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Autor Thema: Zugangsbeschränkung Arches NP, Permit Angels Landing... Zukunft der NPs  (Gelesen 15540 mal)

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Buffalo-Burger

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Ist das die richtige Konsequenz aus dem Over-Tourism in den Nationalparks?

Die Besucherzahlen in Arches sind im letzten Jahrzehnt explodiert. Mir war es 2013 schon viel zu viel. Ende der 90er-Jahre war es noch ganz anders gewesen. Allein von 2009 bis 2019 sind die Besucherzahlen um 66% in die Höhe geschossen. Die letzten zwei Überfüllungsjahre sind noch nicht einmal da drin. Viel wurde über einen Shuttleservice diskutiert. Nun hat man heftige Konsequenzen gezogen:

Ab 2022 sind in der Saison von April bis Oktober keine normalen Besuche mehr erlaubt! Der gesamte Zugang zum Park ist nur noch über eine Reservierung möglich! Man muss sich 3 Monate vorher über Recreation.gov einen Tag/Zeitfenster sichern, um den Nationalpark besuchen zu dürfen!

Ähnliches passiert in Zion: Die berühmte Angels Landing - Wanderung wird ab 2022 endlich wegen massiver Überfüllung eingeschränkt. Auch dort muss man sich Monate vorher in einer Lotterie eine Permit für die Wanderung ergattern! Alle anderen dürfen die Wanderung nicht mehr machen. Leider wurde nicht kommuniziert, wie viele Permits vergeben werden.

Die Zahl der first-come-first-served Campgrounds nimmt ferner weiter stark ab. Zuletzt hatte Grand Teton auf Reservierungen umgestellt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir am Jenny Lake um 8.15 Uhr morgens die vorletzte campsite bekommen haben. Seit letztem Jahr können alle Campgrounds in Grand Teton reserviert werden.

Was denkt ihr über diese Entwicklung. Der Ansturm auf die Natur in den letzten Jahren ist nach meiner Meinung zunehmend unerträglich geworden. Jede Regulierung begrüße ich. Für Natur und Besucher bringt es nichts, wenn es wie in Disneyland zugeht.

Der Trend ist also ziemlich ein

mrh400

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Hast du eine Quelle?

Eine zwingende Buchung 3 Monate im voraus halte ich für extrem einschränkend. Zumindest ein Kontingent sollte für mehr oder weniger spontane Besuche verfügbar sein - so a la wave, wobei eine Präsenzlotterie im Hinblick auf die vergleichsweise große Gesamtkapazität wohl keine Option ist.
  Vielleicht sollte man auch für "Rausfahrer" wieder Leute reinlassen. Wir haben im Arches als gerne nur die letzten zwei Abendstunden gegenüber vom Balanced Rock verbracht, da waren kaum Leute.
Permits für Hotspots wie Angels Landing (aber auch z. B. Delicate Arch) halte ich für eine sinnvollere Lösung.
Gruß
mrh400

Buffalo-Burger

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https://www.nps.gov/arch/learn/news/news121021.htm

@mrh400

Ja, das wird extrem einschränkend. 3 Monate vorher Tag und Zeitfenster festzulegen, ist schon ein Knaller. Ganz abgesehen davon, dass vielleicht der Park "ausverkauft" ist und ich gar nicht reinkomme.

Übrigens gehen einige Campgrounds in Yosemite in die Verlosung! First Come alt, und jetzt sogar Reservierung verhaltet...

miwunk

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Wieso kommst Du sonst gar nicht mehr rein? Du hast doch sicher gelesen, dass ab 17.00 h der Eintritt frei ist. Und im Sommer gibt das Dir immer noch ein paar Stunden.

mrh400

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Wieso kommst Du sonst gar nicht mehr rein? Du hast doch sicher gelesen, dass ab 17.00 h der Eintritt frei ist. Und im Sommer gibt das Dir immer noch ein paar Stunden.

habe ich auch gerade dem Link (danke dafür) entnommen. 17:00 würde uns gut passen. Auch gibt es ein Kontingent am Vorabend für spontane Besuche.

Erschwerend kommt für die "Langfristtickets" allerdings hinzu, dass offenbar nicht nur der Tag, sondern auch noch ein Zeitfenster von einer Stunde gebucht werden muss.

Ein Witz ist die Aussage, die Tickets würden nichts kosten, wenn im nächsten Halbsatz eine Gebühr angekündigt wird.
Gruß
mrh400

partybombe

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Für Nutzer des Campingplatzes sind keine zeitgesteuerten Eintrittsreservierungen erforderlich.

Wurzelsepp

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Wieso kommst Du sonst gar nicht mehr rein? Du hast doch sicher gelesen, dass ab 17.00 h der Eintritt frei ist. Und im Sommer gibt das Dir immer noch ein paar Stunden.

Oder vor 6Uhr morgens. Am Morgen ist es sowieso noch ruhiger als am Abend.
Und wer während der Sommermonate vor Sonnenaufgang dort sein will, muss sowieso schon deutlich früher rein.


Ein Witz ist die Aussage, die Tickets würden nichts kosten, wenn im nächsten Halbsatz eine Gebühr angekündigt wird.

Wo hast Du das gelesen? Vielleicht habe ich es übersehen, aber in dem Link von oben finde ich nichts davon.

mrh400

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Wo hast Du das gelesen? Vielleicht habe ich es übersehen, aber in dem Link von oben finde ich nichts davon.
Ein paar Links weiter, wenn man sich durch die ganzen Infos durchklickt, heißt es: "Timed Entry Tickets are free but require a non-refundable $2 reservation processing fee."
https://www.nps.gov/arch/planyourvisit/timed-entry-reservation.htm
Gruß
mrh400

Wurzelsepp

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Ah, danke. Ja, das ist in der Tat etwas seltsam.

