Ich sehe das nicht ganz so kritisch wie die anderen Mitschreiber, wir sind in den letzten Jahren ähnlich große Touren gefahren (auch mit einem Tagesschnitt größer 250 Meilen pro Tag) - das ist durchaus machbar. Nicht jeder legt Wert auf ausgiebige Wandertouren und nicht jeder muss jeden Winkel eines Naturparks sehen. Umso mehr macht es Freude, wenn man einen Park ein zweites Mal besucht und dann ganz neue Dinge sieht.
Es hat durchaus auch seine Reize, wenn man in der Kürze der Zeit eine Art "Best-Of" Tour macht. Wir selbst haben uns für dieses Jahr zwar für Yellowstone und Grand Teton 4 Nächte gegönnt (bzw. werden wir uns gönnen), aber wenn es bei Dir zeitlich nicht geht, dann geht es eben nicht. Die Alternative, dafür beispielsweise Death Valley ganz auszulassen, ist nur "anders", nicht "besser" und würde ich nicht von vorneherein ausschliessen. Grundsätzlich musst Du natürlich von vorneherein bereit sein, viele Stunden im PKW zu fahren - was aber Spass machen kann. Bei uns ist es ca. 50/50 - halber Tag fahren, halber Tag gucken.
Für sehr wichtig halte ich es deswegen, nicht allzu akribisch vorzuplanen, sondern einen "lockeren" Plan mit Eckpunkten aufzustellen, der es auch vor Ort zuläßt, dass man dann ggf. doch hier oder da länger bleibt, um dann ein anderes Ziel evtl. auszulassen. Jeder hat sein eigenes Urlaubstempo und sein Urlaubsgefühl, wie der Ablauf und insbesondere die Fahrtzeiten zu gestalten sind. Das ist von hier aus nicht erfahrbar, ist auch nicht von Person zu Person übertragbar, das muss jeder für sich vor Ort selbst herausfinden.
Je mehr feste Termine Du in Deinem Plan hast (Flüge, vorbezahlte Motels etc.), umso unflexibler bist Du vor Ort - genau das versuche zu vermeiden. Ich weiss, dass es (speziell beim ersten USA Urlaub) vielen schwer fällt, nicht "alles unter Kontrolle" zu haben (ging mir selbst auch so). Aber gerade diese Freiheit, ungezwungen drauflos zu fahren und quasi erst am Abend zu entscheiden, wo der Tag endet, ist eine ganz fantastische Stärke der Infrastruktur in den USA, da es quasi überall Motels gibt, die zudem nicht gross im Voraus gebucht zu werden brauchen. Ausnahmen gibt es natürlich immer, das gilt grundsätzlich für besonders begehrte Lagen (wie innerhalb von Nationalparks) und für Feiertage. Je nach Ort sind auch Wochenenden ggf. kritisch, aber das ist eher in Las Vegas der Fall als beispielsweise in Portland - das dürfte dort gar kein Problem sein.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich würde die obige Strecke in der Landkarte markieren (wir kleben immer kleine Zettelchen mit Datum an die avisierten Orte) und zu Hause schon überlegen, welchen Zettel man ggf. "unbesucht" überspringen kann, um dann den nächsten vielleicht wieder zu erreichen. Das macht in der Planungsphase tierisch Spass (uns zumindest) und vor Ort bist Du dennoch mehr oder minder frei in der Wahl der endgültigen Route.
Grüße
Rainer