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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: snowtigger am 02.11.2012, 14:58 Uhr

Titel: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.11.2012, 14:58 Uhr

Die Tigger und dat Männe zum ersten Mal im Westen der USA
Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis zum 3.10.2012
– Eine Wohnmobiltour in 21 Akten –


Liebe USA-Reise-Leser,
herzlich willkommen bei unserem Reisebericht!


Auf den folgenden Seiten begleitet ihr zwei optimistische Ersttäter in Sachen USA und auch in Sachen Wohnmobil auf ihrer kleinen, klassischen Runde
durch die Staaten Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona. Folgende Hard Facts seien euch schon mal ans Herz gelegt:

Wer?
Die Snowtigger und dat Männe

Wann?   
21 Tage vom 12.9.2012 bis zum 3.10.2012

Mit was?   
C25 Wohnmobil von El Monte: Ford E450 Super Duty mit Tioga Ranger Aufbau - von uns liebevoll "Der ELMO Super Cuty" genannt
Baujahr 2010 // 80.000 km auffer Uhr

Wo lang   
San Francisco - Dublin - Lake Tulloch - Yosemite NP - Fast Bodie - June Lakes - Devils Postpile - Alabama Hills - Death Valley - Las Vegas - Valley of Fire -
Zion NP - Bryce Canyon - Page - Glen Canyon Dam - Lower Antelope Canyon - Horseshoe Bend - Grand Canyon - Route 66 - Seligman - Oatman - Needles -
Los Angeles - Big Sur - Carmel - Santa Cruz - Cupertino - San Francisco
Mit alle den kleinen und großen sehenswerten Sehenswürdigkeiten dazwischen ... manche auch nicht, weil wir mit Schwung dran vorbeigebrettert sind.

Wie viel?   
ziemlich genau 2600 Meilen

Der Reisebericht ist mit kleinen Episoden "Learning by Burning" und "WoMo - was ist denn des und wie gehtn des?" gespickt.
Hier findet der Ersttäter Erfahrungen, Tipps und Tricks, die wir uns trotz Planung und Forschung selbst erarbeiten mussten.
Vielleicht hilfts den Ersties nach uns.

Also, bitte einsteigen, Türen schließen und los geht die wilde Fahrt.
Viel Spaß (ich hatte ihn schon zwei Mal – beim Urlaub und beim Schreiben)!
DAT TIGGER

PS: Ab und an ein wenig Geduld mit mir ... ich werde nicht jeden Tag einen neuen Teil reinstellen können, bemühe mich aber um einen halbwegs zügigen Bericht.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.11.2012, 15:04 Uhr
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/campsiteoccupied.jpg)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.11.2012, 15:10 Uhr
PROLOG

Es war im Jahre 2010, als Tigger und the Män von einem freundlichen Flughafentransferfahrer (FHTF) zum Frankfurter Flughafen gebracht wurden.
Über das übliche Wo-gehts-hin-und-warum und Urlaub-wär-auch-mal-wieder-fein kam raus, dass unser FHTF seit Jahrzehnten Wohnmobiltouren in den USA plant und durchführt. Individuell oder in der Gruppe, von April bis Oktober, Norden, Süden, Osten, Westen, Mittendrin. Allet! Und wir so:

Kopfkino Tigger: Toll-Natur-Grillen-wilderWesten-Steine-Wälder-Pazifik-Hotties-Pumas-Bären-YEAH
Kopfkino Männes: Toll-Riesenkarre-USA-Highways-Kurven-Geraden-wilderWesten-Grillen-Faulenzen-BieramLagerfeuer-YEAH

Den ganzen Flug lang (ging damals über Amsterdam nach Glasgow) unterhielten wir uns über NIX anderes: Ja, lass uns mit dem Wohnmobil durch den Westen brausen! Auja-auja-auja. Klar war nur, dass das direkt in 2011 erst mal schwierig wird. Dat Männe hatte schon viele Messetermine eingebucht bekommen und der Sommer/Herbst war bereits voll damit. Gut, dann 2012. Und die Sache geriet zumindest bis zum September 2011 ein bisschen in Vergessenheit, Sparbüchsenfüllen war angesagt. Dann fiel auch mir auf, hmmh, das ist ja nun ein etwas größerer Urlaub als sonst so, vielleicht schauste mal im Internet nach geeignetem Material zur Planung. Durch die schönsten Fotos in Google landete ich ziemlich schnell bei den Foto-Synnatschkes. Und las mich fest. Und noch fester. Ich saugte sämtliche Reiseberichte, Blogeinträge und Wanderrouten auf. Antelope Canyon, The Wave, Bryce, Zion, Kanab, Steine, Felsen, Bögen, Flüsse, ... Ich war erschüttert! Wo anfangen? Das war zuviel.

Da ich wohl einer der wenigen Menschen auf Erden zu sein scheine, dem beim Lonely Planet die Nackenhaare hochgehen (ich verlier in den Dingern regelmäßig den Überblick und weiß danach weniger wie vorher), stürzte ich mich auf andere Anbieter ... und erwischte prompt die USA-West-Bibel aller Deutschen: "USA - Der ganze Westen". In Fachkreisen auch "IIIEEEHH, DER GRUNDMANN" genannt. Freudig las ich den Namen Synnatschke auf dem Titel und bestellte!

Beim Lesen dann: SABBER! OH, DA müssen wir hin! Und da auch! Und da auf jeden Fall! Und hier. Und hier. Und hier.
Ich kritzelte in mein Notizbuch folgende Route:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/routenscribble01.jpg)

Der erfahrene USA-Westen-Urlauber merkt sofort: Ja, ne, is klar, ne? Ich dachte mir beim Anblick der kleinen Karte im Buch damals noch nix dabei.
Jetzt lach ich mich über die Route auch ein bisschen kaputt. Aber nicht schlecht für den Anfang zumindest.

Zweiter Anlauf, drei Seiten später:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_routenscribble02.jpg)

Hier hab ich dann immerhin schon mal die Meilenabstände dazwischengeschoben (man lernt langsam!) - 3108 Meilen. Für die drei Punkte und die unterstrichene Meilenangabe zwischen Y und Y von 945 Meilen schäme ich mich heute auch ziemlich für, aber hey, die drei Punkte stehen ja auch für 3 Tage Fahrzeit ... gell?

Nach unserem Besuch beim FHTF dann die totale Ernüchterung: Kann man machen, wird aber nicht lustig. Wollt ihr unterwegs auch was sehen oder nur fahren?
Wir stellten ein bisschen was um und bastelten etwas, mit dem ich so noch nicht glücklich war. Wir nahmen einen Haufen Infomaterial mit, auch zum Thema WoMo-Anbieter – lest euch alles in Ruhe mal durch – wir haben ja noch Zeit. Dachte sich auch dat Männe und verschlief mindestens fünf Mal, mit dem Reisebüro einen entgültigen Buchungstermin auszumachen ... Das mögen Tigger ja gar nicht. Und nachdem dann auch noch diverse Mitarbeiter zur selben Zeit Urlaub eingereicht hatten und Männe eigentlich im September GAR nicht mehr Urlaub nehmen konnte - platzte mir der Kragen!

IchlesmichseitWochenwundundplanmirnenWolfundredeichSuahelioderwasanWirfahrenimSeptemberhastdunichverstandenundduverkackstesjetzoderwieoderwas???
SEPTEMBER is nunmal the world best Reisezeit for that shit also SIEH ZU WIE DU DAS WIEDER GRADE BIEGST!

Hat er dann. Dank Familienunternehmen durfte er doch Urlaub haben, und wir waren nur zwei Tage nach dem großen Ausbruch beim FHTF.
Flug wurde gebucht, WoMo gebucht, erstes Zimmer gebucht. So war jedenfalls klar, dass wir von San Francisco aus starten, ein 25-Fuß-Wohnmobil haben werden und für eine Nacht ein Hotelzimmer haben und wieder nach San Francisco zurück müssen. Doch was wie dazwischen?

Aus mir mittlerweile etwas unerfindlichen Gründen (Stolz ... Eitelkeit ... Kann ja nich so schwer sein ... ich mach mir die Route wie sie mir gefällt ... schaff ich ohne Internetz ... aber Google Maps muss ...) kam es dann erst im Juli zu dieser Situation:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=57604.0

Den Rest der panisch-chaotischen Routenplanung bis zur Abreise kann man bis zur Seite 3 gut nachlesen - die Route, die es dann letztendlich wurde, steht ja oben in der Begrüßung.

Nach 2 Jahren Vorfreude, 1 Jahr Planung (nicht durchgehend) und vielen Reisendenbefragungen war es dann soweit:

LET'S WECHSEL SE M.F. CONTINENT AND GO VERY WEST!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 02.11.2012, 15:29 Uhr

Hallo Tigger,


ich lache mich bei deinem Schreibstil jetzt schon schief :lachroll: Köstlich! :lachroll: Das wird ein heiterer Reisebericht :lol: Und ich bin mir sicher, dass eure Ersterfahrungen mit einem WoMo anderen Ersttätern helfen.

Deinen Reisebericht habe ich, da sich viele Higlights im Südwesten befinden, in unsere Rubrik Südwesten (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=46265.msg525035#msg525035) eingetragen.


LG, Angie
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: crilex1983 am 02.11.2012, 16:06 Uhr
Hi



Ich bin mit dabei ...vielleicht ist ja ein WoMo mal was für uns...

Gruss alex
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 02.11.2012, 17:37 Uhr
Ich glaube, ich habe mich bei der Planung schon schlapp gelacht über deinen Schreibstil!? Egal, jetzt tue ich es auch schon wieder und MUSS einfach mit!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 02.11.2012, 20:39 Uhr
Köstlich, Wohnmobil hatten wir schon länger nicht mehr.

Da komme ich auf jeden Fall mit!  :D

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: anana am 02.11.2012, 22:08 Uhr
Hallo Tigger!

Kann mich nur anschließen, schon der Prolog liest sich köstlich, ich liebe Deinen Stil.
Bitte richtet mir noch ein gemütliches Eckchen im WOMO ein (der Name ist auch schon spitze!) und ich fahre gerne mit.

Seit Jahren überlegen wir, ob wir uns auch mal in so einen "rollenden Scheißhaufen" (RV) trauen sollen, aber bisher hat immer das Ferienhaus bzw. die Hotel/Motel Variante gewonnen.
Vielleicht bekehrt ihr uns ja?

Für 2013 steht ein USA Urlaub ganz oben auf der Wunschliste....

Freue mich schon auf mehr.... :applaus:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 03.11.2012, 11:53 Uhr
Ich bin auch mit dabei!  :)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.11.2012, 13:50 Uhr


LEARNING BY BURNING LESSON ONE:
Gut geplant ist halb gefahren, oder?

Es ist absolut richtig, sich im Vorfeld einer solchen Reise genügend Infos zu Gute zu führen. Es macht ja auch Spaß (also manchen), sich vorher so richtig einzulesen. Das steigert die Vorfreude, das macht Laune und man fühlt sich gleich schon "unterwegs". Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben! Leider weiß ich durch "zu viel" lesen und Bilder schauen auch ganz genau, was wir wo verpasst haben. Und glaubt mir, das ist unterwegs manchmal nicht sehr lustig:

"Schatz? Fahr mal bitte langsamer, da muss gleich der Parkplatz für die ... hallo? ... Da ... gehts ... gings ... da ging es vor 2 Meilen zu den Toadstool Hoodoos, Mann!"
"Soll ich umdrehen?"
"Ne, auch schon wurscht ... lass uns weiterfahren und lieber baden gehen ..."

Jedenfalls kann ich zum Thema Planung und Durchführung nur folgende Erfahrung wiedergeben: Nicht unter Druck setzen! Schon gar nicht von anderer Menschen Berichte und Bilder, die die gleiche Tour in besser, schöner und erlebnisreicher gemacht haben. Keine Panik, es wird selbst dann wunderschön, wenn man nur die Hälfte von dem zu sehen bekommt! Und wenn man was verpasst: Scheiß drauf, hinter der nächsten Ecke wartet schon das nächste Abenteuer.

Es gibt ein paar Grundeckpfeiler, die man sich allerdings schon zu Herzen nehmen sollte:

1. Plan eine einfache, nicht zu stressige Route. Komm lieber noch mal!
2. Schreib dir auf, was du un-be-dingt sehen willst (maximal 3 Sachen am Tag, je nach Strecke eher weniger!!!).
3. Schreib dazu, was man noch machen könnte – falls man mehr schafft oder man eine Alternative braucht.
4. Plane mit einem Wohnmobil nie mehr wie 350 Meilen Fahren am Tag, alles drüber ist doof, es gibt unterwegs zu viel zu sehen (s.o.).
5. Lass dir rechtzeitig helfen (Routenanalyse)!
6. Es gibt Dinge, die man mit dem Wohnmobil nicht machen kann. Zum Beispiel die House Rock Valley Road fahren. Oder die CCR ...
Das ist nun mal so. Das macht aber auch nix. Man muss nur dran denken ...
7. Schreib dir pro Übernachtung mehrere Campgrounds auf, vielleicht musst du ausweichen
8. Nimm die Sachen, die du aufgeschrieben und rausgeschrieben hast, auch mit! ALLES!


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/planung.jpg)
Wir hatten dabei: Den Grundmann Short Hikes, USA-Südwest, einen Schnellhefter mit allen Reservierungen/Tickets/ESTA-Sachen, 2 Karten, ausgedruckte Checklisten und das "campsite occupied"-Schild von oben ...


EINS NOCH: Die Sache mit dem Permit für die Wave

(für Ersties: http://en.wikipedia.org/wiki/The_Wave,_Arizona (http://en.wikipedia.org/wiki/The_Wave,_Arizona) – Vorsicht, wenn man die Bilder gesehen hat, will man unbedingt hin, sein Leben lang!)
Das ist schlimmer als sich am ersten Vorverkaufstag Karten für Depeche Mode zu besorgen (ja, ich weiß wovon ich rede)!
Zuerst: BOAH, ICH MUSS DA HIN!
Dann: Wie? Lotterie? Nur 20 Leute am Tag? Was soll denn der Kagg? Egal, ich melde uns an ... wird schon ... ach, nur 685 Bewerbungen ...
Dazwischen: Ich bin der Lottoking!!!
Und: Nicht.
Dann: Freitags um 20 Uhr vor dem Rechner sitzen, wild auf grüne Kästchen klicken, sich aufgehängte Website anschreien, Reload, alles Kalenderkästchen rot. ... M.I.S.T.
Aber: Karten für Depeche Mode hab ich gekriegt. Man lernt ja aus allem.

Und was lernen wir daraus?
MACH DEIN DING.

Und immer schön entspannt bleiben. Es ist Urlaub.
Es gibt überall genug zu sehen. Es gibt immer irgendwo noch ein Plätzchen zum Übernachten.
Das schönste ist eh, vor dem WoMo am Lagerfeuer zu sitzen, ein eiskaltes Bierchen zu trinken und in die Sterne zu gucken.
Es wird immer alles irgendwie gut. Sehr gut sogar.
OM!

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: monika am 03.11.2012, 15:47 Uhr
Hallo Tigger,

nachdem wir nächstes Jahr auch wieder mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs sein werden, steig ich gerne zu dir ein und fahr mit.
Ich freu mich tierisch auf deinen Reisebericht. Liest sich genial!! :applaus:

Grüßle
Monika  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 03.11.2012, 19:22 Uhr
Köstlich :-)
Bin auch dabei.
Wird es auch ein paar Bilder vom Innenleben des Wohnmobils geben? Vielleicht überzeugt das meine Frau mal über einen WoMo Urlaub nachzudenken :-)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Gandalf am 04.11.2012, 02:10 Uhr
Liest sich genial! Bitte weiter so und uns nicht so lange warten lassen - kann's nämlich nicht erwarten, weiter zu lesen.

Danke schon jetzt für den tollen Bericht.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 04.11.2012, 12:28 Uhr
Wird es auch ein paar Bilder vom Innenleben des Wohnmobils geben? Vielleicht überzeugt das meine Frau mal über einen WoMo Urlaub nachzudenken :-)
Ja, es wird Innen- und Außenfotos von ELMO geben – er war aber nicht gerade der neueste ... ich bin da aber auch nicht empfindlich, wenn irgendwo ne Ecke am Schrank abgeratzt ist, solange alles sauber ist. Und das war es.
Aber platzmäßig war es der schiere Luxus.

@alle anderen: Danke für euer Interesse! Ich gebe mein Bestes in Sachen Fortsetzung.
Ich hoffe auch, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier mehr schreibe als das übliche "Wir waren zuerst hier ... und dann da ... und am Schluss noch hier." Ich möchte auch ein bisschen für mich selbst alle Erfahrungen und das ganze Drumrum (ich sag euch, das erste mal Dumpen wird lustich ...) festhalten. Insofern müsst ihr durch so kleine Intermezzos durch, nä?  :lesend:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 04.11.2012, 13:31 Uhr
TAG 1 – Mittwoch, 12. September 2012
Strecke: Wiesbaden-Bingen am Rhein-Frankfurt am Main-San Francisco
Gefahrene Meilen: äh, viele. Und nicht gefahren, sondern geflogen. Gottseidank.
Zuhause: Holiday Inn Golden Gateway

Natürlich bin ich um 6 Uhr wach. Nach vier Tagen bügeln, sortieren, aufräumen, last minute Einkäufen und diverser Organisation ("Ähm, Schatz, ich fahr noch mal kurz in die Agentur, ich hab vergessen, die Campgroundliste auszudrucken ...") bin ich zwar fertig wie das sprichwörtliche Brot, aber eben auch uffgereecht wie sonstwas. Was zur Hölle haben wir uns eigentlich dabei gedacht??? Es liegen ja ehrlich gesagt drei Wochen vor uns, von denen wir absolut keine Ahnung haben: USA – ja, kennt man aus Film und Fernsehen. Aber Wohnmobil? Die aus dem Internet ausgedruckten Checklisten zu den Themen "Übernahme", "Unterwegs mit dem WoMo" und "Fachbegriffe rund ums WoMo" rufen bei mir Schweißausbrüche aus. Und Schlaflosigkeit. Aber ich hab ja den Männe dabei, der kennt sich zumindest mit Autos aus. Und ist technisch und mechanisch fit. Und wenn ich mit dem Katzenblick komme und auf was zeige und sage "Schatz, reparierst du das bitte?" klappt das schon.

Tiggers Stubentiger schnarcht neben mir. Hachja, wenn man die mitnehmen könnte ... Wer verstopft mir morgens das Bett so, dass ich nicht rauskomme? > Der Männe, es wird nur 1,40 m breit sein ... Wohnungscheck. Haben wir alles? Ist alles da, wo es hingehört (die Katzen NICHT im Koffer!)? Sieht gut aus, also los gehts!

Wir fahren Männes S80 zu seinen Eltern und lassen uns da vom Transfer abholen. Das Ganze klappt trotz der etwas unorganisierten Dame ganz gut, gottseidank habe ich schon so viele Freunde zum Flughafen gebracht, dass ich den Weg prima erklären kann. Punkt 12 Uhr stehen wir am Check in und beantworten merkwürdige Fragen wie "Wie alt ist Ihr Koffer?" "Sind Sie sicher, dass Sie ihn alleine gepackt haben?" und so weiter. Anscheinend haben wir alles richtig beantwortet, wir bekommen einen "Security Check"-Bapper auf unsere Pässe geklebt. Beim Security Check an sich ist nix los und auch sonst wirkt das alles hier recht ausgestorben – kein Wunder, wir starten vom noch nicht vollständig geöffneten Terminalteil Z. Dementsprechend langweilig ist die Warterei bis zum Boarding, hier haben einfach noch keine Läden auf.

Dann kommt der Vogel an – eine Boeing 747 in Star Alliance-Beklebung. Mir schwant Böses ... richtig: Das ist ein echt alter Vogel von 1998. Also ziemlich durchgesessene Sitze und natürlich KEIN In-Seat-Entertainment. Su-per. Klar gehts auch ohne, aber bei 11 Stunden Flug mach ich mir halt gern die Welt, wie sie mir gefällt. Mann!
Der Blick ins Heft: Men in Black 3 (hab ich schon gesehen), ne dämliche Kinder-Kriegen-Komödie (so uninteressant, dass ich den Titel vergessen habe), The Avengers (ähm, ok) und Mirror, Mirror (joah, weiß nich ...). Hör ich dann halt den 80er-Hits-Kanal, wa? Neben mir am Fenster sitzt ein Mädel, das für ein Austauschsemester nach Hawaii fliegt ... wow, das ist doch mal was Feines!

Der Flug in Kürze zusammengefasst:

Snack (Brezeln und Getränk) – 1. Film zum Training auf Englisch geguckt – Hauptessen Kichererbsencurry mit Spinat und Reis, Salat und Kuchen (SUPERLECKER! Ehrlich!) – 2. Film Scheiße, also Lesen, Mukke hören und Poofen – Ein paar Folgen 30 Rocks und The Big Bang Theory, die ich noch nicht kenne (GEHT DOCH!) – Vanilleeis mit Cracker und Frischkäse, Kaffee – beim 3. Film eingepennt – und auf den 4. Film dann keine Lust mehr gehabt – ich will RAAAAAUUUUUS hier.
11.41 Stunden ist echt lang. Wir hatten es auch stellenweise mehr als unruhig dank Luftlöchern und Co., ich hab mir halt oft die Füße vertrapscht, wenn wir uns nicht im angeschnallten Zustand befinden mussten.

Und dann: Herzlich willkommen in San Fancisco! Das Wetter macht einen guten Eindruck, die Sonne scheint.
Doch noch trennt uns von wirklich amerikanischen Boden die ... (hier sich sich die erfrischende Melodei aus Der Weiße Hai vorstellen) IMMIGRATION.
Was hab ich monatelang dem Männe immer wieder vorgebetet: Flipp nicht aus, bleib ruhig, egal, wie doof die Fragen sind. Antworte ruhig, geh da hin, wo sie dich hin haben wollen. Egal, ob das die längste Schlange ist. Keine schlechten Witze, kein Starren auf die Maschinengewehre ... usw. Ich hatte 2x in Boston echt fast die Hosen voll deswegen.

Wir kommen in die Halle und dürfen uns selbständig (! OMG!) dort anstellen, wo wir wollen. Aha. Nach 10 Minuten waren wir auch schon dran. Ein lächelnder älterer Herr empfängt uns.
"Where do you stay here in San Francisco?" "Holiday Inn Golden Gateway." "Do you know the address?" "Sure, 1500 Van Ness Avenue ..."
" Ahhh, Van Ness Avenue! ...." Er erklärte uns ausführlichst (!), dass es da um die Ecke eine total abgefahrene Bier-Kneipe gibt und dass die Biere aus der ganzen Welt am Start haben und dass er da letztes Wochenende total betrunken raus kam! Aber es wäre der Hit. Sollten wir unbedingt machen!
Äh, ... weiter gings, er starrt in meinen Pass (Oh Gott, bitte nicht meinen persischen Vornamen ansprechen ...):
"Oh, where the hell is Mutlangen (mein Geburtsort)?" "That's near Stuttgart ..." "Ah, they bulid the VW there, right?" "Äh, no, it is Mercedes and Porsche." "Yeah, you're right!" Krieg ich jetzt zur Belohnung ein Kaugummi, oder wie? Ich schwitze trotzdem. Wann kommt denn jetzt der unangenehme Teil?
"So, what is Mutlangen famous for?" ... Da war es. Pershing-Rakten. USA gegen die Russen. Kalter Krieg. Demos. ... UAH!
"Ähm, the Army was based there with their famous pershing missiles ..." " Good girl!"
Es macht 4x BÄM und wir haben alle Stempel in unseren Pässen, die wir brauchen. "Have a wonderful time in the U.S., folks!"
Völlig geflashed laufen wir weiter zur Gepäckausgabe.
Männe: "Und wegen so was mach ich mir seit 2 Stunden Gedanken???"
OK. Es ist San Francisco. Offensichtlich tragen die hier immer noch mental "flowers in their hair." Und die Ostküste, New York und all das 9-11 ist ja auch ordentlich weit weg. Ich verstehs zwar nicht, lache aber noch bestimmt eine Stunde lang in mich rein ... Pershing ... die 80er ... jaja.
Das war wohl die coolste Immigration in meinem ganzen Leben. Danke, Officer .... den Namen wollte ich eigentlich merken. Ich würd nie mehr zu jemand anderes wollen.

Unsere Koffer sind auch schon da und wir machen uns auf die Suche nach 1. ner Toilette und 2. den Shuttle-Bussen, von denen ich weiß, dass sie im Gegensatz zu Taxis nur 17-18 Dollar kosten sollen. Auf dem Weg da hin quatscht mich ein African American an: " You need a Shuttle?" "Äh, yes, no, ... how much is it to the Holiday Inn Golden Gateway?"
Oh Mist, Mist, Mist, der zockt uns ab und ich fall drauf rein. Männe trapscht schon weiter ... Der Typ hält mir eine eingeschweißte Tarifkarte unter die Nase: 17 Dollar pro Person. Und die beiden Österreicher hinter ihm sind auch schon dabei. OK, aber ich muss noch aufs Klo. So warten alle vor der Toilette auf den Tigger, wir trapschen dem Schwarzen ins Parkhaus hinterher und stehen vor einem riiiiieeeesigen schwarzen Escalante mit Glitzi-Glitzi-Chrom allüberall.
Männe schaut mich an und fragt flüsternd: "Himmel, was kostet uns das denn?" 17 Dollar pro Person. Ich glaubs erst, wenn wir da sind.

Und das war auch so. Nach einer dreiviertel Stunde super angenehme Fahrt in einem unglaublich bequemen Auto drücken wir ihm 40 Dollar in die Hand und er wünscht uns einen ganz wunderbaren Urlaub. Wow. Echt super. Also: Falls ihr den mal am Flughafen erwischt - zugreifen! Die Shuttlebusse sehen nämlich Scheiße aus ...


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/republicofcalifornia.jpg)

Unser Blick ausm Fenster: Welcome to California and have a nice day!
Ab dem nächsten Tag gibts dann mehr Bilder, ich hatte keine Energie, mehr zu knipsen ...


Das HI Golden Gateway ist ein ziemlich alter Hochhausschuppen, aber für eine Nacht ganz ok. Unser Zimmer ist leider ziemlich weit unten und zur falschen Seite raus, aber wir sind eh viel zu fertig, um deswegen traurig zu sein. Das Zimmer ist sauber, das ist wichtig. So. Und jetzt? Jetlag-Überwindung! Um die Ecke im Telekomladen erstehen wir kurz vor Ladenschluss eine Prepaid-Karte für unser altes iPhone. Die Karte ist für Notfälle, Spontan-Vorreservierungen und Co. gedacht. Kostet 50 Dollar (Flat in alle amerikanischen Netze und 100 MB Download pro Monat). Dann machen wir uns in der Lobby schlau, wie wir am besten zum Fishermans Wharf/Pier 39 kommen. Futter! Wir brauchen Energie! Mir ist jetzt nicht nach kreativer Lokalitätssuche und da bin ich mir sicher, findet sich was. Falls nicht, ist da ein Hard Rock Cafe, in dem es in jedem Fall anständiges Futter gibt. Futter ...
Für 2 Dollar pro Nase (ACHTUNG: Beim Bezahlen im Bus selbst un-be-dingt passend dabei haben. Sonst wird das nix! Deswegen fuhren wir erst mit dem ZWEITEN Bus ... grrrrr ... Futter ... aber das hatte ich ja schon erwähnt) fahren wir mit dem Bus runter zum Pier 39. Der Busfahrer war übrigens ein echtes Original: Der sagte JEDE Haltestelle "von Hand" an, mit allen Umsteigemöglichkeiten  und begrüßte und verabschiedete jeden Gast! "Hey, have a nice night and sleep well, my dear!" Hammer!!! Wenn der noch beim Fahren gesungen hätte ... wär ich umgekippt.
Am Pier 39 angekommen hatten wir wirklich keinen Bock, lang zu suchen. Spontan zog es uns ins "Wipeout", das hatte ich immerhin schon mal auf ner Website (diese super Monsterseite nur für SF) für lecker empfunden gelesen. Innen total "versurft" fühlten wir uns aber direkt wohl. Für jeden gabs einen leckeren Burger mit Pommes und Salat. Ich gönnte mir ein Sam Adams (uah, endlich mal wieder!!!). Wir hingen aber echt wie zwei Schluck Wasser in der Kurve ... "Are you all right?" "Äh, yeah, it is just the jetlag hitting us directly in our faces" ...
6.00 Uhr CET bis 22.00 Uhr Pacific Time. Macht 26 Stunden auf den Beinen. Igitt. Nach "ein bisschen" Wartezeit an der Haltestelle schafften wir es immerhin, ohne Einzuschlafen an der richtigen Haltestelle wieder auszusteigen. Hurra. Bett. Wecker stellen (der El-Monte-Shuttle kommt um 7.15 Uhr)
Gute Nacht, Freunde.

Hotel: 124 Euro
Shuttle: 34 Dollar (ohne Tip)
Bus: 4 Dollar
Telekom-Karte: 50 Dollar

Vielleicht noch interessant für El Monte User:
Man muss nicht mehr am Vortag dort anrufen, um die Ankunft und damit das Shuttle zu bestätigen.
Geht auch so. Denn bei uns war das Büro gar nicht mehr besetzt, der Typ von der allgemeinen Hotline hatte keine Ahnung und ich war wieder am Schwitzen. UAH!
Also: Keine Panik, der Shuttle kommt trotzdem. Das weiß ich aber erst am nächsten Tag ...

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 04.11.2012, 18:20 Uhr
Achtung, Männe hat sich beschwert:
Die coole Ami-Karre, mit der wir in die City gebracht wurden, heißt Cadillac ESCALADE.  :roll:

Sorry. OK, meinetwegen.  :oops:

Ich bin halt ein schwäbisches Mädchen mit Hang zu schwedischen Sachen – ich kenn mich nur bei Mercedes, Porsche und Volvo aus.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 05.11.2012, 02:07 Uhr
Ich hoffe auch, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier mehr schreibe als das übliche "Wir waren zuerst hier ... und dann da ... und am Schluss noch hier." Ich möchte auch ein bisschen für mich selbst alle Erfahrungen und das ganze Drumrum (ich sag euch, das erste mal Dumpen wird lustich ...) festhalten. Insofern müsst ihr durch so kleine Intermezzos durch, nä?  :lesend:

Gerade das ist doch für Erst-WoMo-Touris interessant, erstes Mal dumpen und ja, schreibe so viel, wie dir danach ist, ich lese mit Vergnügen mit :D :lesend:

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 06.11.2012, 08:42 Uhr

TAG 2 – Donnerstag, 13. September 2012
Strecke: San Francisco-Dublin-Safeway-Byron-Brentwood-Stockton-Manteca-Oakdale-Lake Tulloch
Gefahrene Meilen: 146
Zuhause: South Lake Tulloch Campground Marina
Wetter: SONNE.

Tja, von wegen "Jetlag überlistet" durchs lange Wachbleiben. Nach genau einer Stunde Schlaf bin ich um 23.38 Uhr hellwach. Och ... nö, ne?
Super, dann hab ich ja richtig viel Zeit, um darüber nachzudenken, ob uns der El Monte-Shuttle in 7,5 Stunden auch wirklich abholt. Weil wir ja nicht angerufen haben.
Also wir haben ja angerufen, aber in Dublin war ja keiner mehr. Ob das jetzt ein Problem ist? Bestimmt. Oder? Was tun, wenn sie uns nicht abholen? Oh Gott, dann geht der Tag morgen futsch! Oder unser WoMo ist dann weg, weil wir nicht da waren. Weil wir nicht angerufen haben. Weil ... – ich sollte besser schlafen, das wird schon irgendwie. Hab ich die Adresse denn, falls wir da mit dem Taxi hinmüssen? Hab ich natürlich. Das ist doch scheiße weit weg. Scheiße. Ruhig, Brauner, das wird schon.

Besser, ich zähl Schäfchen ... Schafe ... Irland ... Dublin ... El Monte!
Ich dreh durch! Also eigentlich wälze ich mich nur von einer Seite zur anderen ... A propos andere Seite: Männe schnorchelt selig vor sich hin. Wieso kann der pennen? Weil Männe immer pennen kann, immer und überall. Zack, Schnarch. Ja, schön.
Ich geh zum dritten Mal aufs Klo. Mr. Sam Adams. Naja, hab ich wenigstens was zu tun. So vergehen die Stunden und ich bin wach. Die ganze Zeit. Also fast. Ich glaube, ich komme zusammengefasst auf etwa 2,78336 Stunden Schlaf. Um Viertel vor Sechs geh ich duschen. Endlich ist die Kagg-Nacht vorbei.

Kurz vor Sieben ist alles wieder in den Koffern und wir sind startklar. Da klingelt unser Telefon. Ein bisschen paranoid starren wir auf das rote Lämpchen ... Telefon? Wieso denn? Weiß doch keiner, dass wir ... "Hello?" – Das Shuttle steht unten, ob wir schon fertig sind ... JA! KLAR! SOFORT! YEAH! Hier fallen 150 Steinchen von meinem Herzen.
Und nur 2 Minuten später sitzen wir auch schon drin. Im Shuttle. Mit 3 anderen Pärchen aus Deutschland, sagt der Fahrer. Ich bin natürlich fit wie ein Turnschuh dank höchster Adrenalinausschüttung, laber gleich nett den Fahrer an und steige mit einem herzlich lauten Guten Morgen in den Bus. Es kommt nur Gebrummel zurück, also halte ich für den Rest der Fahrt meinen Mund. Es geht über die Bay Bridge (was eine geile Brücke - DAS wär doch mal eine tolle Idee für den Neubau der Schiersteiner Brücke 2013, wa?) rüber nach Oakland und dann nach Dublin.

Das El Monte Hauptquartier strahlt die beeindruckende Ruhe einer USA-Behörde Mitte der 80er aus, optisch zumindest. Nachdem wir uns den netten "So geht dat mit dem Wohnmobil, aber vielleicht ist eures gaaanz anders"-Film reingezogen haben, kommt auch schon der lustige Teil. Wir bekommen gefühlt 20 Zettel in die Hand, von denen die Hälfte unterschrieben werden müssen. Ja, wir wissen, dass wir todesmutig auf volles eigenes Risiko durchs Death Valley brettern. Dazu erklärt uns das freundliche Mädel in einer abartigen Wort-Pro-Minute-Anzahl, was wann wie wo zu machen und zu beachten ist. Fragen? ... Äh, ne, die fallen uns vermutlich erst in zwei Tagen ein. Dann der spannende Moment: Ein anderer freundlicher Mitabeiter bringt uns zu unserem Gefährt. Ja. Will er zumindest. Nachdem wir die bereit stehenden WoMos zwei Mal umrundet haben und kein RV unseren Namen in der Windschutzscheibe trägt – dat Tigger wieder schwitz schwitz, da war er wieder, der Fehler unseres Urlaubs – gibt sich der junge Mann deutlich unerschrockener, stürmt in einen der Kisten schaut unters Amaturenbrett, rupft den Zettel der "Schmidts" einfach weg und "There it is! It was just the wrong hangtag!" Ah, ja. Wenn die Schmidts kommen, sind wir schon weg, hähä.

Da stand er nun. Unser Zuhause für drei Wochen. WAS EINE RIESENKISTE! Alles klar zum Entern. Wir bekommen z.s.z. (ziemlich sehr zügig) alle Dinge gezeigt und erklärt: Kontrollpanel hier, Zuläufe da, Abläufe dort. Wir haben zwei Batterien, einen Generator, einen Gastank, einen Frischwassertank, zwei Abwassertanks, Kühlschrank, Gefriere, Gaskochfeld, Backofen, Mikrowelle, Doppelspüle, einen Haufen Schränke, ein Doppelbett, ein Waschbecken, ein Klo, eine Dusche, ... und einen völlig unbestellten Slideout an Bord. Ja, das ist schon ok, schaut mal, so groß ist das dann mit ausgefahrenem Slideout. Walzerkurs? Kein Problem. Achja, und vorne ist dann noch das Auto dran. So, allet verstanden? Ääääähhh, ja, ich ... wir ... die fallen uns wie gesagt eh erst ... Hier noch das Handbuch. Daumendick.

Wir dürfen uns schon mal häuslich einrichten und bekommen unsere Personal Kits: Geschirr, Kochgeschirr, Besteck, Kochbesteck, Toaster, Kaffeemaschine, Geschirrtuch, Putzeimer, Feger, Wischer, Handtücher, Bettwäsche und zwei Campingstühle. Und zack, schon wiegt dat Ding gefühlt ne Tonne mehr.
Völlig geflashed stehen wir in unserem ... ELMO.
Wir packen rasch allet mal aus und da hin, wo wir denken, das es praktisch sein könnte. Gekicher. Was machen wir bloß mit so viel Platz? Ein bisschen chaotisch trapschen wir drin rum und drum rum. Alles dran, alles ok? Ham wer alles?
So. Dann mal los. Schlüssel rein. Nix. ... Geht nicht mal zu drehen. Aber grade lief er doch brav. Ja, schön. Ein freundlicher Erklär-Mitarbeiter vom WoMo nebenan klärt auf: falscher Schlüssel. Selten so gelacht. WRUMMMMM. Und los gehts.

Erster Halt: SAFEWAY. So viel Platz will befüllt werden. Mit unserer Einkaufsliste und der SAFEWAY-Card (! Cool, wa? Hat uns ne Freundin mitgegeben, die einen Monat vorher unterwegs war) entern wir den Supermarkt. Ungefrühstückt. Wie praktisch. Und deswegen sieht auch alles gleich viel leckerer aus und wir packen uns ordentlich Zeugs von der Deli-Theke mit ein. Ansonsten stelle ich schon da fest: SAFEWAY ist einfach toll! Es gibt alles. Es sieht alles toll aus. Und die Mitarbeiter sind ne Wucht! An der Kasse werden wir auch erstmal gefragt, ob wir alles gefunden haben – äh, ne, Grillkohle nich. "Haben wir aber, bring ich Ihnen." Macht sie auch. Mit Anzünder und langen Streichhölzern. El Monte liegt ums Eck, vermutlich wissen die genau, an was der Ersteinkäufer nicht denkt. Und sie haben ja sooo recht. Ansonsten sieht es gut aus, der Rest wird sich finden. Wichtig ist nur, das erste Abendessen ist gerettet! Wir lassen gepflegte 275 Dollar dort (aber, hey, 25 Dollar gespart!) und frühstücken mit einem Starbucks-Monster-Cappuchino-Eimer erstmal auf dem Parkplatz. An Weiterfahren war nicht mehr zu denken, unsere Mägen hingen durch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-02-s.jpg)

Das ganze Essen findet nach und nach seinen Platz, die ersten Biere in den Kühlschrank. Es kann losgehen! Jetzt aber wirklich.
Navi-iPhone raus und Lake Tulloch eingegeben. Toll, funzt 1A. Wer sich oben im Header schon über unsere Strecke gewundert hat, hier jetzt die Auflösung: Natürlich steht das Navi auf "Schöne Strecke". Also nix Freeway druchgebraust, nein, wir fahren oben rum in einem recht abenteuerlichen Zickzack durchs Hinterland. Ich merks dann irgendwann: Wieso kommt der Freeway nicht? Wieso fahren wir so viel nach Norden Wieso ist das nich so gradeaus wie in Google Maps? ... äh. Ja. macht ja nix. Heute ham wer ja auch echt Zeit. Also ...

über Plüschhügel ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-23-s.jpg)

... unter lustigen Brückenarbeitern durch ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-15-s.jpg)

unterwegs sehen wir allerlei Getier: Rinder, Pferde, Esel, ... und 1 Kamel ...

... Oakdale ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-18.JPG)

... durch die Mini-Schlucht zum Lake Tulloch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-26-s.jpg)

So. Dann schau ich doch mal, wie des so geht mit dem "Hallo, ich möchte heute hier übernachten."
Erstmal gar nicht, das Einfahrtskassenhäuschen ist leer. Aber der Zettel zeigt: Bitte zum Hauptbüro. Ja. Finde ich dann auch weiter oben.
Ein netter alter Mann mit weißem Rauschbart Marke "flowers in your hair" nimmt freundlich meine Bestellung entgegen. Wir dürfen uns einen Platz am See aussuchen. Juhu!

Und so ist es dann auch:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-27-s.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-31-s.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-30-s.jpg)


Erfahrene WoMo-Urlauber erkennen hier, dass wir den falschen Anschluss genommen haben: Am ELMO sind wie an den meisten WoMos die Anschlüsse RECHTS, also auch die RECHTEN Anschlüsse für Wasser und Strom nehmen. Sonst lang das Kabel/der Schlauch nicht. Wie bei uns. Also der Schlauch. Wurscht. Anfänger. So lange keiner lacht ... Mehr dazu gleich im nächsten Exkurs. In jedem Fall und wie auch immer:

URLAUB!
Da isser!
So fängt er an.
YEAH.


Wir gehen erstmal baden, denn der See ist noch recht warm, die Sonne scheint. Dann chillen, Bericht schreiben, grillen und Bierchen.
Läuft. Also bis jetzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-13-34-s.jpg)

Tierisch fertig legen wir uns ins Bett. Super bequeme Matratze. Fest, aber nich zu fest.
Wir liegen quasi schwebend über der Uferböschung mit Blick aufs Wasser.
Ich hab Angst, dass wir nach hinten kippen und ins Wasser rutschen ... das wird wieder eine SUPER tolle Schlafnacht ...
Ich versuchs!

Safeway: 275 Dollar
Campsite: 35 Dollar (Hook up Strom & Wasser)
Beim Grillen auf den See gucken: Unbezahlbar.

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 06.11.2012, 08:51 Uhr
Ich habe noch nie ein Womo gemietet. Aber genau so stelle ich mir das gefühlsmäßig vor. Voller Freude und voller Angst, irgend etwas zu vergessen. Oder nicht gefragt zu haben. Oder die Handbremse am See zu vergessen...  :shock:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 06.11.2012, 11:24 Uhr
Ich habe noch nie ein Womo gemietet. Aber genau so stelle ich mir das gefühlsmäßig vor. Voller Freude und voller Angst, irgend etwas zu vergessen. Oder nicht gefragt zu haben. Oder die Handbremse am See zu vergessen...  :shock:
...aber super glücklich wenn alles klappt :-)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Schmihei am 06.11.2012, 20:20 Uhr

Besser, ich zähl Schäfchen ... Schafe ... Irland ... Dublin ... El Monte!
Ich dreh durch! Also eigentlich wälze ich mich nur von einer Seite zur anderen ... A propos andere Seite: Männe schnorchelt selig vor sich hin. Wieso kann der pennen? Weil Männe immer pennen kann, immer und überall. Zack, Schnarch. Ja, schön.
Ich geh zum dritten Mal aufs Klo. Mr. Sam Adams. Naja, hab ich wenigstens was zu tun. So vergehen die Stunden und ich bin wach. Die ganze Zeit. Also fast. Ich glaube, ich komme zusammengefasst auf etwa 2,78336 Stunden Schlaf. Um Viertel vor Sechs geh ich duschen. Endlich ist die Kagg-Nacht vorbei.  

Da kommt mir so bekannt vor. Mein Mann hat in unseren Fotobüchern schon den Namen "Grunzi" bekommen, weil er auch immer und überall schläft und sägt, während der Rest der Familie kein Auge zumacht. :schlafen: :schlafen: :schlafen:

Einfach nur herrlich Dein Schreibstil.

LG Heidi & family  :rotor:

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 als Gast am 07.11.2012, 12:59 Uhr
Ich bin kein erfahrener WoMo-Urlauber. Ich kann nur sehen, dass ihr da einen tollen Platz am See hattet.
Was lag denn da in der Aluschale auf dem Grill?  :essen:
Gruß Silvia
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.11.2012, 13:20 Uhr
Ach herrje, dat hab ich ja totaaaal vergessen zu schreiben ...

Unser Abendessen Lake Tulloch
Vom Grill: Sirloinsteaks und Champignons mit Frischkäsefüllung, dazu Röstbaguette
Dazu: Cole Slaw, Chopped Salad mit meinem USA-Lieblingsdressing (Newman's Own Honey and Mustard)
Ich ein Sam Adams, Männe Budweiser (hat er sich direkt nach der ersten Dose (!) drin verknallt ...  :roll:)

Schreib ich ab dem nächsten Tag dann immer noch bei – ich habs extra jeden Tag mitgeschrieben, aber hinten im Buch auf Extraseiten.
Mann!  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 als Gast am 07.11.2012, 13:28 Uhr
Macht ja nix.... Wie gut, dass ich jetzt gegessen habe, die Beschreibung des Essens liest sich ja sehr lecker....
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 08.11.2012, 16:04 Uhr
WoMo – Was isn des und wie gehtn des?
TEIL 1

So ein Wohnmobil hat 4 Aggregatszustände im Reisebetrieb:

1 – vor dem Wegfahren
2 – beim Fahren
3 – Stehenbleiben und Andocken
4 – beim Stehen

Entsprechend gibt es rund um diese Aggregatszustände einiges zu beachten. Doch schauen wir uns das Ganze mal genauer an:


1 – Vor dem Wegfahren

1a) Das erste Mal wegfahren - also vom Hof der Mietstation
Wirklich genau zuhören, was man da so alles erklärt bekommt. SOFORT fragen, wenn man was nicht verstanden hat. Denn später in der Wildnis musst du noch wissen, wo denn jetzt gleich wieder die Wasserpumpe für Spüle, Dusche und Klo angeht. Sonst nix Wasser! Und nix Wasser ist nix gut!

Vor dem Verlassen des Parkplatzes checken, ob auch ALLES funktioniert. Vor allem die wichtigen Sachen wie Bremsleuchten und Co. – bei uns war gottseidank nix, wir waren allerdings beim Erstcheck etwas lax. Das kann man penibler angehen. Bei uns war allerdings auch der El Monte-Män ziemlich lax, was das Markieren der Kratzer anbelangt.
Zudem unbedingt checken, ob man auch ALLES mitbekommen hat, was man braucht. Hier werden gerne die Nivellier-Böcke vergessen. Wir haben sie unter die Nase gehalten bekommen und gut wars. Andere wiederum, die wir unterwegs getroffen haben, hatten gar keine dabei und haben sich dann Holz aus dem Baumarkt besorgt ...

Im Netz finden sich (hier und auf anderen Websites) ziemlich brauchbare Checklisten zu dem Thema! Und: Keine Scheu, diese auch auf dem Hof auszupacken und draufloszuchecken. Lieber sich an dieser Stelle etwas mehr Zeit nehmen. Wir hatten Ersties-Dummenglück, was das anbelangt ... ehrlich! Würde ich so auch nicht mehr machen.

1b) Weg vom Campground
Im Innenraum ALLES wegpacken, was nicht niet- und nagelfest ist. Das fliegt sonst in der ersten Kurve quer durch das WoMo. Und zwar wirklich ALLES. Auch die Spüliflasche auf der Ablage. Oder der Iiiieehh-Grundmann von der Sitzbank. Das muss alles hinter die praktischen Schrankfronten, die im besten Fall mit ziemlich festen Klemmen gegen das Aufschlagen bei der Fahrt gesichert sind. Eben diese Klemmen sorgen auch dafür, dass man manchmal Schränke pseudo-zu hat, also nicht richtig eingehakt. Macht dann "BÄM!" und die Tür fliegt auf. Gut, wenn dann nichts aus dem Schrank rauscht.

So Dinge wie Geschirr (also Keramik und Porzellan) am besten in Geschirrtücher oder – so wie wir – in eine der super warmen dicken Decken packen, die man mitbekommt. Das rappelt dann nicht im Schrank rum und kommt auch nicht zerbröselt wieder raus. Auch das Besteck scheppert auf den nicht gerade top gepflegten Highways ungemein. Geschirrtuch hilft. Sonstige Sachen so in die Schränke packen, dass sie am besten nicht verrutschen oder umkippen (der Salzstreuer zB ...) ...
Desweiteren allen Kram vor dem Slideout weg. Ist sonst gleich UNTER dem Slideout.

Wir haben entgegen den gängigen WoMo-Gewohnheiten unsere Jalousien für die Fahrt überall hochgemacht. Die klappern dir sonst das Ohr weg. Erhlich. Und solln doch alle sehen, dass wir unser Bett mal wieder nicht gemacht haben.

Außen müssen alle Anschlüsse wieder abgeklemmt werden. Bei der Gelegenheit aber erstmal Frischwasser nachfüllen, wenn man an einem Hook-up steht. Frischwasser kann man nie genug haben. Sind alle Fenster zu? Sind die Dachluken zu? Ist die Trittstufe auf "Einfahren" gestellt? Gut. Motor an, Slideout rein, runter von den Böcken, BÖCKE EINPACKEN (!!!) und los gehts. Wrrrrrrummmmmmm. Wenns dabei noch KKKRRRRRRRCHCCHCH macht, waren irgendwo Äste im Weg. Schlecht. Augen auf beim Ausparken, am besten, einer bleibt draußen bis man aus der Campsite raus ist.

2 – Beim Fahren oder auch "Was klappert denn da?"
Klingellingelklingelingelinglingdingdingding ... "Schatz, schau doch bitte mal, was DAS denn schon wieder fürn Sound ist und MACH. DAS. WEG.!"
Tigger checkt die Straßenform (Ah, laaaaaange Gerade, super!), schnallt sich ab, und wankt hinten durch den Aufbau auf der Suche nach "Kling!" – in unserem Fall waren das die Spülpfropfen, die geschickterweise auch aus Metall sind ... Ansonsten fanden wir immer wieder was anderes, dass sich in einer schönen Frequenz den Schlaglöchern anpasste: Backofenblech und -gitter, Küchenfensterjalousie (wurde dann jede Fahrt hochgebunden), der Schieber vorm Schloss an der Tür (mit Pappe festgeklemmt), die Tür an sich (Safeway-Tüte oben rechts rein) ...

Generell sei aber gesagt: Man kriegt das Ding nicht still. Da ist immer irgendwas am Klappern, Quietschen, Rappeln. Aber man kann die Musik lauter drehn. Man kann drüber lachen. Und man gewöhnt sich dran. Und irgendwie hat das Ganze den Flair von Wanderzirkus. Sogar mit Tig(g)er.
Also: Um wirklich nervige Geräusche zu dämpfen benötigt man Decken, Geschirrtücher, Pappe, Tüten und den Willen, in Schränken Tetris zu spielen und vieles miteinander zu verklemmen. Wir wurden am Schluss richtig gut!

Was noch ganz wichtig ist: Versucht, alle wichtigen Dinge mit vorne zu haben. Autopapiere, Führerscheine, Reisepässe, Geldbeutel, Annual Pass, Navi, Karten, Reiseführer, Kamera. Sonst muss man andauernd aufstehen. Und sollte einen die Polizei anhalten ... ist das keine gute Idee, aufzustehen und hinten nach dem Führerschein zu kruschteln.

3 – Stehenbleiben und Andocken
Der freundliche Campingplatzbetreiber bzw. Ranger hat noch ein Platzerl für das WoMo gefunden – prima, dann ab ins neue Nest. Es gibt drei Arten von Campsites: Front in, Back in oder Pull Through. Also Vorwärts reinfahren, Hintern zuerst oder Vorne rein und Hinten raus. Letzteres ist natürlich die bequemste Art, gibts auch relativ oft. Auch beim Einparken aller Art ist es hilfreich, wenn einer aussteigt und einwinkt. Irgendwo ist immer irgendwas im Weg.

Großer Tipp vom Team Tigger-Männe (weil wir so viele gesehen haben, die es nicht raffen): Nur wenn DU als Einwinker den Fahrer im Außenspiegel siehst, kann er auch dich sehen!!! Es hilft also nix, im toten Winkel hektisch "Stop!!!"-Zeichen zu fuchteln und sich zu wundern, warum der ******* einfach weiter fährt. Blickkontakt beim Einweisen.
Und vorher ausmachen, was welches Zeichen bedeutet ...

Achtet darauf, dass ihr den Platz seitlich fürs Slideout mit einkalkuliert, wenn ihr etwas näher an einem Baum oder ähnlichem steht. Sonst machts ganz unangenehme Geräusche ... auch hier gut, wenn einer das Ausfahren des Slideouts von außen beobachtet. Ich hab immer Horror davor gehabt, dass sich beim Einfahren ein Squirrel dort befindet, wo dann besser kein Squirrel ist ...

Ihr denkt, ihr steht halbwegs in der Waage? Haha ... Normalerweise bekommt man eine kleine Libelle zum Leveln mit, bei uns lag sie im Kühlschrank. Kühlschrank? Ja, wir levelten am Kühlschrank, weil der in der totalen Waagerechten am besten arbeitet. Also kühlt. Sonst nix kühles Bier und so. Was man so alles lernt, gell? ...
Wir haben IMMER gelevelt. Selbst auf den krassesten Asphaltplätzen (KOA Circus Circus) war irgendwas immer schepp. Zu 80% reicht die Höhe der Böcke auch aus. Manchmal muss man aber dann auch einfach "Passt scho!" sagen und mit etwas Schräglage klar kommen.

