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Autor Thema: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs  (Gelesen 26568 mal)

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SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #60 am: 19.08.2009, 23:27 Uhr »
Samstag 11. Juli  Torrey – Rubys Inn

Wir lassen es heute morgen mal wieder gemütlich angehen. Daher verpassen wir auch das Inklusiv-
Frühstück bis 9 Uhr.  :oops: Egal, es gibt ja noch das Restaurant, wo wir uns Omlettes schmecken lassen.
Fast alle Anderen scheinen wieder schon ausgeflogen zu sein.  :wink:

Frisch gestärkt geht’s dann zur „Schnupperstunde“ in den Capitol Reef National Park. Der Name rührt von
den verschiedenen Felsformationen her: domartige, die die Siedler an das State Capitol denken ließen und
die riffartigen Steilwände.

 

Erster Stopp mit kleinem Trail ist der Gooseneck Overlook. Hier kann man auf die Schleifen des Sulphur Creek
herunter schauen. Der ist allerdings nur schwer zu erkennen.



Danach fahren wir den 10 mi langen Scenic Drive mit Aussichten auf die „Riffe“ der Waterpocket Fold. So wie
wir es verstanden haben offenbar ein Faltgebirge mit ausgewaschenen Wasserlöchern, die manche Felsen wie
einen Schwamm oder Käse aussehen lassen.



 





Am Ende des Scenic Drives fahren wir noch die Schotterpiste in die Capitol Gorge und laufen eine Ecke des
Trails. Hier war zu früheren Zeiten schon eine der wenigen Durchgänge im Gebirge für Siedler und später auch
für Touristen. Es gibt einige Bilder am Trail, wie Leute hier früher mit den alten Autos durchgefahren sind.

   

Auf dem Weg können wir nicht nur den Canyon bewundern, sondern auch ein paar Petroglyphen und das Pioneer-
Register. Dort haben sich die Durchziehenden im Fels verewigt. Heute steht eine Strafe von 250$ auf das Bemalen/
Beschreiben der Felswände.



Auch bemerkenswert wie sich Blumen und Bäume im Fels durchzusetzen vermögen – oder auch nicht  :wink:

 

Zurück geht’s. Am Fruita Picknickplatz gönnen wir uns auch eine Obstpause. Ist aber gar nicht so einfach,
denn heute am Wochenende sind viele Leute dort. Wir werfen noch einen kurzen Blick auf den Fremont River,
der aber ziemlich müde dahin plätschert. Die Obstgärten scheinen verschlossen zu sein.



Kerlie macht sein Heftchen so weit fertig, wie es nötig scheint . Er muss nur noch einen Ranger über seine
Aufgaben interviewen. Dafür sucht er sich die nette Dame im Visitorcenter aus, die ihn dann auch den Eid
abnimmt und die 5. (?) Plakette aushändigt.  :lol: Wir schauen noch kurz den dort gezeigten, sehr interessanten
Film an. Aus der „Schnupperstunde“ sind mal wieder mehrere geworden  :roll: und Fazit: wir kommen noch mal wieder.

Die ganze Zeit zogen immer mal wieder Wolken durch, nun schient es sich ganz zu zu ziehen. Wir lassen also mal
wieder die geplante unpaved Strecke - Notom Bullfrog Road und Burr Trail - fallen und fahren über die UT12 weiter.
Ist schließlich auch sehenswert.




da siehts ja nun richtig gewittrig aus

Endlich nähern wir uns dem Bryce Canyon. Ein wenig scheint sich ja seit dem letzten Besuch hier in Tropic getan
zu haben. Eigentlich wollten wir noch den Mossy Caves Trail unter die Füße nehmen, haben aber irgendwie den
Trailhead verpasst.  :zuck:

Rubys Inn habe ich definitiv nicht so riesig und trubelig in Erinnerung. Allerdings haben wir letztes mal dort auch nicht
gewohnt. An der Rezeption ist einiges los, es geht aber zügig voran. Wir bekommen ein Zimmer in der  Elk Lodge (?) 
abseits vom Gewimmel. Hier scheint es geregnet zu haben und es ist immer noch dunkel bewölkt. Pool fällt daher ebenso
flach wie ein Sonnenuntergangs-Ausflug  :? (indoor pool haben wir erst später entdeckt )

