Hallo zusammen,
nachdem ihr im Thread "Aloha from Hawaii" so nett wegen meines neuen Reiseberichtes gebettelt habt, beginne ich nun endlich damit. Aber eines möchte ich doch festhalten: Ihr habt alle geschrieben, euch macht auch das Lesen eines sehr langen Reiseberichtes nichts aus. Irgendjemand
will sogar die Bürostunden dafür nutzen
Also: Ich will keine Klagen wegen der Länge hören
Da wir ab 19. Februar wieder auf "Urlaub" sind, ich euch aber nicht 10 Tage im Trockenen sitzen lassen, sondern euch bis zu unserem Abreisetermin den Reisebericht vollständig zur Verfügung stellen will, fasse ich die ersten und wahrscheinlich auch die letzten Urlaubstage zusammen und stelle sie auf einmal hier rein. Das kommt davon, wenn man 5 Wochen Urlaub macht
Und nun viel Spaß beim Lesen
7. 12. 2005 – Der Vortag der Abreise:Wie üblich, stehen wir um 5:30 Uhr auf. Uihh, war die Nacht kurz
Ich ging nämlich erst um 1:30 Uhr ins Bett
Michi und ich frühstücken gemeinsam, er fährt dann zu Herrn M., um ihm von unseren Auswanderungsplänen bzw. von den bereits eingeleiteten Maßnahmen zu erzählen. Wie auch sonst alle – Herr M. kann das aufs Erste gar nicht glauben
Macht nichts, Michi ist das schon gewöhnt.
Ich hole also endlich unsere 4 Koffer aus dem Keller, die Rucksäcke ebenfalls und beginne mit der Packerei. Die Packliste ist schon ausgedruckt und so muss ich jetzt „nur noch“ Punkt für Punkt zusammen tragen und in die Koffer schlichten.
Am späten Vormittag ruft Michi unerwartet an und ist am Nachhauseweg, fährt aber nach einer halben Stunde wieder in die Firma – und ich packe weiter.
Plötzlich höre ich einen Maileingang, was ja nichts Seltenes ist
Da ich sowieso gerade eine Pause gebrauchen kann, flitze ich ins Arbeitszimmer und gucke nach. Ah! Nachricht aus dem Forum! Das muss ich doch gleich lesen.
Oh Schreck
Was lese ich von M.
Ich solle doch bitte trotz der Packerei eine einzige Frage von ihm beantworten, das sei wirklich wichtig
Na klar
So – wo ist die Frage…. Hier
Ich erstarre fast, als ich das lese, denn es stand schon gestern gegen 23 Uhr im Forum und ich habe den Thread überhaupt nicht gesehen
Mit gerötetem Gesicht antworte ich umgehend. Ist mir das peinlich
Aber gestern gab es am späteren Abend so viel zu beantworten, zu diskutieren, zu überlegen – es muss mir in der Hitze des Gefechts vollkommen entgangen sein.
Welchen Titel gab ich meinem gestrigen Thread, den ich in „Chat und Grüße“ stellte
„Reif für die Insel(n)“ – Tja, das passt aber wirklich haarscharf
Nicht nur ich, auch Michi ist froh, wenn wir endlich losfliegen können, denn die letzten Wochen waren enorm stressig. Wir hatten praktisch für überhaupt nichts Zeit. Im Vordergrund standen Dinge wie Haus ausräumen, Sachen verschenken, Dinge entsorgen, Geschirr verpacken und verschenken. Dazu kam in den letzten 2 Wochen, dass von Montag bis Samstag ein bis zwei Makler bei uns waren, dazu dann noch ein Sachverständiger. Alles enorm zeitaufwendig
Gut, die Frage(n) von M. habe ich beantworte und packe weiter. Es ist doch zu witzig
Jeder Koffer wird nur halbvoll, obwohl in einem sogar mein großes Manfrotto drinnen ist
Naja, jetzt mit halbleeren Koffern weg fliegen, ist ja nicht übel. Ich möchte noch gar nicht wissen, wie viel Kilo die Koffer beim Rückflug wohl haben werden
Kurz ein Blick nach draußen – igitt
Das ist wirklich ein Wetter zum Abgewöhnen! Kälte, Schnee, Nebel, einfach nur brrrr
Es ist 15 Uhr – der Zeitpunkt, an dem Michi erinnert werden möchte, dass heute sein letzter Arbeitstag vor dem Urlaub ist. Also rufe ich ihn an.