Dann kann man noch alles anschließen, was anzuschließen ist: Wasser und/oder Strom ... und .... nun zum Thema Abwasser.
Im Schwarzwassertank wird alles nicht so schöne Zeugs mit Chemie in Schach gehalten (geruchs- und feststofftechnisch). Die Chemie und der Tank reicht bei 2 Menschen, die normal aufs Klo gehen, duschen und Geschirr spülen ca. 4, maximal 5 Tage.
Wenn man sich nun an das Abwasser anschließt und alle Ventile aufreißt, um dem Dumpen zu entgehen, dem sei gesagt, dass man nach dem Abklemmen jedes Mal die Chemie wieder reinkippen muss. Das ist ein bisserl Blödsinn, wenn man höchstens 2/3 Tage an einem Platz verbringt. Deswegen haben wir es so gemacht, dass wir uns nie ans Abwasser geklemmt haben, sondern immer dumpen waren (war auch die Empfehlung vom El Monte-Män). Praktisch isses, wenn man am viertenTag an einem Full Hook up steht und vor dem Losfahren da einfach direkt dumpt. Ansonsten gibt es Dumpingstations so ziemlich überall, wo man sie brauchen kann. Wir wurden jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes die Scheiße ohne Probleme immer dann los, wenn es wieder so weit war.

4 – Beim Stehen
Das WoMo ist im Level und das Slideout draußen, die Trittstufe ausgefahren, der Motor aus.

Nun kann man den Luxus desselbigen voll auskosten: Kühles Bier ausm Kühlschrank, Campingstühle aus den seitlichen Stauflächen, Burger-Patties aus der Gefriere, ein bisserl Nudeln aufm Herd gekocht und Mukke ausm iPhone im ganzen Elmo. Warmes Wasser zum Spülen und Duschen kommt vom Warmwasserboiler, der in 10-20 Minuten kochend heißes Wasser ausser Leitung fließen lässt. Fehlt Strom, kann man den Generator anschmeißen ... aber das war uns meist ein bisserl zu unangenehm. Haben wir nur 2x gemacht und auch nur da, wo es grade eh laut war.

Der Rest funzt allet total super mit Gas und Batterie. Geil.

Ja und Kaffeemaschine und Toaster? ...
Ich sag nur "Handgebrüht" und "Toast Propane", aber dazu kommen wir die nächsten Tage ...


Damit das Ganze nicht zu textlastig aussieht, hier zwei Bilder von ELMOS Innereien (mehr davon bei den jeweiligen Tagesetappen!):

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01078.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01077.JPG)



Ja, das Interieur hat eher was vom "ganz kleinen amerikanischen Traum in Eiche rustikal", aber ich muss insgesamt sagen, dass alles ganz komfortabel und gemütlich war.
Insgesamt wars auch weniger "Plaste" als ich es erwartet hatte. Und wenn man hinten drin liegt, es ruhig um einen wird und neben dran dat Männe leise schnochelt, fühlt man sich ziemlich gut geborgen ... und ELMO war einfach, aber total in Ordnung.

Ich würd ihn jederzeit wieder mitnehmen ...


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: winki am 08.11.2012, 16:41 Uhr
...vieles kann man so machen, muss man aber nicht,

Chemiepampe nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Man kommt bei den Wohnmobil - Bordtoiletten nämlich auch ohne aus....     

Methode 1:    Toilette mit Papier auslegen, wenn fertig mit ausreichend Wasser nachspülen..
Methode 2.    zuerst Toiletboil mit Wasser füllen (je nach Modell möglich), danach alles wegspülen...       

In beiden Fällen kaum Geruchsbelästigung aus dem Fäkalientank.

Bei Fullhookup, Schieber von Blackwater (Fäkalien) und Graywater  (Abwasser) geschlossen haben und beim Dampen zuerst Blackwater ablassen danach mit Graywater nachspülen... , könnte sonst sein dass man sich unliebsame Besucher (Kakerlaken) einhandelt.....


Für was habe ich einen Generator?  kurzfristig für die Kaffeemaschine oder Toast, hält sich auch diese Lärmbelästigung in Grenzen....
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 08.11.2012, 17:08 Uhr
...vieles kann man so machen, muss man aber nicht,

Chemiepampe nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Man kommt bei den Wohnmobil - Bordtoiletten nämlich auch ohne aus....     

Methode 1:    Toilette mit Papier auslegen, wenn fertig mit ausreichend Wasser nachspülen..
Methode 2.    zuerst Toiletboil mit Wasser füllen (je nach Modell möglich), danach alles wegspülen...       

In beiden Fällen kaum Geruchsbelästigung aus dem Fäkalientank.

Bei Fullhookup, Schieber von Blackwater (Fäkalien) und Graywater  (Abwasser) geschlossen haben und beim Dampen zuerst Blackwater ablassen danach mit Graywater nachspülen... , könnte sonst sein dass man sich unliebsame Besucher (Kakerlaken) einhandelt.....

Für was habe ich einen Generator?  kurzfristig für die Kaffeemaschine oder Toast, hält sich auch diese Lärmbelästigung in Grenzen....

Die Chemie sollte/wurde bei uns einmalig NACH dem Dumpen in den Tank gespült. Wir haben uns auch da dran gehalten, wir waren ja Ersttäter.  8)
Nicht bei JEDEM Klogang, um Himmels Willen ... Wenn das ohne geht, ist ja auch gut.
Gedumpt haben wir auch immer so wie von dir beschrieben – zusätzlich hatten wir die Möglichkeit, mit Wasser die Tanks nachzuspülen.
War beim ersten Dumpen auch nötig, sonst wären wir das Zeug da drin nicht losgeworden.  :oops:

Den Generator hatten wir ja nur 2x kurz (5 Minuten?) an. Um auf nem Parkplatz Toasts zu machen, weil uns die Mägen durchhingen

Ansonsten ist das hier natürlich nicht die ultimative "So macht man das und nicht anders"-Beschreibung einer WoMo-Benutzung.
So haben wir es gemacht und kamen 21 Tage lang prima klar.  :wink:
Es gibt hier nur nicht sooo viele Beschreibungen dessen, was einem mit so einem Ding alles erwartet. Deshalb die Ausführung.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Mig am 08.11.2012, 19:39 Uhr
interessant! ich steige dann auch mal mit ein  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: winki am 09.11.2012, 12:07 Uhr
.....ist schon in Ordnung, wollte eben, weil ja eventuell Ersttäter mitlesen, die Alternativen aufzeigen...   Natürlich benutzt man die Chemiepampe nicht bei jedem Toilettengang....  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Bobby Dan am 09.11.2012, 23:21 Uhr
Hi,

bin noch nie mit einem Womo unterwegs gewesen und staune, dass mich Dein Reisebericht so anspricht. Toll geschrieben. Viele Fragen, die mir im Zusammenhang mit Womo's schon durch den Kopf gegangen sind und als :verwirrt: bestehen blieben, wurden mir hier beantwortet. Ich finde die vielen
Info's ganz toll.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 10.11.2012, 00:23 Uhr

Tigger, ich habe eben deine Punkte 1 bis 4 gelesen und zwischendurch mehrfach - unüberhörbar - gelacht :lachroll: Fragt mich meine bessere Hälfte "was liest du denn da?", da empfahl ich ihm, das ebenfalls zu lesen. Folge: Nun hocken zwei Leute hier und lachen sich krumm :lachroll:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.11.2012, 13:21 Uhr
Danke, dass es euch allen gefällt!  :D

Mir machts auch Spaß, wirklich alles erlebte noch mal schriftlich zu erleben.
Und wenn es vielleicht den einen oder anderen die Augen öffnet und man sich vielleicht doch mal mit so ner Kiste
auf den Weg traut, ist das doch super.

Mir ging es ja ähnlich wie den meisten hier: Ich wusste nicht wirklich, was auf uns zukommt.
Auf viele Dinge kamen wir auch erst während der Fahrt. Also Fragen. Oder auch direkt Antworten.

Der nächste Tag kommt noch dieses Wochenende ... bis gleich also!  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.11.2012, 15:40 Uhr

TAG 3 – Freitag, 14. September 2012
Strecke: Lake Tulloch-Groveland-Big Oak Flat Road-Yosemite National Park: Hodgdon Meadow // Glacier Point
Gefahrene Meilen: 135 Meilen insgesamt
Zuhause: Hodgdon Meadow Campground
Wetter: SONNE. < das wird sich hier auch nicht so schnell ändern *freu!*

Ich schlafe wieder mal dezent bescheiden – dieses mal ist es nicht nur der Jetlag, sondern auch so ein bisschen die Angst vor dem Abrutsch. Ich liege jedenfalls dezent in Richtung Kühlschrank. Aber auf der anderen Seite: Wie geil, du machst die Jalousie hoch und BÄM – See in der Morgendämmerung. Wenn man nicht nach links schaut, könnte man denken, wir wären in der absoluten Wild ... vor unserem Schlafzimmerfenster paddelt ein Angler im Kajak vorbei und grüßt grinsend. Wir grinsen zurück. Guten Morgen!

Nachdem wir beide eh nicht mehr pennen können, beschließen wir, mal dick Frühstück zu machen.
Der Toaster ist niegelnagelneu und wird draußen an der Außensteckdose erstmal 3x grunderhitzt. Derweil hau ich innen mal schön ein paar Eier in die Pfanne.

"MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Scheiße, der Gasalarm! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Nein, der CO2-Melder? "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" AAAAAHHH, wo kommt das laute "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" denn bloß "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" her??? Und SO LAUT! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" DER RAUCHMELDER! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Die Eier! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Scheiße, ich komm nicht dran - zu klein! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Männe rupft die Batterie raus. Silentium. Herrlich. Was ein Scheiß! Ich hatte die Dunstabzugshaube nicht an. Ich mach sie an – dat Ding ist fast lauter als der Rauchmelder. Also: Ab sofort Batterie aus Rauchmelder beim Kochen ... super. Mal sehen, wie oft wir da noch nicht dran denken (oft, meine Lieben, oft. Aber das Schöne ist: während unserer Reise hören wir das aus noch ganz vielen anderen WoMos ... "du bist nicht allein ... ").


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Danach schmeckt aber das Frühstück mit Toast, Rührei, Schinken, Käse, Marmelade, Nutella (ja, es geht nicht ohne, ehrlich. Ich schäm mich schon ...), Kaffee ...
Dann Spülen, allet abklemmen, einfahren, einräumen, checken, ... wir machen uns weiter auf die 120 in Richtung Yosemite. Unser erster Nationalpark. Ich freu mich riesig.

Kurz hinter dem See gehts auch schon los: Was eine ab-ar-ti-ge Serpentinenstrecke bitteschön? Das ist ja irre!
Fairerweise nutzen wir fleissig die Turnouts, um PKWs und Trucks vorbei zu lassen, sonst klemmt uns ruckzuck eine Kolonne am Arsch. Wir brauchen entsprechend etwas länger und einiges an Sprit, haben aber einen Riesenspaß an der Aussicht. Auf dem Weg da hoch verschwinden dann auch die Plüschhügel und es macht sich Wald breit. Yeah!


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-14-11-s.jpg)


Wir kurven durch die Kleinst-Örtchen vor dem Park und dann zu ersten Mal für uns die süßen kleinen Einfahrtshäuschen! Au, mann, sieht aus wie auf den Bildern. Ach, ne, wirklich? Ich giggel in mich rein. Wir bekommen die Yosemite-Zeitung und viele Infos – auch zum gar lieblichen Hanta-Virus – in die Hand gedrückt.
Und weil wir ja noch ziemlich viele NPs auf unserem Weg haben, lassen wir uns den Annual Pass geben. Geil, da isser. Der Pass aller Pässe. Jetzt gehts los! Ich bin ziemlich stolz und würde gerne erst gehen, wenn wir ALLE Nationalparks der USA gesehen haben, aber das ist in 90 Tagen einfach nicht zu schaffen, also begnügen wir uns mit denen, die da kommen.

Gleich links gehts auf den Hodgdon (ich muss mich echt immer VOLL konzentrieren wenn ich das schreibe) Meadows Campground (deswegen ab sofort HM!), unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte. Unsere Site ist die 84, die letzte vor dem Ausgang. Und weil der Ausgang auch der Eingang ist, die Straße durch den CG aber wie so oft eine One Way Street ist, machen wir den "Scenic Drive", wie der Ranger es nennt, wenn man erstmal durch den ganzen CG fahren muss. Macht aber nix, so sehen wir auch gleich, dass das hier echt schnuckelig und super gemütlich ist. Unsere Site liegt als Pull Through zwischen den Bäumen. Wir haben nen Picknicktable, einen Firepit mit Grillrost und die obligatorische Bären-Futter-Box. Männe wird nervös: "Bären mit Hunger und Nager mit Hanta-Virus – ist ja super hier!" Ich krieg ihn aber dazu, sich darüber des weiteren keine Sorgen zu machen. Die Bären bleiben draußen und die Nager fasst man einfach nicht an. So. Ich weiß, da mach ich es mir gerne etwas einfacher als so mancher Phobiker und Hypochonder, aber ich hab erst ein Problem, wenn ich das Problem sehen kann. So. Also ein Bär. Oder ein Squirrel mit Armbinde, auf der Hanta! steht.


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Nach einem kleinen Spätfrühstück-Lunch machen wir uns auf den Weg zum Glacier Point. Dafür geht es die ganze Straße ins Valley rein (Viewpoints mitnehmen), rechts weg auf die Wawona Road (Viewpoints!), dann auf die Glacier Point Road bis hoch (auch allet voller - richtig - Viewpoints). Zuerst gehts munter durch Wald, dann durch ehemals abgebrannten Wald mit schön etwas Grün zwischen den schwarzen Stängeln. Dann ein paar Kurven und dann

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BÄM! Für einen Moment stehen mir die Tränen in den Augen - wir erreichen den ersten Viewpoint mit Blick aufs Valley, den Spitzen des El Capitano, des Half Domes und einer Menge anderer Berge. Boah. Ich mein, bis grade eben hätten wir auch sonstwo sein können: Wald, Häuschen, Campground ... kann ja jeder sonstwo Yosemite an den Eingang schreiben. Aber jetzt! Nach fast drei Tagen wird mir genau an diesem Punkt mit Blick auf den Half Dome klar, dass wir all die Dinge, die ich bis jetzt nur von Fotos und Erzählungen kannte, WIRKLICH in ECHT sehen werden. Das haute mich erstmal echt um. Ich starre auf den Half Dome. Mal abgesehen davon ... Wie geht denn das bitte, liebe Natur? Ein halber Berg? Also, so richtig halb! "Ach, dat haben die einfach so hingesprengt, damit Leute kommen, um sich das hier überhaupt mal anzuschauen." Genau. Diesen Gag von wegen "Das kann nich echt sein!" werden wir auf diesem Urlaub noch ziemlich oft machen. Die Amis – die besten Kulissenbauer vor dem Herrn, nä?

Wir klappern auf dem Weg zum Glacier Point einen Viewpoint nach dem anderen ab und ich mach gefühlt 1.500 Fotos vom Half Dome. Sagt auch mein Männe.

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Auf dem Weg da hoch wirds aber mal auch richtig schön eng für einen 25-Füßler. Speziell auf den letzten Meilen sind wir ziemlich froh, dass uns nur PKWs entgegenkommen. Oben am Glacier Point sitzen wir dann entspannt, erstaunt und ziemlich fertig rum, genießen halbwegs das bunte und recht mulitsprachliche Treiben um uns rum und sind dann irgendwie nicht mehr fähig, den Sentinel Dome Trail zu laufen. Ist mir jetzt doch zu viel. Zudem ist es auch noch ein ganz schönes Stück zurück zum HM und wir wollen eigentlich nicht in der totalen Finsternis zurückkommen. So bleiben wir einfach noch ein bisschen sitzen, schauen auf den Vernal Fall (da gehts morgen hin, aber das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht) und sehen dann zu, dass wir uns auf den Rückweg machen. ...

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So. Hier seht ihr auch endlich mal dat Tigger. Unscharf, weil dat scharfe Stück Fels steht da hinter mir, aber
es kommen auch noch ein paar "scharfe" Bilder von mir. Wenn dat männe dat mit der Kamera raffen tut, nä?

Aber weiter gehts: Noch kurz aufs Klo (ein Hoch aufs eigene Klo!) und dann "Slippery when icy" (he, bis jetzt kannte ich das nur in Form des Bon Jovi Albums mit WET statt ICY), "Speeding kills bears" und "Radar forced speed limit" (ich stell mir hier immer einen Bären mit Radarpistole inner Hand und Copmütze auf dem Schädel vor) und schon sind wir wieder Zuhause.

Hinter uns rollt ein Cruise America auf die Site neben uns. Hallo? Das sind B. und H. aus Heidelberg. Seit 20 Jahren fast jedes Jahr mit dem WoMo in den USA unterwegs.
Bei einigen Bierchen tauschen wir uns über die Routen und die geplanten Wanderungen aus. Wir löchern die "Pros" ein bisschen zu allem Möglichen rund ums WoMo und da wir noch nicht wissen, was wir am besten morgen im Valley machen sollen, ist das auch noch Thema. Die beiden empfehlen uns auch für morgen den Vernal Fall. Der führt wenigstens noch Wasser und die Wanderung da hin sei schön. Prima! Wir erfahren auch noch einiges für unsere weitere Route und freuen uns, dass wir die beiden in Page wiedersehen werden. Sie sind jetzt nur noch eine Nacht hier und fahren uns grob gesehen ein bisschen voraus. Mit viel Lachen und Erzählen und dem einen oder anderen Bierchen ist es auch ruckzuck Schlafenszeit und wir muggeln uns in Elmo ein.

Augen zu! Hoffentlich ...

Unser Mahl: Gebratene Zucchini-Würfel in Tomatensalsa mit Fusili Tri Colore.

Interagency Pass: 80 Dollar
Campsite für 2 Tage: 24 Dollar
Nette Nachbarn: Ihr wisst schon ...

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 10.11.2012, 15:58 Uhr
Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 11.11.2012, 10:20 Uhr
Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:

Hey Hape, schön, dich hier dabei zu haben!  :wink:
Ein paar Ziele sind ja deckungsgleich mit deiner Reise ... den Rest von dir machen wir in 2014 ...  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 11.11.2012, 11:34 Uhr
Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:
Ein paar Ziele sind ja deckungsgleich mit deiner Reise ... den Rest von dir machen wir in 2014 ...  :lol:


Ja...ich bin mal gespannt was bei Euch so rauskommt im Verlauf der weiteren Tour. Also : weiterschreiben  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 12.11.2012, 18:44 Uhr

Schön, dich "persönlich" kennen zu lernen :D Bin schon auf die "scharfen" Bilder von dir gespannt - "Wenn dat männe dat mit der Kamera raffen tut, nä?" :lol:


LG, Angie

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: womoontour am 13.11.2012, 10:11 Uhr
Sehr schöner Bericht.
Da steigen Erinnerungen an meine ersten WoMo-Erfahrungen auf.
Freue mich auf die Weiterreise.

 :rv:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 14.11.2012, 15:51 Uhr

TAG 4 – Samstag, 15. September 2012
Strecke: Yosemite National Park – Valley // John Muir Trail zum Vernal Fall // Shuttle Stops und Viewpoints
Gefahrene Meilen: 49 Meilen insgesamt
Zuhause: Hodgdon Meadow Campground
Wetter: SONNE.

Irgendwie muss ich die Nacht alle 2 Stunden aufs Klo. Die Bierchen, die so schön geprickelt in mein ... Mund? Offensichtlich. Jedenfalls bin ich ziemlich froh, das Klo mit an Bord zu haben. Im "Schlafanzug" in Schlappen zwischen den unzähligen Bären (ja, genau!) bis runter zu den Restrooms trapschen ... irgendwie nich so prickelnd. Hier ein kameradschaftliches "Hurra!" auf das Klo von Elmo!

Aber – Katzen sind ja neugierig – in der Dämmerung bin ich dann doch mal raus. Nur mal gucken, nä?
Bären hab ich keinen gesehen, aber einen asiatischen Mitzelter. Draußen. Ohne Zelt. Auf dem Feldbett . Nur unter ner Decke liegend. Inmitten der BBQ-Reste vom Abend. Also für Bären quasi Sushiroll vom kalten Grill, garniert mit Salat- und Fleischresten. Respekt. Hätt ich so nicht gemacht.

Kopfschüttelnd gehe ich zum Elmo zurück und wir starten mit unserem No-Anschluss-at-all-kein-Bock-auf-Generator-Sound-Morgenritual: Wasser in Wasserkocher, Kaffemaschine bestücken, Toast und Grillgabel raus und los gehts!
Ich gieß den Kaffee von Hand auf, Männe macht "Toast Propane" über der Gasflamme vom Herd. Geht Tipp-Topp.

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Männe am Indoor-Grill

Weniger Tipp Topp waren dann die Vespen, die es super fanden, dass wir draußen frühstücken. Schnell noch beim Kaffee Tagebuch geschrieben, Rücksäcke packen und ab ins Valley.

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Ich bring den Müll weg und starre erstmal eine Minute auf den Verschluss, um den Mechanismus zu raffen. Äh? Wie jetzt?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-01-s.jpg)
Wie gesagt: Wir mögen Bären. Wir mögen sie nur nicht vor unserem Elmo. Deswegen langsam fahren.

Unsere noch nicht ganz so WoMo-angepasste Fahrweise und die vielen Bergaufstrecken machen es leider nötig, mal vorsichtshalber ein bisschen zu tanken.
Geht ja am Crane Flat ganz wunderbar. Ist halt nicht billich (5,00 Dollar die Gallone), aber auch nicht weltbewegend. Wir sind uns halt noch nicht so sicher, wie sich die Tanknadel zum tatsächlich noch zu nutzendem Benzinvolumen verhält. Und da versteht Männe gar keinen Spaß und haut mal für 100 Dollar Sprit in den Tank.
Sicher is sicher. Ich hätte schon gedacht, dass wir es noch bis Lee Vining morgen schaffen, wollte aber dann auch nicht den klassischen Aralwerbespot machen und irgendwo auffer Tioga Road Richtung Tanke trapschen müssen.

Wir fahren wieder durch Wald,

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-15-06-s.jpg)
abgebrannten Wald,

Tunnel, Hauptstraße, am El Capitan vorbei auf den RV-Parkplatz im Valley.
Hier stehen sie also alle: Cruise Americas, Apollos, Road Bears, El Montes, Moturisse und so weiter in allen Farben, Größen und Alterstufen. Elmo macht sich ganz ordentlich, wir wünschen ihm viel Spaß im RV-Hort, er soll die andern nich ärgern.

Am Visitor Center steigen in den Shuttle in Richtung Trailhead für den Vernal Fall und fahren ein bisschen durchs Grüne.
"Schatz?"
"Ja?"
"Wir müssen aber nicht durch das Hanta-Virus-Camp laufen, oder?"
"Nein, wir fahren nur grade dran vorbei." ...

Männes liebster Spruch im Yosemite: "Nur ein toter Nager ist ein guter Nager!" Ich freu mich schon auf seinen Blick auf die rotzfrechen Squirrels, die uns bestimmt zu Hauf auf dem Trail begegnen werden. Hihi ... wenn da einer erstmal seinen Rucksack durchwühlt ...

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Ganz schön wenig Wasser ...

Zunächst find ich die Menschenmassen, mit denen wir da hochwandern, etwas irritierend. Ganz schön was los hier! Es kommen uns jede Menge Leute entgegen. Zentraler Pausenpunkt scheint dann auch die Brücke über den Merced River zu sein. Internationales Geratsche in Hülle und Fülle. Allerdings wird es danach schlagartig ruhiger. Offensichtlich trennt sich hier die Spreu vom Weizen zum ersten Mal und wir fühlen uns zumindest nicht mehr ganz so im Pulk. Zumindest bis zu den Stufen ... Die Stufen. Herrje. Sicherlich machen die das Ganze nicht so steil und bröselig, aber – boah, ist das anstrengend! Vor allem, weil man ständig am Ausweichen und Abwarten und Um-die-Ecke-gucken-bin-ich-jetzt-dran?-Taktieren ist. Doch der ganze Scheiß wird echt belohnt! Aber so was von:

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-15-31-s.jpg)

Sicherlich im Frühjahr beeindruckender, aber mir reichts – ich stand nämlich noch nie an so nem richtig großen Wasserfall! Über den Trampelpfad von den Treppen weg gehe ich bis vor an die Steine über dem Pool. Unter leichten Nieselduschen (je nach Windrichtung) freu ich mich über den Regenbogen und finds schon krass, wie das Wasser auf die Felsstufen kracht und tost. Irre. Perfekter Platz für eine kleine Pause mit Crackern und Wasser. Denkt sich auch der kleine hier:

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Wir lauschen dem Rauschen und beobachten das bunte Treiben auf den Stufen unter und über uns.

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Ich würd ja gern noch ganz hoch, aber Männe streikt. Bis hier hin und dann nur noch zurück! Wegen mir. Wir wollen ja auch noch im Valley ein bisschen rumschauen. Ich mach noch ein paar Bildchen von Wasserfall und Tierchen und dann machen wir uns auf den Rückweg.

Unterwegs dann wieder so eine Situation ... vor uns rutscht eine Asiatin (sorry, ich kann nix dafür, dass es immer die sind!) in Flip Flops (echt!) auf den losen Steinchen aus und schürft sich recht ordentlich den Unterarm auf. Ihre Mädelstruppe steht etwas hilflos drumrum ...  "Do you need some help?" "Ähm, no ... it is alright ... maybe ..." Ich pack meine Pflasterbox aus und drücke ihr zwei breite Pflasterbahnen in die Hand: "Just clean it with some water before you tape it, ok?" ... Stille. "Are you a nurse?" ... "Äh, no, only ... well prepared."
Ich mein, man muss ja nicht gleich nen kompletten Notfallkoffer mit sich rumschleifen, man ist ja auch nicht in der totalen Wildernis, aber anständige Schuhe und Taschentücher tun es meistens schon mal ganz gut ... finde ich so.

Unterwegs schauen wir dann noch dem wirklich (!) DICKSTEN Squirrel des ganzen Trails dabei zu, wie es sich über ein verlorenes Tomatenviertel hermacht – leider ohne Foto, wir waren zu gebannt ... wenigstens wars was gesundes und kein Keks!

Unten angekommen entern wir wieder einen Shuttlebus und fahren ein bisschen durch die Gegend. Die Ansel Adams Gallery hätt ich mir "galeriemäßiger" vorgestellt – zu viel Verkaufsgedöns und zu wenig große Fotos. Schade. Ist der gute Mann doch der Held meines ersten Semesters gewesen und wenn ich Ansel Adams lese, werd ich sentimental. Im Gift Shop kaufen wir ein bisschen was ein – vor allem ein Käppi fürs Männe. Hat er nämlich keins. Im Yosemite kein Ding, aber spätestens im Death Valley grob fahrlässig. Jetzt hat er eins – tolles Foto damit kommt am nächsten Tag.

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Grumpy Mountain looks grumpy – El Capitano, der fiese Möpp

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Die fand ich ja echt total schick im Yosemite – Diademhäher – TSCHILP!

Wir fahren noch bis zum El Capitano vor, sitzen am Fluß rum, schauen Leuten beim Baden zu und dann – HUNGER. Aber so richtig.
Also zurück zu Elmo und Kühlschrank auf. Nicht der schickste Picknickplatz der Welt, der Day-Use-RV-Parkplatz, aber für uns tuts das grade so was von. Wir sind irgendwie ziemlich fertig. Also ab nach Hause zum HM.

Nach Kind, Kegel und Menschenmassen im Valley merken wir, wie ruhig es hier vorne auf dem HM ist. Zwar ist der Campground komplett ausgebucht wie alle anderen im Yosemite auch, aber irgendwie ist es hier auf dem HM echt ziemlich relaxed und ruhig.  Von unserem Picknicktable aus kriegen wir allerdings auch gut mit, wie viele Autos und RVs noch angefahren kommen und erfolglos wieder abdrehen ... ich bin froh, dass wir unser Plätzchen haben – also, Feuer an und lecker gegrillt – wir genießen den letzten Abend und die letzte Nacht im Yosemite.

Ehrlich: Was ein schöner Park! Wir haben zwar bis jetzt nur einen winzelig-kleinen Teil davon gesehen, aber es hat uns echt beeindruckt.
Ich freue mich schon auf die Tuolomne Meadows, die Seen und den Tioga Pass morgen ...

Gute Nacht, großer Bär!

Dinner of the day: Weber-Grillwürze-Hahnchenbrust mit Tomaten und Champignons und Cole Slaw, dazu jedem sein Lieblingsbier.

Crane Flat Tanke: 100 Dollar
Gift Shop: 47 Dollar


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: nenni am 18.11.2012, 14:39 Uhr
Uiiiii bin total gespannt wie es weitergeht....
Der Bericht ist echt toll geschrieben!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 18.11.2012, 16:18 Uhr
Danke, danke!

Ich bin schon am nächsten Teil dran, mich hält grade nur die Bildersuche für den USA-Reise.net-Kalender vom
Weiterschreiben ab! Die nächsten Tage kommt aber wieder was: 1x Learning by Burning und Tag 5.

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 19.11.2012, 14:25 Uhr
LEARNING BY BURNING LESSON TWO:
Amerikanische Alufolien-Produkte und Grillen

Vielleicht für die Hardcore-USA-Camping-Reiser ein echter Brüller, aber wartet nur ab!
Jedenfalls haben wir unseren Urlaub damit verbracht rauszufinden, wie man am Firepit am besten und recht zügig Fleisch lecker gar und röstig bekommt.
Und ich möchte euch unsere Feld-Wald-und-Wiesen-Studie nicht vorenthalten ...

Vorgeschichte:
Ja, hey, wenn wir heute Abend Steaks grillen wollen, brauchen wir noch Grillschalen. Weil, wer weiß, wie die Grillroste auf den Campsites so aussehen. Also flugs "Grillschalen" gekauft. Vier Stück, etwas größer, als man das in Deutschland kennt und auch in SO vielen verschiedenen Größen! Super, das ist ja herrlich. Der abgebildete Kuchen auf der Packung ... irgendwie hatten wir den übersehen in unserer Euphorie.


Versuchsaufsbau 1
im klassischen Firepit
Drüber SAFEWAY Backschale
Drunter Grillkohle

Abends dann am See: Ordentlich Grillkohle in den Pit, Schale auf Rost und Zündung.
Boah, ist das Alu der Schale dick. Unten war die Glut quasi ultra-super-mega-perfekt, oben konnte man die Hand auf die Aluschale legen.
Ne, komm, da müssen Löcher in die Schale, damit die Hitze durchkommt.
Löcher mit Grillpiekser rein – nüschte.
Sanftes Säuseln des Fleisches.
Brutzeln muss es. Verdammt!

Lösung 1:
Aluschale mit oder ohne Löcher DIREKT auf die Glut.
Funzt super mit Steaks, Hühnerbrust, King Prawns und Burger-Patties.


Versuchsaufsbau 2
im normalen Kohlegrill
Drüber vorgelöcherte Backschale
Drunter Grillkohle

Im Valley of Fire gab es einen extra Grill neben dem Firepit. Weniger Abstand zwischen Kohle und Rost.
Vielleicht klappt es hier mit den klassischen deutschen Grilltugenten? Äh, jein.
Auch hier: Sanftes Säuseln des Fleisches.
Brutzeln muss es. Verdammt!

Wieder Lösung 1:
Aluschale mit oder ohne Löcher DIREKT auf die Glut.
Die Glut entsprechend ansprechend so ausbreiten, dass die Schale gut drauf liegen bleibt.


Versuchsaufbau 3
im klassischen Firepit
Drüber vorgelöcherte Alufolie (die billige, dünne  :wink: )
Drunter FEUERHOLZ

Jaaaahaaaah, hier kommen wir der Sache so langsam näher.
ES BRUTZELT! Und zwar gar nicht mal so schlecht.
Teilweise brutzelt dann das Gesicht des Grillmeisters ob der Hitze zwar mit, aber was tut man nicht alles für geiles Grillfleisch.


Versuchsaufbau 4
Wieder der klassische Firepit:
Putzen des Grillrosts so gut es geht, ordentlich Feuer drunter mit Feuerholz, Zapfen und Co.,
Dreck wegbrennen, Glut kommen lassen und Grillgut auf den Rost!

ROCKT.
ES BRUTZELT.
ES KRIEGT GRILLSTREIFEN.
Im Bryce Canyon hatten wir so die besten Burger aller Zeiten am Start. Und am Grand Canyon super leckere Bier-Bratwürste.


FAZIT:
Im klassischen Firepit der Campsites im weiten Westen hat man am besten ordentliche Glut aus gutem Feuerholz drunter.
Grillkohle hat zu wenig Bumms – jedenfalls normal dosiert. Mit einem ganzen Sack im Firepit erzielt man sicherlich ähnliche Erfolge, die Wirtschaftlichkeit bleibt dann aber meilenweit zurück.

Für das "How to make a ordentliches Lagefeuer" bitte einen Kurs beim örtlichen Pfadfinderverein machen. In meinem Fall waren es die Zeltlager des CVJM. Evangelisch geht also auch.

Je nachdem wie zickig man mit dem Restdreck der Vorgriller ist, kann man Alufolie (die DÜNNE, BILLIGE) oder Grillschalen (GRILL(!)schalen, keine Backschalen) auf den Rost packen oder – eben nicht. Wir haben die Alufolie dann nur noch unter Dinge gepackt, die sonst durchs Gitter gerutscht wären (die King Prawns zB, oder Tomaten und Pilze).
Wir leben auch noch, wir haben uns also weder einen fiesen Hanta, noch sonstwelche Krankheiten davon mit nach Hause genommen.

Ansonsten sei noch zu sagen:
Unsere Grillabende am eigenen Feuer ...
... mit gemütlichem Sitzen auf dem Picknicktable, der Elmo im Hintergrund, der Sonnenuntergang färbt die roten Steinchen noch röter ... das Fleisch und diverse andere Leckereien brutzeln fröhlich vor sich hin, das kalte Bier inner Pfote ... die Freiheit im Kopf ... die Erlebnisse des Tages auf der Zunge ... nach dem Essen noch mal Holz drauf für ein Stündchen am Feuerschein ...

DAS WAREN DIE GEILSTEN MOMENTE AUF DER GANZEN REISE. Ehrlich.


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Kauschthaus am 19.11.2012, 15:00 Uhr

Ansonsten sei noch zu sagen:
Unsere Grillabende am eigenen Feuer ...
... mit gemütlichem Sitzen auf dem Picknicktable, der Elmo im Hintergrund, der Sonnenuntergang färbt die roten Steinchen noch röter ... das Fleisch und diverse andere Leckereien brutzeln fröhlich vor sich hin, das kalte Bier inner Pfote ... die Freiheit im Kopf ... die Erlebnisse des Tages auf der Zunge ... nach dem Essen noch mal Holz drauf für ein Stündchen am Feuerschein ...

DAS WAREN DIE GEILSTEN MOMENTE AUF DER GANZEN REISE. Ehrlich.




Wir hatten zwar immer ein Zelt und keinen Elmo hinter uns, aber ansonsten kann das alles voll unterschreiben. Schöner ging es eigentlich nicht ...

Wir haben immer einen kleinen Reisegrill (http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=112295) dabei, und der wird dann entweder über dem Feuer aufgestellt, oder wenn ein Grillrost schon da ist, einfach nur der kleine Rost draufgelegt. 

Tolle Bilder und toll geschriebener Bericht!

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 19.11.2012, 16:27 Uhr
Wir haben immer einen kleinen Reisegrill (http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=112295) dabei, und der wird dann entweder über dem Feuer aufgestellt, oder wenn ein Grillrost schon da ist, einfach nur der kleine Rost draufgelegt. 

Danke, Petra – dat Ding ist so gut wie gekauft!  :lol:
Wir Anfänger sind für solche Tipps immer dankbar. Schließlich kommt WoMo-Urlaub 2.0 schneller als man denkt.  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Juergen703 am 19.11.2012, 18:39 Uhr
Hallo Snowtigger,

echt lustig wie du deinen Reisebericht schreibst und deine Erfahrungen von dir gibst.

Zitat
Versuchsaufbau 4
Wieder der klassische Firepit:
Putzen des Grillrosts so gut es geht, ordentlich Feuer drunter mit Feuerholz, Zapfen und Co.,
Dreck wegbrennen, Glut kommen lassen und Grillgut auf den Rost!

ROCKT.
ES BRUTZELT.
ES KRIEGT GRILLSTREIFEN.
Im Bryce Canyon hatten wir so die besten Burger aller Zeiten am Start. Und am Grand Canyon super leckere Bier-Bratwürste.

Man sollte aber aufpassen das man vernünftiges Holz hat.

Wir haben mal Holz am Straßenrand gesammelt, nein nicht im NP, und damit ein Feuer entzündet.
Das Holz qualmte fürchterlich und stank erbärmlich.

Das muß wohl Holz gewesen sein wo früher die Indianer ihre Rauchzeichen mit gegeben haben.

Seit dem Tag haben wir nur Holz von den Campgrounds benutzt. :grins:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Kauschthaus am 19.11.2012, 21:30 Uhr

Danke, Petra – dat Ding ist so gut wie gekauft!  :lol:
Wir Anfänger sind für solche Tipps immer dankbar. Schließlich kommt WoMo-Urlaub 2.0 schneller als man denkt.  :wink:

Ups, ich habe erst, als ich die Seite wieder geschlossen habe, gemerkt, was der inzwischen kostet.  :shock: :shock:
Vor einigen Jahren habe ich glaube ich um die 30 Euro rum bezahlt.  :shock:

Allerdings ist er echt klasse, leicht zu reinigen, leicht und im Gepäck fast nicht bemerkbar.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 20.11.2012, 10:00 Uhr
Man sollte aber aufpassen das man vernünftiges Holz hat.
Wir haben mal Holz am Straßenrand gesammelt, nein nicht im NP, und damit ein Feuer entzündet.
Das Holz qualmte fürchterlich und stank erbärmlich.
Das muß wohl Holz gewesen sein wo früher die Indianer ihre Rauchzeichen mit gegeben haben.
Seit dem Tag haben wir nur Holz von den Campgrounds benutzt. :grins:

Iiieeeh.  :lol:
Ne, wir haben immer ganz brav unser Feuerholz im Bundle in den General Stores oder im Supermarkt gekauft.
Lag preislich zwischen 3 und 6 Dollar, je nachdem, ob viel oder wenig Wald in der Gegend war.  :wink:

Dazu haben wir immer ein bisschen Zapfen, Reisig und Mini-Ästchen gesammelt.
Damit ging das Anzünden echt gut.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.11.2012, 08:15 Uhr
TAG 5 – Sonntag, 16. September 2012
Strecke: Yosemite National Park – Tuolumne Grove of Giant Sequoias // Tenaya Lake // Tioga Pass // Lee Vining // Fast Bodie // Silver Lake
Gefahrene Meilen: 140 Meilen insgesamt
Zuhause: Silver Lake Campground RV Park
Wetter: SONNE – was sonst?

Guten Morgen, Yosemite. Heute ham wer noch ein bisschen mit dir zu tun, aber viel isses nicht mehr.  :(
Da ja durch die ständige Routenoptimiererei der Sequoia National Park weggefallen ist, der Mariposa Grove im Yosemite auch so mal gar nicht auf unserer Strecke liegt, geht es nach dem Frühstück (und dem Abspülen, allet wegpacken, Müll wegbringen, aufräumen, Betten machen, Elmos Fahrgastzelle reisefertig machen, Slideout reinfahren, von den Böcken fahren und die Böcke einräumen) direkt ums Eck in den Tuolumne Grove of Giant Sequoias. Liegt ja auch auf unserem Weg in Richtung Tioga Pass. Juhu, Mammutbäume!

Auf dem Parkplatz ist zu so früher Stund fast nix los, beinahe zeitgleich zieht mit uns ein holländisches Pärchen los (prima, die können ja später Bilder von uns machen – auf denen wir ausnahmsweise auch mal zusammen drauf sind!). Vorbei an einem Beton-Plaste-Monster-Querschnitt-Stammschnitt eines Sequoias, an dem praktischerweise alles rund um die Mammutbäumchen erklärt wird, läuft man einen beschaulichen, doch gar nicht mal so kurzen Waldweg runter zu den Sequoias. Der Weg zieht sich ziemlich, man denkt bei jeder Kurve "gleich da dahinter sinds se" und sieht dann doch nur durchschnittlich große Tännchen im Walde rumstehen.

Während Männe sich auf den ersten Metern mal vorsichtshalber mit einem "Wanderstock" bewaffnet ... "Ist besser zum Laufen und FALLS doch ein Bär kommt, hab ich was inner Hand." Da lacht der Bär doch nur hämisch drüber, oder? Egal, wenns Männe glücklich macht. Behalts Stocki!  :roll:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-03-s.jpg)

Aber dann gehts doch los: Es startet mit einem schicken NP-Schildchen und kleiner Anleitung, wo welcher Sequoia steht und welchen Round Trail man laufen kann und da sind sie: Die schicken Riesen! Aus mir unerfindlichen Gründen rafft meine Kamera kein "Hochformat-Panorama", egal wie ichs anstelle – deswegen so:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-09-s.jpg)

Ein Sequoia "blutet" sogar! Das schaut wirklich ein bisschen ekelig aus ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-08-s.jpg)

Dann müssen wir natürlich zum Klassiker, dem Tunnel Tree. Irgendwann abgestorben, wurde hier ein kleiner Sequoia-Klassiker aus ihm gemacht: Man kann durchlaufen. Wie immer haben leider innen alle möglichen Menschen drin rumgeschnitzt – so was stört mich immer ungemein. Zusammen mit unseren Holländern machen wir hier eine kleine Fotosession ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-13-s.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-16-s.jpg)

Ich finde ja, dass beim Tunnel Tree echt einfach nur Saurons Auge oben drauf fehlt, oder?

Wir laufen noch den kleinen Loop, würden das nächste Mal echt erst da in der Picknick Area frühstücken, freuen uns am schönen Licht der frühen Sonne und merken so langsam, wie immer mehr Leute den Grove entern. Zeit zu gehen ... der Tuolumne Grove ist ein ganz lauschiges bezauberndes kleines Fleckchen Seqouias. Ich kenne den Merced Grove noch nicht, vom Mariposa ganz zu schweigen, aber ich kann mir vorstellen, dass man hier einfach mehr mit sich selbst und den schönen Baumriesen sein kann. Empfehlenswert.

Weniger empfehlenswert ist der Weg zurück. Zieht sich genau so wie auf dem Hinweg, nur geht es jetzt leider bergauf. Da muss man dann halt durch ...  :lol:

Schöner kleine Morgentrail – weiter gehts in Richtung Tuolumne Meadows.
Die Straße schraubt sich dezent höher und höher, wir fahren durch Wald, Wald und – Wald. Doch es wird zunehmend felsiger und "rauher". Dann erreichen wir die "Felsbäume"! Ich nenn die jetzt mal so, weil ich mir grade nicht mehr so sicher bin:

Weder, wie der Viewpoint hieß (der VOR Olmsted Point!)  :oops:

noch wie die Bäume ... (wieso findet man nicht alles bei Google wieder, hm? ... Doch, es ist die Jeffreys Kiefer! Zumindest glaube ich das jetzt mal so ...)  :oops:

jedenfalls wachsen ab hier die Bäumchen quasi auf dem Fels!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-21-s.jpg)

Das ist der "Spagatbaum", für ihn gab es sogar eine Infotafel ... So wenig Risse im Fels, so ein raffinierter Baum:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-28-s.jpg)

MEIN WISSENSTIPP FÜR DIE NÄCHSTE REISE:
Infotafeln ABFTOGRAFIEREN! Immer. Dann weiß man auch später noch, was man da fotografiert hat und wo.
Jedenfalls sieht das da oben echt irre aus, Bäume aus dem Fels. Überall.

Der nächste Halt: OLMSTED POINT.
Für mich alte Half-Dome-Fanatikerin die letzte Chance, das raffinierte Felschen mal von der anderen Seite zu fotografieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-31-s.jpg)

Auch hier halten sich diverse Bäumchen tapfer ... ziemlich tapfer sogar:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-33-s.jpg)

Netter Nebenverdienst: Am Viewpoint sitzt ein junges Mädel mit nem ziemlich dicken Fernrohr auf nem Stativ. "Wanna see the hikers?"
Äh? – Ach ja, richtig. Von hier aus sieht man die Cables auf den Half Dome rauf ... Ich auch. Wenn ich in mein Foto gaaaaaanz weit reinzoome.
Viel los ist an den Cables jedenfalls noch nicht.

Je länger ich überlege ... ich hätte ja schon mal Bock, da hochzukraxeln. Ist halt kein einfacher und doch ein recht langer Hike.
Aber wenn ich Bilder von da oben sehe ... der Blick ins Tal ... mal sehen, ob ich Half-Dome-Tigger da mal ... ähm, ich schweife ab!  8)

Kurz nach Olmstedt Point erreichen wir den Tenaya Lake ... BOAH, IST DAS SCHÖN HIER!
Denken sich Dutzende Touris auch und hier fällt mir auch zum ersten Mal auf: ganz schön voll heute hier auf der Tioga Road.
Aber nur ein paar Meterchen weiter finden wir einen Elmo-langen Parkstreifen ohne andere Belegschaft mit Zugang zum See.
Ziemlich schnell wird klar: PAUSE!

Wir schleppen unsere Campingstühle ans Wasser, packen Getränke und Muffins aus und genießen die Sonne und das wirklich umwerfende Panorama! Berge, Tannen, Wasser, Sonne! Mein Herz geht auf hier. Herr-lichst!

Wo sind wir??? DA sind wir:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-35-s.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-37-s.jpg)

Wat ist dat schön, nä? Spontan muss ich mir, als SNOWtigger, schon auch vorstellen, wie unglaublich geil das hier MIT SCHNEE sein muss.
Wenn man bis hierher kommt ...

Nach ein bisschen Chillaxing packen wir unsere Siebensachen wieder ein und fahren weiter.
Umme Ecke – die Wiesen! mann, hier siehts jetzt aber echt aus wie in Schottland auf den Highlands!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-41-s.jpg)

Leider ist es hier oben an allen Ecken, Viewpoints und Parkbuchten SO DERMASSEN VOLL (anscheinend nutzt das komplette Umland das schöne Sonntagswetter für einen kleinen Ausflug in dem Park).  :shock:
WAAAAHHH! Wieso??? Wir finden tatsächlich für unseren Elmo nicht wirklich ein nettes Eckchen ... also weiter. Schweren Herzens.

Aber wir haben ja auch noch einiges vor heute, nä?
Also brummen wir langsam durch die parkenden Horden am Lembert Dome (*schluchz*) vorbei, passieren die Parkhäuschen des Osteingangs (*schluchz*) und schlängeln uns vollends hoch auf den Pass. Witzig: Durch die ganzen Bäumchen kommt einem das hier gar nicht so hoch vor ... nur so als Vergleich: Als ich das letzte Mal so hoch war, stand ich mit meinem Snowboard auf der Bergstation Allalin in Saas Fee!
Fällt mir grade mehr als schwer, das zu vergleichen.

Elmo hält sich tapfer, gleich gehts erstmal wieder runter, my dear!
Wir halten ein paar Mal an, um uns und den Bremsen ein bisschen Pause zu gönnen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-51-s.jpg)

Dann ein paar Kurven und MONO LAKE. Hey wir sind unten.
Glasklar und spiegelglatt liegt er da, die Tuffs spickeln raus. Schick.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-58-s.jpg)

Aber wir haben ja ab jetzt eine Mission!   8)
H&B, unsere Freunde aus Heidelberg haben uns ja Mut zugesprochen, doch nach Bodie zu fahren.
Ich hatte direkt auf den ersten Meilen mit Elmo die Strecke aus dem Plan gestrichen. Gravel Road? Mit unserer Klapperbüchse? Never ever!
"Doch, doch, das geht echt! Ihr müsst nur die richtige Geschwindigkeit rausfinden, damit die Frequenz des Waschbretts richtig kommt und dann isses gar nicht so schlimm. Das schafft ihr locker!"
Also fahren wir unten an der Kreuzung links in Richtung Lee Vining. Durch das Örtchen durch (nachher Tanken und ein bisschen einkaufen für Abends ...) und weiter in Richtung Norden. Dann gehts rechts weg in eine kleine, aber feine Straße. So weit so gut.

Wir fahren das Tal hinter – ist ja wildromantisch hier! Es gefällt uns schon wirklich gut ... vorbei an "Vor-Bodie", einer Ansammlung von zwei völlig zerrotteten Autos und einem Camper, dann das Schild "Bodie State Park" und dann ... G.R.A.V.E.L. ... es ist keiner hinter uns, also halten wir am Übergang kurz an, atmen durch und fahren drauf.
....  :lol:

Ich kann das Ganze nicht wirklich wiedergeben ohne echt lauthals zu lachen. Ich hatte vorher und nachher NIE, NIE, NIE wieder so viel Lärm im Ohr.
Wir fuhren 1 mph, 3 mph, 6 mph und 12 mph. 3 mph war gefühlt am besten, aber da hätten wir 1 Stunde BIS BODIE gebraucht (zurück auch).
6 mph war einfach gar nicht gut und bei 12 mph hatten wir das Gefühl, dass weder wir noch und vor allem Elmo am Stück und ohne Schaden da durch gekommen wären.

Kurz: nach 300 Metern gaben wir auf. Das war einfach ... nicht wirklich in einer angenehmen Weise (weder "lärmlich" noch zeitlich) machbar.
Ich weiß, hier werden viele erfahrenere RV-ler aufheulen, aber, sorry, Leute! Seid ihr irre? Wie macht ihr das? Mit Oropax? Zieht ihr danach alle Schrauben wieder fest? Wie schmerzunempfindlich seid ihr? Wir hatten echt Sorge um Elmo! Ehrlich jetzt.

Wir fuhren also die 300 Meter wieder zurück zum Asphalt
("Oh, heiliger, guter, schöner, schwarzer Asphalt! Erfindung des Jahrtausends!"),
hielten an und checkten erstmal Elmo. Äußerlich noch allet dran. Puh! In den Staufächern hat es uns allerdings die Verkleidungen aus den Halterungen gerütttelt ... und später hatten wir dann noch diverse Griffe in der Hand ...  :lol:

Pause. Was ne Enttäuschung! Aber mit 3 mph wäre Bodie ein waschechter Tagesausflug, von den fluchenden PKW-Fahrern hinter uns ganz zu schweigen. Wir hätten uns echt Feinde gemacht, fürchte ich. Im Kopf ging ich die kommenden Tage nach Gravel Roads durch (Alabama Hills ... scheiße ...) – viele sind es nicht. Aber auch jetzt fällt mir auf: WoMo und Wave – das schließt sich by the way völlig aus! Für so Zeuchs braucht man dann doch ein anderes Fahrzeug. Mist!  :(

Kurz waren wir gewillt, die Mieter der drei Autos mit auf jeden Fall so was von Deutschen ("Nu, göht des hiar noch Bodie, nu?") zu fragen, ob sie uns mitnehmen würden. Die hielten grade gegenüber an, um das Schildchen zu fotografieren. Aber ... irgendwie ... nä! Wir hatten mit Bodie abgeschlossen. Scheiß doch drauf. Weiter gehts! Deswegen an dieser Stelle unser ganz persönliches "Highlight"-Bild von Bodie Ghost Town:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-61-s.jpg)

 :lol:

Zurück in Lee Vining machten wir erstmal wieder Futter in den Elmo: Tanken und Einkaufen.
Aufschrei USA-Forum: "Ja, seid ihr irre? Ist doch viel zu teuer da! Fahr doch bis XXX ..."
Snowtigger: "Scheiß drauf. Außerdem kommt da nix mehr zwischen Lee Vining und unserem heutigen Zuhause: Silver Lake."
Also getankt:
Im Grocery Store eingekauft (zu feinster Reggaemusik bei so netten (vermutlich angekifften) Verkäufern – herrlichst! Wir lieben diesen Laden ab sofort!):
Im Campingbedarf eingekauft –Toi-Chemie und Feuerholz:
Ich fand das Städtchen sehr nett und niedlich.

Weiter im Programm: Wir fahren ziemlich schnell vom Highway ab auf die Landstraße in Richtung June Lake. Da passiert man allerhand Seen in malerischer Berglandschaft und landet dann am Silver Lake – ein Anglerparadies vor dem Herrn! Es gibt einen Campground (ohne Anschlüsse) und einen RV-Park (Full Hook-up). Da wir so ziemlich alle Akkus laden müssen und morgen dumpen wollen, nehmen wir den RV-Park.

Hier wird sich aber gekümmert: Wir werden komplett instruiert, der Platzwart weist Jan in die Site (back-in) ein und hilft uns mit allen Anschlüssen. Fünf Minuten später steht er mit ner Packung Einweghandschuhen da – für uns! Zum Dumpen morgen. Ja, schön, aber ...
Vom Platz selbst bin ich nach so viel Naturcamping "etwas" geschockt: Asphalt, Schotter, ziemlich enge Plätze ... Scheiße. Das is nich schön, gell?
Ich heule fast – ich dachte, dat wär schön hier ... jetzt ist das hier so ne Asphaltwüste mit Deko-Kaktus! ... Buhuuuuuuhhhh! Die Welt ist Scheiße! .... Auf den Schock machen wir erstmal einen Spaziergang an den See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-68-s.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-71-s.jpg)

Angleridylle.
Boote, Schwimm-Fliegenfischer, gemütliches Sitzen im Klappstuhl.
Nach einen wirklich netten Gespräch mit einem der Angler blicke ich rüber zum RV-Park und fange an zu verstehen ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-16-73-s.jpg)

Ich finde es nach den Blicken in die entspannten Gesichtern von allen hier eigentlich mehr als cool, dort gelandet zu sein. Wir sind zusammen mit einem Road Bear die einzigen mit einem Verleihcamper, der Rest ist hier – zumindest optisch – den ganzen Sommer: Teppiche vor der Tür, Deko an Wagen und drumrum, kleine Gärtchen, festinstallierte Grills und Sitzgruppen, Lichterketten und jede Menge star spangled banners. Eine Frau spielt Heimorgel, Menschen treffen sich aufn Bier beim Nachbarn. Ein Hund rennt rum ... Camper-Idylle.

