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Autor Thema: Ubuntu - Linux wird erwachsen  (Gelesen 4522 mal)

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Jack Black

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Ubuntu - Linux wird erwachsen
« am: 31.10.2007, 15:49 Uhr »
Jeder von uns, der mit einem PC und Microsoft Windows (egal ob Windows 9x, Windows XP, Windows Vista etc.) arbeitet und insbesondere surft, kennt die geheimen Ängste und die Unsicherheit, sich "einen Virus einzufangen". Zudem ist Windows keinesfalls preiswert, auch wenn manche es illegal benutzen (dadurch wird es nicht billiger, sondern man hat es schlicht gestohlen) und auch die meiste Software ist durchaus nicht preiswert oder gar geschenkt.

Seit einigen Jahren schon gibt es für den PC das alternative Betriebssystem GNU/Linux (von vielen auch nur kurz "Linux" genannt, obwohl dies eigentlich nur der Begriff für den sog. "Kernel" ist), welches aber nicht zentral kompiliert und ausgeliefert wird (wie Windows von Microsoft), sondern von sog. "Distributoren" als installierbare Pakete zusammengestellt wird. Bekannte Distributionen der Vergangenheit und Gegenwart sind SuSE, Red Hat, Debian, Mandrake usw..

Eine der neueren sog. Distributionen von Linux ist das auf Debian basierende Ubuntu, welches von der Fa. Canonical Ltd. unter der Leitung von Mark Shuttleworth, ein südafrikanischer Multimillionär, herausgegeben wird.

Ein zentrales Problem der verschiedenen Linux-Distributionen ist und war stets die schwierige Installation und Nachinstallation von Standardsoftware. Sehr oft fehlen auch Treiber für hochaktuelle Hardware, da leider die meisten Hardwarehersteller nur Treiber für Windows entwickeln. Deswegen mussten (und müssen immer noch) viele Treiber von Linux-Programmierern entwickelt werden, die ihrerseits aber oft nur über unzureichende Dokumentation der zu integrierenden Hardware verfügen. Da aber Linux, gerade auch wegen Ubuntu einen immer größeren Stellenwert auf dem Softwaremarkt bekommt, gehen glücklicherweise auch immer mehr Hardwarehersteller dazu über, auch für Linux adäquate Treiber zu entwickeln. Dennoch soll hier nicht verschwiegen werden, dass es nach wie vor viele Hardwareprodukte gibt, die unter Linux nicht oder nur unzureichend unterstützt werden.

Ubuntu hat sich als Ziel gesetzt, alle diese Probleme in den Griff zu bekommen, insbesondere das Problem, dass normale Anwender nicht in der Lage sind, das Betriebssystem ordentlich zu installieren. Genau diesem Ziel ist Ubuntu heute, in der Version 7.10, sehr nahe gekommen. Das ist der Grund, weswegen ich diese Zeilen schreibe und allen Windows-Benutzern nahelegen möchte, sich doch vielleicht auch einmal mit Ubuntu auseinanderzusetzen und es ggf. auf dem Rechner zu installieren.

Ubuntu kommt als sog. "Live-CD" ins Haus (resp. kann von der Homepage www.ubuntu.com heruntergeladen werden und dann auf CD gebrannt werden), das ist eine besonders praktische "Erfindung", denn man legt diese CD einfach in das Laufwerk und startet den Rechner neu. Ist der Rechner (resp. das BIOS) so konfiguriert, dass er von CD booten kann, so wird nun statt Windows die CD und damit Ubuntu geladen. Dieser Vorgang dauert relativ lange, aber das ist verständlich, denn es wird gewaltiges geleistet: während der Bootphase wird die ganze Hardware "on-the-fly" analysiert und passend dazu werden die notwendigen Treiber geladen. Es ist nicht notwendig (wie unter Windows), für Grafikkarte, Soundkarte, Netzwerkkarte usw. die entsprechenden CDs einzulegen und die Treiber zu installieren. Die befinden sich (wenn es sie gibt) auf der Ubuntu CD und sie werden automatisch installiert.

