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Autor Thema: Zwei Schweizer Greenhorns im Wilden Westen: Arizona–Utah–Nevada 12.4.–3.5.2009  (Gelesen 38568 mal)

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dacapo

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Ich fahr auch noch mit. :D

Ich kennen den GC nur im August und da ist es sehr warm.

Grüße Jürgen

1984 LA/Palm Springs
1992 SFO/LV/Bryce/Yellowstone/Arches/GC/San Diego
1996 Florida
2006 LA/San Diego/LV/Zion/Bryce/Capitol Reef/GC
       /Phoenix

Duc1098

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Hallo

Da hat vieleicht noch einer aus Mostindien Platz!


Gruss

Duc1098

Thinkpink

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Schön, immer noch neue Mitreisende hier – ich werde gleich mal noch eine Schweizer Fahne hissen (oder meinen dann die Amerikaner, wir seien vom roten Kreuz?  :roll: :D)

Samstag, 18. April 2009
The Wave oder «die perfekte Welle»


Heute war der grosse Tag! Noch vor 7 Uhr brachen wir Richtung Page auf. Nochmals einen Abschiedsgruss an den im Morgenlicht strahlenden Grand Canyon gesandt – die Strasse führt ja noch eine Weile am Rim entlang. Kurz vor Page glaub ich entstand dieses Foto:


Um 9.30 Uhr etwa lotste uns das Navigationsgerät zum Best Western Lake Powell, wo wir glücklicherweise das Gepäck deponieren konnten; zum Einchecken war es ja noch zu früh. Mit den Koffern im Auto wollten wir nicht zur Wave fahren!

Die ganze Umgebung von Page mit all den wundersamen Felsformationen liess eine Ahnung aufkommen, was uns erwarten würde. Dass die Zufahrt zur Wave unpaved war, hatte ich gelesen, aber nicht, dass die Zufahrt zum Wire Pass a) so lang und b) derart holprig sein würde! Unser Jeep stellte sich jedenfalls als sehr hart gefedert heraus, so dass wir uns nicht getrauten, schneller als 10 Meilen pro Stunde über diese Bodenwellen zu fahren – so durchgeschüttelt wurden wir! Wir wollten keinen Reifenschaden provozieren oder die Auspuffanlage riskieren – also tuckerten wir langsam und so vorsichtig wie möglich Richtung Wire Pass. Die Strecke wollte und wollte irgendwie kein Ende nehmen, aber irgendwann sahen wir dann doch den Parkplatz, wo wir rasch die Schuhe wechselten und die dicken Jeans – die ja am Grand Canyon wirklich nötig waren – gegen dünne Wanderhosen wechselten. Die Sonne schien bei nur wenigen Wolken, geschätzte Temperatur etwa 22 Grad Celsius.



Rasch das pinkfarbene Permit an den Rucksack montiert, Pläne und Wegbeschreibung ausgepackt, doch schon bei den ersten Metern fing die Unsicherheit an. Ich aktivierte auf meinem iPhone das installierte GPS-Tracking-App und liess es unseren Weg aufzeichnen. Unsere Irrwege kann man da sehr schön nachverfolgen! Die Aufzeichnung begann um 12.06 Uhr Ortszeit und wir würden 2,5 Stunden brauchen – aber wegen der unzähligen Fotostops und einem weiteren Irrlauf kein Wunder!

Google Maps – unser Weg zur Wave (mit Umwegen und kleinen GPS-Unterbrüchen)

Also gleich zu Beginn verwirrten uns ein paar Trail-Pfeile, die irgendwie nicht mit der Beschreibung auf dem Plan übereinzustimmen scheinten.
Doch da kam zufälligerweise ein älterer Mann mit Hund vorbei – es war offenbar der gleiche, der vorher das Toilettenhaus gereinigt hat!? – der uns dann gnädigerweise zum Trailbuch führte. Dort trennten sich unsere Wege und und wir «irrten» weiter vorwärts.

