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Autor Thema: Mein USA - ist der "Lack" ab...?  (Gelesen 7651 mal)

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lurvig

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #45 am: 25.10.2013, 17:36 Uhr »
Ich habe schon ein bisschen was von der Welt gesehen, aber nirgends habe ich die für mich ideale Mischung aus Abenteuer, wilderness und trotzdem einigermaßen verlässlicher Infrastruktur gesehen. Und ich liebe die Landschaften, nicht nur im Westen.

das hätte so 1:1 auch von mir sein können.
Und der Lack ist immer noch dran ;)

Lurvig

boehm22

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #46 am: 25.10.2013, 22:08 Uhr »
Aber von Reise zu Reise fühle ich mich wohler in den USA und nehme "Übel" nicht mehr wahr, weil ich mich daran gewöhnt habe - wie hier auch - oder sie verdränge, weil die
Vorteile als Urlaubsland für mich von keinem anderen Land - und auch ich habe schon einige Länder bereist - übertroffen werden.
Seit unserer Rückkehr vor zwei Tagen überlege ich erstmals - habe ich bisher immer ausgeschlossen -, ob ich nicht nach Beendigung meiner Zeit als Arbeitnehmer  :wink: dauerhaft oder wenigstens mal für 1 Jahr in die USA gehe.

Gaby 

mir geht es ähnlich.
Ich war jetzt über 20 x in Nordamerika und habe dort schon viel gesehen. Und ich denke gerade stark darüber nach, mal ein halbes Jahr dort zu verbringen.
Einfach, um all die Orte, Parks und Regionen, die ich so toll fand - aber doch nur als Reisende für einen oder ein paar Tage erleben und sehen konnte - nochmal intensiv zu bereisen, zu erwandern und ohne Zeitdruck zu genießen.
Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



Kauschthaus

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #47 am: 25.10.2013, 23:41 Uhr »
Aber von Reise zu Reise fühle ich mich wohler in den USA und nehme "Übel" nicht mehr wahr, weil ich mich daran gewöhnt habe - wie hier auch - oder sie verdränge, weil die
Vorteile als Urlaubsland für mich von keinem anderen Land - und auch ich habe schon einige Länder bereist - übertroffen werden.
Seit unserer Rückkehr vor zwei Tagen überlege ich erstmals - habe ich bisher immer ausgeschlossen -, ob ich nicht nach Beendigung meiner Zeit als Arbeitnehmer  :wink: dauerhaft oder wenigstens mal für 1 Jahr in die USA gehe.

Gaby 

mir geht es ähnlich.
Ich war jetzt über 20 x in Nordamerika und habe dort schon viel gesehen. Und ich denke gerade stark darüber nach, mal ein halbes Jahr dort zu verbringen.
Einfach, um all die Orte, Parks und Regionen, die ich so toll fand - aber doch nur als Reisende für einen oder ein paar Tage erleben und sehen konnte - nochmal intensiv zu bereisen, zu erwandern und ohne Zeitdruck zu genießen.


Willkommen im Club!  :)

Das habe ich auch vor, wenn die Kinder mal aus dem Haus, bzw. deutlich älter sind. Und seien es auch "nur" 3 Monate.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Stefan M.

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #48 am: 25.10.2013, 23:53 Uhr »
Hm... also "der Lack ist ab" trifft für mich nicht zu. Für uns geht es im März 2014 -bedingt durch die "Baby-Pause"- zum ersten mal seit 2008 wieder in die Staaten. Ich freue mich wie ein Schneekönig, dass es endlich wieder klappt. Dass in den USA nicht alles "Friede-Freude-Sonnenschein" ist, sondern es dort auch erhebliche Probleme gibt, spielt für mich keine Rolle. Das habe ich auch schon bei meiner ersten USA-Reise mitgekriegt.