Wir puzzeln ein wenig herum, gönnen uns einen Aperitiv aus unseren Vorräten und marschieren dann um 20 Uhr zum
Essen. Am Eingang zum Cowboy Buffet stehen sie zwar Schlange –und 80% davon spricht deutsch- es geht aber zügig
voran. Auf Buffet haben wir nicht die rechte Lust, also versuchen wir die Cowboy Pasta, die sehr lecker ist.
 :essen:

Auf dem Rückweg stöbern wir noch ein wenig im Giftshop. Fleecejacken scheinen auch hier nicht Saison zu haben,  :wink:
obwohl wir heut abend tatsächlich seit langem mal wieder einen Pulli brauchen. Noch eine kleine Runde Siedler-Kartenspiel
und dann ab in die Betten.

Übernachtung: Double Queen Room, Best Western Ruby Inn
Gefahren: ca 155 mi


Liebe Grüße 
Susan

Grossinqusitor

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #61 am: 21.08.2009, 12:31 Uhr »
Nachdem ich bislang als blinder Passagier mitgereist bin, einen ganz herzlichen Dank für die Arbeit. Ein wirklich schöner Bericht und klasse Fotos, die dazu motivieren, direkt die Reisetasche zu packen.

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #62 am: 21.08.2009, 12:57 Uhr »
Sonntag 12. Juli  Rubys Inn – Grand Canyon North Rim

Der Sonntagmorgen begrüßt uns – wie es sich gehört - mit Sonnenschein.
 :sun:

Ein ordentliches Frühstück und dann geht’s los. Ich bin ja ein Befürworter des Shuttlebusses, der Gatte jedoch
will es erst mal mit dem Auto versuchen. Um den Proviant in der Nähe zu haben?  :wink: Kurzer Fotostopp am
Eingangsschild zum Bryce Canyon National Park, danach verpassen wir erst mal den gewünschten Abzweig und
landen am Bryce Point. Wo wir schon hier sind....




Ansätze zu Arches oder Bridges Bildung

Danach steuern wir den Sunset Point an für die „klassische“ Wanderkombi Navajo/Queens Garden. Ohne Probleme
bekommen wir einen Parkplatz, wahrscheinlich sind alle anderen den Shuttle gefahren.  :P Schuhe geschnürt,
Rucksäcke geschultert und los...


Etliche Kehren hinunter bis

 
zu einer engen Schlucht, Wallstreet genannt



Die Kameras werden zum Glühen gebracht. Es sind zwar etliche Leute unterwegs, trotzdem können wir in Ruhe
alles betrachten. Immer wieder ziehen Wolkenfelder durch und bringen angenehme Hiking Temperaturen und
Lichtspielereien. Auf dem weiteren Weg, den Bryce Creek entlang zur Verbindung mit dem Queens GardenTrail,
fängt es sogar kurz an zu nieseln.







Die Queen kann ich gar nicht so recht erkennen. Egal, tolle Ausblicke gibt’s haufenweise. Von nun an geht es
bergauf zum Sunrise Point.

 

   
Die Torbögen sind wohl eher hand-made  :wink:

Wir werden - wieder mal- auf die Bären im Rucksack angesprochen :roll: Diesmal allerdings kein Bärenwitz  :wink:
Die Dame meinte nur, es wäre typisch: Kuscheltiere müssen mit, aber die Mama muß tragen  8) Wie schnell die
doch umsteigen  :lol: Allerdings muss ich nun Kerlies Trinkflasche schleppen  :roll:

 

Wir beenden den Loop, indem wir noch den Rimtrail zurück zum Auto laufen. Vor zwölf Jahren waren wir schon
mal hier, sind aber nur die Aussichtspunkte abgefahren. Den wirklichen Einblick in diese Wunderwelt erhält man
aber erst beim Hineingehen.  :daumen:  Nach Picknickpause am Rim fahren wir noch kurz zum Fairyland Point.