Nun ja, wir fanden dann doch noch alle Wegpunkte, nur einmal verliefen wir uns kurz. Auf der ganzen Strecke hatte es viele Steinmännchen, die sehr hilfreich waren. Unzählige Fotostops auf der ganzen Strecke verzögerten natürlich den teilweise recht happigen Aufstieg (wir schleppten auch fast zuviel Wasser mit!), – doch wer die Vermillion Cliffs einmal gesehen hat, wird mich verstehen. Eine unglaublich schöne Gegend, ich kann natürlich unmöglich alle Bilder hier zeigen, nur ein paar wenige.









Die Temperaturen waren wie gesagt sehr angenehm zum Wandern, teilweise ging auch ein erfrischender Wind. Ich stelle mir das ziemlich heavy vor, diese Strecke im Hochsommer zu machen!

Nach wie erwähnt 2,5 Stunden erreichten wir die Wave dann endlich – das waren die längsten 5,5 km meines Lebens ;-)
Endlich oben angekommen, wurde zuerst mal geknipst, gefilmt, geschaut und vor allem gestaunt! Sagenhaft, diese Formation. Die Wave erinnert mich vor allem an Soft-Ice, aber das ist alles Sandstein, aber in den buntesten Farben.

Hier ein kleines Filmchen durch die Wave









Im Schatten gabs dann erstmal eine Stärkung in Form von Sandwiches und Snacks.
Ausser uns waren zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch 3, 4 andere Leute in der Wave, mehrere sind uns beim Aufstieg entgegengekommen und weitere kamen dann an, als wir die Wave dann schweren Herzens gegen 15.30 Uhr verliessen. Wir hatten ehrlich gesagt Angst, in der Dunkelheit zurückwandern zu müssen. Die vielen Steinmännchen führten uns diesmal etwas zügiger zurück, zwischendurch konnte ich mit dem iPhone auch prüfen, dass wir auf dem richtigen Weg waren...



Als sich eine Blase ankündigte – es sollte zum Glück die einzige in den 3 Wochen bleiben – war ich froh, auch Blasenpflaster mitgenommen zu haben. So konnte ich die Entstehung der Blase noch rechtzeitig verhindern...



Beim Diskutieren und ständigen Herumschauen auf diese wunderschöne Landschaft haben wir dann die Welt zu unseren Füssen völlig ausser Acht gelassen. Auf einmal höre ich eine Art Rasseln und sehe gleichzeitig meinen Mann einen grossen Sprung zur Seite machen – die Klapperschlange konnte ich dann gerade noch fotografieren (aus gebührendem Abstand natürlich!) Uff! Zum Glück sind diese Tiere ja so nett, einen zu warnen – aber die Schlange hat sich daraufhin ziemlich beleidigt ins Gebüsch verkrochen, sie war augenscheinlich genauso erschrocken wie mein Mann. Dabei wollte sie sich doch nur auf dieser Steinplatte sonnen und dann kommen so zwei Greenhorns daher...



Auf diesen Schreck hin machten wir nochmals eine kurze Apfelpause und irgendwann zwischen 17 und 17.30 Uhr waren wir wieder beim Parkplatz.

Dort wurden wir – die Sonne ging schon langsam unter – von einem asiatischen jungen Mann angesprochen, der mich ausfragte und offenbar noch hochwollte. Ich wurde misstrauisch, warum er mich das frage, wenn er ein Permit habe, dann hätte er auch einen Plan bekommen usw. Und wer ein Permit hat, geht doch nicht um diese späte Stunde noch hinauf? Wir haben ihm dann auch von der Klapperschlange erzählt, in der Hoffnung, ihn so von seinem Vorhaben abzubringen, aber er und seine Begleiter sind dann doch losmarschiert. Vielleicht sind sie ja doch woanders hin (seine erste Frage war zum «Coyote Canyon»), aber als er hörte, dass wir gerade von der Wave zurückgekommen sind, wollte er gleich dahin...

Nun ja, wir holperten danach total happy, aber auch ziemlich erschöpft, mit 10 Meilen pro Stunde wieder auf die Strasse Nr. 89 zu; nicht aber ohne vorher ein überfahrenes Kaninchen auf die Seite zu legen, das direkt beim Parkplatz (!) überfahren worden war...