Dadurch, dass ich einen (auch dort geborenen und aufgewachsenen) Amerikaner zu meinen besten Freunden zählen darf, habe ich durchaus auch etwas Einblick in die Probleme, die man im Alltag dort hat. Oft schon haben wir darüber diskutiert, wo das Leben wohl besser ist (mein Freund ist übrigens der Meinung, dass das Leben 100%ig in Deutschland besser ist). Ich trete da immer ein wenig auf die Euphoriebremse, aber insgesamt habe ich meinen Traum "Auswandern in die USA", den ich mal hatte, schon längst ausgeträumt. Ich denke dass das zumindest in meinem Fall eher ein schlechteres Leben zur Folge hätte als ein besseres.

Bei den bereits erwähnten Diskussionen habe ich oft als Argument gebraucht, dass einfach die Sichtweise auf die Situation in einem Land eine völlig andere ist, wenn man dort nur Urlaub macht - im Vergleich dazu, wenn man dort lebt bzw. leben "muss".

Beispiel: Wenn jemand als Tourist ein Wochenende in (z. B.) München verbringt, dann wird er danach sagen: "Wow, was für eine tolle Stadt". Hervorragende Museen, wunderschöne Gebäude, schöner Stadtpark, hervorragende Infrastruktur, tolle Abende in Top-Gaststätten usw. usw. Klar - er/sie hat ja das ganze Wochenende nur Geld ausgegeben, und da erlebt man natürlich viele schöne Dinge. Das wird in sehr vielen Städten der Welt so oder so ähnlich sein. Andererseits: Die Euphorie für die Stadt ist schnell verflogen, wenn man dort als Durchschnittsverdiener seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, d. h. Geld verdienen muss. Da kommen dann plötzlich Argumente wie: Verdienst ganz ok, aber: Exorbitant hohe Preise für Wohnungen, Restaurants: Das selbe, täglicher Verkehrsinfarkt auf dem Weg zur Arbeit, abends eine dreiviertel Stunde Parkplatzsuche, die auf den ersten Blick "noch einigermaßen leistbare" Wohnung liegt in einer trostlosen Trabantenstadt die eigentlich einem Beton-Ghetto gleichkommt  usw. usw. Letztlich ist auch da bei vielen Zugezogenen der "Lack schnell ab" - das ach so tolle und angesagte München ist dann plötzlich doch nicht mehr so toll. Schlichtweg weil man sich die ganzen tollen Dinge wegen der sehr hohen Lebenshaltungskosten gar nicht mehr so oft leisten kann. Das alles sieht aber ein Tourist, der (wie üblich) gern bereit ist, mal ein paar Tage nicht so genau auf die Ausgaben zu schauen, nicht. Tja, und anders wird es auch mit Städten/Orten in den USA nicht sein: Diejenigen, die dort wohnen, haben sich mit haufenweise Problemen herumzuschlagen, die ein Tourist entweder gar nicht zu sehen/spüren bekommt oder die ihn schlichtweg gar nicht interessieren.

Ich hoffe meine Argumentation ist so rübergekommen wie ich sie gemeint habe.

Mein Fazit: Die USA ist als Urlaubsland eines der besten Länder das man sich vorstellen kann - dort wohnen möchte ich aber nicht unbedingt. Ausnahmen gibt es natürlich, z. B. die vielen Deutschen, die dort für Niederlassungen deutscher Firmen arbeiten und neben einer recht fürstlichen Entlohnung auch arbeitsrechtlich deutschen Standards unterliegen.
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Danielboy1984

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #49 am: 26.10.2013, 05:51 Uhr »

Bei den bereits erwähnten Diskussionen habe ich oft als Argument gebraucht, dass einfach die Sichtweise auf die Situation in einem Land eine völlig andere ist, wenn man dort nur Urlaub macht - im Vergleich dazu, wenn man dort lebt bzw. leben "muss".

