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Autor Thema: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV  (Gelesen 19459 mal)

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TheHonk

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #15 am: 08.11.2013, 12:37 Uhr »
Ich mag die Musik...  :)
Tyler Farr´s Redneck Crazy hat uns im Urlaub in den Redneck-Staaten wachgehalten.
Everybody´s got a Butt...
... And a Point of View...


Mig

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #16 am: 11.11.2013, 15:00 Uhr »
schöner Bericht! bitte mehr davon  :D

Manwi72

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #17 am: 11.11.2013, 15:37 Uhr »
Hach, herrlich, deine zynische Schreibweise  :D

3 Fragen:

Von wann bis wann genau ging Eure Reise ??
Wie waren denn die Temperaturen ?
Was für ein Free Night Voucher und wie kommst du daran ?


Viele Grüße, Manuela

Enie1978

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #18 am: 11.11.2013, 21:29 Uhr »
Gute Reise! Will auch wieder...... ganz viel Spaß und Grüße von Enie

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #19 am: 12.11.2013, 10:55 Uhr »
3 Fragen:

Von wann bis wann genau ging Eure Reise ??
Wie waren denn die Temperaturen ?
Was für ein Free Night Voucher und wie kommst du daran ?


24.10-05.11
Tagsüber durchweg angenehem zwischen 19-25 Grad, Nachts - gerade in den Höhenlagen - aber auch schon mal 3 Grad oder Nachtfrost, einzige Ausnahme ein "Kälteeinbruch" in Sedona, dazu später aber noch mehr.
Zum einen sammele ich fleißig Punkt bei diversen Hotelketten, da kann man dann für XY Punkte eine Nacht für lau verbringen, zum anderen hatten wir vom Sommertrip uns beim BW für eine Gratisnacht qualifiziert (Stay 3 different nights - earn 1 free...) einnlösbar nur in den USA bis Ende des Jahres, kam aber natürlich sehr gelegen.

Und es geht auch demnächst hier weiter, ich muss nur noch irgendwie eine Möglichkeit finden die Fotos en gros für das Forum zu verkleinern, mit InfraView jedes einzelne zu strippen ist mir zu aufwändig.

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #20 am: 12.11.2013, 13:59 Uhr »
So den richtigen Knopf bei IrfanView gefunden für den Batch-Lauf, es kann weiter gehen:

Tag 3

Der Jet-Lag lässt auch bei den Zimmergeistern so langsam nach insofern dauert die Nachtruhe bis halb sieben. Zum Frühstück gibt es gehobene Continental Kost, mit der von mir geliebten Waffelmaschine, erstaunlich gutem O-Saft und diesen mit Marshmallows gespickten Cereals deren Name mir leider gerade entfallen ist.

Vor der Moteltür ist es dann doch noch recht frisch, ok man befindet sich ja auch auf ca. 1.600 Meter Höhe, auf dem Brocken wäre man zum Vergleich wahrscheinlich schon eingefroren. Erstes Tagesziel „Tonto Natural Bridge SP“ – argh da war er wieder der Geist von J.D. und das böse Wort. Unauffällig schaue ich noch mal sicherheitshalber in den Badezimmerspiegel, nicht das mir über Nacht noch ungewollt eine tote Krähe auf dem Kopf gewachsen ist.

Von Payson zum Park sind es keine 10 Meilen, es kann jetzt also losgehen – oder auch nicht. Aus irgendeinem Grund schaue ich noch mal auf der Website vom Park vorbei und sehe, dass die erst um 9 am ihre Tore öffnen. Jetzt ist es gerade mal 7:30 am. Egal noch ein wenig Zeit auf dem Zimmer verbummelt und noch einen exzessiven Tankstop zwischengeschoben und so rollen wir pünktlich um 8:55 am SP ein. Die Fee darf man auch schon entrichten und mit ein paar warmen Worten des Rangers dürfen wir rein.

Wir steuern den Parkplatz an, steigen aus und es folgt das erste große „Ähm…“. Hat wahrscheinlich jeder schon mal erlebt, man bestellt was aus dem Katalog, öffnet freudig das eingetroffene Paket und denkt sich als erstes: „Das hatte ich mir größer vorgestellt.“ Der Park ist – übersichtlich – um es mal so auszudrücken. Die Map sah eigentlich gut aus, ich hätte auf das kleine „Map not to scale“ achten sollen. Es gibt angeblich 5 verschiedene Parkplätze (East Wing, West Wing etc.) eine „Historic Lodge“ (wobei in den USA ja alles was es schafft in 20 Jahren nicht zusammenzubrechen den Stempel „Historic“ bekommt – liebe Ammis kommt zu uns und schaut euch mal unsere Burgen an…) und der Park rühmt sich auf seiner Webseite damit:

„Tonto Natural Bridge Wins 3 Awards
Tonta Natural Bridge SP has won three Best of Rim Country awards, including Best Historic Site, Best Place to Hike, and Best Day Trip.”

Soviel zur Theorie, die Praxis sieht anders aus. Im Endeffekt ist es ein Areal nicht mal so groß wie ein Ikea-Parkplatz, wenn auch in schönerer Kulisse. Die verschiedenen Parking-Lots reihen sich eigentlich direkt aneinander und wenn es hochkommt ist der komplette Park vielleicht 500 Meter lang. Um von A nach Z zu spucken bräuchte man zwar Rückenwind, es ist auf jeden Fall sehr – ähm – übersichtlich. Und hier sollen wir den kompletten Vormittag verbringen?

Etwas missmutig nehmen wir den ersten Trail den „Waterfall Trail“ in Angriff. Ganz nett, die Hanging Gardens tropfen zwar auch munter vor sich hin, aber sehr kurz (vielleicht 300 Meter) und dann geht es nicht weiter. Na prima so etwas hatte ich ja fast befürchtet – und plane geistig schon mögliche Alternativen für den Tag.








