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Autor Thema: Kreditkartenkmissbrauch  (Gelesen 8190 mal)

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Justinian

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Kreditkartenkmissbrauch
« am: 12.01.2006, 13:16 Uhr »
Das Thema Kreditkartenmissbrauch ist ja wahrlich kein neues... über die Suchfunktion konnte ich hier leider nichts finden.

Einige von Euch werden es vermutlich schon mal irgendwo gelesen haben, dass im letzten Jahr (2005) eine große Datei mit Kreditkartennummern gefunden wurde - wenn ich nicht falsch liege in den USA. Möglicherweise gab es noch einen zweiten Erfolg der Ermittler, mir ist so, als hätte ich diesbezüglich etwas gelesen.

Diese gefundenen Listen wurden wohl den Kreditkartenunternehmen zur Verfügung gestellt. Leider haben bislang es nicht alle für nötig gehalten zu reagieren. Daher mein Hinweis an Euch!

Meine Frau und ich waren im September 2004 in den USA (Boston, Neuengland, Washington d.c. und New York City) sowie Kanada (Québec, Montréal, Ottawa, Toronto und den Niagara-Fällen). Dort wurden wohl irgendwo unsere Kreditkarten kopiert. Ob es an einem Ort oder mehreren war, lässt sich - für uns - nicht sicher feststellen, der Wahrscheinlichkeit jedoch nicht, da i.d.R. nur eine Kreditkarte belastet wird.

Mein Kreditkartenunternehmen (Barclaycard) rief mir daher Anfang/Mitte 2005 an und bat um Sperrung meiner Kreditkarte, weil sie wohl kopiert wurde. Kein Problem. Empfinde ich als sehr guten Service, sobald die Bank in Erfahrung gebracht hat, dass sie z.B. kopiert wurde, zu handeln.

Bei meiner Frau passierte nichts (Sparkasse). Bis vor ein paar Tagen. Da wurde sie angerufen, dass etwas nicht stimme, in China würde die Karte wohl missbräuchlich belastet. Auf meine Rückfrage, warum man erst jetzt reagiere, bekam ich als Antwort, dass die Bank erst reagiere, wenn ein Missbrauch stattgefunden hat. Dies halte ich für fahrlässig. Im Ergebnis werden wir wohl keinen Schaden haben - das sicherte die Bank zu - ich selbst kann mich mit solch einem Verhalten jedoch nicht anfreunden, zumal eine Auswechslung der Karten möglich gewesen wäre, da ja offensichtlich die Liste vorlag - und die Karte von der Bank auf "seltsame" Vorgänge beobachtet wurde.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Seid ihr zum genannten Zeitpunkt in der Region unterwegs gewesen?

Es geht mir primär darum, darauf hinzuweisen, dass wohl etwas passiert ist, was manche Banken gerne verschweigen. Auch wenn man im Ergebnis keinen Schaden hat, sollte man jedoch informiert und geschützt werden, meine ich.

AndyOne

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #1 am: 12.01.2006, 13:59 Uhr »
Ähnliches ist uns auch passiert.
Wir waren letztes Jahr wieder im Südwesten unterwegs. Im Dezember rief die Kartengesellschaft bei uns an und sagte, das ein Kartenmißbrauch in der Türkei wohl statt gefunden hat. Wir waren nicht in der Türkei und der Umsatz von 250 € somit auch nicht von uns. Laut Auskunft des Unternehmens, passiere das immer wieder, das Kreditkarten die in USA in Gebrauch waren, dann in der Türkei mißbraucht werden. Wir bekamen darauf eine neue Karte, der Betrag wurde uns nicht belastet.
bye
Andy

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Gutenberg

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #2 am: 12.01.2006, 14:10 Uhr »
@ Justinian
Ich kann Deine Aussage voll und ganz bestätigen.
Wir waren im Okt. 2004 drüben und auch unsere Barclaykarten wurden
gesperrt. Und zwar von 4 Karten seltsamerweise nur 3.

Zuerst habe ich mich etwas über die Sperrung geärgert, aber inzwischen
muß ich sagen, daß das Verhalten von Barclay einwandfrei und
sehr vorrausschauend war.

