16.05.2010Der Hase ist jetlag-geplagt und schon um 4 Uhr wach.. vom hin und her wälzen, werd ich natürlich auch geweckt, aber erst nach weiteren 2 Stunden bin ich wirklich bereit aufzustehen
Nach der Dusche genießen wir ein weiteres superleckeres Frühstück im Angel's Diner und fahren dann zum Hollywood Forever Cemetry, wo einige bekannte Größen ihre letzte Ruhe gefunden haben. So zum Beispiel Rudolf Valentino, Douglas Fairbanks, sowie Johnny und Dee Dee Ramone von der gleichnamigen Punkband. Und wer die "kleinen Strolche" noch kennt, hier liegt auch der Junge mit den Sommersprossen, dessen Haarsträhne sich immer nach oben bewegt hat, wenn er aufgeregt war. In der Serie hieß er Alfalfa
KlickDee Dee Ramone
Übrigens liegt auch Benjamin "Bugsy" Siegel hier begraben
Der Friedhof ist wie ein großer Park angelegt und natürlich kann man mit dem Auto und einem käuflich zu erwerbenden Plan zu den einzelnen Begräbnis-Stätten fahren. Insgesamt ist die Atmosphäre total ruhig und friedlich.
Ich finde solch morbiden Charme toll. Deshalb mag ich auch den Pariser Friedhof Père Lachaise so gern.
Dann ist es aber Zeit die Mission "Hollywood Sign" erneut in Angriff zu nehmen. Wie schon gestern leistet jetzt die OVI-Karte im Handy gute Dienste. Wir kurven also die Hollywood Hills über Beachwood Drive und Ledgewood Drive hoch, obwohl Schilder ausdrücklich darauf hinweisen, daß das keine Zufahrt zum Hollywood Sign ist und ich schon die Polizeisirene hinter uns aufheulen höre. Bin in der Beziehung ein kleiner Schisshase
Patrick ignoriert die Schilder einfach und dann sind diese berühmten Buchstaben auf einmal da. Und trotz der Verbots-Schilder stehen natürlich noch 2 oder 3 andere Touri-Autos rum und es wird eifrig geknipst.
Jetzt wird es langsam Zeit die Zelte in L.A. abzubrechen und wir fahren gen Osten. Einen Einkaufsstop bei Walmart und 160$ später sind wir schon auf dem Weg zum Joshua Tree Nationalpark. Unterwegs haben wir einen schönen Blick auf die noch schneebedeckten Berge von San Bernadino. Ich finde einen Radio-Sender, der eine recht eigentümliche Mischung von Reggae (I shoot the sherif) und Rock spielt. Wenig später rocken wir zu Paradise City von Guns'n'roses und schauen dem Thermometer beim Steigen zu. Zwischendurch erreichen wir fast 100°F und an der Strasse steht ein Hinweisschild, daß man die nächsten 20 Meilen die Klimaanlage ausschalten möge.
Zwischendurch sehen wir auch wieder diesen riesigen Windpark mit einer gefühlten Million Windrädern.
Wir nehmen den Südeingang des Joshua Tree NP
und suchen einen Zeltplatz auf dem Cottonwood Campground. Wir freuen uns zwar über die Hitze, aber gemeinsam mit einem Zeltaufbau (was ja nur einmal im Jahr vorkommt) führt sie zu einem handfesten Angezicke.. "stell Dich doch nicht so blöd an" "wer ist hier blöd?" "Du bist gemein"... usw. Als das Zelt endlich steht, ziehen die dunklen Wolken am Ehehimmel aber wieder genauso schnell ab, wie sie gekommen sind
Es ist 16 Uhr und wir beschließen uns auf den Weg nach Twentynine Palms zu machen. Ich würde mir gern noch die Jumbo Rocks und das Hidden Valley anschauen und da ist der Rest ohnehin nicht mehr weit. Und Tanken müssten wir unseren Larry (der Jeep trägt den Zusatz Laredo) auch mal. Ich unterschätze aber irgendwie die Entfernung..
Es sind fast 40 Meilen bis 29Palms und mit verschiedenen Fotostopps und einem kurzen Spaziergang im Cholla Cactus Garden ist es schon fast 18 Uhr... also Jumbo Rocks auf den nächsten Tag verlegt.
Apropos Cactus Garden... es ist schon faszinierend, was die Natur hier geschaffen hat. Nur an dieser einen Stelle wachen diese Cholla Kakteen so gehäuft. Es fängt auf einmal an und hört genauso schnell wieder auf - wie ausgeknipst. Die Härte.
Auf dem Parkplatz steht auch noch dieser sehr schön hergerichtete alte Amischlitten:
Na ja in Twentynine Palms das erste Tank-Abenteuer. Bei 7Eleven müssen wir zuerst drinnen an der Kasse einen bestimmten Betrag auf die Kreditkarte buchen lassen (wir nehmen mal für geschätzte 40$ Sprit mit) und können dann tanken.
Danach geht es sehr passend zu den Klängen von "Blaze of Glory" von Bon Jovi zurück durch diese Mondlandschaft - unterwegs sehen wir noch eine Wüsten-Schildkröte. Ich trage sie wieder hinter den kleinen Wall, damit sie nicht überfahren wird. Patrick meint dazu nur trocken "wenn die seit zwei Stunden dabei war diesen Wall hochzuklettern, um über die Strasse zu kommen, hast du Dir gerade keinen neuen Freund gemacht". Pöööhhhh
Im CG gibt es weiche Brötchen mit Wurst, Käse und Tomaten. Dazu ne obligatorische Flasche Bud.
Patrick beschließt wegen der vielen Mücken noch ein Feuer anzumachen und wenig später haben unsere Klamotten diesen netten "Brandgeruch".
Der Himmel ist hier so voller Sterne, wie ich es noch nie gesehen habe. In den Parkunterlagen lese ich, daß man eben nur soviele wahrnimmt, wenn keine künstliche Lichtquelle in der Nähe ist. Es scheinen Millionen zu sein. Einfach nur schön.
Fazit: Campen ist in dieser tollen Natur wirklich wunderschön. Einziger Nachteil ist, wenn man nachts Pipi muss. Scheiß-Bier
gefahrene Meilen 231
Cottonwood Campground 15 $