Gut, dann geht es weiter:
21.3.2014
Tag 3: Transfer, Wohnmobil-Übernahme und Fahrt bis Anderson, Indiana
Wetter: kalt, sonnig
Gefahrene Meilen: 175 (280 km)Ab 6 Uhr gibt es bereits Frühstück, man hat hier diese tägliche Massenabfertigung für Road Bear täglich von Februar bis April, alles Routine.
Schnell füllen wir uns den Magen, wer weiß, wann es wieder etwas gibt.
Die Busfahrt nach Middlebury/Indiana soll ca. 3 Stunden dauern. Ungeduldig warten wir draußen in der Kälte mit unserem Gepäck, der Bus ist
nicht ganz pünktlich. Schnell wird das Gepäck eingeladen und um 6:45 geht es los. Der Fahrer gibt ordentlich Gas, wir fahren nonstop über die
I80/90 durch die verschneite Landschaft und erreichen unser Ziel, die Coachmen Wohnmobil-Fabrik, bereits nach 2 1/2 Stunden. Durch den
Zeitzonen-Wechsel ist es aber dort schon 10:15 Uhr.
2. Staat: Indiana Road Bear betreibt hier ein kleines Büro, wir werden von deutsch und englisch sprechenden Mitarbeitern begrüßt und im Rahmen der Möglichkeiten so schnell wie möglich "abgefertigt". Wenigstens können wir uns im Warmen aufhalten, man kommt mit dem einen oder anderen ins Gespräch. Der Papierkram geht schnell, Führerscheine und Kreditkarte müssen noch gezückt werden, alles andere wurde über CANUSA abgewickelt. Die meisten Fahrer sind Deutsche, Schweizer oder Niederländer, zumeist ältere Ehepaare, eine Familie mit Kindern habe ich gesichtet. Eine Power Point Einführung zum Wohnmobilfahren ist Pflicht, dort kann man auch noch offene Fragen los werden.
Jetzt kommt der spannende Teil: Die Fahrzeuge werden zugewiesen und gezeigt! Dazu müssen wir natürlich raus in die Kälte, hier ist von Frühling aber auch noch so gar nichts zu spüren, nicht mal zu ahnen... Ich juble schon mal kurz vor Freude,
als wir erfahren, dass wir eins von nur drei ganz "kleinen" WoMos bekommen, einen 19ft "Leprechaun" mit E350 Ford Chassis. Es bietet zwar Schlafmöglichkeiten für vier Personen, aber empfehlen würde ich das höchstens für 2 Erwachsene mit jüngeren Kindern. Aber für uns zwei ist es natürlich perfekt! Rangieren, Parken, kleine Straßen - sollte alles gehen damit... Es folgt eine kleine Einweisung am Objekt, wie die Markise zu bedienen ist, Heizung, Wasser, Strom, Gas.
Das isses! Einweisung Die Ausstattung ist zweckmäßig, aber sehr vollständig: Gefrierfach, Mikrowelle, Toaster, Kaffeemaschine, Korkenzieher, Geschirr und Töpfe, Bettwäsche und Handtücher. Von Road Bear eine Stofftasche mit Erste-Hilfe-Set, Klopapier, Spülmittel, Küchenrolle. Ein kleiner Straßenatlas, Campingführer von GoodSam und KOA, ein kleines TomTom-Navi.
Innenansichten: Nach vorne... Essbereich (ok für 2, eng für 4 nach hinten (Doppelbett) Bad Küche Fahrerplatz Klimaanlage Wohnteil Kofferraum *(Auf Wunsch habe ich noch mehr Detailansichten, z.B. von den Küchenschränken, Abwasseranschlüssen etc.)
Die Fahrzeuge sind natürlich alle "winterisiert", d.h. es befindet sich kein Wasser in den Tanks. Aufgrund der kalten Wetterlage hat es auch eine Rationierung von LPG (Gas) gegeben, so dass Coachmen die Fahrzeuge nur mit einer Minimalbefüllung liefert. Da die Rationierung aber nun aufgehoben wurde, bekommen wir einen Gutschein, mit dem wir beim nahegelegenen Hardware Store das Gas auffüllen können. Alljahresreifen (M+S) sind auch drauf, aber wir wollen ja sofort in südlichere Gefielde ziehen und hoffen, dort nicht mehr auf Schnee und Eis zu treffen! Die spannende und manchmal bange Frage wird sein: Gibt es nachts Frost oder nicht? Denn wenn das Wasser oder gar Abwasser in den Leitungen gefriert, ist Schluss mit lustig... Frostschäden sind natürlich auch in keiner Versicherung abgedeckt, das fällt immer unter Fahrlässigkeit. So, und nun kann es los gehen! Um 12:30 fahren wir vom Hof.