Beispiel: Wenn jemand als Tourist ein Wochenende in (z. B.) München verbringt, dann wird er danach sagen: "Wow, was für eine tolle Stadt". Hervorragende Museen, wunderschöne Gebäude, schöner Stadtpark, hervorragende Infrastruktur, tolle Abende in Top-Gaststätten usw. usw. Klar - er/sie hat ja das ganze Wochenende nur Geld ausgegeben, und da erlebt man natürlich viele schöne Dinge. Das wird in sehr vielen Städten der Welt so oder so ähnlich sein. Andererseits: Die Euphorie für die Stadt ist schnell verflogen, wenn man dort als Durchschnittsverdiener seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, d. h. Geld verdienen muss. Da kommen dann plötzlich Argumente wie: Verdienst ganz ok, aber: Exorbitant hohe Preise für Wohnungen, Restaurants: Das selbe, täglicher Verkehrsinfarkt auf dem Weg zur Arbeit, abends eine dreiviertel Stunde Parkplatzsuche, die auf den ersten Blick "noch einigermaßen leistbare" Wohnung liegt in einer trostlosen Trabantenstadt die eigentlich einem Beton-Ghetto gleichkommt  usw. usw. Letztlich ist auch da bei vielen Zugezogenen der "Lack schnell ab" - das ach so tolle und angesagte München ist dann plötzlich doch nicht mehr so toll. Schlichtweg weil man sich die ganzen tollen Dinge wegen der sehr hohen Lebenshaltungskosten gar nicht mehr so oft leisten kann. Das alles sieht aber ein Tourist, der (wie üblich) gern bereit ist, mal ein paar Tage nicht so genau auf die Ausgaben zu schauen, nicht. Tja, und anders wird es auch mit Städten/Orten in den USA nicht sein: Diejenigen, die dort wohnen, haben sich mit haufenweise Problemen herumzuschlagen, die ein Tourist entweder gar nicht zu sehen/spüren bekommt oder die ihn schlichtweg gar nicht interessieren.

Ich hoffe meine Argumentation ist so rübergekommen wie ich sie gemeint habe.


Besser hätte ich es nicht beschreiben können, als Toruist sieht man normalerweise nur die "Sonnenseiten" einer Stadt/ einem Ort, die normalen Alltagsprobleme verdrängt man mal gerne, da gehöre ich auch dazu, will im Urlaub ja nicht die ganze Zeit die Arbeit oder an Probleme denken.  :wink:

Denke aber das einem der Alltag nicht nur in den USA schnell wieder einholen würde, falls man sich endsschließt drüben zu Leben, das wird einem genauso schnell in Japan oder in Brasilien oder in China passieren wie hier in Deutschland, da ist man nach seinem Urlaub ja auch schnell wieder im Alltag wenn die Arbeit wieder los geht.  :roll:

Flicka

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #50 am: 26.10.2013, 09:57 Uhr »
Bei mir ist der Lack nicht ab - das liegt aber daran, dass ich diese rosarote Brille nie aufhatte. Oder anders ausgedrückt: Die USA und ich waren nie durch eine Liebesbeziehung verbunden, sondern eher durch einen Handwerkervertrag.  :wink:

Als Tourist genieße ich in den USA viele Vorteile: Das Land bietet unheimlich viele interessante Reiseziele. Es ist ein ziemlich sicheres Reiseland, die Infrastruktur ist gut, und ich kann mich vorab über Internet über alles informieren und meine Reise gut selbst planen. Ich kann mit einem relativ günstigen Mietwagen unterwegs sein und mir meine Reiseroute und meine Zeit einteilen, wie ich will. Für ich ist das die individuelle Freiheit, die mir im Urlaub wichtig ist. Letztlich bieten mir die USA als Reiseland also eine Kombination aus tollen Sehenswürdigkeiten und der Möglichkeit, die Reise nach meinen eigenen Vorlieben zu gestalten. Da kann der jeweilige Urlaub durchaus - hoffentlich! - zum Traumurlaub werden, dem ich ungeduldig entgegenfiebere. Das heißt aber nicht, dass die USA mein Traumland sind.