Ist der Bootvorgang vollständig abgeschlossen, hat der Anwender ein vollständiges Betriebssystem installiert, welches aber die Daten auf der Festplatte unverändert läßt, und kann dann damit ein wenig "herumspielen". Sicherlich dauert jeder Programmaufruf (beispielsweise das Öffnen von Firefox, dem Standardbrowser unter Ubuntu) relativ lange, man darf nie vergessen, dass sich ja alles auf der (sehr langsamen) CD befindet und nicht auf der schnellen Festplatte.

Es empfiehlt sich, Ubuntu nach erfolgreichem Start "richtig" zu installieren, zu diesem Zweck gibt es auf dem Desktop das entsprechende Icon. Ubuntu wird damit auf die Festplatte installiert, ein Bootmanager wird eingerichtet, der zukünftig den Anwender auswählen läßt, ob er Ubuntu oder Windows booten will und damit ist Ubuntu genauso sicher auf der Festplatte, wie es Windows ist. Dazu ist es bei den meisten PCs notwendig, die vorhandene Festplatte neu zu "partitionieren", was bedeutet, dass ein bestimmter Anteil für Ubuntu "abgezwackt" wird. Dieser Platz steht später dem Windows-System nicht mehr zur Verfügung, was aber in Zeiten von 250GB Festplatten und mehr überhaupt kein Problem mehr darstellt.

Ich selbst habe, nach längerer "Linux-Abstinenz", mit Ubuntu 7.10 endlich wieder einmal ein Linux installiert und bin wirklich begeistert. Niemals war es so einfach, Linux zu installieren, niemals war es so einfach, Standardsoftware nachzuinstallieren (dazu gibt es im Startmenu den Auswahlpunkt "Hinzufügen/Entfernen..." - ein riesiger Pool an Software steht dort zur Verfügung, einfach per Knopfdruck zu installieren), und endlich bin ich auf der "sicheren Seite", was die oben angesprochene Virengefahr betrifft. Ob es nun daran liegt, dass Linux schwerer anzugreifen ist (aufgrund der vollständig anderen Architektur) oder ob es den Ehrgeiz der Hacker nicht reizt, ein Linux anzugreifen - Fakt ist, es gibt keine wirklichen Viren für (resp. gegen) Linux, auch wenn Hersteller von Virenscannern ggf. anderes behaupten. Wer unter Linux surft, muss keine Angst davor haben, sich einen Virus einzufangen, selbst das Öffnen zweifelhafter Emails mit noch zweifelhafteren Attachments stellt keine Gefahr dar.

Sicherlich wird der eine oder andere eine Spezialsoftware vermissen, wie ich selbst beispielsweise meine Notensoftware, die es leider von diesem Hersteller nur für Windows gibt. Aber die vorhandenen Softwareprodukte, alle samt und sonders kostenlos resp. "freie Software", sind so umfangreich, dass es für die Bedürfnisse der allermeisten PC-Anwender ausreicht. Allemal, wenn man "nur" surft, Emails liest und verfasst, Office-Dokumente schreibt und druckt, CDs hört oder brennt und und und - probiert es einfach mal aus, es lohnt sich! Mir selbst ist es übrigens gelungen, meine vorhandene Windows XP Installation innerhalb eines VMWare-Player-Fensters unterhalb von Linux ans Laufen zu bringen - was sicherlich nicht jedem etwas sagt, aber technisch dennoch faszinierend ist (und als "unmöglich" abgetan wurde). Gerne helfe ich Interessenten dabei, das gleiche bei sich einzurichten, was leider nicht trivial ist.

Wer fragen zu Linux resp. Ubuntu hat, findet im Internet viele hilfreiche Foren und Last not Least könnt Ihr auch gerne hier Eure Fragen stellen, die ich so gut wie möglich beantworten werde. Ich würde mich freuen, wenn es demnächst noch mehr "Fans" von Ubuntu und Linux gibt - denn es ist eine lobenswerte Idee und es steckt viel Idealismus und noch mehr Arbeit dahinter. Der Lohn der Mühe ist Unabhängigkeit von Microsoft und mehr Sicherheit beim Surfen - wie ich finde, ein toller Lohn!

