21. Mai 2010 Valley of Fire und vom Winde verwehtGooglekartegefahrene Meilen: 244Das Ende unweigerlich, demzufolge müssen wir unsere Zelte hier im Zion abbrechen. Zuerst bekommt aber die Frontscheibe noch eine Grundreinigung. Bei schönstem Wetter, also wolkenlosen blauen Himmel geht es nun Richtung Las Vegas. In St. George verlassen wir kurz die Interstate zwecks Fahrerwechsel. Gott, eine blödere Stelle konnte ich mir wahrlich nicht aussuchen, der Herr schickt erstmal eine ganze Kolonne an der Ampelfreien Kreuzung vorbei und wer zu lange wartet, dem schickt gleich noch eine. Irgendwann aber können wir dann auch und schließlich und endlich landen wir wieder auf der Interstate. Es kommt so, wie es kommen musste, kaum sind wir an der letzten möglichen Ausfahrt vorbei, wird die Frontscheibe der Friedhof eines Insekts.
Dann eben der Virgin River Canyon mit dreckiger Frontscheibe und natürlich bleibt es bei dem einzigen, erstmal. Schon irre wie die Interstate sich hier durchwindet.
Leider viel zu kurz, dann öffnet sich der Canyon und wir landen in der platten Einöde Nevadas. Hinter Mesquite biegen wir links ab auf den Northshore Blvd. der Lake Mead NRA. Kurz vor dem Abzweig zum Valley of Fire begrüßt uns ein Roadconstruction Schild mit irgendwas von 24 Meilen Länge, die Straße hat’s auch nötig.
Am Parkeingang vom Valley of Fire löhnen wir brav unsere State Park Eintritt und ebenso brav folgen wir den viel längeren Weg zum Elephant Rock, anstatt einfach 50m über die Straße zu gehen. Der Wind hat inzwischen von Windstille auf stark gewechselt und man kommt sich vor als wenn uns jemand ständig mit dem Föhn ins Gesicht bläst. Diese typischen Südwesttemperaturen sind wir ja dieses Jahr nicht gewöhnt und so verkriecht sich Birgitt schleunigst ins WoMo, sie kann diese Schlackenhaufen auch nichts abgewinnen und mir gibt’s eigentlich auch nichts. Dass ich 20 Jahre achtlos dran vorbeigefahren bin, bereue ich jedenfalls nicht.
Achtlos geht es ohne Stopp an den Beehives vorbei, aber am Atlatl Rock biegen wir rechts ab, aber ohne dort anzuhalten. Petroglyphs hinter Glas muss ich mir nicht antun, aber den Arch Rock möchten wir doch sehen. Am CG und Beginn der Gravelroad wenden wir und als wir zurückkommen steht ein SUV mitten in der Parkbucht am Arch. Kannste machen nix, also zum Atlatl zurück, ein Dreherle gemacht und wieder retour und auf der anderen Seite geparkt, vor dem Schild: Do not climb on Rock.
Tja und was machen die Insassen des SUV’s? Genau das Gegenteil. Nun mir kann’s egal sein, ist es aber nicht, weil ich nicht warten will, bis Tante Friede Onkel Ernst, dessen Frau und anders rum in jeder möglichen Stellung, äh Position für die unbekannte Nachwelt abgelichtet hat. Also lese ich den Sachsen die Inschrift des Schilds laut vor und bekomme so freies Schussfeld.
Und dann folgt wieder das Dreherle und wir fahren zurück zum Visitor Center, nicht um dort hinein zu gehen, sondern um zur, genau, Rainbow Vista zu gelangen. Einmal White Domes und zurück und dann verlassen wir den Park. OK, die Straße ist wirklich nett, sollte man gefahren und gesehen haben. Vielleicht sollte man hier hinkommen, bevor man die ganzen roten Steine gesehen hat.