Als nächstes folgt der „Pine Creek Trail“ hier steht zwar am Anfang, dass der Weg nicht ganz so einfach sein und man eine gewisse Fitness mitbringen sollte, aber hey in den Staaten ist ja jeder Weg der nicht mit einem Rollstuhl befahren werden kann scheinbar schon eine Herausforderung oder? Und so steigt man auf einem zunächst sehr gut angelegten Weg runter in den Canyon und steht dann plötzlich hier:
















Das kommt davon, wenn man so eine große Klappe hat. Was soll ich sagen, der Park hat mich schlagartig eines besseren belehrt. Wir klettern und kraxeln den gelegentlich mit weißen Pfeilen versehenen Trail Richtung Natural Bridge – und es hat tierisch Spaß gemacht. Man kommt gut ohne irgendwelche Ausrüstung durch, sollte aber schon ein wenig Trittsicherheit und Freude am „wo komme ich hier am besten durch“-Wandern haben. Zum Teil muss man auch den Fluss queren, also darf also keine Angst vor nassen Füßen haben. Schließlich ist das Ziel erreicht, okay die Brücke ist nett – wer aber schon Arches NP und Co. gesehen hat wird nur deswegen nicht unbedingt in Jubelstürme ausbrechen, hier ist eindeutig der Weg das Highlight des hikes. Kurze Essenspause in stiller Einsamkeit unter der Brücke und es geht zurück. Wer sportlich ambitioniert ist kann denselben Weg zurückgehen, man kann aber auch den Fluss einmal kreuzen und den wesentlich kürzeren aber auch unspannenderen „Anna Mae Trail“ zum Viewpoint oberhalb der Brücke nehmen. Für ganz Lauffaule kann man auch zum Bridge Area Parking fahren und von dort einen Blick auf die Brücke werfen, dann ist aber der ganze Spaß dahin.

Fazit:
Der erste Eindruck kann gewaltig täuschen, für diesen Hike würde ich in Zukunft sogar noch mal einen Umweg in Kauf nehmen. So haben wir den geplanten Vormittag locker rumbekommen – und nein eine Krähe kommt mir deswegen trotzdem nicht auf den Kopf…

Weiter geht die Fahrt in Richtung Sedona, der Red Rock SP soll das Tagesprogramm abrunden, übernachtet wird (u.a. auch wg. der gesalzenen Motelpreise) erst noch einmal in Prescott. Auch wenn es sich leider etwas bewölkt hat, bei der Fahrt nach Sedona kommt das erste Mal das alte „Ach rote Steine…“ Gefühl wieder. Im Red Rock Country braucht man für fast jeden Trail entweder den National Pass oder muss bei der Ranger Station sich ein Tagespermit holen – soll uns aber erst morgen interessieren. Der anvisierte Red Rock SP muss sowieso gesondert bezahlt werden. Erste Eingebung hierzu: „Warum muss man gerade hier 10 $ bezahlen um sich rote Steine anschauen zu können?“ Auch eher ein kleinerer Park, aber gut gepflegte Trails die man ohne Probleme ablaufen kann, nach der Kraxelei am Vormittag durchaus auch mal angenehm. Für die echte „fall foliage“ sind wir wohl schon ein bisschen spät dran und der Wind hat auch etwas aufgefrischt, trotzdem verbringen wir noch knapp 2 Stunden auf den kombinierbaren Wegen.















Im Anschluss geht es wie gesagt weiter nach Prescott. Man kann entweder wieder südlich zurück – oder wer mehr Zeit hat (und nichts gegen kurvige Straßen) über die US89A fahren, was ich unbedingt empfehlen würde. Dauert zwar länger, dafür kommt man durch den urigen Ort Jerome (alte Minenstadt) und hat teilweise das Gefühl man wäre auf den Gebirgsstraßen auf den Kanaren unterwegs. Und ja – die Ammis können tatsächlich keine Kurven fahren oder sie machen sich dabei ordentlich ins Hemd ;)

Heute sollte es mal Steak geben, ausgesucht hatten wir das „Texas Roadhouse“ – zwar auch ein „Kettenrestaurant“ aber dort waren wir bisher noch nicht eingekehrt. Navi 1 mit den Daten gefüttert und die kurze Strecke vom Motel dorthin gefahren – dachte ich zumindest. Wir werden auf den Parkplatz einer Mall gelotst, hier gibt es zwar den obligatorischen Food-Court, von einem Steakhouse ist aber weit und breit nichts zu sehen. Navi 2 ist ebenfalls der Meinung wir wären auf dem Parkplatz richtig. Mittlerweile bin ich so oft über den Parkplatz, raus und wieder rein gefahren, dass wahrscheinlich schon die Security in äußerster Alarmbereitschaft ist. Ich hasse diese Dinger… Navi 3 will, dass ich den Hügel ein Stück weiter runter fahre – ok ich folge willig – nur um mir am Fuße des Hügels zu sagen, dass ich einen U-Turn machen soll und den Berg wieder rauf.

1.) Puls 140
2.) Hatte ich erwähnt, dass ich Navis hasse? (Ach ja und LHR – nur damit das klar ist…)

Während ich noch am U-turnen bin sichtet der Beifahrersitz das Neo-Schild des Objektes der Begierde, tatsächlich dort oben auf dem Hügel – allerdings hinter der Mall, man musste also eine winzige Seitenstraße an der Seite vom Parkplatz nehmen und steht dann quasi direkt vor dem Restaurant. Die Texas Roadhouses sind die mit dem Eimer voller Erdnüsse auf dem Tisch und ja auch wenn es eine Kette ist, die Karte war gut, Steak und Rippen Combo geht immer, Essen kam schnell und vollständig und lecker war es dann auch noch und dass zu einem fairen Kurs, deutlich besser als Applebees. Entsprechend gesättigt geht es danach wieder ins Motel, Zimmer ganz hinten am Gang, leider sind alle Glühbirnen der Flurbeleuchtung ausgefallen oder fehlen komplett (sollten die USA sich doch tatsächlich mal um Energiesparen bemühen), so dass es etwas dauert bis ich im stockdunkeln die Karte ins Schloss bekommen habe, dass Zimmer entschädigt dafür mit geräumigen Platzangebot und einem Minibalkon. Ich finde einen Sender der „Cops“ in Dauerschleife bringt (das MLB Spiel von Boston ist leider schon vorbei) – der Abend findet somit einen guten Ausklang.

paula2

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #21 am: 12.11.2013, 15:47 Uhr »
Tonto National Bridge merke ich mir mal, die Wanderung klingt ja interessant. Schöner finde ich -als bekennender roter Steine Fan- allerdings Sedona. Wegen Hotelpreisen habe ich da noch gar nicht geschaut, wieviel teurer war das denn? Oder hast du zu spät geschaut und man bekommt was günstiges wenn man früh bucht?