 

Gern würd ich ja noch den Mossy Cave Trail nachholen, die Jungs aber meinen, sie wären erst mal genug gelaufen.
Und nein - diesmal kein Junior Ranger Programm  :P
Auch die Ausblicke im Red Canyon State Park nehmen wir nur vom fahrenden Auto mit.

Fortsetzung folgt ....

Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #63 am: 21.08.2009, 13:04 Uhr »
Nachdem ich bislang als blinder Passagier mitgereist bin, einen ganz herzlichen Dank für die Arbeit. Ein wirklich schöner Bericht und klasse Fotos, die dazu motivieren, direkt die Reisetasche zu packen.

Dir Dankeschön für die Motivation zum Weiterschreiben  :D  na, dann nichts wie die Koffer gepackt  :wink:

Der Zahl der Aufrufe nach scheint es ja einige stille Mitfahrer zu geben....

Liebe Grüße 
Susan

Susan26

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #64 am: 21.08.2009, 13:15 Uhr »
Der Zahl der Aufrufe nach scheint es ja einige stille Mitfahrer zu geben....

;-) Ja, mich z.B.!
Tolle Fotos vom Bryce ... irgendwie wäre ich da jetzt gerade auch ganz gern  8)
Vielleicht kann dich auch mein Zu-Erkennen-Geben zum Weiterschreiben für heute motivieren?!  :lol:
Susan
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Palo

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #65 am: 21.08.2009, 13:32 Uhr »
Ich bin auch noch dabei :D - schreibe nur nicht jeden Tag was ;-)  Finde aber deinen Bericht und Bilder weiterhin toll !!!

Gruß

Palo

Fistball

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #66 am: 21.08.2009, 14:13 Uhr »
Die heimlich Mitreisenden werden immer mehr.

Auch bin von Anfang an dabei.

Claus

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #67 am: 21.08.2009, 14:55 Uhr »
So lockt man die Leute aus der Reserve   :lol:  Schön, dass ihr noch dabei seid


Weiter geht’s...
Die UT 12 stößt auf den Highway 89, den wir jetzt in südlicher Richtung folgen. Anfangs begleitet uns
hügliges Waldland, dann kommen wir in den Bereich utah-roter Felsen. In Kanab nehmen wir dann die
Alt89 und erreichen wenig später



Langsam geht es in die Höhe und wird wieder waldig, der Kaibab National Forest folgt. In Jacob Lake
tanken wir und stocken die Apfelsaftvorräte auf. Weiter geht es auf der AZ67 bis zum Ende. Wälder
wechseln sich ab mit Lichtungen. Waldbrände scheint es hier auch gegeben zu haben. In der Ferne können
wir immer mal wieder Deers ausfindig machen. Wildblumen wachsen am Rand. Eine ganz andere Szenerie als
die letzten Tage.





Der Weg zieht sich ganz schön, bis wir die Grand Canyon Lodge am North Rim erreichen. Über email und amerikanische
Anbieter hatten wir  im September letzten Jahres dort keine Bleibe bekommen können. Ich bin sehr froh, dass es dann
mit DERtour doch noch geklappt hat.



Wir halten erst mal an einem 15min Parkplatz und gehen zum Check-In. Den Gatten schicke ich gleich, Plätze im
Restaurant zu reservieren. Hier habe ich mit dem Voucher keine Probleme. Die nette Dame an der Rezetion weist mich
extra auf die Arizonazeit hin. Mist, da hab ich wirklich kurz vergessen, dass wir hier quasi eine Stunde „geschenkt“
bekommen. Der Abstecher zu den Coral Pink Sand Dunes wäre doch noch drin gewesen.  :bang:

Wir beziehen unsere Cabin, hübsch im Wald gelegen, aber leider ohne Schaukel. :wink: Sie hat ein eigenes Duschbad,
ansonsten ist sie aber ziemlich beengt. Egal, dafür sind wir vor Ort. Das Gepäck wird ausgeladen, dann muss das Auto
umgeparkt werden. Die Hütten liegen auf der einen Seite der Strasse, der große Parkplatz auf der anderen. Derweil
besuchen Kerlie und ich das Visitorcenter – hier muss wieder ein Junior Ranger Abzeichen sein.



