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Autor Thema: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs  (Gelesen 26541 mal)

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Palo

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #30 am: 30.07.2009, 17:01 Uhr »
Klasse Bilder von den Badlands !!!

Gruß

Palo

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #31 am: 31.07.2009, 19:04 Uhr »
Mittwoch 1. Juli  Devils Tower – Thermopolis

Schon gestern Abend hatte ich überlegt, die folgenden zwei Tage – dem Knöchel zuliebe -umzuplanen. Daher
muß auch kein Wecker gestellt werden. Ein kurzer Kampf mit dem öffentlichen Telefon – Handy geht mal wieder
nicht. Hörer abnehmen, Geld einwerfen – so steht es dort, aber er nimmt einfach nichts an.  :?  Da ich eine
 1 –800 Nummer anrufen will, wähle ich einfach so – klappt. Die eigentlich für heute Nachmittag reservierte Tour
lässt sich auch verschieben. Jetzt kann das Frühstück genossen werden. :D

Danach stöbern wir ein wenig im Trading Post. Ich leiste mir ein Paar nette Türkisohrringe. Kerlie findet ein
rangerähnliches Abzeichen vom Devils Tower zum Aufbügeln. Also sparen wir uns heute das Programm. Eigentlich
hat er auf einen Sheriffstern spekuliert, doch die übersteigen das Budget seines Taschengeldes. Von der
morgendlichen Zahnputztour kommt und kommt das Kind nicht zurück. Seelenruhig beobachtet und fotografiert es
dieses putzige Langohr:


(Wieso nimmt Colin eigentlich seinen Fotoapparat mit zum Zähneputzen?)

Wir konnten den Berg vom Campingplatz aus ja schon reichlich betrachten. Trotzdem fahren wir noch hoch zum
Monument. Etwas überflüssig findet Kerlie aber, dass wir ihn auch noch auf dem Tower Trail umrunden. Schließlich
sieht das Ding von allen Seiten gleich aus. Stimmt schon,  das ein oder andere gibt es doch zu entdecken.
Die Kaminkletterer beispielsweise, oder Bruchstücke der Holzleiter, mit der 1893 die erste Besteigung statt fand.



Bei dem Devils Tower handelt es sich um in Sedimentgestein eingeflossenes und dann erkaltetes Magma. Das Sediment
erodierte und übrig blieb der Tower. Soweit sind sich die Geologen einig. Es gibt aber verschiedene Meinungen zu Ursache
und ursprünglicher Größe und Gestalt dieses Ausflusses.

Für die verschiedenen Stämme der Plains Indianer ist der Felsen ein heiliger Ort. In den meisten Legenden dazu spielt ein
Grizzly eine Rolle. Daher rührt der - ins Englische übertragene - Indianername „Bear Lodge“.  Noch heute finden Gebete und
Zeremonien der Indianer dort statt besonders im Juni. Zeugnis davon geben etliche an Äste gebundene bunte Bänder.
(Ich nehme jedenfalls an, dass die damit zusammen hängen)



Vor der Weiterfahrt muss ein Stopp bei der Prärie Dog Town sein. Diesmal haben wir Glück und können etliche beobachten.

 



In Moorcroft wird noch getankt. Und die mailbox abgehört, da das Handy mal Empfang hat.
Offenbar wurde Kersten schon dringenst "gesucht" und er telefoniert, telefoniert, telefoniert....  :roll:
Kerlie und ich vertreiben uns die Zeit damit, die Waggongs eines der vorüber ratternden, endlos langen Güterzüge
zu zählen: 2 Loks, 136 Wagen, 2 Loks.   :shock:  Danach macht es sich der Junge mit seinen geliebten
???-Geschichten auf der Rückbank bequem.  :musik:
Die Fahrt auf der I90 verläuft weiter ziemlich einschläfernd durch die Prärie bis dann langsam die Bighorn Mountains
in Sichtweite kommen. In Buffalo biegen wir ab auf die US16, den Cloud Peak Scenic Byway. Von Buffalo selbst sehen
wir wenig, offenbar führt uns die Ausschilderung an der Ortsmitte vorbei. Unverkennbar geht’s bergauf durch Wald,
an Wiesen mit blühenden Wildblumen und  kleinen Wasserfällen vorbei. Ab und an lugt auch ein schneebedeckter
Gipfel durch die Bäume. Über den  rund 2900m hohen Powder River Pass geht es dann wieder hinunter ins Tal nach Ten Sleep.





Danach beherrscht dann wieder Weideland die Ausblicke – und dunkle Gewitterwolken in Fahrtrichtung. Scheint zu einem
Nachmittagsritual zu werden. Ich bin jedenfalls ganz froh, nicht da zu sein, wo wir nach ursprünglicher Planung hätten sein
sollen. Die Regenschauer erwischen uns diesmal voll. Wenigstens wird Bully von seinem Badlands-Schlamm befreit.
Und als Bonus ein wunderschöner doppelter Regenbogen


Auf dem Foto nicht ganz so gut zu sehen.