Hier (oder auch auf jeden anderen klassischen RV-Park, der voll mit Amis im Rentenalter ist) muss eigentlich jeder, der mit nem WoMo unterwegs ist, einmal gewesen sein – und das sage ich aus vollster Überzeugung! Ehrlich jetzt. Denn auf solchen Plätzen erlebt man Camp-Amerika. Und zwar aus vollster Seele. Mit allem, was dazu gehört.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-16-80-s.jpg)

Wir setzen uns raus, schlürfen ein Bierchen – und werden direkt vom Platzwart gewarnt: Bitte ALLES – und er meint wirklich alles – in den Camper packen, was essbar oder nicht niet- und nagelfest ist. "The bears are walking thorugh the campground at night, folks!" ... "Äh, Tigger? ... ich dachte, ab jetzt kommen keine Bären mehr ... " ... Ähm, ja. Weiß auch nicht, warum hier auch welche sind, höhö ...

.... nachti-nachti, John-Boy!





Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.11.2012, 08:19 Uhr

VERGESSEN:

Tanken: 100,00 Dollar
Einkauf Grocery Store und Campingbedarf: 50,00 Dollar
Campsite Full Hook up: 38,00 Dollar

Menu of the Day: Hühnchen-Paprika-geschnetzeltes mit 1/2-Spaghetti
Nachtisch: Schoko-Peanut-Butter-Eis

 :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 26.11.2012, 12:52 Uhr
"BOAH, IST DAS SCHÖN HIER!"

Diesen Satz sagen wir auch immer wieder im Urlaub.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 27.11.2012, 14:47 Uhr
"BOAH, IST DAS SCHÖN HIER!"
Diesen Satz sagen wir auch immer wieder im Urlaub.

 :lol: Ja, irgendwie mag man es immer fast nicht glauben, was man da alles zu Gesicht bekommt.
Wir waren jedenfalls nach den drei Wochen ziemlich ver"boah"t.  8)
Oder wahlweise meint man auch, es nicht mit wirklich echter Natur zu tun zu haben, so wahnwitzig fantastisch sich die Landschaft präsentiert.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 04.12.2012, 21:35 Uhr
Der Yosemite steht auch nochmal auf unserer Liste.
Da müssen wir unbedingt nochmal hin und das nicht nur wegen dem schlechten Wetter in 2010.
Wir hatten auch mit einem einzigen vollen Tag viel zu wenig Zeit dort.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Olli2 am 07.12.2012, 07:51 Uhr
"BOAH, IST DAS SCHÖN HIER!"
Diesen Satz sagen wir auch immer wieder im Urlaub.

 :lol: Ja, irgendwie mag man es immer fast nicht glauben, was man da alles zu Gesicht bekommt.
Wir waren jedenfalls nach den drei Wochen ziemlich ver"boah"t.  8)
Oder wahlweise meint man auch, es nicht mit wirklich echter Natur zu tun zu haben, so wahnwitzig fantastisch sich die Landschaft präsentiert.

Müsste es nicht eigentlich heißen: "Boah, ist DAT schön hier!" ?? :kratz: :grins:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.12.2012, 16:10 Uhr
Jau,  :lol: eigentlich ja schon, nä?
Ich versuchs in ein paar Minuten noch mal mit dem Satz, versprochen!  :D

Ja, ich komme gerade leider nicht so ganz mit dem Schreiben weiter – die Vorweihnachtszeit fordert gerade ihren Tribut.
Alle Kunden wollen grade mal noch schnell was fertig haben ...  :roll:

Aber heute gibts noch einen neuen Tag!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.12.2012, 17:31 Uhr
Tag 6 – Montag, 17. September 2012
Strecke: June Lake // Mammoth Mountain // Devils Postpile // Bishop // Lone Pine // Alabama Hills // Panamint Springs
Gefahrene Meilen: 206 Meilen
Zuhause: Panamint Springs Resort
Wetter: Sonne. Dieses Mal auch mit Hitze.


Männe stupst mich wach: "Bist du heute gestern noch mal raus?" "Äh, nö? Wieso?" "Weil die Trittstufe gestern Abend noch geklappert hat."
Hmmmh ... Normalerweise trapschen Menschen eigentlich nicht auf anderer Leute Trittstufen rum. Vielleicht ein Waschbär? Oder so? Wir machen Frühstück und setzen uns raus. Da kommt der nette Park-Män vorbei: "Did you see the bear yesterday evening, too?" ... Jahaaah, von wegen, Bären machen um Camper einen ganz großen Bogen! Da war doch tatsächlich am späten Abend ein Bärle aufm Campingplatz, hat ein paar Spät-Draußen-Sitzer erschreckt und ist dann von dannen gezogen. Scheiße, und ich habs verpasst!

Jedenfalls war wohl tatsächlich so ein Viech gestern hier am Start. Es gibt sie also. Diese Bären.

Und zum absoluten Camperglück fehlt uns ja bis heute noch eine, nicht unerhebliche Sache: D.U.M.P.E.N.
Wie, ihr wisst nicht, was das sein soll? Kein Problem:

"Good Morning, Sweethearts. Is everything ok? Do you need some help with that stuff?"
Äh, ja. Eine ältere Dame in einem formschönen Katzenstrickpulli macht sich offensichtlich Sorgen, weil wir seit 15 Minuten an unserer Dumping-Aktion rummachen.
"I can call my husband, he knows well about all that." "Oh, thank you, Mam, we are still trying ..."

Doch das Ganze für alle Beteiligten noch mal von vorn ...

Wie schon Anfangs geschildert besitzt unser Elmo eine Spüle, eine Dusche und ein Klo.
Wenn man diese Dinge benutzt, landet dreckiges Wasser in den Abwassertanks. Davon gibt es zwei, einen für das Schmutzwasser aus Dusche und Spüle ... und den einen, fiesen, Bäh-Wasser-Tank für den Kram aus der Toilette. Die Tanks müssen nach ein paar Tagen Benutzung geleert werden. Der Vorgang nennt sich Dumpen.

Dazu schließt man einen dicken Abwasserschlauch (Fachbegriff "sewer hose") an den Tankabfluss, legt ihn mit dem anderen Ende in einen Abwasseranschluss (meistens beim Full Hook Up dabei, ansonsten gibts Dumping-Stations), guckt, das alles fest sitzt und zieht die Ventile auf. Dann läuft der ganze Sch... raus und gut is.
Manche WoMos haben einen weiteren Wasseranschluss an den Tanks, mit dem man die Tanks dann noch ausspülen kann. Schlauch dran, Wasser marsch. Sauber.
In der THEORIE. In der Praxis kann es unter Umständen zu dieser Situation kommen:

Schlauch dran, Einweghandschuhe an. Allet gecheckt – hält.
Ventile auf .... gehen nicht auf.
Ich ziehe wie ein Honk. Nüschte. OK, ich halt den Schlauch und Männe macht die Ventile auf.
Er schaffts dann auch.
Aber statt dem erwarteten "Rausch-Blubb-Blubb-..." (Flüssig und Fest bahnen sich den Weg durch einen Schlauch von 10 cm Durchmesser) nur ein zartes Tröpfeln.
Hm. So dauert dumpen drei Stunden und der Sch... geht so nie raus. Kann nicht richtig sein.
Venitle wieder zu. Nochmal auf. ... Nüschte. Oh, bitte, bitte, nix kaputt da ...

Hier kam dann die nette alte Dame ins Spiel – wir haben die Hilfe erstmal abgelehnt, denn Männe hatte schon eine Idee: Wasser Marsch!
Also den Spülanschluss auf und Feuer. Ich renne panisch in den Elmo – falls da jetzt alles verstopft ist, kommt der Scheiß ja schließlich irgendwann OBEN raus.
Das muss nun wirklich nicht sein. Panisch starre ich auf den Klodeckel!

"Schatz! Es läuft!" Drei Worte so schön wie Morgenrot.
Nach ordentlich Rauschen in den Tanks machte es "Wobbel-Wobbel-Wobbel" und der Kram war durch.

We are the champignons! Oder so.

Vermutlich hatte sich da durch eine längere Standzeit von Elmo einiges an den Ventilen festgesetzt. Das musste erstmal wech.
Oh, Mann, hoffentlich ist das nicht jedes Mal so ...

Nun konnte es endlich weitergehen! Erstes Zwischenziel: Mammoth und Devils Postpile.
Ein weiteres Stückchen verrückte Naturgewalt kann man ja wieder mitnehmen. Wir packen alles ein und zu und machen Elmo fahrbereit.
So langsam kommt da eine gewisse Routine auf – ich alles innen, Männe alles draußen. Und los gehts ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-03.JPG)

Über den June Lake Loop fahren wir wieder auf die 395 zurück, um nach einem ziemlich kurzen Stück wieder rechts auf den Mammoth Scenic Loop abzubiegen.
"Scenic" ist ein bisschen übertrieben, man sieht viel schönen Wald. Kurz vor Mammoth Lakes geht es dann links in Richtung Mammoth Mountain Ski Area und dahinter runter zum Devils Postpile.

Vor der Ski Area zeugen massig leere Parkplätze davon, was hier wohl im Winter los ist – viel! Im Moment stehen die Parkplatz-Shuttlebusse aber ungenutzt in der Gegend rum. Es liegt ja auch noch kein Fitzelchen Schnee ... schade eigentlich. Bei Blick auf die vielen Lifte und die vielen Pisten werde ich etwas hibbelich – boah, das ist hier bestimmt GROSSARTIG im Winter. Wenn man ... – ein TAGESticket kostet aktuell 105 Dollar. Äh, ja. Ne, dann eher erst mal nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-10.JPG)

Hinter der Ski Area gibts wieder nette National-Park-Service-Kassenhäuschen und dann: wird die Straße aber mal so richtig schön eng!
Zumindest für einen 25ft-Elmo. Also mit mehr als 30ft würde ich da nicht runterfahren. Die Kurven haben es schon in sich, aber wehe, es kommt dir einer entgegen! Wir haben es die ganze liebe Strecke da runter gottseidank nur mit PKWs zu tun. Puh! Nach gaaaaaaaanz viel Gekurve (die Strecke zieht sich ziemlich) kommt man dann unten am Parkplatz/Campground/Resort an. Da stehen auch nicht viele RVs rum. Aha.

Ein netter Wanderweg führt hinter ins Tal. Schön hier!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-17-34.JPG)


Dann geht es links weg zum oberen Teil des Postpiles. OK, da hoch.
Oben dann Staunen: Hier hat der "Fliesenleger" aber mal echt saugute Arbeit geleistet! Dat Ding sieht von oben aus wie gekachelt. Sechseckige, abgeschliffene Steine bilden eine nicht grade kleine Ebene, auf der man ein bisschen rumlaufen und Spaß machen kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-12.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-13.JPG)


Ganz vor trau ich mich aber nicht wirklich, man sieht nur schwer, ab wo die extakte Abbruchstelle beginnt. Wir trapschen ein bisschen rum und wollen dann auf der anderen Seite gerne weiter ... nur wo? Ich versuchs ein Stück und stehe dann ziemlich plötzlich doch ander Abruchkante ... Hi-hi-hilfe. OK ... wo ist der Fehler? Da stand doch ... äh, ja:

Durch die erneute Bedeutungs-Verwechslung von "Round Trip" und "Loop" dachten wir nämlich, wir würden hinten einmal um dat Ding drumrumlaufen und dann von der anderen Seite unten lang kommen. Äh, nä ... eben nicht. Es führt nur der gleiche Weg wieder zurück oder eben weiter zu den Rainbow Falls. Da wollen wir aber nicht hin. Gibt ja noch andere Dinge zu sehen/erledigen/erfahren.

Also zurück und unten an des Teufels Pfahlsammlung: BOAH! Was ist denn hier passiert??? Unglaublich, wenn mans nicht wirklich gesehen hat!
Vieleckige Stäbe unterschiedlicher Länge säumen das Kliff, alles in feinstem Lavaschwarz. Unten die abgebrochenen Reste. Die Form der Stäbe macht es so unglaublich irre, dass man es nicht so ganz fassen kann. Die Natur wieder.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-22.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_09-17-28.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/09-17-29.JPG)


Nach einigen Fotos, einer kleinen Rast auf sechseckigen Sitzmöglichkeiten am Rande des Abbruchfeldes und einigen netten Gesprächen mit den anderen Besuchern (die es nicht so ganz fassen können, dass wir aus Deutschland hierher zum Postpile fahren ... äh, ja?) machen wir uns entspannt auf den Rückweg. Der kleine Trail zum Postpile ist echt einfach und kurz, einzig das Stück auf den Postpile drauf steil, aber wegen der Kürze auch keine große Herausforderung.

Zurück bei Elmo stellen wir allerdings fest, dass wir ziemlich lange gebraucht haben – man sollte so insgesamt mit einem 2–3 Stunden-Ausflug mit dem WoMo rechnen, weil man auf der engen Straße nicht ganz so schnell vorankommt. Vor allem hoch ... und es geht schon gut hoch, bis man wieder oben an den Häuschen ist!
Zudem findet man die Straße NOCH enger, weil man jetzt auf der Talseite fährt – und ich auch noch auf der Talseite sitze ... und schwitze. Hoffentlich kommt uns nix großes entgegen!!!

Wir haben Glück – und dann sogar richtig Glück, denn als wir die Kassenhäuschen passieren, haben sich vor der Einfahrt 5 Baustellen-Trucks mit allerlei schwerem Gerät gesammelt und brummeln in dem Moment los, als wir rausfahren ... Wenn die uns entgegen gekommen wären, hätte ich eine Herzattacke bekommen!!! Denn Elmo und so ein Teil wären nie und nimmer unbeschadet auf der Straße aneinander vorbei gekommen. Hossa! Viel Spaß allen anderen auf der Straße, wir sind raus!

Weiter gehts – eigentlich dachte ich, wir schaffen es noch an die Lakes, aber wir sind schon etwas spät im nicht vorhandenen Plan.
Also fahren wir durch Mammoth Lakes durch (Hach wie nett hier! Wie im Film. Ich mag hier mal Boarden ... büdde, büdde ...) zurück zur 395 und fahren Richtung Bishop.

Unendliche Weiten, begrenzt von wunderschönen Gebirsgketten rechts und auch immer mal wieder ein bisschen links ...
In Bishop heißt es erstmal einkaufen – Frau Antje weiß den Weg zum VONS, daneben auch praktischerweise ein K-MART. Also flugs Essen und Trinken gekauft und im K-MART noch Geschirrtücher, Domino (jaja, aber wenn man es nach den Regeln spielt, ist das n echt geiles Spiel!!!) und eine LED-Campingtisch-Lampe mit Kurbel zum Selbstaufladen (boah, öko, oder?), damit wir nicht immer die Headlamp umfunktionieren müssen.

Nach einer kleinen Snackpause geht es auch weiter zum nächsten Highlight: Die Alabama Hills.
Der Weg bis Lone Pine ist eher unspektakulär: Unendliche Weiten und Gebirge, ihr wisst schon.

Lone Pine selber zeigt sich als kleine Stadt im Nirgendwo. Dank Navi finden wir auch die Abzweigung Richtung Alabama Hills. Schon die Strecke bis zur Movie-Road-Abzweigung ist ne Schau. Schick windet sich die Straße an Felsformationen vorbei über die Ebene, die Sonne steht schon recht tief. Die Stimmung ist gut.
Wir fahren die Movie Road ein bisschen rein (nicht viel) – dank Bodie sind wir dieses Mal etwas unerschrockener, trotzdem: Bis hinten zu den ganzen Arches wollen wir nicht. Aber auch aus Zeitgründen, wir wollen eigentlich nicht im Dunkeln in Panamint Springs ankommen.

Also Elmo am Rand der Gravel Road auf ein breiteres Stück stellen und reinmarschiert in die Felsknubbel. Wir trapschen zum "Mini-Canyon mit Guckloch-Mountain" (nein, ich hab leider keine GPS-Daten dafür, sorry) genießen die Abendsonne, machen Fotos und "Filmen" imaginär einen Hinterhalt ... "Da kommt der einsame Held und rettet die Postkutsche samt Dame vor den wilden Indianerhorden" ... (ja, Kilschee, Klischee, yeah) und Mr. Wayne und Lucky Luke und überhaupt alle alle tauchen da problemlos vor dem inneren Auge auf.

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So, jetzt für Olli2:
Boah, is DAT schön hier!

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Wer genau hinschaut, sieht links unseren Elmo stehen. Schön in der Sonne in den Alabama Hills. Toll.

Nächstes Mal sind wir hier länger und fahren mehr rum. Ich war auch ein bisschen schlecht vorbereitet, wo man wie hinfahren muss, um wo welchen Arch zu sehen und um welche Uhrzeit da das beste Foto etc ... wir sind Erstäter ... wir dürfen auch erstmal so staunen ... ich hätt auch spontan keine Idee gehabt, wo jetzt hinzufahren wäre und ich bin eigentlich gut in Sachen Orientierung. Nur für blind rumgurken wars halt mittlerweile doch zu spät.
Wurscht! Toll da! So viel können wir sagen.

Für alle Daheimgebliebenen und Nicht-Gravel-Road-Kenner hab ich amerikanische Schotterstraßen mal auf Bild gebannt:

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Also weiter. Kurz hinter Lone Pine geht es links weg auf die 136/190 in Richtung Death Valley ...
Es stellt sich bereits auf der Fahrt bis Panamint Springs ein gewisser Respekt davor ein ... "Hoffentlich reicht die Tankfüllung" ... "Hoffentlich geht alles gut" ... "Hier ist ja echt NIX!"

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... Hinter der ersten Bergkette dann ein Viewpoint ....

Auf dem Parkplatz stehen vier merkwürdige völlig überhitzte Asien-Plastikschleuder-Sportwagen-Spider-Dinger (wir haben dank überklebtem Logo und auch sonstigen verdeckten Hinweisen nicht sehen können, was das für Kisten waren) – die Fahrer etwas ratlos davor, weil die Karren einen Sound machen, als würden sie gleich implodieren ... es stinkt mehr als gewaltig nach verbranntem Plastik. Netter Testversuch, mit so dämlichen Kutschen durchs Valley. Großer Motor, kaum Kühlung und allet viel zu eng verbaut – muss ja schief gehen. Aus einem läuft Kühlwasser (oder was auch immer) raus ... drumrum hilflose Asiaten (schon wieder!!!) ohne Ahnung und ohne Handyempfang. Ja, viel Spaß noch. Wir haben Elmo. Und das ist gut so.
Nach 20 Minuten traut sich einer weiter und die restlichen hinterher. Sie verschwinden im Abendrot und schaffen es hoffentlich noch bis Lone Pine.
Oder wo auch immer sie hinwollen.

Wir erreichen nach einigem Gegurke (rauf, runter, rüber, noch ne Hügelkette) das Panamint Springs "Resort": Ein Restaurant, eine Tankstelle mit ein bisschen was zum Einkaufen und der Campground/RV-Park. Wir genehmigen uns eine Site mit Strom und Wasser (allet aufladen und auffüllen vor dem Tal des Todes!) und haben einen grandiosen Blick auf die Bergketten und mittlerweile rosafarben glühenden Hügel. Firepit, Table, allet da, was man braucht – feini!

Unsere Campsite:

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Unsere Aussicht:

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Heute gibts lecker selbstgemachte Burger vom Grill, mjam!

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Unter der untergehenden Sonne genießen wir unser Abendmahl, diverse Bierchen und nach Eintreffen der wirklich sowas von totalen Dunkelheit den wirklich unglaublichen Sternenhimmel!!! Kinners, ich hab mein Lebtag zuvor nicht so viele Sterne gesehen! Nicht mal auf der Schwäbischen Alb, die stellenweise mit dem Bevölkerungsschnitt der amerikanischen Weiten mithalten kann. Wow.
Vor Eintreffen der totalen Genickstarre vom nach oben gucken zeugen folgende Aufnahmen von Bierlaune, totaler Dunkelheit und neuem Stativ:

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Wir träumen von Palmen ... im Tal vor dem Death Valley. Wie passend.

Jetzt aber ab ins Bett, Kinners! Wir wollen früh los, um der Hitze im Valley ein bisschen zu entgehen!
Gute Nacht!


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Menu of the Day: Elmo's Death Valley Cheeseburger vom Grill, Chopped Salad mit Honey-Mustard-Lieblingssauce und Bier
Nachtisch: Rest vom Eis und – äh, ein paar Bier (das klingt jetzt, als wären wir nur am Saufen, aber Abends nach einem Tag Fahren und Wandern läuft das einfach so gut rein, das Zeuchs ...)

Einkaufen VONS und K-MART: 150,00 Dollar
Nachtanken (die Hügelketten-Überquerungen): 80,00 Dollar
Campsite Pananmint Springs: 30,00 Dollar




Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 07.12.2012, 22:20 Uhr
Eigentlich wollten wir letztes Jahr in Panamint Springs zelten. Mein Schatz hat aber 3 Tage vorher den Schwanz eingezogen und gemeint, bei bestimmt 40 Grad in der Nacht hätte er keinen Bock dazu. Also flugs ein Zimmer in Stovepipe Wells gebucht (Panamint war ausgebucht). War bestimmt die richtige Entscheidung und den Wahnsinns-Sternenhimmel gab´s dort auch. Und nächstes Jahr machen wir da abends auch so g...le Nachtfotos! Vor allem die Liebesformel ans Death Valley ist cool! (Oder war´s an den Schatz?)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.12.2012, 10:38 Uhr
Eigentlich wollten wir letztes Jahr in Panamint Springs zelten. Mein Schatz hat aber 3 Tage vorher den Schwanz eingezogen und gemeint, bei bestimmt 40 Grad in der Nacht hätte er keinen Bock dazu. Also flugs ein Zimmer in Stovepipe Wells gebucht (Panamint war ausgebucht). War bestimmt die richtige Entscheidung und den Wahnsinns-Sternenhimmel gab´s dort auch. Und nächstes Jahr machen wir da abends auch so g...le Nachtfotos! Vor allem die Liebesformel ans Death Valley ist cool! (Oder war´s an den Schatz?)

Wir hatten mit der Hitze kein Problem – wir mussten nicht mal die Klimaanlage zur Hilfe nehmen. Es war aber auch schon recht spät und die Sonne schon fast weg.
Ich stells mir aber im Zelt auch nicht ganz so angenehm vor ...  :wink:

Die Liebesformel galt allen:
Mir, dem Death Valley, Elmo, dem ganzen Urlaub und auch ein bisschen euch hier im Forum.  8)

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 10.12.2012, 15:21 Uhr
Köstlicher Bericht  :D

Devils Postpile war bei uns im Mai noch gesperrt wegen Schnee - schade. Das hätte ich gerne gesehen...
Und Alabama Hills...das war auch für mich ein toller Spielplatz  :lol: Einfach ne klasse Ecke nur wenig abseits der Strecke.
Würd ich glatt nochmal hin um den Rest zu sehen.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.12.2012, 18:09 Uhr
Schnee am Devils Postpile stell ich mir aber echt schick vor. Bringt nur nix, wenn man die Straße nicht runterkommt ...  :wink:

So, der nächste Tag ist schon fertig geschrieben, morgen noch schnell die Bilder passend machen und dann gehts auch schon weiter.
Freut euch auf Vegas ... mehr oder weniger.  :roll:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 11.12.2012, 12:42 Uhr
Freut euch auf Vegas ... mehr oder weniger.  :roll:

Na da wird sich Anti ganz besonders freuen.  :wink:

So'n Burger würde ich mir jetzt auch machen....
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 11.12.2012, 13:57 Uhr
Freut euch auf Vegas ... mehr oder weniger.  :roll:

Na da wird sich Anti ganz besonders freuen.  :wink:



Du kennst mich schon ziemlich gut...  :D :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 11.12.2012, 14:06 Uhr
Freut euch auf Vegas ... mehr oder weniger.  :roll:
Na da wird sich Anti ganz besonders freuen.  :wink:
Du kennst mich schon ziemlich gut...  :D :wink:

Na, da wird Anti merken, dass sie mit der Vegas-Phobie nicht mehr allein ist ...  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 11.12.2012, 15:35 Uhr
Ich LIEBE diese Stadt  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 11.12.2012, 16:58 Uhr

Tag 7 – Dienstag, 18. September 2012
Strecke: Panamint Springs // Death Valley NP // Zabriskie Point // Artists Drive // Badwater Basin // Pahrump // Las Vegas
Gefahrene Meilen: 235 Meilen
Zuhause: KOA Circus Circus Las Vegas
Wetter: Wieder Sonne. Dieses Mal auch mit Hitze.


Wir sind dank etwas Aufregung ziemlich früh wach: Oh, Gott, wir fahren durchs Death Valley! Hoffentlich geht echt alles gut. Hoffentlich packt Elmo dat Ganze. Reifenplatzer, Benzin alle, Kühler defekt ... – man malt sich ja alles schon schlimmer aus, als es ist! Also Frühstück. Wir sitzen draußen auf unserem Picknicktable und genießen den Sonnenaufgang. Um uns herum ist auch schon alles auf den Beinen, offensichtlich hat man es hier eher eilig, um möglichst ohne viel Hitze durch das Tal des Todes zu kommen.
Ziemlich flott geht es auch für uns auf die Bahn – Tschüß Panamint Springs, war echt cool hier. Um 8 Uhr sind wir wieder auf der Straße.

Zuerst müssen wir durchs Panamint Valley und bekommen auch gleich einen Straßenklassiker vor Augen gehalten:

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Schnurgerade durchs Tal und auf der anderen Seite in Serpentinen hoch. Sieht echt geil aus ... ansonsten ist es ziemlich einsam hier. Es kommen uns auch kaum Autos entgegen.

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Am Visitor Center/Parkeingang rauschen wir auch erstmal gnadenlos vorbei ... Äh, huch, hätten wir da jetzt irgendwie anhalten sollen wegen Annual Pass vorzeigen und so? Wir fahren erstmal weiter. Wenn jemand was dagegen hat, wird er sich schon bemerkbar machen. Leider haben wir aber deswegen keine so schicke Broschüre wie bei allen anderen Parks gekriegt ... Mäh. So hätte ich auch wieder gewusst, dass der erste Viewpoint gestern der "Father Crowley Vista" war.
So bildet man sich später durchs Web ein bisschen fort, nä?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC00810.JPG)

Wir fahren an den Sanddunes vorbei – schick.

In Furnace Creek kann dann Männe nicht anders: Tanken. Gut, die ganzen Pässe kosten uns wirklich einiges an Sprit. Elmo ist kein Leichtgewicht und Männe mags gern sicher. Also machen wir für 40,00 Dollar noch mal ein bisserl was in den Tank rein. Bis jetzt find ichs hier auch alles andere als heiß. Wir haben kurz nach 9 Uhr und es ist richtig angenehm. Dann biegen wir links ab, um uns einen Schlenker zum Zabriskie Point zu gönnen.

Wir parken – nicht viel los, aber ein paar RVs und Mietautos haben sich schon eingefunden – und trapschen den Hügel hoch.
Wow. Ist das irre hier oben! Die Farben, die Felswellen, die verschiedenen Steine ... unten die Fläche. Toll!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC00834.JPG)

Und da auch gleich die Feststellung, dass uns nicht so klar wird, warum das Death Valley so heißt (Spaß, wir wissen um die Geschichten und Legenden).
So ein buntes, vielfältiges, bewachsenes, schickes Tal hab ich noch nie gesehen. Wir werden uns für den Rest der Strecke da durch immer denken:
"Tal des Todes ... hier blühts und kreuchts und fleuchts und grünts – wo denn bitte tot?"
Männe: " Ich dachte, das wär hier Wüste ... und viel heißer ..."
Ich: "Ja, aber .... stimmt schon. Is super hier."
Gut, wir haben auch erst 9.30 Uhr. Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran.

Wir fahren ein Stück zurück, um dann auf die Badwater Road abzubiegen.
Hier fahren wir heute durch und nehmen den Artists Drive mit. Ist leider eine Einbahnstraße in die falsche Richtung, aber wurscht.
Ich möchte bitte bunten Fels sehen! Am Anfang dann auch ein nettes Schild: Nun bis 25ft Länge. Ha! Elmo hat Grademaß, wir fahren rein!

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Was soll ich sagen? Wenn ihr dort seid: Fahrt die Runde!
Die bunten Steine sind der Wahnsinn, aber die Strecke ist DIE WUCHT! Wir hatten einen Riesenspaß, das ist wie Achterbahn!
Viele Dips und Kurven und Hügel und und und! Kennt jemand noch die alte IKEA-Werbung mit der vollbepackten Ente, die über die Hügel fährt bis ein Tunnel sie stoppt? SO ist das da. Nur ohne Tunnel.

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Und BUNT isses auch wie Sau (Artists Palette):

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Leider machen uns die Gravelroad-Zufahrten zu so manch anderen Highlights (Devils Golf Course etc.) wiederum den einen oder anderen Strich durch die Rechnung, macht aber nix. Wir finden Death Valley toll.

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Am Badwater Basin ist erfreulicherweise nicht viel los, wir sind fast alleine. Beim Spaziergang auf die Salzfläche macht sich aber so langsam die Hitze bemerkbar.
Herzlich willkommen am tiefsten Punkt der USA und dem tiefsten Punkt unserer Reise (naturlich nur rein meeresspiegeltechnisch!). Super, vor zwei Tagen auf Saas Fee Niveau, jetzt schon so tief wie noch nie. Boah, jetzt merk ich die Sonne! Faszinierend mach ich noch einige Fotos von den Salzkristallen und probiere todesmutig: Bäh, salzig.

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Wir drehen uns um, um Richtung Elmo zurückzulaufen und just in diesem Moment halten zwei dicke, fette Reisebusse und spucken hunderte Leute aus.
Wieder mal Glück gehabt, nix wie weg hier, aber schnell! Schon schallt und lärmt Ostblock-Sprach durch die Ebene und wir verdrücken uns.
Es geht noch ein ganz schön langes Stück auf der Badwater Road weiter, bis wir links in Richtung Shoshone/Pahrump abbiegen und uns über den Jubilee Pass vom Death Valley verabschieden. Schön da! Ich kann mir vorstellen, dort nochmal hinzufahren. Es gibt ja so viel mehr zu sehen, aber unsere gepflegte Durchfahrt war auch prima!

A propos Pass/Passstraße: Mal abgesehen davon, dass es uns Sprit wegfrisst, haben wir auch so langsam keinen Bock mehr auf Pass.
Es wird Zeit, das "Tal" mit Las Vegas drin zu erreichen ... wir können keine Bergketten mehr sehen ... Kurz vor Pahrump dann der Sprung über die Bundesstaatsgrenze: Hallo Nevada! Und: Mein Gott ist Pahrump HÄSSLICH! Ich greife mal kurz vor und sage schon hier, dass Parumph die hässlichste Stadt unserer ganzen Reise sein wird. Hier würde ich nicht mal freiwillig begraben sein.

Und dahinter geht erstmal wieder über ne Bergkette drüber ... unsere Geduld wird arg strapaziert.
Doch dann mitten im Nichts türmt sich die Skyline von Vegas hoch.

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Das Mitten im Nichts hat sich Männe übrigens nichtsiger und weniger grün vorgestellt, so von wegen "Vegas – Stadt in der Wüste".
Ich auch. Von wegen Wüste ... ist doch total grün hier.

Während wir auf Vegas zufahren sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir das wirklich wollen: Immer mehr Verkehr, immer breitere Straßen, Häuser, Zivilisation.
Nicht, dass wir bisher die ganze Zeit durch die totale Einsamkeit gefahren wären, aber auf einmal kommt uns alles so ... stressig ... vor. Über den Freeway geht es ziemlich zügig in Richtung Strip und dann sehen wir auch schon das überdimensionale KOA Campground Schild und fahren ab.

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Na, DAS ist doch mal ein reizendes Fleckchen Erde – nicht.
Kurz zuckt es in allen Gliedern ... lass uns gleich weiterfahren ... das ist hier nich so dolle, aber dann:
Ne, das muss jetzt, weil wenn man schon mal da ist und so.

Eine Nacht wird schon gehen. Für einen unglaublichen Wucherpreis nehmen wir uns eine Patio-Site mit Rasen, Baum und Sitzgruppe. Wenn schon, denn schon und wir sind ziemlch froh drum, denn der KOA ist eine RV-Park-klassische Asphaltfläche in der Hitze des Tages. Dank dem Baum können wir halbwegs entspannt draußen sitzen und starren auf den Stratosphere Tower. Sehr unwirklich nach all den Tagen Natur und Kleinstadt-Feeling.
Wir chillen ein bisschen auf unserem Grünstreifen, schreiben Tagebuch und quasseln.

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(die deutschfarbene Kiste im Hintergrund ist ein Stromverteilerkasten ... es gab auch Schweden und Spanien und Italien und so ...)

Man merkt schon: Wir und Vegas ... das wird nicht einfach. Mal gucken, ob ein gutes Steak es richten kann.
Um 19 Uhr machen wir uns halbwegs geschniegelt und gebügelt auf den Weg zum Golden Steer Steak House.
Ein Freund von uns hat gesagt, wenn wir in Vegas da nicht essen gehen, redet er nimmer mit uns. O-kay.

Praktischerweise sagt Frau Antje im Fußgängermodus, dass es nur 800 m zu laufen sind. Ha wa, dann machen wir das doch und laufen HINTEN aus dem RV-Park raus.
Das kann ich vor allem im Nachhinein wirklich NIEMANDEM empfehlen. Uns wars kurz auch nicht mehr so wohl. Ziemlich finster, Autoscheibenputzer der schmuddeligen Art an der Kreuzung, unter der West Sahara Ave. untendurch, noch finsterer ... ich krieg leichte Beklemmungen und wir gehen so schnell wie möglich Richtung Ziel. Äh, ja, SUPER Tipp mit dem Laden, echt. Die Ladenzeile, in dem das Golden Steer steckt, hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Aber:
Ne, das muss jetzt, weil wenn man schon mal da ist und so.

Innen wird unser Mut dann mehr als belohnt. Das Golden Steer gibt es seit 1957 und ich glaube, viel ist aus der guten alten Vegaszeit nicht übriggeblieben.
Das Golden Steer ist so ein Überbleibsel der guten alten Zeit: Eine freundliche Dame führt uns zu unserer Booth (Rondell mit Tisch und Couch/Bank), der Oberkellner schäkert nett mit uns, den Vorspeisen-Cesars-Salad bereiten zwei Kellner vor unserer Nase zu (Boah, wat lecker!), die Steaks und Beilagen schmecken wie aus dem Himmel und über allem schwebt die grundgemütliche Old-School-Vegas-Atmo! Wir sitzen ein bisschen verzaubert da und wollen eigentlich nicht mehr weg. Wir sind ein bisschen versöhnt. Und vollgefressen. Unmöglich, die Portionen zu schaffen!
Falls mal jemand da hin kommt: EINE Beilage pro Person reicht völlig. KEINE ist am besten. Und: Achtung! Das ist kein Schickimickihipstercoolicooli-Steak-Restaurant!
Es ist ein Steakrestaurant wie es sein sollte: Oldschool! Dunkle Vertäfelung mit massig Bildern (Mr. Wayne und Co.), alte Polsterbestuhlung und Karostepp-Couches und Rüschchenlampen und Co. – und es tut nicht oldschool, es ist es. Durch und durch.

"It is your first time in Vegas? Where do you wanna go next?" "Oh, we take a little walk ..." "What???..."
OK, die Empfangsdame ist entsetzt! Äh? Wir erklären ihr, dass wir runter zum Strip laufen wollen, dann den Bus in Richtung Bellagio und da dann rumgucken wollen.
Sie geht mit uns vor die Tür: "Show me exactly WHERE you gonna go!" Wir zeigen nach links runter. "OK, that is ok, but (!) do not go this way! I will never see you again!"
Beruhigend. Sie zeigt in die Richtung, aus der wir vorher gekommen sind ... Wunderbar. We love Vegas. Eine Straße ist alles, der Rest ist des Teufels. Su-per.

Also machen wir uns nach einem Espresso auf in Richtung Strip. Es gibt lediglich zwei Dinge zu erledigen: Bellagio und Freemont Street/Experience.
Denn: Ne, das muss jetzt, weil wenn man schon mal da ist und so.

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Also ab zur Bushaltestelle des "Deuce". Der fährt 24 Stunden den Strip rauf und runter und man zahlt 7 Dollar für 24 Stunden. Passt.
Wir steigen nach etwas Fahrt am Bellagio aus. Ha wa! Dass ich hier mal stehe ... LEGEN-DÄR!

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Wir warten die laufende Wasserfontänenshow ab und sichern uns schräg links ein schönes Plätzchen. Die Musik dudelt, hier kann man es aushalten. Blick auf Männe: Für ihn scheint es auch zu gehen. Der mag nämlich keine Menschenmassen und -aufläufe, da wird der ziemlich unausstehlich. Aber hier passts und ich glaube, den meisten ist die Show zu oldschool. Da haben wir es wieder. Wir stehn sogar SO auf oldschool, dass wir nach der ersten Show "Hey, Big Spender" uns noch zwei weitere Show reinziehen: "Pink Panther" mit pinkem Nebel und ein Wahnsinns-Klassik-Gedöns, bei dem die Fontänen noch richtig knallen (ne, ich hab vergessen, im Web nach dem Stück zu schauen, jetzt stehen die ganzen Weihnachtsdinger drin). Ich hätt da jetzt mit ein bisschen Bier inner Hand und nem Klappstuhl auch den Rest des Abends verbringen können! Was eine Schau. Nur die Ente, die zwischen zwei Shows den See kreuzte, tat mir ziemlich leid. Kein einfaches Gewässer ...

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Wir laufen über einen Teil des Cesars Palace über den Strip am Flamingo vorbei und an die Bushaltestelle dort.

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Das ist echt nicht weit und auf diesem kurzen Stück wird uns klar: morgen sind wir weg. Das ist zwar bombastisch und bunt und all das, aber irgendwie auch so unglaublich schrecklich. Die Leute ... da ist auch alles dabei. Von den pseudo-schicken Junggesellenabschieden über unsäglich hässlichen Nutten bis zu den Otto-Normalos in Schlappen und den völlig weggetretenen Kleber-Schnüfflern ... Puh, ich mag wieder Bäume und Bären und National-Park-Ranger um mich haben!

Wir fahren trotzdem zur Freemont Street, denn:
Ne, das muss jetzt, weil wenn man schon mal da ist und so. Ich will die alten Vegas-Signs sehen und Männe das nicht so kleine, aber feine LED-Deckchen.
Und raus und ums Eck und D.U.M.E.I.N.E.G.Ü.T.E. ... Es läuft direkt eine Show "Break On Through" von den Doors. Na, schade, dass ich meinen LSD-Trip vergessen hab. Was ein Lärm.

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Dazu noch so komische Seildinger, an denen man sich unterhalb der Decke runterbrausen lassen konnte. Also wie früher aufm Waldspielplatz, nur in laut. Nachdem wir ziemlich lange an die Deck gestarrt hatten, sind wir ein bisschen die Freemont East runtergelaufen ... jahaaaah, so in etwas dachte ich mir Vegas! Also mit den alten Leuchtreklamen und den kleinen Bars und so.

MEIN VEGAS:

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01006.JPG)

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Wir fahren mit dem Deuce wieder zurück (eine ziemlich dämlich Gurkerei da raus, übringens! Aber wers mit dem Strip-Bombast nicht so hat, dem sei die Freemont Ecke sehr empfohlen! Nur nicht hinlaufen, dazwischen sieht es ziemlich duster aus ...), stiegen am Circus Circus aus und ...

Tja, wo zur Hölle gehts zum KOA?

Ernsthaft: Da wir ja vorher hinter raus sind, hatten wir keinen Plan wie man vom Strip zum Campingplatz zurück kommt. Ziemlich ratlos standen wir vor dem CC.
Rechts gings zwar ne Gasse hinter, aber die war ziemlich mehr als duster und sah eher nach Zuliefergasse aus. Ne, nä? Wir trauten uns nicht. Nicht nach der Ansage von Frau Golden Steer vorhin.
So. Wir wollen HEIM! Also zu ELMO. Mutig stapfe ich in den CC, ignoriere den Höllen-Casino-Lärm und trapsche rechts in den Gift Shop. Leider rafft die kleine Mexikanerin überhaupt nicht, was ich von ihr will. Dass ihr Arbeitgeber einen RV-Park betreut, scheint ihr neu ... Su-per.
Männe wird pampig ... müde, zu viele Menschen, Lärm und nicht wissen wohin – nix gut für Männe.

So ein Scheiß. Wir stehen am Strip und finden nicht nach Hause. Jetzt kann ich auch drüber lachen, aber da?
Ein Plan muss her – Taxi! Aber die Taxis starten nur an den Hotels und wir brauchen erstmal noch einen ATM, weil Bargeld alle. So fast zumindest.

Wie finde ich zurück zum KOA in 15 Schritten:
1. Nimm den Bus zur nächsten Mall. Wenn es ATMs irgendwo sicher gibt, dann da.
2. Stell fest, dass die Fashion Mall um 2.00 Uhr natürlich nicht mehr offen ist. Wie bitte? Sind wir in Kleinwinternheim? Das ist doch Vegas hier, oder?
3. Nein, New York ist die Stadt, die niemals schläft.
4. Freu dich über einen Außen-ATM an der Mall.
5. Zieh Geld, freu dich und begib dich ins nächstgelegene Hotel.
6. Lauf völlig schockiert, genervt, verwirrt und müde durch die Treasure Island Gambling Area.
7. Verstehe die Welt nicht mehr – wie kann man bei dem Lärm spielen?
8. Los, Tigger, such den Ausgang! Los, such!
9. Lauf zwischen den Dekoschiffchen raus an den Strip und um die Ecke zum Hoteleingang.
10. Stell dich in die Taxischlange.
11. Nimm ein Taxi und gib dem Fahrer die Adresse durch.
12. Fahre für 6,50 Dollar zum Campingplatz und lass dich fast bis zum RV fahren.
13. Nimm ein Bier aus dem Kühlschrank, setz dich auf den Grünstreifen, rauch ein Kippchen und
14. fahr nie, nie wieder mit dem Elmo nach Vegas.
15. Und mit Männe schon gar nicht.

Ziemlich platt machen wir uns ins Bettchen. Und morgen nix wie weg hier. Also fast.

Eine Sache in Vegas hab ich noch aufm Schirm ...

Dinner-of-the-Day: Cesar's Salad, New York Strip, Sauteed Mushrooms & Whipped Potatoes (DER HAMMER!)
(Männe hatte ein Prime Rib Lil Cut mit Spinat und Reis)


Campsite (Patio Version): 70,00 Dollar
Tanken: 40,00 Dollar
Golden Steer Steak House: 185,00 Dollar (Sic! Aber jeden Cent wert!)
The Deuce: 7,00 Dollar
Taxi: 6,50 Dollar
Die spinnen in Vegas: un-be-zahl-bar.


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Edeltapir am 11.12.2012, 17:44 Uhr
Muss ich mich jetzt doch als Mitleser zu erkennen geben. Zwei Gründe:
Der Reisebericht liest sich so klasse dass er für nächsten Sommer den Ausschlag in Richtung RV gegeben hat :-)
Zweitens hatten wir ähnlich gemischte Gefühle bei unserem ersten Besuch in Las Vegas letztes Jahr. Die Grenze zwischen vorsichtig fasziniert und leicht entsetzt wurde da ein ums andere Mal überschritten. Nächstes Jahr gehts zwar wieder nach Vegas, aber Ankunft Sonntag Abend und Uebernahme RV Montag früh.

Viele Grüsse,
der Edeltapir
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 11.12.2012, 20:45 Uhr
Jaja... Vegas...
Uns hat es beim ersten Besuch völlig geflasht... Klar, wir waren vorher nur in LA und am Grand Canyon und das nicht mit einem Elmo sondern einem SUV... Als wir zum Einchecken ins Hard Rock Hotel liefen, lief gerade "Hungry Like the Wolf" Von Duran Duran... und ja... wir waren hungrig!
Für uns waren damals vier Tage viel zu kurz.
Mittlerweile bewegen wir uns in Vegas ziwschen sieben und 11 Tagen am Stück und haben immer noch nicht genug...  :wink:
Und das obwohl auch ich mit Menschenmassen nicht wirklich klar komme.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 11.12.2012, 23:06 Uhr
Vegas? Das war so:

20. Juni 2011. 2. Tag in den USA. Früh morgens aus dem Super 8 in Yucca Valley ausgecheckt. Jetlag machte es möglich, dass wir schon um 7 Im Joshua Tree NP waren. 11:00 Ganz schön heiß hier. Machen wir uns auf den Weg nach Vegas. Aber wir haben Zeit. Also nicht direkt gefahren.

Verfahren. Tank fast leer. Keine Tanke. Endlich Tanke. Teuer ohne Ende. Kreditkarte geht erst nicht. Weiter gefahren. Wollten noch zum Hoover Damm. Doch zu spät. Preiswertere Tanke unterwegs. "Ihre Kreditkarte ist ungültig. Wurde heute gesperrt" Hä? Andere Karte genommen. Endlich Vegas.

Total genervt. Handy-Navi führt uns im Kreis. Nerv! Nach Schildern gefahren. Planet Hollywood gefunden, parken lassen. Klasse! Das war ja einfach! Check in. Nö! Erst mal eine halbe Stunde warten. Laaaange Schlangen. Ich habe Hunger. Der Pizza Hut mittags war echt sch... Endlich im Zimmer. Geiles Teil, aber der gebuchte Strip View war ein Witz.

Schnell schon mal ein paar T-Shirts waschen. Wie? Mist, 4 nasse Shirts und der Abfluss ist defekt. Grrrrrr! Egal. Jetzt erst mal essen. Warteschlange am Buffet - mindestens eine halbe Stunde. Nö. Hunger! Jetzt! Raus auf den Strip.

Boah! Heiß! Irre viele Leute! Ständiges Angequatsche. Hunger! Überall brechend voll! Gegenüber Bellagio. Nervt nur. Gehen wir ein Stück. Nervt auch. Voll! Kann man hier bitte irgendwo was essen? Ja, aber irre Wartezeiten! Nö. Hunger jetzt! 2 Stunden später auf dem Zimmer: Unseren Hunger stillt eine Cola aus dem Automaten. Naja, eigentlich nicht.

Schnell noch die Bank angerufen wegen unserer Kreditkarte. Hä? "Sie rufen außerhalb unserer Bankzeiten an" Platz!  :koch:

Komisch, geschlafen haben wir trotzdem erstaunlich gut. Morgens um 6 haben wir ausgecheckt und wollten was essen. Aber nicht doch in Vegas! Hier schläft alles. Um 7 Uhr in Boulder City im Mel´s Diner bekommt Heiko einen frischen Cheesburger und Anti Pancakes. Geil, jetzt ist Urlaub!

Vegas sollte nächstes Jahr eine zweite Chance bekommen. Start und Zielflughafen ist Las Vegas. Dann wurde geplant und geplant. Aus drei Nächten Vegas wird nun Ankunft 28.8. 18:45 Vegas. Mietwagenübernahme, Einkaufen, Übernachtung im Excalibur. Der Jetlag wird uns am nächsten Morgen sicher schon um 6 auf die Piste bringen. Frühstück bei Mel in Boulder City ist schon eingeplant. Das war´s mit Vegas bis zum 11.9. Abflug 21:45. Wo sind wir den Abend zuvor? Im Death Valley beim Sternegucken. Schön ruhig...  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 12.12.2012, 08:31 Uhr
@Edeltapir: Wahnsinn - das freut mich sehr! Ne, wirklich! Wenn es um Natur, Nationalparks und Freiheit geht, ist meiner Meinung nach ein Wohnmobil unschlagbar. Städte, manche Gravelroads oder gaaaaaanz enge Straßen sind natürlich mit nem RV nicht so toll.
Mein Tipp: Mit nem 25ft-RV kann man nix falsch machen – groß genug und 98% aller Campgrounds und engen Straßen lassen dich noch durch.
Mit ner größeren Kiste ist man schnell außen vor, das Schild "Max. 25 ft." haben wir recht oft gesehen.

@Honk und Anti: Ja, wir müssen auch noch mal nach Vegas. Zum einen liegts halt zu günstig, um den hinteren Westen (Arches, Canyonlands, ...) und den Süden (restl. Arizona, New Mexiko ...) abzugrasen, was auf unserer nächsten Tour der Fall sein wird, und ich muss noch mal wegen dem Neon Museum hin. Wir im nächsten Tagesbericht beschrieben, waren die noch am Umbauen, als wir da waren. Leider.

Ich gebe der Stadt also in jedem Fall noch ca. 3 Tage, um mich versöhnlich zu stimmen. Es ist ja auch nicht alles "scheiße und schlecht" ... nur war es einfach zu viel. Ich glaube, beim zweiten Mal, wenn man weiß, was einen erwartet, isses bestimmt nur noch halb so wild.  :wink:
Uns hats halt überrollt ... aber Las Vegas hat immerhin dafür gesorgt, dass wir LA super lässig genommen haben ...  :lol:

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 12.12.2012, 10:47 Uhr
Das ist für Las Vegas Ersttäter normal. Ging uns genauso im April. Aber am Ende der Rundreise haben wir uns wieder drauf gefreut.
Und nachdem ich jetzt im Herbst nochmal ein paar Tage da war muss ich sagen man gewöhnt sich dran. Es gibt ja auch um Las Vegas rum viele nette Ecken zum abschalten von der Hektik.
Aber die Atmosphäre abends /nachts ist wirklich unschlagbar. Und am frühen morgen in Ruhe über den Strip zu schlendern und draussen zu frühstücken hat durchaus Charme.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Juergen703 am 13.12.2012, 19:51 Uhr
Hallo Tigger,

ja, Vegas man mag es oder nicht. Mir persönlich gefällt es sehr gut. Meiner besseren Hälfte nicht so ganz.

Wenn man schon in Vegas ist sollte man auch mal eine Show besuchen. Diese sind einmalig.

Wir waren während unseren 5 Aufenthalten auch erst in 2 Shows. In der alten Celine Dion Show und in Le Reve.

Allerdings LV wäre mir im Womo zu heiß. Da bevorzuge ich doch schon ein Hotelzimmer. :D

Wir sind auch kurz vorm buchen. Allerdings Kanada.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 14.12.2012, 10:36 Uhr
Da wir nächstes Mal vermutlich in LV starten werden, wirds wohl dann auch ein Hotel.
Das ist halt mit dem WoMo doert wie in den anderen Städten: dafür sind die Dinger nicht gemacht.  :wink:

Ja, wir waren ja weder in ner Show, noch in einem Hotel drin. Muss man sich mal vorstellen ...  :oops:
Aber dafür war ja im Grunde auch keine Zeit.

@all: Ich bastele am nächsten Beitrag und hoffe, dass es am Wochenende wieder frisch was zu lesen gibt.

Es geht um Leuchtreklame, Elmos Dach, viele rote Steine im Feuertal und die Welle vor lauten Steinen nicht sehen ...  :oops:
... und den schönsten Campground des ganzen Urlaubs.  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 15.12.2012, 22:35 Uhr

Hallo Tigger,


jetzt habe ich alles nachgelesen, ich war ziemlich im Rückstand und habe mich, wie schon zuvor, halbtot gelacht! :lachroll: :lachroll: :lachroll: Dein Schreibstil ist und bleibt einfach köstlich! :lachroll:

Eine Frage zu Tag 6: Dort hast du 2 Thumbnail-Fotos drinnen, ist aber nicht Absicht, oder? Wenn nein, schicke mir bitte die URLs der normal großen Fotos per PN und ich ändere das dann um, ok?


LG, Angie
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 16.12.2012, 18:30 Uhr
Ich möchte ja schon nochmal nach Vegas. Ich würde es aber als Startpunkt nehmen, damit ich mich danach in der Natur erholen kann...
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.01.2013, 16:06 Uhr
Jau.
Ich schäm mich schon, aber ett hilft nix:
Ich bin echt in eine Art Weihnachts-Jahresendzeit-Stress gerutscht, der seinesgleichen erst suchen muss. Deswegen:

Erst mal FROHES NEUES JAHR!
  :oops:
Ich hoffe, ihr seid gut rübergekommen, die Pläne für 2013 liegen auf dem Tisch und ich wünsch euch für alles Glück und gutes Gelingen!!!

Wenigstens hab ich euch hier in Vegas hängen lassen, da war wenigstens ordentlich Silverster-Sause (wers nicht glaubt: hier gibts irgendwo einen tollen Silvester-Las-Vegas-Reisebericht, den ich allen ans Herz lege ...  :oops:) ... ABER: wir bleiben jetzt nicht mehr lang und damit es euch nicht langweilig wird, ein paar kleine Schmankerl aus:




WoMo – Was isn des und wie gehtn des?
TEIL 2

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01123.JPG)

Dinge, die passieren können und was man am besten dagegen tut.
Also bei uns am Elmo. Vielleicht passierts auch bei anderen WoMos, vielleicht auch nicht.
Aber behauptet nachher nicht, euch hätte keiner gewarnt ;-)

An und für sich ist so ein Elmo bzw. Wohnmobil jeglicher Klasse, Größe und Verleiher eine recht überschaubare Sache.
Manchmal steckt der Teufel aber im Detail, bzw. gibts einfach Sachen, die nicht ganz so rund laufen wie man meint.
Oder man vergisst was ... oder muss einfach Dinge anders tun als im Motel/Hotel/Daheim/Bei Muddi.


