So, jetzt kann es also endlich richtig losgehen. Ich hoffe, ihr seit zahlreich vertreten. Ich hoffe, dass euch die Texte nicht zu lange vorkommen werden und es mit dem Lesen gut funktionieren wird.
Na, dann mal los.
AnreiseUm 3:30 in der Früh klingelt der Wecker, wobei ich schon vorher wach im Bett liege und das Klingeln abwarte. Wenn es in den Urlaub geht ist es kein Problem zu dieser Zeit aufstehen zu müssen. Dies wird nächste Woche, wenn es wieder an das Studium gehen wird, eine ganz andere Sache sein.
Nach den letzten Checks der Reiseunterlagen steigen wir ins Auto und fahren in Richtung Stuttgarter Flughafen. Es ist noch dunkel draußen, die Fahrt aber nicht eine Horrortour wie vor 1.5 Jahren als wir in Nebel in den Baustellen für die Messe am Flughafen herumirrten. Wir betreten den Flughafen und laufen zu dem für uns bekannten British Airways Schalter. Da wir schon eingecheckt sind können wir sofort zum Fast Drop Schalter laufen. Wir sehen aber, dass alle Passagiere sozusagen gezwungen werden sich online einzuchecken. Diejenigen, die noch nicht eingecheckt sind, machen dies über einen Automaten am Flughafen direkt am BA Schalter. Das Security Personal befragt uns zu einem unserer Koffer. Es geht um das neue Stativ das ich mir für den letzten Kurztrip nach London im Mai gekauft hatte. Dieses durfte natürlich nun in Chicago auch nicht fehlen. Nach Klärung meinerseits, dass es sich dabei um ein Stativ handelt, wurde der Koffer keiner weiteren genaueren Inspektion mehr benötigt. Am BA Schalter bekommen wir schon die grünen Einreiseformulare sowie den weißen Zollzettel, beide füllen wir noch am Flughafen aus.
Nun konnte es also zur Kontrolle des Handgepäcks gehen. Hinter uns steht ein, ich vermute, Ehepaar, dass sich heftig darüber ärgert bzw. diskutiert, warum sie zu spät am Flughafen sind. Der Flug nach Mallorca fliegt schon sehr bald ab und sofort wird versucht sich an uns vorbei zu drängeln. Diese Versuche wehren wir aber energisch ab. Vor dem Sicherheitscheck stehe große Hinweisschilder, dass man keine Flüssigkeiten mehr an Bord nehmen darf, bzw. nur eine bestimmte Menge. Ich denke mir noch: „Das muss doch nun jeder wissen, wieso also diese Hinweisschilder?“. 5 Meter links neben mir sehe ich schon die ersten Personen denen Wasserfalschen aus dem Handgepäck entfernt und in den Mülleimer geworfen werden. Ich kann diese Szene einfach nicht glauben. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Person, sondern gleich um mehrere. Beim Sicherheitscheck wird die Warteschlange in 3 Richtungen aufgeteilt, das Ehepaar das nach Mallorca fliegen möchte, drängelt sich bei dieser Gelegenheit gleich vor. Wir erkennen durch die lautstarken Lachausbrüche und komisches Verhalten bestimmter Leute, dass diese in der gleichen Maschine nach Mallorca fliegen werden. Ich möchte hier nichts gegen Mallorca Reisende sagen, aber man erkennt schon, welche Art von Leute hauptsächlich dorthin verreisen. Ich denke mir dabei nur noch, dass ich sehr glücklich bin, bald in einer Maschine in Richtung London sitzen werden. Die Sicherheitskontrolle verläuft anschließend ohne weitere Vorkommisse und wir können uns in Richtung Gate bewegen. Unser Flieger nach London ist on-time was mich beruhigt.