Grüße
Rainer

geesy

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #1 am: 31.10.2007, 19:40 Uhr »
Ich benutze Ubuntu Linux schon seit Version 5 auf meinem Desktop PC und bin sehr zufrieden. Windows hab' ich nur noch per BootCamp auf meinem Macbook. Aber ich komm' auch recht gut ohne Microsoft klar ;)

bigsur1997

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #2 am: 31.10.2007, 21:30 Uhr »
Hallo,

das klingt ja toll ! aber -

welche Bildbearbeitung läuft unter / mit ubuntu ?

und : CD / DVD brennen ? gibt es eine Software für Diashows mit Überblendungen / Musik , etc. ?

ich bin nach vielen "blauen Monitoren" gerne bereit umzusteigen, die Vorteile sehe ich -

wo kann ich verfügbare software nachsehen ?

viele grüße

geesy

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #3 am: 31.10.2007, 21:48 Uhr »
Hier ein kleiner Bericht der PC-Welt zum Thema Software unter Linux: http://www.pcwelt.de/start/software_os/linux/praxis/88206/

Auch 'ne nette Auswahl an Software: http://www.bretschneidernet.de/linux/software.html.de

Oder bei Heise in der Linuxsektion: http://www.heise.de/software/download/o0g3s0l3k0

Mfg

In-Tim

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #4 am: 01.11.2007, 00:07 Uhr »
Bildbearbeitung:
GIMP - wenn es ein Photoshop-Ersatz sein soll.
F-Spot - ist ein Bildbetrachter mit Funktionen ähnlich Google Picasa oder ACDSee

Das sind die automatisch mitgelieferten. Im Netz gibt es noch zuhauf andere Software, sicher auch eine Brennsoftware die Diashows brennt.
07-10 | 30 US-States; EU,NO,SE,MK
11-13 | SE,NO,DK,FR,SP | AU,TH,SGP,SA,IN,IDN,VAE | USA:CA,AZ
2014 | UK,SP,MK,AT,CH | VAE,MA,IDN,RU | USA:WA,OR,CA,NV,AZ;
2015 | EU,BY | USA:NY,DC,CA,NV,UT,ME,NH,VT,RI,CT,NJ | CAN:QC,NB

thorsti

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #5 am: 01.11.2007, 17:16 Uhr »
Ich bin ein großer Fan von Ubuntu und würde es mir auch wünschen dass es weitere verbreitung findet. Und gerade deshalb möchte ich jeden "Linuxanfänger" vor der Ubuntu Version 07.10 warnen!
Es gibt extrem unterschiedliche Erfahrungen mit dieser Version, bei einigen funktioniert alles aus Anhieb, bei den anderen funktioniert sie sogar deutlich schlechter als die Vorgängerversionen.
Wenn man sich die Linux und Ubuntuforen anschaut dann sieht man, dass es eine nicht unerhebliche Anzahl von leuten gibt, die diese Version als "Schnellschuss" bezeichnen.
Deswegen wäre es schade, wenn jemand von dieser Version abgeschreckt werden würde.
Anfängern empfehle ich auf die Version 08.04 zu warten (erscheint im April). Diese wird über einen langen zeitraum unterstützt werden und deshalb hoffentlich entsprechend ausgereift sein!

Meine Meinung zur Überschrift dieses Threads: Ubuntu ist wie ein 15 jähriger Teenager, der zwar glaubt erwachsen zu sein, aber dem einfach noch die Reife und Lebenserfahrung fehlt  :wink:

HolgerS

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #6 am: 02.11.2007, 08:55 Uhr »
Solange ich normale Hardware (TV-Karten, DSL-Geräte etc.) unter Linux nicht zum laufen kriege ohne ein IT-Diplom zu haben ist der ganze Linux-Kram eine Totgeburt.

