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Autor Thema: Winter im Südwesten - 4 Wochen NV, AR, UT, CO, NM, CA - Dezember 07/Januar 08  (Gelesen 44218 mal)

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Westernlady

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Welchen Trail bist Du denn nach dem Keys View gelaufen?

Das war das Hidden Valley, eine Empfehlung der Rangerin im Cottonwood Visitor Center und auch wirklich sehr einfach zu gehen - und wunderschön :herz: wie der ganze Park.

Danke für die Info!
Dafür hat mir 2006 leider die Zeit nicht mehr gereicht - umso mehr ein Grund, diesen Park erneut zu besuchen  :D

Gipsy

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Welchen Trail bist Du denn nach dem Keys View gelaufen?

Das war das Hidden Valley, eine Empfehlung der Rangerin im Cottonwood Visitor Center und auch wirklich sehr einfach zu gehen - und wunderschön :herz: wie der ganze Park.

Danke für die Info!
Dafür hat mir 2006 leider die Zeit nicht mehr gereicht - umso mehr ein Grund, diesen Park erneut zu besuchen  :D

Der Trail beginnt direkt an einem größeren Picknickplatz und eignet sich gut für einen Spaziergang nach dem Essen. Er ist deshalb aber auch leider stark frequentiert.
Bis später
Gipsy

Gipsy

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Zurück durch die Mojave-Wüste

Mittwoch, 09.01.2008

Gefahrene Meilen: 166.4 (= 268 km)


Heute war endgültig der letzte Tag, den ich unterwegs bin. Heute Abend bin ich in Jean, einem kleinen Ort kurz vor Las Vegas. Und das ist auch das letzte Hotel bevor ich abfliege. Da in Las Vegas gerade eine große Messe ist, sind die Übernachtungspreise in den Hotels in der Nähe des Flughafens in schwindelerregende Höhen geklettert. Bevor ich da über 100$ für ein einfaches Motelzimmer ausgebe, bleibe ich lieber außerhalb. Außerdem ist es am Morgen wesentlich einfacher, von Jean aus zum Flughafen zu kommen als von der Innenstadt oder einem der anderen Randbezirke von Las Vegas. Der Flughafen liegt nämlich gerade in der richtigen Richtung am Rand von Las Vegas, so dass die 35 km von Jean schneller gehen als 20 km Stadtverkehr.

Als mein Wecker heute morgen klingelte, konnte ich mich zu gar nichts aufraffen und stellte nur schnell die Heizung wieder an, die ich über Nacht ausgestellt hatte (die mit den Klimaanlagen gekoppelten Heizungen machen einen Heidenlärm), und ging wieder ins Bett. Erst eine Stunde später konnte ich mich zum Aufstehen überreden. Aber ich war total lustlos. Hunger hatte ich zwar etwas, aber absolut keinen Appetit. Also wurde das Frühstück erst einmal verschoben. Und der Kaffee des Motel 6 schmeckte so scheußlich, dass ich kurzerhand die Pflanzen damit goss. Ich hoffe, sie haben es überlebt.

Die Fahrt ging über kleine Überlandstraßen quer durch die Mojave-Wüste, die heute genauso trostlos aussah wie meine Stimmung. Auch das Radio konnte mich nicht aufmuntern. Und trotzdem war es schön, so durch die menschenleere Weite zu fahren, in der die Straße kilometerweit immer geradeaus geht, ohne Kurve. Vereinzelte Briefkästen oder ganze Ansammlungen von Briefkästen bei Kreuzungen mit Straßen, die mehr wie Feldwege aussehen. In der Ferne ein paar Häuser, ganz schwach zu erkennen. Da gewinnt der Satz: „ich geh schnell zum Briefkasten“ eine ganz andere Bedeutung, denn das zum Briefkasten Gehen könnte ein paar Kilometer bedeuten. Auch jeden Tag Einkaufen ist da nicht drin.

