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Autor Thema: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006  (Gelesen 24866 mal)

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HOH

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Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« am: 19.06.2006, 20:01 Uhr »
Ich bin gerade dabei, den Reisebericht zu unserer Tour im Mai/Juni dieses Jahres zu tippen. Ich werde versuchen, dies sowohl auf meiner HP als auch hier paralell zu machen ... hoffentlich funktioniert das auch  :!:  :?:



Hier erstmal ein kurzer Überblick über den 23-tägigen Reiseverlauf:


Los Angeles - Joshua Tree NP - Phoenix - Montezumas Castle - Oak Creek Canyon - Grand Canyon - Horseshoe Bend - Antelope Canyon - Toadstool Hoodoos - Page - Monument Valley - Goosenecks - Canyonlands NP - Moab - Arches NP - Goblin Valley SP - Capitol Reef NP - Bryce Canyon NP - Zion NP - Valley of Fire - Las Vegas  - Death Valley - Bakersfield - Sequioa NP - Fresno - Yosemite NP - Mariposa - San Francisco - Highway No.1 - San Simeon - Los Angeles

Watch out ... es geht bald los  :wink:


Das Titelbild zum Motto hab ich aber schonmal parat ;)


HOH

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #1 am: 20.06.2006, 05:49 Uhr »
1.Tag

Flug und Los Angeles :

Pünktlich um 10.40h startet die Maschine der LTU vom Düsseldorfer Flughafen Richtung LAX. Wir sitzen diesmal in Reihe 19, direkt vor der Tragfläche. Vor uns bleibt einer der beiden Plätze frei, auf dem anderen hat es sich der Freund einer der Stewardessen gemütlich gemacht. Im Boardkino werden heute "Im Dutzend billiger Teil 2" und "Wo die Liebe hinfällt" gezeigt. Prima, die kennen wir beide noch nicht und somit können wir knapp 3 Stunden des Fluges schonmal mit fernsehen verbringen. Die Flugroute ist mal wieder die übliche, über Grönland (wo wir dank wolkenlosen Himmels diesmal sogar richtig die Eisschollen erkennen können) und die grossen Seen Kanadas geht es schräg runter über Salt Lake City und Vegas nach Los Angeles.


   

Gegen 13h landen wir bei strahlendem Sonnenschein in Los Angeles. Die Einreise an sich geht dann merkwürdigerweise recht zügig von statten. Es werden wieder Netzhautscan und Fingerabdrücke genommen, anscheinend sind wir aber beide nicht vorbestraft

Unser Gepäck steht auch schon wieder neben dem Bagagge Claim parat, so daß wir zügig aus dem Flughafengebäude rauskommen und in das Bus-Shuttle zur Hertz Mietwagenstation steigen. Und hier muss ich mal ganz ehrlich sagen, einen reibungsloseren und schnelleren Ablauf als bei Hertz hatten wir noch nirgends bis jetzt. Ich schätze mal, das inklusive Warten die komplette Mietwagenübernahme nur knapp 10 Minuten gedauert hat. Gerade nach solch einem doch recht langen Flug ist man ja wirklich dankbar dafür!

Unser Auto für die nächsten Wochen sollte dann ein Hyundai Accent werden. Da wir grundsätzlich immer die niedrigste Kategorie buchen, war das auch absolut okay. Unser Gepäck (immerhin ein grosser Koffer, 1 riesige Reisetasche und ein Trolly) liessen sich problemlos im Kofferraum verstauen. Der Wagen hatte erst jungfräuliche 1710 Meilen auf dem Tacho und sollte in den nächsten Wochen also von mir auf Herz und Nieren getestet werden.


Wir verlassen die Mietwagenstation und fahren die unglaublich lange Strecke von rund 500 Metern zu unserem Flughafenhotel Howard Johnson. Das das Hotel in der gleichen Strasse liegt wie Hertz wusste ich überigens im Vorfeld auch nicht, umso überraschter war ich, als ich das dann mitbekommen habe. Da wir im selben Hotel auch nochmal am Ende unsere Reise nächtigen werden, ist das natürlich für den letzten Tag und die damit verbundene Abgabe des Mietwagens nicht schlecht. Doch soweit sind wir ja noch lange nicht, jetzt wird erstmal der Wagen halbwegs leergeräumt und wir beschliessen, zum Block at Orange zu fahren. Das ist eine Mall, in der sich der einzige Ron Jon Surfshop der gesamten Westküste befindet. Da wir bis jetzt fast in allen RonJon-Stores waren die es gibt, war das für uns also quasi schon ein Pflichtbesuch. Nach dem ersten obligatorischen T-Shirt-Kaufstop stand dann erst einmal ein leckerer Frappuccino bei Starbucks auf dem Programm.