Schneewie

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #22 am: 12.11.2013, 16:01 Uhr »
Jetzt bin ich mal gespannt, was Ihr so  in Sedona machen werdet.
Wir lieben ja diese Rote-Steine-Städtchen.
Gruß Gabriele

Manwi72

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #23 am: 13.11.2013, 10:13 Uhr »
Zum einen sammele ich fleißig Punkt bei diversen Hotelketten, da kann man dann für XY Punkte eine Nacht für lau verbringen, zum anderen hatten wir vom Sommertrip uns beim BW für eine Gratisnacht qualifiziert (Stay 3 different nights - earn 1 free...) einnlösbar nur in den USA bis Ende des Jahres, kam aber natürlich sehr gelegen.

Na jetzt ist es klar :-)

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #24 am: 15.11.2013, 11:24 Uhr »
Tag 4

Nach dem exzessiven „Cops“ TV Konsum vom gestrigen Abend stellt sich mir heute Morgen zunächst eine Frage: Warum zum Henker scheint es bei den Ammis noch nicht durchgedrungen zu sein, dass es keinen Sinn macht im Auto vor der Polizei zu fliehen? Gab es je in der Geschichte der Verfolgungsjagden einen Flüchtigen der es tatsächlich geschafft hat langfristig den Gesetzeshütern zu entkommen? Und wieso glauben Schnapsdrossel deren Fahne man sogar durch den Fernseher riechen kann oder sonstige Leute Personen die offensichtlich „DUI“ auf der Stirn stehen haben sie müssten sich tatsächlich noch an den berühmten 9 Schritten auf der Linie versuchen? Ok für den Zuschauer ganz lustig anzuschauen wie die da über den Bildschirm wanken – aber mal ehrlich ein bisschen unwürdig ist das ganze doch schon oder?

Na egal – neben den Blaulichtern hatte ich auch mal kurz zu TWC rübergezappt. Für heute und morgen ist eine Kaltluftfront angekündigt die genau über uns hinwegzieht, „slight chance of rain“. Och nö! Das soll doch hier die Winter Escape Tour werden – und in den Koffern (welche ich übrigens seit dem Flugdesaster wie ein Luchs beobachte) sind jetzt auch nicht gerade die Winterklamotten. Es ist zwar kein arktischer Wintereinbruch, aber statt den erhofften 20 Grad und Sonnenschein sollen die Temperaturen max. 12 Grad erreichen.

Nach dem ordentlichen Continental Frühstück geht es in Richtung Watson Lake, welcher direkt vor den Toren von Prescott liegt. Und in der Tat merkt man, dass die Wetterfrösche nicht gelogen haben. Es ist doch etwas stärker bewölkt und windig – entsprechend sind die Temperaturen am Morgen jetzt auch noch nicht so prickelnd. Wir parken auf dem hintersten Parkplatz, schultern die Rucksäcke und laufen den Watson Lake Loop Trail los. (Im Nachhinein habe ich gesehen, dass angeblich eine 2 $ parking fee anfallen würde welche wir unwissentlich ignoriert haben, es war aber auch keine der „Ranger-Stationen“ besetzt noch gab es irgendwo eine self-pay-station – vielleicht kassieren die nur im Sommer??)

Der Trail führt wie der Name schon sagt einmal komplett um den See herum. Ein großer Teil geht dabei über felsigen Untergrund bei dem man auch wieder gut in den „über Stock und Stein“ Tritt kommt. Der restliche Trail verläuft dann m.M. nach relativ unspektakulär an der flachen Seite vom Sees vorbei um den Loop zu vollenden. Wer also nicht die Zeit oder Lust hat das Gewässer einmal komplett zu umrunden, der sollte sich primär auf den nördlichen Teil bzw. den North Shore Trail und den Peavine Trail konzentrieren, der Rest ist eher wie ein Sonntagsnachmittagsspaziergang am örtlichen Teich mit Hund. Die große Runde einmal komplett rum sind knapp 5 Meilen (4.7) der Höhenunterschied mit 250 feet moderat (wobei es im felsigen Bereich auch ein paar Stellen gibt die etwas tricky sind).









Und da sag noch einer die Ammis hätten keinen Humor:











Ein sehr netter Weg mit hübschen Aussichten – etwas besseres Wetter wäre dem ganzen noch zuträglicher gewesen (Premiere: Die Klohäuschen auf den Parkplatzen waren verrammelt). Wer in der Gegend ist und etwas Zeit hat dem sei dieser Trail durchaus ans Herz gelegt, extra jetzt nur deswegen hier herzukommen oder einen größeren Umweg in Kauf zu nehmen würde ich nicht empfehlen, da gibt es rund um Sedona genug andere schöne Ecken.

Stichwort Sedona: Vom Parkplatz schweift unser Blick in die dortige Richtung und was man da sehen kann gefällt uns überhaupt nicht. Dunkle Wolken und ich meine in der Ferne auch etwas Regen ausmachen zu können. Hilft nichts, unsere Übernachtung ist da nun mal fix und wirklich viele Alternativen haben wir nicht. Auch wenn ich gestern noch die US89A angepriesen haben entscheiden wir uns diesmal für die „Südroute“ über die 169 und I-17 um wieder zurück nach Sedona zu fahren. Man ist ein bisschen schneller aber trotzdem sieht es sich etwas und da wir doch länger als gedacht am Watson Lake rumgebummelt haben sind wir erst kurz vor 3 pm wieder vor Ort.

Eigentlich wollten wir noch mal wenigstens im Slide Rock State Park vorbeigeschaut haben (auch wenn baden jetzt nicht unbedingt auf dem Programm stand), aber leider beginnt es mit Querung des Ortschildes auch leicht zu regnen. Also suchen wir erst einmal unser Motel auf um zu sehen, ob das Zimmer schon bezugsfertig ist. Ist es und so können wir schon mal unser Zimmer – halt stopp ich meine unsere Suite beziehen.

Genächtigt haben wir im Best Western Arroyo Roble Hotel & Creekside Villas was nun nicht gerade die günstigste Unterkunft am Ort ist. In der Hochsaison gibt es dort das Standardzimmer ab 225,-$, wer es etwas dekadenter mag nimmt die „Villa“ für 465,- $ die Nacht. Und hier schlug jetzt die Stunde der Voucher – ich hatte im Sommer einen Gutschein für 1 Nacht wg. 3 Übernachtungen bei BW bekommen und dieser war in keinster Weise beschränkt, d.h. jedes BW und jedes Datum (sofern nicht ausgebucht) konnte in Anspruch genommen werden. Also gab es zunächst einen Supreme Room mit Red Rock View welchen in vorab aber mit dem Hotel gegen eine Suite (dafür ohne Red Rock View) getauscht hatte. Schließlich wird es um 6 pm schon dunkel und Red Rock habe ich tagsüber genug gesehen. Tolles Zimmer, aber ob ich bereit wäre das auch zum vollen Preis zu buchen? Wohl eher nicht.