Tatsächlich! Gegen 16 Uhr kommt er heim
Das hätte ich nicht gedacht.
Klugerweise hatte ich in unserer Garage vorher schon die Doppeltür, die in die kleine Garage führt, geöffnet und mein Auto durchgefahren. Somit kann sich Michi mit seinem Auto unmittelbar hinter meines stellen und dann stehen beide Autos in der Garage.
Michi hängt die beiden Autos an die Ladegeräte, Tor zu, wieder ein Punkt zu streichen
Ein Anruf bei den Nachbarn ergibt, dass M. noch nicht zu Hause ist, nur H., also warten wir ab.
Eigentlich wäre ein Kaffee nicht übel. Stop
Das Telefon klingelt, A. ist dran:D
Im Anschluss an unser Telefonat bereite ich unser Abendessen zu, Michi erzählt von den Erlebnissen des Tages.
Kontrollanruf bei den Nachbarn: M. ist nun auch zu Hause, also gehen wir hinüber, um ihnen den Hausschlüssel zu bringen.
Wir stehen erst kurz bei ihnen im Vorzimmer, sagt Michi plötzlich „ich muss mich setzen“. Ganz blass sieht er aus
Was soll der Scherz
Ich spüre, wie mein Blutdruck und Puls steigen
Kurz darauf eine erneute Meldung von Michi: „Wenn ich mich jetzt nicht gleich wo hinlegen kann, kann ich für nichts garantieren“.
Oh Gott, was ist los
Ich stütze Michi und er schafft es gerade noch bis zur Couch. Sein Puls rast, Schweiß steht ihm im Gesicht, die Hände eiskalt
Na super
Jetzt haben wir den Salat
Nach gut einer halben Stunde ist Michi soweit zu Kräften gekommen, dass wir die wenigen Meter bis zu unserem Haus gehen können. Im Wohnzimmer übersiedelt er gleich wieder auf die Couch, ich hole eine Decke, denn er friert erbärmlich. Die Kontrolle des Blutdrucks ergibt Normalwerte. Wenigstens etwas...
Kontrolle der Körpertemperatur: 38,5° C
Ich frage Michi ein wenig aus und erfahre, dass er starke Kopf- und Gliederschmerzen hat. Ok, die Diagnose ist geklärt….. Was nun
Er darf zwar „in seltenen Fällen“ mal ein Aspirin C nehmen, aber jetzt bräuchte er eigentlich eine 3-fach-Dosis, das geht nicht, das ist zu risikoreich.
Also koche ich 1 l Früchtetee, den er auch folgsam konsumiert, dazwischen aber immer wieder einschläft, was ihm nur gut tun kann.
Nach einiger Zeit Kontrolle der Körpertemperatur: knapp 39° C
Das ist genau das, was wir uns gewünscht haben
Es ist jetzt nach 20 Uhr, es hilft nichts, die Bügelwäsche muss weg und ich mache mich an die Arbeit. Meine Gedanken rotieren
Was tun
Wäre es nicht am Vernünftigsten, ein Upgrade auf die BC zu versuchen, dann könnte er fast waagrecht schlafen
In einer kurzen wachen Pause unterbreite ich Michi den Vorschlag. Er meint, quatsch, das wird morgen schon irgendwie gehen. „Irgendwie“ – ja, aber wie
Wie soll er denn die langen Wartezeiten beim Einchecken hinter sich bringen
Wie am Frankfurter Flughafen die elendslangen Wege, um zum nächsten Abflugsgate zu kommen
Was ist, wenn sich zwischendurch immer wieder sein Kreislauf vertschüsst
Soeben habe ich beschlossen, Badewasser einzulassen, um dann ein Erkältungsbad hinein zu geben. Da ich ihn logischerweise nicht unbeaufsichtigt in der Wanne liegen lassen will, wasche ich mir in dieser Zeit ganz „zufällig“ und ganz „unauffällig“
die Haare.