Ringsherum in der Ferne waren die schroffen Berge zu erkennen, die erst einmal meine Begleiter waren. Die Berge vorne kamen ganz langsam näher, bis die Straße nach Norden abschwenkte und auf diese Berge zuführte. Und diese musste ich auch überqueren. Neben der Straße nur ausgetrocknete Erde mit kleinen Sträuchern und büschelweise hartes Wüstengras. Sonst wuchs nichts. Ab und zu kam mir ein Auto entgegen oder es überholte mich eines. Aber während der ganzen Fahrt durch die Wüste (160 km lang) kam keine Tankstelle, kein Restaurant, kein Fast-Food-Laden, nur einsame Farmen bzw. Ortschaften, die aus einer Hand voll Häuser bestehen und sogar ein Postamt haben.

Und dann war ich in der Mojave National Preserve, die ich schon auf dem Weg vom Death Valley zum Grand Canyon auf derselben Straße in der anderen Richtung durchfahren hatte. Damit hatte sich der Kreis geschlossen; ich war fast wieder zurück. Da ich bei der ersten Durchfahrt wesentlich weniger Zeit hatte und wusste, dass ich den unteren Teil dieses Naturschutzgebietes noch einmal durchfahren würde, hatte ich keine Fotos von den Dünen gemacht und mir auch das Depot nur kurz von außen angesehen. Die Fotos von den Dünen holte ich jetzt bei strahlendem Sonnenschein, aber kalten 10° C nach. Wenn ich 6 km Feldweg-Schotterpiste gefahren wäre, wäre ich bis fast an den Fuß der Dünen herangekommen. Aber auf Schotterpiste hatte ich gar keine Lust, schon gar nicht mit einem normalen Auto, das keine erhöhte Bodenfreiheit hat.

   

   

Das Eisenbahndepot stellte sich als liebevoll renoviertes und hergerichtetes Visitor Center des Naturschutzgebiets heraus, in dem nicht nur einige der Originaleinrichtungen des Bahnhofs sondern auch eine große, interessante Ausstellung über die Geschichte der Mojave-Wüste auf die wenigen Besucher warten. Ich hielt mich dort über eine Stunde auf und schaute mir alles an.

   

   


Die Weiterfahrt ging dann durch noch unbekanntes Terrain; diese Strecke war ich noch nicht gefahren. Und da wartete noch eine Überraschung auf mich: Tausende von Joshua Trees. Dass es einige Joshua Trees geben würde, war mir bekannt, aber dass ich kilometerweit durch richtige Wälder von Joshua Trees fahren würde, war eine große Überraschung für mich. Aber ich schaffte es nicht, Bilder davon zu machen. Ich brachte es nicht über mich, einfach anzuhalten (was problemlos möglich gewesen wäre) und sozusagen Abschiedsbilder zu machen. Da fuhr ich lieber langsamer als ich eigentlich durfte und versuchte, so viele Eindrücke wie irgend möglich in meinem Kopf zu speichern. Als es wieder weniger Joshua Trees wurden, kam auch schon bald die Autobahn, die mich dann nach Jean brachte.

Diese Fahrt durch die letzten Kilometer der Mojave-Wüste mit den vielen Joshua Trees empfand ich als Abschied von dieser Gegend, die mir so gut gefällt. Und ich weiß, dass mich das Fernweh irgendwann wieder packen wird und ich wieder zu den roten Felsen, der Mojave-Wüste und den Joshua Trees fahren werde.

Da ich noch den ganzen Tag nichts gegessen hatte, siegte dann schließlich die Vernunft und ich fuhr in Primm, dem ersten Ort mit Tankstelle und Futtermeile seit Twentynine Palms heute morgen, in das dortige Outlet-Center, um in der Futtermeile chinesisches Fast-Food zu essen und den Rest einer mittleren Cola mitzunehmen. Die mittlere Cola dürfte so etwa 700 ml fassen.