Unsere Hoffnung, dass der Regen sich noch wieder verzieht erfüllt sich leider nicht weshalb wir keine große Lust auf Wanderungen in der Natur mehr haben. Von daher schlendern wir noch ein wenig durch Sedona (leider stelle ich zu spät fest, dass die Kamera im Hotel geblieben ist) und kehren im Oaxaca einem Mexikaner ein. Besser als das was man in DE vorgesetzt bekommt für US Verhältnisse aber eher so lala. Da gibt es hier sicherlich besser, preislich (ok wir sind in Sedona) auch überdurchschnittlich wenn auch nicht extrem teuer.

Anmerkung am Rande:
Halloween steht vor der Tür und die nehmen das hier tatsächlich so ernst wie man das aus dem Fernsehen glaubt zu kennen, viele Geschäfte und Restaurants sind durchgestylt und dekoriert und auch die Leute benehmen sich teilweise wie beim Karneval. Da sitzen erwachsene Menschen mit dem „lustigen“ Messer-im-Kopf-Aufsatz im Restaurant als wäre es das normalste von der Welt, gut bei der Kellnerin wusste ich jetzt nicht ob die verkleidet ist oder nicht einfach nur zur Emo-Szene gehört – interessant war es auf jeden Fall mal nach dem 4ten Juli auch mal diesen Feiertag mitzuerleben.

Kurz vor der Nachtruhe ereilt mich dann noch der Mietwagenfauxpass (oder hatte mich Tonto und seine Krähe dann doch wg. meiner lästerlichen Aussagen mit einem Indianerfluch belegt?). Eigentlich wollte ich nur schnell noch was aus dem Auto holen um das Hotel in Vegas zu stornieren (kurzfristige Planänderung). Ich gehe zu unserem Wagen drücke auf den Knopf der Fernbedienung und nichts passiert (hatten schon mal eine Jeep bei dem die Fernbedienung auch nur jedes 2te Mal so wollte wie ich). Wild drückend, an den Türgriffen zerrend und lautstark fluchend umrunde ich das Fahrzeug – schließlich resigniere ich und will ganz old school die Beifahrertür mit dem Schlüssel öffnen. Dort liegt ein mir vollkommen unbekannter Reiseführer. Verwirrung macht sich breit und die Karre lässt sich immer noch nicht öffnen. Ein Blick über die Schulter verschafft Klarheit:

In derselben Reihe nur drei Stellplätze weiter steht ein identisches Fahrzeug (gleiche Farbe, Felgen etc. pp.) und blinkt fröhlich vor sich hin – die Fernbedienung hat also prima funktioniert. Leicht beschämt schleich ich von dannen in der Hoffnung nicht übermäßig Aufmerksamkeit erregt zu haben. Obwohl auch hier meine US T-Mobile SIM aufgrund einer hundsmiserablen Verbindung die telefonische Stornierung zur Herausforderung macht ist das dann auch geschafft und ich bin bereit fürs Bett.

Leider ohne MLB oder Cops, dafür mit einer hochinteressanten Version von „Wie verheize ich mein Kind im TV“ – hier werden 9-14 jährige Mädels von ihren völlig überdrehten Müttern (die ihre Minderwertigkeitskomplexe durch den Nachwuchs kompensieren wollen) in einer Tanz/Ballettshow bei dem der Siegerin 100.000 $ winken vor laufender Kamera zur Schnecke gemacht und der Zickenkrieg und die Stutenbissigkeit zwischen den Müttern kommt auch nicht zu kurz. Unter den Augen einer gestrengen Chefjurorin - die selbst so unglaublich dick ist, dass man schlicht nicht glauben kann das diese Person selbst mal auch nur einen Huf ähm einen Fuß in eine Ballettschule gesetzt haben soll – (war wohl vor gefühlten 100 Jahren aber selbst mal eine große Tänzerin) müssen sich die armen Kinder hier zum Affen machen. Da räkeln sich 13jährige in knappen Hotpants und etwas was die Bezeichnung Top nicht verdient hat inkl. – sorry - Nuttenmakeup in bester Miley Cyrus Manier auf einem Bett und das soll dann Tanz sein. Also potentielle Pädophile werden an diesem Format ihre helle Freude haben… Die Big Mama versucht in bester Feldherrenmanier den Mädchen in diversen Einspielern dann was von Technik und Körperspannung zu erzählen – warum wundert es mich nicht, dass man die Dame immer nur hinter dem Jurypult oder im Stehen sieht, aber nie in Bewegung? Egal das würde jetzt hier zu weit führen. Ich sehe noch die Vorschau für die Nachfolgende Sendung: „Miss Wahlen für 4-6 Jährige“ – Danke für heute hatte ich genug Horror (und nein das ist kein Halloween Special) und ziehe mir mit einem leichten Schauer die Decke über den Kopf. Gute Nacht!

Schneewie

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #25 am: 15.11.2013, 14:21 Uhr »
Watson Lake haben wir für das nächste Mal auch auf dem Programm, mit hoffentlich besseren Wetter.  :wink:
Gruß Gabriele

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #26 am: 15.11.2013, 14:23 Uhr »
So da es am Wochenende hier voraussichtlich nicht weitergeht und ich auch nicht weiß wie es Anfang nächster Woche aussieht heute mal 2 zum Preis für einen:

Tag 5
Der heutige Tag steht unter dem Motto: „Eigentlich…“ aber der Reihe nach:

Zunächst ein sehr gutes (bei dem Preis darf man auch einiges erwarten) Frühstück im Hotel – Continental ist das schon nicht mehr, es werden auf Wunsch auch Eier und anderes frisch gebrutzelt.

Eigentlich war heute der Oak Creek Canyon/West Fork und/oder andere Canyons geplant (wenn man sich nur mal die Hiking Map von Sedona anschaut – da gibt es wirklich verdammt viele Trails….). Eigentlich. Denn zu meinem Unmut hielt sich das Wetter nach wie vor an die Vorhersage. Der West Fork Trail führt eigentlich ganzjährig Wasser (wenn auch nicht sehr tief) – an sich kein Problem unsere Wasserwanderschuhe welche uns auch schon im Zion in den Narrows gute Dienste geleistet hatten wurden ja extra wieder mit hergeschleppt. Nun zeigt das Thermometer am frühen Morgen aber gerade mal 3 Grad, die Sonne hat sich noch nicht wirklich durchgekämpft und es ist doch mehr als nur frisch. Die Vorstellung bei diesen Temperaturen in kurzer Hose durch wahrscheinlich nicht minder kaltes Wasser laufen zu dürfen (zumal es noch bis in die Nacht hinein geregnet hatte) klingt irgendwie nicht wirklich verlockend. Sonst behaupte ich mal sind wir nicht unbedingt Weicheier, aber das wollten wir uns dann doch nicht antun – außerdem braucht man ja auch einen Grund noch mal herzukommen.