Draußen auf den platten Acker Richtung Interstate bläst es ordentlich. Auf einem Highway ist es mir das noch wurscht, fahre ich eben 45mph. Ich hasse Seitenwind, außer beim Segeln, aber im WoMo schon. Nun irgendwann gibt es keinen Highway mehr und wir müssen zurück auf die Interstate. Ein Gefühl der Wonne, wenn einem 35mph Böen von der Straße schieben wollen. Je schneller man fährt, umso schlimmer empfinde ich diese Böen und werde automatisch langsamer. Und das ist auch nicht gut, denn dann überholen einen die Trucks und wenn dann die Böe von rechts kommt, ungemütlich.
Auf halben Weg nach Vegas fahr ich schon auf die Tanke um mich zu erholen und nach einer Zigarettenpause geht es weiter mit halbeingeschlagenen Lenkrad gegensteuert nach Vegas.
Die erste mögliche Abfahrt nach Vegas ist meine, dann lieber durch die Stadt, das gefällt mir wesentlich besser und in dem Windschatten der Häuser merkt man den Wind auch nicht und ich darf wieder langsam fahren. Wir fahren durch Old Las Vegas und am Circus Circus angekommen auf dem KOA CG. Platz ist hier reichlich, die meisten Stellplätze sind leer. Die Drive Thru Stellplätze kosten ab $57 aufwärts, je näher zum Ausgang desto teurer. Die einzige nicht Drive Thru Reihe liegt, glaube ich bei $38. Plus Tax natürlich. Gegenüber die erste Drive Thru Reihe dann gleich $57. Ich will nicht.
Fahrrad fahren bei den Wind will ich auch nicht und so hauen wir wieder ab. Ich weiß man kann woanders billiger bis umsonst das WoMo abstellen, ich will aber nicht.
Kurzer Stopp am Vegas Welcome Schild. Heuer ist Platz auf dem Parkplatz und so parke ich hinter der Strechlimo eines Hochzeitpaares. Und dann beginnt das warten bis das Fotoshooting mit Brautpaar und Onkel Franz, Tante Frieda, ich wiederhole mich, hatten wir schon. Irgendwann sind auch sie verschwunden und ich habe das leere Schild. Obwohl, wenn ich es mir recht überlege mit Brautpaar war’s doch schöner. Bin halt schlecht gelaunt.
Wir beschließen der Mall einen Besuch abzustatten, und dann durch zu fahren bis LA und die Nacht auf einem Walmart Parkplatz zu verbringen. Also zum erstem Mal kein Vegas, kein Stratosphere Tower
keine Achterbahn im Sahara
kein Circus Circus
keine Sirenen beim Treasure Island (Gott wie bescheuert, ich wollte aber mal das Schiff sinken sehen)
kein Venetian by night
kein Mirage
und kein Bellagio Fountain und kein Ausflug nach Paris.
Eben Nichts. Also zur Mall in der mich nichts begeistern kann. Ok, Birgitt sieht das etwas anders, auch wenn der Verkäufer lästig ist, findet er eine Kindin. Wir beenden den Las Vegas Aufenthalt beim Mac. Also einmal quer über den Parkplatz der Mall und als wir den Mac erreichen zerlegt sich ein Baum, ok, mehr ein Bäumchen. Der Wind hat noch zugelegt. Spachteln, durch die Mall zurück um den Wind zu entgehen, Tanken und weiter.
Birgitt fährt, sie kann den Wind, besser gesagt Sturm, besser ab als ich. Ich schau mir das mal von hinten im WoMo an, erstaunlich wie die Karre sich verbiegt und windet.
Und gar nicht so einfach nach hinten und wieder zurück zu kommen. Übers Handy ins Web und bei Weather Channel vorbeigesurft, die Böen liegen inzwischen bei 45mph.
In Primm geben wir auf und parken auf dem Casinoparkplatz. Einmal kurz Augenschonen, es ist 21 Uhr, bis zu den Morgenstunden soll es abflauen. Wir kommen nicht mehr bis LA, das Augenschonen dauert bis morgens um 4 Uhr morgens, der Wind schaukelt uns im WoMo in den Schlaf, dabei haben wir es im Wind geparkt, das er nur auf die Frontscheibe trifft. Reicht trotzdem dass es enorm wackelt.
Und das wiegt uns halt tief in den Schlaf bis zum nächsten Morgen.