Das Zimmer hier im Hotel in Jean ist schön groß und hat zwei Betten. Auf einem liegen meine beiden Koffer schon fertig umgepackt für den Flug. Ich muss nur noch die letzten Reste darin verstauen.

Da mein Hotel keinen Wlan-Zugang bietet sondern nur die alte Modem-Methode, werde ich morgen früh mal nach Primm fahren und schauen, ob die wirklich Internet in ihrem Einkaufszentrum anbieten. Das wird dann wahrscheinlich die letzte Möglichkeit für mich sein, ins Internet zu gehen.

Mit Chris habe ich nur telefoniert; die musste nach Kalifornien zum Enkel hüten. Aber mit Austin, Cheraly und Grandpa bin ich morgen zum Abendessen verabredet. Und ich bin sicher, dass ich für den Rest des Tages noch eine sinnvolle Beschäftigung finden werde wie z.B. den Besuch der Star Trek Experience im Las Vegas Hilton oder rausfahren zu den roten Felsen.

Bis später
Gipsy

Westernlady

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 :heulend: :heulend: :heulend:

Ich leide richtig mit Dir. Diesen Abschiedsschmerz kann ich so gut nachvollziehen  :(

Und da wartete noch eine Überraschung auf mich: Tausende von Joshua Trees. Dass es einige Joshua Trees geben würde, war mir bekannt, aber dass ich kilometerweit durch richtige Wälder von Joshua Trees fahren würde, war eine große Überraschung für mich.

Gipsy, Du bist bestimmt über die Cima Road gefahren. Der Joshua Tree Wald dort hat mir noch besser gefallen, als die Joshua Trees im National Park.

Gipsy

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Gipsy, Du bist bestimmt über die Cima Road gefahren. Der Joshua Tree Wald dort hat mir noch besser gefallen, als die Joshua Trees im National Park.

Stimmt :daumen:. Ich kann nicht sagen, ob mir dieser Joshua Tree Wald besser gefallen hat oder der im Joshua Tree NP. Der Wald an der Cima Road ist dichter als der im Joshua Tree, aber die einzelnen Bäume sind viel kleiner und auch nicht so voll wie die im NP.

Bis später
Gipsy

Gipsy

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Der letzte Tag

Donnerstag, 10.01.2008

Gefahrene Meilen: 147.7 (= 238 km)


Heute wachte ich mit einer ganz miesen Laune auf. Es war der letzte Tag, denn morgen musste ich schon ganz früh wieder am Flughafen sein, um den Flieger nach Deutschland zu besteigen. Und wie um sich über mich und meine schlechte Laune lustig zu machen, lachte draußen die Sonne vom Himmel. Da hätte ich wenigstens eine hellgraue Wolkendecke zum Abschied erwartet und nicht strahlenden Sonnenschein. Das verbesserte meine Laune keineswegs.

Irgendwann raffte ich mich auf, die Kaffeemaschine anzuwerfen und alle verfügbaren Kaffeebeutel in die Kanne zu werfen, um 2 Becher starken Kaffee zu brauen. Für morgen früh hatte ich noch meine letzte Dose Fertigkaffee reserviert, da ich genau weiß, dass ich keine Lust haben werde, mitten in der Nacht trinkbaren Kaffee zu fabrizieren und der aus der Dose gar nicht so übel ist und auch genügend Koffein hat, um mich zu Unzeiten munter zu machen.

Den Kaffee trank ich ganz langsam und machte mich dann mal fertig zu Gehen. Schließlich hatte ich heute noch einiges vor.