Also flink umgeplant (wie gesagt: wer hier nichts Passendes zum Laufen findet ist selber schuld) und den Secret Canyon (dort gibt es keine nassen Füße) ausgeguckt. Eigentlich…

Ich hatte schon gelesen, dass man um zum Trailhead zu kommen ein paar Meilen auf einer ungeteerten Forrest bzw. Gravel Road fahren muss. Großspurigkeitsmodus an: „Für uns doch kein Problem, wir haben die HITTR geschafft und auch die CCR gemeistert plus wir sind schon mal versehentlich auf eine „echte“ Strecke für Offroader abgebogen und auch da heil wieder rausgekommen…“ Tja wie man sich täuschen kann.

Ich erlaube mir mal eine Beschreibung einer Website hier reinzukopieren welche ich ganz passend fand:

„The trailhead is less than 6 miles off the highway, but it feels more like 60. On Forest Road 152, you'll want a high-clearance vehicle for the slow, jouncy drive to the trailhead. You may also want four-wheel drive, especially if the weather is the least bit dicey.
Or borrow your brother-in-law's car and go for it.


Zunächst ist die Dry Creek Road noch geteert und auch die ersten Meter auf der Frs 152 sind jetzt nicht das große Problem. Dann kommen Schilder die auf High Clearance und nach Möglichkeit AWD hinweisen, noch denke ich „Ja ja die lieben Ammis – immer so auf Vorsicht bedacht.“ und rasiere mir fast im nächsten Moment gleich schon mal die vordere Stoßstange. In diesem Fall meinen die das mit HC und AWD wirklich ernst und da scheinbar schon so mancher Touri die Schilder und Hinweise ignoriert hat, hat man entsprechend reagiert. Anders als bei HITTR oder CCR kann man nicht einfach so auf dem Weg weiterfahren, in den Boden eingelassene Felsbrocken versperren den Weg (leider vergessen zu fotografieren). Quasi der ultimative HC Test, wer hier nicht rüberkommt oder hängen bleibt sollte es gleich sein lassen und ist für die Hilfskräfte und den AAA wenigstens noch gut zu erreichen.

Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen – sollte man meinen. Normalerweise hätte man spätestens jetzt den Pseudo-Offroader auf dem geteerten Parkplatz abstellen sollen und es dabei bewenden lassen – der kleine Mann im Ohr welcher den inneren Abenteuer rauskitzeln will hat das Wort Vernunft allerdings aus seinem Wortschatz gestrichen. Wie irgendwo vorher schon erwähnt waren wir mit einem Equinox ohne AWD unterwegs, dazu die vermietertypischen Straßenreifen. Ah geh – so schlimm kanns es ja wohl nicht sein (böse Zungen behaupten, die Steine wären von den örtlichen Anbietern von Offroad Touren dort eingebaut worden, damit die Touris auch brav bei ihnen buchen anstatt selbst zu fahren). Sprach`s und rumpelte über die Sperre, erfreulicherweise ohne sprühende Funken oder abgerissene Ölwannen.
 
Was dann folgte war aber nicht wirklich ein Vergnügen. Vielleicht hatten wir bislang immer Glück gehabt, HITTR und Co. waren eigentlich immer in durchaus gutem Zustand. Was man von der Frs 152 nun wirklich nicht behaupten kann plus es hatte ja geregnet und würde ggf. noch mal regnen. Ein paar Minuten tuen wir uns das Gerumpel noch an, dann wird entschieden den Versuch abzubrechen, die Straße wurde nicht besser (konnte später an anderer Stelle noch mal einen Blick drauf werfen – die Entscheidung war definitiv richtig) und für 6 Meilen hätten wir wohl eine halbe Ewigkeit gebraucht. Und so stehen wir nach 15 Minuten wieder auf dem Parkplatz.

Eigentlich wäre der Tag oder der Vormittag damit wohl gelaufen gewesen. Eigentlich… Manchmal zahlt es sich aber aus, neben einem Plan B auch noch einen Plan C in der Hinterhand zu haben. Erfreulicherweise liegt an derselben Strecke auch die „Devils Bridge“ – ok zwar jetzt kein direkter Canyon, aber in Schlagweite vom Parkplatz, so dass man von dort auch zu Fuß hinlaufen kann. Also Rucksack auf und los.

Wir nehmen den Chuck Wagon Trail welcher uns zum eigentlichen Devils Bridge Trailhead bringen soll und starten dank der mittlerweile immer häufiger durchkommenden Sonne auch schon wieder mit deutlich besserer Laune.

Am DB Trailhead angekommen machen wir eine kurze Snack-Pause. Der nachfolgende Trail beginnt zunächst recht entspannt, das ändert sich aber je näher man dem Ziel kommt. Es lässt sich auf den Fotos relativ schlecht einfangen (jedenfalls mit meinen technischen und persönlichen Möglichkeiten), aber gerade bei den „Steinstufen“ habe ich dann doch ein wenig trocken geschluckt. Bestimmt 2,5 – 3 Meter hoch und im Prinzip nur auf allen Vieren zu bewältigen, d.h. es hatte eher etwas von Leiter klettern als von Stufen. Rauf ist dabei eine Sache – runter eine ganz andere.

Die Brücke selbst – ähnlich schon wie bei der Tonto Natural Bridge – kennst Du eine kennst Du alle (ok das ist jetzt etwas sehr hart). Aber im Endeffekt würde ich auch sagen, den Reiz macht der Hike zur Brücke selbst aus, schließlich läuft man die ganze Zeit durch beeindruckende Gegend und die Brücke ist dann noch ein freundliches Goodie obendrauf. Für den Rückweg entscheiden wir uns aufgrund der doch schon fortgeschrittenen Zeit für eine leicht abweichende Route welche auch z.T. über die Straße führt welche wir sonst hätten fahren müssen – wie schon geschrieben: Ich bereue die Entscheidung mit diesem Wagen die Strecke nicht gefahren zu sein definitiv nicht.






