1) Morgens muggelich warm duschen.
So ein Wohnmobil bietet ja jeglichen Komfort. Zum Beispiel morgens mitten in der Natur warm duschen. Daheim. Ganz entspannt. Ohne mit dem Handtuch übern Campgound zu trapschen. Und von Bären gefressen werden. Doch der WoMo-Gott hat eine kleine Hürde eingebaut: den Wasserboiler.
Der ist natürlich nicht immer randvoll mit warmem Wasser, sondern man muss schon so 15-20 Minuten VOR dem Duschen aus dem muggelich warmen Bett raus, über den kalten WoMo-Boden tippeln und vorne am Steuerpult den Boiler anwerfen. Wenns "Klick – FAUCH!" macht, ist auch noch Gas da, der Wind nicht zu heftig und die Zündflamme stark genug. Dann kann man sich noch mal gemütlich einmummeln und wegdösen.
Das gilt übrigens nicht nur für muggelich warm duschen, sondern auch fettentfernend heiß spülen. So by the way.

> Und was lehrt uns das?
Manchmal muss es kurz kalt sein, damit es nachher warm ist.


2) Morgens muggelich warm Heizung an!
Am Bryce Canyon war es dann so weit – nach 12 Tagen komplett ohne Heizung wegen Topp-Wetter war es morgens so knackich kalt, dass wir die Heizung anwerfen mussten. Schön mal den Hebel am Termostat neben dem Waschbecken umgelegt. Klick. Nix. Klick zurück und noch mal vor. Nix. Nüschte. Buhuuuuh, kaaaaalt! Das gibbet doch nich ... noch mal böse dat Termostat angestarrt – Klick. Nix. Männe schaut ins dicke Bordbuch: Heizung. Ja, wenn die nich oft benutzt wird, sammelt sich fies Staub im Termostat – am besten den Hebel mehrmals vor und zurück rütteln, dann gehts. Stand da original so drin. Ging dann auch original so zu reparieren.
Klick-klack-klick-klack-klick-klack-Wusch – Heizung lief. Super.

> Und was lehrt uns das?
Handbuch ist prima, auch wenn man damit nen Puma – Pardon! Mountain Lion! – erschlagen kann.


3) Nivellierböcke schlau unterlegen.
Vom Nivellieren hatten wir es ja schon, ne? Man fährt auf seinen Mehr-oder-weniger-Wunsch-Platz drauf und stellt schnell fest, dass das Stückchen Erde ebener aussah als es ist. Die Luftblase in der Libelle im Kühlschrank hängt fies in einer der Ecken. Muss aber mittig. So wie beim Bilder aufhängen.
Der Wo-Mo-Gott (aka El Monte Vermieter-Mensch) gab uns am 1. Tag direkt Nivellierböcke. Zwei Stück. Aus Hartplastik.
Nun ist es ja gerne mal so, dass in den Nationalparks dieses unendlich weiten Landes gerne mal Steine rumliegen. Ich rede hier nicht von den großen roten bunten, zu denen man mühsam hinwandert, sondern die kleinen unspektakulären auf der Campsite. Die sollten besser nicht einzeln unter dem Bock liegen, denn:
"Knirsch ... knack ... brösel." Ja, da war dann auch eine Ecke weniger dran am Plastikbock.
Also immer schön putzen unter der Bockfläche vor dem Drauffahren.

> Und was lehrt uns das?
Wer jetzt bei El Monte mit einem angebröseltem Nivellierbock in Rostrot rumfährt und einen markanten Riss in der Mikrowellentür hat, ist mit ELMO unterwegs! Viel Spaß dabei. Und grüßt schön! Wir vermissen ihn.

Und GANZ schlau unterlegen für Profis:
So ein Elmo hat hinten Doppelschlappen. Also Zwillingsbereifung. Wenn nun der Plastikbock so schmal geschnitten ist, dass da nur ein Reifen Platz drauf hat und man aber HINTEN nivellieren will, geht auch folgendes (Hier sind dann die Steinchen von Vorteil!!!) ... Man nimmt sich einen passend hohen Stein flacheren Ausmaßes mit nicht allzu scharfen Kanten, legt diesen innen neben den Bock und fährt mit dem Hinterteil auf Bock UND Stein nebendran. Schon levelt es sich leichter, der äußere Reifen wird nicht ganz so belastet/gequetscht. Für 1-2 Tage macht der Stein dem Reifen nüschte.


4) "Tow Haul"?
Merkwürdig. Das stand doch die letzten vier Tage nicht im Armaturenbrettdisplay ("Display" ist auch zu neumodisch, wir hatten eigentlich keins, nur Warnleuchten, Tacho, Drehzahlmesser, Tankuhr, Kühleranzeige, Meilenzähler, fertig. Nix Restmeilen bis Tank leer, Gradanzeige oder so Schnigges ...). Jau, was wollen uns die beiden Worte sagen? Tow, also ziehen. Haul ... shitty shit. Keine Ahnung ... Scheiße, wieso steht das da jetzt? Und was ist der Unterschied zu vorher? Is was kaputt? Oder nicht? Oder wie? Im Handbuch kein Wort davon. Ja, ne, is klar. Hmpfh. Haul ... irgendwie kommt mir des ... Frag doch mal unsere netten Aminachbarn da drüben.
"Ja, die meinen, den Knopp muss man drücken, wenn man noch was anhängen will, dann schaltet er nich so schnell runter ..." 
"U-HAUL!!! Au, Mann! Jetzt weiß ich wieder ... Aber welchen Knopp haste denn da bitte wann gedrückt?"
Nach etwas Forschen im Cockpit dann die Feststellung, dass er wohl beim Einparken an den Knopp oben auf dem Scheibenwischerhebel gekommen sein muss.
Wissen mach AH! Darauf einen Dujar... Budweiser.

> Und was lehrt uns das?
Einfach fragen. Einfach Menschen mit Ahnung fragen. Dafür brauchts auch kein Handbuch.


5) Wasserdruck -+0
So ein Full Hook Up bietet jeglichen Komfort: Wasseranschluss, Stromanschluss und gerne auch Abwasseranschluss. Das klingt nach einer sauberen Sache.
Doch speziell mit dem Wasseranschluss gab es zumindest bei uns ein Problem (und bei 2 anderen unterwegs getroffenen RVlern auch, deswegen hier eine einfache Lösung!) ...  Direkt bei der ersten Gelegenheit klemmten wir unseren Wasserschlauch an den City Water Anschluss am Elmo und an den Hahn am Hook Up. Wasserpumpe aus (brauchts ja nicht, weil Wasser kommt nich ausm Tank) und Wasser marsch ... aber mal so gar nicht. Also nur, wenn man gerne unter einem Rinnsal duscht. NULL Druck drauf. Hmmmmmmh ... Schlauch andersrum angeschlossen ... Auch nicht besser. Gut, da ist ja ein Druckminderer drauf, weil der Wasserdruck nicht ZU groß sein darf, damit im Elmo nix kaputt geht, aber SO WENIG??? Erschien uns in Anbetracht des "rauschenden Infernos" durch die Wasserpumpe aus dem Tank irgendwie ... merkwürdig. Druckminderer abschrauben war uns dann nicht geheuer ... nachher platzt ein Schlauch im Elmo und wir sind am A....! Also haben wir einfach nicht angeschlossen, sondern immer den Wassertank vollgemacht. Ging auch. Ist zwar nicht so "sexy", wenn man an einem Hook Up steht, aber dieses sanfte Tröpfeln ging gar nicht.

> Und was lehrt uns das?
So richtig Full Hook Up braucht keine Sau. Zumindest nicht jeden Abend. Strom brauchts nur alle paar Tage für den Kamera-Akku, Wasser auffüllen geht überall, wo ein Wasserhahn ist (FRAGEN! Auch ob das TRINKWASSER ist!!!) und fürs Dumpen gibts die Dumping-Stations (meist mit Trink- und Brauchwasser). Also macht euch keine Sorgen, wenns mal nicht mit einem Anschluss klappt ...


So. Das mal für Zwischendurch!
Se näxt day is now really in se mäking ... Snowtigger is hurrying up a bit!  8)



Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 03.01.2013, 13:21 Uhr
Jetzt weiss isch was mir hier gefehlt hat die letzten Tage  :grins:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 03.01.2013, 13:51 Uhr
Wunderbar! :-)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.01.2013, 14:33 Uhr
Danke, danke für die Komplimente ...  :oops:

Freut mich, dass ein paar wieder mit weiterfahren.
Ich hab auch schon den nächsten Tag parat, allerdings komme ich gerade nicht in die Fotogalerie, die Seite lädt nicht hoch.  :(
Ich probiers immer wieder, geht aber nüscht. Muss man da jemandem bescheid geben?

EDIT: ES HAT GEKLAPPT! ...
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.01.2013, 15:05 Uhr
Tag 8 – Mittwoch, 19. September 2012
Strecke: Las Vegas // Neon Boneyard // Valley of Fire State Park // Mouse's Tank // Fast eine Fire Wave
Gefahrene Meilen: 55 Meilen
Zuhause: Atlatl Rock Campground
Wetter: Sonne. Sonne. Sonne. Heiß. Fire ... Richtig: Valley of FIRE!


Ich hatte ja damit gerechnet, ziemlich beschissen zu schlafen. Las Vegas: laut. heiß. bäh.
Ging aber ganz gut soweit und dank des Baumes stand Elmo auch von morgens an schön schattig.
Aber eigentlich ja wurscht, weil: Wir sind ja gleich weg.  8)

Nach einer sehr angenehmen Dusche im wirklich gut gepflegten Duschhäuschen nebenan gibt's noch fein Frühstück auf unserem Patio-Mini-Rasenstück mit Blick auf den Stratosphere Tower. Ach, ... Vegas. Wat bist du ... eigentlich?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01075.JPG)

Nach spülen, zusammenräumen, fahrbereit machen und umme Ecke tanken (unser billigstes Tanken im ganzen Urlaub: 3,69 Dollar) hatte ich noch eine Sache auf dem Schirm ...
Als Fingerfarbenmaler-Pixelschieber (aka Diplom Designerin) hat man ja eine gewisse Affinität zu GROSSEN BUCHSTABEN. In bunt. Und wenn die noch angeratzt oldschool cool aussehen, fangen wir Designer an zu sabbern. Deswegen müssen wir vor Verlassen der Stadt beim Neon Boneyard/Neon Museum vorbei.
Bereits Wochen vorher hatte ich täglich mit Spannung die Umbauarbeiten und deren Fertigstellung beäugt, mit dem Problem, dass sie leider bis zu diesem Tag nicht damit fertig wurden und es deswegen auch keine Führungen durch den Boneyard geben würde. Aber getreu unserem Vegas-Motto "Ne, das muss jetzt, weil wenn man schon mal da ist und so" fahren wir trotzdem vorbei. Vielleicht muss ich ja nur mit meinen Tiggeräuglein lieb guggen und dann lassen die mich trotzdem und so ... kennt ihr den gestiefelten Kater aus Shreck? SO kann ich guggen, wenn ich wat will:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/Puss-In-Boots-Shrek-4971261-300x231.jpg)

Nach ein bisschen merkwürdigem Gekurve durch die Peripherie von Vegas (keine Ahnung, was Frau Antje da wollte, aber der Weg war witzig) ging's um die Ecke und da steht die schöne Eingangsmuschel vom Motel La Concha in frischem Weiß! Boah! ... Dann ist aber mit Boah! auch schon Schluss: Allet mit Bauzäunen abgesperrt und kein Schwein da ... wir rollen vorbei und Männe biegt rechts ab auf einen ziemlich großen Parkplatz – O-Ton Männe: "Der größte Parkplatz, den ich je gesehen habe!" Ne, echt, der war schon super riesig. Und super leer. Weiter hinten stand nur ein Stadt-Aufräum-Pick-up, der Typ macht Mittag. Hawa ... und jetzt? Ins Museum kommt man wohl kaum, da helfen auch keine Katzenblicke. Da zeigt Männe auf die Mauer rechts ... hinter der eine ganze Menge Signs rausgucken ... BOAH!

"Aber wie soll ich denn da tolle Fotos machen??? Die Mauer ist doch viiieeeel zu hoch ..." jammert das kleine Tiggerlein.
"Aber Tiggerlein, der ELMO ist doch groß, steig ihm doch einfach aufs Dach!" sagt dat Männe und zeigt auf die Leiter.
*schluck*

Dazu muss man vielleicht erwähnen, dass seit März das Tigger-Höhenangst-Entwöhnungsprogramm in Form von Bouldern (Klettern ohne Seil bis 3 m) läuft. Mehr oder weniger erfolgreich. Also ... ICH. Aufs Dach. Vom Elmo. Haha ... also gut. Schlappen aus. Kamera umgeschnallt und hoch.  :lol:

Und dann:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01089.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01085.JPG)


Hurra! Zwar nicht so wie gedacht, aber hey, geile Sache!
Denn das, was wir da sehen, ist der Boneyard vom Boneyard. Hier lagern die Signs, die darauf warten, in die Ausstellung oder sonstwo hin zu kommen.
Tigger glücklich. Hauptsache ALTE GROSSE ABGERATZTE BUCHSTABEN. Also am knipsen ... und knipsen ... und knipsen ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01082.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01086.JPG)


Währenddessen spielt sich unten folgende Szene ab:
Ein dumpfes Motoren-Blubbern nähert sich (Männe kann dat Geräusch super nachmachen, ich nich).
Der Stadt-Aufräum-Dienst fährt neben uns ...
Auha.
"Hey, if you wanna see the signs easier you have to go there and buy tickets. It's cool there, I've been working there for some years."
Männe erklärt dem Mann, dass die grade renovieren und wir nur mal kurz gucken wollen, weil wir nur noch heute hier sind und so.
"Ah, alright, have fun!"
Das dumpfe V8-Blubbern entfernt sich wieder, der Typ parkt wieder hinten unterm Baum und macht weiter Pause.
Ist ja nett! Nur zu uns gefahren, um uns das zu sagen. Toll!
....
Ein dumpfes Motoren-Blubbern nähert sich wieder (Männe kann dat Geräusch immer noch super nachmachen, ich nich).
Eine schwarze Motorhaube schiebt sich an uns ran, eine weiße Tür ... "TO PROTECT & SERVE".
Auha. Scheiße.
"Hey, do you have a problem? Can I help you?"
Männe erklärt dem Polizist freundlich, dass das Museum zu hat, wir nur noch heute hier sind und seine Frau leider unbedingt Fotos von den alten Signs machen will.
"Ahhh, ..." Pause. "Yeah, be careful and have fun!"
Das dumpfe V8-Blubbern entfernt sich wieder ... WOW. Ich mein, ich steh barfuß auf dem Dach eines RVs und knips mit meiner Kamera über eine 3m-Mauer in eine Private Property rein ... ich hatte mit echtem Ärger gerechnet. Offensichtlich greift hier der Touri-Bonus. Sehr nett. Aber ein bisschen schlecht ist mir schon geworden ...
Nach gefühlten 100 Bildern steige ich wieder runter und wir freuen uns über die gelungene Aktion (wer es nachmacht und sich dabei verletzt oder im Gefängnis landet: ich hab das hier NIE geschrieben, ok?)!
Und wenn wir noch mal in Vegas sind (hörthört!), machen wir ne Führung mit allem drum und dran. Versprochen, liebes LVPD!

Und nun machen uns auf den Weg ... zurück in die Natur!!!  :oops:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01100.JPG)

Schon beim ersten Sichten aller Websites und Reiseberichte und so war klar: Valley Of Fire ist ein MUSS! Tiefrote Steinchen in seltsamen Formationen, eine irre Landschaft und die Fire Wave ... dat muss schon sein. Zumal die Strecke zwischen Vegas und Zion schick unterteilt wird - sozusagen mit Bonus State Park. Also ab auf die Interstate 15 und "oben" raus aus Vegas. Dann einmal rechts abgebogen, ein bisserl kurven und die Steine werden rot. Ziemlich rot. Ziemlich sehr rot. Ist das echt??? Wir zahlen die 10 Dollar State Park Fee, halten an den Beehives und staunen nicht schlecht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01103.JPG)


Ein bisschen weiter sichern wir uns erstmal eine Campsite auf dem Atlatl Campground, der von diesem Steinwichtel bewacht wird:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01110.JPG)

Ist DAS ein angenehmes Plätzchen! Ziemlich neu und ziemlich gepflegt präsentiert sich dieser Campground von einer wirklich super Seite: Site mit Strom- und Wasseranschluss, Sonnendach (wichtig!), Picknicktable, Grill und Firepit. Viel Platz zwischen den Sites lockern das Ganze auf. Alles umrahmt von rotem Fels. Schön. Und heiß. Das Valley of Fire macht seinem Namen auch temperaturtechnisch alle Ehre. Also erstmal Mittach! Wir machen es uns mit Sandwiches und viel Wasser erstmal gemütlich. Bei der Hitze laufen wir nirgends rum. Zumindest erstmal.

Gegen 15 Uhr machen wir uns dann auf den Weg: Wir hängen unser Campsite-Occupied-Schild an die Site, und fahren mit Elmo los. Natürlich schauen wir uns als erstes den Atlatl Rock an, über einige Stahlgitterstufen geht es hoch zu einem ziemlich großen Bilderbuch an alten Petroglyphen. Felszeichnungen schmücken die Wand, alles rot in rot. Schon irre. Jagdszenen, Götter, Sonnen, Menschen, Tiere.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01131.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01125.JPG)

Ziemlich beeindruckend. Ziemlich beeindruckend leider auch hier wieder unsere asiatischen Freunde, die kurz nach uns eintreffen. Vom plötzlichen Lärm mal wieder abgesehen: Einer lässt erstmal gepflegt sein Mobiltelefon fallen ... natürlich rutscht es durch die Gitter an den Felszeichnungen eine gute Etage tiefer. Passt! Dass bei der (erfolgreichen) Rettungsaktion keiner von denen mit den Slippern am Fels abgerutscht ist ... Anyway. Wir machen uns da weg. Zu lärmig.  :roll:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01134.JPG)


Weiter geht's zu Mouse's Tank! Da die Fire Canyon Road leider seit August zu ist, nehmen wir das Wasserloch.
Eine schöne kleine Wanderung, die nachmittags auch zum größten Teil im Schatten liegt. Einzig das laufen durch den Sand ist stellenweise etwas schwierig. Und ob man jetzt einen Blick auf das doch recht umspektakuläre Wasserloch werfen muss, ist auch die Frage, aber fürs Erste echt nett. Interessant, wie dicht unter der Sandoberfläche alles feucht ist:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01140.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01145.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01146.JPG)


Wir hatten jedenfalls Spaß. Nach einem Stopp am Rainbow Vista ...


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01150.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01159.JPG)


.... heißt es dann: Ab zur Fire Wave! Wenigstens eine Wave darf es schon sein, oder? Also schön brav auf den Parkplatz gefahren, den Iiieeehhh-Grundmann mit der Wegbeschreibung ausgekramt und ... äh? OK, den brauchts dann wirklich nicht mehr? Der Pfad zur Fire Wave ist eigentlich recht gut ausgeschildert. Man muss sich an braunen Pfosten mit gelber Markierung orientieren. Die sind allerdings farblich so spitzenmäßig gewählt, dass wir unten an der Felskante erstmal nach links stapfen und uns wundern, warum da kein Pfosten mehr kommt. Also wieder zurück und zuviel zurück – aaargh! Diese Sch...-Pfosten sieht man erst, wenn man kurz davor steht. Das Nachmittagslicht der grellen Sonne machts nicht besser, so dass wir dann einfach irgendwie halb querfeldein unten auf den richtigen Weg stolpern ... au, Mann, scheiß Anfänger. Weiter unten werden die Pfosten kleiner und mickerige Farbbänder sind mehr oder weniger drangeknotet. OK, also hier dann jetzt oder wie? Ein recht beeindruckendes Steinmännchen sitzt am roten Fels. Männe meckert: "Wo ist denn jetz die Sch...-Welle? Ich mag nimmer! Heiß!" Tigger trapscht frohen Mutes weiter ... Allerdings finde ich keine Pfosten mehr. Nirgendwo. Ob wir hier richtig sind? Die vielen roten Felsen, die unglaubliche Weite und die abartige Hitze scheinen uns aber dann so dermaßen das Hirn vernebelt zu haben, dass wir vermutlich nicht weit genug gelaufen sind. Mangels Orientierung nehmen wir mit dem Vorlieb, was sich fröhlich farbig vor uns ausbreitet:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01163.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01165.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01170.JPG)


Sieht toll aus - die Fire Wave ist das aber leider nicht. Ich zermartere mir bis heute das Hirn, warum wir nicht weiter gelaufen sind ... ich fürchte, eine Ecke weiter gelaufen und wir hätten dat Ding so gesehen wie alle anderen Menschen auch, die einfach toller und besser sind als wir dämlichen Anfänger. Jetzt kann ich lachen, aber in der Hitze und mit meckerndem Männe hab ich echt an mir gezweifelt. Wo ist die Sch... Fire Wave in richtig??? Ist doch Kagge jetz! Ich scanne das Gelände wieder und wieder und krieg einfach nix vor die Linse, dass nur halbwegs dem gleicht, was ich von anderen Fotos kenne ... HEUL!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01174.JPG)
Pscht ... im Moment bin ich ja der Meinung, dass der Zipfel, der da im nächsten "Tal" gaaaanz rechts von mir leicht von der Sonne bestrahlt rausspickt, dat Teil is, oder?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01178.JPG)

Nun gut. Das Ende vom Lied: Wir trapschen zurück, kippen uns das warme Restwasser aus den Fischen über die Köppe und nach dem letzten Stück bergan durch den Sand stehen wir ziemlich erledigt am Elmo.
White Domes? Sicher nicht. Männe mag heim. Ich fühl mich irgendwie benebelt von der Hitze und enttäuscht von mir selbst. Dann müssen wir halt NOCH MAL hierher! Pfffhh.  :roll:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01191.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01202.JPG)
Is dat nich BOAH da???

Zurück am Campground machen wir es uns erstmal gemütlich und füllen die körperlichen Wasserreserven auf. Dann wird der Grill angeworfen und ich versuche mich an einem "Vergleichs"-Steak mit allerlei Leckereien dazu. Kurz vor dem Essen wirds dann irre – die Sonne geht unter und die roten Steine werden noch röter. Um uns herum starren alle in die Ferne:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01194.JPG)


Dazu lecker Essen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01210.JPG)   :lol:

Der da oben wurde nicht hierfür verwendet:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01219.JPG)

Wer braucht schon Wave und Co., wenn's auch einfach so schön ist? Im Valley of Fire gibt es so viel zu sehen und viel zu staunen, aber auch viel zu entspannen! Wir haben uns ein bisschen in das Gebiet verliebt und werden sicherlich noch mal hierher fahren. Der Campground ist super toll und top gepflegt, die Lage einfach wunderbar und nach Vegas finden wir hier zurück zur Natur und der herrlichen Ruhe. Samt unglaublich vielen Sternen und einem fast schon vollen Mond ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01226.JPG)

Gute Nacht, allerseits.


Menu of the Day: Golden Fire Tenderloin Steak mit marinierten und gebratenen Paprika und Zucchini, dazu etwas Brot.

Tanken Las Vegas: 135 Dollar
Entrance Fee State Park: 10,00 Dollar
Campsite Atlatl Rock Campground: 20,00 Dollar (Strom + Wasser Hook Up)



Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 03.01.2013, 15:33 Uhr
Göttlich  :grins:
Bericht, Bilder un dat janze andere Jedöns drumherum.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 03.01.2013, 22:39 Uhr
Sehnsucht!!!!!!

Noch 8 Monate und 5 Tage und wir sind im VoF - ich freu mich so! Und wir haben einen ganzen Tag die Fire Wave zu finden. Ich werde mir allerdings vorher noch den Guide der Synnatschkes besorgen. Dann kann doch nichts mehr schief gehen, oder??? (ich traue uns ja alles zu, was solche Blödheiten betrifft...  :lol: )
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 03.01.2013, 22:45 Uhr
Du hast doch jetzt ein GPS... :hand:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 03.01.2013, 22:51 Uhr
Rate mal warum... Sonst ginge es mir mit Sicherheit wie dem Tigger. Nur, dass wir nicht mal den Trailhead finden würden. :grins:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 04.01.2013, 13:59 Uhr
Ne, mach dir keine Sorgen, die findet man. Wir waren ja auch nur zu blöd, noch ein Stück weiter zu laufen.
Ich bin mir mittlerweile sicher, wo der Schnörkel beginnt - wenn man schon mal da war, erkennt man die Hügel im Hintergrund der Bilder.
Wir waren nur DA an DIESEM TAG einfach zu blöd dafür.  :oops:

Nach dem Tagesbericht freu ich mich auch schon aufs nächste Mal VoF, wann auch immer das sein wird.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Edeltapir am 04.01.2013, 15:13 Uhr
War das denn jetzt der versprochene schönste CG des ganzen Urlaubs?
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 04.01.2013, 20:27 Uhr
Da hätte ich ja gerne zugesehen, als du Fotos von den Signs gemacht hast... :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 04.01.2013, 21:11 Uhr
Hatte es im VoF vor kurzem geregnet oder ist der Boden so nah unter dem Sand so feucht wegen dem Mouse's Tank?
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 06.01.2013, 12:31 Uhr
War das denn jetzt der versprochene schönste CG des ganzen Urlaubs?

Jupp. Also für uns vom Komfort, der Landschaft und dem ganzen Drumrum.
Die anderen Plätze waren auch toll, aber hier hat alles so unglaublich gepasst.
Ist aber heiß da. Ohne das Dach überm Picknicktable hältste das tagsüber nich aus.
Auch nicht im September.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 06.01.2013, 12:34 Uhr
Hatte es im VoF vor kurzem geregnet oder ist der Boden so nah unter dem Sand so feucht wegen dem Mouse's Tank?

Das haben wir uns auch gefragt. Vor allem, weil der "Tank" recht voll war.
Das müsste dann aber trotzdem mindestens 4 Tage zurückgelegen haben, denn ich hatte die Wettervorhersage immer im Blick und da war immer Sonne. Insofern: schon krass.

Wir hätten gerne eine Ranger dazu befragt, haben aber keinen getroffen.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Edeltapir am 06.01.2013, 14:09 Uhr
die Pläne für 2013 liegen auf dem Tisch

Flüge und Wohnmobil sind gebucht :-)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Juergen703 am 06.01.2013, 21:15 Uhr
wir haben auch gebucht.

Allerdings Kanada ab Vancouver.

Im Südwesten waren wir schon 4 mal.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.01.2013, 16:10 Uhr

LEARNING BY BURNING LESSON THREE:
Warum man manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht.
Oder vor lauter roten Steinchen keine Welle.


Achtung, Abbildung ähnlich:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/tiggerwave.jpg)


Im letzten Tages-Bericht fällt es ganz wunderbar auf: Die beste Vorbereitung bringt nichts, wenn man vor Ort sämtliche Pfadfindertugenden nicht parat hat: Eine wirklich gute Karte, Geduld, Spucke und vielleicht noch ein bisschen mehr – Geduld.  :oops:

Warum wir im Valley of Fire allerdings sowohl die Wave als auch einen Tag später den Elephant Rock nicht ordentlich zu Gesicht bekommen haben? Geduld. Und für Geduld braucht es Zeit. Um die entsprechende Zeit und damit Geduld zu haben, braucht es neben dem Bilder-über-die-Wunder-der-Natur-Googeln auch mehr als nur die kleine Erklärung aus dem Iiiieeeehhhh-Grundmann. Der Trick ist, sich beim Planen eines Trails ein bisschen auf den Bildern im Netz/in Büchern umzuschauen: Welche markanten Felspunkte sehe ich drumrum? Woran kann man sich gut orientieren? Wie WEIT ist es laut Angaben im Netz und in Büchern bis zum Ziel?

Ich dachte, ich bin eigentlich gut vorbereitet, aber dann wars doch nicht so. Ich habe Bücher gewälzt, Webseiten gelesen (und auch verstanden, ehrlich!) und geplant, geplant, geplant. Und dann scheitern wir an so einer Pipifax-Übung wie die Fire Wave. Schlimm. Echt schlimm. Nicht auszudenken, wir hätten eigenständig zu DER Wave in den Coyote Buttes finden sollen ... dann würdet ihr hier keinen Bericht von der Tigger lesen. Nein. Dann lägen im "totalen" Felsenwirrwarr dort zwei Skelette, an deren Fleisch sich vor gut drei Monaten die Coyoten erfreut hätten. Und Elmo stünde einsam und allein am Parkplatz. Oder so. Achtung, Szene stark dramatisiert.  :roll:

Im besten Fall geht natürlich GPS. Nix geht über eine Trailbeschreibung mit GPS. Wenn man sie hat. Wenn man sie DABEI hat. Und wenn man ein GPS-fähiges Gerät dabei hat. Wir hatten nur letzteres und FAIL! Dazu kam die Hitze und die dadurch entstandene Ungeduld: "Das MUSS doch jetzt hier sein!!! Ich werd bekloppt!" Und schon is Essig mit "Ich mach jetzt von mir so ein Foto wie aufm Buch vorne drauf!" Und dann ärgert man sich maßlos. Aber das merkt man mir hier auch sicherlich echt an.  :lol:

Seid nicht dumm, nutzt so was
(Nur Beispiele (!) natürlich, aber zwei Dinge, die ich das nächste Mal aber so was von dabei haben werde, auch für andere Sachen!!!):

http://www.zehrer-online.de/htm_hikes_fire_wave.htm
 (http://www.zehrer-online.de/htm_hikes_fire_wave.htm)
http://www.synnatschke.de/e-guides/store.php
 (http://www.synnatschke.de/e-guides/store.php)


Selten hat eine Lesson so "geburnt" wie diese! Das sag ich euch!
Und vor allem frag ich mich: Sind nur wir so doof? Oder verraten es die anderen einem einfach nicht?


*großer Tigger-Seufzer*

Aber EINE gute Seite hat das ja: WIR MÜSSEN NOCH MAL HIN!  :lol:


Hihi.  8)

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Fazer am 07.01.2013, 17:19 Uhr
Wir waren ja (wie du ja kürzlich bereits festgestellt hast) ein paar Tage vor Euch im VoF.
Speziell die Fire Wave haben wir dank GPS und etwas Spürsinn gut gefunden. Aber auch wir hatten unsere Traumata, was das Auffinden von eigentlich ganz einfachen Zielen betraf.
Manchmal soll es eben einfach nicht sein. Und die Hitze tut ihr Übriges dazu... Da kannste noch so perfekt planen.

Seht es positiv, es gibt einen Grund, nochmals dorthin zu Fahren, ich bin irgendwie auch ein bisschen froh, dass es bei unserer ersten SW-Tour mit der "richtigen" Wave nicht geklappt hat (trotz aller Versuche...). Also auf ein neues im Jahr 201X...!?
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Vien am 08.01.2013, 21:27 Uhr
Hallo,

also erstmal toller Reisebericht!!  :kofpstand: Liebäugeln auch schon seitlangen mit einem Südwest Urlaub.

Vllt hab ich es überlesen aber wie viel habt Ihr eig für euer WoMo bezahlt?

Liebe Grüße

vien
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 09.01.2013, 19:18 Uhr
Hallo,

danke für das Kompliment! Also du hast da noch nix überlesen, denn eigentlich hatte ich mir die Kostenauflistung für den Schluss des Reiseberichts aufgehoben. Aber damit du nicht warten musst, hier schon mal die WoMo-Kosten:

El Monte RV Comfort C25 für 20 Tage kosteten uns 2111,00 Euro (gebucht über TUI).
Das Leistungspaket war das TUI Optimal mit Premium Start (also Frühtransfer mit Camperübernahme ab 8:00 Uhr) und:
– 150 Meilen pro Tag (unbegrenzte Meilen haben wir nicht gebraucht)
– Starter-Paket und komplette Camping- und Küchenausrüstung
– Toaster und Kaffeemaschine
– 2 Campingstühle
– allen wichtigen Versicherungen ohne Selbstbehalt (außer wenn man besoffen das Dach abfährt  :lol: )

Das ist nicht die billigste Variante, war aber für uns genau richtig.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 12.01.2013, 14:37 Uhr
Tag 9 – Donnerstag, 20. September 2012
Strecke: Valley of Fire State Park // Seven Sisters // Cabins // Zion National Park // Lower, Middle & Upper Emerald Pools
Gefahrene Meilen: 135 Meilen
Zuhause: Zion Canyon Campground & RV Park vor dem Parkeingang
Wetter: Natürlich Sonne. So langsam wirds selbst uns unheimlich. Reisende Engel hin oder her ...


Nach einer wunderbar ruhigen Nacht (klar, nach so viel Trapscherei!) wache ich ziemlich früh auf. Die Sonne geht grade auf, allerdings noch zu schwach, um ordentlich die Steine rot zu färben. Deswegen lasse ich Sonnenaufgang Sonnenaufgang sein und kuschele mich noch mal ein bisschen in meine Decke ein. Lang hält es uns aber nicht mehr im Bett. Wir frühstücken vor nach wie vor unglaublicher Kulisse und fangen danach mit dem üblichen Wegpack-und-Weiterfahren-Ritual an. Ich bin ein bisschen froh, dass wir beim nächsten Stop mal wieder zwei Übernachtungen am Stück haben ... allerdings gibt es noch ein kleines Problem: Wir haben für den Zion NP keine Campsite vorgebucht. Das heißt, wir sind auf die First Come first Serve-Plätze angewiesen und hoffen, im Park unterzukommen. Irgendwie. Das wird schon, wir sind ja die tollen und deshalb ... jaja ...

Doch erstmal klappern wir noch ein paar kleine Viewpoints im VoF ab – da wären zuerst die Seven Sisters ...

Hier eine davon:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01231.JPG)

This one is looking very ugly:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01239.JPG)

 :lol:

Mittlerweile ist alles schon wieder schön rot und die Sonne schon ziemlich am Brutzeln. Wir gönnen uns noch einen Blick auf die Cabins:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01246.jpg)

Übrigens sehr interessant! Die kleinen Steinhüttchen aus den Steinen der Umgebung gebaut bildeten quasi das erste "Motel" im Valley of Fire. Viel ist natürlich nicht mehr übrig, aber man kann sich das ganz schick vorstellen, so mit verziertem Kamin, Blick auf die Weite und ... Männe davor:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01242.jpg)

Beim Elephant Rock haben wir dann wieder so ein Fire-Wave-Erlebnis: Wir finden die weiterführenden Stöckchen nicht und deshalb auch keinen Elefanten ... nächstes mal dann. Ein bisschen rennt uns jetzt auch die Zeit weg! Wir wollen nach Möglichkeit nicht ZU spät am Zion ankommen, denn immerhin haben wir noch keine Campsite am Start und viele Plätze gibts auf dem Watchman und South Campground auch nicht gerade.

Und da ist es dann so weit: Nachdem dat kleine Tigger ja schon eine kurze Strecke Elmo gefahren ist (von Fast Bodie bis auf die Interstate zurück), bin ich heute mal dran! Klein-Tigger fährt mal schön vom Elephant Rock im Valley of Fire einen gefühlten 7,5-Tonner bis zum Zion! Hey, das wird ma lustig, oder? Nachdem ich den Sitz in sämtliche Minimalpositionen gebracht habe (ganz hoch und fast ganz nach vorn), kann sie losgehen, die wilde Fahrt. Wie wild die Fahrt dann am Schluss ist, offenbart sich erst in unserem nächsten Zuhause ...  :?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01252.JPG)

Nach etwas Eingewöhnung, was Beschleunigung, Bremsverhalten und Kurvenlage (bescheiden, geht, bescheiden) anbelangt, sind wir auch ziemlich schnell wieder auf der Interstate 15 angelangt und fahren erstmal ziemlich lang auf ihr. Unterwegs gibts nicht viel, außer nette und für uns Deutsche eher absonderliche Straßenführungen ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01268.JPG)

Ich fahr so vor mich hin ... und irgendwie fährt sich Elmo ganz nice. So nice, dass ich oft wieder etwas weniger aufs Gaspedal treten muss - ich bin ziemlich flott unterwegs. Das sieht man dann auch der Tankuhr an, die ebenso zügig wir wir nach Nord-Osten rauschen nach unten rauscht. Äh, ja. *schäm*  :oops:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01276.JPG)

Nachdem wir dann kurz mal Arizona-Luft geschnuppert hatten, kommen wir kurz vor St. George endlich in Utah an – und verlieren eine Stunde. Denken wir. Oder wie war das jetzt? Ja? Mountain Time? Doer Mountain Time Sommerzeit??? Egal, erstmal weiter. Ist auch wurscht, so ne Stunde hin oder her ... hinter St. George und dem kleinen Örtchen Washington (ohne White House) geht es dann endlich runter von der Interstate, durch diverse Käffer und an zu verkaufenden Ranches vorbei (oh, ja, lass uns eine kaufen und ich muss niiiieeee wieder Pixelschubsen, büdde, büdde!). Dann endlich folgendes:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01339.JPG)

Hurra! Welcome to Zion Country!  :D
Für alle, die noch nich da waren: In und um den Zion National Park drumrum sind die Straßen rot asphaltiert ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01341.JPG)

In Springdale verlieben wir uns spontan in dieses super schnuckelige Städtchen. Klar, sehr touristisch, aber dafür auch so ein bisschen schicker und irgendwie knuffig. Tolle Holzhäuser, allet schön bepflanzt und dahinter die Felsen mit dem schönen Farbverlauf von Rot nach Weiß. HIER könnte ich mir es echt vorstellen zu leben! Ist. Das. Toll. Direkt vor dem Supermarkt finden wir einen Parkplatz für Elmo und kaufen für die nächsten Tage ein. Auch der Supermarkt ist herrlich. Plastiktüten kosten extra (!), aber Pappkisten darf man sich kostenlos mitnehmen. Die Tafel Ritter Sport Schokolade (!) kostet 5 Dollar! Hey, Apotheke! Aber uns isses wurscht, et is ja Urlaub. Nur die Schoki nehmen wir nicht mit - Schwachfug, das braucht hier auch keine Sau! Fleisch wird gekauft, das kann man wenigstens grillen. Und Bier. Und diverses dazu.

Dann übernimmt Männe wieder das Steuer – ich mag nicht mit dem Ding einparken müssen. Schon gar nich rückwärts. Also aufm Campground und so.
Doch am Parkeingang die herbe Enttäuschung – Campgrounds full. Alle beide. Bis oben hin. Sch ... ade. Der freundliche Ranger sagt uns, dass nur wenige Meter die Straße zurück ein privater Campground mit RV Plätzen ist und wir doch da mal schauen sollen, die müssten noch Platz haben. Zudem hält dort direkt vor dem Eingang der Shuttle Bus für den Park, also "Go for it!" Gut, dann Kehrtwendung und nix wie hin. Dort sieht es zwar auch ziemlich voll aus (Was wollen die alle hier?), aber wir bekommen noch einen Platz. Keinen Top-Super-Toll-Platz am Fluss mehr, aber es ist trotzdem ok. Wir stehen direkt am Übergang zu den Zeltplätzen, so dass bei uns zumindest erstmal nicht viel los ist. Wir machen es uns also gemütlich: Leveln, Slide out raus, kurzes Vesper. Und dann mal nen Plan, was wir heute im Zion noch so anstellen können. Und was morgen.

Nach einem kurzen Blick in den Info-Flyer und unser nettes Buch "Short Hikes" soll es folgendermaßen die nächsten Tage laufen:
HEUTE – Schön mit den Shuttle bis zu den Emerald Pools und dann schauen, bis zu welchem wir laufen.
MORGEN – Weeping Rock und Hidden Canyon. Angels Landing flößt uns beim Durchlesen doch zu großen Respekt ein: siehe Tiggers Höhenangst und Männes Unfitheit. Zudem werden wir im Anschluss noch mal bis zum Riverside Walk fahren und den ganz entspannt bis zur Flussüberquerung machen.
ÜBERMORGEN: Durch den Tunnel raus, gucken, ob Platz am Canyon Overlook Trail ist und den vielleicht noch machen. Und dann is gut.

Also schnell die Rucksäcke gepackt, den Elmo abgeschlossen und los zum Shuttle.  8)

Das mit den Shuttle ist so: Wenn man innerhalb von Springdale zusteigt, wird man vor dem Parkeingang wieder rausgeschmissen, geht durch den Eingang (Annual Pass da, Hallo, Toll, Viel Spaß, danke!) und setzt sich am Visitor Center wieder in den weiterfahrenden Shuttlebus. Also nicht verwirrt sein, man muss umsteigen. Wir waren kurz verwirrt, und das stand uns offenbar so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass der Busfahrer uns grinsend aufklärte. Jetzt raff ich auch die unterschiedliche Markierung der Linie ... ähm. Tolle Idee! Also das mit den Shuttle schon im Kaff davor! Auch die Busse sind top. Und man bekommt dann im zweiten Shuttle vom Band total toll erzählt, was im Zion wo, wann, wieso und warum und überhaupt – Learning by sitting! Die Amis wieder. Aber sehr gut erzählt und so spannend, dass wir beinahe vergessen, an der Zion Lodge auszusteigen. Die sieht übrigens mehr als toll aus. Muss schön sein, hier zu übernachten. So mittendrin. Hier in diesem Park stimmt bis jetzt einfach alles! Das Flair haut mich nach wie vor um! Ick bin verliebt ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01361.JPG)

Achtung: Bi(e)ber Fieber  :lol: :

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01346.JPG)

Wir trapschen Richtung Brücke und zum Trailhead zu den Emerald Pools. Da dann mitten im Virgin River:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01351.JPG)

Lustig, Männe ist kurz der Meinung, dat Ding wäre aus Plastik und Deko. Bis er den Kopf dreht und uns anschaut. Der feine Herr ist sogar mit Familie da, hinter der Brücke stehen Mama plus zwei Kids im Gebüsch und mampfen Blätter. Das erzeugt einen kleinen Menschenauflauf, von dem sich die Viecher aber nicht ablenken lassen. Das kennen die wahrscheinlich schon. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns mal um eine konkrete Uhrzeit zu bemühen ... äh, wegen dieser leichten Time-Travelling-Verwirrung. Prima, unsere Mobiltelefone sind schon auf Utah-Time. Wir jetzt auch. Der Trail bis zum Lower Pool ist sehr gut zu laufen, da asphaltiert und relativ angenehm in der Steigung. Entsprechend viel ist allerdings auch los. Ansonsten muss ich aber sagen: sau schön! Und ziemlich feucht. Ein klassischer Hanging Garden tröpfelt von oben den Weg rutschig und ein kleiner Wasserfall ergießt sich in den Pool (der leider nich so wahnsinnig "emerald" mäßig aussieht, was sicherlich an Jahreszeit und Tageszeit liegt). Wunderschön, wir sind begeistert:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01373.JPG)

Da staunt auch dat Männe:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01371.JPG)

Und Tigger freut sich:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01389.JPG)

Und weil das jetzt alles so schnell ging, gehen wir erstmal weiter – zum Middle Pool. Da wird es dann auch gleich schwieriger mit dem Weg. Stufen im Fels, Geröll und dezentes Gestolpere. Der Middle Pool ist nicht ganz so beeindruckend (was aber auch daran liegt, dass der im Moment nicht so voll ist, dass Wasser über die Kante fließt), zeigt aber sau schöne Spiegelungen des Panoramas drumrum. Vor allem, weil das Licht langsam echt schnuckelig wird:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01397.JPG)

Und weil das jetzt auch ziemlich schnell ging, denken wir uns: Hawa, dann halt noch zum Upper Pool! Wieder wirds etwas schwieriger in Sachen Trail, aber nicht unmachbar. Leuten mit wirklichen Gebrechen würde ich aber das letzte Stück über die Felsen und Baumstämme nicht zumuten, ein bisschen kraxeln muss man schon ... belohnt wird man hier aber mit einer Art "Ruhepo(o)l". Die bombastische Stille hier oben (keiner quatscht mehr, alle flüstern) fühlt sich fast schon heilig an. Wir sind zu siebt: 2 weitere Paar-Grüppchen und ein Mädel lesend auf nem Fels. Wir setzen uns und genießen diese entspannte Stille. Ganz ruhig liegt der Pool da, leider auch nur mäßig grün, dafür wieder mit Spiegelung:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01417.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01415.JPG)

Ziemlich rabiat werden wir Sieben dann allerdings von einer Gruppe Osteuropäer aus dieser Zauberstimmung rausgerissen. Wie ein wirklich unschöner Wirbelsturm fallen sie extrem lautstark am Pool ein, Quäken rum, machen alberne Victoryzeichen-Bilder, platschen im Pool rum (nein! Die Spiegelung! Ihr Deppen!!!) und verschwinden nach 5 Minuten wieder. Inklusive einer zurückgelassenen Gartorade-Flasche. Hi-hi-hilfe! Was für Idioten!  :x

Ich mein, es muss ja keiner muckmäuschenstill rumsitzen, aber so ein bisschen Gespür für die Stimmung? Zu viel verlangt, ich weiß. Mit etwas Wut im Bauch bleiben wir noch ein wenig. Hachja. Die Felsen werden röter und tröten zum Aufbruch. Wir machen uns auf den Weg zurück – von der Stille in den sich bald einfindenden Lärm am Lower Pool. Wenn jemand von euch da ist, wünsche ich euch wenig Leute da oben. Es ist so friedlich dann ...

Wahnsinns-Wand:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01406.JPG)

Übrigens: Falls ihr auch Bücher habt, in denen der Emerald Pool Trail als "Loop" gekennzeichnet ist: Das geht nimmer. Irgendwann in 2010 hat es einen Teil des Loops weggespült und man muss so wieder zurück, wie man hingelaufen ist. Ich hab den Weg gesucht, aber eben nicht gefunden. Später dann hab ich es im Web gelesen ... schade. Wäre sicherlich auch ziemlich fein gewesen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01422.JPG)

Unten wieder angekommen, hüpfen wir in den Shuttle und lassen uns zurücktragen. Zurück am Elmo:

"Du, Schatz?"
"Ja?"
"Wieso haben wir hinten rechts eigentlich keine Radkappe drauf?"
"Häh?"
"Wieso ..."
"Hab ich schon verstanden! Wat weiß denn ich? Wo soll die denn hin sein? War da überhaupt eine drauf? Wir haben Radkappen?"

OK-OK-OK. Noch mal genau gucken. Vorne links Radkappe: Check. Hinten links Radkappe: Check. Vorne rechts Radkappe: Check. Hinten rechts ... nüschte. Nur rostige Stahlfelge.
Oha. Schnell mal auf der Kamera nach Bildern von Elmos rechter Seite VOR dem Eintreffen im Zion geguckt. Vielleicht war die schon vorher ...
Mist. Im Valley of Fire haben wir die Radkappe noch ... und überall davor auch. Leider.
*schäm* Bei meiner High-Speed-ick-will-noch-ne-Campsite-im-Zion-kriegen-Raserei muss ich wohl eine Radkappe verloren haben. Juhu. Su-per. Und jetzt?
Scheiß drauf, braucht eh keine Sau. Spannend wirds dann erst bei der Abgabe. Hoffentlich kostet die nich so viel. Ist ja schon ganz schön groß, so ein Elmo-Bling-Bling-Schuh.  :|

Nicht weiter beunruhigt machen wir uns ans Abendessen, heute aus der Pfanne:

Menu of the Day

Marinierte King Prawns mit Mix-Gemüse (Karotten, Brokkoli, Zuckerschoten und Blumenkohl) und Tomaten-Salsa-Sour-Cream-Sauce
Dazu Bier und Ben&Jerrys Schoko-Peanut-Butter-Eis zum Nachtisch.

Wir genießen den entspannten Platz, sinnieren über den schönen Tag heute – trotz Fahrerei und ohne Platz im Park – und spielen ein paar Runden Domino.

Camper-Idylle am Abend.

Campsite: 78 Dollar (2 Nächte Full Hook Up)
Supermarkt: 102 Dollar
Tanken: 40 Dollar nachgetankt
Chromradkappe für Elmo: hoffentlich NICHT unbezahlbar.



Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 12.01.2013, 16:38 Uhr
Falls Euch am 20.09. auf der I-15 ein Grau-Metallic Ford Escape aufgefallen ist dessen Fahrer lauthals "Road to Hell" gegröhlt hat : ich wars  :lol:
Bin an dem Tag von Las Vegas auch in Richtung Zion unterwegs gewesen. Allerdings weiter gefahren in Richtung Cedar Breaks.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 12.01.2013, 22:32 Uhr
Ich habe das Buch "Short Hikes" auch. Danke für den Hinweis mit dem kaputten Loop. Den habe ich nämlich auf dem Plan, wenn wir nicht zum Observation Point laufen....


Der Zion ist toll, oder???  :D :D :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Biewoody am 13.01.2013, 00:03 Uhr
GENIAL!!!

so viel Spass beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr - vielen Dank!!!

Da wir momentan auch grad unsere WoMo-Reise planen bin für die Tipps rund ums WoMo unendlich dankbar - nur her damit...
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: vanbasten am 13.01.2013, 21:40 Uhr
MORGEN – Weeping Rock und Hidden Canyon. Angels Landing flößt uns beim Durchlesen doch zu großen Respekt ein: siehe Tiggers Höhenangst und Männes Unfitheit. Zudem werden wir im Anschluss noch mal bis zum Riverside Walk fahren und den ganz entspannt bis zur Flussüberquerung machen.
ÜBERMORGEN: Durch den Tunnel raus, gucken, ob Platz am Canyon Overlook Trail ist und den vielleicht noch machen. Und dann is gut.


Oha, genau das gleiche Programm, das wir im August absolviert hatten!!
Glückwunsch, gute Wahl -wir haben es seeehr genossen. Freue mich schon auf Deinen Bericht.

Wir hatten übrigens auch ein Mitglied in der Reisegruppe mit Höhenangst und daher wurde auch bei uns der Engel-Landeplatz auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person gestrichen!!!!  :sauer:

Aber dann kamen wir an dieser Stelle an der Kante des Hidden Conyon Trails vorbei.......  :pfeifen: :whistle:

Freue mich auch auf eure Tunneldurchquerung mit Elmo zum Canyon Overlook Trail......  :dance: :abklatsch:

Ich kann mich dem nur anschliessen: Der Zion ist einfach toll !!!

Marco
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: utahfan am 14.01.2013, 16:15 Uhr
Hallo Snowtiger und Männe

ich habe selten so gelacht und mich über diesen Bericht bisher wirklich gefreut, da merkt man, daß Ihr die ersten Schwierigkeiten, über die die newbies sofort schimpfen und mäkeln würden, einfach humorvoll nehmt und dadurch eine tollen Urlaub habt;
bin gespannt wie es weitergeht, denn jetzt geht es in meine 2. Heimat

VG
Utahfan
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 24.01.2013, 15:59 Uhr
Huhu! So, nachdem ich erstmal meinem Nickname alle Ehre machen musste und ein bisschen Zeit in den Bergen mit viel Schnee verbracht habe, geht es mal wieder weiter im nächsten Absatz ...

AN ALLE, die immer noch mitlesen: Danke! Für all die netten Komplimente und Kommentare!
Bitte dranbleiben. Ich brauch manchmal ein bisschen länger, aber der Bericht hört erst auf, wenn wir wieder deutschen Boden unter den Füßen haben. Und bis dahin sinds noch ein paar tolle Tage ...
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 24.01.2013, 16:19 Uhr
Tag 10 – Freitag, 21. September 2012
Strecke: Zion National Park // Weeping Rock // Hidden Canyon // Riverside Walk
Gefahrene Meilen: 0 Meilen
Zuhause: Zion Canyon Campground & RV Park vor dem Parkeingang
Wetter: Ähm, ja. Sonne. Schön, nä? Ick schäm misch schon.


Guten Morgen!
Heute starten wir zu unserer bis dahin krassesten Wanderung: Ab in den Hidden Canyon!
Ick freu mir Löcher in die Backe vor Grinsen! Endlich mal so richtig wandern. Mit ordentlich Strecke, Gesteige und was einen sonst so erwartet. Ich bin gespannt wie der sprichwörtliche Flitzebogen.

