. Aber ich bin ja nicht so, so sieht es von unten aus:
und so, wenn man den Trail nur ein kleines Stückchen geht, wie das Gewusel der Bustouristen, aber zu späteren Stunde, wenn die liebe Sonne ein bissel weiter übers Firmament gezogen ist.
Schön isses hier, immer wieder schön, bin gerne dort, sagte ich ja schon. Zurück am Bus, äh WoMo, bestaunt ein deutsches Pärchen unseren Langen. Es wird gerade fotoknipst als wir ankommen. Ob sie es auch von innen sehen möchten? Werner das geht doch nicht, doch Werner das geht. Komm nur, hör nicht auf deine Frau. Have a look. Verschämt und eingeschüchtert schaut Werner nur kurz durch die Tür. Nein ich weiß nicht, ob Werner, Werner hieß, der Name kam mir grad so in den Sinn, so was merke ich mir nun wirklich nicht.
Ich kann nicht aus meiner Haut. Bryce Point muss auch noch sein. Schwein, wie fast immer, ist noch ein Loch für uns frei, hop, hop, einmal raus und Guten Tag sagen. Eigentlich ist dies mein Lieblingspunkt.
Pelikan in Holz, auch wieder von N. Atur.
So jetzt aber, weiter zum eigentlichen Tagesziel, dem Zion. Nach dem Desaster vom letzten Jahr, dem Chaos von 2003, dem strömenden Regen von 2000, wird es hoffentlich dies Jahr was. An der Tanke bei Ruby’s füllen wir wieder Heu auf, der Preis ist sogar ok, die haben ja auch selber viele
Pferde hier. Birgitt nutzt die Zeit und kauft noch einen Conti Milch für ihren Tee. Während ich noch die Scheiben putze, köchelt sie auch noch geschwind den Tee.
Wie üblich sehen wir den Red Canyon nur auf der Durchreise, das wird nächstes Jahr anders werden.
Wir passieren die Höhenkontrolle für den Zion 13 Fuß und 6 Inches. Wer hier anrumst, der macht dann im Zion aus dem WoMo ein WoMocabrio, denn der Tunnel im Zion ist noch niedriger.
Dann sind wir durch und platte Gegend fällt über uns herein. Schnell links abbiegen auf die US-89S und neben einem lieblichen Bächen, welches sich durch die Prärie schlängelt und dank Gegenlicht, nicht aufs Foto passt, schlängelt sich der Highway nach Süden und es wird wieder bergiger.
Nach 43 Meilen geht es rechts ab auf die UT-9, der Zion ruft.
Wir bezahlen unsere Tunneldurchfahrten, immer noch $15 Bucks und sstoppen kurz a der Sanddüne.
Die Straße hat schon bessere Zeiten gesehen, einst durchgehend mit roten Teer versehen, ist sie nun anfangs nur noch grau. Ich hoffe durch die Generalüberholung diesen Sommer ist sie nun wieder durchgehend rot. Wir werden sehen. Ich liebe diese Straße, so sehr, das ihr da leider auch durch müsst, am Ende dieses Tages findet man und frau die komplette Strecke, denn ich hatte Glück, kein dickes Auto vor uns, was die Sicht verschandelt.
Kurz vor Tunnel will doch tatsächlich ein WoMo auf den Parkplatz und hält den ganzen Verkehr auf. Da unsere Seite gerade freie Fahrt hat, kommen wir über die Gegenfahrbahn daran vorbei. Kurze Ticketkontrolle und wir dürfen weiterfahren. Das ist Timing.
Keine Fußgänge, kein Fahrradfahrer erlaubt im Tunnel und immer schön in der Mitte fahren. 13 Fuß und 1 Inch ist der Tunnel in der Mitte hoch, 11 Fuß und 4 Inch an den Seiten. Das sind umgerechnet 3,98 Meter in der Mitte und 3,45 Meter an der Seite. Erstaunlich viele Kurven hat der Tunnel, aber auch Fenster zum, nein nicht zum Rausschauen, zum Entlüften.