Michi verlautet, das Bad tue ihm sehr gut, er fühle sich um einiges besser.
Ja-ja, in der Wanne, aber komm’ erst mal raus…..
Kontrolle der Körpertemperatur, nachdem er warm angezogen im Bett liegt: 37,5° C. Hmmm, wie soll ich das nun einordnen
Mir fällt nichts ein und ich gehe wieder ins Erdgeschoß – den ganzen Papierkram habe ich noch vor mir! Michi meint zwar, er hilft mir dabei, doch nix da! Jetzt wird geschlafen
Sieh’ mal zu, das du bis morgen flugtauglich wirst…
Meine Güte! Schon 23 Uhr und um 4 Uhr müssen wir am Airport sein
Doch der Geschirrspüler will noch ausgeräumt werden, den Biomüll noch rasch in die Tonne geworfen – die Zeit rast nur so dahin! Ja, so ein Urlaub will verdient sein
Es ist fast Mitternacht, macht es überhaupt noch Sinn, dass ich schlafen gehe
Nun, etwas mehr als 2,5 Stunden Schlaf würde ich zusammen bekommen, also ab ins Bad und ins Bett. Der Wecker steht auf 2.45 Uhr.
Werden wir fliegen können
Und wenn ja – wie übersteht Michi diese doch sehr lange Flugzeit
Warum habe ich Michi wegen eines Upgrades gefragt und nicht selbst entschieden
Wahrscheinlich ist ohnehin kein Upgrade mehr möglich, eh klar, so wenige Stunden vor dem Flug – aber versuchen hätte ich es doch können.
Tausend Gedanken schwirren durch meinen Kopf und irgendwann schlafe ich anscheinend vor Übermüdung ein.
Donnerstag, 8. 12. 2005:Ich finde es total rücksichtslos, aber der Wecker tut eigentlich nur seine Pflicht. Gäääähn….. Der Schlaf war enorm kurz, trotzdem bin ich auf die Sekunde wach. Ein Griff auf Michis Stirn – er scheint kein Fieber und auch keine erhöhte Temperatur zu haben
Das glaube ich jetzt mal nicht und greife zum Thermometer. Tatsächlich: 36,5° C. Ich befrage ihn, wie er sich fühle. Antwort: Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, aber sonst etwas besser als gestern Abend.
Insgeheim denke ich mir, ja, jetzt in der Früh fühlst du dich vielleicht besser, aber was wird im Laufe des Tages/des Fluges sein
Wieder mal so typische Fragen, auf die es keine Antwort gibt.
Nach der Morgenpflege verschwinde ich in die Küche und mache Tee für Michi, Kaffee für mich. Er fühlt sich schwach, meint aber immer noch – kein Vergleich zu gestern Abend.
Da ich gestern Nacht noch wirklich alles für die Abreise gemacht habe, können wir ohne Stress in das um 3.30 Uhr vorfahrende Taxi steigen und ab geht’s zum Airport.
Mist! Der tolle Linzer „International Airport“ sperrt erst um 4 Uhr auf
Also heißt es, 10 Minuten in der Kälte warten, nicht gerade förderlich für Michi. Aber immerhin hat er heute früh sämtliche warmen Sachen, die ich ihm zum Anziehen hingelegt hatte, angezogen und friert daher jetzt kaum. Mit uns frieren noch etliche andere Fluggäste, denen auch nicht klar war, dass der Airport erst um 4 Uhr aufsperrt.
Dann – endlich
4 Uhr und pünktlich wie ein Maurer sperrt ein Angestellter auf.
Und was nun
Es heißt, 2 Stunden vor dem Abflug muss man einchecken. Ist ja gut und schön, aber wie soll man das bei den unbesetzten Schaltern tun
Rund um uns schimpfen die Leute wie die Rohrspatzen, wir nehmen das Ganze gelassen, ist ja doch nicht zu ändern.