Ich hab einfach keine Lust auf nachladen von irgendwelchem Zeugs aus dem Netz, kompilieren oder wie das heist und eintippen von kryptischen Befehlen um normal arbeiten zu können.

Ubuntu etc. sind Frühgeburten ......

SCNR

lurvig

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #7 am: 02.11.2007, 09:13 Uhr »
da muss ich HolgerS mal zustimmen!
Ich habe mich öfter mal mit Linux (diverse Distributionen, auch Ubuntu) beschäftigt und kann mich nach wie vor nicht damit anfreunden.
Alles zu umständlich, kein Programm gleicht dem anderen, kein einheitliches Look&Feel, mangelnde Treiberunterstützung und fehlen von (für mich) wichtiger Software. Und wenn es doch mal eine Software gibt, muss man sie oft (nicht immer) als kryptisches Etwas herunterladen und selber kompilieren und umständlich "installieren". Das mag was für Freaks sein, die gerne Zeit am PC totschlagen, aber nichts für den Anwender, der mit seiner Maschine arbeiten will/muss.
Ich weiss auch nicht, was alle immer an Windows herummeckern. Ich arbeite (dienstlich und privat) seit Jahren mit XP und kann die Abstürze an den Fingern einer Hand abzählen. Auch sonst laufen meine Windows-PCs einwandfrei. Einen Virus habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen (zuverlässige Virenscanner gibts für wenig Geld!). Ich bekomme fast alle Software, die ich mir wünsche. Es gibt viel gute Freeware, fast alles hat einen einheitlichen Look&Feel. Und was es nicht gibt kann ich mir Dank .NET und Visual Studio selber schreiben ;)
Vielleicht bin ich zu sehr "Fachmann", als dass mich die natürlich existenten Macken des Windows stören. Vielleicht bin ich auch einfach so dämlich, dass ich davon nichts merke ;) Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Ich werde öfter gebeten, für Bekannte und Freunde PCs zu bauen und zu installieren. Auch da konnte ich noch nie ein Linux empfehlen. Für einen Einsteiger und selbst für leicht bewanderte ist das immer noch zu umständlich. Zudem kennt man meist dutzende Leutem die mehr oder weniger Windows-fit sind. Aber wer kennt sich schon mit Linux aus? Wen soll man fragen, wenn (mal wieder) was nicht geht?
Nein, Linux ist - zumindest für mich - immer noch keine Alternative. Auch nicht Ubuntu.

Lurvig
 

HolgerS

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #8 am: 02.11.2007, 11:59 Uhr »
Eins hab ich noch vergessen:

Linux (egal welches) auf einem Notebook voll funktionsfähig einzurichten ist fast unmöglich. Es sei denn man hat ein spezielles auf das jeweili Gerät angepasstes.

Andreas

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #9 am: 02.11.2007, 12:26 Uhr »
Hallo,

Also ganz so einfach ist das mit der Treiberunterstützung unter Windows auch nicht. Habt ihr schonmal versucht nach einem Mainboardausfall die Festplatte mit WindowsXP an einem neuen Mainboard (andere Marke, anderer Chipsatz usw.) wieder flott zu bekommen? Das ist bei Linux hingegegen recht einfach, da die meisten Geräte von Haus aus unterstüzt werden.
Auch zB einen Canon-Scanner könnt ihr bei Ubuntu & Co einfach anstecken OHNE eine Treiber-CD einzulegen :!:

Natürlich muss mann beim Hardwarekauf etwas überlegt vorgehen. Auf meinem Notebook funktioniert lediglich der integriete SD-Cardreader nicht, den ich aber auch nicht brauche. Auch unter Windows gibt es sehr oft Probleme mit nicht kompatibler Hardware, unbegründete Abstürze usw.

Ein aktuelles Beispiel ist zB auch einen digitaler Videorecorder. Viele in meinem Bekanntenkreis wollten sich nicht mit VDR unter Linux "herumärgern" und glaubten, mit Windows geht alles auf Knopfdruck. Da gibt es aber mindestens genau soviele Fallstricke wie bei Linux. Der Vorteil von zweiterem ist, dass es mir in der Regel sagt, wo der Schuh drückt und ich entsprechend reagieren kann.