Wir wollen/müssen noch weiter zu unserer heutigen Übernachtung, es geht Richtung Flagstaff. Im Radio behaupten die dort würde es eigentlich schneien: WTF??? Na das kann ja heiter werden, glaube nicht das wir M+S Reifen drauf haben, traue mich aber auch erst gar nicht nachzuschauen. Lieber Augen zu und durch.

Wir nehmen die landschaftliche schönere Route von Sedona nach Flagstaff über die US89A und lassen den schnelleren Highway 17 links bzw. eigentlich eher rechts liegen. So kommen wir wenigstens noch mal am Slide Rock SP und dem West Fork Creek vorbei. Speziell dieser liegt auch jetzt noch im Schatten, es ist feucht und ungemütlich hier. Insofern die Entscheidung hier heute nicht zu laufen völlig korrekt gewesen. Für den fall foliage auf dem Scenic Byway sind wir schon wieder etwas spät dran, die meisten Bäume sind schon fast vollständig abgegrast, von daher ist diese Strecke wahrscheinlich eindrucksvoller wenn der Wald noch belaubt ist.

Zwischenfazit Sedona:
Wir waren uns vorher nicht so ganz einig wie viel Zeit wir hier verbringen wollen/können, insbesondere auch da die Motels nun nicht unbedingt ein Schnäppchen sind. Im Endeffekt hätten wir hier bestimmt noch 1 oder 2 Tage dranhängen können ohne dass es langweilig geworden wäre (ok das Wetter hätte schon mitspielen müssen). So richtig viel Zeit diese gesamte Tour zu planen hatten wir nicht und haben Sedona und dessen Möglichkeiten daher im Vorfeld auch nicht vollständig erkannt bzw. unterschätzt. Hier waren wir bestimmt aber nicht zum letzten Mal.

In Flagstaff liegt tatsächlich Schnee, zum Glück nur auf dem Humphreys Peek und nicht in den Niederungen. Da wir noch ein wenig Zeit vor der einsetzenden Dunkelheit haben machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Sunset Crater & Wupatki NM. Nett, aber irgendwie kann ich diesen Steinhäusern nicht so wirklich viel abgewinnen. Unser Motel (wie wohl die meisten Motels in Flagstaff) liegt direkt an der Historic US 66 – und wer schon mal da war weiß was das heißt: Direkt dahinter verlaufen die Amtrak Schienen und dort ist ordentlich was los. Wir hatten ein Oversized Room geschossen, dieser liegt – natürlich – auch noch ganz vorne mit direktem Blick auf Straße und Schienen. Inzwischen verfolgen mich also nicht nur abgedrehte Indianer sondern auch noch Lukas der Lokomotivführer und seine Freunde. Gut das ich die Ohrstöpsel aus Tucson habe mitgehen lassen.

Aber erst einmal meldet sich der Magen und signalisiert Hunger. Aus mir jetzt wieder unerfindlichen Gründen fällt der Entschluss: „Pizza Hut“. Ist eigentlich eine gute Wahl. Eigentlich… (Da bin ich schon mehrfach drauf reingefallen.) Irgendwo tief in meinen Hirnwindungen hat sich eingegraben, dass es dort echt leckere Pizza gibt – quasi meldet sich das Geschmacksgedächtnis. Konfrontiert mit der Realität sieht das Ergebnis aber mal wieder anders aus. Die Breadsticks sind lecker, vor allem die Soße (auch wenn man immer drauf achten muss sich hier nicht gleich schon die Schn**** zu verbrennen). Das mit Fettspray überzogene Wagenrad kommt auch zügig und nach gerade mal 2 Stücken pro Kopf ist der doch so große Heißhunger weg. Ja ich habe schon mal das Modell „Medium“ allein verdrückt und es war super lecker – nüchtern betrachtet ist das aber schon ein paar Jahre her und ich war so ausgehungert, dass wahrscheinlich auch trocken Brot wie Ambrosia geschmeckt hätte. Merke: Pizza Hut ist nicht so lecker wie ich gedacht hatte – und das bitte notieren und beim nächsten Mal vorher dran denken. Ich lasse uns also die Reste einpacken und jongliere den Karton (von dem man gut und gern noch eine deutsche Durchschnittsfamilie hätte mir versorgen können) zum Auto.

Danach noch kurz in den nächsten Safeway und mir fällt auf, dass meine Kreditkarte unangemeldet abgängig ist. Ich hoffe ich habe die nicht auf dem dunklen Parkplatz verloren sondern aufgrund der logistischen Probleme mit dem Pizza Karton dort einfach liegen lassen. Also nach dem Einkauf noch mal zum Pizza Hut und tatsächlich, die Karte wurde bereits eingesammelt und ordentlich hinterlegt. Manchmal zahlt es sich doch aus anständiges Trinkgeld zu geben (und bis heute sind noch keine merkwürdigen Abbuchungen erfolgt).

Auch heute wieder kein Baseball oder Cops im TV – irgendeine Reportage über eine kriminelle Familie deren Sohn eine Rentnerin erstochen hat. Das einzige erstaunliche daran: Die Familie gehört zu keiner ethnischen Minderheit (wenn man dort sonst solche Sendungen schaut kann man ja sonst den Eindruck gewinnen, dass nur Minderheiten Verbrechen verüben. Eigentlich...)

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #27 am: 15.11.2013, 14:43 Uhr »
Watson Lake haben wir für das nächste Mal auch auf dem Programm, mit hoffentlich besseren Wetter.  :wink:

Ich drücke die Daumen.

Schneewie

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #28 am: 15.11.2013, 14:47 Uhr »
Die Strecke zur Devils Bridge sind wir auch schon gefahren und haben gedacht, das kann nicht gutgehen. Wollten nach der Wanderung zur Bridge auch noch weiter fahren, haben aber auch die Vernunft siegen lassen und sind zurück gerumpelt.

Stimmt, in Sedona kann man unzählige Wanderwege laufen. So den einen oder anderen haben wir schon unter die Schuhe genommen, weitere werden 2015 hinzukommen, da haben wir 3 Nächte vor in Sedona zu bleiben.
Gruß Gabriele

Detritus

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Re: Winter Escape 2013 Okt./Nov. - Arizona, ein bißchen Utah & LV
« Antwort #29 am: 22.11.2013, 12:58 Uhr »
So hat jetzt etwas gedauert, aber nun geht es weiter:

Tag 6

Dieser Tag steht unter dem Motto: „Schlork“ – oder auch „Mudhole of Death“

Flagstaff begrüßt uns am Morgen mit Frost, das Auto ist entsprechend mit Eiskristallen überzogen – sieht nett aus wenn es nur nicht so *****kalt wäre. Frühstück ist wieder mehr als reichlich (ich kann nur bedingt verstehen warum so oft über das Continental gemeckert wird, bin aber eh auch hier kein großer Frühstücksmensch) und erstaunlicherweise haben Thomas und seine Freunde (Tschutschu…) uns trotz der unmittelbaren Nähe in der Nacht nicht merklich gestört.

