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Autor Thema: Wohnmobilüberführung Chicago - Denver: Einmal quer durch (Frühjahr 2014)  (Gelesen 19899 mal)

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sil1969

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Es ist der Bierpapst Conrad Seidl aus Österreich!

Muss man den kennen?  :think:
LG Silvia

Yaphi

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Hmm... kein Wunder alle Amerikaner denken, dass Deutsche und Österreiche nur in Lederhosen und Dirndl rumlaufen....

Flying-N

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Es ist der Bierpapst Conrad Seidl aus Österreich!

Muss man den kennen?  :think:

Definitiv nicht! Ich fand es halt nur lustig, wie der da auftrat und seine Bierdeckel verteilte...  :lol:
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Flying-N

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Wir nähern uns unweigerlich dem Ende...  :(

10.4.2014
Tag 23: Packen...


Wetter: bewölkt
Gefahrene Meilen: 0


Der heutige Tag ist dem Wäschewaschen, Wohnmobil aufräumen und Putzen und Kofferpacken gewidmet. Dazu muss ich wohl nicht viel sagen. Koffer wiegen, 2 x 23 kg werden deutlich überschritten (wir haben ja Sachen von unserem Sohn dabei und waren außerdem fleißig einkaufen) - aussortieren oder drittes Gepäckstück benutzen wie geplant? So machen wir es am Ende, und das ist auch gut, denn in allen drei Taschen ist dann noch etwas Luft für so Kleinkram, der in letzter Sekunde dann doch immer noch auftaucht und mit muss! Nebenher versuchen wir noch, die letzten Vorräte aus dem Kühlschrank zu verspeisen - was uns nicht ganz gelingt (nach 4 oder 5 Eis mag ich nicht mehr!)


Nachmittags machen wir nochmal einen kleinen Spaziergang, ansonsten soll's das gewesen sein. Diskussionen, wann wir morgen früh losfahren sollen, um rechtzeitig dort (bei Road Bear in Commerce City) zu sein und vorher noch zu tanken und das Gas aufzufüllen... Wir einigen uns auf 7 Uhr 15. Die letzte Nacht im Wohnmobil bricht an.


   
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Flying-N

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11.4.2014
Tag 24: Denver - Little Rock AR


Wetter: Sonnig, warm
Gefahrene Meilen: 23


7 Uhr 15 ist also Aufbruch, natürlich dumpen wir ein letztes Mal. Dann geht es durch den morgentlichen Berufsverkehr nach Commerce City, wo wir einen Propangas-Handel ansteuern. Dieser freut sich über die deutsche Kundschaft und lacht uns aus, weil er nur so wenig Gas einfüllen kann (es war wohl nur weniger als 1 Gallone) und will dafür kein Geld von uns! Naja, uns soll's recht sein, wir bedanken uns vielmals und gehen noch tanken. Bei Road Bear fahren wir pünktlich um 8 Uhr 30 auf den Hof, die Rückgabeprozdur dauert nicht lang. Bettwäsche und Handtücher in die Wäschekörbe, Reste zum Weiterschenken ins Regal, kurze Besichtigung des Fahrzeugs innen und außen. Dann kommt noch die Abrechnung und nebenbei unterhalten wir uns gut (auf deutsch) mit den Mitarbeitern dort. Die meisten Kunden von Road Bear kommen aus dem deutschsprachigen Raum, und so gibt es auch immer deutschsprachiges Personal, sowohl bei der Anmietung als auch bei der Rückgabe.




Der Fahrer, der uns dann zum Flughafen bringt, ist allerdings ein Local, und so können wir auch noch ein wenig auf Englisch plaudern. Wir sind heute übrigens die einzigen Passagiere in diesem Shuttle.

Den heutigen Tag verbringen wir auf dem Flughafen Denver. Ich hatte gehofft, dass es die Möglichkeit gibt, Gepäck zur Aufbewahrung dazulassen und nochmal in die Stadt zu fahren. Die Gepäckaufbewahrung, die es hier bis 2012 noch gab, musste aber schließen und die Verkehrsanbindung in die Stadt funktioniert momentan noch per Bus, dauert also ewig. Eine Bahnlinie zur Innenstadt ist aber bereits in Bau und soll laut Werbeplakaten 2016 fertig sein!




Wir machen aus persönlichen Gründen nochmals einen Abstecher nach Stuttgart, Arkansas zu dem German Heritage Festival. Das hat sich so ergeben, als unser ursprünglicher Heimflug gestrichen wurde und wir also etwas umdisponieren mussten. Nun fliegen wir heute abend nach Little Rock, übernachten dort und fahren morgen zum Fest nach Stuttgart. Sonntag geht es dann Retour nach Denver und nach Hause. Klingt verrückt, ist es auch, aber ich habe halt so meine Gründe, die ich vielleicht später mal erläutern kann. Wir sitzen, lesen, bummeln, essen, laden unsere Handys auf - was man eben so an einem Flughafen machen kann...
 


