Es geht weiter mit dem Reisebericht. Der folgende Tag war einer meiner Lieblingstage in Michigan. Das Wetter hat zum Glück auch an diesem Tag mitgespielt. Wir hatten Glück. Viel Spass beim Lesen.20.09.2007 Munising, MI – Mackinaw City, MIRoute: Munising – Twelvemile Beach – Log Slide Sand Dunes – Grand Sable Lake – Sable Falls - Grand Marais – Oswalds Bear Ranch – Tahquamenon Falls – Mackinaw CityHeute steht ein langer Tag vor uns. Die Fahrt von Munising nach Mackinaw hat es in sich. Ich bin immer noch unentschlossen: Sollen wir die H-58 fahren, eine Schotterstrasse, mitten durch die Pictured Rocks National Lake Shore oder eher auf sicherem Wege auf dem Highway 28. Nach dem Frühstück und einer weiteren Rettungsaktion der Katze fahren wir los und ich entscheide mich für die H-58, eine Entscheidung dir wir nicht bereuen würden. Auf uns wartete ein absolut genialer Tag mit tollen Aussichten.
Die H-58 ist nicht für lange Zeit geteert und es beginnt sehr neutral. Keine Probleme für unseren VUE. Doch plötzlich wird es wirklich nicht mehr sehr einfach zu fahren. Ich muss mich sehr konzentrieren, immer wieder großen Schlaglöchern ausweichen. Ich muss jedoch gestehen, dass es mir in dem VUE sehr viel Spaß bereitet. An Bilder knipsen kann ich leider zu dieser Zeit nicht denken, da ich nur an Schlaglöcher denke.
Harmloser Teil der schönen H-58Unser erster Haltepunkt ist der
Little Beaver Lake. Ein sehr schöner See in Mitten der Pictured Rocks National Lakeshore. Unsere Fahrt geht weiter bei Sonnenschein mit vielen Schlaglöchern. Was für ein Spass. Ich und der VUE werden gefordert. Was für ein Vergnügen für mich, jedoch nicht für meine Mutter hinten sitzend. Wir steuern trotz Schlaflöcher am laufenden Band den traumhaft schönen
Twelvemile Beach an. Ein Schild weist beim Weg, der direkt zum Strand führt, auf Bären hin. Ein wenig mulmig ist es uns schon, vor allem als wir dann am Strand ankamen. Dort entdecken wir große Bärenspuren. Von diesem Strand aus bekommen wir einen letzten Blick auf die Pictures Rocks Felsen.
Twelvemile Beach, hatten wir Bärenspuren entdeckt?Die Fahrt geht weiter auf der holprigen H-58 und wir steuern den
Hurricane River an. Hier treffen wir zum ersten Mal wieder auf Menschen. Auf der gesamten Fahrt war uns bisher kein einziges Auto entgegen gekommen, geschweige denn hatten wir eine Menschenseele gesehen. Dies war irgendwie ein tolles Gefühl. Beim Hurricane River treffen wir auf einen Parkranger sowie ein Kamerateam aus Munising. Sie sind gerade dabei einen Webefilm über die Pictured Rocks zu drehen. Wir müssen unseren Adresse und Unterschrift gegen, im Falle dass wir mit aufs Bild kommen und später im Film mit verewigt werden. Falls diese der Fall sein sollte, werden wir darüber informiert. Mal sehen was daraus wird.
