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Autor Thema: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006  (Gelesen 15017 mal)

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jolly

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Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« am: 25.05.2006, 16:44 Uhr »
Hallo!

Leider ist unser Urlaub schon wieder vorbei, aber da ich schon so viele gute Tipps aus diesem Forum erhalten habe, möchte ich euch im Nachhinein gerne von unserer gerade beendeten Tour berichten und an unseren Erlebnissen teilhaben lassen.
Werde hier so nach und nach den kompletten Reisebericht einstellen, mal sehen wie schnell das klappt.

Also, viel Spaß beim Lesen und Schauen (wenn ich das mit den Bildern so hinkriege).

Eva

jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utaz/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #1 am: 25.05.2006, 16:45 Uhr »
27. April 2006
Unser Urlaub beginnt.
Heute geht’s von Düsseldorf über Atlanta nach Las Vegas, Abflug 9.40
Weil André (mein Mann) so groß ist, sind wir immer schon Stunden vorher am Flughafen in der Hoffnung die Notausgangsitze zu bekommen. So auch heute.
Um 6.15 treffen wir am Flughafen ein und Delta öffnet gerade seine Schalter. Nach dem wir einige dusselige Fragen bzgl. unseres Gepäcks beantwortet haben (wer hat gepackt, wann, wo und wieso bla bla bla) checken wir als 3. ein und bekommen die Plätze mit der Beinfreiheit, zumindest bis Atlanta. Für den Anschlussflug klappt das nicht, aber immerhin.
Danach gilt es erstmal Zeit zu vertrödeln bis bereits um 8.30 mit dem Boarden begonnen wird.
Der Flieger hebt pünktlich ab und damit beginnt das Ausdauertraining fürs Sitzfleisch. Die Maschine ist schon älter, Fernsehgeräte gibt es nur im Gang, die Sicht darauf beeinträchtig. Es werden zwei Filme gezeigt, aber wir schenken uns dass.
Der Service ist soweit okay. Nach neuneinhalb Stunden Flug endlich die Landung in Atlanta. Wir haben jetzt knapp 2 Stunden was für die Einreiseprozedur genügen sollte.
Als einer der ersten aus unserem Flieger stellen wir uns in die Schlangen an – es scheinen gerade mehrere Maschinen gelandet zu sein und nach und nach werden mehr Schalter besetzt – aber wir haben wohl die erwischt in der es am langsamsten voran geht, denn plötzlich haben sich alle Schlangen aufgelöst und nur wir stehen noch da. Komischerweise wird uns aber keine einzige Frage gestellt was wir überhaupt im Land wollen.
Naja, wir müssen noch das Terminal wechseln, mit den regelmäßig verkehrenden Bahnen aber kein Problem. Letztendlich sind wir eine Viertelstunde vor Boarding am Gate.
Auch dieser Flieger startet pünktlich und so landen wir um 16.40 Ortszeit in Las Vegas.
Die Gepäckentladung klappt zügig und schon bald sitzen wir im Shuttlebus nach Alamo.
Innerhalb von 10 Minuten sind die Formalitäten erledigt  - es wurde nicht versucht uns irgendwas aufzuschwatzen, haben wir eigentlich bislang noch nie erlebt – und wir dürfen uns aus der Choice-Line einen SUV aussuchen. Dumm nur das überhaupt keiner mehr dort steht als wir rauskommen. Das Personal ist aber fix und Nachschub wird angekarrt. Ein Buick, noch ein Buick, irgend eine Marke die wir nicht kennen – wo sind die Trailblazer. Ich habe dann einfach eine der Damen gefragt ob sie nicht einen für uns hätten und siehe da, ein goldener wurde vorgefahren, Gott sei Dank mit 4WD.
Schnell verstauen wir unser Gepäck und fahren Richtung Strip. Ein kurzer Stopp bei Barnes & Noble am S. Maryland Parkway weil ich noch das Buch „Photographing the Southwest“ kaufen wollte, aber das ist leider nicht mehr vorrätig.
Beim Verlassen des Parkplatzes entdecken wir Panda Express und wir können einfach nicht anders und gönnen uns ein Orange Flavoured Chicken – wie haben wir es vermisst.
Danach geht’s aber endlich weiter zum Stratosphere Tower wo wir für eine Nacht einchecken. Das Hotel haben wir über FTI vorgebucht und bezahlten zusammen 45 €.
Wir waren zwar schon 24 Stunden auf den Beinen, aber trotzdem haben wir uns noch mal aufgemacht Richtung Strip, einfach ein bisschen gucken und noch schnell etwas shoppen bei Ross Dress for Less am Strip.
Gegen 22.00 sind wir todmüde ins Bett gefallen.

jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utaz/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #2 am: 25.05.2006, 16:46 Uhr »
28. April 2006
Wie es die Zeitverschiebung so will sind wir früh wach und bereits um 7.00 verstauen wir unseren Kram und checken aus. Als erstes gibt’s dann ein herzhaftes Frühstück bei Denny’s, wie immer an unserem ersten Morgen in den USA.
Danach besuchen wir das berühmte „Welcome to Fabolous Las Vegas Schild“ und anschließend geht’s zum Walmart und dann wird erst mal die Grundausrüstung erworben – ganz wichtig die Kühlbox! Anderthalb Stunden später und 75 Dollar ärmer sind wir bereit es mit dem Las Vegas Premium Outlet aufzunehmen sowie einem weiteren Ross store. Einige neue Kleidungsstücke gehen in unseren Besitz über, aber so üppig wie in den Vorjahren war die Ausbeute dann doch nicht. Naja, am Ende der Reise werden wir das Angebot in Phoenix unter die Lupe nehmen.
Auf jeden Fall waren wir noch mal bei Panda Express – schade das es die Kette nicht in Deutschland gibt.
Gegen 15.00 machen wir uns auf nach Sprindale, Utah wo der Naturteil unserer Reise beginnt.
Wir verbringen 3 Nächte im Quality Inn, Gesamtpreis inkl. Tax 258,75 $.
Den Abend verbringen wir lediglich damit unser Gepäck neu zu sortieren.

jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utaz/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #3 am: 25.05.2006, 16:47 Uhr »

jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utaz/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #4 am: 25.05.2006, 16:57 Uhr »
29. April 2006
Auch heute werden wir wieder früh wach, aber lange schlafen wollten wir eh nicht, also machen wir uns fertig und bereits um 7.00 sind wir im Zion NP. Die Kassenhäuschen waren noch nicht besetzt, aber den Nationalpark Pass kaufen wir uns dann später.
Wir fahren zum Visitor Centre, frühstücken im Kofferraum unseres Chevy und nehmen den Shuttlebus um 7.30.
Es ist relativ kalt und windig, verspricht aber ein schöner Tag zu werden.
An der „The Grotto“ Haltestelle verlassen wir den Bus und machen uns auf um Angels Landing zu besteigen, ein 5 Meilen round-trip.
Der Weg schlängelt sich immer steiler den Berg hinauf und obwohl der Aufstieg noch relativ im Schatten verläuft wird uns schnell warm und wir schälen uns aus unseren langen Sachen.
Immer mal wieder bleiben wir stehen, genießen den Ausblick und schauen zurück auf den Weg den wir bereits hinter uns gelassen haben.
Insgesamt überwinden wir 453 Höhenmeter – vielleicht hätten wir mit was weniger anstrengendem anfangen sollen…

Die letzte halbe Meile hat es dann so richtig in sich und es geht ans Klettern. Der Pfad ist schmal, rechts und links fallen die Klippen fast senkrecht ab. Eisenketten erleichtern den Aufstieg, nichts für Leute mit Höhenangst. Nach insgesamt 90 Minuten erreichen wir den höchsten Punkt auf 1.763 m.

Wir gönnen uns erstmal eine Auszeit von 30 Minuten, verzehren den mitgebrachten Proviant und schießen begeistert ein paar Photos. Der Canyon liegt zum Teil noch im Schatten, uns gefällt es trotzdem.

Um 10.00 machen wir uns an den Abstieg. Es ist Sonntag und mittlerweile sind jede Menge Leute unterwegs. Immer wieder müssen wir anhalten um andere passieren zu lassen. Wie gut, das wir so früh gestartet sind.
Bereits um 11.00 sind wir wieder unten und beschließen gleich die nächste Wanderung anzuhängen. Es geht zu den Emerald Pools. Unser Weg führt uns zunächst zu den Lower Emerald Pools, später dann zu den Upper Emerald Pools. Hier ist es uns aber zu laut, zu viele Menschenmassen auf einem Fleck und wir fliehen zurück zum The Grotto busstop.
Wir beschließen mit dem Shuttlebus noch bis zur Haltestelle Big Bend zu fahren, denn von dort hat man die Möglichkeit Angels Landing von unten zu fotographieren – wir wollen schließlich sehen welchen Berg wir bezwungen haben.