Um 4.30 Uhr ist es dann soweit. Wir beobachten die beiden Angestellten, die beim Check-in sitzen, linkerhand eine Dame, rechterhand ein Herr.
Die Dame macht einen sehr unsympathischen Eindruck, bei jedem hat sie etwas auszusetzen. Hoffentlich gelingt es uns, zum männlichen Kollegen zu dürfen.
Ja
Wir haben Glück
Ein für diese frühe Uhrzeit äußerst gut gelaunter Angestellter wirft
einen kurzen Blick auf unser Handgepäck, fragt, wohin die Reise gehe (ein Blick auf die Tickets hätte auch genügt
) und zeigt auf Grund unserer Antwort Verständnis, dass unser Handgepäck um eine Nummer größer ist als erlaubt.
Plötzlich fragt Michi, was ich davon halten würde, würden wir den Versuch eines Upgrades für den Langstreckenflug unternehmen.
Wie war das doch gestern Abend
Habe ich nicht in Erinnerung, dass ICH ihm dieselbe Frage gestellt habe
Aber klar, jetzt ist es seine Idee und somit sieht die Sache anders aus
Ich kann mir eine entsprechende Bemerkung nicht verkneifen
Der gute Mann beim Check-in sieht nach, ja, es sind noch Plätze frei, ob wir Meilen dafür opfern möchten oder mit Kreditkarte bezahlen.
Wie aus heiterem Himmel sagt Michi „ach nein, lassen wir es doch, sooo schlecht fühle ich mich im Moment nicht“ und der Herr antwortet „sie können ja in Frankfurt immer noch upgraden, wenn sich die Beschwerden verschlechtern sollten“.
So, die Koffer sind wir los, wir sind etwas hungrig und kaufen uns eine Kleinigkeit.
Um 5.30 Uhr geht’s ans Boarden. Der Sicherheitscheck wird äußerst gründlich vorgenommen, was völlig in Ordnung ist.
Nahezu pünktlich heben wir ab, ebenso pünktlich, nämlich um 7.10 Uhr landen wir in Frankfurt.
Der Hinweistafel entnehmen wir, dass wir zu Gate 63 müssen, also machen wir uns auf den langen Weg. Michi geht es erstaunlich gut.
Ein gutes Stück vor Gate 63 der nächste Sicherheitscheck. Nahezu alles müssen die anderen und auch wir ablegen, auch die Schuhe. Die männlichen Fluggäste werden von einem männlichen Herrn von den Haaren bis zur Sohle abgetastet, die weiblichen Fluggäste entsprechend von einer Dame.
Wir pilgern gemütlich zu Gate 63 und lassen uns häuslich nieder. Das Gate hat enorm wenig Sitzplätze, aber wir sind sehr früh dran und haben kein Problem. Mir wäre es ohnehin egal, müsste ich stehen, aber ich möchte nicht, dass Michi unnötig lange seinen Kreislauf beansprucht.
Eines unserer Hobbies auf Flughäfen ist, die anderen Reisenden zu beobachten. Was man alles zu Gesicht bekommt, ist unglaublich
Ach, jetzt hätte ich fast vergessen, uns beiden Lovenox zu spritzen! Also Spritzen gezückt, je ein kleiner Stich und wir fliegen mit etwas eingeschränktem Risiko.
Plötzlich eine Durchsage: Alle Reisenden, die sich bereits in Gate 63 befinden, müssen nochmals raus und nochmals ihre Ausweise vorzeigen. Gut, was soll’s, wir haben ohnehin nichts Besonderes vor
Das Ganze also noch mal von vorne.
Pünktlich ist boarding time und mit nur 10 Minuten Verspätung heben wir ab.
Wir haben unsere reservierten Lieblingsplätze belegt, 54 H + J, das ist die erste Reihe hinten, wo statt 3 nur 2 Sitze montiert sind und ich zwischen meinem Sitz und der Wand reichlichst
Platz für meine Siebensachen habe. Die brauche ich alle rund um mich, es kommt kein einziges Stück in die overhead-Boxen
Unsere Augen fallen in null komma nix zu, obwohl wir noch längst nicht die geplante Flughöhe erreicht haben. Zwischendurch werden wir immer wieder munter und nach 2,5 Stunden Flugzeit bekommen wir das Mittagessen serviert. Es gibt die Wahl zwischen Truthahn und Beef. Michi und ich wählen den Truthahn, der mit Gemüse und ein paar kleinen Scheibchen Kartoffeln serviert wird.