Immer wieder wechselt der Straßenzustand. Im Internet hatte ich gelesen, dass die H-58 bis zum Jahr 2008 oder 2009 komplett geteert werden soll. Dies finde ich eigentlich sehr schade. Die Strasse windet sich sehr schön mitten durch die Pictured Rocks National Lakeshore. Uns gefällt es hier sehr und das Wetter ist traumhaft. Wir folgen praktische dem Kamerateam oder sie folgen uns, jedenfalls treffen wir sie wieder am Parkplatz zum
Log Slide. Ein kurzer, aber sehr schöner Weg führt unter anderem zu einem Aussichtspunkt sowie der Sanddüne selber. Das Beklettern der Sanddüne ist sehr anstrengend, insbesondere bei diesen Temperaturen. Die beiden Aussichten die man bekommt sind traumhaft, nicht in Worte zu fassen. Mein absoluter Lieblingspunkt in Michigan. Von der Aussichtsstelle laufe ich mit meinem Vater zurück und machen nun die Sanddüne unsicher. Mensch, ist das anstrengend. Erst mal oben angekommen, geht es sehr steil bergab und man muss sehr aufpassen nicht auszurutschen. Vorsicht ist also auf jeden Fall geboten. Der Anblick ist von hier aus noch schöner. Ein Traum. Hier könnte ich es länger aushalten.
Log Slide, der Blick auf die eine SeiteUnd hier der Blick auf die andere Seite:Wir folgen weiter der H-58 und nähern uns dem
Grand Sable Lake Overlook. Hier ist es sehr schön. Der See ist nicht gerade klein, im Hintergrund erkennt man schon sehr schön die Laubfärbung. Hier könnte man sehr schön ein Picknick machen. Die Fahrt geht weiter, direkt vorbei an den
Grand Sable Dunes, hier könnte man auch klettern anzufangen, mein kleiner Ausflug am Log Slide reichte mir jedoch schon völlig aus. Um den See fahren wir eine kleine Stichstrasse um einen besseren Blick auf die Düne zu bekommen. Zunächst müssen wir einem kleinen Hindernis ausweichen, ein Baum ist hier mitten auf die Strasse gefallen. Wir kommen gerade noch so vorbei. Die Fahrt geht weiter und wir kommen zur anderen Seite des Sees und sehen von dort aus die Sanddünen viel besser. Diese sind um einiges kleiner und nicht so sehenswert, wenn man zuvor Log Slide gesehen hatte. Wir wollen die Stichstrasse weiterfahren, aber nach einer Weile ist hier wirklich Schluss, denn ein sehr großer Baum liegt mitten auf der Strasse. Keine Chance um diesen zu kommen. Wir setzen zurück und fahren auf die H-58.
Grand Sable LakeWir fahren in Richtung Grand Marais, legen aber zuvor noch einen kleinen Stopp bei den
Sable Falls ein. Ein kleiner Weg sowie einen Holztreppe führen zur Basis des Wasserfalls. Sehr nett anzusehen, jedoch denken wir uns, dass dieser Wasserfall im Normalfall wohl ein wenig mehr Wasser hat.
Wir fahren die kurze Strecke noch bis nach
Grand Marais und sich in der Zwischenzeit auch hungrig. Die Stadt ist nicht sehr groß, es gibt keine Geschäfte, nur ein paar Häuser, aber wir finden wirklich ein Restaurant. Das einzige hier in der Stadt. Hier lassen wir es uns gut gehen und bestellen gutes Essen. Nur die Fries sind nicht sehr gut, sie sind wahrscheinlich sogar selbst gemacht, aber nicht wirklich essbar. Dafür sind die Sandwiches umso besser. Nach dem Essen frage ich noch die Bedienung nach einer Möglichkeit im Ort, CDs zu brennen. Ihre Antwort darauf: „What you see outside, is pretty much what we got here“. Ich musste über diese Antwort lachen. Hier gab es keine Möglichkeit CDs zu brennen. In Grand Marais gab es nun zwei Möglichkeiten weiter zu fahren. Entweder über die 77 in Richtung Süden und dann auf die 28 oder eben weiter auf unsere liebgewordenen H-58. Die Entscheidung war gefallen, es ging weiter auf der Schotterstrasse.
Jetzt wurden die Straßenbedingungen sehr übel und die Schlaglöcher immer tiefer. Leider habe ich keine Bilder. Wir fuhren durch einsames Waldgebiet, alles sehr sandig, kein Auto, kein Mensch weit und breit. Wir fahren auf der H-58 bis zur Kreuzung mit der 407 in Richtung Süden. Ich mag das Gefühl hier ganz alleine zu sein. Hier ist so schön und eine Gegend die ich noch nie so zusehen bekommen habe.
