Samstag, 10. Juli 2010
Heute heißt es früh aufstehen (nicht so früh wie gestern) und WoMo abgeben. Und heute war das Wetter schlecht
Aus unserem Cabrio, welches wir evtl. upgraden wollten, wird wohl nichts....
Zunächst mussten wir natürlich noch unsere letzten Sachen einpacken und dann noch einmal dumpen fahren. Beide Dump-Stations waren gerade besetzt und somit konnten wir Zeugen einer sehr interessanten Begebenheit werden. Eine Frau mit zwei Kindern versuchte verzweifelt, den Schmutzwassertank ihres uralten WoMos zu leeren, aber offensichtlich hatte sie keine Ahnung, wie das funktioniert. Der Mann an der anderen Dump Station war ihr behilflich, aber sie kriegten es auch zusammen einfach nicht hin. Er sagte ihr, dass der Tank wohl einfach noch nicht voll sei... Und dann versuchte sie auch noch, den Wassertank mit dem Spülwasser aufzufüllen, wobei ich dann auch einmal einschreiten musste, um ihr zu sagen, dass dies kein Trinkwasser ist...
Das war schon einmal gute Unterhaltung am Morgen, aber dann waren wir auch einmal dran und dann kam die nächste gute Unterhaltung. Trotzdem wir die Tanks komplett leer gedumpt hatten, zeigte der Black Tank immer noch 2/3 und der Gray Tank 1/3 an. Na toll. Wir hatten ja keine Lust, dass uns etwas extra berechnet wird bei der Abgabe, weil wir die Tanks nicht geleert hätten. Wir füllten also immer wieder Wasserkanister voll und schütteten diese ins Klo, um damit durchzuspülen. Dies wiederholten wir zig mal, aber den Gray Tank bekamen wir einfach nicht auf Empty. Naja, dann musste es halt so bleiben.
Danach fuhren wir ungefähr eine Stunde nach Airdrie. Dort angekommen, mussten wir erstmal tanken gehen, aber dies war gar nicht so einfach, denn Diesel war dort schwer zu bekommen... Irgendwann fanden wir dann eine Diesel-Tankstelle, wo wir für eine stolze Summe von 105 $ volltankten. Wow, der Camper musste einen Tank von ungefähr 130 Liter haben! Damit war das Urlaubsbudget nun eindeutig überschritten. Jetzt war der Camper bereit für die Rückgabe. Auf der Fraserway Station merkte man schon, dass man bald wieder zu Hause ist. Es wurde eindeutig zu viel deutsch gesprochen
Die Übergabe ging recht schnell. Man fragte uns, ob wir irgendwelche Probleme gehabt hätten. Zum Glück waren es für uns keine schwerwiegenden Probleme. Als Marc sagte, dass die Bremsen ab und zu komisch geruckelt haben, nahm man unseren Camper gleich mit in die Werkstatt. Wir erzählten noch, dass wir Kriechöl kaufen mussten, um damit das Schloss des Camperaufsatzes zu ölen, weil wir das Schloss 2x mit dem Schlüssel aus der Verankerung gerissen haben und somit nur noch einen Camperaufsatz ohne Schloss hatten... Man konnte dann das Schloss aber wieder in die Öffnung reinfriemeln. Sehr sicher das Ganze... Die Kosten für das Öl bekamen wir ersetzt, aber die paar Überkilometer mussten wir natürlich bezahlen. Wir hatten 3000 km gebucht und sind ungefähr 3100 km gefahren.