Zuerst musste ich zurück nach Primm in die Outlet Mall, um mit dem dort vorhandenen Wlan-Netz meine Flugdaten zu checken. Ich hatte da nämlich den von Delta angebotenen Service in Anspruch genommen, 24 Stunden vor dem Abflug eine Email mit den aktuellen Daten zu erhalten. Das Outlet und der Food Court waren schnell erreicht. Und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dort zu frühstücken. Aber ich hatte einfach keinen Appetit bzw. das Fast Food Angebot dort verscheuchte noch den letzten Rest Vernunft, die sagte, dass ich etwas essen müsste. Also versuchte ich nur, mit dem Laptop ins Wlan zu kommen. Da stellte sich heraus, dass es nicht kostenlos war. Aber die 5$, die es kosten sollte, opferte ich halt. Ich hatte einfach keine Lust, Las Vegas nach einem kostenlosen Wlan abzugrasen (und außerdem hätte das dann auch entweder einen Kaffee oder Parkgebühr und zumindest Benzin gekostet).

Also hatte ich Internet-Zugang und konnte die letzten Tagesberichte hochladen. Die Email und Delta war auch enttäuschend: Das Flugzeug sollte wirklich um 7:15 starten; der Flug war weder etwas verschoben noch abgesagt worden. Also blieb mir wohl nichts übrig, als wenigstens Las Vegas wieder zu verlassen. Aber vielleicht würde ich ja in New York festsitzen (der traurige Urlauber braucht einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass sich sein Urlaub gezwungenermaßen verlängern könnte).

Als nächstes wollte ich mal beim Mietwagen-Center vorbeifahren, damit ich morgen früh den Eingang nicht mehr suchen muss. Die Adresse hatte ich schon in Deutschland in das Navi eingegeben und Bonnie führte mich problemlos hin. Ihre Route folgte zwar nicht der ausgeschilderten Route, die die Einfahrt so ansteuert, dass man rechts abbiegen kann, aber das Links-Abbiegen sollte doch morgens kurz nach 4 Uhr wohl keine Probleme machen. Da war nämlich noch eine Tankstelle in der Richtung, aus der ich mich von Bonnie geführt näherte. Und ich musste mein Auto vollgetankt abgeben.

Das nächste Ziel war das Silverton-Casino, in dem ich zum Abendessen verabredet war. Es war zwar erst früher Nachmittag, aber ich wollte mir den Treffpunkt erst mal in aller Ruhe ansehen. Austin hatte da nämlich einen Brass-Shop erwähnt und ich erinnerte mich an Berichte im Internet, die diesen Shop als Paradies für Outdoor-Fans bezeichneten. Und den wollte ich mir dann noch anschauen. Das Navi hatte ich im Hotel mit Hilfe des Telefonbuchs programmiert. Und bei der Anfahrt konnte ich mich noch einmal so richtig über Bonnie lustig machen: Die Einfahrt zum Parkplatz ist auf der Rückseite, so dass man von der Hauptstrasse (die die Adresse des Casinos ist) abbiegen muss und von hinten kommt. Das passte Bonnie natürlich gar nicht; sie hatte schließlich die Hauptstrasse gespeichert und wollte dann immer, dass ich wieder wende. Erst als ich auf dem Parkplatz ziemlich am Ende Richtung Hauptstrasse war, meinte sie plötzlich, ich hätte mein Ziel erreicht. Die weis wohl auch nicht, was sie will.

Im Casino traf ich zuerst auf ein riesiges Aquarium. Den Brass-Shop sah ich mir vom Eingang im Casino aus an und hatte plötzlich gar keine Lust mehr, da zu stöbern.

Auch zum Einkaufen hatte ich keine Lust und ich brauchte auch nichts mehr dringend. Außerdem waren die Koffer und der Rucksack schon voll und ich hätte noch ein weiteres Gepäckstück kaufen müssen. Dann wäre nämlich der Notfallplan für den Rückflug in Kraft getreten: Der kleine Koffer wird nicht ganz gefüllt, so dass er als Handgepäck verwendet werden kann, und der Rucksack muss leer in einen der aufgegebenen Koffer/Taschen.

