Hallo, 2 Freunde und ich planen 2009 für 4 Wochen in die Staaten zu fliegen und eine Reise quer durch die USA zu machen.
Ehrliche Meinung? Dafür, dass ihr das zum ersten mal macht, ist das vielzuviel.
Ich habe zwar mit meinen Eltern kürzlich innerhalb von drei Wochen 3500 Meilen im Westen abgerissen, allerdings hat das auch nur geklappt, weil ich die nötige Erfahrung für solche Touren habe. Wenn man die Gegend kennt und weiß wie man Etappen planen muss, kann das gehen. Im Osten oder im Süden würde ich zum Beispiel viel mehr Zeit einplanen, da ich mich dort nicht auskenne.
Wenn man das das erste mal macht, kann man auch nur schwer vorher einschätzen, wieviel Zeit für die tägliche Routine draufgeht. Klar, mit einem Wohnmobil bestenfalls: aufstehen, sich waschen, frühstücken, abklemmen, losfahren. Aber dazu kommt eben auch: Abwassertanks leeren, Benzin tanken, Propan-Tankstellen suchen und auffüllen lassen, einkaufen, für weitere Mahlzeiten am Tag sorgen, Wäsche waschen, usw.
Generell kann man solche "Gewalttouren" nur dann bewältigen, wenn man sehr diszipliniert ist (sprich: morgens früh raus, Ordnung halten, Zeitlimits für Aktionen setzen, bei Zeitnot Programmpunkte streichen) und als Team über mehrere Wochen auf engstem Raum zusammenleben kann, ohne sich an die Gurgel zu gehen. Das sollte man vielleicht mal mit einer etwas lockeren Tour testen, ob das funktioniert. Vier Wochen Stress in der Bude können einem den Urlaub sehr ruinieren.
Bei der Planung solltet ihr euch, wie schon von meinen Vorrednern angemerkt, auf eine Region beschränken. Ihr fahrt sonst nur durch die Gegend und habt keine Zeit mehr für die ganzen kleinen und auch größeren Attraktionen auf dem Weg. Die Landschaft ist zwar (zumindest im Westen) wirklich sehr schön und abwechslungsreich, aber auf Dauer wird auch die schönste Aussicht langweilig.
Der nächste Schritt wäre, einmal unvoreingenommen zu sammeln, was man sich den ansehen könnte oder sollte. Reiseführer wälzen, das Forum und die Highlightdatenbank hier durchstöbern, Fernsehdokus schauen, etc, pp. Jeder sollte seine Vorstellungen einbringen.
Danach kann dann die Strecke geplant werden. Es wird nicht alles reinpassen: streicht was nicht geht. Je nach Jahreszeit sind manche Strecken eventuell gesperrt. Achtet darauf, eine gute Balance zwischen Fahrerei und Besichtigungen zu haben: einen Nationalpark besichtigen und dann noch 400 Meilen fahren könnt ihr (in der Regel) vergessen. Auch wenn ihr nachts fahrt. Das wird nur stressige Hetzerei, die man im Urlaub nun wirklich nicht braucht.
Übernachtungen möglichst nahe der Attraktionen legen, um morgens so früh wie möglich schon da zu sein und abends genug Zeit zu haben, zur nächsten Übernachtung zu kommen. Nach einer langen Fahrstrecke einen Tag nur mit Wanderungen oder Besichtigungen einplanen. Zwischendurch immer wieder mal Erholungstage ohne oder mit nur wenig Programm einplanen. Die können auch als Puffer dienen, wenn mal was schiefgeht oder länger dauert. Und generell soviel Luft lassen, dass ihr spontan mittendrin die Planung über Board werfen könnt und ganz woanders hinfahren, nur weil ihr gerade Lust drauf habt. Genau dafür mietet man ein Wohnmobil.
Und noch ein ganz trivialer Tipp: einfach mal hier im Forum die fertigen Routenvorschläge durchackern und als Basis nehmen.