Sehr bald fuhr dann der Shuttle-Bus los, der uns zum Airport brachte. Dort hatten wir bei Alamo einen Mietwagen der kleinsten Klasse für den letzten Tag gebucht. Ohne, dass uns weiter etwas ausgeschwatzt wurde, bekamen wir einen Schlüssel für ein Auto der Klasse Full Size in die Hand gedrückt. Ein Cabrio kann man bei dem Wetter echt vergessen. Als wir in dieses Auto einsteigen wollten, fiel uns zunächst ein großer Kratzer auf und dann stank das Auto extrem nach Qualm. Den Kratzer wollten wir lieber mal melden, bevor man uns die Schuld gibt, dass wir ihn verursacht hätten. Wir sagten also einem Mitarbeiter Bescheid und erzählten ihm auch, dass das Auto nach Qualm stank. Er bot daraufhin sofort an, dass wir uns ein anderes Auto aussuchen könnten. Wir durften aus allen Autos, die dort standen, wählen. Wir fanden es etwas vermessen, das größte zu nehmen und sagten deshalb, dass es uns nicht wichtig sei. Wir bekamen daraufhin von ihm einen Ford Fusion zugeteilt. Dieses Auto hatte einen riesigen Steinschlag auf der Windschutzscheibe, was wir ihm dann auch gleich wieder mitteilten. Ansonsten war das Auto top.
Zunächst ziemlich unsicher verließen wir das Parkhaus. Wow, das Auto hatte ja Power – das war schon ein Unterschied zum Camper
Auf ging's nach Calgary Downtown (mal wieder). Als wir dort waren, fiel uns ein, dass wir für den Tag noch Getränke bräuchten und fuhren dann erstmal wieder ein Stück raus aus der Stadt, um dort Getränke einzukaufen und noch einen Frappuccino im angeschlossenen Starbucks zu holen. Danach hatten wir dann Hunger und wir fuhren zu Taco Bell, an dem wir jetzt schon mindestens 4 mal vorbeigefahren waren. Wir hatten seit Tagen schon Appetit darauf und endlich bekamen wir unser Mexican Food
Lecker!! Danach fuhren wir dann endlich nach Downtown. Dort dauerte es erstmal Ewigkeiten bis wir das Parksystem herausgefunden hatten. Wir suchten immer nach Parkplätzen am Straßenrand, wo man mit Parkuhr parken konnte, aber diese waren überall restlos überfüllt. Wir drehten eine Runde nach der anderen und fanden keinen Parkplatz. Dann sah ich das erste Parkhaus, wo irgendwas von 2$ pro Tag stand. Ich konnte das gar nicht glauben, deswegen fuhren wir nicht da rein. Stattdessen fuhren wir auf einen anderen Bezahlparkplatz und ich ging erstmal den Ticketautomaten checken, was das wohl kostet. Es war sehr kompliziert, weil man sich regelrecht durch ein Menü klicken musste, aber es kamen auch 2$ für den ganzen Tag heraus. Damit hatten wir ja gar nicht gerechnet! Wir suchten uns also ein freies Plätzchen und lösten so ein neuartiges Parkticket, bei dem man sein Kennzeichen angeben muss. Man durfte übrigens nur vorwärts einparken, weil diese Parkplätze mittels eines Autos mit ganz vielen Videokameras überprüft werden, ob die Leute alle bezahlt haben. So ein Auto haben wir dort dann nämlich gesehen. Sehr fortschrittlich! Pünktlich als wir aussteigen wollten, regnete es in Strömen. Unsere Jacken hatten wir schon eingepackt, deswegen liefen wir ohne los. Wir wollten nur „kurz“ eine Telefonzelle suchen, um unsere letzten Dollars von der Telefonkarte zu vertelefonieren und in der Heimat Bescheid zu sagen, wann wir heimkehren. Bisher war die Versorgung an öffentlichen Telefonzellen in Kanada richtig super (viel besser als in Amerika), aber wenn man eine sucht, findet man natürlich keine. Einen Vorteil hatte die Suche jedoch: Wir bekamen zwei Flaschen Dr. Pepper geschenkt (Werbeaktion an der Straße). Da wir schon komplett durchgeregnet waren, holten wir doch unsere Jacken aus den Taschen und dann gingen wir zum Calgary Tower. Hierfür hatten wir einen großartigen 1$ off Gutschein. Unser Blick fiel dort oben sofort auf das Objekt der Begierde: Ein Telefon! War schon cool, in luftiger Höhe mit coolem Ausblick mit der Heimat zu telefonieren... Leider regnete es unentwegt gegen die Scheiben... Von oben sahen wir auf das Festgelände und das Rodeo, welches gerade im Gange war. Wir blieben ganz schön lange dort oben.