Im Hotel musste ich dann leider feststellen, dass mein Nacken knallrot war – den hatte ich total vergessen einzucrèmen und mein T-Shirt hatte hinten einen weiteren Ausschnitt gehabt, als ich dachte... Die nächsten paar Tage resultierte daraus ein prächtiger Sonnenbrand – auch eine Art von Souvenir ;-)  Aber die Erinnerung an die Wave, an diese fantastische Gegend dort überhaupt, das werden wir nie vergessen und wir sind dankbar, dass wir das Glück hatten, dieses Weltwunder besuchen zu können...

Alle Bilder dieses Tages (also auch mehr von der Wave) kann man direkt hier anschauen
2009: 3 Wochen klassischer Südwesten
2011/12: 3 Wochen Südwesten Valley of Fire, Death Valley, Joshua Tree, San Diego

mannimanta

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Hi,
bei uns ist der Wave Besuch erst ein paar Wochen her, da kommt Wehmut auf... :applaus:

Zitat
Auf diesen Schreck hin machten wir nochmals eine kurze Apfelpause und irgendwann zwischen 17 und 17.30 Uhr waren wir wieder beim Parkplatz.

Ihr wart aber spät bei der Wave...



Und ich habe mich schon gewundert, denn dieser Teil der Wave ist bis zum frühen nachmittag
normalerweise im Schatten. So sah's bei uns aus:



Auf jeden Fall tolle Fotos und auch noch eine Schlange... :groove:

Gruss,
Manni

Thinkpink

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Ja die Planung war im Nachhinein nicht ganz optimal; aber was solls, auch wenn das Licht (vorallem fürs «klassische» Wave-Bild) nicht mehr so super war, dafür sahen andere Stellen fantastisch aus.
Sollten wir jemals wieder dorthin zurückkehren, würden wir aber versuchen, schon am Vormittag oben zu sein...
Aber bei unserem Abstieg kamen uns immer noch neue Besucher entgegen. Toll dieser Vergleich zwischen Deinem und meinem Foto!
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mannimanta

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Zitat
Ich wurde misstrauisch, warum er mich das frage, wenn er ein Permit habe, dann hätte er auch einen Plan bekommen usw. Und wer ein Permit hat, geht doch nicht um diese späte Stunde noch hinauf?

Uns kam auch ein Japaner beim Abstieg am Fusse der Wave entgegen und fragte
nach dem Weg. Ich wusste aber genau, daß wir die letzten drei von zwanzig an diesem Tag waren.
Denn auf dem Hinweg kamen uns 3 Gruppen von zusammen 17 Leuten entgegen.
Auch die Eintagungen im Trailregister besagten, daß wir die letzten waren.

Anscheinend nehmen es Japaner nicht so genau mit dem Permit...? :kloppen:

Irgendwie läuft dein Video bei mir nicht.
Weder mit Firefox noch mit Internet Explorer... :kratz:

Gruss,
Manni

Thinkpink

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Für die Videos wird Quicktime benötigt

Na ja wenn das Risiko so klein ist, überhaupt kontrolliert zu werden? Klar, man muss das Permit am Rucksack befestigen und im Auto hinterlegen; hat hier jemand schon mal eine Kontrolle erlebt? Kein Wunder auch, sind die Steinmännchen bei den Rangern offenbar unbeliebt; uns haben sie doch noch geholfen – aber man kann auch einfach den Spuren im Sand folgen...
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wuender

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Zitat
Auf diesen Schreck hin machten wir nochmals eine kurze Apfelpause und irgendwann zwischen 17 und 17.30 Uhr waren wir wieder beim Parkplatz.

Ihr wart aber spät bei der Wave...

Genauso wird es aber doch auch von erfahrenen Fotografen empfohlen. Damit man zum Beispiel das beste Licht für die Second Wave hat.