Nach dem wie immer super leckeren Frühstück (ist halt schon toll, wenn man sich das zum Frühstück machen kann, was man am liebsten hat!), machen wir uns noch schöne Sandwiches, hauen uns je einen Zip Lock Beutel mit Nüssen voll und packen ordentlich Wasser ein. Und los!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01433.jpg)

Zuerst wieder mit dem Stadtshuttle zum Parkeingang, rein in die gute Stube (Guten Morgen, nein, den Flyer ham wer schon, danke, viel Spaß, bis später!) und weiter mit dem nächsten Shuttle. Hier wieder schön sich allet erklären lassen, dieses Mal kriegen wir ein bisschen mehr Learning by Sitting ab, wir fahren ja zwei Stationen weiter bis zum Weeping Rock. Dort ausgestiegen erstmal nochmal kurz aufs Klo und dann geht es auch schon zum Weeping Rock. Der Weg dorthin ist einfach, aber schon steiler – das Ziel vermutlich im Frühjahr oder nach großen Regenfällen noch beeindruckender. Uns hat es gereicht: Ein wunderschöner Hanging Garden in einer schöne Nische des Tals, von der aus man der Sonne dabei zusehen kann, wie sie das Tal langsam immer weiter erobert. Wasser kam in mehreren Rinnsalen die Kante runter – TOLL! Wir lassen uns ein bisschen duschen, genießen die Ruhe (es sind so früh doch recht wenig Leute unterwegs) und lauschen dem Tröpfeln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01429.jpg)

Nach ner Viertelstunde machen wir uns aber auf den Weg zurück und biegen kurz vor Erreichen des Platzes unten links weg in Richtung Observation Point und Hidden Canyon.
Unterwegs gibts allerlei bunte Flora zu bestauen, teilweise mit etwas Fauna bestückt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01442.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01455.jpg)


Ziemlich zügig schrauben wir uns die Serpentinen den Berg hoch. Es läuft sich total angenehm: die Ecke liegt noch komplett im Schatten, der Weg ist halbwegs gut und es komen uns immerhin doch schon ein paar Leute entgegen. Auf einer Bank sitzt ein älteren Ehepaar, die uns direkt fragen, wo es denn hingehen soll: "We wanna hike the Hidden Canyon Trail." "Oh, wonderful, it is amazing there! And be sure that you hike to the beautiful arch inside the canyon! It is easy to find, but a few minutes to go there from the end of the trail!" OK. Dann macher mer des. Mal gucken, was "the end of the trail" dann konkret bedeutet ... And der Kreuzung zwischen Observation Point Trail und Hidden Canyon zucken wir kurz und fragen uns, ob wir nicht vielleicht doch ... ach, ne! Jetzt weiter da rechts. Kurz hinter der Kreuzung wird der Trail auch gleich interessanter. Niy mehr pseudo-asphaltiert und eben ... jetzt gibts Steinstufen, Felsgebröckel und deutlich mehr Steigung!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01461.jpg)

Aber WAS FÜR EIN SCHÖNER TRAIL! So viel Abwechslung, dass man gar nicht merkt wie lang man schon ...

... äh ...

Ketten.
Zum Festhalten.
Damit man den schmalen Grat da runter kommt.
Und um die Biegung rum und zu den nächsten Treppen.
Sind wir jetzt aus Versehen auf dem Angels Landing Trail oder wat soll dat hier?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01467.jpg)

Tiggerschen sieht die Felle bzw. den Canyon davonschwimmen ...
... aber nicht mit meiner Wenigkeit. Nich jetzt, wo ich mich doch schon die ganze Nacht hibbelich gefreut hab. Augen zu und durch.
Wenn ich da schon gewusst hätte, was da allet noch lustiches kommt, hätt ich hier nich so rumgedruckst ...

Nach den ersten Ketten geht es dann eine wirklich beeindruckende Treppe grade in eine Vorschlucht hinter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01464.jpg)

Dann wieder den Hang entlang vor und

... äh ... ja.

Noch mehr Ketten.
Noch mehr Felsgrat.
Zum Glück immer noch niemand, der uns entgegen kommt, höhö.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01469.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01465.jpg)

Und was soll ich sagen? WAS FÜR EIN SCHÖNER TRAIL! So schön, dass man glatt seine Höhenangst vergisst und sich kaum noch halten kann vor Freude. Ich schlage mich tapfer und bin echt happy. Wer hätte das gedacht? Pfffhhh. Geht doch. Ob wir noch einen Tag länger und Angels Landing ... – nene, erstmal hier fertig werden. Nach der Schleife um den Berg kommt die nächste Schlucht, dann ein sehr glatter Fels mit Stufen drin und dann:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01498.jpg)

Ein eher unspektakulärer Pool mit fettem Fels links daneben. Ein einsames Bäumchen spendet hilflos etwas Schatten.
Äh, wie jetzt? Wat? Das soll es sein? Nä, oder? Ich äh ...

Just in diesem Augenblick kommt eine Truppe über den fetten Fels und die Frau vorne meint nur, wir sollen über den Fels! Das wäre das härteste Stück, danach wirds total toll! Und ja, da wäre dann auch der Arch. Und überhaupt! Un-be-dingt da drüber und weiter!!! AAAAAAHHHHHH! Verstehe: HIDDEN Canyon. Jetzat. Haha. Au Mann! Also kraxeln Männe, ich und eine kleine Familie aus Deutschland, die auch grade ankam, über den Fels ... der übrigens ein nicht grade schwer zu übersehendes Zeichen trägt, was man zu tun hat (siehe oben).

Und dann dahinter: BOAH! Zum einen wirklich beeindruckende Felswände (auf der einen Seite hell, auf der anderen Seite rot), dann super feiner Sand am Boden (da kann sich so mancher Traumstrand ein Scheibchen von abschneiden) und dazu einfach eine gewisse Magie ... irre! Wir laufen also den Canyon hinter, treffen vereinzelt Wanderer, aber nicht viele. ich glaube, mit uns zusammen waren da maximal 10 Leute drin. Natürlich so verteilt, dass man immer so ein bisschen erschrocken ist, wenn man wieder jemand zu Gesicht bekommt. Nach ein bisschen Trapscherei und Kletterei (noch mal über einen Felsbrocken samt angespültem Gebäum und diversen kleineren Felsen) kommt dann rechter Hand, markiert von einer Menge Steinmännchen, der Arch vor der Wand:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01475.jpg)

Schön hier. Hat was.
Wir verweilen ein wenig am Steinbogen und sind unschlüssig. Noch weiter? Oder wieder zurück?
Ganz weit hinten endet der Canyon eh für "Normalsterbliche" vor eine Wand, die dann nur noch mit Kletterausrüstung zu machen ist. Wollen wir nicht. Und beschließen, dass der Arch das Ziel war, von dem wir vorher nix wussten. Also gehen wir den Canyon wieder vor, staunen erschauert auf das von durchschießendem Wasser plattgedrückte Gras am Boden und machen dann am Pool vorne unsere Vesperpause.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01482.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01474.jpg)

UND BESCHLIESSEN, DASS DER ZION BIS JETZT DAS SCHÖNSTE FLECKCHEN DER REISE IST!
Wir sind verliebt. Verzaubert. Glücklich.  :oops:

Wir machen uns auf den Rückweg: Stufen runter, Ketten entlang, Stufen runter, Ketten entlang, rüber, runter, zurück zur Kreuzung, die Serpentinen runter. Fertig. WOW!

So als netten Abschluss nehmen wir den Shuttle und fahren noch hinter zum Riverside Walk. Da wir keinerlei Ausrüstung zum Wandern durch den Fluss dabei haben, bleibts aber dabei, nur bis zum Ende vor der Flussüberquerung zu laufen. Wir wissen inzwischen, dass man sich in Springdale Neoprensocken, Wasserwanderschuhe und tolle Stöcke ausleihen kann, aber das muss bis zum nächsten Mal warten. Wir merken so langsam, dass uns der Hidden Canyon in die Glieder fährt. Also schön den Wheelchair Accessible Weg hinter mit Stops hier und da ... zwischen ziemlich vielen Leuten ... wurscht ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01503.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01504.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01518.jpg)

Wir machen es uns noch direkt am Fluss für ne Stunde gemütlich und ich halt mal die Pfoten rein. Das Wasser ist eisekalt. EISEKALT. Brrrrr!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01530.jpg)

Unterwegs begegnen wir noch einem wirklich geschäftstüchtigen Squirrel! So ein Poser!
Der sitzt fast ohne Bewegung extrem dekorativ auf einem Felsvorsprung direkt am Trail, ich hatte schon damit gerechnet, nach dem Knipsen eine saftige Nüsse-Rechnung präsentiert zu bekommen! Wahlweise auch in Crackern bezahlbar:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/normal_DSC01515.jpg)

Zurück am Visitor Center kaufen wir noch Postkarten, Gedöns und ein Buch über die ersten Besucher im Zion (http://www.amazon.com/Opening-Zion-Scrapbook-National-Official/dp/1607810069 (http://www.amazon.com/Opening-Zion-Scrapbook-National-Official/dp/1607810069)) – ein absolut zauberhaftes Buch, basierend auf einem Fotoalbum aus nem Internetauktionsfund. Echt großartig mit wunderbaren Bildern aus dem Park und von den Mädels. Wir stöbern noch so rum, denn ...

... eigentlich wollen wir gar nicht weg. Beim Verlassen des Parks seufzen wir leise und sagen tschüss ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01557.jpg)

Wir MÜSSEN noch mal hierher. UN-BE-DINGT.
Und wer den Zion auslässt, weil da fährt man doch eh nur durch, dem sei gesagt: Du verpasst was. Sieh hin, spür hin und lass dich einfach mal fallen (vielleicht nicht an den Ketten auf dem Tail, aber auf ne Bank am Trail oder so). Irgendwie ist dieser Nationalpark einfach grundentspannt. Der Zion ist NICHT vordergründig spektakulär (tiefste Schlucht, halbiertester Berg, wahnsinnigste Steine), der ist eher so .. subtil beeindruckend. Ganz fein und leise. Und dann aber richtig. Zum Beispiel das Licht dort ... irre. Irgendwie MAGISCH. Wollt ich nur mal gesacht haben.

Zurück bei Elmo dann wieder eine Überraschung – irgendjemand muss eine Katze bestellt haben (ja, ich. Heimlich. Klar, oder?):

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01564.jpg)

Katze ... oh, das ist toll! Ich streichel erstmal meinen Pelzentzug weg. "Aunty Zione", wie sie spontan getauft wird, gehört allen Anschein zu den Platzverwaltern/-hausmeistern, die 3 Sites unter uns ein Dauercampingrefugium aufgebaut haben. Zumindest trottet die Kleene dort mehrmals hin, um dann wieder bei uns auf der Matte, äh Picknicktable aufzutauchen. Ich kann nicht sagen, dass mich das stört. So ein Katzentier vermittelt mir ja ganz klar "Daheim", denn Männe und ich teilen uns zu Hause ja auch die Bude mit drei von diesen Plüschpopos. Herrlich. Jetzt hier endlich auch: PELZ! Mit lebendigem Inhalt. Juhu!

Vor uns auf der Tentsites tut sich auch einiges, die Leute fallen fürs Wochenende ein. Direkte Nachbarn werden ein Army-Mitarbeiter, der in England seine italienische Frau kennen gelernt hat. Die beiden sind auf Jahresurlaub und für 7 Wochen im Südwesten unterwegs ... ein bisschen neidisch werden wir da ja schon ... wir trinken ein Bierchen zusammen und dann macht sich jeder an den Grill:

Menu of the Day
Weber-Würze-Hühnerbrüstchen vom Grill mit Champignons und Tomaten-Salsa-Reis.
Dazu lecker Budweiser und Iced Tea.

Wir lassen den Abend mit Bierchen und Gesprächen ausklingen, Zione schleicht von Tisch zu Tisch und holt sich kleine Krauler ab und wir sind fix und alle. Aber glücklich! Ich würde gerne länger bleiben ... doch es warten noch einige Abenteuer auf uns ... morgen geht es weiter.

Wir betten unsere müden Knochen in den Elmo und sind ZZ (ziemlich zügig) weg ...

Visitor Center Gift Shop: 36 Dollar.
Sonst heute keinerlei Kohle ausgegeben.


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: paula2 am 24.01.2013, 16:31 Uhr
das freut mich sehr dass dir der Zion so gut gefällt, ich sehe das nämlich genauso. Wenn du das nächste Mal hinfährst solltest du unbedingt die Wanderung zum Observation Point machen (sind so 5 oder 6 Stunden hin und zurück), davon träume ich heute nach 3 Jahren noch!!!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 24.01.2013, 16:50 Uhr
Ist mir egal, wenn andere den Zion nur "ganz nett" finden. Ich finde ihn auch toll und ich kann deine Gefühle für diesen Tag gut nachvollziehen. Ich habe den einzigen Tag Vegas für diesen Park gestrichen...  :D Aber ob wir mit Heikos Höhenangst da hoch kommen, werden wir sehen. Er hat mich 2011 auch sehr überrascht am Overlook Trail und am Horseshoe Bend. Warum dann nicht zum Hidden Canyon/Observation Point?
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 24.01.2013, 17:51 Uhr
Anti, ich würds einfach mal probieren! Denn der Trail bis zu den Ketten ist auch schon nett und bietet tolle Einblicke.
Beim Hidden Canyon ist es jedenfalls so, dass wenn man das Stück an der Bergaußenseite mit den Ketten überstanden hat, es alles nur noch total easy zu machen ist.

Wir werden beim nächsten Mal Zion auf jeden Fall einen der beiden "Hardcore"-Trails (Angels Landing oder Observation Point) und The Narrows machen – mit Neoprenschuhen und Stock und so.  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 24.01.2013, 23:11 Uhr

Tiggerin, mein Männe liest ja hier im Forum gar net mit, aber ich hab grad wieder des öfteren lauthals gelacht und er wollt wissen, was los ist. Hab ihm auf seinem Mac deinen Reisebericht aufgeschlagen und jetzt ist er derjenige, der immer wieder lauthals lacht :lachroll:

Man bemerke: Er liest das allererste Mal jetzt etwas im Forum und das ist dein Reisebericht. Weißte, was dat für'n Kompliment is? :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 25.01.2013, 09:56 Uhr
Man bemerke: Er liest das allererste Mal jetzt etwas im Forum und das ist dein Reisebericht. Weißte, was dat für'n Kompliment is? :D

 :oops: Hach, da werd ich ja echt ganz rot im Gesicht ... danke dir, ich weiß das Kompliment zu würdigen.  :oops:
Es freut mich, dass unser Trip hier Fans findet. Es macht aber auch Spaß, nach doch etwas Zeit alle noch mal Revue passieren zu lassen.
Insofern ham wer da jetze alle was von – win-win-Situation sozusagen.  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: paula2 am 25.01.2013, 10:09 Uhr

Wir werden beim nächsten Mal Zion auf jeden Fall einen der beiden "Hardcore"-Trails (Angels Landing oder Observation Point) und The Narrows machen – mit Neoprenschuhen und Stock und so.  :lol:


als beim Observation Point brauchst du dir keine Sorgen machen, der ist nicht hardcore. Ich habe Höhenangst und konnte den problemlos gehen. Angels Landing habe ich aber nur das erste Stück gemacht und meinen Freund dann allein gehen lassen, das ist einfach nix für Leute mit Höhenangst.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: vanbasten am 25.01.2013, 21:32 Uhr
... äh ...

Ketten.
Zum Festhalten.
Damit man den schmalen Grat da runter kommt.
Und um die Biegung rum und zu den nächsten Treppen.
Sind wir jetzt aus Versehen auf dem Angels Landing Trail oder wat soll dat hier?

Tiggerschen sieht die Felle bzw. den Canyon davonschwimmen ...
... aber nicht mit meiner Wenigkeit. Nich jetzt, wo ich mich doch schon die ganze Nacht hibbelich gefreut hab. Augen zu und durch.
Wenn ich da schon gewusst hätte, was da allet noch lustiches kommt, hätt ich hier nich so rumgedruckst ...


 :lachroll: Ich lache mich tot! Aber sowas von genau gleich war die Reaktion meiner Frau als sie mit ihrer Höhenangst die Ketten sah..... "aaaber, wenn ich jetzt schon mal hier bin...."

Und sie hat es genauso wenig bereut wie offensichtlich ihr beiden! Einfach toll, da hinten, gell?

Und nebenbei fällt mir auf, uns ging es dort wie euch im VoF, denn der Arch blieb uns doch glatt verborgen! :traurig:
Wir waren halt mutterseelen alleine da hinten und kletterten noch durchs Wasser auf die ziemlich klitschigen Felsen, aber es sah für uns nicht so aus, dass es dort noch weiter geht...  So ein Ärger!!!  :platsch:

Immerhin sind wir dann in unserer Euphorie noch auf den Observation Point gewandert.

Zumindest mir geht es wie euch: die Narrows und Angels Landing würde ich auch furchtbar gerne noch machen.  :smiledance:  Und wenn auch ich das letzte Stück alleine gehen muss...

Freue mich immer noch auf eure Tunneldurchquerung mit Elmo zum Canyon Overlook Trail......   :dance:   :abklatsch:

Marco
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 26.01.2013, 01:51 Uhr
Man bemerke: Er liest das allererste Mal jetzt etwas im Forum und das ist dein Reisebericht. Weißte, was dat für'n Kompliment is? :D

 :oops: Hach, da werd ich ja echt ganz rot im Gesicht ... danke dir, ich weiß das Kompliment zu würdigen.  :oops:
Es freut mich, dass unser Trip hier Fans findet. Es macht aber auch Spaß, nach doch etwas Zeit alle noch mal Revue passieren zu lassen.
Insofern ham wer da jetze alle was von – win-win-Situation sozusagen.  :wink:

Noch als kleiner Nachtrag: Mein Männe hat deinen Reisebericht bis zum aktuellen Stand  gelesen und ich dachte, ich schmeiß mich weg, so hat er gelacht :lol: Aber gut, geht mir ja auch nicht anders :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.01.2013, 13:55 Uhr

Tag 11 – Samstag, 22. September 2012
Strecke: Zion National Park // Bryce Canyon National Park // Rim Trail Bryce Point bis Sunset Point
Gefahrene Meilen: 82 Meilen
Zuhause: Sunset Campground
Wetter: Sonne. Ab Nachmittag leicht bewölkt.


Der Wecker klingelt ziemlich früh – wir müssen/können/sollen/wollen uns heute ein bisserl beeilen. Wir möchten nämlich gerne trotz Wochenende eine Campsite IM Bryce bekommen. Weil, das muss dort klappen, ich mag nicht aufm Ruby's Inn landen ... irgendwie. Nur so ein Gefühl, aber ich hätt's gern mal wieder "staatlich". So ohne nix. Mit der Zeit fängt man an, es ohne Anschlüsse irgendwie cooler zu finden. Also packen wirs an: Nach dem Frühstück gehe ich rein, um zu spülen und zusammenzupacken. Männe kümmert sich ums Dumpen und Wasser nachfüllen.

Ich stehe an der Spüle und spüre Pelz am Bein ... Tigger-Reflex: Jaja, dat Mädschen wieder (bei uns daheim macht das nur sie!) ... Ääääähhhhh, MO-MENT, ich steh nicht in unserer Küche daheim, wieso spür ich Pelz am Bein??? Aunty Zione steht neben mir, macht "Miau!" und legt sich hin ... Äh, ja, das ist ja nett gemeint, aber wir müssen losfahren ... ohne Katze. Oder vielleicht ... NEIN, nein, nein, Frau Tigger! Hier werden keine fremden Katzen eingepackt! Die bleibt im Zion, da ist sie zu Hause. Schweren Herzens hebe ich Zione aus dem Elmo und kraule sie noch mal durch.  :oops:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01580.jpg)

Dann geht es auch schon los. Wir fahren in den Park rein, holen uns eine Tunnel-Permit für RVs (super, einmal beide Spuren stoppen kostet 15 Dollar) und fahren Richtung Ost-Eingang. Die Morgensonne verzaubert die Berge im Zion und macht uns das Herz schwer ... Mann, wat is dat schön hier! Wir kurven die Serpentinen hoch und stehen ziemlich schnell vor dem Tunnel. Eine freundliche Rangerin hält uns an und packt ihr Walkie Talkie aus. Nach nur 2 Minuten geht es auch schon los:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01585.jpg)

Elmo führt eine kleine Herde PKWs durch den finsteren Tunnel, der by the way aber wirklich so was von FINSTER ist! Unsere Jungs vom ADAC hätten den Tunnel sicherlich sofort auf die rote Liste gesetzt: Kein Licht, keine Fluchtwege, nur Fels und Dunkelheit mit einer gelben Linie in der Mitte. Heilige Sch...! Wir fahren krampfhaft in der Mitte. Jetzt bloß keinen Schlenker machen! Uaaahh. Fast wie Geisterbahn. Geil. Plötzlich Licht am Ende des Tunnels. Geschafft!

Eigentlich war es trotz Hektik geplant, hinter dem Tunnel mal anzuhalten, um eventuell den Canyon Overlook Trail zu machen ... Tja, ich weiß auch nicht, wieso SO VIELE LEUTE so früh wach sein müssen – beide (!!!) Parkplätze sind gestopft voll. Sch ... ade. Nicht ein halbwegs passendes Fleckchen Erde für Elmo. Also schweren Herzens weiter. Den machen wir einfach das nächste Mal. Das wir nicht das letzte Mal im Zion sind, ist uns beiden sonnenklar. Doch jetzt schaun wir mal, was dat Brycie so kann, nä?  8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01601.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01609.jpg)

Wir kommen gut voran und fahren an der Mt. Carmel Junction hoch Richtung ... WOW! ... Salt Lake City. Ich fühl mich ein bisschen olympisch. Auf dem Highway 89 gibt es nicht wirklich viel zu sehen: viel Farmland mit vielen Rindern, Pferden und sogar Lamas/Alpakas (ich kann ab 100 m Abstand nicht auseinanderhalten). Wir lassen uns einfach durch die Gegend tragen. Dann geht's rechts weg Richtung Bryce Canyon auf den wundervollen Highway 12 ("Scenic" auch schon direkt am Beginn, wir fahren ihn ja nur ein kurzes Stück) und am Red Canyon vorbei. Dort wollen wir übermorgen eventuell noch Halt machen, wenn wir zurückfahren. Herrlich hier. Überall sieht es einfach nur toll aus, wie kann das sein??? Wie machen die das bitte? Kurz vor dem Parkeingang dann der hier:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01616.jpg)

Hach, gut zu wissen, dass ich hier zur Not auch mal mit meiner Gulfstream her kann ...  :D

Dann Spannung vor den Eingangshäuschen: Na, ham wer noch Platz? .... "VACANCY" Ein tolles Wort! Ich liebe dieses Wort! Hurra! Die Rangerin meint, es gibt noch auf beiden Plätzen freie Sites. Uah, auch noch entscheiden ... Hilfe. Spontan nehmen wir Kurs auf den Sunset Campground. Und wieder entscheiden: Welche Site hättens denn gern? Die sehen alle so nett aus. Wir nehmen die 220, mittendrin zwischen Bäumen und einfach netter Umgebung. Die Sites sind großzügig, aber nicht sonderlich durch Gebüsch oder Hecken getrennt. Wie immer mit Picknicktable und Firepit. Herrlich. Hallo, neues Zuhause!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01619.jpg)

Vermutlich noch ziemlich fertig von gestern und dem zügigen Aufbruch heute Morgen fällt nun die komplette Anspannung von uns ab und wir fühlen uns irgendwie saumäßig fertig. Also zeit für ein bisschen Werbung: U Hungry? Cup Noodles! Wir pfeifen uns unser erstes Fertiggericht seit Reiseanfang rein. Aber genau für solche Umstände sind die Dinger perfekt. Wir fühlen uns nach ein bisschen Nudelsuppe schon besser. Zeit, uns für die knapp zwei Tage Bryce was schönes zu überlegen ... hier erkennt Tigger die einmalige Chance, endlich ihren Vier-Hufe-Traum wahr werden zu lassen:

"Du, Männe?"
"Ja, mein Schatz?"
"Was hältst du davon, morgen nicht selber IN den Canyon laufen zu müssen?"
"Klingt prima!"
"Jipiiieeeh, dann lass uns zur Lodge fahren und uns fürs Horse Riding anmelden!"
".... ach, DAS meinst du mit nicht selber laufen ..."

Naja, ihr wisst ja, was jetzt kommt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/Puss-In-Boots-Shrek-4971261-300x231.jpg)

"Okokokok, dann lass uns für morgen eine Tour buchen ..."

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01748.jpg)

Wir packen also unsere Rucksäcke und haben für heute folgenden Plan: Ab zur Lodge und für die Hottietour anmelden, dann mit dem Shuttle zum Bryce Point und den Rim Trail ablaufen, bis wir nimmer mögen. An der Lodge angekommen, bin ich von diesem Gebäude mehr als begeistert: Wunderschön old school! So stell ich mir immer Urlaub in den amerikanischen bergen vor: Viel dunkles Holz, tiefgezogenes Dach, uriges Ambiente, alles etwas verwinkelt ... herrlich! Wir erspähen den Horse Trip Desk mit stilechtem Graubart-Cowboy dahinter. Der hat für uns leider pseudoschlechte Nachrichten: Wir können für morgen 11 Uhr nur auf die Warteliste, sind da aber die ersten! So, dann wünsche ich mal total uneigennützig zwei Menschen auf der Liste über uns für morgen die fette Scheißerei an den Hals ... tschuldigung ... Dat Tiggerschen findet es zwar nur halb gut, nur auf der Warteliste zu stehen, aber da ich vor meinem inneren Auge bereits zu Hottie des Bryces Innerstes erkundige und ich mir nur Sachen vorstellen kann, die dann auch wirklich passieren, bin ich fast ein bisschen beruhigt – das MUSS einfach morgen klappen! Schon allein, weil Männe sich weigert, "schon wieder so viel zu wandern" ... und wenn das nicht klappt, kriege ich den sicher nicht dazu, nach unten zu trapschen und das wäre doch mehr als schade drum.

Wir stellen auf dem Weg zum Bryce Point fest, dass das Shuttlesystem im Canyon halb one way funktioniert – also fahren wir von der Lodge erstmal zum Visitor Center und von da aus zum Bryce Point. ein bisschen von hinten durch die Schulter, aber so isses nun mal. Am Bryce Point angekommen pocht mein Herz ein bisschen: Ob das gleich wirklich so irre fantastulös aussieht wie auf den Bildern der Leute, die hier ....

WOAH!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01649.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01630.jpg)

Wir starren völlig geflashed auf all die Hoodoos und Grottos, Türmchen und Bögen ... abartige Figuren erscheinen vor dem inneren Auge ... da, eine Gruppe Steinmönche, die in den Ferne starren ... ... ein Tempel wie in Tibet ... nur aus Stein ....

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01628.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01626.jpg)

Wir spazieren entspannt am Rim entlang und genießen die sich immer veränderte Sichtweise auf das Steinspektakulum im Felsbecken unter uns. Die von Menschenhand gemachte chinesische Steinarmee ist echt ein Furz im Weltall dagegen (ähm, sorry dafür, aber so isses nun mal, nä?)! Wir haben mittlerweile eine leichte Bewölkung am Himmel, die immer wieder Sonnenflecken über das Labyrinth unter uns zaubert. Echt magisch. Am Inspiration Point hocken wir uns auf einen Baumstamm und chillen ein bisschen. Der Marsch von gestern steckt uns noch in den Knochen, so dass wir um die entspannte Streckenführung des Rim Trails sehr, sehr glücklich sind. Also schön entspannt: Tigger, die auf Felsen starren ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01682.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01700.jpg)

Trotz Müdigkeit sind wir uns bei all diesen Ausblicken einig, dass wir morgen runter müssen: auf zwei Beinen oder vier Hufen. Egal wie.

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Wir trapschen noch bis zum Sunset Point – von hier aus geht es quasi direkt zurück zu Elmo. Wir sind ziemlich fertig. So viele Eindrücke. Das muss sich erstmal setzen. Am Klohäuschen erfahre ich, dass vorgestern ein Mountain Lion am Campground gesichtet wurde ... uiuiui, auf so ein Großkatzie live und in Echt hätte ich ja ziemlich Bock. Also starre ich bis zum Einbruch der totalen Dunkelheit immer brav auf den Hügel hinter uns ... vielleicht mag ja ein Katzie vorbei gucken, hm? Leider nein, was ich ziemlich schade finde. Aber rumlaufen und eins suchen trau ich mich dann auch nicht. Das wars dann auch hier mit den "USA Big Five" ... mäh. Unsere neuen Nachbarn rechter Hand kommen aus Frankfurt, wir teilen uns für diesen Abend den Firepit und das Feuerholz, so bleibts länger warm und hell, als wenn jeder sein eigenes Lagerfeuer macht. Hier im Bryce wird es nachts doch schon deutlich kühler als zuvor auf unserer Reise, ich pack zum ersten Mal die dickere Trekkinghose aus. Bei netten Gesprächen und Bierchen lassen wir einen erneut absolut fantastischen Tag hinter uns. Hier ist es einfach herrlich!

Menu of the Day:
Bryce-BBQ-Burger mit Grillgemüse und Chopped Salad.
Cookies zum Nachtisch.

Tunnel-Fee: 15 Dollar
Campsite (2 Nächte): 30 Dollar
Tanken: 87 Dollar
Von Hotties träumen: unbezahlbar!


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.01.2013, 14:02 Uhr
Ääh, ja, SORRY für die großen Bilder, aber ich weiß jetzt endlich, wie ich die Hochformate und Panoramas hier im Originalformat eingebettet kriege  :oops: – und die Bilder vom Bryce haben es echt verdient, GROSS zu sein ...  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 26.01.2013, 14:35 Uhr
hell of a place to lose a cow... Ebenezer Bryce

Sehr schöne Eindrücke aus dem Bryce-Canyon, das lässt mich doch gleich mal wieder vom letzten Urlaub träumen...  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.01.2013, 16:34 Uhr
hell of a place to lose a cow... Ebenezer Bryce

 :lol: Haha, DAS Zitat ist super!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 26.01.2013, 18:53 Uhr
Was habe ich wieder gelacht. Dein Bericht ist echt spitze!


Super tolle Bryce Bilder. Das blieb uns leider verwehrt, da unsere Jungs zu diesem Zeitpunkt am Ende der Reise genug von Nationalparks hatten. Man muss sich auch noch was fürs nächste Mal aufheben.

Mal sehen, wo wir morgen landen.

Viele Grüße

Steffi

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 27.01.2013, 13:38 Uhr

Tag 12 – Sonntag, 23. September 2012
Strecke: Bryce Canyon National Park // Sunrise Point // bryce Canyon Lodge // Horse Trail: Queens Garden & Peekaboo Loop
Gefahrene Meilen: 0
Zuhause: Sunset Campground
Wetter: Bewölkt mit Mini-Tröpfel-Schauer.


Maaaaaaaan, bin ich uffgerecht! Dat muss doch heute klappen mit den Hotties! Bidde, bidde, bidde, bidde, bidde ...
Liebes Universum, ich komm ja nich oft auf dich zu, aber könntest du bitte heute die Pferdetour für uns klarmachen?

Aber erstmal entspannt frühstücken – wir müssen ja erst um 11.30 Uhr an der Lodge sein, um 13 Uhr geht dann die Tour los. Entspannt ist natürlich bei meiner Uffrechung ziemlich relativ, aber ich versuche, einfach ein bisschen entspannt zu bleiben. Kann ja jetz auch nich sein, dass ich hier halb durchdrehe, nur weil ich seit einer gefühlten Ewigkeit (seit 2005!!!) mal wieder auf einem Pferderücken zugegen sein werde. Aber ich hab da heute echt Bock drauf auf die Pferdenummer. Ich schreib noch ein bisschen Tagebuch weiter, genieße die Ruhe aufm Campground und finds grade ein bisschen schade, dass es heute ziemlich sehr bewölkt ist. Nun ja, wir wollen nicht meckern, das ist das erste Mal schlechtes Wetter seit 12 Tagen. Ich sag nüschte.  8)

Um 11 Uhr machen wir uns auf Richtung Lodge. Dort empfängt uns der Cowboy-Opa von gestern und meint, dass bis jetzt noch keiner abgesagt hätte. Hmmmmpfffh. Er stellt uns beiden Stand By Tickets aus und schickt uns trotzdem mal zum Corral, wer weiß, nä? OK, dann muss ich Daumen noch weiter gequetscht halten. Deswegen auch erstmal keine Fotos ... Wir haben noch einiges an Zeit und laufen trotzdem schon mal zu den Pferden vor. Im Corral stehen weit mehr als 50 Pferde und Mules rum und warten vor sich hin. So wie wir. Derweil tauchen immer mehr Reitfreiwillige auf. Uah, bidde nich so viele, ja? Und wenn ich mir die Männer da so anschaue, dann braucht sich dat Männe aber so gar keine Sorgen machen von wegen unter 100 Kilo (man soll laut Instructions nicht mehr als 100 Kilo auf die Waage bringen, um da mitreiten zu dürfen) ... da sind einige Brocken dabei, dagegen ist Männe ein Spargeltarzan. WENN wir mitdürfen, kriegt Männe bestimmt eh ein Muli. Die sind aber auch niedlich, mit ihren langen Öhrchen ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01756.jpg)

Endlich tauchen die Cowboy-Guides und der Cheff auf. Ich zähle kurz durch und komme auf 23 Leute. Wenn jetzt pro Guide 8 Hotties mit sollen, wird das echt ne knappe Kiste! Le Cheffe stellt uns mit den Stand By Tickets erstmal auf die Seite – also "Stand by" ganz wörtlich genommen. Nach und nach werden die Leute auf die Pferde und Mulis verteilt. Nachdem jeder einen reitbaren Untersatz zugeteilt bekommen hat, schaut uns der Cheff erst mal sehr mitleidig an ... na, super. Kurz vor dem Ziel verkackt, oder wie? Er zählt noch mal durch. 24 Leuts. Ich tu so, als würd ich schwitzen und beten und wat weiß ich ... ah, und die Tiggeräuglein schmeiß ich auch noch in die Waagschale:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/Puss-In-Boots-Shrek-4971261-300x231.jpg)   :lol:

Er schaut mich mitleidig an und fragt, ob wir morgen noch mal hier wären ... "Nein, wir müssen weiter. Leider." Er zählt noch mal durch! Immer noch 24. Komisch, dachte der, dat ändert sich? Shitty-shit, ich mag jetzt aber da mit, Mensch! Er bespricht sich kurz mit den Guides. Ja, dat sind 24 Menschlein auf den Pferden, also was jetzt??? Erwähnte ich schon, dass ich die Ungeduld in Person bin???

Der Cheff zeigt auf dat Männe: "You! You go with Mister B!"
Er zeigt auf mich: "You take Ishelle!"

YIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHHHHHHAAAAAAAAAAAAAA!  :D

Mister B ist ein haselnussbrauner Muli, der meiner Meinung nach zu Männe wie die Faust aufs Auge passt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01763.jpg)

Ishelle ist eine kleine schwarze Stute mit weißem Stern auf der Stirn und ich fühl mich sofort an ein ganz niedliches Schulpferd von früher erinnert:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01817.jpg)

Da ist jetzt dat Tiggerlein aber mehr als begeistert: per Hottie in den Bryce Canyon! Aujaaujaauja! Wir reiten als zweite Gruppe mit ... ja, super, ich hab den Namen unseres Guides echt vergessen!!! ... wir nennen ihn jetzt einfach mal Pete. Wer von den Mitlesern so einen Ausritt auch schon mitgemacht hat, diesen Guide wiedererkennt UND seinen Namen weiß, bitte melden! Es gibt nen Keks.:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01776.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01823.jpg)


Wir erobern per Hufe den Bryce von Innen und ich muss sagen, das ist eine großartige Idee: Man selbst kann gucken und fotografieren und dat Hottie trägt einen durch die wundersame Landschaft:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01770.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01785.jpg)


Es geht an Hoodoos vorbei, durch Bögen durch und rauf und runter:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01772.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01779.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01798.jpg)


Männe und ich sind hinten in der Gruppe, ziemlich schnell wir auch klar, warum: Mister B ist eine echt faule Socke! Männe hat bisweilen seine liebe Mühe, dat Vieh an der Gruppe dran zu halten. Und weil faul nicht reicht, ist er auch noch ziemlich verfressen. Wann immer Männe ein bisschen unaufmerksam wird, nutzt Mister B die Chance und fängt an zu fressen: Sträucher, Gras und was auch immer er finden kann - gerne auch IN Abhängen ... was dat Männe eher so nervös macht ... nachdem ich nur nur Motzerei von hinten höre, gibts eine LESSON HORSE RIDING extra: Wenn du nicht magst, dass dat Muli frisst, musst du Muli davon abhalten und es nicht niedlich finden, dass er allet anknabbert, was in Reichweite hängt. Drei- bis Fünfmal richtig energisch durchgegriffen und schon macht auch Mister B das, was er soll: Laufen. Und siehe da – es funzt. Mister B verhält sich für den Rest des Trails erstaunlich brav.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01863.jpg)

Es geht rauf, runter, quer und grade:

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01810.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01835.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01845.jpg)

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Nach 3 Stunden Pferderücken mit einer Viertelstunde Pause kommen wir glücklich wieder am Corral an und ich kann sagen, dass das auch ohne Reitkenntnisse ein wirklich tolles Erlebnis ist, durch den Canyon zu reiten! Wir können das nur wärmstens empfehlen. Es wird eigentlich grundsätzlich im Schritt geritten, lediglich ab und an trabt man zur Gruppe auf, wenn man etwas zurückgefallen ist. Die Guides zeigen einem alle von unten sichtbaren Sehenswürdigkeiten (Thor's Hammer, The Queen, The Piano etc.) und heitert mit diversen schlecht-rechten Cowboywitzen allet etwas auf. Es macht jedenfalls echt Spaß! Also, hoch aufs Pferd oder Muli, wenn ihr das nächste Mal im Bryce seid. Aber denkt dran: " Go back to the lodge, smile and walk clear and easy – we do not need bad advertising!" Ähm, ja. Also der Hintern tut mir schon ein bisschen weh, mal sehen, wie es morgen mit Muskelkater aussieht.

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 :D

Ziemlich erschöpft, aber glücklich geht es nach Hause. Hallo Elmo, hallo neue Nachbarn links UND rechts. Links ein jüngeres Pärchen aus Norddeutschland, auch mit einem El Monte unterwegs. Rechts ein Pärchen aus – Mainz. Au, Mann! Aber irgendwie witzig. Wir verabreden uns allesamt für den Abend an einem Firepit: 3x Holz macht 3x länger warm und hell. Wir tauschen uns über die Routen und bereits erlebten Abenteuer aus und trinken ein paar Bierchen – camping business as usual. Aber so schee!
Ich könnt das für den Rest meines Lebens so machen!


Menu of the Day:
Spirellinudeln mit Zucchinis und Tomaten in Frischkäsesoße (heute ohne Grill). Mjam!

Bryce Canyon Horse Riding:
190 Dollar für beide inklusive Erinnernungsfoto (also quasi 1x Essen im Golden Steer ...)  :shock:  :oops:
... es war aber jeden Cent wert!




Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 27.01.2013, 16:32 Uhr
Endlich...hab schon was vermisst die letzten Tage  :lol:

Ja...Katzis. Meine beiden haben mir auch gefehlt und ich war froh das ich bei "Gouldings" zwei "complimentary Cats" bekommen habe.
Und nach Deinem Bericht muss ich mir das mit dem Zion echt nochmal überlegen. Wir waren übrigens zur gleichen Zeit am Bryce  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Olli2 am 28.01.2013, 08:00 Uhr
Bin gerade mal hinterhergesaust. Vielen Dank für "dat schön"!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: womoontour am 29.01.2013, 11:22 Uhr
... jetzt habe ich doch fast die Weiterfahrt versäumt.
Danke für den sehr amüsanten und netten Bericht.  :daumen:

Bei Deiner Schreibweise fühlt man sich mittendrin im Geschehen.

 :rv:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 29.01.2013, 13:18 Uhr
Woah! Genau das hab ich damals auch gedacht. Den Bryce fand ich auch klasse, hat mir sogar noch besser gefallen wie der Grand Canyon.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 29.01.2013, 17:10 Uhr
Ja...Katzis. Meine beiden haben mir auch gefehlt und ich war froh das ich bei "Gouldings" zwei "complimentary Cats" bekommen habe.
Und nach Deinem Bericht muss ich mir das mit dem Zion echt nochmal überlegen. Wir waren übrigens zur gleichen Zeit am Bryce  :wink:
Deine Complimentary Cats waren aber auch nicht zu verachten ...  :wink:
Ja, schau dir den Zion unbedingt mal an. Selbst jetzt mit doch recht großem Abstand einfach das Sahnestück auf unserer Tour.

Woah! Genau das hab ich damals auch gedacht. Den Bryce fand ich auch klasse, hat mir sogar noch besser gefallen wie der Grand Canyon.
Ja, der Grand Canyon ist einfach zu groß – das rafft und erfasst man einfach nicht. Kommt aber bei uns auch noch  :wink:


@ all: Wieder mal ein großes DANKE fürs Mitlesen und die Komplimente. Der nächste Tag ist in der Mache, kann aber im schlimmsten Fall bis zum WE dauern.
Blöd, wenn man nimmer Urlaub hat ...  :oops:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 29.01.2013, 22:21 Uhr
Och, Urlaub ist doch zum Reisen da und nicht um neugierige Reiseberichtleser zufrieden zu stellen.  :wink: Wir werden uns gedulden! :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 30.01.2013, 10:16 Uhr
Jaja, die lieben Katzen... Wir werden im Urlaub auch immer von den Fellfressen "gefunden".... Irgendwie scheinen die zu merken, dass man zuhause auch solche Biester hat...  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 30.01.2013, 15:57 Uhr
Jaja, die lieben Katzen... Wir werden im Urlaub auch immer von den Fellfressen "gefunden".... Irgendwie scheinen die zu merken, dass man zuhause auch solche Biester hat...  :wink:
Dat RIECHEN die. Und zwar Meilen (oder Kilometer, je nachdem) gegen den Wind.  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 15.02.2013, 02:05 Uhr
@ all: Wieder mal ein großes DANKE fürs Mitlesen und die Komplimente. Der nächste Tag ist in der Mache, kann aber im schlimmsten Fall bis zum WE dauern.

Nachdem ich mich langsam daran gewöhnen muss, dass eine unserer Katzen nicht mehr zurück kommt :heulend: (verschwunden, einfach so über Nacht vom 3. zum 4. Februar :heulend:), würde mich interessieren, an welchem WE es weiter geht :wink:

Nein-nein, ich will nicht lästig fallen, ich bin auch nicht neugierig, es interessiert mich nur :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 15.02.2013, 12:10 Uhr
 :lol: Angie, du wirst nicht lästig.

Hier ist nur gerade die Arbeit lästig, die mich bis ins Wochenende verfolgt.
Und dann liegt doch gerade so schön Schnee und ich verbringe meine Samstag im Hochsauerland.  :oops:
Auf dem Schneebrett, wie es sich für Snowtigger geziehmt.  8)

Hab aber gerade gedacht, shittyshit, ich WILL doch weiterschreiben.
Versprechen tu ich nix, aber für Sonntag ist Schreiben geplant.

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 15.02.2013, 19:14 Uhr
Klar, Arbeit geht vor und dass du deinem Nickname gerecht werden musst, weil ich ihn dir sonst ändere :wink:, bleibt bei schöner Schneelage nichts Anderes übrig, als dass du dich mit dem Schneebrett auf die Piste begibst :D

Lass' dich nicht stressen, ich gucke halt immer wieder mal rein, ob es schon etwas Neues gibt :D

Viel Spaß morgen im Schnee :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Tigerlilli am 22.02.2013, 11:24 Uhr
Hallo Snowtigger,,
noch nie, niemals, never ever hab ich so gelacht bei einem Reisebericht!!!  :lol:

Ich DANKE dir dafür und freu mich auf Fortsetzung!

Grüßle
die Lilli :)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 24.02.2013, 15:57 Uhr
Tag 13 – Montag, 24. September 2012
Strecke: Bryce Canyon National Park // Kanab // Lake Powell // Glen Canyon Dam // Page
Gefahrene Meilen: 166
Zuhause: Wahweap Marina Campground
Wetter: Wolkig. Sonnig. Stürmisch. Gewitter. Alles, was Utah und Arizona an Wetter so bieten können. Außer Schnee.  :lol:

Zum ersten Mal während unserer Reise könnte das mal heute so richtig Schiet-Wetter geben. Zumindest haben wir es jetzt erstmal mit bewölktem Himmel zu tun. Beim Frühstück sinnieren wir über den Plan und die restlichen Tage ... da wir weder eine Wave-Permit noch ein SUV unser Eigen nennen können, werden wir schweren Herzens in Page abkürzen und dafür uns für den Highway 1 später einen zusätzlichen Tag gönnen. Das ist zwar etwas schade, aber da auch im Wetterbericht für Page und Umgebung nicht wirklich brillantes Wetter vorgesehen ist – also nur eine Übernachtung am Lake Powell. Heute hinfahren, bei den Hoodoos halten, Campsite catchen, Staudamm besichtigen, Einkaufen, nen faulen Lenz machen. Ich glaube, wir brauchen mal einen Tag ohne viel Wandern, Steine, Sightseeing. Einfach mal locker machen und nicht hetzen lassen. Und morgen mit etwas Glück (je nach Wetter halt) auf dem Weg zum Grand Canyon zuerst in den Lower Antelope Canyon, dann beim Horseshoe Bend vorbei und fertich.

In Page treffen wir auch wieder auf H & B aus Heidelberg. Mal schauen, was die so in der Zwischenzeit erlebt haben!

Wir packen etwas schweren Herzens unsere Siebensachen, verstauen allet in Elmo da hin, wo es hingehört und machen uns auf den Weg. Wir halten noch am Ruby's Inn Komplex, besorgen uns Briefmarken und Feuerholz und ich erstehe einen rosa Kaputzenpulli in der Souvenirabteilung. Kindergröße. Allet andere ist einfach völlig riesig. Und irgendwie nich so schön bedruckt mit Hirsch und Bär und Puma.  :oops:

Da wir mit einem kapitalen Elmo von 25 Fuß Länge unterwegs sind, sparen wir uns den möglichen Versuch, rechts rum über die Cottonwood Canyon Road "abzukürzen". Muss ja nicht sein, dass wir hängen bleiben. Also ab Ruby's Inn geht es ein Stück zurück. Passend zur Vorhersage fängt es beim Red Canyon an zu tröpfeln. Aber irgendwie haben wir grade auch ehrlich gesagt eine dezente Rote-Steine-Überdosis, so dass wir einfach mal weiterfahren. Das erste Stück bis zu Mount Carmel Junction kennen wir ja schon: Weiden, Ranches, unendliche Weiten. An der Abzweigung zum Zion geht's vorbei in Richtung Kanab.

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Der aufmerksame Leser entdeckt auf diesem Bild, dass wir wenigstens in den Fotos unsere Radkappe wieder gefunden haben  8)

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Durch Kanab selbst fahren wir einfach mal entspannt durch, soweit ein ganz nettes Örtchen. Hinter Kanab dann in einer Straßenkurve die legendäre Abzweigung auf die House Rock Valley Road. *schluck* Hachja. Nächstes Mal gehen wir das hier in diesem Eck "professioneller" an. Auch wenn es keine Wave-Permit gibt, einfach eine schöne Tageswanderung von Steve im Paria Outpost buchen und drauf scheißen, ob man nen SUV hat oder nicht. Dieses Mal leider doch unvorbereiteter als gedacht, aber hinterher ist mal immer schlauer. ... Während ich so fröhlich von mich hin sinniere und träume, passieren wir tatsächlich den Paria Outpost und fahren ... und dann die Szene, wie eingangs schon beschrieben:

"Schatz? Fahr mal bitte langsamer, da muss gleich der Parkplatz für die ... hallo? ... Da ... geht's ... ging's ... da ging es vor 2 Meilen zu den Toadstool Hoodoos, Mann!"
"Soll ich umdrehen?" "Ne, auch schon wurscht ... lass uns weiterfahren und lieber schön am See gammeln ..."  :roll:

Vorbeigerauscht. Aber irgendwie sind wir heute echt Steine jeglicher Art etwas überdrüssig. Ich mag jetzt See, Boote, Wasser ... so ein bisschen wat anderes halt. Oder auch einfach mal GAR NIX.
Das darf man wahrscheinlich hier im Forum auch nicht wirklich laut sagen, aber [flüstermodus] man darf auch einfach mal NIX sehen und machen wollen [/flüstermodus] . Ehrlich.
Ich denke mir in diesem Moment zwar: "Scheiße, scheiße, scheiße, wenn ich jetzt niiiiieeee wieder in die USA und niiiiiieeee wieder in diese Ecke komme, bin ich an den tollen Hoodoos einfach vorbeigefahren. Frevel. Schande. Schäm dich!" Aber irgendwie ...  ihr merkt schon, heute wird es etwas sentimental - ... selbst wenn ich dieses und jenes auf unserer Tour doch nicht zu Gesicht bekommen habe: Ich habe in den 13 Tagen seit unserer Landung in diesem irren Land schon so viel erlebt und gesehen und so viel tolle Momente gehabt ... das kriegen andere in 2 Wochen nicht zusammen. Also: einfach mal weiterfahren. Und Hoodoos Hoodoos sein lassen. Pfffhhh.  8)

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Hinter einigen Kurven und Geraden kommt dann der Lake Powell in Sichtweite. Coole Ecke! Wirklich beeindruckend. Wilder-Westen-Felsformationen vor, hinter und im Wasser und dazu: ordentlich Gewitterwolken. Na, prima. Das mit dem Baden wird erstmal verworfen, es bläst auch ein nicht unerheblicher Wind. Brrrr! Nä, da sin wer jetz mal heute KOMPLETT ausm Plan, dann auch richtig. Wir fahren zum Wahweap Campground und sichern uns ein Semi-Full-Hook-Up (Strom und Wasser, kein Dumpen) und schauen uns zwischen kleinen Regenschauern und ordentlich Wind mal an, was wir mit dem restlichen Tag noch so anfangen sollen. Schnell ist was Nettes gefunden: Glen Canyon Staudamm besichtigen und nach Page rein, Vorräte auffüllen. Klingt gut.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01930.jpg)   (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01931.jpg)

Wir fahren vor zum Staudamm, stellen unseren Elmo auf die Busparkplätze und gehen ins Carl T. Hayden Visitor Center. Am Schalter für die Führungen bekommen wir gesagt, dass in 10 Minuten wieder eine losgeht. Ja, genial. Also zwei Karten erworben und los geht's. Da wir uns auf Staatsgebiet befinden, müssen wir uns flughafenmäßig durchchecken lassen. Unser Guide ist ein netter Kerl, der seine Ausführungen mit dezenten Hip Hop Moves unterlegt. Das nimmt dem ganzen Rest so ein bisschen die Strenge, denn wir werden komplett von Securitybeamten begleitet. Das macht's so ein bisschen ... jetzt bloß keine falsche Bewegung und so ...

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Aufzüge, gekachelte Gänge, Checkpoints, alles ein bisschen oldschool. Coole Sache. Ganz unten stellen wir dann fest: die grüne Fläche ist RASEN. Nix grün gestrichener Beton oder so ... durch die Vibrationen in den Fallrohren und den Wind, der die Staumauer runterkommt, hatte es die Erde über den Rohren immer verschwinden lassen. Also hat man Rasen gepflanzt. Sieht gut aus und hält die Erde an Ort und Stelle. Ha! Nicht unschlau, die Staudammjungs. Weiter geht's in die Turbinenhalle.

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Leider darf man nur noch von oben draufgucken. Vor 9-11 durften die Besucher nicht nur SELBER da im ganzen Damm rumlatschen, sondern auch bis an die Turbinen und denen beim Drehen zugucken. Jetzt bin ich etwas neidisch. Schade, dat wär schon toller gewesen. Aber auch so durchaus beeindruckend genug. Vor allem mit all den netten Geschichten und dem Hintergrundwissen durch unseren Guide kann ich sagen: Lohnt sich! Und die Führung ist eine wirklich tolle Abwechslung zum Steinegucken. Wieder zurück knipsen wir noch ein bisschen von der Brücke runter und machen uns dann auf nach Page.

Über diese Brücke  :shock: :

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Vorbei am mir von vielen Reiseberichten schon sehr bekannte Courtyard by Marriott Page geht's in das Städtchen und schön in den Safeway an der Elm Street. Ohne Nightmare. Hatte ich schon gesagt, dass ich Safeway totaaaaal toll finde? Sooo viele leckere Sachen und frisches Deli-Zeuchs. Herrlisch. Wir fahren über den Lake Shore Drive zurück, bleiben an einem wirklich schönen Aussichtspunkt stehen und genießen die Wolkenraserei am Himmel über dem See. Ja, wenn wir wieder mal hier sind, bleiben wir ein bisschen und machen ein paar Badetage, wa? Von Boot- oder anderem Wasserfahrzeugeausleihen halten wir Abstand. Das ist schon mehr als teuer hier.

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Zurück an unserer Campsite wird klar: Wir grillen heute nicht. Zu viel Wind und draußen ist es arschkalt. Ich buche uns unter Fluchen über das schlechte WLAN für die nächsten zwei Nächte eine Site am Grand Canyon, damit wir morgen entspannt ohne Stress den ganzen Tag rumfahren können und nicht hetzen müssen. Plötzlich parkt ein Cruise America RV vor uns ein – H & B aus Heidelberg! Ich hatte ihnen eine Mail mit unserer Campsite geschickt. Bei Bier, Chips und viel Gelächter erzählen wir uns unsere Erlebnisse seit dem letzten Treffen. Großartig. Da wir morgen schon wieder aufbrechen und die beiden noch zwei Tage hier bleiben und dann in Richtung Vegas zurückfahren, müssen wir uns hier voneinander verabschieden. Wir versuchen, uns in jedem Fall mal in Deutschland zu treffen. Heidelberg ist ja nicht sooo weit weg ...

Danach ist bei uns auch die nötige Bettschwere erreicht und wir hauen uns aufs Ohr. Draußen stürmt es immer noch, so stark, dass wir den Slideout einfahren, da die Schutzmarkise oben ziemlich heftig im Wind knattert. Dazu immer wieder Regenschauer ... hm, hoffentlich sind die Antelope Canyons morgen offen ...