Gegen 18.30 Uhr erreichen wir das Best Western Plaza Hotel in Thermopolis. Die gute Dame am Empfang scheint mehre Dinge
gleichzeitig erledigen zu wollen und wirkt arg wuselig. Schmunzelnd erinnere ich mich an einen gewissen Reisebericht. Wir
bekommen ein schönes Zimmer mit Poolblick. Da gibt es für Kerlie natürlich kein halten mehr. Papa opfert sich und geht mit.
Nur mit dem Versprechen, morgen früh nochmals baden zu gehen, kann das Kind  eine gute Dreiviertelstunde später aus dem
Wasser gelockt werden. Es war natürlich alles toll, nur der Whirlpool rieche merkwürdig. Hatte ich etwa nicht erwähnt, dass hier
eine Thermalquelle ist?  :roll:

Zum Abendessen folgen wir einer Empfehlung aus schon erwähnten Reisebericht: dem Safari Club. Über die Einrichtung mit
vielen erlegten und ausgestopften Tieren kann man geteilter Meinung sein, aber wir achten gar nicht mal groß darauf. Der Hunger?
Es gibt Trout Almandine und eine einigermaßen kühle Flasche White Zinfandel für uns, Pasta und Pepsie für Kerlie.
Sehr lecker und darum –  :herz: Danke mrh!
Zurück im Hotel wird noch das WiFi ausgenutzt –zumindest von den Jungs. Der Wein hat wohl die nötige Bettschwere gebracht,
dass ich ruckzuck wegschlummere.

Übernachtung: Best Western Plaza Hotel, Thermopolis
gefahren: 254 mi

Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #32 am: 01.08.2009, 08:28 Uhr »
Gegen 18.30 Uhr erreichen wir das Best Western Plaza Hotel in Thermopolis. Die gute Dame am Empfang scheint mehre Dinge
gleichzeitig erledigen zu wollen und wirkt arg wuselig.
:lol: :lol:
Gruß
mrh400

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #33 am: 02.08.2009, 20:16 Uhr »
Donnerstag, 2. Juli  Thermopolis – Cody

Tatsächlich klingelt der Wecker (Handy) um 8 Uhr für den Poolbesuch der Jungs. Ich bin zwar auch schon kurz
vorher wach geworden, aber ganz froh über ein halbes Stündchen ausdöseln. Für das Frühstück hab ich mit
TomToms Hilfe das Thermopolis Cafe ausgesucht: so richtig typisch amerikanisch und  endlich gibt’s mal
Belgian Waffle mit Erdbeeren. Die Sprühsahne darf man dankenswert selber dosieren  Nebenher macht es Spaß,
dem Treiben hier zuzuschauen: Zwei schnieke Damen in den Achtziger, die von der jugendlichen Kellnerin mit
„Have a nice day, girls“  verabschiedet werden. Die Mutter, die morgens Kaffee und Cola Light trinkt.
Der ältere Herr, der vorgenannte Kellnerin fragt, ob sie nicht früher mal mit "Millertons Little Joe" ausgegangen wär.
Der Sheriff bekommt sein Lunchpaket.....

Wir haben noch etwas Zeit, den  Hot Springs State Park anzuschauen. Die weltgrößte heiße Mineralquelle? Naja, ...
Wir schlendern durch die Rainbow Terrace und auch über die Swinging Bridge über den Bighorn River. Mir kommen
die Terrassen etwas trocken vor, vielleicht wirken sie auch nur bei bewölktem Himmel so.



Das State Bath House ermöglicht kostenloses Baden in den Wässern der heißen Quelle. An den Pools gibt’s es sogar
Rutschen. Kerlie hofft natürlich auf einen Besuch, aber es wird Zeit, uns auf den Weg zu machen zum Wind River Canyon.
Dort haben wir eine Rafting Tour durch den Lower Canyon gebucht. Das Büro des Veranstalters liegt gleich südlich
der Stadt am HW 20. Wir werden sehr nett empfangen. Als erstes darf Kerlie eine Pinnadel an unserem Herkunftsort
auf der Landkarte einstecken. Dort kann man sehen, woher all die Rafter in diesem Jahr gekommen sind. Aus Europa
erspähen wir Pins in England, Schweden, Finnland und der Schweiz.

Kersten kauft sich noch eine Band für seine Sonnenbrille. Etwas Papierkram, dann ziehen wir uns um und die Schwimm-
westen werden angepasst. Uff, ist das eng darin. Helme gibt’s auch noch. Während wir uns reichlich mit Sonnencreme
einschmieren – die ist nämlich mittlerweile hinter den Wolken hervorgekrochen – kommt der Bus mit der Morgentour.
Die Leute sind samt und sonders pitschnass. Das verspricht spaßig zu werden.  :P

Wir drei sind die einzigen, die mit dem selben Bus – ein Schlauchboot angehängt – in den Canyon hinein befördert
werden. Hm, scheint wohl eine Exklusivtour zu werden. Ich überlege, ob das Mädel in dem Stufenrock tatsächlich
unser Guide sein wird? Von der Strasse können wir schon mal einen flüchtigen Blick auf die uns zu erwartenden
Stromschnellen werfen. An der Einstiegsstelle werden wir dann an einen Typen übergeben, der schon mehr nach
Rafter aussieht.



Er erklärt uns, wie das Paddeln zu handhaben ist, die Handzeichen, Verhalten, wenn man Baden gegangen ist usw. 
Das Ganze haben wir vor vier Jahren am Rio Grande auch schon gehört. Den Hinweis, wir sollen an den Ufern vorsichtig
sein, denn entweder gäbe es Poison Ivy oder Klapperschlangen, finde ich dann nicht mehr ganz so lustig.  :?
Der Wind River führt zur Zeit etwa doppelt so viel Wasser wie üblich trotz des Staudammes im Boysen State Park.
Soll das Rafting aber im Hinblick auf Felsen im Fluß ungefährlicher machen. Ein wenig Zeit haben wir noch, denn offenbar
warten wir auf die Boote, die vom Upper Canyon kommen. So genießen wir den Blick in den Canyon und schauen einem
Fliegenfischer zu.