Nachdem wir insgesamt ca. 9 Meilen gelaufen sind, die Temperaturen zwischenzeitlich auf über 30°C angestiegen sind haben wir für heute erstmal genug und fahren zurück ins Hotel. Vorher aber betreten wir noch das Visitor Center denn für morgen haben wir Permits für die Subway und die wollen wir abholen.
Wir erfahren, dass der Wasserstand bisweilen kniehoch ist, die Wanderung zur Subway aber unbedenklich.
Im angrenzenden Bookshop ergattere ich schließlich noch mein Exemplar von „Photographing the Soutwest“.
Ein letzter Stopp bei der Zion Adventure Company wo wir uns Canyoneering Schuhe und Neoprensocken leihen und dann ruhen wir uns erstmal ne Weile im Hotel aus.
Gegen 16.00 haben wir dann beschlossen, dass wir noch was unternehmen könnten und so fahren wir 4 Meilen zurück nach Rockville, um von dort nach Grafton zu gelangen, einer Geisterstadt.
Vorher gönnten wir uns allerdings noch ein Stück auf dem Smithonian Butte Scenic Backway, testen was der Trailblazer so drauf hat 
Die Aussicht von dort auf z. B. den Zion war sehr schön.
Schließlich auf dem Weg nach Grafton hatten wir eine erste Begegnung mit einer Klapperschlange.
Von Grafton selbst ist nicht mehr viel übrig, eine Kirche, zwei Häuser und der Friedhof – eher enttäuschend wenn man z. B. Body kennt.
Wieder zurück in Springdale haben wir einen Blick in die Fatali Galary geworfen und waren dann im Bumpleberry Inn essen. Ein selbsternanntes family restaurant, war okay aber nix besonderes.

Westernlady

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Re: Nachlese Rundreise Utaz/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #5 am: 25.05.2006, 17:05 Uhr »
Hi Jolly,

klasse, ein neuer Reisebericht  :D
Angels Landing gleich am ersten Tag  :respekt:

America_Crazy

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #6 am: 25.05.2006, 17:31 Uhr »
Hallo Jolly,

schöner Bericht mit tollen Bildern. Ich freue mich schon auf die weiteren Erlebnisse die ihr hattet. Ich setze mich also gleich mal in das Mietauto mit rein.  :wink:

Grüße
America_Crazy



jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #7 am: 25.05.2006, 18:04 Uhr »
Wow, schon die ersten Mitfahrer - bin begeistert und danke für das Lob.
Da ja heute Feiertag ist, es grad mal wieder in Strömen gießt und ich nichts Besseres zu tun habe, arbeite ich fleißig weiter am Bericht.

30 April 2006
Heute geht’s zur Subway!
Bereits um 6.30 machen wir uns auf zum Left Fork Trailhead im Zion Kolob Canyon.
Als wir am Trailhead ankommen befindet sich kein weiteres Auto auf dem Parkplatz. Bis wir abmarschbereit sind ist es 7.30.

Wir laufen bis zum Canyonrand und blicken hinab auf den North Creek – ein ganz schön langes und steiles Stück bis unten. Wie wird es wohl erst wenn wir am Ende wieder hinauf laufen müssen?

Nun ja, daran ist jetzt noch nicht zu denken, also folgen wir dem ausgetrampeltem Pfad nach unten. Immer wieder rutschen wir über das lose Geröll.

Wir brauchen ca. eine halbe Stunde bis wir den Creek erreichen. Ein Schild weist hier für den Rückweg auf den Left Fork Trailhead hin.
Wir laufen jetzt einfach nach links immer den Fluss entlang.
Das erste Stück Weg ist noch relativ gut zu begehen, irgendwann aber wird die Uferböschung mehr und mehr zugewachsen und wir sind froh um die lange Kleidung die wir tragen, andererseits hätten wir wohl schon ein paar Kratzer abbekommen. Es lässt sich auch nicht mehr vermeiden den Fluss zu kreuzen. Am Anfang zählen wir noch mit, da sich die Flussquerungen dann aber häufen, lassen wir davon ab. Mit dem Schuhwerk, Unterschenkelgamaschen und Treckingstöcken sind wir aber gut ausgerüstet. Scheint es uns zunächst noch abenteuerlich den passenden Weg für die Flussquerung zu finden haben wir nach einer Weile den Dreh raus und werden immer sicherer.
Trotzdem erscheinen manche Sprünge von Fels zu Fels zunächst unmöglich.