Wir werden sehen! Gute Nacht!


Menu of the Day:
Ganz schlicht und einfach Nudeln mit Tomatensoße.

Ruby's Inn: 40 Dollar
Eintritt Glen Canyon Dam: 10 Dollar (2 Personen)
Campsite: 40 Dollar
Safeway: 120 Dollar



Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 24.02.2013, 19:10 Uhr
Einfach mal Einfach NIX Tun...

Das gehört zumindest für uns auch immer mal wieder dazu... Och lass doch die ollen Steine und Hoodoos... Die sind das nächste Mal auch noch da... Wie ist das Wasser am Pool?  :D

So läuft das bei uns dann ab und ich finde das gar nicht schlimm, wenn ich nicht jeden Stein umdrehe.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 24.02.2013, 20:04 Uhr
Wir waren auch auf diesem Campingplatz!  :D Aber wir haben uns die Toadstool Hoodoos angesehen und sind überall herumgekurvt und haben dabei total vergessen mal die Füße in den Lake Powell zu halten... :oops: Ihr macht das ganz richtig, mal zu entspannen!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 25.02.2013, 12:44 Uhr
@Anti:
Ja, uns hat das Wetter vom Füße in den See halten abgehalten ... es war einfach zu "Brrrrrrrrr! Kalt!"
Hätte ich ja nie gedacht.

Ich muss auch sagen, dass vielleicht grade durch dat Steinegucken-Päuschen der nächste Tag wieder umso schicker war mit Lower Antelope (die meisten Bilder eines Platzes auf der ganzen Reise), Horseshoe Bend (ich gaaaanz mutig) und East Rim Drive am Grand Canyon im Abendlicht. Dazu aber später mehr ...  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 28.02.2013, 20:55 Uhr
Witzig, wir machen das auch manchmal. Zwar nehmen wir uns immer vor, morgen machen wir dies, aber wenn es soweit ist und wir bei "dies" sind, disponieren wir manchmal komplett um und finden uns bei "das" :lol:. Bedeutet, wir machen etwas ganz anderes, als wir vorgehabt haben. DAS ist Urlaub! :abklatsch:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Juergen703 am 01.03.2013, 19:26 Uhr
Huhu snowtigger,
Zitat
Horseshoe Bend (ich gaaaanz mutig)

du wirst dich doch wohl nicht

















ganz an den Rand gewagt haben.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Olli2 am 09.03.2013, 19:23 Uhr
He, Snowtigger! Beim Wintersport die Finger gebrochen, so dass Du nicht mehr weiterschreiben kannst? :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.03.2013, 11:05 Uhr

TAG 14 – Dienstag, 25. September 2012
Strecke: Page // Big O Tires // Lower Antelope Canyon // Horseshoe Bend // East Rim Drive // Grand Canyon National Park
Gefahrene Meilen: 155
Zuhause: Mather Campground Grand Canyon
Wetter: versöhnlich. Wolken mit viel Sonne zur rechten Zeit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01981.jpg)

Sodale. Wolln wir doch mal schauen, wie das Wetter so ist: Aha, der Sturm hat sich gelegt, die Wolken ziehen nur noch halb so schnell über den Himmel und die Sonne scheint! Juhu, unser Wetterglück hat uns wieder! Wenn dem so ist, steht dem Lower Antelope Canyon ja nix mehr im Weg, wa?

Nach dem obligatorisch leckeren Frühstück machen wir uns wie gewohnt ans Elmo-Startklar-Machen und nutzen die Dumping Station am Campground-Ausgang. Ist ja mal wieder Zeit: Dieses Mal hab ich auch mal ein paar Bilder gemacht, weils grad so passte:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01986.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01989.jpg)

An der Dumping Station treffen wir ein Paar aus Bayern, die wirklich eine alte Kiste fahren (den Namen des Verleihers habe ich mir nicht gemerkt, aber die kaufen die alten Autos von El Monte auf, na, dann Prost und gute Fahrt!). Sie gucken ein bisschen neidisch auf unseren Elmo mit dem schicken Spülanschluss ... jahaaaa, ohne dat Ding wäre schon hinterm Yosemite Essich gewesen. Muss man ja mal schon so sagen. Nachdem der Kagg draußen und frisches Wasser en Masse drinnen ist im Elmo, guckt dat Männe auf die Reifen, runzelt die Stirn und meint: "Na, wir tanken ja mal gleich in Page und dann checken wir mal den Reifendruck. Dat kommt mir so wenig vor ... und außerdem: Wollen wir nich mal den Gastank auffüllen?" "Aber ich will doch schnell zu die Slotcanyon gehen tun ... weil ... mäh." Immer dieser Technikkramsch. Gut, das hält einen beim Reisen mit dem WoMo natürlich mehr auf als mit so nem 0815-PKW. Wegen mir ... Männe ist der Mann für die Technik, wir müssen ja eh durch Page, also ... los dat jetz.

Wir fahren am Damm vorbei über die Brücke nach Page rein und freunden uns mit einer der Tankstellen rein preislich an. Die haben auch so einen Gastank da rumstehen, dann machen wir doch gleich mal allet klar ... NICHT. Der Gastank ist nicht mehr in Betrieb, Gas gibts bei der Shell vorn an der 89 ... ok. Dann das schon mal nicht. Reifendruck checken. Ja. Ähm. Ne, das ist in good old America aber so wat von anders: DU brauchst einen Luftdruckmesser, denn an der Luftzapfstation ist so was nicht dran. Da geht nur Luft rein oder Luft raus. Aus. Su-per. Glücklicherweise steh neben uns eine nette Frau, die unser Dilemma erkennt und uns ihre Luftdruckmesser in die Hand drückt. Gut. Aber leider ist dat Ding schon mal viel zu kurz, um auch den Zwillingsreifen innen zu checken ... ARGH! Nach etlichen mühsamen Versuchen geben wir ihr dat Ding zurück und brauchen einen Plan. Also ich brauch einen, weil Männe ohne jetz da mal die Reifen gecheckt zu haben nirgendwo hinfahren will ... Ich erinnere mich dumpf an Reifenstapel gegenüber vom Safeway gestern ... vielleicht lässt sich da was machen? Wir fahren hin.

BIG O TIRES ist eine amerikanische Wir-haben-Reifen-und-Felgen-und-machen-die-auf-dein-Auto-drauf-Kette. Ha! Experten. Sehr schön. Ich in den Laden rein. Der Typ an der Theke am Telefonieren. Ich lasse meinen Blick streifen und finde, dass man hier aber so was von Reifen kaufen kann. Auch welche in Tigger-hoch. Bewaffnet mit meinem Tiggerblick gehe ich an die Theke und frage, ob es möglich wäre, unseren Reifendruck zu checken und gegebenenfalls nachzufüllen? "Sure! No problem, just put the car ... oh, it's a RV, yeah, just park it right here, we check it." YES! Da kommt auch schon ein netter Automechanik-Guy umme Ecke mit Druckmesser und Kompressor. Alter, DER HATTE NEN DRUCKLUFTMESSER! (klingt jetzt irgendwie pervers) Dat Ding war mal leger viermal so lang, wie das von der netten Dame eben noch. Jedenfalls waren nach nicht mal 10 Minuten alle Reifen gecheckt und nachgefüllt und Männe strahlt glücklich bis über beide Ohren. So und wat kost der Spaß? Nüschte! Deswegen gibts Trinkgeld für die Jungs, mangels ganz kleinen Scheinen muss es ein größerer tun und so strahlen am Schluss alle Beteiligten bis über beide Ohren. Schön. Ich freu mich auch, vor allem, weils jetzt mal endlich zum Canyon geht!

Oh, du Antelope Canyon! Stoff meiner wilden Wildwestträume! Seit ich die ersten Bilder von dir im Netz sah, war es um mich geschehen. Oh, du Antelope Canyon! Möge Wetter und Sonne und Mittag gnädig sein und uns deine volle Pracht präsentieren! Oh, du Antelope Canyon! Wahnwitzige Licht- und Schattenspiele in rotem Labyrinth aus Stein. Oh, du Antelope Canyon! Du ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01991.jpg)

Dat Männe rauscht erstmal volle Lotte an der Abzweigung vorbei. WAAAAHHHH! Schätzelein, wat glaubst du wie so ein SLOTCANYON aussieht? Meinst du, dat Ding hat drei kilometerhohe Türme und qualmt??? Das ist das Kraftwerk, DA HINTEN gehts zum Canyon! "Du, Tigger, meinst du, man kann da auch ne Führung drin machen?" "Weiß ich nicht, interessiert mich nicht, ich will rote Steine!" Einen Tage ohne rote Steine und schon erste Entzugserscheinungen. Ich hibbel auf meinem Sitz rum: "Umdrehen! Da, in der Einfahrt mit den Tonnen von Warnhinweisen, dass man dem Ding am besten nicht auf 50 Meter näherkommt, weil sonst die Selbstschussanlage losgeht!" Wir drehen um und nehmen dann die Abzweigung nach RECHTS. Also zum Lower Antelope. Wenn man von Page kommt und NICHT dran vorbeifährt, muss man LINKS. Rechts gehts dann zum Upper Antelope Canyon.

Am mittlerweile recht professionell aussehenden Warte/Bezahl/Aufenthaltshäuschen ist nicht übermäßig viel los. Ein Gruppe kommt gerade aus Richtung Canyon, ein Fototrupp hat sich mit extrem gutem Equipment versammelt und einzelne Grüppchen stehen rum. Ja ... hmh. Ob ich jetzt mein Stativ mitnehmen soll? Oder nicht? Oder wie? Hmpfh. In einem Anfall von "Ich schieß so geil aus der Hand!" entscheide ich mich für ein Otto-Normalo-Ticket ohne Gedöns. Dafür mit mehr Bewegungsfreiheit. So! Unser Guide hat ungefähr die Maße von Männe, so dass ich mir dann auch keine Gedanken mehr mache, ob wir durch den Einstieg passen. Wir sind in einer Gruppe von um die 10 Leute unterwegs. Passt. Bevor es losgeht, kriegen wir die Geschichte von den 11 Touristen erzählt, die 1997 in der Sturzflut umkamen. Ja, da wird einem ein bisschen anders, wenn man vor dem Riss im Boden steht und da rein soll ... Was soll ich sagen? Wenn es das letzte sein soll, das ich tu, dann ist das halt so. Also rein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC01996.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02003.jpg)

Nun, in erster Linie sprechen die Bilder für sich (wer das Zeuchs jetzt zum 1.000sten Mal sieht, einfach runterscrollen - ist auch nur eine Auswahl, nach dem Sortieren daheim sind knapp 100 Bilder übrig geblieben):

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02005.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02010.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02009.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02011.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02015.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02012.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02024.jpg)

Ich kann das, was man da unten sieht, spürt, erlebt, begeht, nicht wirklich in Worte fassen. Man ist in einer anderen Welt. Alles ist nur noch ein Rot-Orange-Braun, manchmal ein dünner Streifen Blau vom Himmel. Spuren, Rillen, Wellen, Wogen, Kurven, Geraden, hell, dunkel ... und beruhigend still. Meistens. Wir haben Glück, unsere Gruppe verteilt sich ziemlich schnell. Die meisten flüstern eh nur noch. Unser Guide macht und auf tolle Winkel und Steinfiguren aufmerksam. Und wir haben Mittag. Im Lower Antelope. Also bekommen wir auch dieses Schauspiel zu sehen:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02042.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02051.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/LowerAntelopeCanyon-AZ-2012_snowtigger.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02059.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02091.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02098.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02142.jpg)

Und das Ding ist laaaaaaaang. Also der Canyon. Immer, wenn ich dachte, so, da geht bestimmt gleich hoch, kommt noch eine wahnwitzigere Stelle. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es war aber nur etwas über eine Stunde) kommen wir an der großen Treppe an und erblicken wieder Tageslicht. Wow. Also so ein völlig, total überwältigtes, kleines, scheues, ehrfürchtiges Wow. Mehr bleibt einem nicht. Man ist sprachlos. Und fragt sich wieder einmal mehr, wie so was geht, Frau Natur. Wir sitzen noch kurz mit dem Rest der Truppe am Häuschen und erzählen, wer jetzt wo hin weiterfährt (u.a. ein älteres Paar, die grade die Hälfte hinter sich haben und bis Weihnachten rumfahren ...). Man muss erstmal wieder in der Wirklichkeit ankommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02163.jpg)

Nun, bevor wir jetzt zu sentimental werden und in den Kitsch abdriften:
Ich bin glücklich, dort gewesen zu sein. So wirklich. Irre.
Kurz ein paar Hard Facts: Also ehrlich, selbst für fotografisch höher Interessierte reicht beim Lower Antelope ein normales Ticket völlig aus! Der Fotopass ist wirklich was, wenn man zum 10. Mal da war und für einen National Geographic Wettbewerb fotografieren möchte. Man hat wirklich absolut genügend Zeit für schöne Aufnahmen mit und ohne Menschen, bekommt vom Guide nette Ecken gezeigt und Sand geschmissen (nur Mittags!). Die Fotografentour haben wir im Canyon auch getroffen, die sind dann dort solange sie wollen ... wer das braucht, kann das sicherlich machen.

Nächster Halt, nächstes Highlight: The Horseshoe Bend. Heute ist Klassikertag, denn der Grand Canyon wartet ja auch noch ... haha.
Die Fahrt bis da hin geht super sau schnell, wir rauschen aber nicht dran vorbei, die Parkplatzsituation ist zu offensichtlich, die Navajo-Schmuck-und-Kram-Verkäuferinnen auch.

Ich wusste ja von diversen Berichten, dass der Weg vor allem zurück etwas beschwerlicher ist ... zuerst denkt man sich da nix bei, bis man über die Kuppe kommt. Praktischerweise gibt es dort einen Pavillon, in dem sich auch einige Menschen erholen. Von da aus sieht man auch, was einen erwartet: Sand, Steine, Büsche und in der Ferne stehen Leute rum. Da muss wohl der Rim sein. Wir trapschen runter und merken, das wird wirklich bäh auf dem Rückweg, aber: Wat muss, dat muss! Wir versuchen, am Rand die festen Stücke des Weges zu erwischen und arbeiten uns in Richtung Kante. Und dann - der Klassiker:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02165.jpg)


Nach einigen Fotos (für die ich übrigens todesmutig mit meinem nur 18 mm Objektiv bis an den Rand bin, um so viel wie möglich drauf zu kriegen!!!) machen wir dann noch das:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02173.jpg)

Wat geiel! Wir so am Horseshoe Bend. Wer genau hinsieht, erkennt den Angstschweiß auf Tiggers Nase ...

So und weils so schön ist, gleich einen Tipp für den Rückweg: ZEIT LASSEN. Und am besten nicht die ganze Zeit auf das Ziel (die Kuppe mit dem Pavillon) starren. Das kommt nämlich gefühlt so gar nicht näher! Am besten Kopp in Richtung Boden und einfach stupide Schritt für Schritt sich den Sandhang hocharbeiten. Auf die festen Stellen achten und diese nutzen. Man kommt eh ziemlich fertig oben an. War ja auch schön die heißeste Zeit des Tages (13-14 Uhr ... ;-) ). Fieserweise ist das die beste Uhrzeit für den Bend, weil er komplett in der Sonne liegt. Wir waren fast schon zu spät, bei uns liegt die linke Schluchtwand schon im Schatten. Egal, ich bin ja dort, weil ichs sehen will – fürs perfekte Foto muss man schon die Touren anders planen.

Nach Ankunft am Elmo kippen wir uns erstmal noch ordentlich kühles Nass in die Kehlen (wir hatten zwar Wasser dabei, aber das war dann doch ziemlich zügig leer). Schon nicht unanstrengend. Aber auch in diesem Fall – schön, hier gewesen zu sein!

Dann folgt das Stück Highway 89 ... Hügelketten, leere Weideflächen, verlassene und verrottende Navajo-Verkaufsbaracken, Weite, Wildnis ... hier passiert einfach NICHTS. Hier ist nichts und niemand.
Wir überholen eine einsam vor sich hin markierende Monsterfahrbahnmarkiermaschine. Das wars. Mehr Highlights haben wir nicht. Nichts. Krass.

Dann gehts endlich rechts weg auf den East Rim Drive. Irgendwann sieht man rechts kleinere engere Schluchtstücke in der Ferne und ahnt nur grob, was da auch einen zukommen mag.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02190.jpg)

Fahrt durchs Kassenhäuschen: "Oh, Annual Pass, wo wart ihr denn schon überall?" "Yosemite, Devils Postpile, Death Valley, Zion, Bryce, Lake Powell und jetzt hier so." "Wow, enjoy!" Ja, das war exakt der Plan.
Und dann: WALD. Hä? Also, mal ehrlich: Was man auf allen Bildern vom Grand Canyon NICHT sieht – drumrum ist Wald. Wald, Wald, Wald. Es hat was von Schwarzwald. Ehrlich! Einzige Irritation: Statt einem "Wildwechsel"-Schild gibt es hier MOUNTAIN LION CROSSING. Da bleibt selbst einem waschechten Snowtigger die Spucke weg. Männe, fahr langsam, wir wollen auf gar keinen Fall große Katzen überfahren!

Wir klappern im Spätnachmittagslicht einige Viewpoints ab: Desert View, Lipan Point, Moran Point und Grandview Point.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02194.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02204.jpg)

Ja, was soll ich sagen? Man raffts nicht. Also die Größe. Und zwar so GAR nicht. Was für Dimensionen.
Bewundernswert sind auch die Flugakrobaten-Raben am Desert View, die uns bestimmt eine halbe Stunde lang mit ihren kühnen Flugnummern im Luftstrom des Canyons begeistern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02210.jpg)


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02218.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02220.jpg)

Nach ziemlich viel Gekurve durch das Straßengewirr im Village finden wir den Eingang zum Mather Campground, bekommen unsere Site zugewiesen und lassen wieder mal einen fabulösen Tage fachcamperisch ausklingen: Lagerfeuer, Grillen, Bier und Entspannen. YEAH.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02227.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02228.jpg)



Menu of the Day:
German Beer-Würstel (die Marke hab ich leider vergessen, die waren aber endslecker!!!),
Grill-Paprika und Champignons, dazu Tomatenreis und diverse Saucen.

Tanken: 100 Dollar
Big O Tires: 20 Dollar (ja, ich weiß, viel zu viel, aber ich hatte nicht einen kleineren Schein!)
Eintritt Lower Antelope Canyon: 52 Dollar (26 Dollar pro Person)
Campsite: 37 Dollar (2 Nächte)


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 10.03.2013, 11:29 Uhr
YEAH.... Ein Tag nach meinem Geschmack!  :lol:
Und die Warnschilder bezüglich MOUNTAIN LION CROSSING, sollte man durchaus ernst nehmen...
2009 hat so ein Viech in Arizona mitten im Wald in ca. 20 Meter entfernung den Waldweg überquert auf dem ich noch kurz vorher stand und um ein totes Eichhörnchen zu fotografieren...
Der war ein wenig größer als unsere Stubentiger zuhause...  :shock:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.03.2013, 11:44 Uhr
YEAH.... Ein Tag nach meinem Geschmack!  :lol:
Und die Warnschilder bezüglich MOUNTAIN LION CROSSING, sollte man durchaus ernst nehmen...
2009 hat so ein Viech in Arizona mitten im Wald in ca. 20 Meter entfernung den Waldweg überquert auf dem ich noch kurz vorher stand und um ein totes Eichhörnchen zu fotografieren...
Der war ein wenig größer als unsere Stubentiger zuhause...  :shock:

 :shock:

Obwohl da ein bisschen Neid mitschwingt:
Gesehen hätt ich ja doch gerne mal einen von diesen Pumas ...  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 10.03.2013, 11:48 Uhr
Das mit dem einmal am Tag richtig Lachen wäre dann für heute auch erledigt...  :lol: :lol: :lol:

Schöne Beschreibung/Warnung von dem Weg vom Horseshoe Bend zurück. Ich hatte zwar Wasser dabei, anfangs eisgekühlt. Aber kurz vor der Erklimmung des Hügelgipfels war es beinahe kochend heiß. Aber das Auto mit der geliebten Kühlbox war kurz darauf zum Glück in Sicht...
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 10.03.2013, 12:00 Uhr
Ich habe mich auch mal wieder köstlich amüsiert. Dein Schreibstil ist einfach klasse.

Als wir damals (2009) am Horseshoe Bend waren, gab es weder einen Pavillon noch irgendwelche Verkaufsstände.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: womoontour am 19.03.2013, 14:08 Uhr
... wo ist unser Tigger?  :guckstdu:
 :pferd: Wir sind gut ausgeruht und warten auf die Weiterfahrt (= Neugier)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Inspired am 24.03.2013, 23:58 Uhr
*Anstups*
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 25.03.2013, 13:50 Uhr
Juhu.  :lol:

Bin grade aus einem etwas längeren Schneeurlaub zurück (muss ja, nä?) und es geht so schnell wie möglich weiter.
Wahrscheinlich schlage ich den Dauerrekord in Sachen unabgeschlossener Reisebericht, aber so ist das nun mal mit Schneetigern im Winter ... oft im Schnee.
Und davon hatte es diesen Winter ja reichlichst.

Also, ein bisschen Geduld und die Fahrt geht weiter, es kommen ja ausreichend Feiertage, die ich entsprechend nutzen kann (gottseidank muss ich nicht mit meinem linken Knie schreiben, das hats ein bisserl erwischt).

Danke für eure Geduld.  :oops:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 26.03.2013, 00:24 Uhr
Das trifft sich gut, Tiggerin, denn ich muss gestehen, dass ich eben erst zum Nachlesen gekommen bin :lol: Und da ist mir beim Lesen und beim Anblick deiner letzten Fotos gleich mal der Mund offen stehen geblieben! Mir geht es so wie dir: Ich finde auch keine Worte und all jene, die ich finde, sind nicht wirklich passend für dieses unbeschreiblich schöne Naturschauspiel :D

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 30.03.2013, 17:35 Uhr

TAG 15 – Mittwoch, 26. September 2012
Strecke: Grand Canyon Visitor Center // South Kaibab Trailhead // Ooh Aah Point // fast alle Viewpoints von Trailview Overlook bis Hermits Rest auf der roten Route
Gefahrene Meilen: 0 (nur ein bisschen South Rim Bus)
Zuhause: Mather Campground Grand Canyon
Wetter: Wieder schön Sonne!


BOAH, was die nacht kalt! ARSCHKALT! Also ich hab zum ersten Mal gefroren (dat Männe friert seit Bryce Canyon) und das heißt schon was. Die Tigger ist nämlich Frau Heizofen im Bett. Bis es mich mal richtig friert, ist der Winter immer schon fast wieder vorbei und von der Vierjahrszeitendecke benutze ich maximal die dickere Hälfte ... also es war echt kalt die letzte Nacht!

Beim Frühstück versuchen wir uns erstmal, einen Überblick über das Shuttle- und dazuzgehörige Viewpointsystem zu schaffen. Ähm, ja, ROT, BLAU, GELB. Und wir wollen ein bisschen in den Canyon reinwandern. Drei Wege führen nach unten: South Kaibab Trail, Bright Angel Trail und der Hermit Trail. Spontan entscheiden wir uns für den South Kaibab Trail bi zum Ooh Aah Point. Eigentlich nur wegen dem Namen. Weiter runter nicht, da wir danach den Rim bis Hermits Rest laufen/fahren wollen. Also immer ein bisschen langwandern, dann wieder einen Teil mit dem Bus, dann wieder langwandern ... usw. Also ein kurzer Blick rein in das Riesending und dann oben lang bis zum Ende. Ein guter Plan.

Wir entern den Bus der Linie blau vor unserem Campground und fahren bis zum Visitor Center. Unterwegs schon die erste Sensation: Ein echt kapitaler Elk-Mann liegt entspannt neben der Straße im Wald, um ihn rum seine Mädels am Grasen. Die Busfahrerin fährt extra langsam vorbei, damit jeder mal gucken kann. Am Visitorcenter merken wir, man wir sind echt früh dran, da reichts doch für den kostenlosen Film, der gleich anfängt. Wir lassen uns rund 20 Minuten erklären, wie dieser Grand Canyon der Grand Canyon wurde und was die Natur da wieder für abartige Phasen für durchgemacht hatte. Prima, dann wissen wir ja bescheid. Ham wer wieder was gelernt! (der Film ist echt gut: klassisch amerikanisch, aber gut)

Mit dem Bus der gelben Linie geht es dann zum South Kaibab Trailhead und runter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02232.jpg)

Bis zum Ooh Aah Point sind es knapp 3 Kilometer, also nur ein kleiner Einblick, aber dafür wunderschön und gut machbar, denn der fiese Teil mit den Serpentinen liegt fast bis mittags im Schatten, was die Sache hochwärts ungemein erleichtert. Der Rest bis vor zum Point wandert recht schnell in die Sonne, aber es gibt immer wieder Eckchen im Schatten für die eine oder andere Pause.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02254.jpg)


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02245.jpg)


Ja, wieder hochzulaufen ist echt anstrengend und ich mag mir nicht ausmalen, das wirklich an einem Tag bis runter UND WIEDER RAUF durchzuziehen. Das ist schon nicht ohne. Und wir waren ja wirklich nur einen Klacks weit vom Rim weg. Aber es zieht sich und man hat selbst bei dem kurzen Stück zwischendurch das Gefühl, dass man diesem blöden Rim nicht wirklich näherkommt. Das macht es partiell etwas ... frustrierend und man ist am Schluss echt froh, wieder oben zu sein!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02251.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02255.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02264.jpg)


Nach uns kommt eine ziemlich große Mulikolonne den Trail hoch, bepackt mit leeren Kisten und einigen Touris, die sicherlich unten übernachtet haben. Bestimmt auch nicht schlecht, so ein Mulitrip runter. Wir ruhen uns oben am Trailhead noch ein bisschen aus bis der Bus kommt ... mit gelb, blau und rot geht es dann bis zum Trailhead Overlook, von dem wir aus einfach mal den Rim nach Westen vorlaufen.

Viele Ein-, Aus- und Durchblicke später haben wir die Strecke bis Hermits Rest hinter uns gebracht. Der Rim-Trail ist wirklich ganz, ganz großartig und wird speziell weiter hinten auch ziemlich abenteuerlich (Treppchen, umgestürtze Bäume, Biegungen, und ziemlich nachkommende Abgründe) ... es lohnt sich wirklich, dort langzulaufen. Ab dem Pima Point sieht man dann auch an manchen Stellen den Colorado wieder durchblitzen. Ansonsten bleiben einem aber die Dimension des Grand Canyon ein Rätsel. Es ist einfach nicht wirklich zu verstehen und zu erfassen, wo es wie weit runter geht und wie breit und wie unglaublich riesig dieses Ding ist. Ehrlich. Schwierige Sache. Aber wunderbare Views haben wir gesammelt ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02272.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02274.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02284.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02287.jpg)


Hermits Rest selbst ist leider etwas "vergiftshopped", sonst würde man mehr von der tollen alten Atmosphäre von ganz früher mitkriegen: viele alte Holzbalken, großer Kamin, Deckenventilatoren, alte Lampen, Schaukelstühle und Kojen ... Nationalparkurlaub in den 1920ern ... ein bisschen was sieht man aber noch. Nach einer kleinen Pause mit eiskalter Coke lassen wir uns von den jeweiligen Buslinien nach Hause zu Elmo fahren. Wir schauen noch im großen Giftshop am Market Plaza rein, weil ich eigentlich gehofft hatte, dort ein Mountain Lion Crossing Schild/Aufkleber erstehen zu können. Leider gabs "nur" einen kleinen Schlüsselanhänger mit dem Motiv. Egal, muss mit. Und für den Weihnachtsbaum meiner Eltern einen Filz-Puma mit Grand-Canyon-Schal. Wirklich nice! Dazu muss man vielleicht sagen, dass unser Weihnachtsbaum bei meinen Eltern schon ziemlich amerikanisch daherkommt ohne es drauf anzulegen – riesige rote Kugeln und große Holz-, Stoff- oder Porzellanfiguren von überall her (die Spanne reicht im Moment von Nepal bis USA ;-) ) ... da kam die frisch eingetroffene X-Mas-Deko ja grade recht!

Zurück auf dem Campground mampft auf einem der Nachbargrundstücke quasi in Streicheldistanz eine Elk-Kuh fröhlich Gras vor sich hin (die Viecher sind hier im wahrsten Sinne überall):

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02300.jpg)

Da knurrt auch uns der Magen ... Heute gibts nur Lagerfeuer fürs Wärmen, gekocht wird am Herd. Und wir machen es uns wieder am Lagerfeuer gemütlich, lassen den Tag revue passieren und sind einfach happy, dass wir sooo viel sehen und überall dort sind, wo wir hinwolllen. Zumindest fast. Möge dieser Urlaub doch nie enden, oder?


Menu of the Day:
Scharf angebratene Garnelen, Nudeln mit Tomatensoße und gedämpftes Gemüse.

2 Cola an Hermits Rest: 1,50 Dollar
Gift Shop: 30 Dollar




Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 30.03.2013, 17:45 Uhr

WoMo – Was isn des und wie gehtn des?
TEIL 3

Der aufmerksame Leser hat sicher schon festgestellt, dass schon lange kein Artikel mehr zum Thema "Wie zur Hölle geh ich mit so ner Kiste um?" gab.
Ja, was soll ich sagen? Nach 15 Tagen on the Road mit Elmo haben wir uns an alle komfortablen und unkomfortablen Situationen mit ihm gewöhnt. Es stellt sich Routine ein. Man nimmts lässig, wenn die Anzeige für die diversen Tanks einfach nicht das Richtige anzeigen kann (frisch gedumped, Tankanzeige sagt halb voll, ja ne is klar nä?). Man macht sich keinen Kopf mehr, wenn die Straße etwas schmäler wird. Man erledigt beim An- und Abfahren Dinge so im Schlaf, dass man anschließend nervös noch mal nachcheckt, ob man grade auch wirklich die Außenfächer abgeschlossen hat oder nur die Erinnerung von gestern daran einem einen Streich spielen will.

Wir sind in 15 Tagen von WoMo-Anfängern zu WoMo-Amateuren geworden (für den Profi-Statius sollte man dat schon 10x gemacht haben, denke ich). Die Sache ist ja auch nur auf den ersten Blick "kompliziert". Schließlich beschäftigt man sich Zuhause ENTWEDER mit der Technik eines feststehenden Hauses ODER eines sich gefälligst bewegenden Autos. Ein WoMo ist BEIDES. Wie clever. So einfach und in manchen Dingen doch ein bisschen anders (siehe dazu die anderen Teile WoMo-Spezial). Ein paar Dinge sind sicherlich von Fall zu Fall verschieden, einige Dinge wissen wir jetzt und nehmen es beim nächsten Mail lockerer.

Und jetzt? Nach 15 Tagen WoMoTour sitze ich am Lagerfeuer auf unserer Campsite im Grand Canyon und schaue mit einem Bier in der Hand auf Elmo im Lagerfeuerschein. Wahnsinn. Unser rollendes Zuhause. Was war das am Anfang für ein ungewohntes Bild mit ihm, in ihm und um ihn drumrum ... und jetzt? Als würden wir seit Jahren nichts anderes tun, als alle paar Tage an unserem "Schiff" die Leinen lösen und weiterziehen. Krass. Wer hätte gedacht, dass man ... alles daran so lieben lernt? Mir schießen ein bisschen die Tränen in die Augen ... morgen geht es zum erstem Mal wieder "zurück". Seit San Francisco sind wir eigentlich die ganze Zeit von der Küste weggefahren oder weiter im Landesinneren parallel daran runter. Und jetzt? Morgen geht es das erste Stück zurück in Richtung Küste. Der Grand Canyon als Drehpunkt (gut, eigentlich was es schon Page, aber HIER wurde mir das erst wirklich bewusst ...) ... wuhuuuuh, es geht quasi zurück.

Also das ist jetzt eigentlich kein "WoMo"-Spezial, sondern eher ein Zwischenfazit zum Thema USA mit großer Kiste ... drei kurze Fragen an dat Tigger:


Was ist der entscheidende Vorteil von einem WoMo?
Es ist toll, das "eigene" Zuhause dabei zu haben. Elmo wurde so schnell unser Daheim im Wilden Westen, dass immer da war, wo wir waren. Das schicke Bett hinten, die gemütliche Sitzecke, die fantastische Küche, unser Minibad ... der Kühlschrank mit den eigekühlten Getränken nach heißen Rote-Steine-Wanderungen ... wunderbar. Man ist wirklich überall zu Hause, muss nichts ein- und wieder auspacken, sondern anhalten und wohlfühlen (jedenfalls grob gesagt). Ich fühlte mich richtig ON THE ROAD.


Welcher Nachteil hat dich am meisten gestört?
Die nichtvorhandene Off-Road-Tauglichkeit. Gravel Roads sind selbst im Topzustand nicht wirklich machbar. Da darf man sich nix vormachen. Für so Gegenden wie um Page/Paria Wilderness/Vermillion Cliffs – also für Wanderungen drumrum, die von diversen Gravel Roads abgehen – ist dann eine Alternative von Nöten. Da haben wir dann schon die Motorhome-Besitzer mit angehängtem SUV oder Trailer-Besitzer beneidet, die einfach ihr Zusatzauto hernehmen konnten, um damit dann deutlich mobiler zu sein. Schön wäre es, wenn man sich einfach einen Trailer mit 4WD Pick Up leihen könnte – da wären wir sofort dabei.


Kannst du dir vorstellen, noch mal mit einem WoMo zu reisen?
SOFORT! Es ist ohne Scheiß einfach unglaublich schön, diese langsamere, "naturnähere" Art des Reisens. Durch diese andere Art des Fahrens/Reisens/Unterwegs-Seins wurde mit der Kiste der Urlaub etwas ganz Besonderes. Mal sehen, wie es sich als Wiederholungstäter anfühlen wird. Und ich finde es schlichtweg genial, mit dem Ding die meiste Zeit IN den Nationalparks gestanden zu haben, anstatt meilenweit draußen. Und Zelten ... das ist einfach nix mehr für die alten Knochen. Mit so nem Elmo könnte ich mir vorstellen, auch wieder Festivals zu besuchen ... hmmmhh, ob man sich so einen Elmo ... aber das führt jetzt zu weit.


VORABFAZIT:
Wer weder die Größe noch die dezente Unhandlichkeit scheut, sollte es einfach mal ausprobieren. Es ist weder unkomfortabel, noch kompliziert, mit einem WoMo in den USA unterwegs zu sein! Es sind andere Aufgaben oder Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind, aber keinesfalls Raketentechnik, mit der man sich auseinandersetzen muss. Wer sich dem Camping näher fühlt als einem Hotel, aber keinen Bock auf Zelten hat: ausprobieren! Ehrlich. Und die Campgrounds in den USA haben wirklich NICHTS mit den Campingplätzen hier zu tun. Selbst die RV-Parks, auf denen sich nur Einheimische tummeln, sind ein Erlebnis.

Ich denke auch, dass wir sicherlich auch mal die Kombination von Miet-SUV und Hotel/Motel/Lodges machen werden, wenn wir es mal in den Wintermonaten erwägen, ein Fleckchen USA zu erkunden. Aber unser nächster Besuch im Wilden Westen wird erstmal wieder mit WoMo gemacht.

Dafür war es einfach zu gut!


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Edeltapir am 31.03.2013, 11:08 Uhr
Schön dass es weitergeht. Unser WoMo wartet in 7 Wochen auf uns :-)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 31.03.2013, 13:12 Uhr
Schön dass es weitergeht. Unser WoMo wartet in 7 Wochen auf uns :-)
Dann bin ich fast ein bisschen neidisch!
Vergiss nicht, einen Bericht einzustellen – ich glaube, die Strecke von euch ähnelt sich sehr unserer Route für nächstes Jahr ... also brav schreiben, ja?  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.04.2013, 08:18 Uhr

TAG 16 – Donnerstag, 27. September 2012
Strecke: Grand Canyon National Park // Route 66 // Seligman // Kingman // Oatman // Needles
Gefahrene Meilen: 258 Meilen
Zuhause: Desert View RV Resort Needles
Wetter: Sonne, hihi.


So ... heute sagen wir "Tschüss" zu unserem letzten Nationalpark auf der Strecke, tschüss zu Steinen, Canyons und wilde Weite. Es folgen ein bisschen Roadtripmovie-Momente, eine weitere Großstadt und DER PAZIFIK. Ja, so langsam wirds Zeit für andere Panoramas und Horizonte. Wir fangen aber erstmal mit einem weiteren Klassiker in Sachen USA an: die Route 66 von Williams bis Needles, soweit vorhanden und in Teilen noch nett befahrbar. ich bin gespannt, wie es sich anfühlen wird. Die Meinungen über den "Mythos Route 66" und was davon noch übrig geblieben ist, sind ja enorm unterschiedlich. Machen wir uns doch einfach mal unser eigenes Bild ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02311.jpg)

Bis Williams hat auch Frau Antje kein Problem, unserem Wunsch bitte doch NUR die Route 66 zu verwenden, doch dort wird es dann erstmal etwas wild, denn eine kleine Hauptstraße in Williams ist auch Teil der Route 66 ist – zumindest ist das Frau Antjes Meinung. Wir vereinfachen die Sache, fahren bis Ash Fork auf der Interstate und da dann auf die 66. So. Ja, das könnte man ja schon mal allet etwas schöner machen ... die Straße ist in einem eher mäßgien Zustand und ich habe mit viel mehr collen Karren und Hinweisschildern gerechnet.

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Ehrlich gesagt. Oder eine kleine fancy exklusive Fahrbahnmarkierung ... ich mein, die Straße selbst könnte mittlerweile ein "National Monument" sein, oder? Naja, in Seligman dann das krasse Gegenteil dazu: Schöne bunte pseudo-historische Ansammlung von alten Geschäften, Souvenirshops, Roadcafés und alter Rostlauben mit und ohne "Cars"-Anspielung. Hmmmmh. Viele Oldtimer-Highlights gab es zu unserem großen Bedauern leider nicht:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02314.jpg)


Ja, das ist für einen Autofan doch nicht sooo der Hit. Schade. Von Seligman hatte ich mir schon mal mehr versprochen. Mehr "echten" Route-66-Kult. Weniger Disney.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02318.jpg)


Wenn ich mir nur im Ansatz vorstellen, was man in dem Kaff machen könnte ... aber dat müssen die echt mal raffen, dass man Oldtimer auch geil aufbauen kann und eben nicht nur Kulleraugen in die Windschutzscheibe pappen sollte ... wir sind ein bisschen entäuscht. Also weiter im Programm. Leider passiert und beim nächsten Klassiker der Männe-Tigger-Klassiker: Wir fahren an der Hackberry-Tanke-Museum-Sammlung vorbei. Völlig unabsichtlich. Ich fürchte, wir haben uns von einem der parallel zu uns fahrenden Zügen mit den 10.000 Waggons ablenken lassen, ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02347.jpg)


... jedenfalls sind wir nach viiiiieeeeel Kurverei und dutzenden Burma-Shave-Schildergags plötzlich in Kingman. Zack!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02352.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02344.jpg)


Immerhin kommen uns hier ein paar Harley-Trupps entgegen. Mini-Mythos. Kingman selbst ist auch nich so der Brüller, also weiter. Doch das Stück dann zwischen Kingman über Oatman bis Topock entschädigt allemal! Geile Strecke! Man mag sich nicht wirklich vorstellen, dass damals DAS winkelige staubige enge Ding die Verbindung an die Küste war! Hier gibts ein neues "Viecher überqueren unvorsichtig die Straße"-Schild: DONKEY (BURRO) CROSSING. Oha. Crossing Viecher, the next Level! Und prompt steht ein kleiner Burro an einer der Minen ein bisschen ungeschickt am Straßenrand. Wir schippern Elmo vorsichtig drumrum. Passt. Der Esel sieht leider nicht ganz so frisch aus, ein bisschen arg dünne, dat arme Ding. Aber wir können leider keinen Esel mitnehmen ... *seufz*.

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Nach vielen Kurven, Ecken, verlassenen Minen und Scheunen, kommt dann die Kitsch-Oase im Nichts: Oatman. Eigentlich in fester Hand von – richtig: Eseln! Die stehen hier nämlich ÜBERALL rum. Was auch dann zu folgender Situation führt, von der ich leider kein Bild habe, weil es einfach zu wundersam war und ich mit offenem Mund nur staunend auf dem Beifahrersitz sitzen konnte ... ESEL als Verkehrsberuhigung. Zu besseren Darstellung unserer fahrerischen Meisterleistung in Oatman habe ich eine Skizze angefertigt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/oatman-esel.jpg)


So. Esel-Slalom durch Oatman. Mit 25-Fuß-Elmo. Check!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02372.jpg)


Ansonsten hat Oatman unter all dem Kitsch irgendwie Charme. Ich glaube, wenn hier nicht den ganzen Sommer über fleissig Touris aus aller Welt die legendäre Straße langfahren würden, gäbe es diesen Ort in keinem Fall mehr. Hier liegt der Hund, äh, ESEL begraben. Aber so was von! In beide Richtungen ist meilenweit NIX. Hügel, Berge, verlassene Minen. NIX. Wir fahren weiter, um zwischen Meile 16 und 17 auf ein nicht unerheblich großes Steinmännchenfeld zu stoßen. Im Schweiße der Nachmittagssonne bauen wir auch eins:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02384.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02380.jpg)


Wir bringen den Rest der Strecke ohne weitere Esel oder sonstige Hindernisse bis Needles hinter uns. Ja, der Spirit der Route 66 ist wirklich kaum noch zu spüren. Man muss es sich schon ein bisschen einreden, dass das Stück Asphalt hier dieses Born-to-be-Wild-West-Freiheit-Fortschritt-Coolness-Gefühl haben soll. Leider. ABER: Es ist in jedem Fall schöner, diese Strecke zu fahren, als auf dem Freeway langzublasen! Es entschleunigt alles ein bisschen und man fährt entspannt durch eine Gegend, die wohl vielen Menschen auf dem Weg in den Westen echt auf den Wecker gegangen sein muss. Viel Nichts, viel Hügel, viel Weg bis ans Meer. Die erste Hälfte haben wir hinter uns. Nach dem letzten Stück Freeway landen wir in Needles und Frau Antje sagt, dass der Schrottplatz vor uns das Desert View RV Resort sein soll. .... Äh? Nö, ne? Da wir wissen, dass neben dem privat geführten Desert View auch ein KOA sein soll, geben wir den KOA an und landen kurz davor auf unserem RV Resort, das übrigens bis auf das Eingangsschild ziemlich nice ist:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02395.jpg)

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Einfach Kies-Sites mit Oleanderhecken abgetrennt, jede Menge Palmen und ein recht anständiger ... Pool! Hurra! Pool ist doch mal ne wirklich gute Idee. Wir lassen uns von dem älteren Ehepaar unsere Site zeigen, machen es uns mal wieder gemütlich und hüpfen in den Pool. Das Desert View ist eine extrem gepflegte Anlage und wirklich empfehlenswert, wenn man zwischen Grand Canyon und LA Pause auf der 66 machen will. Es ist kein wildromantischer Nationalpark-Campground, aber trotzdem auch keine verkehrte Geschichte ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02394.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02392.jpg)


Wir genießen wie immer das Abend(b)rot mit Bier draußen vor dem Elmo (mangels Firepit heute mal OHNE Lagefeuer) und überlegen uns, wie wir das denn morgen nun machen wollen: Durchbrausen bis LA und schnell am Strand sein oder Umweg über den Joshua Tree Nationalpark? Hmmmh. Eigentlich wäre ich ja FÜR den Joshua, wir haben allerdings in LA keine Campsite vorgebucht und der Dockweiler Beach RV park ist der einzige Campground, der HALBWEGS in der Nähe von Marina del Rey liegt – dort hat Stephanie vor einigen Monaten ihren italienischen Eissalon eröffnet und wir MÜSSEN sie besuchen. Also: Wir fahren durch. Über Barstow den Freeway voll durch bis LA. Fertig. Ende. Aus. Klingt jetzt nicht so spannend, wa? na, wir werden sehen. Wir hatten ja bis jetzt nicht eine reine Fahrstrecke, also ... wird schon ... darauf einen Dujar ... ein Budweiser!

Ab ins Bett, wir müssen morgen ein bisserl Strecke machen!


Menu of the Day:
Wrapped Chicken (der Speck muss weg!) mit Kartoffelsalat

Tanken: 100,00 Dollar
Campsite (1 Nacht): 30,00 Dollar



Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 02.04.2013, 08:47 Uhr
Ich habe ja sooo viel gelacht bei dem Bericht, aber jetzt ist mir mehr nach weinen zumute. Da geht doch echt die Reise schon zuende...  :(  Aber jetzt noch nicht. Ich will ja auch noch ein Eis mit euch essen gehen!  :D

LG Anti
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.04.2013, 09:47 Uhr
Ich habe ja sooo viel gelacht bei dem Bericht, aber jetzt ist mir mehr nach weinen zumute. Da geht doch echt die Reise schon zuende...  :(  Aber jetzt noch nicht. Ich will ja auch noch ein Eis mit euch essen gehen!  :D
LG Anti

Na, wir haben ja noch einige Tage vor uns ... und Eis gibts auch in rauhen Mengen im nächsten Bericht!  8)
Es wird auch noch recht abentuerlich und die letzten Tage in San Francisco ... wunderbar. Also: Es geht noch was!  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.04.2013, 14:44 Uhr
TAG 17 – Freitag, 28. September 2012
Strecke: Needles // Barstow // Los Angeles
Gefahrene Meilen: 272 Meilen
Zuhause: Dockweiler State Beach RV Park
Wetter: Sonne. Und Wind. Am Pazifik.

So, heute ham wer mal nen Fahrtag drin ... wir fahren wie schon im bericht zuvor erwähnt NICHT über den Joshua Tree NP (bitte hier kollektiv aufheulen!), sondern fahren schön die Freeways 40 und 15 nach Los Angeles rein, durch das uns Frau Antje hoffentlich ohne weitere Schwierigkeiten zum Strand durchlotst. Das kann ja spaßig werden, die Karte von LA sieht schon mal ... spannend aus.

Wir machen uns zügig auf die Socken, schließlich ist LA nicht gerade als verkehrsberuhigte Zone bekannt. Wir verlassen also unser idyllisches Kleinod der amerikanischen RV-Gemütlichkeit mit Palmen, Pool und durftendem Oleander und schmeissen uns wieder auf die Straße.

Die Fahrt auf dem Freeway 40 verläuft unspektakulär:
Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange Züge ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02397.jpg)

... ein paar Hot Rods ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02402.jpg)

... Trucks mit seltsamer Ladung ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02406.jpg)

... und viel NIX:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02404.jpg)

Vor lauter langeweile fange ich an, uns mit Elmo in den Rückspiegeln von Trucks zu fotografieren:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02407.jpg)

In Barstow tanken wir dann wieder mal und haben Hunger. Nun, wir hatten ja noch nicht eine Fast-Food-Laden-Berührung im ganzen Urlaub, also muss der nächstgelegene In-N-Out-Burgerladen dran glauben. Wurde uns ja von mehreren Seiten empfohlen. Unser Fazit: zu recht! Die Burger sind unglaublich lecker, sehr frisch und irgendwie genau richtig. Die Patties sind relativ dünn, aber gut gewürzt, der frische Salat knackig und die Sauce mjam-mjam. Die Pommes sehen handgeschreddet aus und sind toll knusprig. Wieso gibts die Kette bei uns nich??? Wieso müssen wir uns mit dem goldenen M und BK begnügen? Eigentlich war ich bis grade eben BK-Fan, aber jetzt? Fies, fies. Das hätten wir nich machen sollen ...

Weiter gehts ... Wir beobachten noch, wie 2 Officers eine Mini-Horde Jugendlicher mit Rädern und Baseballschlägern aufmischt (einer rennt weg ohne Fahrrad, der Rest versucht sich zu verteilen und kriegts nich hin ...) und machen uns auf die Socken. Is eh nich so schön da.

Hinter Barstow gehts auf den Freeway 15 und weiter Richtung LA. Ebenfalls SAU UNSPEKTALKULÄR ...

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Der Verkehr wird dichter und dichter und dichter, irgendwo hier muss es doch so langsam LA sein, oder? 80 Kilometer vom Ziel entfernt (also irgendwo kurz von San Bernadino und damit eigentlich schon mittendrin) dann der erste Stau. Juhu. Begeisterung. Nach 15 Minuten ist dann auch der Grund in Sicht: Auffahrunfall. Das Ganze passiert noch zwei Mal. Wir eiern von Freeway zu Freeway und Freeway quer durch LA. Ohne Frau Antje wäre das so was von GAR nicht gegangen!!! Echt nich. Die Ortsteile, von denen ich dachte, dass sie auf den Schildern doch irgendwie draufstehen müssten – keine Spur davon. Ich wär ausgeflippt. Das kann ich gut. Ist aber nich schön.

Und dann, nach viiiiiiieeeeeel Kurverei und irgendwie seltsamer Routenführung: DOCKWEILER BEACH. Vor uns. Samt Pazifik. Hallo, Meer. Mensch, das wir dich mal nach alle den Steinen wiedersehen! Wir fahren runter zum RV Park ... das sieht ziemlich voll aus, hoffentlich kriegen wir noch ein Platzerl ... nach etwas hin und her und lieb bitten und nochmal fragen bekommen wir ein der beiden Walk-in Sites zugeteilt. Puh! Hatte echt schon gedacht, dass wir doch zur Stephanie fahren und dann wieder raus oder so ...

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Andererseits: schön is anders. Der RV Park liegt TRAUMHAFT direkt am Strand mit Blick aufs Meer (unsere Site auch) und leider auch ALPtraumhaft direkt in der Abflugschneise des Flughafens. Ist das dämlich. Für Planewatcher sicherlich perfekt, aber der Lärm ist schon ziemlich hart. Naja, muss ja nur für eine Nacht. Wir stellen Elmo fein in die erste Reihe, schließen alles an und ... AB ZUM STRAND!  8)

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Das ist übrigens der "Dog Run" (als Hund käm ich mir da drin schwer verarscht vor):  :lol:

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Nach ein bisschen Wind um die Nase wehen, Füße ausstrecken und Pause machen, brechen wir in Richtung Marina del Rey auf, um Stephanie in ihrem Eissalon zu besuchen. Wir nehmen der Einfachheit halber ein Taxi, die Dame am RV-Park-Empfang bestellt uns freundlicherweise eins. Weniger freundlicherweise braucht das Taxi über 40 Minuten, um endlich am RV-Park aufzutauchen. Grrrrrrrr! Nach 20 Dollar sind wir dann am Lincoln Blvd., Marina de Rey. Hier liegen mehrere Einkaufs- und Foodcourts nebeneinander, in einem davon hat die Familie Bonaventura seit Juni die Gelato Lounge geöffnet.

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Wir kommen in den Laden und ich finds einfach nur noch irre. Im Laden ist grade ein deutsches Pärchen da, das wegen der Goodbye-Deutschland-Reportage vorbeigekommen ist. Haha, erstmal ein großes Hallo!!! Ich muss fast heulen, weil das einfach so Wahnsinn ist, nach so langer Planung und Aufregung und all das endlich die Stephanie in ihrem Traum stehen zu sehen. Unglaublich! Da steht sie und verkauft mitten in LA ihr Eis. Super! Im Moment ist gottseidank nicht so viel los und wir können und dürfen ein bisschen Eis probieren ...

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MJAM!  8)


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Stephanie und Alessandro (der ist grade in Deutschland, um die letzten Reste mit seinem alten Arbeitgeber zu klären) geht es soweit ganz gut, sie sind glücklich, aber auch ziemlich fertig. Der Laden läuft soweit und sie kommen mittlerweile echt gut über die Runden, aber mehr als ein/zwei Aushilfen, die sie ein bisschen entlasten, können sie sich noch nicht leisten. Deswegen stehen sie meist selbst hinter der Theke und sind entsprechend fertig mit der Welt. Die Öffnungszeiten sind zumindest im Sommer von 9 Uhr morgens bis 11 Uhr abends – denn in den Courts drumrum sind sau viele Restaurants und die meisten Leute kommen nach dem Dinner noch auf ein Eis vorbei. Das ist natürlich richtig prima, erfordert aber auch entsprechend lange Öffnungszeiten. Parallel arbeiten die beiden daran, diverse Cateringjobs und Restaurantbelieferungen an den Start zu bekommen, um vor allem den bevorstehenden Winter einigermaßen sicher zu überstehen. In LA ist es zwar nie wirklich kalt, aber die Leute essen dann auch irgendwann kein Eis mehr ... also muss man ein bisschen ausweichen können.