Drei Stunden vor dem Flug geben wir das Gepäck bei United auf, pünktlich heben wir dann um 19:28 ab nach Little Rock. Dort auf dem Bill & Hillary Clinton Airport ist natürlich schon Nachtschicht, kein Hotelshuttle zu sehen. Das kostenlose Servicetelefon kaputt. Also rufe ich vom Handy aus im Hotel an, das uns an den allgemeinen Parkplatzshuttle verweist. Dieser nimmt und nach anfänglichem Protest mit. Es ist nicht weit zum Days Inn, aber natürlich ist die Strecke fußgängerfeindlich und nur per Auto zu bewältigen. Die Mietwagenschalter haben aber um die Zeit längst zu. Schließlich erreichen wir unsere Unterkunft doch noch, ein sehr netter Nachtportier checkt uns ein. Sehr einfach, aber ok das Zimmer. Abendessen können wir nebenan im Pancakehouse, das 24 Stunden geöffnet hat.

Kurze Zusammenfassung Wohnmobil:

Gefahrene Meilen gesamt: 3360 (5376 km)
Benzinverbrauch:             24,8 l / 100 km (bei durchschnittlich 0,71 EU / Liter)
Miete für 3 Wochen:         663 EU
(inkl. Transfer nach Middlebury, Versicherungen ohne Selbstbeteiligung, komplette Ausstattung (Bettwäsche etc.), Einwegmiete und 1000 Freimeilen pro Woche - also 3000))

Billigstes Benzin:              $3,36/gl in Wichita Falls
Teuerstes Benzin:            $4,10/gl in Commerce City

   
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Flying-N

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Und damit ihr übers Wochenende genug Lesestoff habt, stelle ich auch gleich noch den Rest der Reise ein! Es gibt also noch die kleine "Zugabe" in Arkansas und die lange Heimreise.

Nic
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Flying-N

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12.4.2014
Tag 25: Little Rock - Stuttgart German Heritage Festival - Little Rock


Wetter: bedeckt, windig, frisch
Gefahrene Meilen: 140 (225 km)


Am Morgen nach dem Frühstück im Hotel nehmen wir wieder den Airport Shuttle in Anspruch, denn wir wollen unseren Mietwagen holen. Das klappt auch, aber beim National-Schalter ist noch kein Mensch zu sehen. Mist. Ich habe die doch ausgesucht, weil sie samstags schon um 8 Uhr öffnen! Nach 5 Minuten kommt jemand und ruft uns zum Parkdeck, dort im Kabuff sitzt auch jamand und bearbeitet unseren Vorgang - hurra! Gebucht und bezahlt habe ich über billiger-mietwagen.de, so bedarf es nur noch einiger Unterschriften bzw. Initialen an den richtigen Stellen im Vertrag, und wir bekommen einen hellgrauen Dodge mit Texas Kennzeichen und düsen los in Richtung Stuttgart.

Erwartungsgemäß ist die Strecke total frei und wir kommen kurz nach 10 an. Das German Heritage Festival wird vom Museum of the Arkansas Grand Prairie orgenisiert und findet zum 7. Mal statt. Mit Festzelt, Bier, Wein und Ständen, an denen allerlei Handwerk und Kunsthandwerkliches verkauft wird, ist einiges geboten. Für die Kinder gibt es natürlich Hüpfburg, Schminken und ein kleines "Zügle", wer sich sportlich betätigen möchte, der musste schon um 9 Uhr da sein, da startete nämlich ein 5k(m).Lauf/Walk für Jedermann.




Jetzt beginnt gerade die Siegerehrung dazu! Es gibt Live Musik von einer Jazzband (Bob Boyd Sounds www.boydmusic.com), die ab und zu mal einen Walzer oder ein deutsches Lied dazwischen spielt. Draußen wird fleißig Bratwurst gegrillt, dazu gibt es hot dog buns, Sauerkraut, Paprika, Kartoffelsalat (der ist sogar sehr lecker!). Es gibt Wein vom Weingut Wiederkehr (Arkansas, schweizer und badische Wurzeln), und natürlich auch Bier. Auf dem Parkgelände gegenüber, wo auch die Kinderspiele stattfinden, ist eine Truppe von Leuten, die in historischen Kostümen aus dem Bürgerkrieg auftreten, sie haben ein Lagerfeuer gemacht, auf dem ein Eintopf köchelt und schießen in regelmäßigen Abständen ihre Kanone ab, was einen ganz schönen Krach macht! Was das mit German heritage zu tun hat, habe ich allerdings nicht ganz verstanden...