Aber die Star Trek Experience im Hilton wollte ich mir noch anschauen bzw. für einen Star Trek Fan ein Mitbringsel besorgen. Also fuhr ich los auf den Strip - und stand im Stau. Und je näher ich dem Convention Center und damit dem Hilton kam, desto schlimmer wurde es. Kein Wunder, es war ja bereits kurz nach 16 Uhr und die große Convention, deretwegen ich in Jean übernachten musste, dürfte für heute wohl zu Ende sein. Da versuchte ich nur noch, irgendwie über Seitenstraßen wieder zurück nach Jean zu kommen, was aber gar nicht so einfach war. Bonnie hatte ich nur das Ziel eingegeben und an jeder Kreuzung entschied ich mich neu, ob ich Bonnie folgen oder anders fahren wollte. Wenn Bonnie versuchte, mich wieder in den Stau zu bugsieren, ignorierte ich das einfach und fuhr in die entgegengesetzte Richtung. So kamen wir irgendwie doch wieder zurück nach Jean, wo ich mir aus dem  inzwischen wieder aufgefüllten Kaffeevorrat noch einmal einen Kaffee kochte. Noch etwas Spielen mit dem Nintendo und dann war es auch schon wieder Zeit, zum Abendessen ins Silverton zu fahren.

Es war schön, die drei mal wieder zu sehen, und ich wurde auch endlich die Schokolade los, die ich für sie aus Deutschland mitgenommen hatte und die die ganze Tour gut eingewickelt im Kofferraum des Autos mitmachen musste.

Nach dem Abendessen fuhr ich wieder zurück nach Jean und überprüfte noch einmal die Koffer. Als ich wie jeden Abend die Fotos von der Kamera auf den Laptop überspielen wollte, fiel mir auf, dass ich ja heute überhaupt nicht fotografiert hatte.

Jetzt noch den Wecker auf kurz nach 3 Uhr stellen und versuchen, ein paar Stunden zu schlafen.
Bis später
Gipsy

Willi

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Das Flugzeug sollte wirklich um 7:15 starten; der Flug war weder etwas verschoben noch abgesagt worden. Also blieb mir wohl nichts übrig, als wenigstens Las Vegas wieder zu verlassen. Aber vielleicht würde ich ja in New York festsitzen (der traurige Urlauber braucht einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass sich sein Urlaub gezwungenermaßen verlängern könnte).

 :lol: Diese Gedanken sind mir nicht fremd.  :lol:


Hi Gipsy,

Voller Vergnügen mußte ich die ganze Tour lang feststellen, daß Du mindestens genauso stark von Kaffee abhängig bist wie ich.

    

Gipsy

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Hi Gipsy,

Voller Vergnügen mußte ich die ganze Tour lang feststellen, daß Du mindestens genauso stark von Kaffee abhängig bist wie ich.

    

Hi Willi,

Richtig erkannt. Ich brauche morgens einfach eine gewisse Menge Koffein, sonst bin ich den ganzen Tag unausstehlich. Aber es ist mir ziemlich egal, ob das Koffein in 100 ml, 200 ml, 300 ml oder noch mehr Wasser aufgelöst ist, solange die Brühe noch halbwegs nach Kaffee oder wenigstens nach Cappucino schmeckt.
Tolle Kaffe-Smilies hast Du da gefunden :lachen07:

Morgen kommt dann noch das Abenteuer Rückflug und der erste europäische Kaffee.
Bis später
Gipsy

americanhero

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Hi Gipsy,

Voller Vergnügen mußte ich die ganze Tour lang feststellen, daß Du mindestens genauso stark von Kaffee abhängig bist wie ich.

    

Hi Willi,

Richtig erkannt. Ich brauche morgens einfach eine gewisse Menge Koffein, sonst bin ich den ganzen Tag unausstehlich.



da kann ich mich ja euch anschließen, bin ja auch voll der Kaffee Junkie und ohne  geht morgens nix.


Und die Tour ist wirklich schon wieder fast zu Ende? Das geht ja gar nicht. Ich habe jedenfalls jede einzelne Etappe total genossen und auc wieder viele schöne  Dinge entdeckt, die ich bisher noch nicht kannte. Gerade für die Juni Tour durch einige Ecken in Arizona ja nicht schlecht  :lol:

Greetz,

Yvonne

Gipsy

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Und die Tour ist wirklich schon wieder fast zu Ende?