Allerdings wenn so etwas währen einer Reise passiert, kann es schon
schwierig werden, deshalb habe ich in immer noch meine
Firmen-Amexco dabei!

Gruß!   Jörg
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Andre

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #3 am: 12.01.2006, 14:20 Uhr »
Der Titel des Threads loest bei mir erstmal eine ganz andere Denkrichtung aus. Naemlich der Kreditkartenbetrug, den Kunden vorsaetzlich an Dienstleistern vornehmen und damit die Wirtschaft und natuerlich auch die ehrlichen Kreditkarteninhaber schwer schaedigen.

Passiert leider jede Woche und ist mit Sicherheit kein Kavalliersdelikt. Da erscheinen die Empoerungen von Kunden, die aufgrund eines "persoenlichen Verdachts" eine neue Karte haben wollen, obwohl ihre Karte gegen Missbrauch und Verlust versichert ist, eher laecherlich.

Justinian

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #4 am: 12.01.2006, 14:31 Uhr »
Zitat von: Andre

Da erscheinen die Empoerungen von Kunden, die aufgrund eines "persoenlichen Verdachts" eine neue Karte haben wollen, obwohl ihre Karte gegen Missbrauch und Verlust versichert ist, eher laecherlich.


Das sehe ich anders. Selbstverständlich ist der persönliche Schaden gering oder nicht vorhanden. Aber kann man von einer seriösen Bank nicht verlangen, wenn sie das Wissen um eine Unregelmäßigkeit (hier Kopie der Karte) hat, dass sie nicht handelt - nicht erst wenn (irgendwem) ein Schaden entstanden ist. Wie gesagt, es gab Unternehmen, die es so handhabten...

...und der Hinweis auf die Versicherung finde ich sehr befremdlich. Nur weil man persönlich keinen Schaden hat ist der Schaden an sich okay? Aha.

Andre

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #5 am: 12.01.2006, 14:44 Uhr »
Wie willst du denn beurteilen, welche Informationen bzw. welches "Wissen" bei deiner Bank oder dem Kreditkarteninstitut vorliegt?
Du empoerst dich doch nur, weil du irgendwelche Verdachtsmomente hast, die du nicht mal ansatzweise wirklich beweisen oder begruenden koenntest.

mrh400

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #6 am: 12.01.2006, 14:48 Uhr »
Hallo,
also ganz verstehe ich hier die Haltung von Andre nicht. Es geht doch genau darum, Kreditkartenbetrug zu verhindern und nicht abzuwarten, bis er eintritt. Den Schaden hat in den geschilderten Fällen zwar nicht der ehrliche Karteninhaber, dessen Daten genutzt werden - vorausgesetzt er hat keine Nachweisprobleme, weil er weit genug weg vom Einsatzort des Mißbrauchs ist. Aber der Händler/Verkäufer/Gastwirt/Reisebüroinhaber(!), bei dem die kopierten Kartendaten eingesetzt werden, wird in aller Regel auf seinem Schaden sitzenbleiben. Da dürfte keine Versicherung greifen, wenn das Kartenunternehmen den Betrag zurückholt.
Gruß
mrh400

cleetz

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #7 am: 12.01.2006, 14:57 Uhr »
Damals wurden 40 Mio! Kreditkartendaten gestohlen...

http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=13320&highlight=kreditkartendaten

Sollen die Banken jetzt 40 Mio Karten sperren und tauschen? Das ist ein riesiger, auch finanzieller, Aufwand der in keinem Verhältnis steht.

Da würde ich als Bank auch warten bis denn wirklich was passiert und die Karte erst bei Mißbrauch sperren. Dir entsteht ja als Kunde kein Schaden daraus.
Gruß
Carsten

Justinian

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #8 am: 12.01.2006, 15:01 Uhr »
Zitat von: Andre
Wie willst du denn beurteilen, welche Informationen bzw. welches "Wissen" bei deiner Bank oder dem Kreditkarteninstitut vorliegt?
Du empoerst dich doch nur, weil du irgendwelche Verdachtsmomente hast, die du nicht mal ansatzweise wirklich beweisen oder begruenden koenntest.