Kurz frisch machen, dann geht es zum Bright Angel Point direkt hinter der Lodge. Die Leute beginnen  schon, sich
einen guten Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Felsglühen bekommen wir nicht ganz so gut zu sehen,
dafür aber eine dramatische Himmelsfärbung.





Auf dem Rückweg zur Lodge macht uns jemand auf ein Porcupine (Stachelschwein) im Gebüsch aufmerksam.
Ehe wir aber noch gute Beobachtungen machen können, drängelt so ein knallköpiger Über-21-jähriger und
vertreibt mit lauten „A porcupine, oh, we see a porcupine“  Rufen das Tier.  :koch:

Unsere Reservierung lautet auf 9pm, ab 8.30 können wir „Einchecken“, heißt einen Pager abholen. Wir ver-
treiben uns die Zeit auf der Terrasse der Lodge.


auch zum Schaukeln

Gern hätte ich auch den Ranger Vortrag über Fotografieren von Himmelserscheinungen gehört, aber leider
ruft das Essen. Bzw. gottlob für die Mägen, denn nach unserer gewohnten Zeit ist es ja schon kurz vor zehn.
Mit Chicken Fettucini , Roasted Chicken und Trekker Burger, sowie einer Flasche Merlot lassen wir es uns gut
gehen. Von der Aussicht haben wir nichts mehr, aber das lässt sich ja nachholen.  :wink:

Ziemlich KO fallen wir schließlich gegen 23 Uhr (Utah-Zeit) in die Betten.

Übernachtung:  Pioneer Cabin, Grand Canyon Lodge North Rim
Gefahren: ca. 165 mi



Liebe Grüße 
Susan

Saguaro

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #68 am: 21.08.2009, 15:03 Uhr »
Junior-Ranger: Das nenne ich auf jeden Fall ein gelungenes Ferien-Kinderprogramm  :daumen:.

Es freut mich, dass der Kerlie so einen Spaß am Wandern hat  :dance: und nicht über einem Nintendo-Spiel die Welt vergisst  :grins:. Echt super!!!

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Hanksville

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #69 am: 21.08.2009, 15:05 Uhr »
Ok, wenn heute der Tag der Outings ist, ich bin auch dabei ...   :D  und ich träume schon wieder vom Bryce. Da will ich ganz sicher mal wieder runter.

Gruß
Heiko

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #70 am: 24.08.2009, 18:46 Uhr »
Hallo,

alle ein schönes Sommerwochenende gehabt ?   8) 

Gleich gehts weiter....

... und nicht über einem Nintendo-Spiel die Welt vergisst  :grins:. Echt super!!!

Nun rate mal, was er die langen Autofahrten über gemacht hat   :roll:  :lol:
Aber gottlob ist er wirklich nicht ganz so versessen auf Nintendo. Und die Junior Ranger Hefte
sind wirklich zu empfehlen, da lernt die ganze Familie was  :wink:

...  und ich träume schon wieder vom Bryce. Da will ich ganz sicher mal wieder runter.

Genau das hab ich beim Bilder sortieren auch gedacht  8)  Wenn's nur nicht noch so viele andere tolle
Dinge zu sehen gäb   :roll:
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #71 am: 24.08.2009, 19:38 Uhr »
Montag 13. Juli Grand Canyon North Rim

Ein weiterer sonniger Morgen und wer würde sich bei der Aussicht nicht das Frühstück schmecken lassen?



Kerlie macht mal wieder das Buffet unsicher, der Gatte bleibt bei Two-Eggs-Any–Style und ich gönne mir
ein Stack Bananen-Buttermilk-Pancakes. Der erweist sich als so groß, dass wir uns noch etwas davon in
der Lunchbox mitgeben lassen können. Da wir schon mal an der Lodge sind, schauen wir uns noch einmal
den Bright Angel Point an. Die Ausblicke sind anders, als wir es vom South Rim gewohnt sind, jedoch nicht
weniger grandios.





Genug von oben geschaut, jetzt wollen wir ein wenig den Canyon erforschen. Auf dem North Kaibab Trail geht
es bergab. Gleich zu Anfang steht eine Dose Bier neben dem Weg, samt eines Zettels:  „Hey, XXX, you finally
did it ! Greetings from YYY“  Gewiss nett gemeint, aber ich weiß ja nicht , ob XXX an einer warmen Dose Bier
so die Freude haben wird.  :?
Anders als auf dem Bright Angel Trail führt der Weg hier anfangs durch eher waldiges Gelände.