Nach ausgiebigen Erkunden der restlichen Shops fuhren wir weiter zum Surfmekka Huntington Beach, wo wir beim letzten Mal leider nur durchgefahren sind und nicht angehalten haben. Das wollten wir dieses Mal schleunigst nachholen. Wir sind ein wenig durch die ganzen Surfshops geschlendert und haben uns auf dem Weg zum Strand gemacht, wo wir den Pier auf und abgeschlendert sind und einigen Verrückten im Wasser zugesehen haben, die über die Wellen geritten sind. Am Ende des Piers gibt es überigens ein Rubys, anscheinend hat das aber nichts mit dem Namensvetter am Bryce Canyon zu tun !? Äusserlich könnte der Eindruck zwar entstehen, was aber auch an dem ähnlichen Schriftzug liegt, von innen sieht es allerdings eher wie eine 50'er Jahre Burgerbude aus.


Mittlerweile ist es auch dunkel geworden, einige wagemutige surfen trotz Null Sicht immer noch, uns fallen aber langsam die Augen zu und wir machen uns auf den Rückweg über die #1 zu unserem Hotel, wo wir den Schlaf der Gerechten schlafen ... zumindest bis um 0 Uhr der Radiowecker anfängt Alarm zu schlagen. Irgend ein Scherzkeks fand es wohl lustig, den Alarm mitten in der Nacht zu stellen. Wirklich lustig, danke *gääähn* Nach diesem kurzen Intermezzo schliefen wir dann aber zum Glück doch noch ganz gut bis zum nächsten Morgen durch.

Gefahrene Meilen: 102

jochenrosi

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #2 am: 20.06.2006, 06:33 Uhr »
Super,

wieder ein Reisebericht, wir sind dabei!!!!  

       
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


freddykr

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #3 am: 20.06.2006, 07:36 Uhr »
Ich bin dabei und setz mich auf einen der noch freien Plätze ;-)
Viele Grüße,
Danilo


HOH

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #4 am: 20.06.2006, 07:51 Uhr »
Joa, dann macht es Euch mal schön gemütlich  :wink:


2.Tag

Joshua Tree NP - Phoenix (Scottsdale)


Um 5 Uhr war die Nacht aber auch schon wieder zu Ende, der Jetlag hatte uns mal wieder voll im Griff. Das kam uns aber irgendwie auch ganz recht. Die Strecke von LA nach Phoenix ist nicht ganz ohne und sollte auch zugleich mit die längste Tagestour des gesamten Urlaubs werden. Ausserdem wollten wir ja auch zwischendurch noch in den Joshua Tree Nationalpark, welcher ja quasi auf dem Weg liegt. Um circa halb 9 Uhr waren wir dann auch bereits dort. Da es am Südeingang kein Rangerhäuschen am Parkeingang gibt, sind wir direkt bis zum Cottonwood Visitor Center durchgefahren, welches wir nach knapp 20 Minuten Fahrzeit erreicht haben. Von aussen sah das ganze allerdings noch relativ geschlossen aus, ein rotes Closed-Sign im Fenster verstärkte den Eindruck noch, das wir wohl zu früh dran sind. Als wir gerade schon wieder fahren wollten, kam aber dann doch ein Ranger aus dem Visitor Center und meinte, das wir ja sicherlich wüssten, das wir eine Entrance Fee bezahlen müssten. Ich bejahte das, deutetet allerdings auf das im Fenster vorhandene Closed-Schild. Das war dem Ranger dann wohl etwas peinlich, hatte er es doch anscheinend schlicht und ergreifend vergessen auf OPEN umzudrehen. Naja, jetzt konnten wir also erstmal in Ruhe den National Park Pass kaufen, welcher uns in den kommenden Wochen noch gute Dienste leisten sollte.



Zusammen mit dem Pass bekommen wir eine kleines Buch mit einer Übersicht sämtlicher NP's, sowie den obligatorischen Parkplan. Wir verlassen das Visitor Center und fahren zur Cottonwood Spring Oase. Hier geht der Lost Palm Oasis Trail ab, den wir aber mit einem Auge auf die Uhr gerichtet nur ein kleines Stück laufen. Wir fahren stattdessen lieber noch ein Stück in den Park hinein. Kurz vor Ocotillo Patch machen wir aber kehrt, da wir noch früh genug in Phoenix ankommen wollen.



Die typischen Joshua Trees gibt es überigens im südlichen Teil des Parks anscheinend nicht (oder kaum), zumindest haben wir keine gesichtet. Ist aber auch nicht so tragisch, erstens haben wir sie ja bei unserem ersten Besuch im nödlichen Parkteil schon zu Gesicht bekommen und zweitens gibt es dafür andere schöne Dinge hier zu sehen.