Der Drang die Subway endlich zu sehen hat uns vorwärtsgetrieben, trotzdem haben wir für den Hinweg 3,5 Stunden benötigt. Das Wasser war teilweise wirklich kniehoch und die Kaskaden glitschig.

Aufgrund des hohen Wasserstandes schoss das Wasser nicht fotogen durch den Crack, sondern überall entlang.
Natürlich waren auch sämtliche potholes überflutet, so dass wir all die schönen Fotos die wir gesehen hatten nicht imitieren konnten, trotzdem war die Subway selbst schon beeindruckend.



Wir haben ca. 1 Stunde dort verbracht und uns dann auf den anstrengenden Rückweg gemacht. Die ersten 90 Minuten haben wir noch ganz locker flockig gemeistert, aber dann wurde unser Gepäck immer schwerer, die Beine immer müder, die schmerzenden Schenkel immer unangenehmer.
Der Aufstieg vom Creek zum Rim war langwierig, aber irgendwann waren wir oben und nach erneuten dreieinhalb Stunden waren wir zurück am Parkplatz.
Auf unserem Rückweg waren uns insgesamt noch 8 Leute entgegengekommen, schätzungsweise so auf der Hälfte des Weges. Ob die es wohl noch trocken zurück geschafft haben? Wahrscheinlich nicht, denn eine Stunde nachdem wir die Wanderung beendet hatten, tobte ein Gewitter über der Gegend.  
Ich glaube, der Trip zur Subway war das Anstrengenste was wir jemals gemacht haben und natürlich hatten wir die nächsten 2 Tage mit Muskelkater zu kämpfen.
Wir haben es auch nicht mehr geschafft uns irgendwohin zum Essen zu schleppen. Brot und Aufschnitt aus unseren Vorräten musste für diesen Tag ausreichen.

America_Crazy

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #8 am: 25.05.2006, 19:03 Uhr »
Hallo Jolly,

da seit ihr ja wirklich eine sehr lange Strecke an diesem Tag abgelaufen und zu dem auch manchmal wohl nicht so einfach zu begehbar.
Trotzdem habt ihr sehr schöne Bilder schießen können. Der Canyon sieht wirklich sehr beeindruckend aus. Weiter so. Ich freue mich schon auf die Weiterreise. Toller Bericht bisher!  :daumen:

Grüße
America_Crazy



jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #9 am: 25.05.2006, 19:09 Uhr »
1. Mai 2006
Heute hieß es Abschied nehmen vom Zion.
Wir verließen den Park durch den Ostausgang, allerdings nicht ohne diverse Fotostopps einzulegen und die Schönheit der Natur zu genießen, z. B. Checkerboard Mesa etc.





Ich weiß gar nicht wann genau wir den Park verlassen haben, aber 3 – 4 Stunden haben wir uns bestimmt im Ostteil aufgehalten.
Unser nächstes Ziel an diesem Tag sollte der Red Cave Slot sein.
Um dort hinzugelangen muss ein Privatgrundstück durchquert werden. Die Erlaubnis das zu tun hatten wir bereits von Deutschland aus eingeholt.
In Mount Carmel geht eine dirtroad nach Osten, die Einfahrt befindet sich genau gegenüber der Tait Lane.
Nur wenige hundert Meter nachdem man abgebogen ist, muss der Virgin River durchfahren werden. Der Wasserstand war aber sehr niedrig und die Durchfahrt für unseren Trailblazer kein Problem. Nach der Flussdurchfahrt kommt man auf den Privatbesitz – es sieht nicht wirklich so aus als ob hier noch jemand leben könnte, alles sehr verfallen.
Kurz danach sind wir verwirrt, wissen nicht genau welcher „Straße“ wir folgen sollen. Laut Buch soll man der rechten Spur folgen, diese scheint uns aber arg ruppig und sandig. Da wir keinerlei Erfahrung mit Fahren abseits des Teers haben sind wir skeptisch. Da wir ein GPS-Gerät haben und die Koordinaten des Slots angegeben sind, ziehen wir dieses zu Rate. Noch während wir auf Satelittenempfang warten, kommt ein älteres Paar dahergefahren – Amerikaner. Sie halten gleich an und fragen uns ob alles in Ordnung wäre.
Nach kurzem Plausch erfahren wir, dass sie das selbe Ziel haben, inklusive dem Buch Photographing the Southwest. Gemeinsam sind wir stark, wagen die Fahrt auf der sandigen Piste. Gary und Gloria sind alte Hasen was das betrifft und wir sind froh sie getroffen zu haben. Wie im Buch beschrieben steigt der Weg immer weiter an, vorbei an Wacholderbüschen bis wir schließlich ein Plateau erreichen. Zwischendurch sind wir immer mal wieder ausgestiegen, weil die Straße immer sandiger wurde. Mit Allrad und Untersetzung aber kein Problem.
Vom Plateau aus konnte man den Sandwash erkennen der direkt zum Eingang des Upper Red Cave führt, also parken wir direkt dort oben.
Gemeinsam steigen wir zum Wash ab und folgten diesem ca. für eine halbe Meile.