Was mir an Linux am besten gefällt, dass ich im Problemfall einfach überall "unter die Haube" schauen kann :daumen:

Aber das ist natürlich auch nicht jedermanns Sache, zumal die Leute meist schon viele Jahre mit Windows arbeiten und einfach dran gewöhnt sind.

Ich freue mich jedenfalls schon auf mein neu bestelltes DELL-Notebook, wo ich auch wieder ein (Debian-) Linux installieren werde.

Der Kostenvorteil ist auch nicht zu verachten. Windows XP Pro + Office 2007 (mit Word, Excel, Powerpoint, Outlook) kosten locker 400 Euro, die fallen bei Ubuntu + OpenOffice schonmal weg :!:

Viele Grüße
Andreas

lurvig

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #10 am: 02.11.2007, 12:44 Uhr »
...
Der Kostenvorteil ist auch nicht zu verachten. Windows XP Pro + Office 2007 (mit Word, Excel, Powerpoint, Outlook) kosten locker 400 Euro, die fallen bei Ubuntu + OpenOffice schonmal weg :!:
...

das ist (imho) auch der einzige echte Vorteil an einem Linux-System. Das lässt sich nicht wegreden ;)
Ich hatte bisher auf Notebooks (durchweg IBM) noch die grössten Erfolge mit Linux, ein Windows konnte es (mir) dort aber auch nicht ersetzen.

Lurvig

Jack Black

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #11 am: 02.11.2007, 13:38 Uhr »
Solange ich normale Hardware (TV-Karten, DSL-Geräte etc.) unter Linux nicht zum laufen kriege ohne ein IT-Diplom zu haben ist der ganze Linux-Kram eine Totgeburt.

Ich hab einfach keine Lust auf nachladen von irgendwelchem Zeugs aus dem Netz, kompilieren oder wie das heist und eintippen von kryptischen Befehlen um normal arbeiten zu können.

Ubuntu etc. sind Frühgeburten ......

SCNR

Naja, es sind natürlich alles IT-Spezialisten hier - aber Linux als "Frühgeburt" zu bezeichnen ist schon ziemlich daneben. UNIX ist so alt, da war Bill Gates noch nicht einmal auf der Schule. Seltsamerweise haben viele Menschen, die Null Ahnung von Computern haben, dennoch das Bedürfnis, die absolute Expertenaufgabe selbst erledigen zu wollen, ein Betriebssystem zu installieren. Die Idee von Linux und die Umsetzung dieser Idee hat (leider) zwangsläufig die Folge, dass viele Dinge uneinheitlich gelöst werden. Die verschiedenen Versionen und der Wunsch einzelner Anwender, gemischte Versionsstände selbst auf dem PC zu installieren, führen zwangsläufig zu den bekannten Problemen.

Die Fa. Apple löst dies Problem klassisch: es gibt nur bestimmte Hardware, die ebenfalls von Apple ausgeliefert wird, und darauf das zugeschnittene Betriebssystem. Das wäre extrem einfach, einen Rechner zu bauen und dort die Hardware mit dem Betriebssystem Linux zu versehen. Die Fa. Dell wird in Zukunft Linux als Betriebssystem installieren und hat damit das vorgenannte Problem auch klassisch gelöst.

Dennoch muss ich Dir auch in Materie an sich widersprechen, denn ich bin IT-Spezialist und arbeite seit über 20 Jahren auf UNIX-Systemen. Ich habe aber bewusst diesen Thread jetzt erst geschrieben, weil es in der Tat jetzt auch Laien möglich ist, ein voll funktionsfähiges Linux zu installieren mit Unterstützung der gesamten Hardware. Ich habe beispielsweise eine Technisat DVB-S Karte im Rechner und das wird problemlos von Ubuntu erkannt und ich kann auf dem PC Fernsehen schauen. Den Einwand der DSL-Hardware verstehe ich so wenig wie ehemals die Einwände von "nicht-funktionierenden Windows-Modemkarten". Wer DSL benutzt und KEINEN Router einsetzt (der aus Sicht der Betriebssystems keinen Treiber benötigt sondern im LAN integriert ist und idealerweise sogar via DHCP autoamtisch IPs vergibt), der sollte dringendst den Provider wechseln und sich den entsprechenden Router schenken lassen.

