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Autor Thema: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010  (Gelesen 52515 mal)

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Rattus

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Huhu,
ich schaue schon 'ne ganze Weile die Bilder mit an, aber jetzt muss ich doch mal was dazu schreiben: Die Gletscherbilder sind der Wahnsinn!! :respekt:

Gruß

Angie

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Ja, Alaska ist schon etwas Spezielles. Leider gibt es noch relativ wenige Reiseberichte.

Und weil es so wenige Reiseberichte über Alaska gibt, freuen wir uns ganz besonders, dass du uns deinen wirklich tollen Reisebericht spendierst :D

Viele Grüße,
Angie

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Cruiser

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Hallo Markus,

wow! Respekt das sind echt Hammer Fotos.  :verneig:
Wenn man die Gltscherbilder ansieht ist klar, ein Flug mit Kluaneglacierairtours steht bei uns nächstes Jahr auch fix auf dem Programm. :D

LG
Heidi und Gottfried
Infos zu unseren Hikes findet Ihr hier:
www.hikers-paradise.de

Markus(Wien)

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Tag 17 29. Juni / Haines Junction - Beaver Creek

Heute geht es nach Beaver Creek. Nein, nicht das bekannte Beaver Creek in Colorado wo alpine Skiweltcuprennen stattfinden, sondern in das urbane Beaver Creek im Yukon mit 112 Einwohnern (Stand: 2006). Es ist für uns nicht mehr als eine Zwischenstation bei der Fahrt rund um den Kluane und Wrangell-St. Elias National Park herum.

Nach einem letzten guten Frühstück von der Bäckerei nebenan ging es auch schon wieder los. Bei sonnigen 5° C steigen wir ins Auto.

Unser erster Fixpunkt war das Dallsheep Visitor Centre, das am Fuße eines Berghangs gebaut ist. Hier soll man immer wieder Dallschafe beobachten können. Wir haben Glück (wie sehr oft möchte ich anmerken) und können gleich bei unserer Ankunft eine Gruppe Dallschafe beobachten. Selbst mit Ferngläsern waren sie relativ weit weg, deshalb gibt es auch leider keine Fotos. Es ist sehr windig und kalt. Die Beobachtungsplattform liegt im Schatten.


Nach einiger Zeit, wir fahren gerade den Kluane Lake entlang, er ist übrigens der größte See im Yukon mit 1035 km², 70 km Länge, entdeckt meine Mutter einen braunen Fleck aus dem Augenwinkel. Wir bleiben sofort stehen weil das nur eines heißen kann!




Ein Braunbär. Unser Erster, der so nahe an der Straße ist. Den starken Autoverkehr ignoriert er völlig. Er frisst Gräser und man hört ihn immer wieder rülpsen!

Unser Video:



Wir sind maximal 4-5 Meter entfernt, auch wenn dies nicht empfohlen wird, um die Bären nicht an Menschen zu gewöhnen. Aber ich gebe offen zu, einfach vorbei zu fahren ist mental nicht einfach. Wir machen schnell ein paar Fotos und ein Kurzvideo und lassen ihn wieder in Ruhe.

Typische Landschaft der letzten Tage



Das Wetter ist überaus angenehm, bei 21° C.

Wir können wieder einmal einen Adler fotografieren.


Der Alaskahighway (eine der kleineren Spurrillen, bei den großen kann man ja nicht stehenbleiben weil es sonst keine Ausweichmöglichkeit gibt)


Wir kommen zeitig in Beaver Creek an und nützen die Gelegenheit, unsere Kleidung zu waschen. Ganz schön teuer, 4 Loonies (Kanadische $1 Münzen). Wir waschen das erste Mal in einem Münzautomaten. Nachher geben wir die Maschine in den Trockner (8 Quarter), aber sie wird irgendwie nicht trocken. Frage an alle Mitleser: Was haben wir falsch gemacht oder ist das einfach so in Nordamerika?

Als Unterkunft haben wir uns das Westmark Inn Beaver Creek ausgesucht, weil es als einziges stufenlos erreichbare Zimmer hat. Es gibt ohnehin nur 2 oder 3 Unterkünfte in Beaver Creek.