Endlich kommen zwei Boote in Sicht: das eine landet an, das andere wartet etwas weiter flussab. Kurzer Wechsel der
Boote und kleiner Umbau, dann steigen wir zu vier Leuten (+Guide), die die komplette Canyon Tour machen. Kerlie
bekommt den Platz vorn im Bug, wir anderen verteilen uns am Rand. Kurze Vorstellung, gemeinsamen Paddeln üben und
dann geht’s los. Die erste Rapid – Windy Point –  liegt in der mittleren Wildwasserklasse. Wir alle bekommen eine
satte Dusche.  :D


Kerlie nach Windy Point

Über sieben Stromschnellen ähnlichen Kalibers schippern wir durch den Canyon, der komplett in der Wind River Reservation
liegt. Die Felswände ragen bis zu 500m über den Flußlauf empor. Neben dem HW 20, der als Scenic Byway hindurch
führt, verläuft auch eine Güterzugstrecke neben dem Fluss. Hiking Trails gibt es keine, denn in den Felswänden soll es
einige Begräbnishöhlen der Shoshone und Arapahoe geben.



Wir sehen ein paar Wasservögel, aber leider keine der hier angesiedelten Bighorn Sheep. Kerlie hatte zu Weihnachten
eine kleine Digitalkamera bekommen, eine wasserfeste Pentax Optio. Diese sollte sich hier am Fluß bewähren. Man
sollte nur daran denken, ab und an die Wassertropfen von der Linse zu wischen  :zuck:



Wir hätten doch auch die komplette Canyon Tour machen sollen. Vor dem Ende der Fahrt wird’s aber noch mal
spannend: die Washakie Falls nahen. Bei dem momentanen Wasserstand eine class IV rapid. „Forward!“  und yeah,
es schaukelt heftig, wir bekommen jede Menge Wasser ab – das ist Rafting!  :D


Sieht rasanter aus, als es uns vorkam

Geschafft, wir sind super durchgekommen, also wird mit erhobenen Paddel „abgeklatscht“ .  :abklatsch:
Kerlies Antwort auf Candice Frage, wie es uns gefallen hat:


„ Hoch und dasselbe noch mal“

Ab hier dümpeln wir mehr oder weniger dem Canyon Ausgang entgegen. Es darf gebadet werden und Colin darf auch
mal am Steuerruder Platz nehmen.

 

Übrigens der Wind River und der Bighorn River sind ein und derselbe. Die Indianerstämme in den Bergen nannten ihn so,
die Siedler flussab anders. Am Ausgang des Canyon ändert der Fluss also seinen Namen. Die Stelle heißt sinnigerweise
"Wedding of the waters"  :D

Es geht auf den Nachmittag zu und was darf da nicht fehlen? Richtung Norden erspähen wir mal wieder dunkelste
Gewitterwolken. Wir legen uns jetzt doch etwas ins Zeug, den Landeplatz zu erreichen. Ruckzuck, sitzen wir dann alle
etwas gedrängt in dem Bus, die kleine Strecke zurück zur Basis. Dort gibt es dann einen Ansturm auf die Umkleidekabinen
und den Fernseher, wo wir von uns geschossene Fotos in der Washakie Falls Rapid ansehen können. Für rund 14$
bekommen wir die auch auf eine CD gebrannt.

Mittlerweile hat sich auch das Gewitter ausgetobt. Weiter geht die Fahrt über die US20 Richtung Cody. Eine Ecke nördlich
von Thermopolis scheint es ziemlich heftig geregnet zu haben. Neben der Strasse rauschen wahre Schlammbäche herab
und etliche Farmer sind unterwegs, nach ihren Tieren zu sehen. Ein Wagen muß abgeschleppt werden.

Der KOA Cody liegt etwas außerhalb östlich der Stadt ohne landschaftlichen Reiz.  Wir beziehen unsere Cabin in gewohnter
Ausstattung. Kerlie hat odffenbar noch nicht genug Wasser für einen Tag gehabt, denn er will unbedingt noch zum Pool. :roll:
Ich erbarme mich für ein halbes Stündchen, denn wir haben heute noch etwas vor.

In Cody gibt es im Sommer ja jeden Abend ein Rodeo und ein besonderes Spektakel in den ersten Julitagen: die Cody Stampede 
Da wir zufälligerweise grad dazu hier sind, müssen wir uns das mal anschauen. Vorerst brauchen wir noch ein Abendessen.
Die Stadt ist ziemlich belebt. Wir parken irgendwo in einer Seitenstrasse und entern das nächstgelegene Restaurant.
Irgendetwas Mexikanisches, auf den Namen hab ich nicht geachtet  :oops: Man kann sehr hübsch draußen siitzen. Es wird
natürlich schon ein Reservierungsbuch geführt, daher antworten wir auf die Frage "drinnen oder draußen?" mit "egal".
Glücklicherweise wenig später bekommen wir einen Tisch -innen natürlich. Da es sehr voll ist, dauert es ein wenig mit
Bestellen, Servieren und Kassieren. Wir werden aber rechtzeitg fertig und geschmeckt hat es auch  :essen:

Auf zur Rodeoarena. Heute ist "Are you tough enough to wear pink" Tag, das heißt nahezu alle Leute außer uns tragen
irgendwas in rosa. Der Hintergrund: für jeden Zuschauer mit rosa geht ein Betrag als Spende an die Krebshilfe.
Wir steuern unseren Teil dazu bei, indem Colin rosa Zuckerwatte als Nachtisch bekommt. 8)  :lol:

Die Veranstaltung beginnt mit der Bekanntgabe der Sponsoren und eine -für unseren Geschmack- etwas theatralische
Ehrung des Militärs. Natürlich darf die Nationalhymne nicht fehlen. Vorgesungen von einem Cowboygirl mit einer
wirklich tollen Stimme, was das Ganze sehr feierlich werden läßt.