Als wir auf dem Rückweg wieder am Visitor Center vorbeikommen, hat bereits der erste Reisebus mitsamt "Ladung" den Parkplatz komplett in Beschlag genommen. Wir quetschen uns durch und gehen noch kurz auf die Toilette, bevor wir uns dann via I-10 auf den Weg Richtung Osten machen. Der folgende Streckenabschnitt gehört dann definitiv zu den langweiligsten Fahrstrecken, die man sich vorstellen kann. Schnurgerade, links und recht gibt es über hunderte von Kilometern absolut NICHTS! Das spannendste waren noch zwei Staubteufel, die plötzlich neben der Autobahn auftauchten.

Kurz hinter der Grenze zu Arizona gab es dann einen Hungerstop bei Burger King, welcher urplötzlich an einer Ausfahrt auftauchte. Mit überschreiten der Staatsgrenze sieht man plötzlich auch immer mehr der Saguarokakteen, die man aus diversen Westernfilmen ja kennt. Das ist ganz komisch zu beobachten, eben in Californien gab es sie noch nicht, und jetzt ist man wenige Meilen gefahren - schon sind sie da!


Unsere Fahrt verlangsamt sich kurz vor Phoenix, es ist Rush Hour und wir stehen ersteinmal im Stau. Dank des lebenden Navigationssystems auf dem Beifahrersitz finden wir aber eine Umgehungsstrasse und kommen doch noch relativ gut durch. Unsere Bleibe für diesen Tag und die Nacht sollte das Days Inn at Fashion Quare Mall in Scottdale sein. Das Hotel liegt gut, im Herzen von Scottsdale, nur wenige Gehminuten von Old Town entfernt.



Nach dem einchecken machten wir uns auch direkt wieder auf den Weg, wir wollten nämlich nach Tempe zur Arizona Mills Mall. Dort gibt es ein Rainforest Cafe, wer unsere anderen Berichte gelesen hat weiss inzwischen, das wir dort sehr gerne essen gehen. Für Mel gab es erstmal den riesigen Ceasars Salad, während ich mich mit einer Papagallos Perfection Pizza begnügte.

Bei Johnny Rockets in der Mall scheinen die Mitarbeiter überigens hochmotiviert zu sein. Zu 60'er Jare Musik haben allesamt ersteinmal eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.


Nach einem TSKS (T-Shirt-Kaufstop) machen wir uns gut gesättigt wieder auf den Rückweg nach Scottsdale, wo wir jetzt Old Town einen Besuch abstatten. Leider hat eine Vielzahl der Geschäfte bereits geschlossen und so begnügen wir uns mit einem gemütlichen Rundgang vorbei an den ganzen im Westernstil gebauten Läden. Jeder, der noch ein Indianerkostüm für nächsten Karneval sucht, wird hier garantiert fündig!


Abschliessend gehen wir noch in die Fashion Square Mall, welche nur einen Katzensprung entfernt liegt. Das Parkhaus der Mall befindet sich nämlich direkt gegenüber unserem Hotel auf der anderen Strassenseite. Da die Geschäfte hier anscheinend zur etwas gehobeneren Art gehören, bleiben wir aber nicht allzu lange sondern machen uns auf den Weg zurück ins Zimmer. Mittlerweile ist es schon kurz nach 22h und wir sind bereits wieder ziemlich müde. Aber immerhin haben wir es bis hierhin geschafft, es gab auch schon Urlaube wo uns um 19h oder 20h einfach die Augen zugfallen sind. Blöder Jetlag !! Vorsichtshalber haben wir noch einen Blick auf den Radiowecker geworfen, der Alarm letzte Nacht hatte uns nämlich gereicht.

Das war's für heute.

 
Gefahrene Meilen: 370

KarinaNYC

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #5 am: 20.06.2006, 08:01 Uhr »
Will auch mit!!! Das Titelbild ist genial!!!  :D  :daumen:

WildBlack

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #6 am: 20.06.2006, 08:05 Uhr »
Sehr schöner Bericht! Euer Routenverlauf macht Lust auf mehr davon!

Gruß
Christian

America_Crazy

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #7 am: 20.06.2006, 08:13 Uhr »
Ich bin auch dabei! Schöner Bericht. Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt.

Gruß
America_Crazy



Filou

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #8 am: 20.06.2006, 09:05 Uhr »
Hi hi,

nicht so schnell... will auch noch mit. So - jetzt kann es weiter gehen.  :D

Liebe Grüße
Annette

Stefan M.

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #9 am: 20.06.2006, 13:23 Uhr »
Ich spring auch noch schnell mit rein. Du hättest doch besser einen Van buchen sollen!!!  :lol:  :lol:  :lol:
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


HOH

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #10 am: 20.06.2006, 14:13 Uhr »
Zitat
Du hättest doch besser einen Van buchen sollen!!!