Ja, leider.  :heulend:

Aber es gibt ja noch den Rückflug und die Ankunft in Deutschland.
Bis später
Gipsy

Gipsy

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Der Rückflug

Freitag, 11.01.2008

Gefahrene Meilen: 33.4 (= 54 km)

 

Als der Wecker kurz nach 3 Uhr klingelt, wollte ich am liebsten gar nicht aufstehen. Aber es blieb mir nichts anderes übrig. Also aufgestanden, ab ins Bad, anziehen, alles einpacken, den Dosenkaffee trinken, das Auto das letzte Mal einräumen, auschecken und losfahren. Die Fahrt in der Nacht war überhaupt kein Problem; ich brauchte einschließlich Tankstop nur 35 Minuten bis ich das Auto das letzte Mal anhielt und der Angestellten von Dollar übergeben konnte. Die sah das Auto kurz an, gab den aktuellen Meilenstand ein und druckte die Abgabequittung aus. Dann ging es mit dem ganzen Gepäck zum Flughafen-Shuttle.

Auf dem Flughafen war trotz der frühen Stunde schon wieder oder immer noch Hochbetrieb. Am Check-In musste ich nur kurz warten. Und da stellte sich heraus, dass ich es geschafft hatte, einen 64 cm großen Koffer und einen 50 cm großen Koffer so zu packen, dass der kleine Koffer nur 5 Pfund leichter war als der große, beide aber gut unterhalb der Grenze lagen. Und dann kam der Schock: Die Schlange zur Handgepäckkontrolle war die längste, die ich bisher gesehen hatte. Aber es ging zügig voran (hier wollten sie auch nur die Laptops ausgepackt haben sowie Schuhe und Jacken in den Körben zum Durchleuchten) und ich war noch gut 30 Minuten vor dem Boarden am Gate. Da konnte ich mich in aller Ruhe zwingen, das gestern beim Abendessen übriggebliebene Hühnerbrust-Sandwich runterzuwürgen, da es ja auf den Inlandsflügen nichts zu essen gibt. Das Sandwich war eigentlich sehr gut, aber ich hatte absolut keinen Appetit und musste mich regelrecht zu jedem Bissen zwingen.

Im Flugzeug hatte ich einen Fensterplatz auf der rechten Seite, so dass die ganze Zeit die Sonne zum Fenster hereinschien. Aber ich hatte sowieso keine Lust zu fotografieren (das erste Mal, dass ich beim Flug nicht fotografiert habe). Ich saß nur da und schaute traurig zum Fenster hinaus und nahm Abschied von der Landschaft unter mir. Das Snack-Angebot verdarb mir die Lust auf Essen vollends, so dass ich nur die Getränke nahm.

Plötzlich, auf der Höhe von Delaware, begann das Flugzeug über dem Meer zu kreisen. Meinem Gefühl nach hätten wir schon viel früher nach Norden abdrehen müssen, um nach New York zu kommen. Irgend etwas stimmte da nicht. Und da kam auch schon die Durchsage des Flugkapitäns, dass New York gerade wegen eines Unwetters dicht sei und wir so lange hier kreisen würden, bis wir wegen Spritmangels woanders würden landen müssen. Innerlich wünschte ich mir, dass genau das passieren würde, so dass ich keine Chance hätte, meinen Anschlussflug nach Paris zu erreichen und vielleicht würde länger bleiben können. Aber da hörten wir auf zu kreisen und nahmen Kurs auf New York, wo wir am Ende mit 45 Minuten Verspätung landeten. Das war aber kein Problem, hatte ich doch ursprünglich etwa 4 Stunden Zeit zum Umsteigen gehabt.