   

Nach einem guten Kilometer erreichen wir den Coconino Overlook. Offenbar ein beliebter Rastplatz. Hier hat man
auch einen weiteren Blick.



Ein Ranger hat in der Frühe heute schon eine 3-Meilen-Tour gemacht und ist auf dem Rückweg. Er warnt die
Absteigenden, dass selbst bei der Tour zum nächsten Punkt dem Supai Tunnel, der Rückweg sehr heiß und
anstrengend werden wird und hier grad ein Drittel des Weges geschafft ist. Egal, wir haben uns eher ein Zeitlimit
zum Umkehren gesetzt.

Der Weg ist nun nicht mehr ganz so bewaldet. So bekommen wir schon die Wärme deutlich zu spüren, obwohl hin
und wieder eine kühle Brise aufkommt. Nach ungefähr 65 min hinunter können wir immer noch nicht absehen, wie nahe
wir denn nun dem Supai Tunnel gekommen sind oder was uns da erwartet. Dafür scheint die Sonne aber jetzt voll
in den Canyon. Also, kehrt und bergauf. Schwitzend bewegen wir uns von Schattenfleck zu Schattenfleck, die es
leider nicht allzu häufig gibt.  In diesem Moment fallen mir die an nahezu allen Aussichtspunkten präsenten Asiatinnen
mit ihren Sonnenschirmchen ein. So einen Schattenspender hätte ich jetzt auch gern. Ob er jedoch den Aufstieg
wirklich einfacher machen würde?  :brille:

Wieder am Coconino Overlook angekommen gönnen wir uns unsere Picknickpause mit Äpfeln, Keksen, Salzbrezeln
und dem Rest des Frühstücks-Pancakes. Kerlie erinnert sich an eine seiner Junior Ranger Aufgaben: Irgendwo still
sitzen, den Geräuschen, Gerüchen und Ausblicken des Canyons nachspüren.


Junior Ranger bei Meditationsübung

Zwei Staub aufwirbelnde Mulireitergruppen kommen vorbei. Okay, so ein Ritt würde meine Kräfte vielleicht schonen,
aber nicht meine Nerven. :o  Nee, danke, nichts für mich.  :nono: Ab hier werden die Schattenflecken auch wieder
zahlreicher, trotzdem schlaucht der Aufstieg. Mein Respekt für alle, die bis unten wandern und wieder hinauf steigt.
Endlich erreichen wir den Trailhead und haben  knapp weniger als 2 h zurück gebraucht.



Die Bierdose ist übrigens immer noch da und steht nun voll in der Sonne.  :zunge: Wir fahren dafür herrlich kühlen
O-Saft aus unserer Kühlbox ein, aaaah   :P

Da wir um 16 Uhr das Ranger Programm hören wollen, bleibt nur noch Zeit den der beiden anderen Aussichtspunkte
an zu fahren mit dem kürzeren Weg: Point Imperial. Der Weg führt wieder durch Wälder und Wiesen, irgendwann
muss es hier auch einen Waldbrand gegeben haben. Point Imperial ist der höchste Punkt vom Grand Canyon,
ungefähr 1980 m über dem Colorado. Vom Overlook aus blickt man zum Ostende, in die Painted Desert und den
Marble Canyon.




solche blicke ähneln dann doch denen vom South Rim



Zurück an der Lodge machen wir uns kurz frisch, kaufen ein Eis und kommen grad noch rechtzeitig zum Vortrag
über den Kalifornischen Condor. Schattenplätze erwischen wir leider keinen mehr auf der Terrasse der Lodge.
Aber der Vortrag ist sehr interessant. Der Ranger bezieht auch die zahlreich erschienen Kids mit ein. So etwas
haben wir in der Vergangenheit viel zu selten mit gemacht.