Als wir auf die 407 abbiegen wird uns bewusst, dass wir gerade zum letzten Mal den Lake Superior in diesem Urlaub gesehen haben. Wir folgen der Strasse bis wir zur
Oswalds Bear Ranch kommen. Hier bezahlt man 10 Dollar pro Auto, dieses Geld ist mit Sicherheit sehr gut angelegt. Wir kommen sofort mit dem Besitzer ins Gespräch. Er ist ehemaliger Boxer und lernt seit ein 2 Jahren Deutsch. Wir können uns mit ihm sogar in Deutsch unterhalten. Ein Sprachgenie. Er erzählt uns, dass er sich schon sehr auf seinen bevorstehenden Urlaub in München freut. Er, seine Frau und sein Sohn werden das Münchener Oktoberfest besuchen. Es gibt 5 Gehege dort. Eines ist wohl für die Besucher, denn in diesem kann man die Schwarzbären sehr gut sehen und beobachten. Im anderen Gehege das wohl sehr groß zu sein scheint, kann man keine Bären sehen. Auch in den anderen Gehegen kann man den Schwarzbären beim faulen Herumliegen und Essen zuschauen. Dies ist ein tolles Erlebnis. Das Beste Erlebnis, und wohl auch Tageshighlight, war die Möglichkeit die kleinen Cubs zu streicheln. Ihnen wurde ein Haufen an Äpfeln auf den Boden geworden und wir konnten uns zu ihnen hinknien und sie streicheln. Leider war ich in diesem Moment wohl nicht ganz bei mir und so richtig die Bären zu streicheln habe ich mich nicht getraut. Es war eher nur ein berühren. Das Fell war jedenfalls sehr weich. Das war ein super Erlebnis. Ein Erinnerungsbild wurde auch noch geschossen. Dieses schaue ich mir nun fast jeden Morgen an. Wir lassen uns hier Zeit, man bekommt ja nicht jeden Tag eine solche große Menge an Bären zu sehen.
Oswalds Bear RanchNach diesem ausführlichen Besuch folgen wir der Strasse 123 in Richtung Norden und dann in Richtung Osten zum
Tahquamenon Falls Park. Auf dem Weg dorthin entdecken wir eine private Bäckerei die für frischgebackenes Brot wirbt. Wir schauen in den Laden und werden positiv überrascht. Es gibt sogar Brot mit Pflaumenkompott. Lecker. Auf dem Land in den USA scheint mal wohl Brot wie in Deutschland zu bekommen. Übrigens, auch in Chicago konnten wir sehr gutes Brot kaufen. Im Park angekommen, laufen wir den schönen Weg zum Wasserfall. Der sehr große Wasserfall ist überwältigend. Ein Erlebnis.
Tahquamenon FallsHier können wir leider nicht mehr so viel Zeit verbringen, da die Zeit schon fortgeschritten, und es 5 Uhr ist. Wir müssen noch die gesamte Strecke nach Mackinaw City fahren. Die Fahrt nach Süden ist ziemlich ereignislos. Die Landschaft ist sehr schön. Bald nähern wir uns der gewaltigen Mackinaw Bridge die uns auf direktem Weg zu unserem Hotel bringen sollte.
Gebucht für die Nacht haben wir das Days Inn. Wir finden die richtige Abfahrt sowie das Hotel auf Anhieb. Wir checken ein und beziehen unser Zimmer für die Nacht. Hier gefällt es uns sehr gut. Ein tolles Zimmer. Nach diesem ereignisreichen Tag haben wir heute keine Energie mehr Essen zu gehen. Wir essen noch etwas auf dem Zimmer und gehen dann auch schon sehr bald ins Bett um wieder Energie und Kraft für den morgigen Tag zu haben.
Grüße
America_Crazy