Aber dann wird es endlich Cowboymäßig. Es gibt verschiedene Wettbewerbe, wie Bucking Horse Ride, das Tonnen-
rennen der Cowgirls, verschiedene Lassoeinsätze und letztlich das Bull Riding. Die Regeln dazu haben wir zwar
nicht verstanden, aber einiges war faszinierend anzusehen. Und die Stimmung war toll.



Ob wir nochmals ein Rodeo ansehen müssen, wissen wir allerdings nicht. Dank großzügiger Absperrung des
Highways kommen wir am Ende der Veranstaltung auch zügig zurück zum KOA. Kerlie verschwindet sofort in
der Falle. Wir gönnen uns noch eine Runde Whisky und Schaukeln  :wink:

Übernachtung: One-Room-Cabin, KOA Cody
gefahren: ca. 93 mi

 
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #34 am: 03.08.2009, 22:13 Uhr »
Freitag 3. Juli   Cody – Canyon Village

Oops, es ist schon zwanzig vor neun, als wir endlich wach werden. Eine Blitzdusche, :dusche: Kerlie ein wenig
antreiben und wir schaffen es als Letzte zum Pancake – Frühstück. Nach den bisherigen Erfahrungen können
wir dem Chefkoch auch gleich sagen, wie viele Pancakes er noch backen muss. :roll: Eine nette Abwechslung sind
die Töpfchen mit Erdbeer- und Blaubeerkompott.

Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg zum Buffalo Bill Historical Center. Was aber gar nicht so einfach ist, denn
die Hauptverkehrsstrasse von Cody ist durch eine Parade blockiert. Wir schummeln uns durch die Siedlung so nahe
wie möglich an das Center heran und gehen zu Fuß weiter. Einen Teil des Umzuges bekommen wir dadurch auch mit.
Gehört das nun zur Stampede oder schon ein Teil der Feiern zum 4. Juli?




Ein bischen Peng-puff gehört dazu


Hey, ist das nicht mein Auto?!   :lol:

Nach der Marching Band aus Cheyenne kommt denn schon die Straßenreinigung.
Der Komplex des Historical Center besteht aus 5 Museen: Western Art, Firearms und Natural History  -lassen wir aus - 
Plains Indian und die Ausstellung über den Namensgeber der Stadt - Buffalo Bill.



Vor dem Center gibt es eine kleine Living History Szene über ein Planwagencamp. Das Buffalo Bill Museum beinhaltet
Gebrauchsgegenstände, Waffen, Anzüge aus Buffalo Bills Familie sowie Fotos, Poster der Show und ähnliches. Ein etwa
20 minütiger Film zeigt alte Aufnahmen von Buffalo Bills Shows.

   

Im Plains Indian Museum gibt es Ausstellungen, Fotoshows und Erzählungen zu dem Leben der Prärieindianer.


Spielzeug

   



Leider hat es während unseres Besuches fürchterlich angefangen zu regnen. Die Regenjacken liegen natürlich im Auto. So
können wir uns leider nicht die Skulpturen im Garten des Museums anschauen.

Da es mal wieder später ist als gedacht, wählen wir den direkten Weg zu unserem nächsten Ziel. Auf dem Buffalo Bill Scenic
Byway ( US14/16) fahren wir die North Fork des Shoshone Rivers entlang durch den Red Canyon. In den Felsen sieht man
einige Kletterer und der Buffalo Bill Dam gibt reichlich Wasser in den Fluß ab.



Weiter geht’s durch Wälder und an etlichen Campingplätzen vorbei zum Osteingang des


Das trübe Wetter schmälert unsere Freude, endlich hier zu sein, nur wenig. Über den etwa 2600m hohen Sylvan Pass
erreichen wir schließlich den Yellowstone Lake. Immer wieder werden Blicke auf schneebedeckte Gipfel frei, die
offensichtlich zum Park gehören. Uns war gar nicht bewusst, dass es hier etliche 3000er gibt. Erste Hinweise auf die
thermischen Aktivitäten finden wir dann am  Steamboat Point.





Das Wetter verlockt nicht gerade zu einem Abstecher an den See, also geht es gleich weiter zum Canyon Village. Nur am
Sulphur Caldron gibt es einen Ministopp –sogar ohne Fotos.  :? Auch die Tierwelt im Hayden Valley scheint sich ein
trockneres Plätzchen gesucht zu haben.

Im Canyon Village erhalten wir die Cabin, die nun für drei Nächte unsere Bleibe sein wird. Sie liegt ziemlich abgelegen
am Ende des P-Loops mit Blick in den Wald. Innen ist sie wesentlich komfortabler als es von außen den Anschein hat. Wir
machen es uns gemütlich, schauen endlich, wie die Rafting Bilder geworden sind und faulenzen ein wenig.