Wir essen ein bisschen von einigen Sorten und dat Männe kriegt ein Spaghettieis. Das by the way ist da drüber recht unbekannt und seit die Kids der Schule um die Ecke das Zeugs entdeckt haben, gehts jeden Mittag ab! Ansonsten setzen wir uns mal in eine Ecke und beobachten, was sich so tut und wer da so in den Laden kommt. Eigentlich ist fast immer jemand da. Irre. Eine italienische Mama mit zwei Kindern kommt rein – die ist mittlerweile Stammgast, weil hier das Gelato so schmeckt wie "daheim" ... das ist doch mal ne Auszeichnung!  8)

Nach viel Gespräch mit Stephanie und den Gästen unterschiedlicher Art (alle extrem überzeugt vom Eis, 50% der Leute sind schon Stammgäste und kommen öfter) machen dat Männe und ich uns mal auf die Suche nach wat "Anständigem" zu essen. Im nächsten Court finden wir ein wirklich ansprechend aussehendes "California Pizza Kitchen" – Mönsch, Pizza hatten wer jetz schon lang nimmer, also rein. Wir bekommen einen netten Tisch im "Winter"garten (sorry, it is without AC ... – fanden wir super, denn im Laden selbst wars arschkalt, ehrlich gesagt) und bestellen uns nebst 2 Pizzen eine kleine Vorspeise. Meine "Califonia Club" kommt mit Huhn, Bacon, frischen Tomaten, Parmesan, frischem Salat und Avocados drauf. Herrlich, wat ne Sauerei und WAT LECKER! Leider isses auch ein bisserl viel, der Rest muss ins Doggy Bag.  :oops:

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Wir gehen zurück zu Stephanie. Der Laden brummt, es sind grade echt ein Haufen Leute da. Wir trinken noch nen Espresso und solange die Aushilfe noch da ist, helfen wir Stephanie dabei, 3 Eissorten für ein Catering morgen vorbzubereiten. Geile Sache, so ein Monstereismaschine. Vor allem geht es ziemlich schnell. Zutaten vermengen, rein in die Kiste, kurz warten und: Klappe auf, Eis raus und ab in den Gefrierschrank (Schrank ist hier wörtlich gemeint, so viel Platz hab ich nicht mal für meine Klamotten!). Das schönste ist das Resteschlecken ... ähm, ja.

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Nach 11 Uhr helfen wir ihr noch den Laden zu schließen, denn sie bringt uns netterweise noch zurück zum RV-Park. Alles muss aufgeräumt, gespült und geputzt werden.

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Fürs Spülen gibts richtig krasse Anleitungen wegen der Hygienevorschriften (erst Vorspülen in Becken 1, dann heiß spülen in Becken 2 und desinfizieren in Becken 3. Danach in Becken 4 ins normale Wasser). Aber es macht verdammt Spaß, nach all der Reiserei mal was ganz anderes zu tun – Spülen im Eissalon. Macht man auf ner USA-Rundreise doch eher selten, wa? Danach muss der ganze Laden noch gewischt werden. Wir räumen noch alles weg und machen das Licht aus. Raus.

Um 12 sind wir fertig. Fix und fertig. Stephanie bringt uns wieder zurück an den Dockweiler Beach. Wir verabschieden uns und wünschen ihnen alles Glück der Welt und viel Erfolg! Auf das es weiterhin so gut laufen mag – aber wenn die es nicht schaffen, dann schafft es keiner! So.

Wir machen uns bettfertig und zählen zum Einschlafen die Flugzeuge ... ich fürchte, so was wie Nachtflugverbot wird es hier wohl kaum geben. Fazit: nettes Plätzchen, aber leider zu laut. Und zu weit weg von allem, was man sich in LA gerne anschauen mag. Wurscht, wir sind ja morgen wieder weg, nä? The Highway is calling. And it's the NUMBER ONE which is calling out very loud.

Wrrrrrrrruuuuuuuuuummmmmmmm!

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 07.04.2013, 14:51 Uhr


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 8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02429.jpg)

Die GELATO LOUNGE BONAVENTURA finden LA-Residents und -Reisende hier:
4720 Lincoln Blvd., Marina del Rey, CA 90292

Geöffnet ist im Moment (Winterzeit) von 11 bis 21 Uhr.
Im Sommer bestimmt dann wieder von 9 bis 23 Uhr.

Im Web: www.gelato-lounge.com

Falls ihr dort seid:
1)Bitte richtet Stephanie immer brav Grüße von mir aus (von der, der ihr Logo, Tafeln und Plakate gemacht hat)!
2) Esst fleissig Eis, findet es lecker und erzählt allen davon.
3) Viel Spaß!


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Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 07.04.2013, 14:59 Uhr
Hi!

Jetzt bedauere ich schon fast, dass ich diese Auswanderersendungen nicht mehr schaue... Schon zum 2. Mal taucht in einem Reisebericht jemand aus dieser Sendung auf (der andere Bericht ist von Romani aka usa-rookie). Aber was da so im Fersehen gezeigt wird, ist sicher nicht immer die Wahrheit und es ist schön zu lesen, wie es jemand mit viel Mühe drüben schafft! Mehr oder weniger aus erster Hand.

So, jetze aber aufn Heiwäi. Wech vom Fliegerlärm!


LG Anti
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 09.04.2013, 14:02 Uhr
Ja, der Unterschied zwischen Fernsehen und Realität ist schon enorm.

Zum einen natürlich, weil die in 20 Minuten erzählen müssen, was zB im Falle von Stephanie mehrere Jahre gedauert hat (die Phase nur in LA war ja schon über ein Jahr), zum anderen bleibt der Zuschauer ja nur dran, wenn sich die Protagonisten entsprechend spannend verhalten (gerne mal blauäugig dämlich oder die Umstände werden richtig schwer) ... es guckt ja keiner zu, wenn alles total easy-peasy läuft.  :roll:

Trotz dem Wissen darum fand ich die Folge mit ihnen echt schon krass. Bei vielen Dingen war ich auch der Meinung "Mann, so blöd ist die Stephanie doch gar nicht!", aber das Zusammenschneiden mag es dann so rüberkommen lassen. Umso besser, wenn man sich selbst ein Bild machen kann/darf.

Ich hatte auch viele Dinge, die ich sie nach der Sendung fragen wollte, dann wieder vergessen! ZB wie das mit der Aufenthaltsgenehmigung in ihrem Fall war und was man den Behörden erzählt, wenn man zum wiederholten Mal einen Laden nicht gepachtet bekommt und so Sachen. Aber vielleicht frage ich sie das erst, wenn ich auf die Idee komen sollte, auszuwandern. Und das hab ich eigentlich nicht vor ...  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: paperpit am 20.04.2013, 15:41 Uhr
wann geht es denn weiter? :P
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 29.04.2013, 12:10 Uhr
Es tut mir leid, dass ich euch grade so unschön in LA hängen lasse ...  :roll:
geht doch bitte ein bisschen an den Strand, genießt noch ein paar Eissorten bei den Bonaventuras ...  :oops:
Ich bin grade leider etwas mit Arbeit voll und komme selbst am Wochenende nicht zum Schreiben.
Doch Hilfe naht: jede Menge FEIERTAGE ... bis demnächst!  8)

Bleibt dran, wir fahren noch den Highway 1 die Küste hoch, erleben ein kleines Abenteuer, schauen bei der Apfelfirma vorbei
und haben dann noch 2 Tage San Francisco bei schönstem T-Shirt-Wetter vor uns. Das schon mal als Teaser!  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Saguaro am 29.04.2013, 13:21 Uhr
Puuh - nun bin ich euch bis zu den Bonaventuras nachgedüst  :groove:. Eure Tour erinnert mich an meine erste und einzige WoMo-Tour 2001 :lachen07:. Gut, dass man für die Dumping Geschichte die Männer dabei hat  :zwinker: :grins:.

Wer sich also bisher nicht an ein WoMo getraut hat, der wird nach deinem Bericht  :applaus: bestimmt ein "Elmo"chen anmieten.

Bin gespannt, wie's weiter geht.

LG,

Ilona

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: SusanW am 29.04.2013, 16:37 Uhr
Hi,

wie konnte ich diesen Bericht nur so lange übersehen.  :shock:

Habe mir jetzt die Mühe gemacht euch zu folgen und es ist einfach nur herrlich: tolle Bilder, die eine Menge Erinnerungen und Sehnsüchte wecken und dann natürlich die besondere WoMo-Greenhorns-Story -köstlich.  :lol: Wir sind ja hier in Europa auch immer mit so einem Kasten unterwegs, aber leider sind die drüben in den Sommerferien einfach zu teuer  :?

Freue mich schon auf den Rest der Tour  :dance:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 29.04.2013, 18:08 Uhr
Danke für die Blümschen ...  :oops:

Ja, ich schreib (wenn ich dazu komme) einfach saugerne und mach das ja auch für unser "kleines" Büchlein, dass wir uns – wenn alles fertig ist – zusammenstellen wollen.
Es war der Urlaub unseres Lebens, da muss man einfach ein bisserl auffe Kacke hauen und einfach mehr schreiben als nur "wir waren hier und dort und das sind die Fotos".

Zudem liegt es mir einfach am Herzen, mal wieder einen etwas aktuelleren WoMo-Bericht hier im Forum drin zu haben. Gibt ja nicht so viele von ...
... und jedes Wort zum Thema "WoMo in den USA" ist Gold wert! ich war so froh, wenigstens ein bisschen auf das alles vorbereitet zu sein. Also trage ich die WoMo-Fackel einfach mal weiter.

 :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: womoontour am 07.05.2013, 13:54 Uhr
... wir wollten doch noch nach San Francisco!!! :heulend:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Olli2 am 15.05.2013, 17:38 Uhr
Darf ich - solange wir warten - einen Abstecher zu Disney machen? Da kann ich dann wenigstens Achterbahn fahren.
Inzwischen ist mir ein bischen langweilig. :D :roll:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Angie am 17.05.2013, 13:08 Uhr
Ich weiß, was ich in der Zwischenzeit mache - ich fliege nach Hawai'i :wink: :hippie:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: abceschweitzer am 20.05.2013, 04:58 Uhr
Halloechen,
ich habe Euren Bericht bisher mit grossem Vergnuegen gelesen, vor allem bei den Fotos werde ich blass vor Neid. Wir waren jetzt im Fruehjahr in der Ecke. Viel Wind, viel Staub. Damit Ihr beim naechsten Mal auch die "Neben"strassen fahren koennt, solltet Ihr ueberlegen, einen Truckcamper zu mieten. Das sind die Dinger, die auf Pick-up Trucks montiert sind. Damit ist dann auch das Geklapper (hab mich schlapp gelacht beim Lesen) beim Fahren abgekoppelt von der Fahrerkabine. Es gibt hier eine Fernsehserie "Extreme RVs", falls Ihr mal wissen moechtet, was man mit viel Geld aus den Dingern machen kann.

Wann kommt (endlich) der Rest des Berichts?

Liebe Gruesse aus BC
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 20.05.2013, 15:23 Uhr


TAG 18 – Samstag, 29. September 2012
Strecke: Los Angeles // Santa Barbara // Sea Lions // Big Sur // Pfeiffer Beach // "PCH Campround Deluxe"
Gefahrene Meilen: 323
Zuhause: Ca. 12 Meilen hinter dem Pfeiffer Campground
Wetter: Sonne. Wind. Neeeeeeebel. Viel gruseliger Neeeeeebel.

Hilfe, ich muss noch das Schoko-Eis machen!
Und 100 Kinder warten auf ihre Spaghettieis-Becher!
Wo zur Hölle bleibt dat Männe?
Und was macht die Eismaschine auf einmal für ein Geräusch ....
....WRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOOOOMMMMMMMMMSCHSCHSCHSCHSCHFFFFFFFFFFFFHHHHHHHHHHHÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜHHHHHH...

Klingt wie ein Flugzeug.
Flugzeug. :?

Hä? Ich schrecke hoch und stoße mir am Oberschrank fast den Kopf! Hä? Wo? Wie? Durch die Jalousie erkenne ich Meer in der Morgendämmerung. Alles ist gut. Keiner wartet auf Eis. Ich hab besch... geschlafen. Und fies geträumt. Los Angeles macht mein Hirn duselig und die dämlichen Flieger leider auch. Ich wälze mich noch ein bisschen hin und her. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Leider alle paar Minuten:
....WRRRRRRRRRRRROOOOOOOOOOOOOOOOOOMMMMMMMMMSCHSCHSCHSCHSCHFFFFFFFFFFFFHHHHHHHHHHHÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜHHHHHH...

Der könnte SO schön sein, der Dockweiler RV Park. Ehrlich. Also für nen Asphaltplatz in brauchbarer Stadtnähe und Strand zum Hinstolpern. Wirklich famos. Aber der Flughafen stört. Enorm. Leider. Wir sind auch beide ziemlich schnell richtig wach. Da gibts nur eins: Flucht nach vorn, also Norden! Wir frühstücken innen, weil das mit dem Lärm einfach bescheiden ist, tanken noch Frischwasser am HookUp, packen ein, klemmen ab, dumpen noch an der Dumpingstation und ab gehts auf den legendären Pacific Coast Highway! Ziel ist der Campground Kirk Creek und ich freu mich schon wie Bolle auf die fabelhafte Küste!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02455.jpg)

Wir fahren also am verhassten Flughafen vorbei und ... toll: Der Freeway 405, auf den uns Frau Antje schicken will, ist wegen Bauarbeiten gesperrt. UAH! Shice, shice, shice! Überall, aber doch bitte nicht in LA. In Gedanken sehe ich uns schon von einer Monster-Straßenschleife auf die nächste fahren. Immer im Kreis. Bis wir wieder am Strand sind. Wie jetzt bloß wo hin? Wir müssen auf jeden Fall nach Norden und ich entdecke ein "Detour Santa Monica"-Schild – HA! Da lang, das stimmt zumindest bis dahin in jedem Fall! Das Ganze scheint tatsächlich nicht verkehrt zu sein, denn wir fahren einfach "unten" am Freeway entlang, auf dem sich wirklich ziemlich viele Maschinen und Menschen tummeln. Schön, aber warum heute? Wir nehmens mit Humor und es ist zum Glück nicht wahnwitzig viel Verkehr. Wir tuckeln also gemütlich durch die Stadt, übersehen das "Detour Santa Monica"-Abbiegeschild mit dem Hinweis auf den PCH und gurken durch Beverly Hills, Bel Air und Co. ins South Valley und da auf die 101 ... war aber auch ganz schön. So mit Elmo zwischen den fetten Nobelkarossen – immerhin scheint das keinem unangenehm aufgefallen zu sein: Wir wurden nicht von der Polizei angehalten. So mit dem Ratze-Elmo. Hihi ...  8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02463.jpg)

Bei Ventura packen wir es dann endlich auf den PCH! Die Nummer 1! Ha!
Erstmal ein bisschen enttäuschend, hier siehts aus wie im RHEINGAU:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02467.jpg)

In Santa Barbara tanken wir dann noch mal und dann ... klappt mir Männe fast beim Fahren zusammen.
Der hat nämlich entgegen seines sonstigen Schlafverhaltens unter widrigen Bedingungen kaum geschlafen und ist jetzt nach der Gurkerei durch die diversen Hills von LA mehr als fertig. Ich drücke ihm noch mein Doggy Bag von gestern in die Hand, verfrachte ihn auf den Beifahrersitz und höre nicht mal 10 Minuten später friedliches Schnorcheln. Gut, dann nur ich, die Nummer 1 und der Pazifik. Ich setz mir die Tiggersonnenbrille auf und genieße die Sonne.  8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02474.jpg)

Das erste Stück ist dann doch eher enttäuschend dröge weiter drin im Land – wir lassen Santa Maria und San Louis Obispo hinter uns, um endlich bei Morro Bay begrüßt durch den dicken Felsen richtig schön an der Küste langzu .... ähm, was n das?  :shock:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02477.jpg)

Milchig weiß wabert mir ... Nebel entgegen. Och, nö, nä? Wieso muss das denn sein? Schlagartig nebelt es den Elmo ein. Aber genau so schnell isser auch wieder weg. Spontan erinnere ich mich an DEN Horrorfilm meiner Kindheit: "Fog – Nebel des Grauens". Ich fröstele. Aber kein Grund zur Aufregung, dat is die ANDERE Küste dieses Riesenlandes. Ich cruise mit Elmo weiter an der Küste lang.

Mittlerweile kommen uns immer mehr Radfahrer entgegen. Offensichtlich ein Radrennen – alle in bunten Trikots und teilweise auch mal gar nicht so sportlich ... Hmmmh. Was zur Hölle machen die da? Leider führt das dazu, dass wir an einem zusammengeklappten Radfahrer vorbei müssen. Die Rettung/Feuerwehr steht schon da, eine Traube Mitfahrer drumrum. Im Augenwinkel erkenne ich Wiederbelebungsmaßnahmen ... wir fahren vorsichtig, aber zügig vorbei und ich finds grad nimmer so "HA!" ... hoffentlich geht das noch gut. Ich bin erstmal ein bisschen in Gedanken ... Nebel, Überlebenskämpfe ... komischer Einstieg in unsere finale Etappe. Aber die Sonne scheint, der Nebel wabert auch immer mal wieder über die Straße – wird schon. Haha ...  :(

Dann endlich der große Parkplatz links ... ich fahre drauf und freue mich auf die See-Elefanten am Piedras Blancas hinter San Simeon!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02482.jpg)

Männe ist auch wieder fit und bereit für viel "RÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHH!" Wir trapschen vor an die Küste, hier mit Zaun und diversen Infoschildern beplankt. Zunächst sehen wir nur ein paar Tierchen, aber als wir dem Gestank weiter nach oben folgen: Abertausende graue Würste, die sich unter-, über- und nebeneinander im Sand räkeln! Was ein Bild. Unter viel "RÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHH!" und durch den Sand Geschiebe machen sich auch immer wieder ein paar auf ins kühle Nass. Ein paar Jungbullen üben Kämpfen im flachen Wasser, Sand fliegt und es stinkt schon ganz schön.  :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02489.jpg)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02481.jpg)

Wir bleiben so eine halbe Stunde und fotografieren rum ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02504.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02511.jpg)

Hier erfahren wir auch von einigen anderen Radfahrern in bunten Hemdchen, dass das Ganze ein Charity-Radrennen ist, das jedes Jahr statt findet. Wir unterhalten uns kurz mit ihnen, sagen ihnen, dass sie bitte auf sich aufpassen und langsam machen sollen und trapschen zu Elmo zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02503.jpg)

Danach gehts weiter. Männe ist wohlauf und kann wieder das Steuer von Elmo übernehmen – gut so, denn was jetzt kommt, das widerspricht so ziemlich allem an "in Amerika sind ja die Straßen sooooo breit"! Wirklich atemberaubend schlängelt sich der Highway an der Küste entlang! Eine Kurve nach der anderen! Immer neu Blicke aufs Meer, die Küste mit den Felsen und den Hängen dahinter. Alles fantastisch grün und von Sonne und Nebel abwechselnd eingehüllt. Irre! Wir kurven und kurven und kurven, halten ab und zu an, heben die Nase in den Wind (oder Nebel) und nehmen die nächsten Kurven in Angriff. Leider werden die nebeligen Abschnitte immer größer. Und länger.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02523.jpg)


Dann endlich das Schild vom Kirk Creek Campground ... wir haben mittlerweile 16 Uhr ... und ja, der ist natürlich voll. Ja, shice.
OK, wir fahren weiter und schauen einfach bei allen kommenden Campgrounds rein ... ich finds bis jetzt noch nicht so schlimm, ahne aber Böses.  :?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02526.jpg)

Also weiter: noch mehr Kurven, noch mehr Nebel, der nächste Campground auch voll. OK, weiter.
Wir fahren auch immer mal wieder brav auf die zahlreichen View Points und sehen mittlweile vor allem: Nebel.
Dank des Nebels verpassen wir auch schön Tigger-Männe-like den wunderschönen Wasserfall am Julia Pfeiffer Burns State Park.
Uns geht aber auch grade so ein bisschen der Allerwerteste auf Grundeis. Wo zur Hölle sollen wir bloß unser Nachtlager aufschlagen? Man sieht ja auch nüschte mehr. Nicht, weil es schon dunkel wird. Naaain, der Nebel! Als dann auf dem Pfeiffer Big Sur Campground auch so GAR nix mehr frei ist, wird klar:

Wir fahren jetzt noch 10 Meilen und stellen uns auf nen View Point oder sonst eine Stelle und fertig. Grmpfh.  :|

WILD CAMPEN. Wir. Mit Elmo. Auf dem Pacific Coast Highway. IM NEBEL! Ratet mal, welcher Film mir jetzt als Erstes wieder durchs Hirn wabert? Hm? Schön, gell?  :lol:

Nach über 10 Meilen dann das:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02536.jpg)

Unser Nachtlager. Und unsere Aussicht:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02535.jpg)

Nein, ich habe die GPS-Koordinaten dieses lauschigen Plätzchens nicht parat. Es liegt ca. 12 Meilen nördlich vom Pfeiffer Big Sur Campground weg kurz vor einer straken Rechtskurve, hinter der einer der zahlreichen Brücken kommt. Es ist eine Back-In-Site ohne Firepit und Picknicktable, dafür mit herrlichem unverparkbaren Blick auf den Pazifik. Notorische Nörgler würden die Nähe zur Straße und den etwas ungepflegten Zustand monieren. Wir machen alles wie immer: Leveln, Slide-Out raus und alles auf Übernachtung. Fühlt sich irgendwie merkwürdig an. Vor uns wabert der Nebel über ein Stück sanft abfallende Wiese. Unten im Meer ein paar Felsen, um die Gischt spritzt. Links von uns der Highway, spärlich befahren. Dahinter steil aufragend Felsen. Es wird langsam dämmerig. Ich bin völlig fertig. Was ein seltsamer Tag und was ein seltsames Zuhause für die Nacht. Es nebelt uns ziemlich ein, was die Sache nun wirklich nicht angenehmer macht ...

Heute gibt es Chili con Carne aus der Dose. Die hatten wir mal vorsichtshalber in Lee Vining (!) gekauft, falls mal der Blitzhunger zuschlägt. Jetzt bin ich ganz froh, nicht groß kochen zu müssen – ich fühl mich nicht so wirklich wohl hier ... was, wenn die Polizei kommt? Müssen wir dann mitten in der Nacht weiterfahren? Was, wen jemand ANDERES kommt? Uah ... Wir trinken uns mit Bier müde und spielen einige Runden Würfel und Domino. Männe will ins Bett. Ich nich. Ich werde eh nicht schlafen. Hilfe.

Ich lege mich trotzdem mal hin, nehme mein Buch (Into the Wild von John Krakauer = SPITZENIDEE!) und lese es noch diese Nacht fertig ...


Menu of the Day:
Dosen-Chili frisch aus der Dose, professionell erwärmt
Bier

Tanken: 70,00 Dollar
Campground: alle Tiggernerven für den Rest der Reise (und die sind teuer!)

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 20.05.2013, 16:01 Uhr
Damit Ihr beim naechsten Mal auch die "Neben"strassen fahren koennt, solltet Ihr ueberlegen, einen Truckcamper zu mieten. Das sind die Dinger, die auf Pick-up Trucks montiert sind. Damit ist dann auch das Geklapper (hab mich schlapp gelacht beim Lesen) beim Fahren abgekoppelt von der Fahrerkabine.
Ja, mit den Dingern haben wir auch schon geliebäugelt ... kennst du eventuell einen guten Vermieter für die Dinger, bei dem man von Deutschland aus buchen kann? Ich denke, wir starten das nächste Mal von Las Vegas aus ...
Wir würden nämlich so ein Ding gerne für das nächste mal haben – grade für die Gravel Roads und kleinere Abseits-Ausflüge wäre so ein Teil echt fein.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 20.05.2013, 17:29 Uhr
Mir kommen die Erlebnisse irgendwie bekannt vor. Wir waren allerdings in entgegengesetzter Richtung unterwegs und wir haben die Zeit verbummelt. Wir sind im dunkeln am Kirk Creek CG angekommen, aber wir hatten vorgebucht. Ein halbes Jahr zuvor - innerhalb von Minuten waren alle Plätze weg. Deshalb überrascht mich euer Erlebnis nicht. aber mich gruselt es schon!

"Into The Wild" habe ich gerade den Rest im Fernsehen gesehen - bestimmt sehr ergreifend das Buch!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 20.05.2013, 18:25 Uhr


TAG 19 – Sonntag, 30. September 2012
Strecke: Irgendwo im Nirgendwo // Carmel by the Sea // 17 Mile Drive // Monterey // Santa Cruz // New Brighton State Beach
Gefahrene Meilen: 90 Meilen
Zuhause: New Brighton State Beach Campground
Wetter: Sonne. Wind. Kein Nebel. Nicht ein bisschen.


Ob ich heute nach geschlafen habe? Kann ich gar nicht sagen ... vielleicht zusammengenommen, 3,36 Stunden?
Oder gar nicht? Jedenfalls hab ich gefühlt bei jedem Auto, das vorbeikam – und das waren mal gar nicht SO wenige, da ist schon was los auf der 1 – gelauscht, ob es anhält. Paranoid, ich weiß. Aber ich hab sowas vorher echt noch nie gemacht. Einfach irgendwo Auto hingestellt und schlafen gelegt. Da kann man schon mal nervös werden, oder? Natürlich hat keiner angehalten. Wieso auch? Ich glaube, hier stehen durchaus mehrere Leute mal nachts irgendwo in der Gegend rum, weil sie es auf keinen der wirklich spärlichen Plätze schaffen.

Nun ja, ich kann nicht behaupten, dass ich mir den Wecker stellen musste, um den Sonnenaufgang zu erleben.
So richtig wahnsinnig toll sieht er auch nicht aus, aber selten hab ich mich mehr über die Dämmerung gefreut wie heute ...  :lol:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02539.jpg)


Wir sind super früh wach. War ja klar. Prima, dann können wir ja heute mal richtig viel angucken. Auf dem Plan stehen der 17 Mile Drive, das Aquarium in Monterey und vielleicht ein bisschen Santa Cruz. Mal sehen, was wir davon so hinbekommen. Eins weiß ich aber ganz sicher: Ich will gegen 14/15 Uhr am Campingplatz bei Santa Cruz am Meer stehen und einen Platz bekommen! So. Damit das allen Beteiligten hier klar ist. Ich bin jedenfalls dank der lebend überstandenen Nacht so ein bisschen aufgedreht ... höhö. Nach dem Frühstück, warten auf die Sonne, wärmen und alles wieder einpacken geht es auch gleich weiter auf dem Highway One, den ich bis jetzt zwar recht schön fand, aber ... irgendwie ist da mit uns ein bisschen der Wurm drin. Hab ich mir irgendwie geiler vorgestellt. Na, macht ja nüschte, jetzt gehts auf Carmel zu und dann durch dirverse kleine Sträßchen und zack, stehen wir von einem kleinen Wartehäuschen. So. Die Dame im Wartehäuschen findets auch gar nicht schlimm, dass wir mit unserem Elmo da durch wollen – ich erstmal schon, da weiß ich aber auch nicht, welche Riesenreisebusmonster hier auch langgurken ... wir zahlen 9,75 Dollar für Elmo und uns, bekommen eine Karte in die Hand gedrückt und los gehts.

Ja, hier kann man es echt aushalten. Wir fahren zunächst an vielen Bäumen und wenig Häuser und Golfplätzen vorbei, durch enge Straßen durch und kurven gefühlt etwas wild durch die Gegend. Aber man kann nicht falsch fahren: Immer den Schildern und der Straßenbahnmarkierung nach. Und dann: Hallo Pazifik!  8)

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Wilde Wellen und Sonne begrüßen uns an der Spanish Bay. Und jetzt wirds auch richtig kalifornisch: SURFER! Yeah, wir parken Elmo an den Straßenrand und laufen über den kleinen Boardwalk an den Strand. Herrlich:

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Und stilechte Transportgeräte stehen auch rum:

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Nächster Halt: Bird Rock. Hier wohnen diverse Vogelarten, Sealions und Seeotter zusammen und sorgen für entsprechende Menschenaufläufe, die das Ganze zu bewundern wissen. Auch hier sollte man sich vom bisweilen recht strengen Geruch nicht abhalten lassen, anzuhalten. Wir stellen Elmo neben einen bestimmt dreimal so großen Reisebus.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02605.jpg)

Dazwischen gibt es tolle Ausblicke auf den wilden Ozean:

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Und natürlich am Schluss die legendäre Zypresse im Sturm:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02616.jpg)

Ganz ehrlich? Ein wirklich schöner Drive! Ich bin froh, dass wir das gemacht haben und kann es auch nur jedem empfehlen. Das Ganze ist zwar merklich ein recht exklusives Fleckchen Erde, aber die Landschaft ist wundervoll: Viecher, Grün, Meer, nette Häuschen ... *seufz* Oh, und gaaanz viele Häuschen "for sale" – also wer grade sein Geld gut anlegen will ... ich bin eine TOLLE Haushälterin mit technischem Verstand (meistens) ...  :oops:

Wir fahren weiter und kommen ziemlich schnell nach Monterey, doch als wir am Aquarium ankommen, erkennen wir ganz schnell unser großes Problem: Elmo. Auf allen Parkplätzen rund ums Aquarium das fiese Schild "No RVs". Haha ... Arschlöcher. Sorry für den Ausdruck, aber grade auf einem der Plätze war sooooo viel Platz ... Gut. Dann. Halt. NICHT. So. Wir tanken an der billigen Tankstelle, an der wir zum dritten Mal vorbeikommen und fahren weiter. Wir hätten ja wollen, aber so? Wo sollen wir denn Elmo hinstellen, hm? Ist ja doof. Nun, gaaaaaanz am Ende der Straße, direkt am Hafen, gibt es dann einen Parkplatz, auf den sich offensichtlich auch RVs stellen dürfen, aber da wollen wir schon nimmer. Hmmmh. Dann weiter. Das Wetter ist ja auch eigentlich viel zu schön, um ihn drinnen zu verbringen. Trotzdem schade, denn das Aquarium hätte ich mir echt gerne angeschaut ...  :|

Wir fahren jetzt durch ziemlich viel Obst- und Gemüseanbaugebiet. Entsprechend viel kann man auch direkt am Straßenrand kaufen. Auch wenn mir ein Pfund Avocados für 1 Dollar nicht viel bringen (ess ich nich so gern, nur auf Pizza in LA), klingt das alles sehr verlockend. In Santa Cruz fahren wir erst mal einen Safeway an, um für die letzten Tage noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Unser letzter Safeway. Huääääähhh. Danach geht es dann ein Stück zurück zum New Brighton State Beach – eine Campsite ergattern. Vor dem Eingang ist ganz schön was los ... Och, büdde, büdde nich schon wieder Pech. Ich werde an der Küste NIE wieder nicht vorbuchen, so viel steht fest. Am Eingang meint dann der freundliche Ranger, dass wir doch auf die Seite fahren sollen, gleich werden die übrigen Plätze vergeben ... OK. Dann unser großes Glück: 10 freie Plätze sind noch da, 6 Leute vor uns auf der Liste – juhu! Wir kriegen einen Platz, wir kriegen einen Platz, wir kriegen einen Platz! Ich muss heute nicht wild campen, yeah!

Ich freu mich wie Bolle, die Site ist ganz nett, wir haben wieder mal einen Firepit, was gut ist, denn heute ist finaler Feuertag – alles muss weg, denn auf dem Candlestick in San Francisco is nich mit Firepit. Wir machen es uns gemütlich und gehen erstmal runter an den Strand. Der Trick an diesem Campground ist nämlich der Strand eine Etage tiefer. Einfach einen kleinen Stichweg runter und BÄM! Strand.  8)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02680.jpg)

Dort ist nicht so wahnsinnig viel los und wir packen uns mit Bier und Cola auf einen Baumstamm. Ich mach mir die Füße nackig und trapsche mutig ins Wasser .... UUUUUAAAAAAHHHH! Kalt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02650.jpg)

Boah, brrrr! Aber toll! Wir genießen die Sonne und die Wellen und das Meer ... und bleiben. Zumindest bis zur Abendessenszeit. Ich wollt zwar schon noch an den Boardwalk in Santa Cruz, aber ... ach, Scheiß drauf!  8)

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Wir werfen wie immer unsere Pläne übern Haufen und genießen das Hier und Jetzt. Danach kochen wir alles, was noch weg muss: Steaks, Champignons, Tomaten, Reis. Und trinken ziemlich viel Bier. Dat Männe hat nämlich übersehen, dass er noch einen fast vollen 24-er-Karton Budweiser im Kasten unter der Sitzbank hat – und hat nochmal nen Sixpack geholt ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02694.jpg)

Dazu feuern wir unser Holz weg. Dabei wirds schön warm, denn das ist noch ganz schön viel, nachdem wir letzte Nacht kein Lagerfeuer machen konnten.
Unser letztes Lagerfeuer für diesen Urlaub ... so langsam muss ich echt oft "unser(e) letzte(s)" sagen. Das ist irgendwie traurig. Aber wir wissen ja bereits, wir kommen wieder! Kann vielleicht zwei Jahre dauern, aber wir kommen wieder.  :D

Insofern ist es kein Abschied für immer! Prost!


Menu of the Day:
Sirloin Steaks in Weber Grillwürze, Champignons in Frischkäsesauce und Tomatenreis

17-Mile-Drive: 9,75 Dollar
Tanken: 90,00 Dollar
Campsite: 42,00 Dollar (Semi Full Hook Up)


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 20.05.2013, 19:41 Uhr
Mir kommen die Erlebnisse irgendwie bekannt vor. Wir waren allerdings in entgegengesetzter Richtung unterwegs und wir haben die Zeit verbummelt. Wir sind im dunkeln am Kirk Creek CG angekommen, aber wir hatten vorgebucht. Ein halbes Jahr zuvor - innerhalb von Minuten waren alle Plätze weg. Deshalb überrascht mich euer Erlebnis nicht. aber mich gruselt es schon!

"Into The Wild" habe ich gerade den Rest im Fernsehen gesehen - bestimmt sehr ergreifend das Buch!
Ja, das hatte ich in eurem Bericht gelesen, dass ihr vorgebucht hattet. Ich würde auf diesem Abschnitt des Number One nur noch vorbuchen. Es sind halt einfach nicht viele Plätze für ganz schön viele Leute. Und bei uns wars auch noch Wochenende ...

Das Buch ist die Wucht. Es ist halt sehr dokumentarisch und erzählt viel vor und zurück in der Zeitlinie der Geschichte.
Aber ich mag das sehr und hab mittlerweile auch noch "Into Thin Air" gelesen. Im Gegensatz zu "Into the Wild" kamen mir DABEI dann aber keine Orte bekannt vor ...  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: abceschweitzer am 23.05.2013, 22:05 Uhr
Fuer die USA habe ich noch nichts Brauchbares in Sachen Truckcamper gefunden. Bei uns in Canada gibt es Fraserway (Vancouver), die auch mit "use on rugged trerrain" werben.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 24.05.2013, 17:48 Uhr


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02504.jpg)

Höhöhö  :D Die alte Krähe sitzt wohl schon seit Mai 2012 da rum  :lol:

(http://i1121.photobucket.com/albums/l504/Hape1962/Zwischenablage01_zpsc7011ce6.jpg) (http://s1121.photobucket.com/user/Hape1962/media/Zwischenablage01_zpsc7011ce6.jpg.html)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: SusanW am 24.05.2013, 19:15 Uhr
Wie schön, es geht weiter  8)
Beim Wildcampen am Hwy 1 hätte ich auch eine sehr unruhige Nacht gehabt. Wenn man nicht weiß, ob man darf und so...
Für all die Aufregung sind die Eindrücke aber sehr schön, macht direkt Appetit dort mal wieder lang zu fahren
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.05.2013, 16:26 Uhr
Höhöhö  :D Die alte Krähe sitzt wohl schon seit Mai 2012 da rum  :lol:

 :lol:

Cooler Job auf jeden Fall!  8)
Aber wohl nicht andauernd – bei mir fliegt sie immerhin im zweiten Bild weg.  :wink:

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.05.2013, 16:29 Uhr
Wenn man nicht weiß, ob man darf und so...

Ja, genau. Keine Ahnung ... Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass man, wenn man schon gedenkt, wild zu campen, mindestens 10 Meilen Abstand zum letzten Campground haben sollte. Von den zahlreichen Viewpoints am PCH gab es zudem welche MIT "No Overnight Camping Allowed"-Schilder und auch durchaus welche OHNE. Insofern: Wir haben uns halt da hingestellt, wo kein Verbotsschild war und wir ausreichend weit weg vom nächsten Campground waren. Ein wirklicher Viewpoint war es außerdem auch nicht.

Ärger gab es jedenfalls keinen.  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 26.05.2013, 16:36 Uhr

TAG 20 – Montag, 1. Oktober 2012
Strecke: New Brighton State Beach // Los Gatos // Cupertino // Palo Alto // San Francisco Candlestick RV Park
Gefahrene Meilen: 73,8 Meilen
Zuhause: Candlestick RV Park San Francisco
Wetter: Sonne.

Wir schlafen heute mal etwas länger, denn vor uns liegt nicht viel Strecke, wir haben nicht viel anzuschauen und können uns echt viel Zeit lassen – HERRLICH!  8)

Ich hab auch sensationell gut geschlafen – im Vergleich zur letzten Nacht sowieso. Muss die entspanntere Seeluft auf dem Campground sein. nach wirklich ausreichend Schlaf machen wir uns ein schickes Frühstück in der Sonne und gehen danach noch mal kurz an den Strand. Hier haben heute die Wellen die Oberhand – der Strandabschnitt ist deutlich schmäler als gestern. Wir atmen noch ein bisschen Seeluft ein und schauen den Kiddies beim Rumtollen in den Wellen zu. Da wurde es partiell auch mal gerne etwas heftig ... für die Kids. Ist aber allet gut gegangen.

Wir packen wieder mal unsere Siebensachen (das wird jetzt doch deutlich immer weniger Zeuchs!) und machen Elmo abfahrbereit.
Unser nächster Stop: für Freunde des gemeinen angebissenen Apfels.  :D
Ja.
Cupertino.

Bevor dat Gestöhne unter den werten Lesern losgeht: Wenn dat einer darf, dann wir beide. Männe und ich sind mit Obstcomputern quasi groß geworden und kennen die Maschinen noch aus Anwendersicht, als da die BUNT GESTREIFTEN Apple-Logos auf den Kisten drauf waren und die Dinger gleichzeitig unglaublich uncool waren. Männe ist Grafiker-Sprössling und der erste Rechner, an dem ich im Praktikum saß, war ein 7600er Macintosh Desktop-Rechnerlein. Also: DAT MUTT!  :wink:

Deswegen verabschieden wir uns wieder mal vom Pazifik und nehmen den Highway 17 mitten durchs Land, rein ins Silicon Valley.
Und zack, simmer auch schon da:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02701.jpg)

Am Infite Loop fahren wir erst mal am Hauptsitz vorbei und parken ums Eck auf einem Einkaufszentrumsparkplatz. Wir laufen zurück und stehen dann an der Fussgängerampel direkt in einer Traube junger, hipper Menschen mit Apple-Ausweis an den Taschen. Lunchtime. Himmel, da arbeiten wirklich ausschließlich gutausehende Hipster in dem Laden, oder wie?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02704.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02707.jpg)


Wir schlendern über den Parkplatz und ein bisschen links und rechts rum und entern den kleinen Store im Erdgeschoss. Im Gegensatz zum normalen Apple-Store gibts hier auch jede Menge Souvenierzeuchs mit Apfel drauf. Also für uns beide ein Shirt und ein paar Mitbringsel für Freunde und wieder raus. Schön hier, entspannte Atmosphäre, nette Menschen ... ob die in der Grafik-Abteilung jemanden brauchen ... oder so ...? Jaja ...  8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02714.jpg)

Noch die obligatorischen Fotos vor dem Eingangsschild:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/229469_507308389298696_255322258_n.jpg)
Sorry für die Qualität an dieser Stelle, das war mit dem bereits historischen iPhone3 ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02711.jpg)


Und schon simmer auch wieder weg. Schön! Aber wirklich nur was für Freaks. Wir sparen uns das Aufsuchen der legendären Garage in Palo Alto und machen uns auf den Weg zu unserem letzten Reisestopp:

San Francisco.
Ohne "flowers in our hair" passieren wir die Stadtgrenze und fahren zum Candlestick Park, auf dessen zugehörigen RV Park wir unsere letzten beiden Nächte verbringen werden. Der Candlestick RV Park ist optisch und preislich nicht die Wucht, hat aber einen passablen Shuttleservice ins Stadtzentrum und wir haben halt nicht nachgedacht und uns für die letzten zwei Tage NICHT von Elmo getrennt, um wieder in ein Hotel zu gehen ... Egal, so stehen wir immerhin neben einem der wenigen Bäume und basteln es uns heimisch: anschließen, ausfahren, ankommen.

Der Plan für unsere letzten Tage:
HEUTE – wir fahren mit dem Nachmittagsshuttle in die Stadt, laufen zur Market Street und shoppen zum ersten Mal in unserem Urlaub (also Klamotten!). Danach was essen und wieder heim.
MORGEN – Shuttle in die Stadt, Hop On Hop Off Bus fahren, alles anschauen, was man gesehen haben muss. Was essen. Heim und Elmo putzen!
ÜBERMORGEN – Elmo abgeben (*heul*), zum Flughafen, und weg.

Ihr wisst also bescheid.
Wir nehmen das Shuttle in die Stadt. Der hält am "unteren" Rand von Chinatown in der Kearny Street Ecke Washington. Wir fragen den Fahrer, in welche Richtung es zur Market Street geht und er meint "Da lang, einfach die 8 Blocks runterlaufen ..." ACHT BLOCKS! Ich bin mal in New York City nach FÜNF Blocks hilflos "zusammengebrochen" ... also hab aufgegeben und bin in den Bus gehüpft. Ja, Freunde, das hier ist aber San Francisco: klein, fein, schnuggelich und ziemlich lauftauglich, wenn es nicht gerade mit gefühlten 30% Steigung bergauf geht! Kurz gesagt: Acht Blocks sind kein Ding. Man ist ruck, zuck da.

Nach ein paar Läden und Malls wird es langsam dunkel, wir bleiben noch ein bisschen an der Cable Car Wendeplatform Market/Powell Street stehen und schauen den Jungs beim Schieben zu. Lustich.
Die Schlangen an der Station sind allerdings echt happig – man muss im Moment drei Bahnen abwarten, um in den Genuss einer Cable Car Fahrt zu kommen. Wir haben aber grade vor allem eines: HUNGER.

Wir erinnern uns, dass in der Kearny Street ein kleines italienisches Diner war, aus dem es verdammt lecker roch. Also hin.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02720.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02723.jpg)

Wir schlürfen Homemade Iced Tea, essen super leckere Pasta und Pizza, genießen noch ein Eis und machen uns auf den Weg zum Shuttle. Kurze Irritation, was den exakten Abholpunkt anbelangt, aber wir treffen ein Pärchen aus Australien, das schon einen Tag länger auf dem Candlestick ist, und stellen uns Erlebnisse austauschend dazu.

Zurück zu Elmo quatschen wir noch ein bisschen mit unseren direkten Nachbarn (Pärchen aus Deutschland, die ihre erste Nacht mit WoMo vor sich haben), versuchen standhaft, den Bier-Vorrat zu reduzieren und ...

... freuen uns auf morgen!


Campsite: 144 Dollar Full Hook Up für beide Tage (AUA, teuer.)
Shuttle: 24 Dollar für beide Hin und zurück
Dinner: 40 Dollar

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 02.06.2013, 13:56 Uhr

TAG 21 – Dienstag, 2. Oktober 2012
Strecke: Candlestick RV Park // Coit Tower // Pier 39 // Lombard Street // Golden Gate Bridge // Golden Gate Park // Ashbury Heights // Union Square //  und wieder zurück zu Elmo
Nicht selbst gefahrene, aber partiell selbst gelaufene Meilen: 36
Zuhause: Candlestick RV Park
Wetter: Sonne. Leichter Wind. Wenig Wolken. TRAUMHAFT!


*schluck*  :(

Unser letzter ganzer Tag. Ich kanns gar nicht fassen, dass die wunderbare Wander-Rumfahr-Erlebnis-Zeit nach heute vorbei sein soll. Ich krieg Pipi inne Augen. Verdammt!
AAAABER: Noch ist der Trip ja nicht ganz vorbei, denn heute grasen wir San-Francisco-Newbies die klassischen Highlights der Stadt ab, zumindest ein paar davon. Für mehr wird es leider nicht reichen, also wer die Stadt schon mehrmals besucht und und/oder sie in und auswendig kann – der wird sich bei dem Tagesbericht leider ein bisschen langweilen, wir waren da, wo alle schon mal waren ...

Wir buchen uns dafür bei einer der Hop-on-Hop-Off-Buslinien an – in unserem Fall die blaue, denn bei der zahlen wir als Candlestick-Bewohner etwas weniger.
Dazu muss ich folgendes gestehen: Ich LIEBE Hop-On-Hop-Off-Busse– kurz HOHOBs, um sich in einer unbekannten Stadt schnell zurecht zu finden und jederzeit ein- und aussteigen zu können ... TOLL! Man kann auch einfach mal von einer zur nächsten Station laufen – auch fein. Und man bekommt auch noch war erzählt – das kann man gut finden oder auch nicht, aber ich mag das. man ist zwar sofort als Super-Tourist gebrandmarkt, aber HEY! Warum soll ich lügen? Ich bin das erste Mal in der Stadt und kenn mich nicht aus (eigentlich kenn ich mich super aus, merke ich späterdings ...).  :wink:

Dazu passenderweise kurz folgende Anekdote: Wir waren ja damals in Glasgow – geschäftlich mit ein bisschen Privat dazwischen (Messebau halt) ... Und wenn Glasgow eine Sache NICHT hat, dann ist es ein übersichtliches, wohl funktionierendes, öffentliches Verkehrssystem. In Glasgow gibt es gefühlt 10 Firmen, die im Besitz von Bussen sind, die sie untereinander völlig unabgesprochen (!) durch die Stadt fahren lassen. An den "Haltestellen" stehen keine Pläne und teilweise keine Busnummern, weil die selbst nicht wissen, ob und wann ein Bus kommt. Wenn man also nicht in Glasgow geboren ist, rafft man das nich. Man steht sich eher die Beine in den Bauch. Wir haben in den vier Tagen Zeit also quasi die HOHOBs als öffentliches Verkehrsmittel benutzt – Haltestellen fest, alle 10 Minuten kommt so ein Teil und fährt dich rum – ÜBERALL. Das war super.
Also: Ich liebe HOHOBs!

Jetzt aber weiter im Programm: Wir frühstücken und nehmen den Shuttle in die Stadt. Der hält gegenüber von einem kleinen Touri-Büro, in dem man sich die Karten für die HOHOBs kaufen kann. Machen wir und erfahren dabei folgende wichtige Info, die mich direkt etwas ärgert ... die HOHOBs in San Francisco haben zwar feste Haltepunkte, ABER sie sind nicht markiert. Weil die Stadt das nicht will. Äh? Sprich: Von einer Station zur nächsten laufen geht nicht so wirklich, weil du keine Ahnung hast, WO das Ding GENAU hält. Wie doof. Es geht also maximal zurücklaufen, denn da war man ja dann schon mal. Is nich so dolle. Naja, also steigen wir immer aus, wenn wir Bock drauf haben und müssen dann entweder zur selben oder an die letzte Haltestelle zurück.

Das wird gleich an mehreren Stellen etwas blöder ... aber nun gut. Die Hippies wieder.  :roll:

Wir entern also unseren ersten HOHOB und fahren direkt nur eine Station, denn wir wollen auf den Coit Tower.
Denn wenn ich eines AUCH NOCH liebe, dann ist es sich Städte von oben anzuschauen. Ich krieg dann irgendwie den totalen Überblick und mein Orientierungssystem wird "scharf". Verlaufen tu ich mich nach solchen Sachen dann nämlich nicht mehr – auch wenn ich das erste Mal in einer Stadt bin.

Die Lady, die im Bus den Reiseführer macht, ist TOTAL GOLDIG! Sie findet es auch direkt schade, dass wir sie gleich wieder verlassen – aber man sieht sich ja immer zwei Mal im Leben, gell?
Der HOHOB hält unten am Park gegenüber der St. Peter and Paul Church (da soll dat Marilyn einmal geheiratet haben, sagt die Bus-Lady).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02751.jpg)

Im Park machen ziemlich viele Asiaten mittleren Alters gerade Tai Chi. Süß hier.
Weniger süß ist der Blick auf unser Ziel: Der Tower steht auf dem nicht gerade flachen Telegraph Hill und wir machen direkt das erste Mal eine klassische SFO-Straßen-Erfahrung ... hochlaufen. Ziemlich steil hochlaufen. Wir machen so Witze wie "Auto-Domino" (also einfach ganz oben ein Auto umdrehen und schon geht die Lawine los) und natürlich solche dämlichen Touribilder:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02746.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02748.jpg)

Aber: Ich glaube, ich bin verliebt ... das mag kein tolles Viertel sein, aber das Flair ... wirklich eine schöne Stadt!  :oops:
Wir kommen dann oben ziemlich fertig an, sind aber jetzt schon begeistert: toller Blick und wir stellen fest, das wir wohl Bay-Glückskinder sind: KEIN NEBEL! Nicht EIN Fitzelchen. Mit einer unglaublichen Erleichterung sehe ich in der Ferne das weltbekannte rostrote Wunderwerk in voller Größe: JUHU! Wir fahren noch auf den Tower hoch. YEAH. Also es wäre mehr YEAH, wenn keine Scheiben in den Turmöffnungen wären, aber ich glaube, diese Installation ist dem Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner und dem doch manchmal fiesen Wetter zu verdanken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02735.jpg)

Wir lassen die Blicke schweifen und schauen überall mal raus:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02730.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02727.jpg)
(Hier sind immer die Spiegelungen von den Scheiben drin, am Anfang fand ichs doof, jetzt hat es doch irgendwie seinen Reiz)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02731.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02734.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02742.jpg)
(Das Kreizfahrtterminal, links eine Disney mit Mickey-Öhrchen auf den Schornsteinen)


Danach geht es den Berg wieder runter und zur "Haltestelle".
Hier bei Mama's scheints echt lecker zu sein:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02750.jpg)


Auch witzig – der Tackernadelbewuchs an einem der Strommasten:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02755.jpg)


Wir fahren jetzt runter bis zum Pier 39 – da waren wir zwar schon mal am Anfang von unserer Reise, aber da haben wir ja außer dem Wipeout nix von gesehen. Ich mag auf jeden Fall die Sealions gucken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02762.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02768.jpg)
(links: hier fing alles an, rechts ein paar Jungs von den Kreuzfahrtschiffchen von vorhin, die Ausgang haben ...)


Und da war so ein Schuhladen mit TOMS und CHUCKS, da will ich als Frau mal reinschauen, is ja klar. Wir laufen also mal durch, ist ganz nett, aber schon echt die volle Touri-Keule, die da ausgepackt wird. Aber wurscht, wir sind ja genau deswegen da. Also die Sealions geguckt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02773.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02771.jpg)

Was ein Lärm!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02779.jpg)
(Hier auch nochmal ein Blick auf dat Alcatraz-Inselchen – ham wer uns gespart ... zu wenig Zeit)

Dann wieder zurück zum HOHOB (Schuhe hab ich übrigens keine gefunden ... also nix dolles ... egal). Hier dauert es etwas bis der nächste Bus kommt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02785.jpg)

Macht aber nix. Doof ist nur, dass am nächsten Halt das Haupt-HOHOB-Büro ist und da ein Reiseführer-Wechsel statt findet. Das dauert ein bisschen, wir lasen uns die Sonne aufn Kopp scheinen und: Wir sind wieder bei der lustigen Dame von vorhin gelandet! Sie freut sich total (!), uns wieder zu sehen und weiter gehts. Wir steigen erst wieder an der Lombard Street aus und lassen uns derweil durch die Straßen gondeln. Die Dame erzählt lustig und flüssig einige nette Sachen – spitze! Die Haltestelle zur Lombard Street ist um EINIGES weiter unten (man muss sogar noch über die Van Ness Avenue drüber), aber wir kennen das ja schon: Es geht schwer bergauf und wir nähern uns der Sache quasi von hinten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02790.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02794.jpg)

Wir kreuzen eine Cable Car Linie (habt ihr mal über den Schienen gestanden, wenn da gezogen wird??? Das ist ein Klingeln und Rappeln! Geil!) und da isse auch schon:
Die Kurvenstrecke, viel bestaunt von Touris aus aller Welt. Hier ist was los!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02792.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02797.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02800.jpg)


Ich mache Fotos von oben und unten und laufe auch am wohl meist fotografiertesten Auto der Welt vorbei:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02796.jpg)

Der Volvo parkt da IMMER, oder? Hach, ich liebe sowas!  :lol:


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02804.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02806.jpg)

Wir trapschen den schon recht weiten Weg zurück zu "Haltestelle". Hier stehen wir leider fast ne halbe Stunde, bis der nächste HOHOB kommt. Su-per. Irgendwie läuft die Nummer hier in San Francisco nicht so rund wie ich das kenne. Die Hippies halt. Aber wir haben ja auch keinen Stress und steigen beherzt ein. Dieses Mal geht es für uns bis zum Highlight aller Highlights der Highlights: Die Golden Gate Bridge.  8)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02820.jpg)

Wir nähern uns langsam und dann: IST! DIE! TOLL!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02824.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02832.jpg)


Jetzt heißt es wieder ein bisschen laufen, wir entscheiden uns, bis zum ersten Brückenpfeiler zu gehen, um so ein bisschen mehr Brückenfeeling zu bekommen. Das ist schon ein ganzes Stück, aber total schön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02855.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02858.jpg)

Wir sind da ziemlich lange ... ich bin begeistert! Ich muss sagen: Sie ist die schönste Brücke, die ich je gesehen habe. Da hilft sicherlich der Mythos im Ganzen, aber: Sie ist einfach ein echt schickes Ding, oder? Massiv und doch ästhetisch. Und dieses ... International Orange ... hihi. Eine Wucht!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02860.jpg)


Zurück am Brückenkopf plagt uns der Hunger und wir erstehen die teuersten Chips samt Wasser der ganzen Reise. Ja, da hätte man mal besser nachdenken und sich Proviant einstecken können. Wasser hatten wir dabei, aber Futter? Fehlanzeige. *kopfschüttel* Und DAS nach 20 Tagen "Wildnis". Echt Panne!  :oops:

Danach setzen wir uns in den nächsten blauen HOHOB und lassen uns weiter tragen. Es geht durch den Golden Gate Park an der California Academy Of Sciences vorbei, durch Haight Ashbury (sieht fast ein bisschen filmkulisse-mäßig aus) ... aber irgendwie sind wir mehr als K.O. und steigen nicht noch mal aus (jaja, ich weiß, die Painted Ladies, das Chinatown Gate usw., aber wir können einfach nicht mehr, kennt ihr das?)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02881.jpg)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02882.jpg)

 ... wir lassen uns also durch die Straßen gondeln, hören nette Geschichten zu allen Stops und landen letztendlich am Union Square. FINALE. Auf eine Cola setzen wir uns zu diversen Bewohnern auf die Treppen und schauen ein bisschen Verkehr und Menschen. Saugen die Atmosphäre in uns auf und fühlen uns fast schon Zuhause ...