Während ich Kerlie eine Kurzübersetzung des Vortrags gebe und wir uns die Unterschrift des Rangers im Heft
holen, reserviert der Gatte fix eine Bank und Schaukelstuhl, „Logenplätze“ der Terrasse. Hier genießen wir einfach
nur die Ausblicke,





ein, zwei Dunkelbier  :bier: und schließlich den Sonnenuntergang.





Mit dem Fernglas kann man direkt Gebäude am Südrand erkennen, (die Bright Angel Lodge?) Auch Hubschrauber,
wir wundern uns ein wenig, dass wir hier davon nichts mitbekommen.

Kersten und Colin gehen dann Pizza holen. Auch wenn es immer dunkler wird und vom Canyon nicht mehr viel zu
sehen ist, hat dieses Freiluft Abendesssen etwas für sich. Aber das Beste kommt ja noch. Hinter uns bauen zwei
Ranger Teleskope auf. Zuerst kann man dort zum Südrand hinüberschauen. Später stellen sie die auf den Sternen-
himmel ein. So kommen Kerlie und ich in den Genuss, einen Blick auf  einen Planeten mit deutlich erkennbaren Ring
und zwei seiner Monde zu werfen. Saturn oder Jupiter?  :kratz: Wir sind uns da nicht sicher. Der Ranger macht
uns auf eine Sternenkonstellation in Form einer Teekanne mit Dampfschwaden aufmerksam, die Milchstrasse.
Einfach toll der Sternenhimmel hier. :shock:

Langsam wird es auch merklich kühl und es zieht uns ins Bett.  :schlafen:

Übernachtung:  Pioneer Cabin, Grand Canyon Lodge North Rim
Gefahren: ca. 25 mi

Liebe Grüße 
Susan

Palo

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #72 am: 25.08.2009, 00:45 Uhr »
Schoen dass wir euch zum North Rim begleiten durften. Mir gefaellt es da viel besser als am South Rim.

Habt ihr da auch die Kaibab Hoernchen gesehen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt?

Gruß

Palo

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #73 am: 25.08.2009, 15:09 Uhr »
Habt ihr da auch die Kaibab Hoernchen gesehen, die es sonst nirgends auf der Welt gibt?

Wir sind uns nicht ganz sicher, da wir nicht so die Tierexperten sind und die kleinen Flitzer
meist schneller als man sie dann mit einer Abbildung vergleichen könnte.  :wink:

Unterschiedliche Hörnchen haben wir jedenfalls gesichtet, vielleicht war ja eins dabei...
Liebe Grüße 
Susan

SusanW

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Re: "Yellowstone & more " 25 Tage mit Junior Ranger unterwegs
« Antwort #74 am: 25.08.2009, 15:35 Uhr »
Dienstag 14. Juli  North Rim – Springdale

Eigentlich hatten wir für den heutigen Tag eine Tour zum Toroweap Point angedacht. Allerdings wäre
die Anfahrt vom North Rim ziemlich happig, auch schrecken uns ein wenig die 120 mi Gravelroad . Eine
gestern belauschte Unterhaltung über diese Fahrt, in der von einem fetten Platten schon auf der „guten“
Strecke die Rede war, machte die Sache auch nicht besser.  :? Mal ganz davon abgesehen, dass wir
auch hier wieder mal bei unseren Besichtigungen galt: „We run out of  time“   :oops:
Aber eigentlich stand das Muss des heutigen Tages schon fest, als meine Schwester ihrem Neffen für den
Urlaub das Buch „Die drei ??? und der Geistercanyon“ geliehen hatte.  :roll: Für Nicht-Kenner dieser
Junior-Detektiv-Geschichten: die Handlung spielt im wesentlichen am Grand Canyon, im Antelope Canyon
und im Zion NP.  Zweiteren kannte Kerlie schon von unserer 2005er Tour, blieb noch der „Tatort“ im Zion.

Zuerst einmal aber Frühstück, heute bekommen wir leider keinen direkten Fensterplatz. Kersten versucht sich
am Pancake Stack, während Mutter und Sohn das Buffet bevorzugen. Natürlich bleibt wieder etwas vom Pancake
über, die sind einfach riesig hier. Dann packen und die übliche Junior Ranger Zeremonie, bevor es zu den
verbleibenden Aussichtspunkten geht.