Schnell noch getankt und wir sind auf den Weg Richtung Kanab. Je weiter wir uns Richtung Norden vorarbeiten desto wärmer wird es – eigentlich unlogisch, relativiert sich aber schnell wieder wenn man die Höhenverhältnisse mit berücksichtigt, denn es geht stetig „bergab“. Mein Vorschlag die US 89 doch mal eben zu verlassen um einen „kurzen“ Abstecher zum Grand Canyon zu machen wird abgeschmettert – „Der steht doch erst beim nächsten Mal wieder an…“ – ja schon recht, war ja auch nicht ganz ernst gemeint, dass hätte den Zeitrahmen dann doch deutlich gesprengt.

Normalerweise sind die Autofahrten ja jetzt nicht unbedingt erwähnenswert, wir kommen in Cameron an der Trading Post vorbei ohne zu stoppen, die kennen wir schon von früheren Besuchen und ja ganz nett, aber deswegen braucht man hier nicht extra noch mal anzuhalten. Bekanntermaßen fährt man ja auch durch die Navajo Reservation und auch wenn man eigentlich weiß was einen erwartet finde ich es doch jedes Mal wieder erschreckend und traurig zu gleich. Von den halbzerfallenen Bretterbuden an denen die zerrissene Fahne „OPEN“ suggeriert, wogegen es tatsächlich eher so aussieht als wäre hier seit Monaten niemand mehr gewesen um den „original“ Navajo Schmuck an den Touristen zu bringen über die ebenso heruntergekommenen Häuser (vor denen aber trotzdem relativ neue dicke Autos stehen) frage ich mich jedes Mal: Muss das hier so aussehen? Ja ich weiß dass die Natives es bei weitem nicht leicht gehabt haben, und dass es auch heute noch Benachteiligung und Repressalien gibt. Aber während man bei anderen Urvölkern diesbezüglich zumindest eine Weiterentwicklung erkennen kann scheint mit hier in den letzten 20 Jahren weitestgehend die Zeit stehen geblieben zu sein. Von einigen Protzbauten wie dem The View oder dem Skywalk über die man die Touris schröpfen kann mal ab hat sich hier aber auch mal gar nichts zum Positiven verändert. Und gerade von einem Volk welches Mutter Erde ja so hochhält sollte man doch eigentlich davon ausgehen, dass die ihren Müll nicht überall in die Gegend schmeißen oder? Wir halten an derselben Tankstelle wie vor 2(?) Jahren, die Toilette ist noch genauso versifft wie damals. Und auch wenn man nicht im Geld schwimmt – mich würde das persönlich einfach stören wenn es so rumpelig aussieht, aber da ist die Einstellung vielleicht einfach eine andere bzw. das wird (schon) gar nicht mehr wahrgenommen.


Wir passieren die Umleitung nach Page (ich meine sogar aus dem Auto den Bereich der US89 ausgemacht zu haben der abgesackt ist) und arbeiten uns weiter Richtung US89A vor.


Insgesamt zieht sich die Strecke ganz schön und ich bin nicht unbedingt traurig, als wir das Reservat wieder verlassen und auf unser Ziel dem Cathedral Wash im Glen Canyon NP zusteuern. Außer uns scheint hier keiner unterwegs zu sein, wir sehen nur einmal am Eingang ein anderes Auto eines Rangers sonst ist es hier komplett verwaist. Der Hike hätte eigentlich schon im Sommer auf dem Programm gestanden, wenn ja wenn sich nicht jemand dort gründlich „vernavigiert“ hätte – hust hust. Egal, so gibt es eine zweite Chance.


Vom Parkplatz aus überquert man die Straße und steigt dann ein paar Meter hinunter in den gut sichtbaren Wash, der in leichten Windungen Richtung Nordosten führt. Je weiter man kommt, desto höher und steiler werden die von den Flash Floods aus dem Felsplateau herausgeschliffenen Canyonwände. Zwar kein echter Slot Canyon (ich liebe die Dinger) aber durchaus schön. An sich ist der Weg schon etwas anspruchsvoller, man muss man ein wenig aufpassen, denn es tauchen immer wieder neue Hindernisse auf, Felsabstürze oder kleine, mit Wasser gefüllte Pools. Zeitweise muss man auch schon vor einem Hindernis stufenweise am Canyonrand nach oben steigen. Ein wenig Voraussicht, Gelenkigkeit und Kraxelei ist also schon gefragt.















Das SCHLORK.

Wie geschrieben, manchmal versperren einem kleine Pools den Weg. Pool ist dabei eigentlich nur der bedingt richtige Ausdruck, zu der Zeit zu der wir hier unterwegs sind gleichen die Dinger eher Schlammlöchern. Wir sind vielleicht knapp die Hälfte der Strecke gelaufen, als wieder eins von diesen Dingern auftaucht. Freundlicherweise liegen dort aber Holzstämme die dem geneigten Wanderer die Querung erleichtern sollen. Meine Vorhut macht sich auch gleich mutig daran die Tragfähigkeit zu testen. Zunächst sieht alles noch gut aus, dann aber kommt der entscheidene Fehler:

Der Balken links im Bild (erst auf dem Rückweg geknippst) ist tragfähig, das Stück Holz rechts im Bild leider nicht. Ein Ausfallschritt nach links und es gibt ein saugendes, sabberndes Geräusch eben das erwähnte „SCHLOORRRK“ und das Bein ist bis übers Knie in der Schlammpfütze verschwunden.








Treibsand ist nicht – wie uns Hollywood gerne weiß machen würde – die staubtrockene Masse in denen der Schurke dann zum Ende des Films versinkt, nix da für richtig echten Treibsand braucht man eine Suspension aus Wasser und Sand (oder hier sollte man besser Schlamm sagen). Und genau in so einem Prachtexemplar von Schwimmsand darin steckt jetzt das Bein fest. Ich hatte zwar im Zeitpunkt als sich der unfreiwillige Ausritt ankündigte beherzt nach vorn in den Rucksack gegriffen und so einen kompletten Abgang verhindert, es war nun aber in der Situation gar nicht so einfach da wieder rauszukommen. Unter einem erneuten „SCHLOORRRK“ konnte dann aber das Bein samt Schuh befreit werden. Es sah nicht gut aus, roch noch scheußlicher und erst einmal waren wir bedient.

