Und schon geht es weiter mit dem nächsten Tag, ich hoffe ihr seit noch zahlreich am Lesen11.09.2007 ChicagoHeute ist der 6. Jahrestag der verheerenden Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington DC sowie Shankesville, Pennsylvania.
Ich schaue aus dem Fenster und die Sonne scheint bei blauem Himmel. Ich muss daran denken, wie das Wetter vor 6 Jahren in New York war. Ich schalte den TV an und sehe LIVE Bilder aus New York und Shankesville. An beiden Orten ist heute nicht so tolles Wetter. Um nicht so sehr an diesen Tag erinnert zu werden, schalte ich den Fernsehen sofort wieder aus und wir machen uns ans Frühstücken.
Jetzt kann es auch schon wieder Downtown gehen. Bevor wir auf den Interstate fahren, schieße ich noch ein paar Innenaufnahmen von unserem Liebling. Schon bald sind wir wieder in Chicago Downtown, diesmal ohne Stau, in der uns sehr gewohnten Parking Garage am Millennium Park. Diesmal parke ich strategisch schlecht. Wir wollen den Ausgang Randolph Street nehmen, Parken aber in der Sektion für die Monroe Street. Der Fußmarsch im Parkhaus wäre ein Gewaltakt. Daher entscheiden wir uns den Monroe Ausgang zu nehmen. Hier erkennt man recht gut, wie groß dieses Parkhaus eigentlich ist. Man hat sehr viel Platz. Was für eine leichte Umstellung zu Deutschland.
Auch an diesem Tag verbringen wir zunächst einige Zeit im Millennium Park. Der Park scheint es uns angetan zu haben. Heute laufen wir die Michigan Avenue in eine andere Richtung, nämlich Richtung Süden und kommen nach ein paar Minuten zum Chicago Art Institute. Hier hängen die ersten Flaggen auf Halbmast. Man wird sofort an den 11. September erinnert. Sitzt man auf den Treppen des Art Institutes, so bekommt man einen herrlichen Blick auf den
Sears Tower. Die Außenanlage des
Chicago Art Institutes ist geschmückt mit sehr großen Pflanzenkübeln. Sieht sehr schön aus. Gleich direkt neben an findet man einen kleinen Park mit schönen Bäumen und Outdoor Kunst.
Vor dem Art Institute in einem kleinen Skulpture ParkWir machen kurz einen Abstecher in die State Street um uns zumindest die
Harold Washington Library of Chicago anzusehen. Mit über 80.000 m² Fläche ist sie die größte öffentliche Bibliothek in den USA.
Harold Washington LibraryVor dort geht es nun zurück in den Jackson Blvd. und wir nehmen Kurs auf ein weiteres Highlight, das
Monadnock Building. Es galt als höchstes Backstein-Hochhaus der Welt. Besonderheit des Gebäudes ist jedoch, dass es kein stützendes Skelett, sondern nur tragende Außenwände hat.
Monadnock BuildingWir laufen weiter auf dem Jackson Blvd. in Richtung Westen und näheren uns der Brücke über den Chicago River. Nach erfolgreicher Überquerung geht es nach Norden in den
Wacker Drive. Direkt am Fluss stehen sehr viele hohe Glaspaläste die Schatten auf die Strassen werfen. Hier scheint nicht wirklich Licht einzufallen. Von der anderen Seite des Flusses, auf der wir uns nun befinden, bekommt man auch einen schönen Blick auf den Sears Tower. Wir laufen den Wacker Drive bis zur Kreuzung Randolph Street und laufen von dort den Bogen zurück zum Millennium Park.