Der Getränkewagen wird gerade zum zweiten Mal durch die Reihen gefahren und ich bitte um eine Flasche Mineralwasser, die wir auch bekommen.
Jetzt wird’s gemütlich
Michi schläft schon wieder und ich möchte lesen, aber mir fallen immer wieder die Augen zu. Dabei will ich nicht schlafen
Wenn ich jetzt zu viel Schlaf kassiere, plagt mich auf Hawaii sicher der Jetlag, den will ich nicht erleben.
Michi wird zwischendurch immer wieder munter und ich mache ihm den Vorschlag, er solle sich doch zur Seite drehen und seinen Kopf auf meine Oberschenkel legen, wo ich zwei Kopfpolster platziere. Zuerst meint er, in dieser Position kann er schon gar nicht gut schlafen, probiert es dann aber doch aus und innerhalb von wenigen Sekunden schläft er tief und fest.
Ganze 1 ¼ Stunden schläft er, dann wird er durch sehr heftige Turbulenzen aus seinen mehr oder weniger süßen Träumen heraus gerissen. Anschnallen ist angesagt
Und seither sitzt Michi schlafend neben mir, ab und zu wird er munter.
Doch auf einem Langstreckenflug pausenlos sitzen, ist nicht ideal. Vorsichtig wecke ich Michi. Er ist sofort dafür, die Beine zu vertreten und im hintersten Bereich des Flugzeugs machen wir 30 Minuten Beingymnastik.
Kaum sitzen wir, schläft er schon wieder
Aber das tut ihm sicher gut und das Wichtigste ist, er hat kein Fieber und fühlt sich insgesamt relativ gut. Kopf- und Gliederschmerzen sind noch ein wenig vorhanden.
Die nächsten Tage werden wahrscheinlich etwas anders ablaufen, als von mir geplant, aber das macht nichts. Bin nur gerade beim Überlegen, was wir Sinnvolles anstellen könnten, ohne dass sich Michi dabei übernimmt. Mal sehen, noch sind wir nicht in Honolulu.
Es ist jetzt 6.20 Uhr MEZ, in ca. 3 Stunden sollen wir in San Francisco landen. Demnächst wird es wieder etwas zu essen geben, aber Hunger verspüre ich eigentlich keinen. Abwarten, was geliefert wird – das Auge isst mit
Ich lese ein wenig im O’ahu-Reiseführer, aber dort steht nichts Neues, ist daher nicht spannend und ich schlafe auch wieder ein.
Lange kann ich nicht geschlafen haben, denn ich vernehme in der Nähe eine weibliche Stimme, die fragt „Turkey or Past
“. Ahh
Essen gibt’s
Hatte ich vor kurzem noch keinen Hunger, sieht die Sache nun etwas anders aus. Auch uns wird die Frage gestellt „Turkey or Pasta
But I let you know, pasta ist finished“. Toll, diese Auswahl, ich hätte ohnehin Turkey bestellt, Michi lieber Pasta, aber die ist ja finished
Wir stochern ein wenig im Essen herum, das besser aussieht, als es schmeckt.
Plötzlich bekommt es das Luftpersonal mit der Hektik zu tun. Es wird abgeräumt, dann kommt die Durchsage zum Anschnallen und die Mitteilung, es würde nun der Landeanflug auf San Francisco beginnen. Planmäßig landen wir und per Shuttle werden wir zum Baggage Claim gebracht.
Nach langer Zeit des Wartens kommen unsere 4 Koffer, der Schnüffelhund kommt und macht seine Arbeit, dann gehen wir mit den Koffern durch den Zoll und werfen sie dahinter wieder aufs Band. So, das wäre erledigt.
Michi erklärt, er ist k.o. und würde am liebsten schlafen. Ich zermartere mir den Kopf, wo soll denn das sein?