Nach 30 Minuten beginnt nun auch endlich das Boarding für unseren Flug und die Vorfreunde wächst bei mir immer mehr. So langsam wird es mir bewusst, dass ich auf dem Weg in die USA bin. Lange habe ich darauf gewartet und hingefiebert. Der Flug nach London verläuft ohne weitere Vorkommnisse. Der Pilot meldet, dass es ein wenig diesig und 20 Grad Celsius in London sind. Diese Aussage wird sich bestätigen, aber zumindest scheint die Sonne. Beim Landeanflug auf London fliegen wir direkt über den Hyde Park. Leider kann man davon nicht so viel erkennen, gerade aus dem Grund das es diesig ist. Wir sind aber wieder in London und die erste Hürde ist damit erledigt. Nun geht es zum Umsteigen. Wir müssen von Terminal 1 zum Terminal 4.
Zunächst kommt ein weitere Security Check. Hier stehen unglaublich viele Menschen und es geht zunächst nur schleppend voran. Ich habe das Gefühl, dass die Sicherheitscheck diesmal noch viel intensiver als letztes Jahr sind. Wir müssen auch unsere Schuhe ausziehen. Über eine Treppe erreichen wir dann einen kleinen Vorraum, in dem wir auf den Bus zum Terminal 4 warten. Die Fahrt dauert ungefähr 15 Minuten. Im Terminal 4 angekommen, laufen wir ein wenig durch die verschiedenen Geschäfte und bewundern die Austern-Bar. Zu den Preisen muss ich natürlich nichts sagen. Wir laufen auch noch ein wenig durch Harrods durch. Die Preise sind alle exorbitant hoch, aber damit muss man rechnen, wenn man in London zu Gange ist. Ich fühle mich immer noch schlapp und krank und nehme in regelmäßigen Abständen Medizin zu mir. Wir bewegen uns von einem Sitzplatz zum nächsten, da mich die extrem eingestellte Klimaanlage stört und ich sorge habe, dass meine Erkältung dadurch noch schlimmer werden könnte.
Durch einen kleinen Gang gelangen wir zu einer Vorhallen in der wir auf einen Bus warten, der uns direkt zum Flugzeug bringen wird. Dort wartet eine nagelneue Boeing 777 auf uns. Diesmal nehme ich mir mehr Zeit das Flugzeug von Außen anzusehen. Man steht ja nicht jeden Tag vor solch einem Flugzeug. Für mich ist diese Situation etwas ganz besonderes, da ich ein totaler Flugzeugfan bin.
Nun stehen uns 8:45 Stunden Flug bis zur planmäßigen Landung in ORD an. Wir fliegen über sehr schöne Landschaften in Irland und ich denke mir, da sollte man auch mal hingehen. Zum Mittagessen gibt es Curry-Reis mit leckerem Huhn, dazu Salat, Wasser und Wein und zum Nachtisch eine kleine Erdbeertorte. Das Essen war sehr lecker. Man kann sich nicht beklagen.
Wir erreichen bald das Festland und fliegen über Kanada in die USA. Auf dem kleinen Bildschirm im Sitz vor mir erkenne ich, dass wir direkt an den Niagara Fällen vorbei fliegen. Ich denke mir noch „Hoffentlich sitzt du auf der richtigen Seite“ und bevor ich meinen Gedanken zu Ende bringen kann, sehe ich von oben die amerikanischen und kanadischen Wasserfälle. Ich „schreie“ auf: „Hier, die Niagara Fälle“ und sofort sind mehrere Leute aus der mittleren Sitzreihe aufgesprungen um diese auch zu sehen. Ein wahrhaft tolles Erlebnis.
Blick auf die Niagara Falls vom Flugzeug ausWir näheren uns dem Michigan See. Die Überquerung mit dem Flugzeug ist immer ein Highlight, da man aus der Luft die tollen Sandstrände sehen kann, und einem dabei die Dimension dieses Sees erst richtig bewusst wird. Nun geht es an den Landeanflug auf Chicago ORD, ein Moment, auf den ich mich so lange gefreut habe. Der Pilot bittet nun alle Passagiere nicht mehr die Restrooms aufzusuchen und erwähnt nebenbei, dass es in Chicago sonnig und 25 Grad sind. Meine innere Vorfreude ist dabei fast am Platzen. Ich drehe innerlich sozusagen durch und kann es kaum abwarten.