Nun aber schnell die Michigan Avenue hoch, wir wollen doch zur
Wendella Bootstour noch mit an Bord kommen. Wir wissen schon im voraus, dass wir die Kombination aus Fluss- und Seefahrt wählen werden. Vom Fluss bietet sich sicherlich ein komplett andere Anblick auf die Hochhäuser. Auf dem Weg zur Michigan Bridge, dort beginnen die Touren, werde ich von einer jungen Dame aufgehalten, die Geld von mir haben möchte, für Kinder, ich soll sozusagen eine Art Patenschaft übernehmen und einen monatlichen Betrag bezahlen. Sie hat die Bilder der Kinder gleich mit dabei und ich kann mir eines aussuchen. Ich lehne jedoch ab. Zum Glück hackt sie nicht nach wie die nette Alamo Dame in Chicago O´Hare und wir kommen doch noch ganz nett ins Gespräch. Sie ist ursprünglich aus Rumänien und seit ein paar Monaten in den USA. Ihr Englisch ist recht gut und sie erzählt mir, dass sie in ein paar Tagen nach Kalifornien fliegen und dort 3 Wochen verbringen wird, bevor sie wieder nach Hause fliegt.
Da wir die nächste anstehende Tour verpassen, kaufen wir uns bei Starbucks leckere Sandwiches und essen diese direkt am Chicago River. Wir kaufen uns die Tickets für die nächste Tour und schon bald kann es los gehen.
Der Tour Guide, eine junge Frau, ist sehr witzig und es macht von der ersten Sekunde an sehr viel Spaß ihr zuzuhören. Zunächst geht die Tour nördlich auf dem Chicago River in Richtung Sears Tower. Vorbei an bedeutenden Gebäuden wie den
Merchandise Markt, das nach dem Pentagon das größte Gebäude der USA ist, was die Quadratmeterfläche angeht, bekommen wir neue Perspektiven vom Chicago Tribune Tower und anderen Gebäuden entlang des Flusses.
Ein sehr markantes Gebäude am Fluss ist
333 Wacker Drive. In der gekurvte, verspiegelte Wand aus Glas spiegeln sich Fluss, Himmel und umliegende Gebäude. Einen tollen Blick bekommt man auch auf
Marina City. Das Gebäude erinnert an Maiskolben. Immer wieder geht es unter Brücken durch was zur Erheiterung der Passagiere führt. Am Sears Tower angekommen, nimmt das Schiff wieder Kurs in Richtung Michigan Bridge. Von dort aus geht es nun auf den offenen See.
Merchandise MarktHinter einer Schleuse müssen wir einige Minuten warten. Die Guide Lady berichtet, dass dieser Vorgang unbedingt nötig sei, sonst würde das Schiff hin und her wackeln und uns schlecht werden. Sie erwähnt dabei auch sofort, dass es nun sehr windig auf dem Lake werden würde. Ihre Worte werden sich bewahrheiten. Vom See aus gesehen, hat man tolle Blicke auf die komplette Skyline von Chicago. Vom Schiff aus bekommt man die Stärke des Lake Michigan sehr gut zu spüren. Das Schiff wackelt hin und her. Die gute Luft macht dies aber wieder wett, und die Ausblick eh. Ein tolles Erlebnis. Wir drehen mehrere Runden auf dem See und kehren dann wieder zu unserer Andockstation an der Michigan Avenue Bridge zurück. Diese 1.5 Stunden lange Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich kann diese nur wärmstens empfehlen.
Blick auf die Skyline vom Lake MichiganWenn man an der Michigan Avenue steht, sollte man die Treppen zum Fluss laufen. Hier entdeckte man dann ein unterirdisches Straßennetz, dass unter dem Wacker Drive sowie unterhalb der Michigan Avenue entlang führt. Dies war mir bei der ersten Reise überhaupt nicht wirklich aufgefallen. Dort herrschte, so hatte man den Eindruck, weniger Verkehr.
Nach der herrlichen Bootsfahrt und einem weiterem Sonnenbad laufen wir die Michigan Avenue nördlich in Richtung
Water Tower Place beziehungsweise
John Hancock Center.