Der "American way of life" dagegen hat mich nie sonderlich interessiert, der amerikanischen Politik stand ich immer schon eher kritisch gegenüber. Von daher kann ich von "den USA" allgemein nicht enttäuscht sein, es ist eher die Frage, welche Reiseziele mich derzeit interessieren. Auf mein nächstes Reiseziel Japan bin ich schon unheimlich gespannt, weil ich mir davon eine außergewöhnliche Kombination aus "westlicher" Infrastruktur und völlig fremder Mentalität verspreche. Für nächstes oder übernächstes Jahr habe ich mir ziemlich fest Hawaii vorgenommen - aber nicht, weil es zufällig Teil der USA ist, sondern weil es einfach Hawaii ist.  :wink:

EDIT: Hawaii wäre doch erst übernächstes oder überübernächstes Jahr dran. Nächstes Jahr gehts ja nach Japan.  :D

Tinerfeño

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #51 am: 26.10.2013, 10:38 Uhr »
Bei mir ist der Lack nicht ab - das liegt aber daran, dass ich diese rosarote Brille nie aufhatte.

Das mit der "rosaroten Brille" werde ich eh nie verstehen. Ich frage mich ernsthaft, wer eine USA-Reise durchführen konnte, ohne mit den Schattenseiten konfrontiert zu werden. Es ist doch fast egal, wo man ankommt. Oftmals liegen die Flughäfen in mehr oder weniger schlechten Gegenden und das ist für viele normalerweise der erste Eindruck des Landes. Auch bei mir war es so, als ich vor 7 Jahren das erste Mal in New York gelandet bin und dann mit der U-Bahn durch Jamaica/Queens gefahren bin. Miami das gleiche und Los Angeles brauchen wir gar nicht zu erwähnen.

Wer also die Schattenseiten nicht mitbekommt, muss schon sehr naiv oder desinteressiert sein und im Auto oder auf sonstigen "Zubringerfahrten" schlafen.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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McC

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #52 am: 26.10.2013, 10:49 Uhr »
Mich interessieren im Urlaub die negativen Seiten eines Landes eher weniger…..

In USA interessiert mich nur (!) die vielfältige Landschaft und das gute Essen. Nichts anderes, wenn ich in Frankreich, Italien o. Asien Urlaub mache.

Flicka

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #53 am: 26.10.2013, 11:21 Uhr »

Auch bei mir war es so, als ich vor 7 Jahren das erste Mal in New York gelandet bin und dann mit der U-Bahn durch Jamaica/Queens gefahren bin.

Wer also die Schattenseiten nicht mitbekommt, muss schon sehr naiv oder desinteressiert sein und im Auto oder auf sonstigen "Zubringerfahrten" schlafen.

Bei mir war es so, dass wir zu dritt in New York angekommen sind und uns ein Taxi geteilt haben. Das ist schon weniger schattig als eine U-Bahn-Fahrt durch Queens.  :wink:

Grundsätzlich stimme ich dir aber zu. Ich denke allerdings, dass die zitierte rosarote Brille weniger mit den Erfahrungen im Urlaubsland zu tun hat, sondern eher die grundsätzliche Haltung gegenüber dem Urlaubsland betrifft und die Art, wie man negative Erfahrungen wertet. Wer grundsätzlich eine sehr positive Einstellung gegenüber einer Sache hat und sich damit identifiziert, wird negative Erfahrungen eher als bedauerliche Einzelprobleme abtun. Wenn dann aber irgendwann die negativen Erfahrungen sich häufen, könnte das ganze durchaus in eine riesige Enttäuschung umkippen.

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #54 am: 26.10.2013, 11:31 Uhr »
Nach meiner Meinung ist ja der Blick mit "Rosaroter Brille" keinesfalls das Übersehen von ein "paar" Schattenseiten, einer "schlechten" Gegend bei der Ankunft an einem Flugplatz in den USA oder der Anblick einiger "sicheren" Slams an Rande einer geplanten Tour, gemeint.
Sondern eher eine gewisse Erwartungshaltung, vielleicht auch Vorurteile, gepaart mit Urlaubsstimmung, die sich im Laufe der Jahre, über das Reiseland gebildet haben.

Welcher München- Besucher fährt den schon freiwillig, in bekannte Problemviertel, wie Hasenbergl und Neuperlach. Ähnliches dürften wohl auch Berlinbesucher erleben, wenn sie nicht direkt schon in der Nähe des Kuhdammes konfrontiert werden.