Nach dem Verlassen des Flugzeugs musste ich erst einmal das Terminal wechseln und dann einen Schalter von Air France suchen und meine Bordkarten-Gutscheine gegen richtige Bordkarten eintauschen. Delta war es in Las Vegas nicht möglich, mich bis Stuttgart durchzuchecken, obwohl Delta und Air France Partner sind. Am Air France Schalter stellte sich heraus, dass meine Sitzplatzreservierung auch nicht im System aufzufinden war und nur noch Mittelplätze und einige wenige Gangplätze frei wären. Da entschied ich mich für einen Gangplatz und ich war darüber nicht einmal so unglücklich (obwohl ich wegen meiner Platzangst eigentlich auch auf den Nachtflügen einen Fensterplatz bevorzuge), denn mir fiel noch rechtzeitig ein, dass Air France ja nachts keinen Service anbietet und man sich die Getränke selbst in der Bordküche holen muss. Und mit meiner Erkältung und dem Husten würde viel Trinken ganz sicher nicht schaden. Natürlich musste ich auch hier wieder durch die Handgepäckkontrolle, wo wieder nur der Laptop ausgepackt und Schuhe und Jacken ausgezogen werden mussten. Am Gate gönnte ich mir während des Wartens noch einen Fruchtsalat und beobachtete die Leute. Im Flugzeug selbst waren noch etliche freie Plätze, darunter auch einige Fensterplätze. Aber ich hatte mich schon von den Vorteilen des Gangplatzes überzeugt und wechselte nicht auf einen Fensterplatz. Vor allem der freie Platz neben mir machte die Entscheidung leichter.

Nachdem das Flugzeug das Gate verlassen hatte, geschah etwas Seltsames: Ich schlief ein und wachte etwa 45 Minuten später wieder auf als der Flieger sich zum Start bereitmachte und Gas gab. Ich kann im Flugzeug nämlich nur schlafen, wenn die Räder noch Bodenkontakt haben und wache unweigerlich wieder auf, wenn die Turbinen losheulen. Ob das für JFK wohl normal ist, dass die Flugzeuge zum Start kilometerlang Schlange stehen müssen?

Der Flug verlief wie erwartet: Der Kaffee roch nach Kaffee, schmeckte nach Kaffee und wirkte wie Kaffee, denn es war Kaffee und nicht nur gefärbtes Wasser. Auch das Essen war erstaunlich genießbar und schmeckte mir wesentlich besser als das, das Delta auf dem Hinflug serviert hatte. Als dann der Service eingestellt war, pilgerte ich etwa alle 30 Minuten durch das halbe Flugzeug nach hinten zur Bordküche, um mit einem vollen Wasserbecher wieder zu meinem Platz zurückzukehren. So kann man sich die Langeweile auch etwas vertreiben. Am Morgen (es war noch dunkel draußen) gab es noch Frühstück mit richtigem Kaffee.

In Paris parkten wir auf einer Außenposition, so dass wir mit dem Bus durch den halben Flughafen gefahren wurden. Dann ging es zu Fuß im Flughafen ungefähr dieselbe Strecke weiter zum Gate, natürlich nicht ohne weitere Handgepäckkontrolle. Und dort sollte ich zum ersten Mal meine Fliesjacke anbehalten, was dazu führte, dass der Metalldetektor wie verrückt zu piepsen anfing, als ich durchging. Des Rätsels Lösung: Ich hatte immer noch Ersatzakkus für die Kamera in meiner Jackentasche. Als die draußen waren, piepste nichts mehr, aber ich wurde trotzdem abgetastet - und da war tatsächlich noch etwas seltsames in meiner Jackentasche: meine Hustenbonbons, von denen ich mir einen größeren Vorrat in die Tasche gesteckt hatte. Als ich für harmlos befunden worden war, durfte ich endlich weiter zum Gate, wo wieder Warten angesagt war. Und natürlich gab es mal wieder keine Sitzplätze und auch viel zu wenig Toiletten - ist halt typisch für CDG.