Zum Abendessen fahren wir ganz amerikanisch mit Bully, bis zum Zentrum mit Restaurant und Shops ist es doch eine
ganze Ecke. In der Cafeteria stehen die Leute schon Schlange, im Dining Room werden die Plätze nach dem Motto
„wer zuerst kommt...“ vergeben. Man prophezeit uns (kurz vor 20 Uhr) eine Wartezeit von anderthalb Stunden, gibt uns
aber einen Pager mit. Zumindest haben wir nun Zeit noch kurz im Visitorcenter vorbei zu schauen. Das Junior Ranger Heft
kostet hier 3$. Ein freundlicher Volunteer erklärt uns, welche Aktivitäten sonst noch zu leisten sind, z.B. die Teilnahme an
einer Ranger-Veranstaltung.

Wir stöbern noch kurz im Gift-Shop, wo Kerlie prompt eine coole Junior Ranger Weste aufstöbert. Es gelingt uns jedoch,
ihn mit dem Kauf  auf morgen zu vertrösten. Gerade haben wir uns gemütlich im Barbereich niedergelassen und überlegt,
welches Microbrew wir probieren wollen, als uns der Pager zum Essen ruft (um ca. 20.50Uhr). Wir genießen Junior Cheese
Pizza und Sprite, Spinach Ravioli und Yellowstone Cabernet Sauvignon, sowie einen zumindest wolkenrötenden Sonnen-
untergang vorm Fenster.

Eine Flasche Wein ist Schlummerdrink genug, hinter unserer Cabin können wir (leider – gottseidank) keine Wildtiere sehen,
also ab in die Heia.

Übernachtung:  Western Cabin, Canyon Village, Yellowstone
Gefahren: ca. 95mi

PS: Klickt auf die kleinen Bilder für größere Ansicht
Liebe Grüße 
Susan

ilnyc

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #35 am: 04.08.2009, 13:40 Uhr »
Wir hatten letztes Jahr auch so eine Western Cabin im Canyon Village. Gleicher Eindruck: von außen dachten wir "na ja, sieht ja nicht sehr originell aus" und dann Innen "och?! Das is ja richtig nett". Wir haben uns da sehr viel wohler gefühlt als später in den Cabins von Old Faithful.

Saguaro

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #36 am: 04.08.2009, 15:30 Uhr »
Jetzt habe ich auf die Schnelle gleich 2 Reisetage gelesen.

Den Spaß beim Rafting kann man erkennen: ein glückliches Strahlen im Gesicht  :dance:. Super!

Toller Reisebericht  :hand:! Die Gegend steht bei uns auch schon auf der To-See-Liste!

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


carovette

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #37 am: 04.08.2009, 17:58 Uhr »
Da kann ich mich Ilona nur anschliessen - super Bericht! Nach "Prärie Dog Town" muss ich gleich mal googeln...Ab hier wirds jetzt richtig interessant, denn wir haben für nächstes Jahr auch den Yellowstone geplant.

Das Rafting hat wohl richtig Spass gemacht, man siehts dem Kerlie an  8), aber für mich wär das nix....

lg caro :D

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #38 am: 04.08.2009, 23:59 Uhr »
Herzlichen Dank für euer Lob  :oops:  8)

Das Rafting hat irre Spaß gemacht und ohne zuviel zu verraten - eine Tour kommt noch :dance:

Ein wenig Paddelerfahrung haben wir ja, aber alleine würd ich solch Touren auch nicht machen.

Vielleicht hätt ich ja nochmal ein Wort über Prärie Dogs verlieren können, :oops: aber wenn jetzt eh
alle gegooogelt haben  :wink:

Da ich so lang gebraucht hab, die Bilder zu sortieren, folgt die Fortsetzung erst morgen 8)
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #39 am: 05.08.2009, 12:38 Uhr »
Samstag  4. Juli  Canyon Village

Gegen 5 Uhr bin ich kurzfristig wach, da es ziemlich frisch im Zimmer ist  :staunend:... Immerhin gibt es eine
Heizung, also einstellen und weiterschlummern ....
Kurz nach 9 Uhr brechen wir auf zum Frühstück. Offensichtlich sind alle anderen schon auf Tour, denn wir
bekommen im Dining Room sofort einen Platz – am Kamin, ich schau wohl fröstelig drein. Heute probieren
wir das Buffet. Kerlie ist begeistert und ernährt sich von Rührei und Melone.  :roll: Als er jedoch stolz mit
etwas ankommt, das er für Milchreis hält, muß ich ihn enttäuschen – körniger Frischkäse. Der Gatte vermisst
Toast für die Marmelade. Tatsächlich gibt es nur Frensh. Ansonsten aber ist das Buffet gut gefüllt.

Hier scheint die Sonne, im Südwesten sieht es wolkig aus. Also beginnen wir mit der Besichtigung des
„Grand Canyon of the Yellowstone“.  Er ist 32 km lang, ca. 305m tief und 450 bis 1200m breit. Geformt durch
den Yellowstone River, insbesondere vom Schmelzwasser der letzten Eiszeit. An den Stellen, an denen stark
erhärtete Lava nicht erodiert, entstanden die Wasserfälle.
Zuerst fahren wir den South Rim Drive bis zum Artist Point. Hier gibt es die wohl meist fotografierte Aussicht
über den Canyon.