Wer will sich den schon in seiner knappen Urlaubszeit mit den tatsächlichen Problemen, im Urlaubsland, sofern er überhaupt die Gelegenheit dazu hat sich mit betroffenen Personen darüber zu sprechen, konfrontiert werden.  Wer hat den schon viele Möglichkeit als Touri auf den ausgetreten Touristenpfade, mit Leute zu sprechen, noch dazu die angetroffenen Amerikaner dabei auch gerade in Urlaubsstimmung sind.
Man belächelt zwar den "gemeinen" Pauschi-Tourist aber bewegt sich doch auch in ähnlichen Pfaden, zwar mit eigener geplanten Route und Mietfahrzeug, aber eben auch nur als Tourist.

Die dabei angetroffenen Amerikaner werden wohl kaum darüber erzählen, dass viele sehr knappe finanzielle Polster haben und nicht immer wissen wie sie die nächsten Raten ihrer laufenden Verpflichtungen bezahlen können. Ich bekomme nun langsam einen kleinen Überblick, behaupt aber längst nicht alles zu Verstehen zu können, dazu muss man hier arbeiten und leben.

Da muss ich @dschlei beipflichten, die einzelnen Bundesstaaten sind, so grundsätzlich unterschiedlich, dass man nun wirklich kein Pauschalurteil darüber abgeben kann.  Und prinzipiell gilt ja in allen Ländern dieser Erde, mit Geld lebt es sich überall gleich gut.

Trotzdem trotz vieler "Roten Steine", den Charme einer Provence, mit den zahlreichen kleinen Bistros, Kaffee, frisches Baguette, etc. vermisse ich doch sehr.

Nyons, Drome FR. bei 23°   :wink:  

Tinerfeño

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #55 am: 26.10.2013, 11:45 Uhr »
Nach meiner Meinung ist ja mit "Rosaroter Brille" keinesfalls die "paar" Schattenseiten, einer "schlechten" Gegend bei der Ankunft an einem Flugplatz in den USA oder der Anblick einiger "sicheren" Slams an Rande einer geplanten Tour, gemeint.

Mit "rosaroter Brille" ist vermutlich das Unterdrücken solcher Konfrontationen gemeint. Ich persönlich kann das nicht und interessiere mich durchaus für solche Gegenden - wenn natürlich nicht schwerpunktmäßig. Ich fand es diesen Monat zum Beispiel sehr interessant, die Watts Tower in Los Angeles zu besuchen - auch wenn sie an sich jetzt keine "Traumattraktion" sind, bekommt man allein schon aufgrund der Lage einen Eindruck über die eher ärmlicheren Wohnviertel in den USA.
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Flicka

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #56 am: 26.10.2013, 14:53 Uhr »

Mit "rosaroter Brille" ist vermutlich das Unterdrücken solcher Konfrontationen gemeint.


Hm, ich glaube, das Nicht-Wahrnehmen-Wollen trifft es eher. Wenn ich meine Zeit lieber geldausgebend in schönen Gegenden verbringe als geldverdienend in Problemvierteln, mir aber bewusst ist, dass ich da einfach nur meinen Urlaub verbringe und dass mein Urlaub mit der Realität wenig zu tun hat, dann gibt es auch kein böses Erwachen. Wenn ich meine Zeit geldausgebend in schönen Gegenden verbringe und dabei meine, damit das typische Leben des Urlaubslandes zu leben, dann habe ich halt die rosarote Brille auf der Nase.

Eine Notiz am Rande: Mich persönlich interessiert es eigentlich wenig, unter welchen Bedingungen der normale Amerikaner lebt, außer wenn es um Fragen wie Trinkgeld usw. geht, bei denen ich mich im Urlaub natürlich "richtig" verhalten will. Wenn ich meinen Urlaub in ärmeren Ländern verbringe, versuche ich schon darauf zu achten, dass ich z.B. auch Touren buche, die unmittelbar den Beteiligten vor Ort zugute kommen. Aber soweit, dass ich im USA-Urlaub Entwicklungshilfe leisten müsste, ist es ja wohl noch nicht gekommen, oder?  :wink:

playmaker11

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #57 am: 27.10.2013, 15:15 Uhr »
Mal ganz ehrlich, man regt sich über die Stasi auf, man sieht die Gestapo als das Große Böse (beides zu recht), aber gegen die NSA waren diese Organisationen eher ein Spiegelbild der Wiener - Sängerknaben.....

