Zu unserem Plan dort: Wir werden versuchen um 9 schon in Jackson zu sein. Dort ein bisschen bummeln und ein paar Einkäufe machen. Um spätestens 11 in den Park starten. Dann Schwabacher Landing ansteuern und weiter auf der Straße zum Jenny Lake. Dort die Wanderung zum Inspiration Point (Start müsste vor 14 Uhr möglich sein). Dann auf den Signal Mountain hinauffahren und anschließend den Sonnenuntergang am Oxbow Bend.
Glaubst du das könnten wir schaffen und hätten wir damit die wesentlichsten Dinge im Grand Teton gesehen?
So könntet ihr das schaffen, aber die wesentlichsten Dinge im Grand Teton habt ihr m.E. nicht gesehen. Schnuppern an der Oberfläche, kaum mehr ist das.
Sehenswertes im Park: Dazu gehören noch Cunningham Cabin, einen der Seen wie z.b. String Lake und die kurze Wanderung zum Leigh Lake.
Mormon Row kann man diskutieren (das sind die alten Pioneer-Blockhäuser die so wunderschön vor der Teton-Range in der Prärie stehen).
Ein abfahren der beiden Parkstrassen incl. der One-Way-Passage am Jenny Lake, unbedingt als View Point auch den Klassiker Snake River Overlook, auch wenn die Bäume inzwischen höher stehen und man nicht mehr die gleiche gute Aussicht hat wie auf den historischen Photos.
Was ich sehr schön fand, war die Strecke zwischen Signal Mountain Road und North Jenny Lake Junction. Wie sich hier die Berge aus der Prärie erheben, Pronghorn Antilopen und Bisons die grossen Grasflächen bevölkern, das gibt es nicht in der Steiermark. Diese Landschaft wo die Prärie das Hochgebirge trifft ist magisch und gerade hier ist es wunderbar anzuhalten und mit dem Fernglas die weiten Flächen abzusuchen. Dann am Jenny Lake oder String Lake sitzen und die Spiegelungen der Berge im Wasser beobachten.
Am Jackson Lake lohnt auch ein Stop, genau wie an den Elk Ranch Flats, wo man viele Bisons hinter den Zäunen der Ranch sieht. Gute Chancen frei grasende Bisons zu sehen an der Antelope Flats Road.
Das ihr keine Tierbeobachtungen machen wollt, werdet ihr sicher nicht durchhalten.
Es ist einfach faszinierend anzuschauen, wie die gewaltigen Wildrinder vor einem über die Strasse ziehen, neben den Strassen weiden, sich im Gras wälzen oder zwei Bullen gegeneinander antreten (im September ist Bisonbrunft).
Im Yellowstone sind die Wapiti-Hirsche zahlreich, vor allem zwischen West Yellowstone Parkeingang und Madison Junction und dann hoch nach Mammoth Hot Springs. Diese majestätischen Hirsche sind im September auch in der Brunft und liefern allabendlich ein Spektakel das sich anzuschauen lohnt.
Trails am Grand Canyon of the Yellowstone: Uncle Toms Trail zum Fuss dess Lower Falls (kurzer Weg über steile Metalltreppen) und Artist Point zum Point Sublime, evtl. mit Abstecher zum Lillipad Lake (der See ist wunderschön mit Seerosen bewachsen).
Grosse Geysire die regelmässig ausbrechen und die man unbedingt anschauen sollte:
Old Faithful (hier lohnt es sich mehrmals, da die Intensität der Fontäne im Tagesverlauf unterschiedlich stark ausfällt), Castle Geyser (sehr spektakuläre Eruption aus gewaltigem Sinterkegel, gefielt mir besser als Old Faithful), Great Fountain Geyser (gewaltige Wasserfontäne, sehr spektakulär; daneben liegt der White Dome Geyser, der spuckt sehr regelmässig etwa alle 15-25 Minuten aus einem schönen Sinterkegel).
Was ich auch sehr schön fand, war die relativ kurze Wanderung zu den Mystic Falls.
Und das Midway Geyser Basin hat mir richtig gut gefallen mit der Grand Prismatic Spring und dem riesigen Pool des Excelsior Geyser mit den wabbernden Dampfschwaden. Da auch den Turquoise Pool.
Niedlich Clepsydra Geyser und daneben der Fountain Geyser im Lower Geyser Basin und der Beehive Geyser in der Nähe des Old Faithful.
Phänomenal fand ich das Lamar Valley, landschaftlich und für Tierbeobachtungen. Dort kann ich die Wanderung am Slough Creek (Slough Creek Trail) sehr empfehlen.
Sehr schön auch die Wanderung auf dem Storm Point Trail am Yellowstone Lake. Für beide letztgenannten Wanderungen würde ich aber zu Bärenspray raten, da ausgesprochenes Grizzly-Gebiet.
Der Storm Point Trail startet am Indian Pond, in der Dämmerung sieht man dort viele Bisons, Wapitis etc. die den Tümpel als Tränke nutzen.
Ich war jetzt insgesamt 9 Nächte (11 Tage) im Yellowstone, habe noch lange nicht alles Interessantes gesehen (und manche Dinge sind so schön dass man sie merhmals anschauen kann). Bei der nächsten Reise in den Nordwesten steht Yellowstone wieder auf dem Programm und wir würden gleich eine ganze Woche für den Park reservieren. Er bietet eine tolle Mischung aus Landschaft, Tieren, geothermischen Erscheinungen und ich kann gar nicht genug davon bekommen von diesem blubbernden Wunderland.