"Yellow Stone"

Langsam wird es warm. Wir wandern schön durch den Wald  in Richtung Lily Pad Lake. Leider schwirren hier auch
etliche Mücken herum – und wo liegt wohl das Off-Spray?  :?  Nach einem schönen Blick auf die bunte Canyonwände
drehen wir wieder um.



Da wir noch einige Trails in Planung haben, fahren wir mit Bully zum Parkplatz am Upper Falls View Point. Dort nehmen
gerade zwei Bisons ihr zweites Frühstück. 



Hier lauert eine kleine Enttäuschung. Der Uncle Tom’s Trail hinein in den Canyon ist gesperrt. Massive Steinschläge haben
die Treppen  unpassierbar gemacht.  :(


Ein älterer Herr empfiehlt uns, ein Stück des South Rim Trails zu gehen. Von dort aus könne man auch die Crystal Falls
sehen. Der Cascade Creek fällt hier hinab in den Yellowstone River. Fehlen darf natürlich nicht der Gang zum Upper Falls
View Point. Außer den drei Wasserfällen sehen wir dann noch ein Chipmunk.

 

 

Weiter geht’s in Richtung North Rim, erster Stopp: der kurze Trail zu den Brink of the Upper Falls. Rund 33 m hoch ist der
Upper Fall. Hier steht man am Rand und hat den Sturz des Wassers direkt vor Augen. Leider fängt es an zu nieseln,
wir brauchen tatsächlich die Regenjacken.
Brink of the Lower Falls bietet eine ähnliche Aussicht. Dafür muss man aber erst mal 180m einen steilen Weg hinunter.
Durchschnittlich rund 142 tausend Liter pro Sekunde stürzen hier 93 m in die Tiefe.





Wir gehen den North Rim Trail weiter zum Lookout Point. Hier hat man nochmal einen schönen Blick auf den Lower Fall
und den Canyon. Näher käme man dem Fall über den Red Rocks Trail. Ein weiterer Abmarsch über Treppen, nicht wirklich
verlockend bei dem Nieselregen. Außerdem gibt es hier oben -wenn auch nur mit Telel oder Fernglas - ein Nest zu
beobachten mit –so die Leute – Osprey (Seeadler?) Jungen.

   



Noch ein kurzer Gang bzw. Fahrt zu den verbleibenden Aussichtspunkten am North Rim. Bei Sonne bestimmt auch
nette Aussichten. Da wir so schön auf Wasserfälle eingestimmt sind und im Norden ein wenig Blau aufblitzt, fahren
wir über den Dunraven Pass Richtung Tower-Roosevelt. Auf den Höhen liegen noch vereinzelte Schneefelder, was
einige Leute zu Schneeballschlachten animiert. :D Danke, wir hatten genug davon dies Jahr.



In Tower Fall scheint tatsächlich die Sonne.  :sun: Hier ist auch einiges mehr los als am Canyon  :shock: Zuerst
gönnen wir uns einen Kaffee (ich hab aus Versehen die aromatisierte Kaffemilch "Irish Coffee" erwischt  :D )
und relaxen auf der Veranda. Kerlie wollte eine Cola. Der Gatte muß wohl sehr undeutlich gesprochen haben,
dass er stattdessen ein Cup Schokoladeneis bekommt :pfeifen: Natürlich führt nun auch kein Weg an der
Junior Ranger Weste mit den vielen Taschen vorbei  :P

Obwohl der Tower Trail noch nicht wieder wie früher bis an den Fluß hinunter geht, nehmen wir auch diesen noch
mit. Den Wasserfall selber sieht man schon relativ weit oben ganz gut. Am Trailende haben wir dann doch eine
nette Aussicht auf den Yellowstone River. Ein paar Schlauberger in Badeschlappen versuchen natürlich doch
weiter zu kommen.  :roll:  Kaum 10 sek später legt sich der erste auf die Klappe  :P

 

Ich kann die Jungs leider nicht zu einem Abstecher ins Lamar Valley überreden: "Was gibts da?"  "Wildtiere, vielleicht
sogar Wölfe... "  Das "vielleicht" hätt ich weglassen sollen  :?  :wink:

Nach Duschen und Aperitiv in der Cabin fahren wir also wieder zum Dining Room in der Lodge. Pager abholen, diesmal
kommen wir sogar zu unserem Microbrew (hab vergessen welches), aber mehr als 45 min müssen wir nicht warten.
Heute bedient uns Tess aus Missouri, die fragt, ob wir einen schönen Independance Day hatten. Ach ja, da war doch was...
So richtig mitbekommen haben wir nichts, außer ein paar Leuten mit America-Flaggen-T-Shirts. Zu Essen gibts Junior Cheese
Pizza (schon wieder), Bison Burger und Trout. Alles sehr lecker.
Danach Schlummerdrinks  (ohne Schaukel, seufz), Fotos überspielen, Karten schreiben  und schließlich  :schlafen:

Übernachtung: Western Cabin, Canyon Village, Yellowstone NP
gefahren: ca. 45 mi


Liebe Grüße 
Susan

ilnyc

  • Gast
Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #40 am: 05.08.2009, 12:45 Uhr »
Nach "Prärie Dog Town" muss ich gleich mal googeln...Ab hier wirds jetzt richtig interessant, denn wir haben für nächstes Jahr auch den Yellowstone geplant.