Mh,

wie will man sonst den Terror bekämpfen? - Dass ich als Tourist mittlerweile aber geradezu darum bitten muss, ins Land reisen zu können, hat mich doch die letzten Male davon abgehalten...
Nur noch mal ganz kurz: sicher nicht, in dem man das Handy von Angela Merkel abhört - denn, so wenig wie ich sie mag, dürfte sie sicherlich nicht annähernd im Terrorverdacht stehen.   :wink:
No retreat, no surrender !

McC

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #58 am: 27.10.2013, 15:21 Uhr »
Man belächelt zwar den "gemeinen" Pauschi-Tourist aber bewegt sich doch auch in ähnlichen Pfaden, zwar mit eigener geplanten Route und Mietfahrzeug, aber eben auch nur als Tourist.

Sicherlich, aber mir haben gerade in Chicago u. Cambridge/MA jene Orte gefallen, wo kein Touri normalerweise hinfährt. Gerade jene Orte eignen sich gut für Street-Fotografie. Liegt aber vielleicht auch daran, dass der "normale" Touri diese Orte zu Fuß o. mit öffentl. Verkehrsmittel besucht.

Meinolf

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Re: Mein USA - ist der "Lack" ab...?
« Antwort #59 am: 03.11.2013, 21:47 Uhr »
Hallo zusammen,

bin gerade von einem 10-tägigen städtelastigen Kurztrip (SF-Monterey-Santa Barbara, LA, LV) zurück. Ohne die ganze Diskussion gelesen zu haben fällt mir folgendes dazu ein:
Die USA sind extrem vielfältig, kein Wunder bei der Größe. Wenn man einen NP-lastigen Urlaub macht ist die Natur überwältigend. Viele neue Straßen in dünn besiedelten Touristengebieten (Konjunkturprogramme?) und erheblicher Aufwand für Gravel-Roads fielen mir in der Vergangenheit auf.
In den Städten scheint Infrastruktur aber auch private Bausubstanz zu verkommen. Man kann die Prachtstraße fahren und schaut dann einmal von der Parallelstraße in die Hinterhöfe   :|
Es gibt viele (und zunehmend) Obdachlose, selbst in so schmucken Städten wie Monterey, in SF und LA sowieso. Und deren Lage ist deutlich schlechter, als die ihrer Kollegen in deutschen Städten.
Armut ist viel gegenwärtiger als bei uns. Wie oft ich nach einer Zigarette gefragt wurde. Ist mir in D noch nie passiert.
Auf der anderen Seite: wir haben in ganz normalen Restaurants oder Kneipen jeden Abend sehr gut und günstig gegessen. Bekommt man in dem Preis-Leistungs-Verhältnis bei uns nicht. Der Service-Gedanke ist allgegenwärtig und die Leute scheinen viel freundlicher und optimistischer zu sein und glauben an ihren (wohl kaum zu erreichenden) American Dream.
Weltbekannte Locations wie Hollywood oder Venice Beach verdienen ihren Ruhm eigentlich nicht. Die meisten sind wohl ernüchtert, wenn sie das dann sehen.

Ich bin eigentlich sehr gespalten. Die USA find ich als Urlaubsland ideal, sie scheinen sich aber auch stark zu verändern. Viel Einwanderung (wobei Kalifornien ja sowieso mal mexikanisch war) und Ausbeutung, unheimlicher Reichtum und große Armut. Dort leben möchte ich glaube ich nicht (mehr). Drei oder sechs Monate ausgiebiges Reisen, insbesondere in der Natur,  bleiben aber ein großer Traum.

VG
Meinolf