Sicherlich gibt es nicht für alles und jedes Treiber - aber seltsamerweise ist die "Apple-Fraktion" überhaupt nicht unglücklich darüber, stets veraltete Grafikkarten nutzen zu müssen - von Linux aber wird erwartet, dass es allerneuste Chips unterstützt mit wer-weiss-was für Beschleunigern etc. pp. - wozu? Wer einen Baller-PC aufbauen will, ist zweifelsfrei mit Windows besser bedient. Oder sollte konsequent eigentlich eine Xbox o.ä. kaufen.

Ich kann nach wie vor jedem nur empfehlen, der ein Interesse an der Materie hat, die Distribution Ubuntu einmal auszuprobieren. Wer ehrlich ist und sieht, wie einfach es geworden ist, aus einem großen Pool an vorhanderer Software einfach per Knopfdruck (und nicht klassisch mit "configure;make; make install; ... usw." mit den entsprechenden Fehlermeldungen) zu installieren, wird zugeben müssen, dass da viel gute Arbeit geleistet wurde.

Diese komische Notebook-Aussage "läuft nur Windows drauf" verstehe ich im Ansatz nicht: ich habe schon für x Notebooks in meinem Freundeskreis Linux-Distributionen aufgespielt - wieso gelingt das nur mir?

Statt dieser (unsinnigen) theoretischen Diskussionen wäre es sinnvoller, sich konkret mit Linux zu beschäftigen. Und wer sich sogar die Mühe macht, in die Tiefen des Betriebssystems zu steigen und die Zusammenhänge zu verstehen, wird ggf. sogar begeistert sein, was für eine wunderbare Welt UNIX ist. Der Kostenvorteil, der hier als einziger Vorteil genannt wird, ist aus meiner Sicht inzwischen nur noch zweitrangig - die Angst, mit Windows einen ekelhaften Virus einzufangen, finde ich noch viel prohibitiver.

Grüße
Rainer

AndyOne

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #12 am: 02.11.2007, 14:41 Uhr »
Hallo Rainer,

das es mit Linux sicher ist, im Netz ohne Virenscanner zu surfen. Kann man so aber auch nicht stehen lassen. Linux ist wohl genauso unsicher wie Windows, es hat auch Lücken, die ein Angreifer ausnützen könnte und muss dementsprechend auch gepachted werden.  Nur wer sich da um Patches kümmert weis ich nicht.
Wer Schaden anrichten möchte, der stürzt sich wohl momentan auf Windows Rechner, die es ja zu Hauf gibt, aber wenn immer mehr Linux Rechner im Umlauf sind, wirst Du wohl (bald) auch für Linux den selben Aufwand treiben müssen um sicher im Netz zu sein.

Ich muss Dir aber schon recht geben, dass aktuelle Linux Distributionen wirklich recht einfach zu installieren sind und eine Fülle an kostenloser Software mit sich bringen, mit der bestimmt die Mehrheit der Anwender arbeiten könnte ohne ein zusätzliches Programm kaufen zu müssen. Ich bevorzuge aber da openSuse10.
bye
Andy

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Jack Black

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #13 am: 02.11.2007, 16:45 Uhr »
Hallo Rainer,

das es mit Linux sicher ist, im Netz ohne Virenscanner zu surfen. Kann man so aber auch nicht stehen lassen. Linux ist wohl genauso unsicher wie Windows, es hat auch Lücken, die ein Angreifer ausnützen könnte und muss dementsprechend auch gepachted werden.  Nur wer sich da um Patches kümmert weis ich nicht.