Die Präriedogs sind ganz wichtig für das Ökosystem der Prärie. Da gab es mal einen tollen informativen Bericht im TV vor einem Jahr. Noch dazu sind die wahnsinnig niedlich mit ihrem Gefiepse, mit dem Sie alle anderen vor Gefahren warnen. Wir haben letztes Jahr jede "Präriedog Town", die auf der Strecke lag, angesteuert. Die Beste auf dem Weg Richtung Yellowstone war auf der Zufahrt zum Devils Tower National Monument. So nah kam man nirgends und so wenig schreckhaft wie da waren die Präriehunde auch nirgends. Man muss sich da mühsam loseisen. Neben den Bisons waren die Präriedogs ein besonderes Highlight der letzten Black Hills-Yellowstone Tour. Freu Dich drauf, Caro!

Palo

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #41 am: 05.08.2009, 13:04 Uhr »
Das war ein toller erster Tag im Yellowstone und deine Bilder sind Klasse!

Gibt's auch ein Bild von der Junior Ranger Weste?

Gruß

Palo

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #42 am: 05.08.2009, 21:28 Uhr »
Das war ein toller erster Tag im Yellowstone und deine Bilder sind Klasse!

Gibt's auch ein Bild von der Junior Ranger Weste?

Herzlichen Dank und klar doch  :wink: sogar mit Junior Ranger darin  :lol:



@ ilnyc: da haben wir ja ähnliche Erfahrungen mit den Präriehunden gemacht - Devils Tower war
            ideal zum Gucken -und man kam schwer weg :lol:
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #43 am: 07.08.2009, 14:28 Uhr »
Da die Auswahl der Bilder schwer genug war, klick auf die Thumbs sollte zu den
größeren führen

Sonntag 5. Juli  Geysire, Hot Springs und Pools

Kurz nach 9 Uhr sind wir wieder beim Frühstück – und bei Tess aus Missouri  :D Kerlie tobt sich am Buffet
 – sprich den Melonen – aus, wir bleiben heut traditionell bei Eiern und Speck.

Frisch gestärkt  geht’s los  Richtung der Geysir – Becken. Weit kommen wir allerdings nicht: auf einmal
Dutzende von Autos am Straßenrand und noch mehr Leute, die angestrengt in den Wald spähen.
Das kann doch wohl nur eines bedeuten?   :shock: Schnell Fernglas, Foto mit Tele und Kamera geschnappt
und hin... Tatsächlich – im Unterholz tummelt sich ein Grizzly!  :dance: Ich wünsche mir fast ein doch
stärkeres Tele, aber dann bräuchte ich wohl auch ein Stativ.




So richtig gut ins Bild bekomme ich den Bären, als er sich vom Acker macht. Leider sind die Fotos aber
reichlich unscharf - er war wohl zu schnell  :wink:  Die anwesenden Ranger treiben nun die Leute zurück in
die Autos.

Wir fahren durch bis zum Upper Geyser Becken – einer der vier Orte der Welt mit derart vielen hydrothermalen
Besonderheiten. Dazu gehören die Wasser speienden Geysire,  Dampf spukende Fumarolen und die heißen Quellen
mit ihren Pools, die durch Bakterien und Mineralien ihre Farben erhalten.

Von der Baustelle zwischen Norris und Madison ist bisher wenig zu sehen. Nur an die Gibbon Falls kommt man nicht
heran. Uff, wir waren ja 1991 schon mal im Yellowstone Park, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es in der
Old Faithful Area so riesig ist.  :kratzen: Leider hat es sich etwas bewölkt. Wir kommen gerade rechtzeitig zu
einem Ausbruch von Old Faithful.



Es fängt an zu regnen. Ehe die Meute das Visitorcenter stürmt, erwische ich zwar noch den Trailguide, aber
nicht mehr die Vorhersagen über die Ausbrüche der Geysire. Lange dauert der Schauer nicht und so machen
wir uns auf den Weg. Rechts an Old Faithful vorbei, über den Firehole River  und links zum Geyser Hill. Hier
bekommen wir nur Blubbern und interessante Details zu sehen.

     
Anemone Geyser, Plume Geyser, ???

 
wo Gräser überall gedeihen...

Auf dem weiteren Weg Richtung Norden ist der Sawmill Geysir der erste, der uns mit Fontaine begrüßt.



Beim Grand Geysir sitzen einige Leute herum. Laut Tafel wird eine Eruption  zwischen 11.30 Uhr und 16.30 Uhr
erwartet – ein ziemliches Zeitfenster. Offenbar steht eine Eruption des nebenliegenden Turban Geyser bevor.
da dies ein Anzeichen für einen Ausbruch des Grand sein kann, sind alle etwas aufgeregt. Aber das war es noch
nicht.



Wir warten einen weiteren Intervall von rund 20 min ab - und wieder nichts  :(  Also geht’s erst mal weiter.
Beauty Pool und Cromatic Pool sind recht unterschiedlich in ihren Farbgebungen. das wasser des ersteren
ist kühler, also siedeln sich dort andere Bakterien an. Der Giant Geyser ist unvorhersagbar. Lange Zeit zeigte
er überhaupt keine Ausbrüche. In den letzten Jahren allerdings kommt es alle 3 bis 10 Tage dazu.
     

Eine interessante Form hat der Grotto Geyser, die durch mit Ablagerungen überzogene Baumstümpfe
entstanden ist.



Am Riverside Geyser, der uns auch nicht den Gefallen tut, in nächster Zeit ausbrechen zu wollen, vorbei
kommen wir schließlich zum Morning Glory Pool. Ob schon er früher - bevor Leute Münzen und ähnliches
hinein geworfen haben - noch bessere Farben hatte, sind wir beeindruckt und die Kameras laufen heiß.