Gloria, eine (Hochzeits)Fotographin im Ruhestand, war schon ganz aufgeregt und konnte es gar nicht erwarten endlich hinein zu kommen.
Bereits kurz nach Betreten galt es eine größere Pfütze zu überqueren. Mit Hilfe eines Baumstammes der schon dort lag, war das aber kein Problem.
Viel weiter konnten wir trotzdem nicht vordringen, denn es galt einen steilen Anstieg zu überwinden was wir ohne Seil etc. nicht schafften.
Trotzdem hat sich unser Ausflug hierher gelohnt und Gloria und André haben ca. 1 Stunde begeistert Bilder gemacht während ich mich mit Gary in ein Gespräch vertieft habe.



Gegen 15.00 Uhr waren wir zurück am Auto, verabschiedeten uns von Gary u. Gloria, nicht ohne vorher E-mail Adressen ausgetauscht zu haben.
Für André und mich ging die Fahrt dann weiter zu den Coral Pink Sand Dunes.
All zu lange haben wir uns dort allerdings nicht aufgehalten; der Himmel war übersäht mit bedrohlich dunklen Wolken und der Wind blies so heftig, das wir ein gratis Sandpeeling bekamen. Die äußeren Umstände machten das Laufen in den Dünen nicht unbedingt einfacher. Insgesamt waren wir nicht ganz eine Stunde vor Ort.



Leider ließ sich auch die Sonne nicht allzu oft blicken, so dass wir nicht die Bilder machen konnten die wir gerne gemacht hätten.
Anschließend sind wir mit weiterem Fotozwischenstopp im Red Canyon/Dixie National Forest zum Bryce Canyon gefahren wo wir im Ruby’s Inn abgestiegen sind. Auch das hatten wir über FTI vorgebucht, Kostenpunkt 59,40 €.
Kaum hatten wir die Lobby betreten wo auch der Giftshop und der General Store angrenzten hörte man Deutsch aus jeder Ecke. Uns waren das schon wieder zu viele Leute auf einen Haufen, also sind wir erst mal wieder auf unser schönes, geräumiges Zimmer geflüchtet.

America_Crazy

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #10 am: 25.05.2006, 19:16 Uhr »
Hallo Jolly,

ich mag Deinen Bericht sehr. Ich lese mit Begeisterung mit. Es ist schön das ihr dann auch noch 2 Amerikaner getroffen habt und euch mit ihnen unterhalten konntet. Es ist uns schon sehr häufig "passiert", dass wir einfach angesprochen wurden von Amerikaner die Hilfe angeboten hatten, obwohl wir eigentlich überhaupt keine Hilfe benötigten  :wink:  

Manchmal entwickelt sich daraus dann auch eine Freundschaft.  :D

Grüße
America_Crazy



jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #11 am: 25.05.2006, 20:11 Uhr »
Hi America_Crazy - du liest ja wirklich fleißig mit. Freut mich zu hören dass es Dir gefällt. Ja, mit Amerikanern kommt man irgendwie leicht ins Gespräch; würde man hier in Deutschland einfach Leute anquatschen würde man wahrscheinlich nur merkwürdige Blicke zurückbekommen. Wir haben die Zeit einfach genossen.
Aber jetzt geht's weiter, ich bin heute fleißig.

