Der 2. Tag (04.04.06) Um 4 Uhr morgens bin ich das erste Mal aufgewacht. Ich war top fit. Da ich meine Frau jedoch nicht bewegen konnte aufzustehen, hab ich mich auch nochmal bis 6 Uhr hingelegt. Da es immer noch zu früh war schauten wir uns die lokalen Nachrichten an. Es wurde von zwei Morden berichtet und das der Täter auf der Flucht wäre. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Zum einen hab ich die Stadt bisher nur dunkel, gewaltig und beängstigend erlebt. Jetzt kommt auch noch ein Mord hinzu. Zum Glück hat sich das aber im Laufe des Tages gelegt.
Die Wettervorhersage für diesen Tag war mal wieder durchwachsen. Da ist man schon auf der anderen Seite der Welt und das Wetter aus Deutschland reist mit einen. Na super. Unterm Strich waren 8 Grad und wechselnder Regen mit sonnigen Abschnitten vorhergesagt.
Zuerst ging es gegen 7:30 Uhr in einen Deli. Diese kleinen Läden wurden mir im Laufe des Urlaubs immer sympathischer. Dort aßen wir je einen Bagel mit Ham + Egg + Käse. Ziemlich fettig, aber lecker.
Bevor wir mit der Metro fahren konnten, mussten wir uns erstmal ein Ticket besorgen. Die Automaten weigerten sich zuerst meine Kreditkarte zu akzeptieren. Nach mehreren versuchen klappte aber auch dies. Im Nachhinein können wir jeden nur empfehlen: Kauft euch keine Unlimited Karte für 7 Tage. Wir haben die Metro ganze 3 oder 4 Mal benutzt.
Mit der Metro ging es dann zum Battery Park. Es war sprichwörtlich eiskalt. Aber wir ließen uns die Laune nicht vermiesen zumal die Sonne zwischenzeitlich mal rausschaute. Zuerst hatten wir uns vorgenommen mit der Staten Island Fähre zu fahren. Eine schöne Möglichkeit sich auzuwärmen und die Südspitze Manhattans zu sehen.
Während der Fahrt dachte ich desöfteren darüber nach, dass der Skyline etwas fehlt. Die Zwillingstürme fehlten wirklich, obwohl ich die Skyline vorher ja nur aus Bildern kannte. Aber sie schien wirklich an reiz verloren zu haben. Nach der Fahrt ging es dann Richtung Wall Street. Dort war natürlich alles abgeriegelt, so dass wir von außen kurz ein paar Fotos schossen und dann weiter gingen. Ground Zero dagegen war sehr nachdenklich. Dieses Riesen Loch. Einfach beängstigend.
Danach ging es Richtung Chinatown. Ich sag mal so. Es ist nett es mal gesehen zu haben, aber das war es dann auch schon. Die ganzen Ramschläden hätte ich mir auch in Europa anschauen können. Auch interessant: Man schießt ein Foto und einige Chinesen drehen sich um. Hinterher wurde mir auch bewußt wieso. Im Reiseführer stand, dass viele illegale Einwanderer dort leben. Ich dachte nur bei mir: Wenn es selbst so viele Chinesen illegal nach New York schaffen, wieviele Terroristen schaffen es dann wohl auf dem gleichen Weg? Wofür dann das ganze Prozedere bei der Einwanderung? Dort ist doch sicherlich ein großteil der Chinesen nicht erfasst. Aber nun gut, das soll ja hier auch nicht weiter Thema sein.
Von Chinatown aus ging es Richtung SoHo. SoHo selber empfand ich als sehr langweilig. Ein paar Mode-Botiquen, mehr nicht. Ist aber nur meine Empfindung, andere finden es wahrscheinlich interessanter *G*
Am Flatiron Building sind mir dann erstmals Obdachlose in NY begegnet. Fand ich nicht so prall. Die Schere zwischen reich und arm ist doch wirklich deutlich zu erkennen.
Mittagessen gab es dann bei Wendys. Unsere Füße "qualmten" und taten auch inzwischen weh. Wir entschieden uns es ein wenig ruhiger angehen zu lassen, damit wir die Stadt besser in Ihrer Größe erfassen konnten. Also legten wir regelmäßige Stopps ein umd einfach nur den Leuten zuzuschauen. Nach dem Mittagessen stand das Empire State Building auf dem Programm. Wir hatten inzwischen sonniges Wetter, also war eine gute Sicht garantiert. Wir stellten uns also an und dann ging es auch schon nach oben. Die Wartezeiten betrugen maximal 10 min, nicht länger. Der Blick von daoben ist wirklich atemberaubend. Ich kann es nur jedem empfehlen. Unbelieveable. Sehr windig war es dort oben schon, vor allem vom Westen gab es einen extremen Wind, so dass man kaum Fotos machen konnte, so extrem war es. Trotz dieses genialen Anblicks empfinden wird die Stadt 'kleiner' als sie eigentlich ist.
Vielleicht waren unsere Erwartungen einfach zu hoch gesteckt. Es ist zwar alles sehr groß, aber so wie erwartet nun auch wieder nicht. Die Autos selber sind natürlich etwas größer, aber weder die Burger sind besser noch die Menschen extrem dicker als hier. Die Klischees selber können wir also nicht wirklich bestätigen.
Anschließend beschlossen wir Postkarten zu schreiben, weil wir nicht wussten, wann wir sonst dazu kommen würden. Nachdem wir Karten gekauft, geschrieben und abgeschickt haben ging es zur Grand Central Station, von da aus am Chyrsler Building Richtung dem UN-Gebäude.
Am UN-Gelände angekommen gingen wir bis zur 59th Street und danach zur Fifth Avenue. Obwohl wir sehr nah am Central Park waren ließen wir den aus, wollten wir ihn doch extra in Ruhe besuchen und nicht nur 'streifen'. Die Sonne ging langsam unter und wir entschlossen uns zu unserem 'Dreh-und-Angel'-Punkt, dem Time Squre, zu begeben. Dort wollten wir eigentlich in Ellens Stardust Diner. Der war aber restlos voll, so das wir einen Italiener auswählten. Dort bestellte ich eine Medium Pizza. Die Kellnerin schaute mich verdutzt an und meinte das sie doch sehr groß für eine Person wäre. Ich verneinte und bestellte. Nachdem ich die Bestellung dann aufgegeben hatte, schaute ich kurz nochmal in die Karte und merkte das von Pizza Stücken die Rede war. Ein wenig nervös wartete ich dann. Meine Frau bekam zuerst ihre Lasagne, die schon sehr groß war. Dann kam meine Pizza, ein monster an Pizza. Ich begann zu essen und merkte bei der Hälfte, dass ich es nicht mehr schaffe. Meine Frau unterstütze mich und so schaffte ich es nach gut 30 min die komplette Pizza zu verdrücken. Die Kellnerin sagte beim abräumen nur mit einem unglaubigen Lächeln "Great". Ich war stolz wie Oskar! Die Blösse wollte ich mir nämlich dann doch nicht geben. Anschließend liefen wir noch die 7th Avenue rauf und drehten eine Runde um den Block. Wir fielen müde ins Bett, denn an dem Tag sind wir dann doch mehr gelaufen als erwartet.