Wir kommen gerade an einem asiatischen Fressnapf vorbei
Besonders warm ist uns nicht, daher genehmigen wir uns eine asiatische Hühnersuppe, die gar nicht so übel schmeckt.
Auf der Suche nach einer Schlafgelegenheit für ihn kommen wir bei einer ATM vorbei. Nix wie hin und Geld abgehoben. Wir wandern ein wenig weiter und ich sehe, dass Gate 81 vollkommen leer ist und noch dazu nicht zwischen jedem zweiten Sitz eine Lehne ist, sodass man sich nicht ordentlich niederlegen kann. Michi ist mit meinem Vorschlag einverstanden, verkriecht sich, lang gestreckt über ein paar Sitze und ich sehe im selben Moment eine Steckdose. Das ist jetzt genau das Richtige, denn der Akku meines Laptops ist leer. Also den Weltstecker aus dem Rucksack gekramt und den Laptop angesteckt. Dann setze ich mich in Michis Nähe und lese im Big Island Reiseführer, der mich auch ermüden lässt. Warum nur steht in den Reiseführern nichts Neues
Langsam wird es Zeit fürs Boarden und deshalb wecke ich Michi auf. Den Laptop habe ich zuvor schon eingepackt, nicht dass ich ihn vergesse
Mit unserer Ausrüstung gehen wir zu Gate 85 und harren der Dinge, die da kommen.
Nein, falsch gedacht, wir dürfen noch nicht boarden, die Maschine ist nämlich noch gar nicht hier, was in Anbetracht der Uhrzeit (16.45 Uhr) eigentlich schon längst sein sollte. Wir sollten in 5 Minuten fliegen
Endlich steigen die Passagiere aus. Zuletzt wird ein ca. 250 -300 kg schwerer Hawaiianer, der auf einer Liege geschoben wird, aus dem Flieger geholt. Auch ohne irgendwelche körperliche Anstrengung bekommt der gute Mann kaum Luft.
Endlich dürfen wir Passagiere in den Flieger einsteigen und statt um 16.50 Uhr geht es um 17.20 Uhr weiter.
Das Flugzeug ist gesteckt voll, die sogenannte Beinfreiheit würde ich in Beinenge umbenennen, es ist eine Zumutung, die seinesgleichen sucht. Gut, dass der jetzige Flug nur mehr 4,5 Stunden lang dauert.
Nach ca. 2 Stunden Flug wird uns Hühnersalat angeboten. Wir nehmen ihn und dürfen $ 10 dafür bezahlen.
Michi schläft großteils und ich beschließe, mich zusammen zu krümmeln und auch eine Runde Schlaf abzubekommen.
Dann endlich
– Um 19.45 Uhr Hawaiian Standard Time landen wir in Honolulu
Zwar müssen wir einige Zeit auf unsere Koffer warten, aber wenigstens sind alle vier angekommen.
Dann nichts wie hinaus aus dem Airport. Ein Mal müssen wir die Straße überqueren, dann fahren an dieser Stelle laufend die Airport-Shuttles vor. Wir brauchen einen Alamo Shuttle und gerade als wir auf der richtigen Straßenseite ankommen, sehe ich, wie der Fahrer eines Alamo-Shuttel links blinkt, um auf die andere Spur zu fahren. Mist
Ich versuche mein Glück. Obwohl ich mit jeder Hand einen Koffer hinter mir her ziehe, halte ich, währenddessen ich im Laufschritt weiter gehe, den rechten Daumen in die Höhe – das kann der Shuttle-Fahrer sicher nicht sehen
Und was passiert
Er hat meinen erhobenen Daumen gesehen, blinkt rechts und fährt zu uns heran
– Mahalo
Bei Alamo angekommen, ist unser reservierter Intermediate nicht verfügbar, es wird uns ein Van angeboten. Ok, warum nicht, wir nehmen das Angebot, das uns keinen Cent kostet, an. Wir suchen uns in der Finsternis den Van und stellen fest, der ist viel zu groß für uns: ein Sechssitzer für 2 Leute! Das wäre nicht das Problem, aber die Länge und Breite des Vans!! Wir kennen die Hotelgaragen zur Genüge… Ich gucke mich am Parkplatz um, welches Angebot eventuell noch zu haben wäre. Zwei Jeep Wrangler sehe ich, beide in roter Farbe und genauso klein, wie ich sie von Maui und von Gran Canaria her kenne. Darin haben unsere 4 Koffer keinesfalls Platz
Moment
Halt
Stop
Was heißt „darin haben unsere 4 Koffer keinesfalls Platz
“
Wir haben auf Maui genau so einen Jeep Wrangler gemietet
Ich glaube, mir wird gerade leicht übel
Doch im Moment stehen andere Dinge an wie Übelkeit & Co.