Wir gehen noch mal zu dem kleinen italienischen Diner, weil wir einfach zu müde für Experimente sind, essen noch mal echt lecker und machen uns auf den Weg zum Shuttle. Wir müssen nämlich noch putzen: den ganzen Elmo. Also zurück zum RV Park – tschüss SFO. Hab dich gern! Bis ne coole Stadt und wir sehen uns sicherlich wieder!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/DSC02867.jpg)

Zurück am Platz wird geschrubbt, gewienert und der ganze Elmo auf "Anfang" gesetzt.
Ich glaube, so sauber war er nicht mal beim Abholen.
Ich werd ein bisschen sentimental ... den "Kleenen" müssen wir morgen wieder abgeben. Das war schon eine saugute Zeit mit ihm! Die Lobeshymnen kennt ihr ja mittlerweile, denn bis auf die miese Gravel-Road-Tauglichkeit kann ich ein Wohnmobil in den USA nur empfehlen! Es macht saumäßig Spaß, ich glaube, nur auf einer Harley fühlt sich Reisen in Amerika noch amerikanischer an ;-) – wir nicken seit diesem Urlaub immer völlig verständnisvoll, wenn wir irgendwo hören, dass jemand allet verkauft und sein Rentenleben im Wohnmobil verbringt (in den USA natürlich!!!).

So: genug schwadroniert – Rest-Bier, Gewürze, Chemie, Putzsachen und diverse Kleinigkeiten gehen an unsere Nachbarn, die sich morgen auf den Weg machen und eine recht ähnliche Runde vor sich haben. Zwei Bier bleiben bei uns, wir trinken auf

DEN BESTEN URLAUB UNSERES LEBENS!


Shuttle: 24 Dollar für beide Hin und zurück
HOHOB-Tour: 60 Dollar für beide
Diner: 45 Dollar
Diverses unterwegs: ca. 20 Dollar


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: sil1969 am 02.06.2013, 16:08 Uhr
Ach, ich kann deine Gefühle für San Francisco sowas von verstehen! Wir hatten vor 4 Jahren leider nicht so ein Glück mit Wetter, schon alleine deshalb will ich nochmal hin. Und ihr müsst euch ja auch noch Alcatraz ansehen... :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: SusanW am 02.06.2013, 16:56 Uhr
Wow, da hattet ihr ja wirklich ein Traumwetter in San Fran  8) und einen tollen Tag!
Und danke vor der Warnung des Öffis in Glasgow  :wink: Da solls nämlich im Juli hingehen (zumindest nach Schottland)...

Zitat
wir nicken seit diesem Urlaub immer völlig verständnisvoll, wenn wir irgendwo hören, dass jemand allet verkauft und sein Rentenleben im Wohnmobil verbringt (in den USA natürlich!!!).

Das ist auch noch mein Traum fürs Renterleben, aber bis dahin dauerts noch so elend lang   :(
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Palo am 03.06.2013, 02:58 Uhr



Der HOHOB hält unten am Park gegenüber der St. Peter and Paul Church (da soll dat Marilyn einmal geheiratet haben, sagt die Bus-Lady).




Eigentlich hat die Marilyn ihren Joe im Rathaus geheiratet.

Joe's Mutter war aber streng katholisch und sehr traurig, dass die beiden sich nicht kirchlich haben trauen lassen.

So haben sie das offizielle Hochzeitsfoto vor der Peter und Paul Kirche in little Italy machen lassen. Dieses Photo ging dann um die ganze Welt und es entstand der Eindruck dass sie dort geheiratet haetten. Sie wurden aber nie kirchlich getraut.

Uebrigens, wenn du das naechste mal in SF bist schau dir auch mal das Rathaus von innen an. Dir Treppen da drin hast du schon in zig Filmen gesehen und oben auf dem Balkon finden taeglich Trauungen statt. Auch ist da drin ein kleine, interessante Ausstellung wie das Rathaus Erdbeben-sicher gemacht ist.

Es gibt dort auch taeglich kostenlose gefuehrte Touren von den Libray Guides, die SF library ist auch von innen sehenswert.


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Olli2 am 03.06.2013, 07:57 Uhr
Nu is wirklich schon fast Ende? Nöööööööö, kannst hier bitte weiterschreiben? Irgendwas! Wie Eure Microwelle oder Heizlüfter funktioniert zum Beispiel. Habe bei den Beschreibungen des ELMO immer so herzlich gelacht!  :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 11:02 Uhr
Heyhey,

ja, wir hatten wirklich ein Traumwetter in SFO – schon allein deswegen hätten wir noch einen Tag dranhängen sollen. Aber: Der Flieger wartet ja leider nicht.
Ich bin mir sicher, dass wir noch mal in die Bay kommen, allerdings nicht das nächste Mal  :wink: ... also Danke für all die Tipps.

Zum Thema Glasgow: Das ist auch gar nicht schlimm mit den Bussen, nur unpraktisch. Ich empfehle: Hop On Hop Off und ansonsten laufen.
Glasgow ist nicht groß und viele sehenswerte Sachen befinden sich in gegenseiteiger Laufnähe. Vielleicht ist es mittlerseile ja auch besser geworden, ...
In jedem Fall empfehle ich auch, an der gotischen Kirche  (Name weiß ich grade nimmer  :oops: ) hinten auf den Friedhof HOCH zu laufen!
Der befindet sich auf einem Hügel und man kann über ganz Glasgow gucken! Von den schönen keltischen Grabsteinen gar nicht zu reden ...  8)

Ja, wir sind fast am Schluß. ABER: 1 "Tag" kommt noch, wir müssen ja wieder zurück und ich hab noch EIN Learning by Burning und einen Epilog am Start.
Ein bisschen schreiben ist noch dabei.

Zudem habe ich seit dem Wochenende unsere Route für 2014 ... und DAS wird mal auch der Hammer, Leute.  8)


Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 03.06.2013, 11:07 Uhr
Uih, da freue ich mich schon!  :D :D :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 11:19 Uhr
Uih, da freue ich mich schon!  :D :D :D
Und ICH erst ...  :D

... eigentlich völlig bescheuert, da schon SO früh drüber nachzudenken.
ABER: Ich werde dieses Mal einiges ziemlich früh vorbuchen müssen, also ... kann man doch schon mal drüber nachdenken.  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 03.06.2013, 11:28 Uhr
Och, wir sind mit unserer Planung und Buchung für August/September seit November durch...  :oops:

Aber falls du Yellowstone mit drin hast, dann kann man ja auch kaum zu früh dran sein. Liege ich da richtig?
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 11:39 Uhr
Och, wir sind mit unserer Planung und Buchung für August/September seit November durch...  :oops:
Aber falls du Yellowstone mit drin hast, dann kann man ja auch kaum zu früh dran sein. Liege ich da richtig?

 8) Genau ... buntes Wasser statt bunte Steine ...  :wink:
Ja, und ich bin grade schon mal am Vorfühlen, wo wie die Preise beim WoMo ins "Billige" kippen, weil wir ja wettertechnisch auch nicht zu spät fahren sollten.
UND dann ist die Frage, ob wir uns eine Einwegmiete gönnen und nicht nach Salt Lake City zurückfahren, sondern dann vom Zion über unser liebstes VoF nach Vegas.
Und lauter so Zeuchs ... MÖGLICHKEITEN, sag ich dir ... es ist schon irre.

Nun ja, ich werde in jedem Fall wieder einen Planungs- und Tippsuche-Thread eröffnen für so Sachen.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 03.06.2013, 12:01 Uhr
Oder ihr lasst die roten Steine (fast) sein und fahrt Richtung Denver. Da gibt es auch verflucht viel zu sehen, wie zum Beispiel Custer SP, die Präsidentenköppe oder auch die Badlands oder Fantasy Canyon... Und natürlich die Rockies! Vielleicht machen wir das 2017. 2015 will ich erst mal in die Wüste, nämlich nach Namibia.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 03.06.2013, 12:18 Uhr
Plant ihr alle nur mal schön, dann tue ich mir leichter, wenn wir es irgendwann mal ohne Kinder in den Yellowstone schaffen.

Jedes mal, wenn es um Urlaub geht, landen wir doch wieder in  :usa: und die Jungs wollen nicht zu Hause bleiben!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 12:21 Uhr
Oder ihr lasst die roten Steine (fast) sein und fahrt Richtung Denver. Da gibt es auch verflucht viel zu sehen, wie zum Beispiel Custer SP, die Präsidentenköppe oder auch die Badlands oder Fantasy Canyon... Und natürlich die Rockies! Vielleicht machen wir das 2017. 2015 will ich erst mal in die Wüste, nämlich nach Namibia.

Au Mann, ist nicht wahr, oder? Namibia wirds bei uns wahrscheinlich dann 2015 oder 2016, je nach Finanzlage ...  :lol:
Anscheinend haben wir da einen ähnlichen Reise-Interessens-Verlauf.  :wink:

Nja, so ganz können wir die roten Steine nicht weglassen. Wir waren ja noch gar nicht im Arches und Co. (!!!) und sind auch noch nicht den Highway 12 gefahren und alle das Spannende dran und drumrum. Das liegt uns schon noch schwer am Herzen. Und als ich hier im Forum die Route gefunden hab, die BEIDES kann (Yellowstone UND Moab und so), bin ich schon schwer verliebt in den Plan  8) ... und wir fanden es ziemlich schön, dass wir am Schluss noch mal in unseren geliebten Zion kommen.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 12:22 Uhr
Plant ihr alle nur mal schön, dann tue ich mir leichter, wenn wir es irgendwann mal ohne Kinder in den Yellowstone schaffen.
Jedes mal, wenn es um Urlaub geht, landen wir doch wieder in  :usa: und die Jungs wollen nicht zu Hause bleiben!
Ist es mit Kindern im Yellowstone so schlimm?  :wink:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 03.06.2013, 13:04 Uhr
Die "Kinder" sind 18 und 21 und denen ist das zu viel Natur!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 03.06.2013, 13:53 Uhr
Die "Kinder" sind 18 und 21 und denen ist das zu viel Natur!
Auha. Ja, das kann schon schwierig sein ...  8)  Dann wünsch ich Durchhaltevermögen!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 09.06.2013, 14:05 Uhr

TAG 22 – Mittwoch, 3. Oktober 2012
Strecke: Candlestick RV Park // Dublin El Monte Station // SFO Flughafen // FRA Flughafen
Gefahrene Meilen: 42 Meilen (nur noch nach Dublin)
Zuhause: irgendwo über dem Atlantik
Wetter: die gute alte Flugzeugluft


Der Wecker läutet. Die Koffer stehen gepackt auf dem gestern noch blitzblank gewienerten Boden.
Irgendwie mag ich nicht weg.  :(
Aber et hilft ja nüschte, unser Flug geht in – knapp 7 Stunden. Noch einmal Duschen, Anziehen, Frühstück machen. Passenderweise kriegen wir unsere Vorräte ziemlich genau leer. Hawa, was eine gute Haushaltsführung! Sonstige Reste hatten wir ja schon unseren Nachbarn vermacht. Alles was jetzt nicht mehr in den Koffer kann, muss leider in den Abfall. Es hält sich aber in Grenzen, hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Dann noch einmal die entsprechenden Tanks leer machen und den Frischwassertank vollmachen.

Wir checken noch mal alles durch: haben wir alle UNSERE Sachen eingepackt?
Sie alle Sachen VON ELMO an Ort uns Stelle? Bis auf die Radkappe hinten rechts ist alles da, wo es hin soll.

Jupp.

Tja.

So.

Da bleibt uns wohl nichts anderes mehr übrig, als loszufahren.
Richtung Dublin. Elmo abgeben.  :(

Heute fahren wir selbst über die Bay Bridge. Jipiiieeehhh.
Also Navi an, Musik an und wir fahren zum letzten Mal los. Am Stadion der 49ers vorbei auf die 101 in Richtung San Francisco City. Unterhalb von South of Market lotst uns das Navi auf den Freeway 80, der zur Bay Bridge wird. Äh? Ich hatte mit Maut-Häuschen gerechnet, weil die Bay Bridge ist doch mautpflichtig oder nicht, oder wie??? Vielleicht müssen wir erst beim runterfahren zahlen??? Wir werden sehen.

Zunächst fahren wir – geile Sache, diese Brücke. Bin beeindruckt und finde nach wie vor: Wenn die Amis sich so was in der Erdbebengegend schlechthin trauen ... warum machen die solche Brücken nicht auch bei uns? Schön fett je vier Spuren übereinander und die Sache über den Rhein bei uns wär geritzt. Nie wieder Stau am Morgen mit Kummer und Sorgen ... *träum* Tja, scheint wohl zu cool für Deutschland zu sein. So ne eifelturmeske Stahlkonstruktion. Pfffhhh.

Derweil breitet sich die Brücke aus und wir fahren wieder alle nebeneinander. Beim Auffahren auf die Brücke auf der Gegenspur herrscht Mega-Stau. Uäh, bei uns ist zum Glück allet frei. Aber auch beim Verlassen der Brücke: keine Mauthäuschen. Jetzt kriege ich ein schlechtes Gewissen und freu mich schon auf die Post daheim, wenn der Brief mit dem Bild von uns beiden mit Elmo drauf und ner fetten Strafe fürs Mautprellen daheim im Postkasten liegt.

Mittlerweile ist auch mir klar: OUTBOUND keine Maut. Nur INBOUND muss gezahlt werden. Ja, so einfach ist das. Also keine Straftat am letzten Tag. Dat Tigger-Herz ist erleichtert.  :roll:

Wir fahren über Oakland und Castro Valley nach Dublin. Hier müssen wir Elmos Tanks (Benzin und Gas oder auch gas and propane) wieder befüllen. Das mit dem Benzin ist nicht so das Problem, aber die von uns angesteuerte Tankstelle hat mittlerweile kein Propanetank mehr. Shit. OK, wir haben keinen Bock, jetzt noch nach ner Tanke mit Propane zu suchen und beschließen, es drauf ankommen zu lassen. Zur Not müssen wir halt nachzahlen. So. Also ab auf den Hof von El Monte.

So. Da simmer wieder. Der freundliche Mitarbeiter von vor drei Wochen nimmt uns wieder in Empfang. Hey, wie wars, alles gut, Spaß gehabt? Ja, allet so super, dass wir eigentlich keine Lust haben, Elmo loszuwerden. Wir gestehen ihm die fehlende Radkappe – es wird notiert. Wir gehen mit ihm innen durch und einmal außen drumrum. Ja, super, dann bitte die Schlüssel und ZACK! .... *HEUL* ist ELMO weg. Einfach so. Weg. Brumm.

Aber ich wollt ... doch ... noch ordentlich tschüß sagen ... huäh.

Tschöh Elmo.
Du warst ein ganz wunderbarer RV! Super eingefahren. Abgeratzt genug, dass man sich nicht zu viel Sorgen macht, aber immer noch so funktionsfähig, dass alles so wurde, wie es sollte. Einfach herrlich. Wir sind stolz auf dich. Danke für die wundervolle Zeit, ich hoffe, dir war es nicht zu langweilig mit uns auf der klassischsten Reiseroute der Welt. Du hast uns den ersten WoMo-Urlaub nicht TOTAL leicht gemacht, aber angenehm genug. Deine Macken waren leicht zu verschmerzen und du hast uns brav durch die Gegend getragen.
DANKE! :D

Ein bisschen verwundert bin ich schon – keine Besteckzählerei, kein Check, ob alles in den Verstauboxen ist, irgendwie wollte der gar nicht wissen, ob wir wieder alles mitgebracht haben ... äh, ja. Mal sehen, was gleich allet in der Abschlussrechnung auftaucht. Wir gehen hoch ins Büro und kriegen unsere Abschlussrechnung überreicht. Weder die Radkappe, noch der nicht ganz volle Gastank steht drauf. Also Kaution zurück und wir laufen auf Null aus dem Laden raus. Ja, wow, das ist aber kulant! Da bin ich dann doch ehrlich gesagt mit einem nicht so neuen Ding unterwegs, bei dem es am Schluß nicht auf jeden Kratzer ankommt, oder?  8)

Eine blöde Sache gibt es jetzt doch: Wir haben den Shuttle zum Flughafen um 20 Mintuen verpasst. Doof. Vor allem, weil der nächste erst um 11.30 Uhr fährt. Unser Flieger geht aber um 14.02 Uhr – das wird zu knapp. Ein Mitarbeiter fährt uns zur BART-Station in Dublin und erklärt uns, wie wir damit am besten zum Flughafen kommen. Also ZACK! Ticket gelöst (ein bisschen ein stranges System – man bezahlt quasi centgenau die Strecke bis dorthin) und rein in die nächste Bahn: Wir fahren mit der blauen Bahn von West Dublin/Pleasanton einmal um den gaaaaaaanzen Bottich, äh Bay, bis Daly City und dann mit der gelben bis zum Flughafen. Das geht recht flott und ziemlich bequem.

Am Flughafen angekommen trapschen wir brav erstmal zum Schalter und checken unsere Koffer ein. WIr sind beide grade so unter 50 lbs und damit BINGO! ist alles in Butter und die Dinger verschwinden – weggeschleppt von einem freundlichen Mitarbeiter (gute Idee, dann müssen das die armen Schaltermädchen nicht machen) und ab aufs Band damit. So. Vor der Sicherheitskontrolle ist ziemlich viel los, so dass wir uns schon mal vorsichtshalber anstellen. Auch hier gehts nach etwas Warterei ganz gut vorwärts. Beim letzten Check muss ich kurz warten – direkt vor mir ist Schichtwechsel. Und dann sind wir auch schon durch und quasi draußen aus dem feinen Land.

Wir sitzen am Check In und warten. Wir füllen noch eine Umfrage von United aus. Und waren eigentlch ganz nett. Tja, denn wir kriegen erst danach gesagt, dass wir wohl erste eine Stunde später loskommen. Grrrrr! Derweil fährt eine ähnlich alte Schüssel an unser Gate ... och, nö, nä? Das United Log ist das alte und ich fürchte, der Vogel hat ein ähnliches Alter wie der der letzte ... ach, LMAA.  :x

Nach über eineinhalb Stunden startet dann endlich das Boarding. Wie immer dürfen die First und Business Leute zuerst rein. Soweit kein Problem. Aber warum man dann anschließend nicht sowohl VORNE also auch HINTEN einsteigen lässt (nach Sitzreihen aufgeteilt), um den ganzen Vorgang zu beschleunigen, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls merkt das Bodenpersonal das dann auch noch irgendwann und macht die andere Tür dann doch noch auf. Da ist dann schon die Hälfte der Passagiere im Flieger, aber egal ... grrrrrrr! Tigger nicht gut drauf. Fehlendes Orga-Gefühl macht mich rasend!

Ja, und was soll ich sagen? Das baugleiche Vögelchen ohne Inseat aus dem späten 90ern bringt uns wieder zurück.
Irgendwie ist alles schlimmer also auf den Hinflug: Filme richtig Kagge (so Kagge, dass ich nicht mal mehr weiß, was da lief), das Essen echt fad, ich bin etwas erledigt und schlafe dann doch recht viel. Männe besorgt mir zwischendurch das Eis, das ich verpasst hab, ich muss ständig aufs Klo und ....

... das Ende eines Super-Urlaubs ist einfach super schrecklich, oder???

Mit einer Stunde Verspätung landen wir am nächsten Tag in Frankfurt. Wir sind etwas durch den Wind, aber noch voll auf Ami-Freundlichkeit gepolt ...

Tigger vor dem Passkontrolleur: "Guten Morgen, wie geht‘s?"
Passkontrolleur: "Tach, Pass bitte."

BUMM. Voll in die Fresse. Willkommen zuhause. Immerhin hat er bitte gesagt.
Warum kann der nich ne tolle Geschichte auspacken, wie er neulich in der Fressgass einen trinken war, hm? Bei der Homeland Security geht das!

Die Tigger-Eltern stehen schon hinter dem Ausgang und empfangen uns freudig. Wir sind froh, jetzt nicht mit der S-Bahn heimfahren zu müssen. Nach etwas Latscherei zum Auto gehts ab nach Hause. Tür auf. Tschüss Eltern. Hallo Katzen!!!

Wir setzen uns auf die Couch ... gute Güte, ist unser Wohnzimmer RIESIG. Was zur Hölle mach man mit so viel Platz?
Und bewegen kann man es auch nicht. Dämlich. Wir kommen uns voll fehlgebeamt vor. Eben noch im Winz-Elmo, jetzt 80qm Altbau.

So, jetzt ein bisschen auspacken ... aber erstmal ein bisschen couching ... *SCHNARCH*


Das wars. Über 21 Tage Tigger und Männe im Wilden Westen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/42375/finale.jpg)

Und es war gut. So gut, dass wir wieder hinfahren!



PS: Liebe Reisebericht-Mods, bitte das Ding noch NICHT auf "Daumen hoch" stellen!
Es folgt noch ein Fazit und ein Learning By Burning.

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 09.06.2013, 15:53 Uhr
Warum müssen Heimreisen so besch... bescheiden sein? Als wenn es nicht schwer genug ist, muss auch immer etwas schief gehen. Das fängt schon damit an, dass man seinem Auto nicht mehr Tschüss sagen kann und hört damit auf, dass man mit dem Bus quer über den Flughafen gegondelt wird um zum Terminal zu kommen und dann im Dauerlauf noch versucht den Anschlussflieger zu kriegen. Und was ist der Dank? Flieger gekriegt, aber das Gepäck nicht. Hätten 2 Stunden drauf warten können, zogen es aber vor auf dem Weg nach Hause 3 Stunden oder so im Stau zu stehen.

Ach ja, das ist ja meine Geschichte. Aber bald schreiben wir eine neue. Und ihr auch - wie schön!

Gruß, Andrea
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Inspired am 09.06.2013, 16:53 Uhr
Wieso, "tach" und "bitte" ist doch noch gut? Ich habe schon öfter erlebt, dass mir auf "schönen guten Moooorgen" wortlos die Hand entgegengestreckt wird, allerdings nicht um sie mir mit einem herzlichen Willkommensgruß zu drücken, sondern um wortlos und missmutig den Pass entgegen zu nehmen und zu begutachten.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: TheHonk am 09.06.2013, 18:07 Uhr
Eine spannende Reise war das! Und lustig!

 :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 10.06.2013, 08:30 Uhr
Wieso, "tach" und "bitte" ist doch noch gut? Ich habe schon öfter erlebt, dass mir auf "schönen guten Moooorgen" wortlos die Hand entgegengestreckt wird, allerdings nicht um sie mir mit einem herzlichen Willkommensgruß zu drücken, sondern um wortlos und missmutig den Pass entgegen zu nehmen und zu begutachten.
Stimmt, das war noch recht freundlich bei uns.  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 23.06.2013, 14:16 Uhr

Die Tigger und dat Männe zum ersten Mal im Westen der USA
mit dem Wohnmobil auf einer klassischen Route vom 12.9. bis zum 3.10.2012

DAS FAZIT


So. Das war et also mit unserem kleinen Trip.
In den einzelnen Tagesberichten, Learning by Burnings und WoMo-Specials hat man ja schon das eine oder andere Fazitmäßige gelesen, aber ich fasse hier mal mittellang allet zusammen ...  8)


1) GESAMTKOSTEN

Wir haben für die gesamte Tour pro Nase rund 3.300 Euro ausgegeben. Das splittet sich grob wie folgt auf:

– Flug: 788,00 Euro
– Wohnmobil: 1055,50 Euro
– Hotel/Campgrounds: 326,50
– Benzin: 388,00
– Essen/Einkauf: 407,00
– Eintritte: 238,00
– Sonstiges: 71,00

(also auch pro Person und: Das sind alles ca. Angaben – bitte nagelt mich nicht auf den Euro fest)

Damit liegen wir sicherlich nicht bei den "billigen" Ausführungen eines solchen Urlaubs, waren aber auch nicht über dem vorher grob angepeilten Budget (3.500 Euro). Wir haben uns während unserer Reise nicht groß darum gekümmert, stets eine NOCH billigere Tanke zu finden und waren auch grundsätzlich bei Safeway für die Nahrungsmittel einkaufen. Dazu ist El Monte ja auch nicht der günstigste Anbieter. Nur der Flug war damals der günstigste On-Way-Flug weit und breit. Ich würde beim nächsten Mal sicherlich etwas entspannter mit der Füllung unseres Tanks umgehen und eventuell durch Vorbuchen den ein oder anderen günstigeren Campground klar machen. Ansonsten finde ich nicht, dass man im Urlaub ständig jeden Dollar umdrehen sollen muss – insofern würde ich auch für den nächsten Urlaub nicht weniger Budget einplanen. Ja, mit dem Wohnmobil zu reisen ist sicherlich die teuerste Variante, aber es wurde genau der Urlaub, den wir wollten.

Also:  :daumen:



2) WOHNMOBIL

Wir hatten damals Angebote von Cruise America, El Monte und Road Bear vorliegen. Road Bear fiel aufgrund der extrem höheren Preise als Erstes raus. Gegen Cruise America entschieden wir uns aufgrund der zahlreichen negativen Berichte, die im Web kursierten und: Wir wollten einfach nicht in einer rollenden Reklametafel sitzen. Also El Monte. Wir hatten das Glück, unterwegs einige andere Wohnmobil-Mieter mit den unterschiedlichsten Vermieter-Kisten zu treffen.

Deswegen hier ein subjektiver Vergleich:
– Der Cruise America von H&B war niegelnagelneu und sehr gut ausgestattet. Allerdings kam dieser ohne jegliches Zubehör und die beiden hatten alles selber gekauft oder noch von den letzten Reisen mitgeschleift. Insgesamt kann man sagen, dass der wahnsinnig schlechte Ruf von CA nicht mehr so ganz gelten kann, die Flotte sah all over immer recht neu aus und wer also kein Problem hat, dass immer zwei widerlich grinsende Kinder so auf die Tür gebappt sind, dass es aussieht, als würden die da rausgucken ... (SHINING!) ... kann sicherlich auch bei CA mieten.
– Die Road Bears hingegen, die wir betrachten konnten, sahen SOOOO wahnsinnig viel besser nicht aus. Teilweise gleich alt wie Elmo, nicht besser ausgestattet und auch sonst nicht in wirklich besseren Zuständen. Zu denen sollte man meiner Meinung nach nur greifen, wenn man das Super-duper-mega-Paket nimmt und wirklich den totalen Luxus bekommt – hoffentlich.
– Moturis/Campingworld – die hatten wir damals nicht wirklich auf dem Schirm, aber was wir an Karren von denen gesichtet haben: nicht schlecht! Gut ausgestattet, immer ziemlich neu und – das hab ich dann mal später recherchiert – auch nicht gerade teuer. Im Gegenteil: Die sind gerne mal auf einem Preislevel von CA! Mal sehen, ob wir das nächste Mal umschwenken. Allerdings gibt es bei denen nicht immer einen C25 ...

– Last but not least dann El Monte: Wir waren mit El Monte insgesamt äußerst zufrieden. Unser Elmo hatte zwar durchaus seine Macken und Funktionsstörungen, aber die waren vernachlässigbar (im Gegenteil, ich war froh, mit einer "eingefahrenen" Kiste unterwegs gewesen zu sein). Vor allen unter der Tatsache, dass wir am Ende auch nicht gecheckt wurden als wollten wir beschummeln oder hätten was kaputt gemacht. Das Personal bei El Monte war freundlich, nett und entspannt. Wir waren also mit El Monte zufrieden und könnten uns vorstellen, bei denen wieder zu mieten.  :D

Kurz gehe ich noch auf die Größe von Elmo ein: Elmo ist ein C25 mit Slideout. Gebucht hatten wir ohne Slideout (wegen dem höheren Gewicht und dem damit höheren Verbrauch), aber der war dann halt einfach dabei. Die Größe war GENAU RICHTIG! Den Slideout hätts jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber es war mit schon extrem komfortabel! Kleiner würde ich bei zwei Leuten maximal bis zu nem C23 gehen – wegen des Betts. Wir hatten ja ein halbwegs "normal" großes Bett (1,40x1,90), dass auch nicht immer auf- und wieder abgebaut werden musste. Das ist echt einfach viel angenehmer, wenn man morgens vor dem Frühstück nicht erst das Bett wieder in eine Sitzecke umwandeln muss. Und nur im Alkoven pennen war uns zu doof, denn der Platz ist einfach perfekt zur Koffer- und Großteilaufbewahrung. Und andersrum: GRÖSSER würde ich auch auf keinen Fall gehen (wenn man zu zweit bis zu dritt unterwegs ist), denn: Viele wirklich schöne State- und Nationalpark-Campgrounds gehen nur bis maximal 25 Fuß Länge! Und bei so Sachen wie dem Artists Drive im Death Valley steht auch als Maximal-Fußlänge 25 Fuß dran. Mit ner größeren Kiste ist man noch mal limitiert, wenn man solche Sachen machen will.

Also für Vermieter und Größe:  :daumen:



3) ROUTE UND LÄNGE

Kurz gesagt war das GENAU richtig! Zwei Wochen wären zu kurz gewesen, vier Wochen vielleicht schon zu viel. Denn wir merkten beide, dass wir gegen Ende einfach nicht mehr so richtig aufnahmefähig waren wie am Anfang. Die Reise war schon so voll von Eindrücken und Erlebnissen ... ich hätte danach eher noch 2-3 Tage rumgammeln in SFO oder am Strand gemacht, aber ich wäre eher nicht noch mehr gefahren, um mir NOCH MEHR anzuschauen. Ich bin extrem froh, in den drei Wochen NICHT noch Moab samt NPs und das Monument Valley reingepackt zu haben. Ehrlich. So konnten wir so Sachen wie den Zion Nationalpark richtig gut genießen und hatten nie das Gefühl, uns kaputt gefahren zu haben. Die Teiletappen waren wunderbar (mal kürzer, mal länger) und alles in allem haben wir genug gesehen (leider ... wir müssen noch mal hin).  :roll:

Ich kann mit dem Wohnmobil nur empfehlen, keine Etappen länger als 350 Meilen zu machen. Das muss nicht sein und es ist einfach anstrengender als mit dem Auto. Man ist in jedem Fall langsamer (wenn man nicht ständig tanken will) und das ist auch gut so.

Die Route selbst war wirklich extrem ausgewogen und abwechslungsreich: Kurz in der City, dann in alpenähnlichem Gebirge mit tollen Ein- und Ausblicken. Danach ab in die Wüste, Bling-Bling-City und wieder Natur. Dieses Mal mit roten Steinen im Valle of Fire, dass ein ganz besonderes Kleinod ist. Der bunte Zion und der abgefahrene Bryce rundeten das Eck perfekt ab. Danach die bunte und abwechslungsreiche Ecke rund um Page (hier fehlen uns natürlich EINIGE Highlights, aber wir stehen ja ganz am Anfang unserer USA-Reise-Lust) und natürlich die Klassiker Grand Canyon und Route 66. Dann die Küste von LA bis SFO. Und am Schluss noch etwas City. Da war echt ALLES dabei und wir hatten überall genug Zeit, uns umzusehen.

Also ganz klar:  :daumen:



4) ERFAHRUNG

Ja, ich hatte zugegebenermaßen etwas Respekt vor der Reise. Der lange Zeitraum (die 90-Tage-und-länger-Fahrer können hier gerne lachen), das große Land, die Strecke, das Wohnmobil ... UAH, ogottogottogott, was haben wir uns da ausgedacht!!! Aber: Wenn nicht in den USA, wenn nicht im (wilden) Westen), WO DANN??? :lol:

Keine Sprachbarriere, wirklich überall nette und hilfsbereite Menschen, großartige Natur und wunderbare Campgrounds, passable Straßen, prima Infrastruktur, ... all das machte das ganze Unternehmen zu einem wahrhaft entspannten, weil extrem einfachen Vergnügen. Richtig, wir haben kein Neuland entdeckt (Hallo, Angie!) und sind auch nicht auf ungetretenen Pfaden gewandelt, aber das war auch nicht unser Anspruch. Wir wollten uns einfach selbst ein Bild von der verrückten Natur und dem weiten Land machen, die in so vielen Büchern, Bildbänden, Internetforen und Fotocommunitys für eine solch große Begeisterung sorgen.

Und ja, wir haben sie gefunden: Die Natur – und die Begeisterung.  :oops:
Mit der müssen wir nun leben und scharren selbstverständlich so was von mit den Hufen ... es schreit nach einer Fortsetzung.

Also – wer hätte das gedacht:  :daumen:


Wir würden im Nachhinein nicht viel anders machen – wir würden nur folgende Dinge direkt von daheim mitnehmen:
– Geschirrtücher und Putzlappen
– mehr Pappe zur Geräuschdämpfung
– ein GPS oder GPS-fähiges Gerät
– einen klappbaren Grillrost
– eine eigene Headlamp und Campingtischleuchte
– weniger Klamotten



5) HIGHLIGHTS

Hier noch eine ganz persönliche, kleine Highlightsliste (positiv wie negativ):  8)

Bester Nationalpark: Zion National Park
Tollster Trail: Hidden Canyon (Zion National Park)

Liebster Campground: Atlatl Campground Valley of Fire
Tollste Campgrounderfahrung: Silver Lake RV Resort

Krasseste Straße: Das Teilstück der Route 66 zwischen Kingman und Oatman

Schlimmster Campground: KOA Circus Circus Las Vegas (schlimmer als unser Wildplatz)
Doofste Feststellung: Gravel Roads are not cool with RVs
Tiefpunkt der Reise: Den RV Park in Las Vegas nimmer finden


Und gaaaaaaaanz viele große und kleine wahnsinnig tolle Highlights dazwischen und drumrum! Klar, es gab auch ein paar doofe Sachen, aber hey! Die gehören dazu so von wegen Salz in Suppe, ihr wisst schon.
Es war schlicht und ergreifend großartig und ich bin froh und stolz, diese Reise genau so gemacht zu haben.
Mit dem tollsten Männe aller Zeiten an meiner Seite (huhu, Männe!). Grandios. Kriecht man glatt Pipi in de Augen ...




6) DANKE!!!

Ein großes Danke geht an unseren Flughafentransferfahrer, Reisebürobesitzer und USA-Liebhaber fürs Auf-die-Idee-bringen, Beraten und Buchen. Vielen, vielen Dank an Herrn Grundmann und Frau Synnatschke für den wirklich praktischen und umfangreichen (! Wenn der durchs WoMo flog, wuchs kein Gras mehr!) Reiseführer, der die Planung gut vorangebracht hat. Nehmen wir wieder!

Ein super wahnsinns mega DANKE an alle hier im Forum, die alle hier mit Rat und reilweise Tat unterstützen, die fleissig Reiseberichte schreiben, die nie um eine Diskussion verlegen sind und das Forum hier zu einem Mega-Fundus machen, so dass man beim Planen auf einmal mehr sehen will, als gedacht. Und man einfach angesteckt wird vom USA-Fieber, Rote-Steine-Fieber, Wüsten-Fieber und und und! Ihr seid super, bitte hört nicht damit auf! Ich bleib auch an Bord, höhö ...

Danke an alle, denen wir unterwegs begegnet sind – ihr wart allesamt immer angenehme Gesprächspartner, Hilfesteller und tolle Menschen (vom Campgroundnachbarn bis zum Tankwart)!!! Ich denke immer gerne an jeden von euch zurück.

So. Die Liste kann man sicherlich noch fortsetzen, aber DANKE – ihr wisst schon ... ich will hier nicht langweilen.


Ach, und: DANKE FÜRS ZUHÖREN.

Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 23.06.2013, 14:36 Uhr
LEARNING BY BURNING LESSON FOUR:
Das sagt einem natürlich vorher keiner ...


Wir sind ja schon seit 9 Monaten wieder zurück und auch keinesfalls sentimentale Heulsusen, aber ich wollte an dieser Stelle mal kurz auf etwas hinweisen, vor denen man eigentlich nicht gewarnt wird:
Unkontrollierbare USA-Flashbacks.
Sie kommen immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet.  :(

Beispiele gefällig? Gerne:

1)
Morgens beim Frühstück. Der Kaffee dampft. Das Radio läuft. Nächster Song: Irgendwas von Journey. Ja, irgendwas. Ob "Only The Young", "Wheel in The Sky", "Ask The Lonely" oder am aller-aller-allerschlimmsten "Don't Stop Believin'" – Tigger kriecht Pipi in die Augen, weil sie dann immer ans Fahren im Elmo denken muss. Ist doch Käse! Daheim am Frühstückstisch isses ja noch kein Problem, aber: Im Auto! An der Ampel! Oder im Supermarkt. Oder wo sonst noch Radio läuft. "Just a small town girl, linin' in a lonely world ..." *heul* Und bloß, weil wir das ab und an beim Fahren (gut, vielleicht auch etwas zu oft...) gehört haben. Das passiert natürlich mit fast allen Interpreten unseres Soundtracks: Bruce Springsteen, Mumford & Sons, Bon Jovi, Of Monsters And Men, Caligola, ... aber am Schlimmsten ist echt JOURNEY.


2)
Auf der Autobahn. Stockender Verkehr. Von rechts schiebt sich ein Wohnmobil ins Blickfeld. Oh, ein Wohnmobil! Guck mal, ein Wohnmobil. Das ist aber viiiieeeel kleiner als unser Elmo. Haha, au Man, weißte noch, als dat damals mit dem Dumpen ... und so weiter und so fort ... Und schon sitzt man wieder im mausgrauen Cockpit von Elmo mit den leicht abgegriffenen hellbeigen Sitzen, das iPhone dudelt (siehe Punkt 1), Frau Antje sagt nüschte, weil es die nächsten 50 Meilen nur gradeaus geht und man weiß, heute Abend steht man im nächsten geilen National ... aber NEIN, man steht im Stau. Auf einer der guten deutschen Autobahnen, Und am Ziel wartet ein Balkon mit ein paar Blümchen und statt Mountain Lions treiben sich simple Hauskatzies rum. Hachja.


3)
Ach, ich guck mal, was es Neues im USA-Reise-Forum gibt. Vielleicht steht ja wieder was Interessantes unter "Ungelesene Beiträge seit deinem letzten Besuch" – ich war ja erst vor zwei Stunden das letzte Mal schauen.  Ach, sieh mal einer an: Südwestrunde in 3 Wochen Routentipps gesucht ... au Mann, das ist doch viel zu vollgestopft, der sollte lieber noch einen Tag im Zion oder im Bryce ... AAHH, ein Reisebericht – auch schön erwischt, den Horseshoe Bend. Hach, dat war echt geil da! Und im Antelope davor, jaja ... *träum* – ... Wie??? Was??? Es ist schon 2 Stunden später? Mist, ich wollt doch noch einkaufen und Socken sortieren ... *seufz*


4)
Das Routenzucken! Man liest mal wieder ein paar Reisebericht, abgerundet von einer Doku im Fernsehen und schon – ZACK! – ist Google-Maps auf und man bastelt eine neue Reiseroute. Hier noch mal hin, weils so schön war, da waren wir noch nicht und ach, guck mal, jetzt ist dieses geile Eckchen gar nicht so weit weg, da kann man ja gleich ma nen Abstecher hin machen. Hihi ... und man plant und plant und liest und liest (siehe Punkt 3) und hat eigentlich noch nicht mal den Urlaub eingereicht. Geschweige denn einen Flug gebucht. Aber man weiß ganz genau: Es gibt noch viel zu sehen ...


Also, DIES IST EINE WARNUNG AN ALLE ERSTTÄTER:

Wenn ihr erstmal mit dem USA-Reisen angefangen habt ... ich fürchte, das hört so schnell nicht mehr auf.
Also: Füttert euer Reise-Sparschwein fleissig und verabschiedet euch vorerst von so Zielen wie Asien, Afrika und Europa.
Da ist dieses riesige Land im Westen ... in dem es so verflixt viel zu sehen gibt.
Und gewöhnt euch dran, dass man immer wieder drüber nachdenkt – wohin es dort als Nächstes gehen soll.
8)

Und behauptet nicht, euch hätte keiner gewarnt ...  :roll:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 23.06.2013, 14:37 Uhr

So, liebe Reisebericht-Mods und Mitleser: DAS WARS!
Vielen Dank fürs Mitlesen!!!
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Tinkerbell88 am 23.06.2013, 14:54 Uhr
Danke DIR für den super Reisebericht!
Ich habe viel neues gesehen und noch mehr gelacht :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: NähkreisSteffi am 24.06.2013, 08:43 Uhr
Auch von mir ein großes Dankeschön für Deinen spaßigen Reisebericht, selten so gelacht.

Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: womoontour am 24.06.2013, 12:54 Uhr
 :daumen: ... Danke für den tollen und super geschriebenen Reisebericht.
Du hast uns auf der Tour mitträumen lassen.
Wir haben vieles wiedererkannt, weil wir es teilweise genauso oder so ähnlich auch erlebt haben.
..... und Du hast recht ... es macht süchtig!!!!!!!!!!! :dance:
Wir freuen uns auf Deinen nächsten ... die nächsten Reisberichte - zum Träumen.

(... wir basteln zur Zeit an sechs Monaten USA - natürlich mit dem Wohnmobil - es gibt so viel zu sehen  :wink:)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Saguaro am 24.06.2013, 17:09 Uhr
 :dankeschoen: für den unterhaltsamen Reisebericht. Da bin selbst ich wieder gerne in ein Elmo WoMo gestiegen und habe euch bis in die Eisdiele von den Bonaventuras begleitet  :groove:.

LG,

Ilona
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 25.06.2013, 09:15 Uhr
 :oops: Danke, bitte, gerne! Fortsetzung gibts natürlich, sobald wir wieder unterwegs sind.
Kann halt bis nächstes Jahr September dauern ...  :(
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Hape1962 am 27.06.2013, 10:25 Uhr
 :dankeschoen:
Auch wenn es manchmal gedauert hat - das Warten hat sich gelohnt. Toll geschrieben !
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Anti am 27.06.2013, 14:33 Uhr
Und jetzt habe ich auch Pipi in den Augen. Der Bericht ist endgültig vorbei, schnief! Aber es gibt Hoffnung, spätestens Oktober 14 gibt´s was Neues von Tigger und Männe - da ist die Vorfreude schon mal groß!

Bis dahin ganz viele liebe Grüße und ein dickes Dankeschön, bis bald!

Andrea
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: zehrer am 30.07.2013, 17:09 Uhr
Sehr schön, super! Und mit noch nicht mal 40 Journey, ein Traum. Mit den Jungs bin ja ich aufgewachsen und bin fast doppelt so alt  :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Flying-N am 31.07.2013, 10:20 Uhr
Hallo Snowtigger,
habe euren Bericht gestern in einem Rutsch durchgelesen - klasse, vielen Dank! Eure Tour war auf vielen Stücken identisch mit unserer ersten WoMo-Tour 2009 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42776.msg564088#msg564088 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42776.msg564088#msg564088)), und die Eindrücke/Gefühle bzgl. WoMo-Reisen kann ich 100% nachvollziehen, uns ging es genau so (obwohl wir mit Kindern unterwegs waren): Optimum von Naturnähe und bequemem Reisen!
Das tolle ist: 2014 kommt es tatsächlich zu einer Neuauflage, wir haben ein Neuwagen-Überführungs-Special eines Road Bear RVs (Größe leider noch unbekannt...) ab Chicago gebucht, und ich beginne schon mal langsam mit der Streckenplanung. *Vorfreude pur*

LG, Nic
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 31.07.2013, 13:46 Uhr
Sehr schön, super! Und mit noch nicht mal 40 Journey, ein Traum. Mit den Jungs bin ja ich aufgewachsen und bin fast doppelt so alt  :D

Vielen Dank fürs Kompliment.  :D Jaha, Journey. Erinnert mich an meine Kindheit (im Radio beim Autofahren mit Mama und Papa) und zudem kriegt man heutzutage gute, ehrliche, feine Rockmusik irgendwie selten, da muss man schon ein paar Jahrzehnte zurückgehen. Gut, Tony Soprano ist auch nicht ganz unschuldig daran.  :oops:

Hallo Snowtigger,
habe euren Bericht gestern in einem Rutsch durchgelesen - klasse, vielen Dank! Eure Tour war auf vielen Stücken identisch mit unserer ersten WoMo-Tour 2009 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42776.msg564088#msg564088 (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=42776.msg564088#msg564088)), und die Eindrücke/Gefühle bzgl. WoMo-Reisen kann ich 100% nachvollziehen, uns ging es genau so (obwohl wir mit Kindern unterwegs waren): Optimum von Naturnähe und bequemem Reisen!
Das tolle ist: 2014 kommt es tatsächlich zu einer Neuauflage, wir haben ein Neuwagen-Überführungs-Special eines Road Bear RVs (Größe leider noch unbekannt...) ab Chicago gebucht, und ich beginne schon mal langsam mit der Streckenplanung. *Vorfreude pur*
LG, Nic

Coole Sache, ich bin gespannt – Reisebericht nicht vergessen!  8)
Und schreib mal einiges zum Thema Überführungs-Fahrten – sowas ist ja auch immer ne gute Idee.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Alfred am 30.08.2013, 15:10 Uhr
@Snowtigger,
ich habe lange keinen Reisebericht mit so viel Vergnügen gelesen. Herzlichen Dank!!!
Unsere erste WOMO - Tour ähnelte der deinen, war aber, weil 4 Wochen lang, noch ein wenig weiter nach Osten ausgedehnt. Dadurch kamen damals (2006) noch u.a. Arches und Canyonlands dazu.
Wenn es euch evt. im nächsten oder übernächsten Jahr wieder in den Südwesten der USA verschlägt, so empfehle ich euch einen Start in Albuquerque NM. Dort gibt es auch ElMonte. Von dort aus lassen sich drei Wochen mit einer solchen Fülle von Highlights gestalten, dass es sich sowohl als Rundtour als auch als Einwegmiete ABQ - Las Vegas 100%ig lohnt. Bei Interesse schreibe ich dir gerne eine Routenempfehlung. Wir waren 2012 7 Wochen dort unterwegs und es juckt mir bereits wieder in den Fingern, eine neue Tour zu planen. Meine Frau will zwar lieber nach Westkanada, aber dort fährt man wohl nur im Juli / August, also zur teuersten Reisezeit. Utah aber, ebenso wie New Mexico, lassen sich bereits im April vorzüglich bereisen.
Greetings,
Alfred
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 30.08.2013, 15:37 Uhr
Hey Alfred, danke fürs Kompliment! Ja, mit vier Wochen hätten wir sicherlich den Highway 12 mit allem und Moab mitgenommen.
Aber: Auf die Weise haben wir es nächstes Jahr ebenfalls mit einem Südwest-Leckerli zu tun ... die Route steht quasi grob fest.
Ich bin gerade dabei, die Highlights und Wunschsehenswürdigkeiten zusammenzufassen und werde dann sicherlich eine Routenanalyse zum besten geben.
Denn einige Sachen benötigen dann doch Hilfe von Menschen, die schon mal dort waren. So zur Zeiteinschätzung und Optimierung.

Wir werden – da wir den Yellowstone dabei haben wollen/müssen/sollen/dürfen – in Salt Lake City starten und bis Las Vegas mit dem WoMo unterwegs sein (eine grooooooße Schleife mit Yellowstone, Grand Teton, Jackson, Flaming Gorge, Arches, Canyonlands, Goblin Valley, Highway 12 mit Capitol Reef und dem ganzen Kram davor und dahinter, Zion und Valley of Fire). Danach geht es mit dem Mietwagen noch einen kleinen Wurmfortsatz nach Los Angeles, um Freunde zu besuchen. Und dann wieder zurück. Wir gedenken, so um die 25 Tage unterwegs zu sein.

EIN TEUFELSPLAN, aber wir freuen uns jetzt schon kringelig!  8)
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 30.08.2013, 15:53 Uhr
Auf so ne Route kann man sich auch freuen!
Ist fast unsere von 2011 und die würd ich auch nochmal so machen...war einfach geil.
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 30.08.2013, 16:34 Uhr
Auf so ne Route kann man sich auch freuen!
Ist fast unsere von 2011 und die würd ich auch nochmal so machen...war einfach geil.

Ja, DEINE Reiseberichte waren da auch schon ganz hilfreich ... ich muss jetzt nur noch schauen, was man von all den Sachen
mit dem WoMo befahren kann ... ein bisschen Gravel geht, aber halt nix über 2 Meilen und schon gar keine Dirt Road.
Da gilt es für mich, partiell noch mal genau hinzuschaun ...  :lol:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: KatJen am 30.08.2013, 19:40 Uhr
Hallo Snowtigger,

hab gerade Deine letzten Urlaubstage und das Fazit nachgelesen.

Vielen Dank für den sehr unterhaltsamen Reisebericht!!! Da kommt man als überzeugter Motel/SUV-Reiser glatt ins grübeln,ob man nicht doch mal ein WoMo mietet...

Und zu der Deiner Learning by Burning Lessen Four kann ich nur sagen:
Ich kenne das Problem, es wird allerdings auch nach 3 USA-Südwest-Reisen mit den Flashbacks nicht besser! :D

Wir haben bei unserer 2. Reise eine ganz ähnliche Runde, von Las Vegas zum Yellowstone und Grand Teton über Moab und Page nach Las Vegas zurück. In unserem Blog unten findest Du unseren Bericht und vielleicht auch noch ein paar Anregungen für Deine Planung.

Viele Grüße und viel Spaß bei der Planung Eurer Reise,
Katja
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: Alfred am 31.08.2013, 11:41 Uhr
@snowtigger,
tolle Tour, die du da planst. Ein Highlight nach dem anderen.
Aber da gibt es Zwischenziele, die oft übersehen werden, d.h., man fährt dran vorbei, weil man nichts davon weiß.
Goblin Valley wird immer beschrieben, aber vom gleichen Campingplatz aus ist in unmittelbarer Umgebung der "Little Wild Horse Canyon". Das ist ein toller Slot Canyon, für den man sicherlich seine drei Stunden braucht um ihn zu erwandern. Geringer Schwierigkeitsgrad (vom Felsbrocken abgesehen, der den Eingang versperrt, der aber überklettert werden kann) und dann das pure Vergnügen. Die Zufahrt ist mittlerweile geteert, also für ein WOMO kein Problem. Warum der Canyon nicht so oft erwähnt wird ist mir unverständlich.
Die Gegend von Moab: Natural Bridges, wo von den drei großen Steinbögen mindestens zwei eine Wanderung wert sind. Toll!
Goosenecks SP bietet atemberaubende Ausblicke auf den Green River, der sich tief unten in 3 oder 4 Windungen schlängelt. Großartiger Ausblick!
Beim Canyonlands NP gibt es die Auswahl zwischen Needles und Island in the Sky. Bei Erstgenanntem ist die Zufahrt toller als der Park, IitS aber haut mich jedes mal wieder um. Großartig!!!!!
Und die Nacht auf dem ebenfalls tollen Dead Horse Camping verbringen und diesen Park u n b e d i n g t  bis zum Ende abfahren und dort staunen!!!
Zum Arches braucht man nichts mehr zu sagen, außer dass die beiden Wanderungen im Devils Garden ca. 3 - 4 Stunden und zum Delicate Arch 1,5 Std. unverzichtbar sind. Ich war beim ersten Besuch im Hochsommer da und hatte hauptsächlich aus dem Fenster des WOMO geschaut und erst beim zweiten Besuch (April) diese Wanderungen unternommen. Da wurde mir klar, was ich beim ersten Besuch verpasst hatte. :oops:
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: snowtigger am 04.09.2013, 09:28 Uhr
Lieber Alfred,
tausend Dank für die Vorab-Tipps!
Der Little Wild Horse Canyon ist auch direkt auffer Liste mit dreuaf gekommen – Felsenklettern macht uns nix, wir bouldern beide.  :wink:
Ich hau die nächsten Tage die Routenanalyse hier rein (also in einen neuen Thread natürlich) – da freue ich mich auf Tipps!
 :D
Titel: Re: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012
Beitrag von: captsamson am 04.09.2013, 09:30 Uhr
Wenn wir schon dabei sind, direkt nebenan liegt auch das Little WIld Horse Window. Kannst ja mal nach googeln vielleicht ist das auch was für Euch :-)

http://www.lynnsessions.com/wp-content/uploads/2005/06/WildhorseWindowAlcoves.jpg

http://www.lynnsessions.com/wp-content/uploads/2005/06/WildhorseWindow.jpg