Nach einem Kurzbesuch im hoteleigenen Restaurant (hohe Preise, Schulkantinenflair) entschließen wir uns, wieder zu gehen. Entweder hohe Preise oder Schulkantine, aber bitte nicht beides!

Abendessen gehen wir zu Buckshot Betty‘s, einer Mischung aus Greislerladen und Restaurant. Es gibt zwei 8er Tische als Restaurantbereich. Nach einer Stunde warten erhalten wir unser Essen. Die Portionen sind relativ klein, Qualität sehr durchschnittlich. Hohe Ansprüche darf man sowieso nicht stellen, viel Auswahl gibt es nicht.

Das Westmark Inn Beaver Creek ist ein von den Reisegruppen bevorzugtes Hotel.

Unterkunft: Westmark Inn Beaver Creek, Beaver Creek, YT
gefahrene Kilometer: ca. 300

Markus(Wien)

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Tag 18 30. Juni / Beaver Creek - Glennallen

Es heißt nun „Goodbye Canada!“, unsere letze Kanadaausreise steht bevor. Der Grenzbeamte schenkt uns noch eine Kanadaflagge und Kanadpins zum Anstecken für den morgigen Canada Day (Nationalfeiertag am 1. Juli)

Kurz nach Beaver Creek befindet sich bereits die Grenze.

Die Grenze verläuft am 141. Längengrad, der optisch sichtbar gemacht wurde durch eine 6 Meter breite Abholzung des Waldes.



Wir sehen schneebedeckte Berge.

Wir haben sehr, sehr lange ein langsam fahrendes Motorhome vor uns, dass zudem auch noch über beide Fahrspuren zick-zack fährt. Das ist manchmal einfach nötig wegen den Spurrillen. Um noch eins draufzusetzen bremst es oft unerwartet sehr heftig ab, wir gehen auf Nummer sicher und halten einen großen Abstand, um auch die Umgebung zu sehen. Vorbeikommen ist nicht möglich.

Der Alaskahighway ist in noch schlechterem Zustand als bei der gestrigen Strecke, zu den Spurrillen kommen jetzt auch noch tiefe Löcher hinzu. Wenn man nicht aufpasst, kann man sich hier das Auto ganz schön beschädigen. Der Premafrost setzt der Straße sehr zu.

In einem kleinen See können wir Trompeterschwäne beobachten.


Es folgt wieder einmal eine Wildlifesichtung. Eine Elchkuh mit Kalb, nur ca. 10 Meter von der Straße entfernt.



Wie jeden Tag, halten wir an besonders idyllischen Seen an und genießen die Ruhe.



Irgendwann gibt es kein Halten mehr und ich bilde mir ein, den Alaskahighway im Rollstuhl berollen zu müssen ;)


Sind das „normale“ Schlittenhunde? Sie gehörten nicht zum Fahrzeug im Hintergrund, und Besitzer war keiner sichtbar. Liefen der Straße entlang.


Am Ende unserer Fahrt, kurz vor Glennallen, erspähen wir mitten auf einer Wiese wieder eine Elchkuh. Schön!


Wieder kein Internet im Hotel, der WLAN-Router ist gerade heute defekt, wird aber morgen im Laufe des Vormittags repariert. Nützt uns aber leider nichts.

Unterkunft:  Caribou Hotel, Glennallen, AK
gefahrene Kilometer: ca. 400

Angie

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Hallo Markus,


die Begegnung mit dem Bären war toll!! Ich habe mir auch das Video angeguckt, Wahnsinn, wie nahe ihr an dem Bären wart oder umgekehrt, der Bär an euch.

Nachher geben wir die Maschine in den Trockner (8 Quarter), aber sie wird irgendwie nicht trocken. Frage an alle Mitleser: Was haben wir falsch gemacht oder ist das einfach so in Nordamerika?

Aus eigenen früheren Erfahrungen weiß ich, dass meist völlig verschmutzte Filter Schuld sind. Daher nehme ich seit Jahren, bevor ich die Wäsche in den Trockner gebe, den Filter heraus (geht ganz einfach) und entferne das meist dichte Fuselzeugs. Mit dem anschließenden Trocknen gab es seither nie wieder ein Problem.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Markus(Wien)

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Aus eigenen früheren Erfahrungen weiß ich, dass meist völlig verschmutzte Filter Schuld sind. Daher nehme ich seit Jahren, bevor ich die Wäsche in den Trockner gebe, den Filter heraus (geht ganz einfach) und entferne das meist dichte Fuselzeugs. Mit dem anschließenden Trocknen gab es seither nie wieder ein Problem.