2. Mai 2006
Wie kann’s auch anders sein, auch heute sind wir wieder früh auf den Beinen. Schließlich ist das ein Aktivurlaub und „Morgenstund hat Gold im Mund“. Nein im Ernst, erstens sind morgens die Temperaturen immer ganz angenehm, zweitens noch nicht so viele Leute unterwegs, drittens haben wir meistens ein ausgefülltes Tagesprogramm, aber bei all den schönen Zielen ist auch das frühe Aufstehen kein Problem.
Bereits um 7.00 checken wir aus und machen uns auf den Weg zum Bryce Canyon. Wir waren bereits im Oktober 2004 hier, haben damals alle Aussichtspunkte angefahren und sind den Navajo Loop gelaufen. Heute wollen wir einfach nur wandern und entschließen und für die Kombination Navajo Loop – Queen’s Garden Trail.
Bevor wir allerdings losstapfen wird erstmal exzessiv vom Sunset Point aus fotografiert.



Es ist übrigens mal wieder ganz schön kalt zu dieser Tageszeit, ich ziehe sogar für eine Weile Handschuhe an.
Die friedvolle Stille wird gegen 7.30 jäh unterbrochen als Arbeiter mit schwerem Gerät anrücken um den Teil des Navajo Loop der bei Thor’s Hammer vorbeiführt auszubessern. Der Weg hat wohl unter dem Winterwetter gelitten.
Wie auch immer, ganz gemütlich wandern wir unseren Trail und brauchen insgesamt 3 Stunden bis zum Sunrisepoint.



Von dort geht’s jetzt am Rim entlang zurück zum Sunset Point wo wir geparkt haben.
Der Bryce Canyon ist doch immer noch mein Lieblingspark, die Aussicht einfach atemberaubend.
Man muss hier einfach wandern um den Park richtig zu erleben.
Vom Bryce Canyon fahren wir zum Kodachrom Basin SP. Hier haben wir für heute Nacht eine Cabin vorgebucht.
Auf dem Weg dorthin halten wir am BLM-Office in Cannonville an um uns nach dem Straßenzustand der Cottonwood Canyon Road zu erkundigen. Dort sagt man uns es sei nicht ratsam die Straße zu fahren wegen des Regens in den letzten Tagen und der Wettervorhersage die auch heute für den späten Nachmittag wieder regnen prognoszierte.
Da soviel an Regen aber eigentlich gar nicht runtergekommen war beschlossen wir das ganze später einfach mal selbst unter die Lupe zu nehmen.
Erstmal aber checkten wir in unsere Cabin ein was kein Problem war, obwohl es noch recht früh war. Insgesamt haben die dort 6 Stück, wir waren aber die Einzigen die eine in Anspruch genommen haben. Die Cabin hat uns gut gefallen, groß, sauber, in toller Umgebung. Der Preis war dafür vielleicht etwas happig, aber naja, 85 $ inkl. Tax.
Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten stoppten wir noch mal im Visitor Centre des SP. Hier meinte man wenn wir noch was an der Cottonwood Canyon Road machen wollten, dann sofort, bevor es anfängt zu regnen. Gesagt getan, wir wollten eh nur bis zum Grosvenor Arch. Die CCR war in einem tadellosen Zustand, das es überhaupt geregnet hatte war nicht zu merken, alles staubtrocken.
Die 10 Meilen bis zum Arch waren schnell zurückgelegt. Der Arch hat uns gut gefallen und die Sonne hat uns den Gefallen getan im richtigen Moment aus dem wolkenverhangenen Himmel zu scheinen.



Dieser kleine Abstecher hat uns insgesamt nur 1 Stunde gekostet und zurück im Kodachrome haben wir unser Marschgepäck geschultert und sind den Panorama Trail gelaufen, einen 5-mile loop. Kaum losgelaufen fing es tatsächlich an zu regnen, aber das meiste ist danebengefallen und lange angehalten hat der Regen auch nicht.
Wir waren auch noch beim Shakepeare Arch und Chimney Rock, dann reichte es uns aber auch.