Also weiter gesucht. Ich sehe einen dritten Jeep, der sich jedoch von den anderen beiden ganz krass unterscheidet: Er ist um ca. 20 cm länger
Silberne Farbe, naja, gut, im Urlaub kann ich damit leben
Michi ist schon längst bei Alamo, ich komme dazu und sage, der silberfarbene Jeep wäre das geeignete Fahrzeug.
Der gute Mann guckt nach, ob dieser Jeep eventuell jemandem zugesagt wurde. Nein, nicht
Bingo
Dann gehört er uns. Bin mal gespannt, wie viel uns dieser Jeep an Mehrkosten bringt…..
Wir sind der Meinung, wir bekommen nun einen neuen Mietvertrag. Falsch gemeint
Auf unserem Van-Vertrag wird einfach der Fahrzeugtyp und das Kennzeichen durchgestrichen und umgeändert, das war’s. Aufpreis: Null
Endlich können wir das Auto einräumen und wie es sich gehört, fängt es genau jetzt leicht zu regnen an. Ich ignoriere den Regen, das Beste für den Moment und dann fahren wir los.
Zum Hotel zu finden ist nicht schwer, auch wenn wir dieses Jahr ein anderes gewählt haben als üblich. Wir wollen etwas Neues kennen lernen und entscheiden uns für das Quest Pacific Monarch Hotel in 2427 Kuhio Ave. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits in Linz vom Standard Room auf das „partial ocean view room“ upgegradet habe. Nein, der teilweise Blick auf das Meer ist uns das nicht wert, aber diese Zimmer sind um einiges größer als die normalen und wir wollen ja nicht ständig über einen unserer Koffer fliegen
Entgegen anderer Gewohnheiten hilft mir Michi beim Koffer auspacken. Auf meine wohl berechtigte Frage „ähem, seit wann denn das
“ antwortete er „wenn wir unser neues Leben beginnen, werde ich dich nicht mehr alles alleine machen lassen und deswegen fange ich jetzt schon damit an“. – Upsssss…… ich bin perplex
So, dieser Teil ist geschehen und nach der langen Anreise möchten wir uns endlich mal wieder gründlich die Füße vertreten. Was bietet sich, wenn man schon in Waikiki wohnt, mehr an als ein Abend/Nachtspaziergang durch Waikiki
Wir schlendern gemütlich herum, begegnen den unmöglichsten Gestalten. Auch das horizontale Gewerbe ist unterwegs und wirbt um Kunden. Das ist etwas, was ich bisher nur von den Reiseführern her wusste, aber in diesem Ausmaß nie selbst gesehen habe. Es stimmt: Je dunkler die Nacht über Waikiki wird, umso mehr Damen des horizontalen Gewerbes tauchen auf.
Zu später Stunde, nämlich gegen 1 Uhr morgens, kaufen wir beim ABC die nötigsten Dinge ein, z. B. Wasser, Cola light, einen Hut mit breiter Krempe für Michi. Damit bepackt gehen wir zum Hotel zurück und wir stellen fest – auf den Straßen ist noch viel los.
Wenn man nun denkt, wir fallen todmüde ins Bett, so ist das falsch
Michi und ich plaudern noch bis 3.30 Uhr, ehe wir ins Bett gehen. Das kommt davon, wenn man während des Fluges sooooo viel schläft
Edit Mod: Wegen Überlänge wurde der Text aufgeteilt.
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