Zur Anregung mal ein kurzer Bericht von mir. Meine Frau und ich haben 2009 im September eine Dreiwochentour gemacht in der wir in der ersten Woche von Philadelphia aus erst einige Städte im Osten abgeklappert haben. Dabei haben wir festgestellt, dass so ab der dritten Großstadt es langsam öde wird.
Meine Frau und ich sind eigentlich eher die typischen Südwest-USA-Fans mit endlosen Weiten und roten Felsen. Was uns an der Tour sehr gut gefallen hat war unsere zweiwöchige Tour durch Michigan bis Chicago. Die Menschen in Michigan hatten für mich einen Charme, der denen im Südwesten recht nah kam und wir waren in einigen Orten, die für mich auch die typischen USA aus verschiedenen Blickwinkel ausmachen.
Einige Beispiele:
* Tawas City - ein Ort den eigentlich nur Amerikaner als Touristen besuchen, mit einem wunderbaren kleinen Lokal und dem typischen amerikanischen Highway-Stadt-Charme
* Frankenmuth mit seinem riesigen kitschig amerikanischen ganzjährig geöffneten Weihnachtsmarkt - Aus meiner Sicht ein Muss, wenn man ein anderes typisches Amerika erleben will (Vor allen, weil es zeigt, wie sich Amerikaner eine deutsche Stadt vorstellen) - Hier haben wir bewusst anschließend eine Route außerhalb des Highway 75 gewählt und sind durch die vielen kleinen Farmorte der Umgebung.
* Mackinaw-City- ein Touristenort an dem ich kaum Europäer angetroffen habe und unvergesslich wird der Tagesausflug von dort nach
Mackinac Island bleiben. Wenn wir gewusst hätten wie schön diese autofreie Insel ist, hätten wir auch für dort eine Nacht eingeplant.
* Travarse City mit den Sleeping Bear Dunes war ein weiterer Höhepunkt der Reise.
* Die Halbinsel Upper Peninsula bei der wir Oswald`s Bear Ranch gefunden haben, in der in Not geratene Schwarzbären aufgenommen und unter naturnahen Bedingungen gehalten werden. In Upper Penisula ist Munising (eine gemütliche amerikanische Kleinstadt) mit seinen Naturschauspiel Picture Rock für uns dauerhaft postiv in Erinnerung geblieben.
Überhaupt hat Upper Penisula mit seinen riesigen Wäldern und den vielen kleinen versteckten Seen und seinen Einwohnern sofort unser Herz erobert.
Auf dem weiteren Weg hat es uns eher versehentlich nach Sturegon Bay verschlagen. Dort wurden wir sehr angenehm von einer lebendigen Downtown überrascht, wie es sie nur noch selten in den Staaten gibt. Ein wenig hat uns der Ort mit seinen freundlichen und offenen Einwohnern an die Gilmore Girls erinnert.
Der Zwischenstopp in Milwaukee war auch recht interessant und die Stadt hätte mir vermutlich besser gefallen, wenn wir nicht schon von der ersten Woche aus mit Großstädten überfüttert gewesen wären. (Okay - wir haben auch den Versuch gemacht in den USA ein "deutsches" Lokal zu besuchen um zu sehen was Amerikaner unter deutschen Essen verstehen - ein Fehler den man nicht machen sollte.
)
In den Gurnee Mills hatten wir dann in dem riesigen Mall unseren amerikanischen Kaufrausch ausleben können um dann als krönenden Abschluss Drei Tage in Chicago zu sein.
Chicago hat mich dann wieder mit den amerikanischen Großstädten versöhnt. Hier hätte ich auch 5 Tage bleiben können um immer wieder noch etwas zu entdecken.
Wenn ich die Reise in den Nordosten nochmal als Autotour planen müsste sehe sie für mich nach meinen Erfahrungen wie folgt aus:
Chicago - dort 2-3 Tage Stadt erleben
Dann um den Lake Michigan rum in Richtung Michigan
In Michigan würde ich diesmal auch um Detroit herum einen Trip nach Kanada einplanen um von dort aus dann Richtung Norden aufzubrechen (Frankenmuth als Zwischenstation - Tawas City - Travarse City - Sleeping Sand Dunes - und als absolutes Muss Macinac Island)
Von dort aus dann weiter durch Upper Peninsula mit mindestens Munisnig als Zwischenstopp
Dann an der Westseite vom Lake Michigan wieder in Richtung Süden mit Stopp in Sturgeon Bay und Milwaukee
Von dort aus wieder nach Chicago mit Einkaufsstopp in den Gurnee Mills
Nochmal 1-2 Tage Chicago zum Abschluss
Vielleicht hilft das ja als Anregung für eine komplett andere Alternative in der Du auch die USA mit seinen vielen Fassetten erleben kannst. Was mir an Michigan sehr gefallen hat, dass die Menschen dort ähnlich wie im Südwesten sehr offen waren und ich mir auch gut vorstellen kann dort alleine unterwegs zu sein.
Da Du Sportbegeistert bist wäre vielleicht auch vom östlichen Michigan aus auch ein Abstecher nach Cleveland mit dem großen Stadion etwas. Wir haben uns dort aber auch einen Tag lang im Rock'n Roll Museum of Fame aufgehalten und hatten viel Freude dabei. Auch in Chicago gibt es bei guter Planung eine gute Chance ein großes Sport-Ereignis zu erleben und gleichzeitig eine der wirklich großen Städte der USA zu erleben.
Viele Grüße - Ralf