Coachmen, Middlebury IN Schnell, als erstes mal zum Gas tanken. Wir sind als zweite dran, alles kein Problem. Das Gas darf man ja nicht selber tanken, das macht immer
ein entsprechend zertifizierter Tankwart. Nun haben wir ordentlich Kohldampf, und da wir uns im Amish Country befinden, habe ich
Das Dutchman Essenhaus ausgewählt. Wir essen vom Büffet, es ist ok, aber nicht überragend. Anschließend durchstreifen wir noch die Shops nach Souvenirs bzw. Mitbringseln für unsere Freunde, es gibt eine große Auswahl an Lebensmitteln (Nudeln, Marmeladen, Getreide, Honig) und allerlei Kram (Deko, Kerzen usw). Wir stellen einen schönen Geschenkkorb mit diversen Leckereien zusammen, der dann auch sehr gut ankommt! Gewichtsbeschränkungen wie auf dem Flug müssen wir ja nun nicht mehr einhalten, deshalb diese Aktion.
Restaurant Buggy Aber nun sollten wir langsam mal auf die Straße, ich habe heute noch vor, bis Anderson (kurz vor Indianapolis) zu fahren, das sind rund 130 Meilen. Warum ausgerechnet dorthin? Nun, ein paar Sachen für die Campingausrüstung habe ich bei Walmart bestellt mit Site-to-store Lieferung. So warten in Anderson ein paar Päckchen auf uns... In unserem Navi (liebevoll "Bonnie" genannt), das wir von zuhause mitgebracht haben, sind die geplanten Ziele schon alle abgespeichert, und so machen wir uns auf den Weg. Von Middlebury auf dem Hwy20 nach Osten bis kurz vor Angola, dann auf die I69 Richtung Indianapolis. So bekommen wir mal das Straßen-Feeling, das uns die nächsten drei Wochen begleiten wird, quasi nach dem Motto: Immer geradeaus! Ich bin zwar auch als Fahrer eingetragen, aber bis auf eine kurze Testfahrt spiele ich doch lieber den "Navigator"! Männe macht das auch wirklich sehr gut.
Irgendwo in Indiana... Der Mounds State Park ist als Übernachtungsziel programmiert. Aber siehe da, kurz vorm Ziel, führt uns Bonnie auf eine gesperrte Straße... Hey, ich habe extra im Januar Karten-Updates gekauft
, und jetzt das! Vorsichtig wenden (gut, dass unser Gefährt so "klein" ist) und zurück in den Ort. Zehn Minuten später sind wir dann am Ziel, natürlich ist am Eingang des Parks schon keiner mehr zum Kassieren, wir fahren einfach zum Campground und suchen uns einen Platz aus. Es ist eh fast ganz leer dort.
1. Übernachtung im Wohnmobil Kurz danach kommt der Ranger bei uns vorbei und wir können bezahlen. Wir fragen ihn gleich nach dem Weg zu Walmart und bekommen eine Beschreibung mit einer typisch amerikanischen Skizze dabei (reduziert auf das Wesentliche und dabei völlig unmaßstäblich), aber wir haben es tatsächlich gefunden. Und Glück haben wir auch noch, denn Bestellungen kann man nur bis 21 Uhr abholen. Es ist viertel vor neun, als der beleibte Mitarbeiter unsere Päckchen aus dem Lager sucht , findet und uns aushändigt. Super hat das geklappt, ich bin begeistert. Natürlich kaufen wir auch noch Lebensmittel ein und wollen testen, ob wir mit American Express Traveller Cheques bezahlen können, da wir noch größere Restbestände haben, die wir in diesem Urlaub verwenden wollen. Es geht! Hier und in allen anderen Walmarts sowie in diversen Geschäften im Outlet und anderen, stutzte man zwar öfter kurz oder musste mal eben nachfragen, aber es war tatsächlich kein Problem, sie zu verwenden.
Wir tanken noch kurz und fahren dann zurück zum Campground. Auf dem Weg zu Walmart haben wir auch schon den Wassertank mit Frischwasser gefüllt. Es soll nachts knapp
über 0°C haben, und duschen würde ich gerne morgen früh schon! So kuscheln wir uns in die warmen Decken für unsere erste Nacht im Wohnmobil. Wir heizen mit dem Heizlüfter von Walmart, um Gas zu sparen (der Stromanschluss ist ja sowieso da und schon bezahlt), und das ist auch ausreichend. Good Night!