Ach André. Du behauptest auch ganz schön viel.

Zugegeben, "gerichtsfest" ist es nicht, darum geht es mir jedoch auch hier gar nicht. Daher habe ich es auch bewusst so formuliert wie oben zu lesen. Durch die - seriöse - Presse ist gegangen, dass diese Listen aufgetaucht sind. Das ist nichts besonderes. In dem Fall wurden wohl, laut diverser Artikel die Kreditkartenunternehmen informiert. Aber das stand ja schon oben. Dies wurde mir einmal direkt bestätigt (vom Kreditkartenunternehmen) sowie einmal - wie ich finde konkludent - da der Sachbearbeiter das Wissen darum nicht abstritt, im Gegenteil es als normaler Vorgang bezeichnete, dass erst abgewartet würde, ob ein Missbrauch passiert - also ein Schaden entsteht.

Nochmal. Dies ist ein Reiseforum, kein Rechtsforum, schon gar kein Gerichtsverfahren. Aktuelle, höchstrichterliche Rechtsprechung in Deutschland in Bezug auf Kreditkarten und ec-Karten sind jedoch - aus meiner Sicht - nicht schlüssig. D.H. sollte es in solch einem Fall zu einem Verfahren kommen, ist nicht gesagt, dass Dir kein Schaden entsteht. Leider.

Als mündiger Bürger und Kunde muss es mir jedoch gestattet sein ein - aus meiner Sicht fahrlässiges Verhalten - zu missbilligen und andere mögliche Betroffene darauf hinzuweisen, dass es da möglicherweise diesen recht großen Fall geben könnte. Was jeder einzelne daraus macht, bleibt ihm überlassen. Gerade von dem Unternehmen, dem ich mein Geld anvertraue, erwarte ich, dass dieses auch bestmöglich geschützt ist. Und nur weil mir persönlich möglicherweise kein Schaden entsteht... wer kommt dann dafür auf... die Versicherung? Wer zahlt die Versicherung?

Volker G.

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #9 am: 12.01.2006, 15:06 Uhr »
Zitat von: mrh400
Aber der Händler/Verkäufer/Gastwirt/Reisebüroinhaber(!), bei dem die kopierten Kartendaten eingesetzt werden, wird in aller Regel auf seinem Schaden sitzenbleiben. Da dürfte keine Versicherung greifen, wenn das Kartenunternehmen den Betrag zurückholt.


Die sind sich durchaus des Risikos bewusst, bei meinem letzten USA-Aufenthalt wurde fast überall nach einer ID gefragt bei Transaktionen, ausserdem braucht der Händler wohl schon eine unterschriebene Quittung um dem Kreditkarteninstitut gegenüber nachzuweisen, das eine legale  Transaktion stattgefunden hat. Internethändler leben hier halt SEHR gefährlich, da sie wohl keine unterschrieben Quittung haben und ich denke die werden das wohl meistens dadurch ausgleichen das sie die Produkte erst losschicken wenn sie das Geld sicher vom KK-Institut überwiesen bekommen haben ohne Angst haben zu müssen, das es nochmal zurückgebucht werden wird!

Ein Freund von mir erzählte gestern, das seine Karte wohl auch in nem Geschenkladen in Boston kopiert worden war und in China missbräuchlich eingesetzt wurde. Der Schaden wurde ihm aber auch nicht belastet. Persönlich sollte man halt vorsichtig mit der Kreditkarte umgehen und in Läden die KK nicht aus den Augen lassen, was zugegebenermassen in Restaurants etwas schwierig ist, in sonstigen Läden aber durchaus machbar ist und man schon misstrauisch werden sollte wenn zur Abbuchung in nen Nebenraum gegangen wird ;)
CU

Volker G.

mrh400

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #10 am: 12.01.2006, 15:10 Uhr »
Hallo,
Zitat von: Volker G.
Persönlich sollte man halt vorsichtig mit der Kreditkarte umgehen und in Läden die KK nicht aus den Augen lassen, was zugegebenermassen in Restaurants etwas schwierig ist, in sonstigen Läden aber durchaus machbar ist und man schon misstrauisch werden sollte wenn zur Abbuchung in nen Nebenraum gegangen wird ;)