Auf jeden Fall sollen die Festbesucher auch mal einen Blick ins Museum werfen und erfahren, was es mit den deutschen Wurzeln der Stuttgarter auf sich hat,  sofern sie es noch nicht wissen. Gegen 13 Uhr wird schon mit dem Aufräumen begonnen, und um halb drei ist vom Fest nichts mehr zu sehen! Ganz schön viel Aufwand für 4 Stunden Fest, wenn ihr mich fragt. Die Standbetreiber sind ja teilweise 1-2 Stunden angereist. Allerdings ist es ja eh fraglich, wie man auf einem amerikanischen Straßenfest (wo jeder mit dem Auto da ist), einen einträglichen Verzehr von Bier oder Wein erwarten kann - dazu noch am Vormittag!

Nun, es war auf jeden Fall interessant, und da es nun so früh zuende ist, können wir uns vielleicht noch etwas von Little Rock anschauen? Genau das machen wir, gegen 17 Uhr sind wir in der Hauptstadt von Arkansas. Wir fahren zum Capitol, wo einige Schüler für ihre Prom-Fotos posieren. Es gibt auch einige Denkmäler. Wir fahren+laufen durch die Innenstadt, ist aber nichts besonderes. Aha, haben wir das auch gesehen.






Jetzt müssen wir noch tanken, das Auto zurückgeben und abendessen. Mit dem Airport Shuttle geht es zurück ins Hotel. Morgen müssen wir wieder mal früh los, unser Flug nach Denver geht um 9:12.


   
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Flying-N

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13.4.2014-14.4.2014
Tag 26: Heimreise: Little Rock - Denver - Minneapolis - Amsterdam - Stuttgart, Germany


Wetter: Kalt, Schnee! (am Anfang) - Sommerlich warm (am Ende)
Gefahrene Meilen: 0 Geflogene Meilen: Viele!


Frühes Frühstück im Hotel, der tolle Airport Shuttle, und schon geht es wieder los. Das wird ein langer Tag heute. Da der Flug nach Little Rock ja nachträglich gebucht wurde, müssen wir heute in Denver das Gepäck erst holen und dann neu einchecken für den Heimflug. Da wir uns ja in Denver inzwischen bestens auskennen, ist das aber gar kein Problem. Bis zu unserem Heimflug mit Delta über Minneapolis und Amsterdam haben wir genug Zeit. Es schneit draußen!!!



Enteisung


Staat Nr 16!


Zeit, dass wir heim kommen ins sommerlich warme Deutschland! Doch da liegen noch einige Flugstunden dazwischen... Erst mal in Denver die Enteisungsprozedur, dann Zwischenlandung in Minnesota. Dort essen wir etwas, dann geht es weiter nach Amsterdam und zu guter Letzt mit einer kleinen Maschine bis ins "richtige" Stuttgart! Die Sonne scheint, der Flieder blüht, alles ist grün - wir sind wieder daheim - ist doch auch nicht schlecht, oder?




THE END (Wenn ich mal Lust hab, schreib ich noch ein Fazit...)





   
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sil1969

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In dem Laden war ich auch schon!  :grins:

Dankeschön für den Bericht. Ich würde mich über ein Fazit freuen!
LG Silvia

Flying-N

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Ja also dann, nicht so wissenschaftlich und penibel wie so manch anderes Fazit hier, aber dennoch:

Wohnmobilüberführung generell: Tolle Sache, alles noch neu und frisch (im Fahrzeug). Abwicklung über CANUSA und Road Bear einwandfrei!
Einziges Risiko: Man weiß die Größe nicht vorher...
Reisezeit: Nicht optimal, Nachtfrostgefahr hat uns schon etwas beeinträchtigt und sogar gezwungen, die Route umzuplanen.

Camping mit WoMo: Immernoch super, state parks überall vorhanden und mittlerweile überall mit Wasser + Stromanschluss, landschaftlich meistens sehr schön. Günstig (ca. 20-25$ pro Nacht), zur Not private Campgrounds (tendentiell teurer und nicht so schön gelegen - teuerste Übernachtung war bei KOA Arlington)

Fahren mit WoMo: Schnell vorankommen ist anders, Extratouren (abseits befestigter Straßen) nicht möglich. In Städten oft Probleme, einen Parkplatz zu finden. Spritverbrauch natürlich höher als mit PKW, Faustregel: 1 Liter pro Fuß auf 100 km kommt hin (also 25ft braucht 25 l/100km)
 
Bereiste Staaten: Trotz geringer Highlight-Dichte gab es genug zu sehen und zu tun, langweilig war es fast nie. Ok, mit Kindern würde ich jetzt diese Strecke eher nicht fahren, aber wenn man einfach Landschaft genießen möchte, gut. Positiv überrascht waren wir vor allem von Texas!

Wieder eine schöne USA-Reise mit vielfältigen und neuen Eindrücken, ich habe es nicht bereut, sie gemacht zu haben!

Danke fürs Mitfahren, bis zum nächsten Mal!

Nic

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