So gesehen war der Park ganz nett, einige nette Gesteinsformationen, aber wirklich spektakulär dann auch wieder nicht. Wenn man nicht da war, hat man im Endeffekt nicht so viel verpasst.
Da wir nun schon wieder einige Meilen auf dem Buckel hatten und sich unsere Mägen langsam bemerkbar machten sind wir die 14 Meilen bis nach Tropic gefahren. Aus unserem ersten Urlaub wussten wir das es bei „The Pizza Place“ eine gute Pizza gibt und dieses Geschmackserlebnis wollten wir wiederholen – und wurden auch nicht enttäuscht.
Zurück in unserer Cabin haben wir die Zeit damit vertrödelt die Bilder von der Kamera aufs Laptop zu ziehen (Fernseher gab’s nämlich nicht); irgendwann bin ich noch mal raus und was bot sich meinen Augen, ein toller Regenbogen den wir gleich versucht haben mit der Kamera einzufangen.


jolly

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #12 am: 25.05.2006, 21:28 Uhr »
03. Mai 2006
Vom Kodachrome Basin SP ging’s heute nach Escalante. Der Weg dorthin ist nicht weit, aber natürlich hatten wir für heute noch mehr auf dem Programm.
Genau genommen wollten wir uns heute die Hole-in-the-Rock Road vornehmen. Die Straße selbst ist natürlich nicht so interessant aber zu beiden Seiten gibt es genug lohnenswerte Abstecher.
Pünktlich um 7.30 zur Öffnung sind wir beim BLM-Office in Escalante vorgefahren. Auch hier fragen wir wieder nach dem Straßenzustand. Der nette Ranger meint es wäre überhaupt kein Problem, Regen wäre auch nicht angesagt. Wir erzählen ihm das wir zum Peek-a-Boo und Spooky Slot Canyon wollen und daraufhin rückt er noch ne Wegbeschreibung inkl. Skizze raus. Nicht das wir nicht vorbereitet gewesen wären, aber natürlich stecken wir auch die noch dankend ein.
Dann geht’s aber los, nur wenige Meilen hinter Escalante geht die HITRR rechts weg. Der Straßenzustand war gut. Erster Stopp nach 12 Meilen am Devil’s Garden. Der Parkplatz ist schon gut gefüllt, also auf ins „Getümmel“. Wir suchen als erstes den Metate Arch, für gute Photos steht die Sonne aber noch ungünstig, also halten wir uns an die übrigen lustigen Gesteinsformationen und beschließen am Nachmittag noch mal herzukommen um den Arch abzulichten, liegt ja schließlich auf dem Weg.


Allzu lange halten wir uns auch gar nicht auf, schon nach 40 Minuten steigen wir wieder in unseren Chevy und brausen die HITRR weitere 14 Meilen nach Süden. Hinter dem Devils Garden gibt’s ein paar Waschbrettpassagen, aber nichts was wirklich Probleme bereitet hätte.
Wir nehmen den Abzweig zum Dry Folk of Coyote Gulch und diese Piste ist schon etwas heftiger, für einen Wagen mit High Clearance aber kein Problem.
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Trailhead zu den Slot Canyons.
Wir wollen zunächst Peek-a-Boo einen Besuch abstatten und uns dann Spooky vornehmen.
Vom Parkplatz aus geht’s zunächst steil hinunter zum Flussbett. Der Weg ist durch cairns gut markiert, außerdem haben wir ja noch unser GPS, letzteres ist aber wirklich nicht nötig.
Man läuft nicht einfach so in den Peek-a-Boo hinein, am Anfang muss eine ca. 4 m hohe steile Wand überwunden werden. Zur Erleichterung sind Stufen in den Fels gehauen, noch besser wenn man zu zweit ist uns sich gegenseitig helfen kann.

André jedenfalls musste mich öfter mal hochziehen.
Wem das zuviel ist sei gesagt, diese Kletterpassage kann man auch relativ leicht umgehen.
Der Anfang ist noch relativ breit und gut zu begehen, das ändert sich jedoch bald und man kommt nur noch seitlich und mit eingezogenem Bauch voran.

Hat man diese Passagen überwunden weitet sich der Canyon später wieder und damit hat man den interessantesten Teil auch hinter sich gelassen. Anstatt den selben Weg zurück zu gehen, klettern wir aber an der rechten Seite aus dem Peek-a-Boo hinaus und laufen cross country und mit Hilfe des GPS zum Eingang von Spooky.
Auf dem Weg sind unsere Augen immer wieder auf den Boden gerichtet, Klapperschlangen und anderes Getier fühlt sich hier wohl und es dauert auch nicht lange bis wir die nächste Begegnung mit einer Klapperschlange haben. Die ist allerdings noch klein und uns gelingt sogar ein gutes Photo.

Spooky ist noch um einiges enger als Peek-a-Boo und nach einer Weile sind wir sogar gezwungen unsere Rucksäcke in einer Nische abzustellen um voran zu kommen.