Da sind wir schon auf der anderen Seite des Michigans Sees, direkt vor Chicago. Die Farbe vom See ist einmaligIch frage mich nun, von welcher Seite wir wohl ORD anfliegen werden. Werde ich die Skyline sehen können? Auch hier werde ich nicht enttäuscht und ich bekomme wohl den schönsten Landeanflug auf ORD zu sehen, den man überhaupt haben kann. Die Skyline ist sehr schön zu sehen mit dem mächtigen blauen Lake Michigan. Was für ein Traum. Ein perfekter Start in den Urlaub. Die Landung ist sehr sanft. Das Wetter ist einmalig.
Sieht leider ein wenig dießig aus, aber der schöne Anblick kann ein Bild eh nicht wirklich beschreibenDer Pilot lässt mit englischem Humor verlauten, dass vor uns noch ein Transportfahrzeug steht und er warten muss, und keinen Streit bzw. keine Diskussion darüber anfangen möchte. Ich muss darüber herzlich lachen. Schon bald sind wir am Gate und können das Flugzeug verlassen. In der Ankunftshalle erwartet und eine große Menschenmasse. Klar, wir sind in ORD, einem der größten Airports der Welt. Kein Wunder denke ich mir noch. Nach 15 Minuten sind wir gerade mal 5 Meter vorwärts gekommen und es konnte irgendetwas nicht stimmen. Selbst bei den Schaltern für US Bürger wurde niemand mehr abgefertigt und diejenigen die vor 15 Minuten schon am Schalter standen, standen immer noch. Nach 30 Minuten ging es wieder in der gewohnten Geschwindigkeit und wir vermuteten eine Computerpanne. Die Einreise verläuft ohne weitere Probleme, einen grünen bzw. roten Raum in dem Touristen ausgefragt werden, können wir nicht entdecken. Der Officer verhält sich uns gegenüber normal. Unsere Koffer sind diesmal alle vollzählig. Leider, denn nun müssen wir diese schleppen Jetzt noch schnell durch den Zoll und wir haben es geschafft, es geht durch die Tür und das erste das ich wahrnehme ist die sehr gute Luft, der schöne Wind und das warme Klima. Willkommen in den USA. Wir sind wieder in den USA! Ich bin die Glücklichkeit in Person.
Nach ein paar Minuten kommt auch schon der Bus von Alamo und National, der uns zur Vermietstation bringen wird. Dort angekommen, müssen wir ein wenig warten, da noch einige Kunden bedient werden. Nach einer Weile sind auch wir endlich an der Reihe. Sofort beim Aussteigen aus dem Bus fällt mir auf, dass die Premium Klasse auf dem Parkplatz total leergefegt ist. Ich denke mir noch, dass kann nicht sein. Abwarten. Endlich sind wir an der Reihe. Die Dame am Schalter erscheint recht nett. Wir geben ihr den zum ersten Mal englischen Voucher. Das kann ja nur gut sein. Wir hatten bisher nämlich immer nur eine deutsche Version. Sie möchte uns sofort eine Versicherung aufdrängen. Diese lehnen wir höflich ab. Anschließend sagt sie, dass sie noch nie einen solchen Vertrag gesehen hat, da in diesem Vertrag zusätzliche Fahrer mit eingeschlossen sind. Es steht aber ganz klar im Voucher. Sie spricht dies mit ihrem Chef ab, der gibt aber ein OK. Sie sagt, dass das Problem mit dem Computersystem zu tun hat, und sie solche Verträge nicht hat. Anschließend möchte sie Extrageld haben, da ich noch unter 25 Jahre bin, dies deckt der Vertrag aber auch ab. Nachdem dies geklärt war, ging es weiter und sie warnt uns, über die schwerwiegenden Folgen, im Falle, dass man den Schlüssel verliert. Wir sollten doch eine Versicherung