LG, Angie


Danke, den Tipp werde ich mir merken!

sil1969

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Hallo,
der Reisebericht macht unheimlich Lust auf den hohen Norden. Hammerfotos!
LG Silvia
LG Silvia

Markus(Wien)

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Mir ist ein Fehler unterlaufen, könnte bitte ein Moderator bei den Überschriften der Tage 10/11 bis 18 um jeweils 1 erhöhen? Also 10/11 wird 11/12 und so weiter. Sonst gibt es "Tag 10" 2 mal.

Tag 20 1. Juli / McCarthy Road nach McCarthy

Wetter: In der Früh leichter Nieselregen, ab Anfang McCarthy Road immer besser werdendes Wetter bis hin zu wolkenlos 21° C-

Die kommenden 2 Tage waren wieder etwas Spezielles für uns, es soll nach McCarthy, einer Stadt im Herzen des Wrangell - St. Elias National Parks gehen. Früher war es eine Boomtown. im 5 Meilen entfernten Kennicott befand sich die Kennecott Kupfermine. Es ist kein Tippfehler von mir, dass der Ort und die Mine unterschiedlich heißen. Dieser Fehler geschah schon bei der Besiedelung.

Im Sommer leben ca. 40 Menschen in der Stadt, im Winter 10-15. Die Stadt hat keinen Anschluss ans Stromnetz, das heißt alles muss mit Generatoren oder Solarpanelen versorgt werden.

Wir halten beim Visitor Center des Parks für einen kleinen Spaziergang entlang des Lehrpfades zu Laub und Nadelwäldern, die Grenze verläuft ca. in der Mitte des Weges. Obwohl der Weg gleich hinter dem Besucherzentrum beginnt und nur 800 Meter lang ist, sind wir wieder völlig alleine.

 Wir erreichen den Anfang der McCarthy Road.

Die Schotterstraße wurde über die alte Eisenbahngeleise gebaut, einfach durch Aufschüttung. So kann es auch heute noch passieren, dass Nägel, Schienen und Holzplanken an der Fahrbahnoberfläche sind. Sie ist ca. 90 Kilometer lang und führt von Chitina bis kurz vor McCarthy.

Am Ende der Straße muss man sein Auto auf einem kostenpflichtigen Parkplatz abstellen, und dann auf einer schmalen  Fußgängerbrücke einen Fluss überqueren. Am anderen Ende der Brücke wird man dann von einem gratis Shuttle den letzten Kilometer nach McCarthy gebracht. Bis vor ca. 10 Jahren musste man sich noch mit Seilgondeln von einer zweiten Person am anderen Flussufer hinüberziehen lassen!

Wir sind also gespannt. :)

Bei Kilometer 0 gibt es eine sehr schmale Stelle durch die nur 1 Auto gleichzeitig passt. Es muss stark geregnet haben, denn wir sehen noch Arbeiter, die die letzten Reste einer Steinlawine beseitigen.

Das Foto entstand zwei Tage später bei der Ausfahrt.



Ein Fischrad neben dem anderen wartet auf Lachse


Die ersten Kilometer sind übelstes Washboard (Wellblechpiste). Mehr als 10-15 mph sind nicht angenehm zu fahren. Uns überholen Zwei Cruise America Wohnmobile mit 30 mph. Das Geschirr möchte ich nicht sehen nachher. Wir haben sie aber bald wieder eingeholt, nachdem sie wohl gemerkt haben, dass sie eindeutig zu schnell unterwegs sind.

Der Straßenbelag bessert sich, es gibt ein 2009 verbessertes Stück, und wir können die Geschwindigkeit auf 20-30 mph erhöhen.




Überall entlang der Straße und darunter findet man die Spuren der alten Eisenbahn, wie z.B. die Kuskulana River Bridge und die Gillahina Trestle (Gerüstbrücke).

Die Brücke hatte bis 1988 nur 45 cm hohe Leitplanken und viele Holzplanken fehlten, sodass man durch die Brücke 70 Meter bis zum Fluss abwärts sehen konnte. Es war "the biggest thrill on McCarthy Road"!