BTW: Ein schöner Tag. Die Irrwege auf dem Marsch zur Wave kenne ich. Wir hatten ja sicherheitshalber ein GPS-Gerät dabei. Aber es war interessant zu sehen, dass Leute, die vor uns losmarschiert sind, nach uns an der Wave ankamen - obwohl wir sie auf dem Weg nirgendwo gesehen bzw. aktiv überholt haben... 8)

Schöne Grüße,
Dirk

mannimanta

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Genauso wird es aber doch auch von erfahrenen Fotografen empfohlen. Damit man zum Beispiel das beste Licht für die Second Wave hat.

Ja , aber du kannst nicht beides haben, was das ideale Fotolicht angeht.
(Es sei denn, du möchtest den ganzen Tag in der Gegend verbringen.)
Die Wave ist nun mal eher eine "morning location" und die second wave
eher eine "evening location".

Ausserdem müsste man dann im Dunkeln den Rückweg antreten.
Da habe ich schon böse Erfahrungen in Reiseberichten gelesen.

Bei uns hat das keine Rolle gespielt, da wir im heftigen Sandsturm
froh waren, überhaupt die wave erreicht zu haben.
Ausflüge in die Umgebung lagen da nicht drin, schade, schade... :(

Gruss,
Manni


mannimanta

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Kein Wunder auch, sind die Steinmännchen bei den Rangern offenbar unbeliebt; uns haben sie doch noch geholfen – aber man kann auch einfach den Spuren im Sand folgen...

Das hat uns auch gewundert, da eigentlich immer gesagt wird,
die Ranger zerstören sofort wieder die Steinmännchen... :kratz:
Es waren aber so viele dort, daß man locker auch ohne Wegbeschreibung
die Wave gefunden hätte. Allein die Fussspuren im Sand...

Gruss,
Manni

Saguaro

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Immer wieder schön anzuschauen - die Fotos von der PERFEKTEN WELLE! Wir hatten vor 2 Jahren und dieses Jahr viel mehr Leute als Permits dort gesehen. Allerdings noch nie einen Ranger!

Das war aber schon ein ausgewachsener Rattler und es ist wirklich gut, dass die ihre Rassel immer dabei haben  :grins:.

Ich war schon oft im Südwesten und habe noch nie eine Schlange gesehen  :never:



LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


wuender

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(Es sei denn, du möchtest den ganzen Tag in der Gegend verbringen.)

Das möchte ich schon und es ist doch auch kein Problem: Die Gegend besteht ja nicht nur aus den beiden Waves. Dort gibt es so viele schöne Dinge, um locker einen kompletten Tag zu füllen: Der Canyon in Richtung Sand Cove, die Boxwork-Strukturen dort, der Boneyard, die Kletterei auf das Top Rock Plateau, die Teepees, der Big Mac und der Melody Arch (den wir trotz GPS witzigerweise nicht gefunden haben). Den Rückweg muss man sich halt so einteilen, damit man nicht in die Dunkelheit gerät.

Wenn man das Pech hat, einen Tag mit Sandsturm zu erwischen, sind Diskussionen um Fotolicht natürlich sinnlos - das muss ich zugeben 8-)

Schöne Grüße,
Dirk

Liberty

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Das möchte ich schon und es ist doch auch kein Problem: Die Gegend besteht ja nicht nur aus den beiden Waves. Dort gibt es so viele schöne Dinge, um locker einen kompletten Tag zu füllen: Der Canyon in Richtung Sand Cove, die Boxwork-Strukturen dort, der Boneyard, die Kletterei auf das Top Rock Plateau, die Teepees, der Big Mac und der Melody Arch....

Schöne Grüße,
Dirk

Dem kann ich nur zustimmen, wir hatten dieses Jahr das Glück, ein Permit bei der täglichen Verlosung zu gewinnen (bei 70!! Mitbewerbern). Wir waren um 9.00 Uhr am Wirepass-Trailhead und sind um 18.00 Uhr wieder zurück gewesen. Und das, obwohl wir vorher schon 7 mal in der Gegend waren. Es ist immer wieder ein Erlebnis.