Irgendwann ist für André Schluss – ich taste mich noch ein wenig weiter voran, stehe aber nach relativ kurzer Zeit vor einem steilen Aufstieg den ich alleine nicht überwinden kann, also drehe auch ich um.
Die Schieberei durch die Slots macht uns irre Spaß, spannend wird’s immer wenn Gegenverkehr kommt, aber immer wieder mal gibt’s Nischen die breit genug sind um sich gegenseitig passieren zu lassen.
Insgesamt waren wir 3 Stunden in den Slots unterwegs.
Auf dem Rückweg laufen wir noch ein kurzes Stück in die Dry Fork Narrows hinein. Mit den anderen beiden kann dieser Slot aber nicht mithalten, also kehren wir um und wandern zurück zum Auto.
Da der halbe Tag noch vor uns liegt überlegen wir was wir als Nächstes machen.
Wir fahren erst einmal die HITRR zurück bis zum Devils Garden wo wir den Metate Arch nun ausgeleuchtet vorfinden und vertrödeln einige Zeit damit ihn von allen Seiten abzulichten.

Von dort aus fahren wir weiter Richtung Escalante und nehmen die Cedar Wash Road, denn wir wollen uns den gleichnamigen Arch anschauen.
Wir fahren ca. 4 Meilen auf dieser dirtroad und halten an einem pullout an den wir für den im Buch beschriebenen halten. Von dort folgen wir den Fußspuren zum Rim, wenden uns nach links und bekommen den Arch in Sichtweite.
Wir laufen so lange am Rim entlang bis wir meinen die beste Fotoposition gefunden zu haben und lassen den Auslöser glühen.

Dieser kleine Abstecher hat uns weniger als 1 Stunde gekostet.
Danach kehren wir nach Escalante zurück und suchen das Rainbow Country Bed & Breackfast welches ich gebucht hatte. Mit der Beschreibung der Besitzerin war das nicht schwer und wir wurden herzlich empfangen. Die Übernachtung kostete uns 66,60 $ und es hat uns echt gut gefallen. Es gab einen Aufenthaltsraum mit Fernseher, Billard und Gesellschaftsspielen und wir haben uns so richtig breit gemacht, weil wir das alles für uns hatten.
Wir wurden kurz rumgeführt, erkundigten uns noch wo wir gut zu Abend essen könnten und sind dann kurzentschlossen noch zum Escalante Petrified Forest SP gefahren. Da wir den Petrified Forest NP wegen Zeitmangels aus unserem Urlaubsplan gestrichen hatten, wollten wir diesem kleinen SP eine Chance geben.
Wir haben brav die entrance-fee and der self fee station bezahlt und sind dann self-guided trail gelaufen. Entlang des Weges lagen einige schöne bunte Stücke des versteinerten Holzes.

Insgesamt waren wir ca. 90 Minuten unterwegs und sind dabei ganz schön ins Schwitzen gekommen, denn die Sonne meinte es ganz gut.
Zurück am Parkplatz knurrten uns mal wieder die Mägen, also sind wir wie empfohlen ins Cowboy Blues gegangen.
Für amerikanische Verhältnisse haben wir ewig auf unser Essen gewartet (1 Stunde), aber es war lecker und auch mal ganz nett nicht so gehetzt zu werden.
Zurück in unserem B&B haben wir noch etwas mit Catherine geplaudert, haben eine Partie Billard gespielt und sind dann ins Bett.

OWL

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #13 am: 25.05.2006, 21:34 Uhr »
Ein schöner Bericht und gute Bilder, habe ihn eben überflogen und werde ihn bei Gelegenheit genauer lesen. Ihr scheint ja recht sportlich zu sein, das Wander-Programm scheint mir auf den ersten Blick ziemlich stramm.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Crimson Tide

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Re: Nachlese Rundreise Utah/Arizona 27.04. - 18.05.2006
« Antwort #14 am: 25.05.2006, 21:56 Uhr »
Hallo, Jolly!
Wow, da habe Ihr ja tolle Kletterpartien gemacht, und nur so kommt man an Bilder und Erlebnisse, die nicht Jeder hat!

Respekt!

Freue mich schon auf den nächsten Teil eurer Reise, obwohl, den werde ich wohl erst später richtig lesen können.
(Siehe Countdown!)

L.G.Monika

L.G. Monika