Also ich halte das nicht für abwegig. Das System Kreditkarte ist krank und ob es eine Heilung geben wird, weiss man nicht. Es gab ja vor wenigen Jahren mal eine innovative Lösung, die Travellerscheck-Karte, eine Mischung aus TC und Prepaid-Kreditkarte. Fand ich ganz gut. Das Guthaben war versichert, wie bei TC und die Karte konnte wie eine (Prepaid-)Kreditkarte eingesetzt werden. Im Detail gab es Mängel (Kautionen waren problematisch) aber ansonsten, ok.
Ansonsten wollte ich zum Thema Sicherheit noch anmerken, dass die Kreditkarte für den Kunden das sicherste Zahlungsmittel überhaupt ist. Das klingt paradox, weil doch KK eigentlich anerkannt unsicher ist, aber es ist eben so, dass die Bank und der Händler das Risiko tragen, nicht der Kunde.
Es ist das einzige Zahlungsmittel, bei dem normalerweise sichergestellt ist, dass der Kunde nur das zahlt, was er autorisiert. Sicherer als Bargeld allemal. Das gefährlichste ist die Maestro-Karte. Hier haftet der Kunde im Zweifel mit allem was er hat bis zum Dispolimit! Und die Beweislast, dass kein Missbrauch vorliegt, liegt bei ihm. Daher bleibt EC bei mir immer zu Hause, wenn es auf Reisen ins Ausland geht. Lediglich in Fällen von Skimming am ATM sind die Banken generell kulant, weil amtlich festgestellt wurde, dass dieses Problem mit vernünftigem Aufwand behebbar ist (flächendeckender Ersatz von Magnetstreifen durch Chips).
Mein Problem bei der Kreditkarte als Kunde ist, dass die Bank IHR Risiko auf mich in verlagert, indem sie immer häufiger vorsorglich die Karte sperrt, ohne dass ich als Kunde eine Möglichkeit habe, adäquat zu reagieren. Und damit hat die KK für mich ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal verloren, die Verlässlichkeit. Noch vor 15 Jahren hatte jeder Laden so ein Ritsch-Ratsch-Teil und damit hatte sich die Bude.