Ansonsten, ein sehr schöner Reisebericht, ich sitze nämlich heimlich mit im Auto  :oops:

Liebe Grüße aus Springdale

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

Thinkpink

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Sonntag, 19. April 2009
Rund um Page


Heute wollen wir den Antelope Canyons einen Besuch abstatten. Als erstes stand der Lower auf dem Plan, später beschlossen wir dann spontan, auch noch den Upper zu besichtigen.

Entgegen anderer Aussagen liess uns der Navajo beim Lower nicht auf eigene Faust runter; ein junger Navajo in Rapper-Montur kam als Guide mit. Ja, das sei neu, war die Antwort auf meine erstaunte Frage...

Doch der Guide war ein Witz, er erzählte gar nichts, sondern spielte mehr auf seinem Handy rum oder war am Essen – so hätten wir das auch ganz alleine machen können...

Ganz im Gegensatz später zur Navajo namens Lorelei, deren Grossmutter (heute 86) angeblich den Upper Antelope Canyon als kleines Kind entdeckt haben soll. Lorelei war sehr gesprächig, erzählte viel, wies auf lohnenswerte Fotomotive hin und erzählte aus der Geschichte ihres Volkes im Zusammenhang mit diesen Canyons.

Sie hatte aber auch Mühe, die Gruppe durch den ziemlich vollen Canyon zu schleusen (oder sollte ich «treiben» schreiben?) – das Besucheraufkommen im Upper Canyon ist schon extrem. Ganz im Gegensatz zum Lower, der uns nicht zuletzt auch deshalb viel besser gefallen hat. Ausserdem war der Lower auch heller, weswegen dort auch für Fotografen ohne Stativ durchaus schöne Fotos möglich sind. Die bekannten Lichtstrahlen (Beams) sind jedoch vor allem im Upper bei der richtigen Tageszeit zu sehen, aber wir waren auch so überwältigt.

Anmerkung am Rande: im Lower war eine Kopfbedeckung ratsam – nicht unbedingt wegen dem runterrieselnden Sand, sondern weil es dort unten nur von Raupen so wimmelte. Die krabbelten überall an den Wänden herum und fielen nicht selten auch mal von oben herab. Ich rätselte, was die dort unten suchten; wir sahen die gleiche Raupenart auch oben – vielleicht suchen sie eine Abkühlung oder Verpuppen sich gar dort unten?

Hier ein paar bescheidene Fotos aus dem Lower.

Der Weg zum Eingang


Durch diesen Spalt gehts runter!


Gleich unterhalb des Eingangs – überall hat es Leitern und Treppen, die immer tiefer hinunterführen








Der Upper ist viel dunkler (wir waren in beiden kurz vor bzw. nach der Mittagszeit), aber halt ebenerdig und so für Leute jeder Gewichtsklasse oder Gehbehinderung zugänglich. Im Lower muss man beweglich und einigermassen schlank sein, sonst ist in dem verschlungenen Canyon mit den vielen Treppen und Leitern kein Durchkommen möglich.

Hier ein paar Fotos aus dem eher kathedralen-ähnlichen Upper Antelope Canyon:

Der Eingang


Lichtstimmungen... die Fotos sind natürlich nicht mit denen von Profis mit Stativ usw. zu vergleichen!




Doch beide sind – jeder für sich – einen Besuch wert, rückblickend können wir sagen, uns hat es im Lower besser gefallen. Den könnten wir jederzeit wieder besuchen, im Upper waren einfach zuviel Leute. Wer am gleichen Tag beide besuchen kann, muss nur einmal 6 Dollar Zutritt fürs Navajo-Gebiet bezahlen, einfach die Quittung am anderen Canyon vorweisen.

Der Nachmittag gehörte dann dem Horseshoe-Bend; auch hier ein fantastischer Ausblick. Meine Fotos entstanden also im April am Nachmittag; auch wenn ich mancherorts gelesen habe, dass vormittags die bessere Zeit wäre, finde ich meine Fotos vom Licht her nicht schlecht. Meine Kamera brachte die ganze Szenerie nicht ganz aufs Foto, aber doch einiges besser als normale Digitalkameras.

Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir den sandigen Weg unter die Füsse – Kopfbedeckung und ausreichend Wasser auch hier zwingend notwendig! Die Strecke mag kurz sein, aber es sind Eltern mit kleinen Kindern unterwegs wieder umgekehrt...



Der Horseshoe-Bend ist meiner Meinung nach auch ein Must-See, wenn man mal in Page ist – Leute mit Höhenangst sollten sich vielleicht nicht ganz nach vorne wagen, zusammen mit einem kräftigen Wind kann einem da schon mulmig werden. Auch ich ging ganz vorne dann lieber in die Hocke oder setzte mich hin.





Das heisse, sonnige Wetter machte Lust auf etwas Kaltes; oben in Page fanden wir einen kleinen Laden mit grossem Glacé-Angebot (Eis). Unten am Lake Powell fanden wir leider kein Restaurant oder Café – nur eins haben wir gesehen bei einem Hotel an einer Marina, aber das hatte noch geschlossen.

Im Wal-Mart gingen wir nochmals einkaufen, u.a. Postkarten, welche wir dann im Steakhouse bei einem feinen Essen geschrieben haben. Man konnte wunderbar draussen sitzen, kurz vor Sonnenuntergang musste dann aber die Fleecejacke her, so ging ein weiterer Tag mit tollen Eindrücken zu Ende...


Alle Bilder dieses Tages (u.a. mehr aus den Canyons) kann man hier anschauen
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Sind hier eigentlich alle ausgestiegen?  :roll:

Montag, 20. April 2009
Auf den Spuren von John Wayne


Das Best Western in Page war soweit OK, nur das platzmässig enge Frühstücksbuffet mit Wegwerfgeschirr hinterliess keinen guten Eindruck.

Der Weg nach Kayenta war bis auf wenige Stellen relativ eintönig und wir fuhren direkt zur Goulding’s Lodge durch – einen Fotostop gabs dann doch noch:



Die ersten Blicke zu den berühmten Monoliten waren natürlich umwerfend. Wir waren wie so immer wieder zu früh zum Einchecken, so stöberten wir zuerst mal ein wenig im Souvenirladen herum und machten Fotos der Umgebung:



Später bezogen wir Zimmer Nr. 112, das wie alle Zimmer eine fantastische Aussicht hatte:



Im Zimmer gibt’s kein WiFi, dafür muss man zur Lobby gehen, im direkten Umkreis dort gibt’s drahtlosen Zugang ins Netz.
Wir meldeten uns gleich für die 16-Uhr-Rundfahrt an; unser Navajo-Führer (wie hiess er nochmals? Gregory?) zeigte uns eine wunderschöne, interessante Tour durchs ganze Tal, zeigte uns versteckte Felsritzungen und Arches (Kosten: 50 Dollar pro Person.) Aber so eine Tour lohnt sich auf jeden Fall, denn nur so kann man auch Stellen besichtigen, man alleine im Privatauto nicht besichtigen darf.

Überall im Tal gibt es Petrogylphen, unser Guide erklärte uns ihre Bedeutung



«Die» typischen Monument-Valley-Fotos...







Vorher schauten wir auch noch im Museum an, das früher ja das Wohnhaus des Ehepaars Goulding war – überall Erinnerungen an John Wayne und die gute alte Zeit...
Hier das Schild beim Museum (draufklicken für Grossansicht)


Auch hier leistete die Softshell-Jacke wieder gute Dienste, auf 1500 m über Meer ist es im Schatten noch immer recht frisch.  Ausserdem werden die Touristen auf offenen Wagen durchs Tal kutschiert und bei dem Tempo zieht es dann ganz ordentlich. Die Frau vor mir im Trägershirt hatte jedenfalls Gänsehaut...

Auf dem Rückweg verabschiedete sich die Sonne langsam und alles schien in Flammen zu stehen...



Im Restaurant – auch hier wieder die fantastische Sicht ins Tal – liessen wir den Tag ausklingen, danach folgte erneut der obligate Kampf mit der Dusche ;-)
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