Danach wollten wir uns noch die Stephen Avenue angucken (Einkaufsstraße), aber die war bei diesem Wetter sehr trostlos. Und es hingen dort zwielichtige Gestalten rum, von denen uns einer ansprach. Erst nachdem er uns länger belabert hatte, fiel uns auf, dass er uns anbetteln wollte... Da wir prinzipiell bei so etwas das Portemonnaie nicht rausholen (schlechte Erfahrungen im Mallorca Urlaub), entschuldigten wir uns, dass wir ihn nicht verstehen und gingen weiter.
Obwohl Stampede war, war diese Einkaufsstraße wie ausgestorben. Ziemlich trostlos in dem Moment.
Wir kehrten also zu unserem Auto zurück. Damit fuhren wir dann zu Fort Calgary, dem Ort, wo Calgary einmal entstand. Ein großes restauriertes Gebäude steht dort, in dem sich ein Museum befindet. Darum herum sind sie gerade dabei, Blockhütten wieder originalgetreu aufzubauen. Für das Museum waren wir schon etwas spät dran. Es war 16:30 Uhr und um 17:00 Uhr schloss das Museum. Da der Eintritt nicht SO günstig war, entschlossen wir, dass es sich für eine halbe Stunde nicht lohnt. Wir gingen dann so ein wenig draußen auf dem Gelände rum.
Nun war es immer noch ziemlich früh dafür, dass unser Flug erst um 21:30 Uhr gehen sollte.
Da der Sprit in der Automiete inbegriffen war, fuhren wir mal wieder durch die halbe Stadt, um zum Olympic Park zu fahren. Alles etwas unkoordiniert heute... Als wir um kurz nach 17 Uhr dort ankamen, hatte dort auch schon alles geschlossen, aber man konnte sich auf dem Gelände trotzdem frei bewegen. Wir fuhren hoch zu den beiden Sprungschanzen und übten ein paar Sprünge
Danach schauten wir uns noch die Bobbahn an. Dort kann man heute sogar als Beifahrer im Bob mitfahren. Sah sehr spannend aus die Werbung dafür.
Wir schauten uns noch die ganzen Sessellifte an und setzten uns auf eine völlig durchnässte Gartenbank unter einem Sonnenschirm. Das Sommer-Feeling konnte kommen
Nach ungefähr einer Stunde fuhren wir dort wieder weg und wieder Richtung City zum Lougheed House. Dies ist ein altes Haus von 1891, in dem sich heute ein Museum befindet. Nun war es uns aber zu spät, dort noch hineinzugehen; so langsam mussten wir zum Flughafen fahren. Dort ging alles schnell und unkompliziert. Auto abgegeben, eingecheckt und den Flughafen erkundet. Uns wurde nicht langweilig. Wir verbrauchten noch unser letztes Kleingeld, indem wir es in Süßkram von Tim Hortons investierten. Das war das erste mal, dass wir in Kanada bei Tim Hortons waren, aber wir mussten es auch nicht noch einmal haben. Unten im Ankunftsbereich spielte eine Country Band (wegen Stampede) und wir hörten dort eine Weile zu während wir unsere Muffins und Cookies verspeisten sowie unsere geschenkte Dr. Pepper tranken. Im Sicherheitsbereich kratzten wir noch die letzten Cents zusammen und gönnten uns noch einen Cookie von Subways
Und dann ging der Flieger auch schon bald. Wir hatten wie gesagt wieder die tollen Plätze am Notausstieg. Vom Flug haben wir nicht viel mitgekriegt; wir haben dort verhältnismäßig gut geschlafen. In London mussten wir schon wieder in der Heimat anrufen, weil uns die Realität wieder eingeholt hatte und nun das Thema Hausbau wieder auf dem Zettel stand. Da mussten wir dringend noch den neuesten Stand erfahren. So um 17 Uhr kamen wir in Hamburg bei drückender Wärme an und hatten wie immer ein nettes Empfangskomitee.