Den Schuh konnte ich äußerlich provisorisch reinigen, die Socke war jedoch klitschnass und mit Sandkörner durchsetzt – in diesem Ding weiterlaufen hätte eine Blasengarantie bedeutet. Was also tun? Abbrechen? Nichts da, das mussten wir damals schon bei dem Weg zur Subway weil ich mich dort so richtig schön langgemacht habe. Also musste eine trockene Socke her. Insofern bin ich den Weg wieder zurück zum Auto, denn dort lag ja noch ein Paar in der Tüte im Kofferraum. Ähm ja. Da das Motel gestern keine Laundry hatte konnten wir nicht waschen, irgendjemand kam aber auf die tolle Idee man könnte die Klamotten ja wenigstens schon mal von Hand vorwaschen bzw. einweichen.

Also ziehe ich ein paar klatschnasse wenn auch nicht ganz so dreckige Socken aus der Tüte, was jetzt nicht wirklich eine Verbesserung gegenüber dem aktuellen Zustand bedeutet. Damit dass hier nicht alles in Chaos und Tränen endet wuchte ich also die Koffer auf dem Parkplatz aus dem Auto (natürlich ist der Koffer den man braucht immer der ganz hinten) und fange an zu wühlen. Und tatsächlich dort ist noch ein trockenes Paar zu finden, ob sauber oder nicht spielt jetzt erst einmal keine Rolle.

Mit der Beute im Gepäck mache ich mich auf den Rückweg und im zweiten Anlauf schaffen wir es unfallfrei über das „Mudhole of Death“. Weitere Katastrophen bleiben uns auf dem restlichen Weg zum Glück erspart (ok ich habe mir irgendwo beim Klettern noch das Knie angeschlagen, aber das zählt nicht) und wir erreichen das Ziel um dort eine kleine Mittagspause einzulegen.


An einem der Wasserlöcher finden wir noch diese – sehr frischen - Tierspuren:





Erst habe ich behauptet da hätte jemand seinen Hund mit auf den Trail genommen, aber erstens müsste das schon ein ziemlich großer Hund gewesen sein (den man wohl kaum über das ein oder andere Hindernis hätte tragen/hieven können) und zum anderen sind keine Krallen zu erkennen. Auch als nicht Hunde oder Katzenbesitzer meine ich mal gelernt zu haben, dass Hunde ihre Krallen nicht einziehen können, Katzen dagegen schon. Das müsste dann aber schon eine ziemlich große Katze gewesen sein, so mit einer Pfote von ungefähr 15 x 15 cm Durchmesser – für einen Luchs eigentlich deutlich zu viel. Ein unausgesprochenes Wort legt sich drohend über den Wash: „Mountain Lion“… (ja die soll es hier auch geben).


Sind wir beim Schlammloch gerade noch mal dem Tod so von der Schippe gesprungen um jetzt von einem Berglöwen zerfleischt zu werden? Och NÖ! Außer uns ist hier ja auch keiner unterwegs, also funktioniert die „Ich muss nicht schneller sein als der Löwe, ich muss nur schneller sein als Du…“ Nummer leider nicht.  Normalerweise bin ich da ja eher entspannt was das angeht und hoffe mal, dass die Tiere grds. mehr Angst vor uns haben als wir vor denen, aber wenn man zwischen zwei Felswänden auf einem schmalen Trail unterwegs ist und sich dort Getier rumtreibt was deutlich besser klettern kann schaut man doch lieber einmal mehr nach oben, damit einem nicht ungefragt was in den Nacken springt.

Im Endeffekt wurden wir nicht attackiert und ich weiß bis heute nicht von was für einem Tier der Abdruck nur wirklich war. Eigentlich wollte ich noch den Ranger vom Eingang fragen, aber selbst der hatte sich verkrümelt und war nicht mehr auffindbar. Wer also hier zur Aufklärung beitragen kann darf dies gern verkünden.





















Im Anschluss fahren wir noch weiter bis Lees Ferry – hier stehen doch tatsächlich auch noch ein paar andere Fahrzeuge am Parkplatz und lassen ihre Boote zu Wasser. Ursprünglich wäre noch der Spencer Trail auf dem Plan gewesen, dieser überzeugt uns aber nicht so recht (ein wenig ist die Luft und Lust gerade auch raus) und so machen wir uns auf den Weg Richtung Kanab.








Während wir zum x-ten Mal versuchen die Systematik mit der Zeitumstellung zwischen AZ und UT zu verstehen (UT ist weiter westlich, eigentlich müsste es dort also früher sein, tatsächlich hinkt UT hier AZ eine Stunde hinterher) sehe ich das hier im Rückspiegel was mir ein Foto wert ist:





Wir machen noch einen kurzen Abstecher Richtung Corel Pink Sand Dunes, da es aber schon deutlich beginnt zu dämmern sparen wir es uns dann doch noch die Dünen raufzuklettern.












In unserem Motel begutachte ich mal wieder die amerikanische „Handwerkskunst“. Hier hat es jemand geschafft die Überdachung vor dem Motelzimmer mit ca. 6 cm zu langen Schrauben zu befestigen. Ich hätte es ja noch verstanden, wenn das bei zwei oder drei Schrauben passiert wäre und man den Fehler dann bemerkt hätte, aber nix da. Wenn schon denn schon. Also ragen dort ungefähr 80 Schrauben mehrere Zentimeter aus dem Holz heraus. Bei uns würde jeder Vorarbeiter oder Prüfer spätestens einen Herzanfall bekommen haben, aber nun gut wollen wir mal nicht so sein.


In Kanab hatten wir schon im Sommer Station gemacht und so entscheiden wir uns für das Essen wieder für ein Lokal welches uns damals schon gut gefallen hat. Der Name ist mir leider gerade abhandengekommen und auch bei Google nicht rauszubekommen, es war auf jeden Fall direkt an der W Center Street - Ecke N Main Street. Lecker Rippchen – wenn auch für US Verhältnisse relativ überschaubare Portionen. Der Tag endet unspektakulär, keine neuerlichen Ungeheuerlichkeiten im TV, dafür habe ich den Sender wiedergefunden, welcher „Cops“ in Dauerschleife bringt. Geht doch.