Es ist zwar heute bewölkter als gestern, kommt uns aber schwüler vor. Auf dem Weg zum Cap Royal durch ein
paar Wildrosenbäume erhaschen wir bereits einen Blick auf Angels Window.



Von diesen Punkten aus kann man (mit Fernrohr) den Desert View Tower auf der Südseite und auch den
Colorado sehen.








Blich durchs Tele

Auf der Rückfahrt Richtung HW 67 halten wir noch kurz am Roosevelt Point.



Unser Fazit zum North Rim: es geht hier wesentlich ruhiger zu als auf der Südseite. Es war natürlich klasse,
so nah am Canyon zu wohnen, wobei es auch noch geräumigere Cabins mit Rimview geben soll. Wandern
kann man auch genug, wahrscheinlich sogar angenehmer als auf dem Bright Angel Trail. Von den Ausblicken
her bietet der South Rim vielleicht mehr, hier ist eben eine andere Szenerie. Fototechnisch ist es dort einfacher,
das Licht kommt ja meistens von der Seite oder hinten. Wenn wir uns entscheiden müßten...  :zuck:

Es geht die bekannte Strecke über die AZ 67, die 89Alt und die 89 zurück bis zum Abzweig Richtung Zion NP.
Da wir diesmal eine Stunde „verlieren“ wird es wieder nichts mit den korallenroten Sanddünen. Dafür sind wir dann
doch wieder bei einem unserer Lieblingsparks angelangt, den wir bisher bei keiner Südwestreise auslassen konnten.
Ein kurzer Begrüßungs- Fotostopp.

 

Dann nehmen wir den Overlook Trail in Angriff. Nicht gerade ideal am späten Nachmittag, aber er liegt auf dem Weg.
Und schließlich spielt hier ja auch das oben genannte Buch. Beim letzten mal haben wir den ausgelassen, daher ist der
Weg für Kerlie noch neu. Erwartungsgemäß hat er seinen Spaß an der Kletterei. Uns begegnen noch vier Grüppchen,
die allesamt Deutsch reden.

 

Der Overlook selbst liegt im Gegenlicht ist aber trotzdem mal wieder nett anzuschauen.




Wir fragen uns, wo Justus Jonas dort noch raufgeklettert sein soll...   :kratz:

Durch die Tunnel geht’s dann die Serpentinen hinunter und in Richtung Springdale.



Der Ort scheint in den letzten vier Jahren noch gewachsen zu sein. Reserviert haben wir im Best Western Zion Park Inn.
Dort teilt man uns mit, dass bedauerlicherweise im ganzen Ort der Strom ausgefallen ist. Genauer gesagt die gesamte
UT 9 entlang. Man rät uns, lieber schnell einen Ort zum Essen zu finden. Na, toll.  :? Erst mal beziehen wir unser Zimmer
und versuchen dann den Rat zu befolgen. Zumindest wissen wir nun, warum es in Oscars Cafe so leer aussah.

In der Hoffnung zumindest einen Salat zu bekommen, versuchen wir es gleich nebenan beim Restaurant. Dort werden wir
aber sofort weiter geschickt. Bei der Empfehlung scheint es tatsächlich was zu Futtern zu geben, lange Schlangen vor
der Tür. Ehe wir uns dort einreihen, nehmen wir lieber die Fahrt nach Hurricane in Kauf. Die sollen nämlich ein unabhängiges
Stromnetz haben. Tatsächlich sieht es auf der Strecke ziemlich duster aus bis La Verkin, wo zumindest die Ampeln
funktionieren. In Hurricane fackeln wir nicht lange und kehren mal wieder bei JBs ein. Kerlie ist glücklich mit seiner
Cheese Pizza, wir haben unseren Chicken Tag. Durch die hin und her Fahrerei kommen wir zwar nicht mehr zu einem
Poolbesuch. Aber der Magen geht nun mal vor.  :oops: Schlummerdrink auf dem Zimmer, Fotos umladen, Box vom
Handy checken. Schon wieder ist ein Tag vorbei. :schlafen:

Übernachtung: Double Queen Room, Best Western Zion Park Inn, Springdale
Gefahren:  ca. 217 mi


Liebe Grüße 
Susan