Da wir keine Lust haben, den asphaltierten Fahrradweg zu laufen, geht es fast die gleiche Strecke wieder
zurück. Gelegenheit noch mal ein paar Details zu fotografieren.



Irgendwo läuft uns hier eine kleine schwarze Schlange -die einzige des Urlaubs gottlob - über den Bretterweg.
Squirrels, Raben und ein hübsch blauer Vogel ebenso. 

Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #44 am: 07.08.2009, 19:42 Uhr »
Fortsetzung 5. Juli


Als wir uns wieder dem Grand Geysir nähern, lauert dort immer noch eine Menschenmenge. Also ist noch
nichts passiert. Nun, das Glück ist mit den Dummen   :roll: bzw. bei uns – denn jetzt legt er los.  :dance:

 

Nicht wie Old Faithful in einer Säule, sondern eher wie ein Springbrunnen – ein gewaltiger Springbrunnen.
Auch die benachbarten Geysire Turban und Vent machen ordentlich Dampf und das Wasser rauscht nur so
den Abfluss hinab.

     

Man denkt schon, das wär’s gewesen, dann kommen noch zwei, dreimal kräftige Stöße....



Beinah eine Viertelstunde dauert das Spektakel bis schließlich nur noch heißer Dampf kommt.
Wow, ein wirkliches Erlebnis!  :shock:

Am Sawmill Geysir, der wieder ordentlich spuckt und spritzt, vorbei schauen wir uns noch den Crested Pool
und den Castle Geyser an.





Auf der Veranda des Old Faithful Inn gönnen wir uns eine kleine Pause. Für meinen Schwiegervater, den Holzfan,
müssen natürlich auch ein paar Fotos von Innen her.


 
Auf dem Rückweg zum Parkplatz können wir dann zwei Bisons mit Kälbern beobachten, die ganz gemütlich vor der
Lodge grasen. Bewacht von einem Ranger, der alle Bewohner zu einem anderen Eingang scheucht.

Wer hat  nur an der Uhr gedreht....  :kratz: Allzu viel werden wir heut wohl nicht mehr schaffen. Die Auswahl fällt
auf das Midway Geyser Basin. Schon von der Strasse aus ist sehr viel Dampf auszumachen –was denn auch unser
Problemchen sein wird. Aber erst mal plätschert es bunt in den Firehole River. 

 

Es folgt der Excelsior Geyser, einst einer der Größten im Park. Nun produziert er hauptsächlich jede Menge Dampf,
die Fotografieren schwierig macht.

 

Der Turquiose Pool wirkt im Augenblick etwas blass. Weiter geht es zur Grand Prismatic Spring. Auch diese Quelle hüllt
sich leider in ziemlich viel Dampf. Die von zahlreichen Postkarten bekannten Farben sind nur zu erahnen. Dafür gibt es
interessante Spuren und eine nette Spiegelung

 



Das Bärenerlebnis heut morgen und eine entsprechende Seite im Junior Ranger Heft haben Kerlie neugierig gemacht. Da wir
eh in West Yellowstone essen wollen, bleibt noch ein wenig Zeit für das Grizzly & Wolf Dicsovery Center. Hier bekamen Bären eine Heimat, die sich zu sehr daran gewöhnt hatten, bei Menschen Futter zu suchen, um noch ausgewildert werden zu können.





Illie und Sam, die beiden die wir beobachten konnten, beispielsweise kommen aus Alaska. Nachdem ihre Mutter verschwand,
kamen die Jungen zu einem Fischerort. Dort wurden sie per Hand gefüttert und waren die Attraktion. Ohne die Mutter und
gewöhnt an die Menschen blieb nichts weiter, als sie in Gefangenschaft zu nehmen und nach West Yellowstone zu bringen.

Im Center wohnen außerdem drei Rudel von insgesamt 11 Wölfen, die alle in Gefangenschaft geboren sind. Beim ersten
Anschauen liegen sie alle ziemlich ruhig im Schatten herum. Als wir dann die Bären beobachten, stimmt einer ein mächtiges
Geheul an. Imponierend anzuschauen. Ganz ein Foto vergessen  :oops:

 

Für die Ausstellungen des Centers bleibt leider nicht mehr viel Zeit, denn sie schließen um 20 Uhr. Wir könnten aber morgen
nochmals kommen ohne erneut Eintritt zu zahlen. Der Einfachheit halber gehen wir gleich gegenüber beim Mexikaner essen.
Lecker Sizzling Fajitas, mal wieder mehr als wir in Tortillas einrollen können.  :roll:
Ich werde langsam ungemütlich, denn wir müssen ja noch an der Baustelle vorbei, bevor die Strasse um 22 Uhr dicht gemacht
wird. Der Gatte behält mal wieder Recht mit „Nur die Ruhe“, denn auch viertel vor ist noch nichts von irgendwelchen Bauarbeiten
zu sehen. Wahrscheinlich, weil Sonntag ist. Wir sind trotzdem wegen Wild vorsichtig unterwegs. Aber bis auf einen die Straße
schnell kreuzenden Kojoten begegnet uns nichts.

Schnell noch die vollen Speicherkarten auf den Laptop geleert und „Gute Nacht“

Übernachtung: Western Cabin, Canyon Village, Yellowstone NP
gefahren:rund 90 mi

Liebe Grüße 
Susan