Diesen Rat kenne (und beherzige) ich zwar auch, soweit möglich (siehe eben Retsaurants). Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich hilft: die Kartennummer ist auf jedem Beleg - auch der Kopie für den Verkäufer -  nachzulesen und das Lesegerät kann auch mit einem "Kopierer" versehen sein, ohne daß man das als technischer Laie realisiert.
Gruß
mrh400

Justinian

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #11 am: 12.01.2006, 15:13 Uhr »
Zitat von: cleetz

Sollen die Banken jetzt 40 Mio Karten sperren und tauschen? Das ist ein riesiger, auch finanzieller, Aufwand der in keinem Verhältnis steht.


Das ist sicherlich ein Argument. Auch wenn ich mir schwer mit dem Kosten/Nutzen-Faktor mache. Vermutlich ist es ja nicht so, dass nur ein Unternehmen betroffen ist, sondern viele... d.h. die einzelnen Kosten sind ungleich geringer.

Ich habe daher ja auch nicht zum Sturm auf die Banken aufgerufen - Gott bewahre - sondern wollte primär darauf hinweisen, dass es wohl was gab, und jederzeit der Anruf kommen kann und man eben - sogut es eben geht vorbereitet ist. Ehrlich gesagt, als bei mir der Anruf kam war ich schon geschockt - das erste Mal! Meine Frau hat sich an meinen Fall erinnert und ist absolut locker geblieben. Und... ich habe es als besonders lobenswert beschrieben, dass man vorsorglich die Karten ausgetauscht hat (bei mir).

Andre

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #12 am: 12.01.2006, 15:14 Uhr »
Blast euch doch nicht so auf um Dinge, die andere viel besser beurteilen koennen. Die Banken und Kreditkarteninstitute wissen in diesen Sachen sicher bestens, was zu tun ist. Sie sind es auch, die das allergeringste Interesse an Fahrlaessigkeiten haben und sogar selbst fuer entstandene Schaeden gerade stehen. Wenn es auch nur das geringste Verdachtsmoment fuer missbraeuchlichen Umgang oder Fahrlaesigkeiten gibt, sind sie die ersten, die die Karte sofort sperren.
Da ist ist man sicher nicht auf die Hilfe von uebersensiblen Hochsicherheitsfanatikern angewiesen, die mal irgendwo gelesen haben dass Kreditkartendaten zweckfremd durchgesickert sind. Das behindert doch nur deren Arbeit und nuetzt niemandem etwas.

Wie schon gesagt, so sehr manche an eigener Kreditkartensicherheit interessiert sind, so schnell passieren auch "Fehler", wenn sie die KK zur Zahlung fuer eine Dienstleistung einsetzen. Der wirkliche Geschaedigte ist meistens der Dienstleister und nur in den aller seltensten Faellen (ist mir noch nie untergekommen!) ein Kreditkarteninhaber.

Volker G.

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #13 am: 12.01.2006, 15:15 Uhr »
@mrh400:

Klar, dagegen ist man nicht gewappnet. Mit kopierten Daten auf Blankorohlingen ist es aber erstmal nicht so einfach in nen normalen Shop zu gehen und einzukaufen. Sieht ja nicht so aus wie ne richtige Kreditkarte und an Karten mit Logos und Hologrammen der Anbieter zu kommen ist bestimmt nicht einfach und erheblich teuerer als das blosse kopieren der Daten!

@Andre:

Da hast du sicher recht ;) Kam es eigentlich schon bei deiner ticketfox-Seite vor, das du auf  KK-Zahlungen sitzengeblieben bist?
CU

Volker G.

Justinian

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Re: Kreditkartenkmissbrauch
« Antwort #14 am: 12.01.2006, 15:18 Uhr »
@Andre:

Sorry, auf dem Niveau sehe ich keinen Anlass weiter zu diskutieren. Ich verweise dich nur auf die aktuelle und ständige Rechtsprechung in Deutschland (ec- und Kreditkartenmissbrauch).