Das Wetter ist schön, und wir denken uns: Ist dies nicht ein perfekter Tag, bei schönem Wetter und am 11. September, die Aussichtsplattform des Hancock Centers zu besuchen. Gesagt, getan. Es herrscht wenig Betrieb und es dauert keine 5 Minuten und schon sind wir ganz oben. Die Bilder sprechen für sich selbst. Hier verbringen wie dann doch über eine ganze Stunde.
Blick in Richtung Norden vom Hancock Center Wieder am Boden angekommen, laufen wir kurz die
Chestnut Avenue in Richtung Lake. Hier lässt es sich gediegen wohne und lauschigeren in Luxushotels. Nach diesem kurzen Abstecher laufen wir wieder auf die Michigan Avenue. Meine Eltern wollen kurz in ein paar Shopping Läden gehen und sich die Preise anschauen. Ich hole mir inzwischen im Touristenzentrum vom Chicago, im Water Tower, die bekannte
Chicago Zitronenlimonade. Davon kann ich einfach nicht genug bekommen. Ein absolutes Highlight. Sehr lecker. Ich hole mir gleich zwei davon.
Ich setzte mich in den kleinen Park am Water Tower und genieße die Atmosphäre. Plötzlich höre ich diese Ausrufe
„Free Hugs“ und siehe da, da heben doch ein paar Leute in meinem Alter Schildchen hoch, mit der gleichen Aufschrift. Ich kannte dies aus dem Internet und lief hin. Als ich darüber im Internet gelesen habe, dachte ich mir, ist dies in Deutschland auch möglich? Ich habe es noch nie gesehen, hat vielleicht jemand schon damit Erfahrungen gemacht? Ich finde, dass dies natürlich zum Einen sehr viel Spaß ist, aber auch viel über die Art von Menschen aufzeigt. Ich laufe also hin und hole mir 3 mal Hugs und stellte mich dazu. Ich komme ins Gespräch mit vielen verschiedenen Leuten und wir tauschen E-Mail Adressen aus. Alles College Students. Ich denke, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Leute umarmt, vor allem so viele unterschiedliche. Was für eine Erfahrung. Wir machen noch ein Gruppenbild zum Abschluss. Nun muss ich aber wieder weiter. Möchte ja noch was von Chicago sehen.
Da die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war, machten wir uns auf der Michigan Avenue wieder auf dem Weg zu unsere Parking Garage. Dort wartete unser Liebling auf uns der uns anschließend mal wieder nach Evanston fahren würde. Doch zuvor legten wir einen Stopp am
Recreation Drive direkt am Lake Shore Drive dazwischen. Eine rießige Parkfläche mit Marina und tollen Ausblicken auf die Skyline. Sehr viele Jogger und Inline-Fahrer waren unterwegs. Hier verbringen wir wieder eine ganze Stunde und lasses es uns gut gehen.
Der Blick vom Recreation DriveZurück im Hotel machen wir uns ein wenig frisch und gehen bei
Ruby Tuesday essen. Hier bestelle ich mir mein erstes Steak. Dazu gibt es eine frische Kartoffel mit Quark und Salat bis zum Abwinken von der Salatbar. Mein Vater bestellt sich ein Hamburger und meine Mom gefüllte Gemüsetaschen, dazu Erdbeere. Wir sind voll vom Essen und gehen gesättigt und zufrieden zurück ins Hotel. Dort trinken wir noch eine Flasche kalifornischen Rotwein.
Insgesamt betrachtet wieder ein herrlicher Tag in Chicago, trotz des traurigen Hintergrundes. Die Wetteraussichten für Morgen scheinen es auch diesmal gut mit uns zu meinen. Meine Eltern planen nach Aurora zu fahren in ein Outlet. Der Plan ist mich zu der Grand Station nahe Chicago zu fahren. Wir haben eine Fahrtbeschreibung dort hin, wissen jedoch nicht, wie es um Parkmöglichkeiten steht. Dies wird mit Sicherheit aufregend. Ich habe nochmals ein volles Programm in Chicago geplant.
Bild des Tages:11. September 2007, schönes Wetter in Chicago, US FlaggeAmerica_CRazy