abschließen, die uns 5 Dollar pro Tag kosten würde. Im Falle des Verlustes, müssten wir 500 Dollar bezahlen. Auch diesen Versuch lehnen wir ab. Sie akzeptiert unsere Entscheidung, da es ja unsere Entscheidung ist, versteht diese aber nicht. Die nächste Bemerkung die sie macht ist, dass sie nichts an der Tatsache ändern könnte, dass wir die erste Tankfüllung von 62 Dollar bezahlen müssten. Auch das steht ausdrücklich im Vertrag, wir wollen aber keine zusätzliche Diskussion anfangen. Sie sagt uns, dass wir draußen aus der Premiumklasse ein Mietauto aussuchen können. Ich kann vom Schalter aus keine Autos dort sehen, denke mir noch, wahrscheinlich bin ich zu dumm diese zu erkennen. Draußen auf dem Parkplatz sind wirklich keine Autos mehr aus dieser Klasse vorhanden und wir sprechen einen Mitarbeiter an und ich sagen noch „Jetzt verhandeln wir“. Er bietet uns einen Volvo V50 an, dieser ist uns zu klein und wir lehnen ab. Der Mitarbeiter verschwindet plötzlich und ich halte Ausschau nach ihm. Irgendwie erscheinen mir durch den Stress nun alle Mitarbeiter gleich und ich frage mich wo er abgeblieben ist. Nach 10 Minuten kommt er aber mit einem SUV zurück. Ich bin perplex und kann mein bzw. unser Glück nicht fassen. Es ist ein Saturn VUE, nagelneu, aus dem Jahr 2007 mit dem Meilenstande vor gerade mal 6 Meilen. Ich bin glücklich.
Mein ganzer Stolz! Es hat von Anfang an Spass gemacht, mit diesem Auto zu fahren. Hier ein Bild in Evanston.Wir fahren nun zu unserem Hotel etwas auswärts von Chicago, genauer gesagt, in Skokie, IL. Dort haben wir schon letztes Jahr übernachtet. Ich wähle diesmal eine andere Route zum Hotel und wir haben keine Probleme. Nach dem Beziehen des Raumes geht es gleich weiter um ein wenig Kleidung bei TjMaxx einzukaufen. Danach geht es direkt nach Evanston zum Strand. Die Sonne scheint und wir genießen den See und den Strand. Sehr schön hier. Wir bewundern wie auch letztes Jahr die teuren Wohnhäuser. Es gibt sogar Strassen, die nur für Anwohner geöffnet werden. Die Häuser sind wahnsinnig groß und ich denke mir, wie das wohl hier mit dem Heizen im Winter funktioniert. Heute Abend gehen wir nicht mehr in einem Restaurant essen. Wir kaufen uns etwas im Supermarkt für Abends und fürs Frühstück.
Der Strand von Evanston, ein TraumZurück im Hotel versuche ich unsere Freunde in Ohio anzurufen. Ich habe kein Erfolg. Nach einer Weile schaffe ich es, und ich erfahre, dass er auch versucht hat uns zu erreichen, nachdem ich ihm unsere Telefonnummer und Durchwahl über eine SMS mitgeteilt hatte, jedoch kam er immer bei einer anderen Person im Hotel raus, die eine religiöse Abwesendheitsmitteilung auf dem Telefon abgespeichert hatte. Ich konnte jedoch das Extension Problem für unser Zimmer am front desk unseres Hotel nach einer Weile lösen.
Nach einem Glas Wein ging es dann gegen 22:30 ins Bett. Wir hatten eine lange Anreise hinter uns und waren nun auf die nächsten Tage gespannt. Der Wetterbericht für den kommenden Tag war zufrieden stellend: Mostly sunny plus 78F. Was will man mehr.
Übernachtung: ESA, Extended Stay America in Skokie, IL
Bewertung: durchschnitlich, da im Haus gerade Bauarbeiten zu Gange waren, Dreck wurde über den Tag ins Zimmer befördert, Personal für amerikanische Verhältnisse sehr unmotiviert