Jack Black

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Wenn das mit "ab April" stimmt (ich war jetzt zu faul, alles durchzuklicken), dann stört uns das nicht. Wir sind seit vielen Jahren im März unterwegs. Ist eine schöne Zeit. Wenn wir nächstes Jahr erst einmal wieder im September fahren, ist das seit lange Zeit Neuland. Aber ich muss auch nicht mehr unbedingt in die Nationalparks, selbst dann nicht, wenn ich in Moab wohne. Es gibt auch so dort viele schöne Strecken und Locations, die uns gefallen.

Insgesamt ist dieses Vorhaben ja keine Überraschung, wir haben hier schon vor ein paar Jahren darüber diskutiert. Es sind einfach mittlerweile zu viele Gäste für die Parks, irgendetwas musste geschehen, um die Besuchermassen zu entzerren. Habe ich ehrlich kein Problem mit.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
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mrh400

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Es gibt auch so dort viele schöne Strecken und Locations, die uns gefallen.
An denen werden leider noch viel mehr Leute Gefallen finden, wenn die "großen" Parks limitiert werden, und dann sind die auch überfüllt.
Gruß
mrh400

Jack Black

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An denen werden leider noch viel mehr Leute Gefallen finden, wenn die "großen" Parks limitiert werden, und dann sind die auch überfüllt.

Ne, das glaube ich eigentlich nicht. Das war bislang nicht so und man darf nicht vergessen, dass Amerikaner ganz andere Urlauber sind als Deutsche. Die haben typischerweise nur ein paar Tage Urlaub und dann wollen die auch den Nationalpark sehen. Ich habe beispielsweise noch nie auch nur nennenswerte Anzahl Besucher am Needles Overlook gesehen. Das ist den Amerikanern zu weit abgelegen. Ich glaube auch nicht, dass sich daran etwas ändert, wenn die Parks beschränkt werden.

Was ich viel mehr glaube, dass vielleicht sogar die absolute Anzahl Besucher rückläufig ist und vielleicht die Motelpreise endlich mal wieder eine andere Richtung bekommen. Ist sicherlich sehr optimistisch, aber warum auch nicht - der normale Amerikaner hat max. 2-3 Tage Zeit dabei und fährt dann wieder nach Hause. Die fahren nicht 3 Wochen in den Südwesten wie unsereins und weichen dann eben woanders hin aus. Daran glaube ich nicht.
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mrh400

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Ich habe beispielsweise noch nie auch nur nennenswerte Anzahl Besucher am Needles Overlook gesehen. Das ist den Amerikanern zu weit abgelegen. Ich glaube auch nicht, dass sich daran etwas ändert, wenn die Parks beschränkt werden.
Der ist nun ja auch wirklich weit abseits. Ich fürchte da eher überlaufene Situationen am Corona Arch, bei den Fisher Towers o.ä.
Gruß
mrh400

Bandito1011

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Ich habe beispielsweise noch nie auch nur nennenswerte Anzahl Besucher am Needles Overlook gesehen. Das ist den Amerikanern zu weit abgelegen. Ich glaube auch nicht, dass sich daran etwas ändert, wenn die Parks beschränkt werden.
Der ist nun ja auch wirklich weit abseits. Ich fürchte da eher überlaufene Situationen am Corona Arch, bei den Fisher Towers o.ä.

Möglich, aber die Strahlkraft der großen Nationalparks ist nicht zu unterschätzen. Zumindest international fliegt man wegen diesen prominenten Naturwundern dorthin. Besonders in Zeiten von Instagram etc. Ich würde auch vermuten das es zu einem Abflachen des Besucherbooms führt und sich die Ströme eher nicht einfach auf weniger prominente Spots verteilen. Naja wir werden sehen, gut möglich das die Amis sich demnächst wieder anders verhalten und auch die asiatischen Besucherströme stark nachlassen werden. Gibt genug denkbare Gründe dafür.

Scooby Doo

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Gibt doch genügend "abgelegene" Nationalparks, wo man sich denkt, da kommt doch niemand hin und dann wird man eines besseren belehrt.

Ich wundere mich ehrlich gesagt noch über den US Glacier NP. Der liegt doch eigentlich ziemlich abseits und ist doch verdammt überlaufen. Da musste ich 2019 auch zur richtige Minute online sein, um einen reservierbaren Camping-Stellplatz bekommen. Und vor Ort konnte ich von dort aus dann zu Fuß zu den Wanderwegen aufbrechen und musste mich nicht mehr um Parkplätze sorgen.

Dass Grand Canyon, Arches, Yellowstone überlaufen sind oder auch Mt Rainier (weil da Seattle nah ist) oder Rocky Mountain NP (weil da Denver nicht weit ist), aber wieso ist auch der Glaicer NP so überlaufen?

Oder in Kanada, da hat mich der Joffre Lake PP am Highway 99 überrascht. Der ist doch von Vancouver schon eine Ecke weg und zum zweiten und dritten See muss man eine ordentliche Strecke bergauf laufen - wieso ist das da so überlaufen?

Was jetzt über soziale Medien und co abläuft, haben wir im kleinen Rahmen doch hier auch schon seit Jahrzehnten betrieben: "Geheimtipps" ausplaudern. Auf meinen ersten USA Reisen war die Geisterstadt Bodie noch ein echter Geheimtipp. Jeder sprach nur von Calico.
Selbst der Antelope Canyon war noch ein Geheimtipp. Mitten im September bin ich noch mit Stativ und Kamera durch und konnte ungestört Aufnahmen machen. Horseshoe Bend war nicht mal ausgeschildert, das musste man wissen, wo man anzuhalten hat...
Viele Grüße, Markus

http://www.historic-route66.de