Gilahina Trestle (Gerüstbrücke)


Das Wetter wird immer sonniger und wir machen soviele Fotos wie möglich, wer weiß wie das Wetter bei der Rückfahrt wird (Es wurde regnerisch und wir machten nur 5 Fotos).



Der Weg ins "Nichts"


Das Long Lake Post Office, ein Scherz der Anwohner, bitte keine Post einwerfen!


Unsere Unterkunft ist das Ma Johnson‘s. Das Hotel wurde 1923 gebaut. Die einzelnen Zimmer besitzen keine Steckdosen und nur ein Waschbecken neben den Betten. Doch auch dieses Hotel hat eine Rampe für Rollstuhlfahrer (an der Rückseite).


Die Leute in McCarthy sind noch einmal eine Spur netter als bisher (wenn das überhaupt geht), man wird fast als Teil der Familie behandelt.

Am Abend findet eine Open Mic Night im Golden Sallon statt, das heißt jeder kann seine musikalischen Fähigkeiten präsentieren. Es ist eine wirklich tolle Sängerin dabei mit einer sehr wandlungsfähigen Stimme. Der Saloon ist bis auf den letzten Platz belegt. Wir bleiben bis 23 Uhr als die Stimmung ein bisschen einschläft weil sich niemand neuer mehr musizieren traut.

Unterkunft:  Ma Johnson‘s Hotel, McCarthy, AK
gefahrene Kilometer: ca. 200

Saguaro

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Wieder tolle Eindrücke  :applaus: und ich bin erstaunt, dass ein Braunbär gar nicht so braun ist, sondern auch beige sein kann  :grins:.

Na, wie fährt es sich so auf dem Alaska-Highway :zwinker: ? Den Spaß musstest du dir auf jeden Fall gönnen :groove:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


EDVM96

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #100 am: 12.12.2010, 18:06 Uhr »
Bis vor ca. 10 Jahren musste man sich noch mit Seilgondeln von einer zweiten Person am anderen Flussufer hinüberziehen lassen!
Die Cable Tram ist bereits 1997 durch die Fußgängerbrücke ersetzt worden. Und im Winter kommt man sogar mit dem Auto rüber: Und zwar über den zugefrorenen Kennicott River.

amerika-spezi

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #101 am: 14.12.2010, 18:43 Uhr »
Hallo Markus

zuerst einmal ganz viel Lob für diesen wunderbaren Reisebericht und die noch tolleren Bilder.
da wir auch bereits die Planungen für eine Alaska und Yukon Reise begonnen haben, hätte ich
eine Frage bezüglich der McCarthy Road. Habt Ihr vom Autovermieter die Freigabe für diese Strasse bekommen
oder seid Ihr sie auf "eigene Verantwortung" gefahren. Ich habe leider bis jetzt noch keinen Vermieter gefunden,
der das Befahren dieser Strasse erlaubt hätte. :D

Ich danke Dir schon mal

Helmut
Christine und Helmut

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #102 am: 14.12.2010, 18:57 Uhr »
Ich habe leider bis jetzt noch keinen Vermieter gefunden, der das Befahren dieser Strasse erlaubt hätte. :D

Das beantwortet deine Frage schon ;)

Markus(Wien)

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #103 am: 17.12.2010, 20:02 Uhr »
Tag 21 2. Juli / McCarthy - Kennecott Copper Mine

McCarthy ist ein kleines Dorf, und so begannen wir den Tag auch gleich ganz gemütlich bei Eiern und Toast.

Unser einzige Aktivität für heute ist der Besuch der Kennecott Copper Mine in Kennicott, 7 Kilometer von McCarthy entfernt. Wir nehmen das kostenpflichtige Shuttle dorthin.

Die Kupfermine war eins die ergiebigste weltweit und konnte einen sehr hohen Reinheitsgrad bei der Kupfergewinnung erzielen. Sie erstreckte sich über 14 Stockwerke, bei denen oben das Rohmaterial (Steinbrocken) angeliefert wurde, und Stockwerk für Stockwerk feiner vom Stein extrahiert wurde.