Wie erwartet sind die CG’s South und Watchman Full, was uns nicht weiter belastet, wir fahren durch zum CG am Comfort Inn in Springdale, nett gelegen in einer Flussschleife des Virgin River und mit WiFi! Dort waren wir auch im letzten Jahr. Ich habe nur eine Partei vor mir, deutsch! Deutsch nix english verstehen tut Papa, Sohnemann übersetzt. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich dann auch dran, erhalte denselben Platz wie letztes Jahr, Site 17, und zahle meine $38. 17, das verheißt nix gutes. Irgendwas was war da doch? Grübel. Das Grübeln hat ein Ende als wir dort sind. Zum einen ist es so uneben und das Sewerloch so hoch, das man ein Pumpe braucht damit es abfliesst und ibendrein ist unsere nachgekaufte Sewerhose viel zu kurz. Aber gegenüber, der Platz ist hübsch. Birgitt parkt kurz ein, ich schnapp mir den Roten Baron, Birgitts Fahrrad und düse zur Reception zurück. Keiner da und kein Problem, die Site wird getauscht.
Nun haben wir eine ebene Fläche, Rasen, Firepit und Grill, sowie einen Gartenzaun und einen schönen Blick.
Und nun wird geradelt. Kein Shuttle Bus, herrlich. Wir sind brav und fahren heute am Kassenhäuschen vorbei, zeigen unseren Pass vor. Morgen schlagen wir uns vorher seitwärts in die Büsche. Beim Abzweig zum Watchman CG biegen wir rechts ab und folgen nun dem Bike Bypas zum Zion. Anfangs Gravel führt er am CG entlang.
Das nennt sich wohl Zelt mit fliesend Wasser. Da haben die Kleinen wohl einen Damm gebaut und das Wasser etwas umgeleitet. Der Radweg ist nun betoniert und führt über zahlreiche Brücken immer wieder über den Virgin River und unterquert schließlich die Parkroad.
Und damit es morgen auch etwas zu gucken gibt, mache ich hier heute Schluß mit Bildern. Zudem fahren wir morgen die gleiche Strecke noch einmal. Mit diversen Fotostops fahren wir heute durch bis zum Ende und schieben brav unsere Räder am River Walk. Die Narrows sind wegen zu viel Wasser noch gesperrt dem entsprechend wenig ist hier los. Auf dem Rückweg können wir dem Gefälle nicht wiederstehen und benutzen die Räder als Roller. Ist eh kein Mensch mehr hier. Kurz vor der Straße schieben wir wieder brav und dann beginnt das Highlight des Tages: Downhill.
Gemächlich, so hatte ich den Eindruck auf dem Hinweg, geht die Straße bergauf, mit Ausnahme zweier kurzer Hügel. Irgendwie scheint das Gefälle inzwischen stärker geworden zu sein, mit stellenweise mehr als die erlaubten 25mph rauschen wir zu Tal. Am Ende kommt uns ein ranger mit leuchtennden Christbaum entgegen. Bekommen wir jetzt ein Ticket für zu schnelles Fahren?
Nein Krimireif wird eine Schleuderwende gefahren und er braust zurück um einen Pkw zu stoppen, der ohne Permit die Straße fahren wollte. (Für Unwisssende: Die Zion Canyon Road kann nur im Winter mit privatem Fahrzeug befahren werden, jetzt im Sommer ist es nur mit Shuttlebus erlaubt. Einzige Ausnahme, man hat eine Übernchtung in der Lodge, dann darf man fahren.)
Am WoMo zurück wird der Grill angeschmissen und gechillt, wie es neudeutsch heißt.
Birgitt wird mich lynchen, wenn sie dieses Foto hier sieht.
Und Morgen geht es dann wieder hierhin:
Guts Nächtle allerseits.