UNIX hat eine vollständig andere Architektur als Windows und eines der fürchterlichen Grundübel von Windows ist es, dass jeder Anwender mit vollen Administratorrechten arbeitet. Das ist unter Linux absolut unüblich und macht damit schon das Betriebssystem um Welten sicherer als Windows.

Es ist viel leichter gesagt als getan, einen wirklich gefährlichen Virus für Linux zu programmieren, der sich (wie beispielsweise MSBLASTER) ohne jegliche Interaktion mit dem Anwender in das Betriebssystem einnistet. Diese Art von Viren nutzen geschickt die fürchterlichen Fehler in der Windowsarchitektur aus.

Ich fühle mich unter Linux sicher und warte geduldig ab, ob es jemals jemand schafft, mir einen Virus unterzujubeln.

Grüße
Rainer

lurvig

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Re: Ubuntu - Linux wird erwachsen
« Antwort #14 am: 02.11.2007, 17:16 Uhr »
...
 und warte geduldig ab, ob es jemals jemand schafft, mir einen Virus unterzujubeln.
...

darauf warte ich ja unter Windows auch schon lange  :D
Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einen guten Virenscanner habe, mit gesundem Menschenverstand im Netz unterwegs bin und nicht auf "Ich warte deine Antwort"-Mails von Doris Bayoh oder ähnlichen antworte. Viele der angeblichen Windows-Probleme sitzen nicht im PC, sondern davor. Wer Musik bei *****.ru saugt oder sich "nette" Schmuddelfilmchen herunterlädt, sich in dubiosen Tauschbörsen herumtreibt oder auf Phishing-Mails hereinfällt, muss es nachher nicht auf das böse Windows schieben ;)
Linux ist sicherer, das steht fest. Aber Windows ist nicht sooooo unsicher, wie immer erzählt wird. Das problem ist, dass es viel mehr Windows-User gibt als Linux-User. Und unter diesen vielen sind eben auch viele - mit Verlaub - Deppen. Dafür kann Windows nichts. Und ob der typische ComputerBild-"Experte" nun mit einem Linux-PC weniger Probleme hätte, sei mal dahingestellt. Er hätte einfach nur andere Probleme.
Linux gibts ja schon seit ein paar Jahren, aber es hat sich beim Privatanwender (und in vielen Firmen) nicht wirklich verbreitet. Im Vergleich zu Windows fristet es immer noch ein Schattendasein. Das wird Gründe haben. Und die Gründe sind sicher nicht nur, dass Windows bei fast jedem PC dabei ist. Es zwingt einen ja keiner, es zu benutzen. Und ich kenne viele Leute, die im IT-Sektor ihr Geld verdienen (mich eingeschlossen) und sich nicht schlecht auskennen ... und mit Linux nichts am Hut haben.
Eines der "Probleme", die man Windows immer vorwirft, nämlich dass alles aus einer Hand kommt, kann man auch als Vorteil, sehen: das meiste passt zusammen. Es gibt Standards in der Bedienung von Programmen und es gibt meist ein einheitliches Look&Feel. Das habe ich bei Linux bishr nicht gefunden. Auch ein Grund, warum ich damit nichts anfangen kann.
Und noch eins drauf: nennt mir eine Entwicklungsumgebung, die komfortabler und durchdachter ist als Microsoft Visual Studio. Nicht zuletzt mit dessen (kostenlosen!) Express-Versionen ist Millionen von Hobby-Entwicklern der Weg frei gemacht, hochwertige Windows-Software zu schreiben. Das schlägt sich im interessanten Share- und Freewarebereich nieder. Was hat Linux da zu bieten? Kryptische Tools zu Programmerstellung und allenfalls Eclipse. Das ist nett, aber im Vergleich zum VS allenfalls ein "nice try". Auch deshalb sieht unter Linux so vieles so verschieden aus, bedient sich so verschieden und ist teilweise so eigenartig zu "installieren". Schade eigentlich....

Lurvig

P.S. bevor ich aber was neues und unbekanntes in Grund und Boden schimpfe, habe ich eben mal den Download bei ubuntu.com gestartet. Mal sehen, was das wird ;)