Gleich wenn man nach Kennicott kommt, kommt man bei einem Tourenanbieter vorbei, der als Einziger eine Führung in die Mine selbst anbietet (der Nationalpark bietet dies nicht an). Aus verständlichen Gründen, es sind 14 Stockwerke, von denen die Obersten sehr rutschig sind weil es kein Dach mehr gibt und hinein regnet, buchten wir diese Tour nicht.


Im Visitor Center besorgen wir uns einen Plan für die Mine und sehen uns den sehr gut gemachten Film über die Mine an. Anschließend erkunden wir Haus um Haus. Ein paar darf man auch betreten.

In Zukunft werden es wahrscheinlich mehr werden, es wird überall renoviert. Der Eigentümer der Mine beauftragte eine Person, die Gebäude zu demolieren und soweit wie geht abzureissen, da immer wieder unberechtigte Personen auf dem Gelände wohnten.

Die Arbeit war ihm wohl zu anstrengend und hörte bald wieder mit den Abrissarbeiten auf. Ihm verdanken wir es, dass doch noch einige Gebäude stehen und „nur“ die Dächer fehlen. Der Lauf der Jahrzehnte hat dann noch weitere Gebäude gefordert zum Beispiel durch einen reissenden Wildbach.  

Nach Mittagessen vertreiben wir uns noch ein bisschen die Zeit und entspannen, bis um 15:30 die Geschichtstour des National Park Service beginnt.


Wir hören über verschieden Gesteine die hier vorkommen, in dem einen befinden sich bis zu 80% Kupfer, dies machte die Mine sehr profitabel, sodass extra eine 315km lange Eisenbahnstrecke hier her gelegt wurde.

Die Führung bringt uns auch in das Kraftwerk. Das ursprüngliche Bauwerk brannte als einziges Gebäude von Kennicott ab und wurde binnen 3 Monaten in Rekordzeit wieder aufgebaut. Die Dampfkessel waren früher mit 30 cm dicken Asbestwänden ummantelt, um Feuer zu vermeiden. Gebracht hat es schlussendlich wenig.

Die Dampfkessel

Da das Wetter immer besser wurde entscheiden wir uns, die Strecke nach McCarthy zu Fuß zurück zu gehen. Besonders praktisch war, dass der Weg immer leicht bergab geht, dadurch benötigte es kaum Kraft, den Rollstuhl zu schieben.


Wir genießen die Ruhe, die nur durch die regelmäßig fahrenden Shuttles unterbrochen wird.


Zurück in McCarthy besuchen wir das McCarthy Museum mit Fundstücken aus früherer Zeit. Unter anderem auch Eislaufschuhe, mit denen meine Mutter auch zum ersten Mal gefahren ist. :)


Es ist jetzt früher Abend.

Während meine Mutter unter der Dusche ist, sitze ich in auf der sonnigen Veranda vor unserem Hotel und werfe einen ersten Blick auf unsere Fotos. Nach einiger Zeit kommt eine Familie aus Anchorage an, die den 4. Juli hier verbringen wird. Es ist der soziale Höhepunkt des Jahres in McCarthy. Alle Geschäfte sind geschlossen und es gibt den ganzen Tag eine Blockparty.

Schade, dass wir das nicht wussten, es lässt sich leider nicht mit unserer Fährfahrt in 2 Tagen verbinden.

Ein paar Minuten später kommt das Ehepaar der Familie von vorher wieder vorbei und lädt mich auf ein Bier, Coors Light, ein. Das Bier muss getrunken werden, sie haben eine ganze Kühlbox, aber keine Gelegenheit, sie zu kühlen. Es ergeben sich nette Gespräche über alles Mögliche. Sie bereisen fast jedes Jahr Europa, waren auch schon mehrmals in Österreich zum Skifahren und haben Ötzi gesehen.

Das Abendessen findet wieder im Golden Saloon statt.

Hier noch Downtown McCarthy


Unterkunft:  Ma Johnson‘s Hotel, McCarthy, AK
gefahrene Kilometer: 0

Angie

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Re: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010
« Antwort #104 am: 17.12.2010, 22:06 Uhr »

Ein Tag, wie für mich gemacht :D Kupfermine, Kraftwerk, ein schöner Spaziergang - das wär's :D

Deine Mutter sehe ich in einem kurzärmeligen T-Shirt? Brrrrr.... :wink:


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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