Tag 21 2. Juli / McCarthy - Kennecott Copper Mine McCarthy ist ein kleines Dorf, und so begannen wir den Tag auch gleich ganz gemütlich bei Eiern und Toast.
Unser einzige Aktivität für heute ist der Besuch der Kennecott Copper Mine in Kennicott, 7 Kilometer von McCarthy entfernt. Wir nehmen das kostenpflichtige Shuttle dorthin.
Die Kupfermine war eins die ergiebigste weltweit und konnte einen sehr hohen Reinheitsgrad bei der Kupfergewinnung erzielen. Sie erstreckte sich über 14 Stockwerke, bei denen oben das Rohmaterial (Steinbrocken) angeliefert wurde, und Stockwerk für Stockwerk feiner vom Stein extrahiert wurde.
Gleich wenn man nach Kennicott kommt, kommt man bei einem Tourenanbieter vorbei, der als Einziger eine Führung in die Mine selbst anbietet (der Nationalpark bietet dies nicht an). Aus verständlichen Gründen, es sind 14 Stockwerke, von denen die Obersten sehr rutschig sind weil es kein Dach mehr gibt und hinein regnet, buchten wir diese Tour nicht.
Im Visitor Center besorgen wir uns einen Plan für die Mine und sehen uns den sehr gut gemachten Film über die Mine an. Anschließend erkunden wir Haus um Haus. Ein paar darf man auch betreten.
In Zukunft werden es wahrscheinlich mehr werden, es wird überall renoviert. Der Eigentümer der Mine beauftragte eine Person, die Gebäude zu demolieren und soweit wie geht abzureissen, da immer wieder unberechtigte Personen auf dem Gelände wohnten.
Die Arbeit war ihm wohl zu anstrengend und hörte bald wieder mit den Abrissarbeiten auf. Ihm verdanken wir es, dass doch noch einige Gebäude stehen und „nur“ die Dächer fehlen. Der Lauf der Jahrzehnte hat dann noch weitere Gebäude gefordert zum Beispiel durch einen reissenden Wildbach.
Nach Mittagessen vertreiben wir uns noch ein bisschen die Zeit und entspannen, bis um 15:30 die Geschichtstour des National Park Service beginnt.
Wir hören über verschieden Gesteine die hier vorkommen, in dem einen befinden sich bis zu 80% Kupfer, dies machte die Mine sehr profitabel, sodass extra eine 315km lange Eisenbahnstrecke hier her gelegt wurde.
Die Führung bringt uns auch in das Kraftwerk. Das ursprüngliche Bauwerk brannte als einziges Gebäude von Kennicott ab und wurde binnen 3 Monaten in Rekordzeit wieder aufgebaut. Die Dampfkessel waren früher mit 30 cm dicken Asbestwänden ummantelt, um Feuer zu vermeiden. Gebracht hat es schlussendlich wenig.
Die Dampfkessel
Da das Wetter immer besser wurde entscheiden wir uns, die Strecke nach McCarthy zu Fuß zurück zu gehen. Besonders praktisch war, dass der Weg immer leicht bergab geht, dadurch benötigte es kaum Kraft, den Rollstuhl zu schieben.
Wir genießen die Ruhe, die nur durch die regelmäßig fahrenden Shuttles unterbrochen wird.
Zurück in McCarthy besuchen wir das McCarthy Museum mit Fundstücken aus früherer Zeit. Unter anderem auch Eislaufschuhe, mit denen meine Mutter auch zum ersten Mal gefahren ist.
Es ist jetzt früher Abend.
Während meine Mutter unter der Dusche ist, sitze ich in auf der sonnigen Veranda vor unserem Hotel und werfe einen ersten Blick auf unsere Fotos. Nach einiger Zeit kommt eine Familie aus Anchorage an, die den 4. Juli hier verbringen wird. Es ist der soziale Höhepunkt des Jahres in McCarthy. Alle Geschäfte sind geschlossen und es gibt den ganzen Tag eine Blockparty.
Schade, dass wir das nicht wussten, es lässt sich leider nicht mit unserer Fährfahrt in 2 Tagen verbinden.
Ein paar Minuten später kommt das Ehepaar der Familie von vorher wieder vorbei und lädt mich auf ein Bier, Coors Light, ein. Das Bier muss getrunken werden, sie haben eine ganze Kühlbox, aber keine Gelegenheit, sie zu kühlen. Es ergeben sich nette Gespräche über alles Mögliche. Sie bereisen fast jedes Jahr Europa, waren auch schon mehrmals in Österreich zum Skifahren und haben Ötzi gesehen.
Das Abendessen findet wieder im Golden Saloon statt.
Hier noch Downtown McCarthy
Unterkunft: Ma Johnson‘s Hotel, McCarthy, AK
gefahrene Kilometer: 0