Als es dann ans Boarden ging, gab es mal wieder Schwierigkeiten: der Scanner konnte meine in JFK ausgestellten Bordkarten nicht lesen. Nach einigem Hin und Her wurde die manuelle Eingabe der Daten dann akzeptiert und ich konnte endlich durch den Flugsteig zum Bus gehen, der mich zu einem anderen Flugsteig brachte, über den das Flugzeug dann betreten werden konnte. Das ist wirklich kein Witz: Vom Gate ging es zuerst eine Treppe runter zum Bus, der wieder über den halben Flugplatz fuhr und an einem Treppenhaus anhielt, das zu einem anderen Gate hochführte. Paris eben.

In Stuttgart wurde ich schon von meiner Tochter erwartet, bei der ich auch den restlichen Samstag und den Sonntagvormittag verbrachte. So hatte ich schon Gelegenheit, einen Teil meiner Mitbringsel loszuwerden und den Laptop gegen eine DVD mit meinen Bildern und Aufzeichnungen zu tauschen. Die Katzen haben sich auch über ihre Mitbringsel gefreut: Terrie hat einen Catnip-Stofffisch beschlagnahmt und schleppt diesen überallhin mit (und redet nachts furchtbar laut mit ihm). Gipsy hat die "Vögel am Stil" mit Wohlwollen betrachtet, da sie jetzt 3 ältere und 2 neue mit Glöckchen hat. Der "Riesenvogel am Stil" (Riesenfederteil am Plastikstil) hat sie sofort angreifen lassen und Rupfversuche herausgefordert. Also hab ich für die beiden das Richtige gefunden.

Nach einem kurzen Nickerchen am Nachmittag (ich hatte ja schließlich in der Nacht vor dem Flug knapp 4 Stunden und während des Flugs nur 45 Minuten geschlafen) war ich wieder halbwegs fit und konnte mich mit Appetit auf  das Abendessen stürzen. In der folgenden Nacht schlief ich fast 12 Stunden und hatte damit dann den gesamten Jetlag bereits überstanden.

Am Sonntagnachmittag fuhr ich dann mit dem Zug nach Hause und packte später noch die Koffer aus. Montag musste ich wieder normal arbeiten.

 
... und damit ist die Tour leider zu Ende

Morgen kommt dann noch ein Fazit und, wenn Ihr wollt, einige Ergebnisse meines neuesten Spielzeugs, ein paar Panorambilder, die ich aber zuerst noch basteln muss.

Bis später
Gipsy

knutshome

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Hallo Gipsy,

vielen dank für deinen tollen Bericht. Bin eben die letzte Woche hinterher gespurtet.
Hat mir sehr viel Spass gemacht im Winter mal so eine Tour zu fahren. Da musste ich wenigstens nicht schwitzen.  :lol:   :lol:

Viele Grüsse
Carmen

Palo

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Vielen Dank fürs Mitnehmen - hat Spaß gemacht!!! :D :D
Gruß

Palo

Willi

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Und da kam auch schon die Durchsage des Flugkapitäns, dass New York gerade wegen eines Unwetters dicht sei und wir so lange hier kreisen würden, bis wir wegen Spritmangels woanders würden landen müssen.

Naja, das erledigt sich doch dann bei Spritmangel meistens ganz von selbst.  :roll:



Morgen kommt dann noch ein Fazit und, wenn Ihr wollt, einige Ergebnisse meines neuesten Spielzeugs, ein paar Panorambilder, die ich aber zuerst noch basteln muss.

Natürlich wollen wir, Gipsy  :dafuer:

Nach einer so schönen Reise kannst Du uns die Panoramabilder doch nicht vorenthalten.

americanhero

  • Gast
vielen Dank für diesen wundervollen Bericht, ich habe jede einzelne Etappe genossen :applaus: :applaus: :applaus:
Und es bestätigt mir wieder mal, das gerade Reisen im Winter so richtig schön sein können
Schade, daß es nun zu Ende ist :heulend:

Greetz,

Yvonne