14.10. und 15.10.
Direkt nach dem Frühstück ging es wieder auf die Parkstraße, um mir die restlichen Aussichtspunkte im Bryce Canyon anzusehen.
Eine Wanderung war auch heute nicht vorgesehen, schließlich hatte ich noch eine Mammutstrecke zum Arches N.P. mit Zwischenstop im Capitol Reef N.P. vor mir.
Gleich am ersten Aussichtspunkt bemerkte ich den Rauhreif auf den Geländern, dass es so kalt war in der Nacht, habe ich glücklicherweise nicht bemerkt. Das Wetter war wieder optimal, blauer Himmel, Sonne, kein Dunst.
Tief unten im Tal waren die Frühaufsteher bereits beim Wandern zu beobachten, etwas das mich angesichts dieser Kulisse auch gereizt hätte. Am späten Vormittag habe ich mich dann doch losgerissen und mich auf den Weg in den Capitol Reef N.P. gemacht.
Die Strecke über den Hwy 12 ist wirklich sehenswert.
Im Capitol Reef N.P. habe ich es mir nicht nehmen lassen den scenic drive zu fahren, obwohl man mir im Visitor Center nicht gerade empfohlen hatte das zu tun. (Wegen meines Womo´s) Unterwegs war mir dann klar, was die meinten.
Mal wieder aus Zeitmangel, habe ich am Ende des scenic drive beschlossen, keine Wanderung zu machen, sondern umzukehren und meinen geplanten Übernachtungsplatz im Arches N.P. anzusteuern.
Nach der Fahrt über den Hwy 24 und die Interstate 70, abbiegen bei Brendel auf die 191 kam ich kurz vor Sonnenuntergang im Arches N.P. an.
Nachdem mir zuvor schon sehr viele Womo´s entgegengekommen waren, hatte ich die Befürchtung, dass der Campground wohl voll wäre.
Der Park Ranger am Eingang meinte aber, dass eigentlich noch einer frei sein müsste. Ich sollte im Zweifelsfall den Campground Host fragen. Also einmal im Schnellgang quer durch den Park bis zum Campground. Der Host war natürlich nicht da, bei den nicht reservierbaren Plätzen war alles voll.
Bei der verzweifelten Weiterfahrt an den reservierten Plätzen vorbei entdeckte ich einen freien Platz, der auch noch mit einem grünen Stern gekennzeichnet war. Ich habe mich dann einfach quer draufgestellt, und mich zu Fuß auf die Suche nach dem Host gemacht.
Nachdem ich ihn gefunden hatte, erklärte er mir, es sei kein Problem, dort zu übernachten.
Entweder hatten die anderen Womo Fahrer im hintersten Winkel nicht gesucht, oder nicht gefragt, oder wollten einfach dort nicht übernachten.
Also mal wieder umsonst Schiss gehabt!
Am nächsten Morgen war ich erst mal gerädert. So eine Nacht hatte ich auch noch nicht erlebt!
Irgendwann in der Nacht wurde ich wach vom getrappel kleiner Füße auf dem Womo Dach. Das war nicht wild, als Camper kenn ich das, meistens sind es Eichhörnchen.
Nach kurzer Zeit allerdings, war dieses getrappel auch im Womo zu vernehmen, und zwar im Küchenbereich. Das konnte ich zuerst nicht glauben, schließlich war ja alles zu, also wie sollte das Viech reingekommen sein. Nachdem wieder Ruhe war bin ich wohl wieder eingeschlafen und irgendwann vom rascheln einer Plastiktüte wachgeworden. Licht angemacht, und nichts gesehen. Licht aus, und nach ein paar Minuten wieder geraschel!
So ging das bestimmt noch 3-4 mal, nachdem ich nie was gesehen hatte, und mich auch nichts angeknabbert hatte, bin ich wieder eingeschlafen.
Beim Aufstehen bemerkte ich dann allerdings die angenagte Mülltüte und die angenagten Birnen in der Spüle. Die Pfirsiche fand mein nächtlicher Besucher wohl nicht schmackhaft, sie waren unberührt.
Bis heute weis ich nicht, welchen Besucher ich hatte, und wie er ins Womo gekommen ist. (War der einzige Besuch während der Reise)
Nach dem Frühstück ging´s dann doch wandern, im Arches sieht man sonst nichts.
Einmal die Campground Tour, dann noch Landscape Arch und dann mit dem Womo wieder weiter Richtung Ausgang. Unterwegs habe ich natürlich an allen Aussichtspunkten angehalten.
Delicate Arch war mir zu weit zum laufen, aber ich hatte ja mein 500 mm Sigma dabei.
North und South Window wollten wieder erwandert werden
Nach dem Verlassen des Arches N.P. ging es über Moab (Einkaufen, Tanken, Reiseschecks einlösen) weiter Richtung Natural Bridges N.M.
Diese Entscheidung fiel kurzfristig, ich konnte mich nämlich nicht entscheiden zwischen Natural Bridges und Mesa Verde. Heute weiß ich, das Mesa Verde die vielleicht bessere Alternative gewesen wäre.
Natural Bridges hat mich nicht vom Hocker gehauen.
Nach der Fahrt über die 261 war ich noch mehr verärgert, denn leider war in keiner Karte verzeichnet, dass die Straße nicht durchgängig geteert ist. (Wachbrettpiste) Dafür wird man am Ende entschädigt mit einer wahnwitzigen Aussicht über den nördlichen Teil des Monument Valley. Leider gibts da kein passendes Foto, es war schon ziemlich Dunkel.
Das war auch der Grund, warum ich den Gooseneck S.P. auslassen musste.
Also schnelle weiterfahrt Richtung Monument Valley.
Wenn man einen Campground braucht, kommt bestimmt keiner, diese alte Weisheit galt auch hier. Ich musste bis Goulding fahren, um einen zu finden. Dadurch habe ich bestimmt ein Teil des Monument Valley verpasst. (Durchfahrt im dunklen)
Nach der langen Tour war nur noch schlafen angesagt.
Mehr gibts bald
Elmar