Konnt ich ja vorher nich wissen *gg :lol:




3.Tag

Montezuma Castle - Oak Creek Canyon - Sunset Crater - Wupatki Natl.Monument - Grand Canyon
 


Nach dem Frühstücksbuffet im Hotel - welches im Preis included war - haben wir uns auf den Weg nach Norden gemacht. Rechts und Links der Interstate kann man immer wieder zahlreiche Saguaros bestaunen.


Über die I-17 fuhren wir weiter, vorbei am Agua Fria Natl.Monument, bis nach Camp Verde, wo sich Montezuma Castle befindet. Es handelt sich hierbei um eine Felsenbehausung, die von den Sinagua Indianern im 12.Jahrhundert erbaut wurde. Der Gebäudekomplex besteht aus 20 Räumen, die sich über fünf Etagen wie ein Schwalbennest in eine Felsnische einpassen.  Zwischen 50 und 100 Menschen lebten seinerzeit hier. Seit 1906 gilt Montezumas Castle als National Monument.



Ich würde Montezuma Castle allerdings wirklich nur besuchen, wenn man eh schon im Besitz eines Nationalpark Passes ist und sowieso von Phoenix nach Flagstaff (oder umgekehrt) fährt. Dann bietet sich ein Besuch wirklich an. Einen Extra-Abstecher oder gar einen Besuch OHNE Nationalpark Pass halte ich für überflüssig, dazu gibt es dort für's Geld einfach zu wenig, was man sehen kann. Mit einem Zeitaufwand von gerade einmal einer Stunde ist dieser Ort nämlich abgehakt.

 

Wir fuhren weiter und hatten jetzt die Wahl: Entweder die öde I-17 weiter und etwas zügiger vorrankommen, oder aber auf die 89A abzweigen und gemütlich über Sedona und den Oak Creek Canyon fahren. Wir entschieden uns für letzteres ... und waren wirklich positiv überrascht. Überhaupt gehört der Streckenabschnitt zwischen Sedona und Flagstaff über Oak Creek für mich zu einem der schönsten überhaupt.

Angefangen vom Bell Rock über viele andere Gesteinsformationen, deren Namen mir partout nicht mehr einfallen wollen, ist die Strecke landschaftlich ein absoluter Traum!



Den Ort Sedona haben wir uns überigens schonmal vorgemerkt für eine Übernachtung bei einem unserem nächsten Urlaube. Selten haben wir ein Örtchen gesehen, das uns alleine schon beim durchfahren so sehr gefallen hat. Wie gerne hätten wir hier jetzt eine Weile gewohnt, aber wir fahren weiter ...

Die 89A schlängelt sich durch den Oak Creek Canyon als wenn sie vom Schöpfer eigenhändig dort geteert worden wäre. Man fährt vorbei am Slide Rock State Park, an verschlafenen Dörfern, traumhaft gelegenen Campgrounds, rauschenden Wildwasserbächen und über Brücken, die eine einmalige Aussicht bieten. Das Ganze endet in einer Serpentinenfahrt durch den Coconino National Forest zum Oak Creek Vista Point, von wo aus man einen Grossteil des gesamten Canyons überschauen kann.



Am Scenic View - Parkplatz stehen jede Menge Verkaufsstände, die wir aber einfach links liegen lassen. Ramsch kaufen können wir auch später noch, schliesslich wollen wir hier die Natur geniessen!

Eine Übersichtskarte vom Oak Creek Canyon findet Ihr hier.

 

Wir fahren weiter und verlassen Oak Creek. Später sollte ich lesen, das sich ganz in der Nähe - nämlich bei West Fork of Oak Creek - ein Slotcanyon befindet. Schade, vielleicht nehmen wir den ja nächstes Mal mit !? Über Flagstaff und die 89 machen wir uns auf den Weg zum Sunset Crater National Monument. Auch hier gilt der Nationalpark Pass, den wir am Rangerhäuschen wieder vorzeigen. Wir bekommen wieder eine Karte und machen uns auf den Weg zum Krater.



Wir wussten überigens damals nicht, ob der Lenox Crater nun der Sunset Crater ist/war oder nicht !? Eigentlich haben wir uns den nämlich irgendwie grösser vorgestellt, weswegen wir heute auch wissen, das wir den falschen bestiegen haben *ächz* Oben angekommen erwartetet uns dann auch nicht wirklich das, was wir uns eigentlich unter einem Krater vorgestellt hatten. Ein unwirklicher Eindruck entsteht trotzdem irgendwie, schliesslich ist um einen herum alles grau und stellenweise sind die Bäume noch verkohlt.


Wieder zurück am Auto haben wir uns dann noch den Bonito Lavaflow angesehen; sowas haben wir aus dieser Nähe schliesslich auch noch nie irgendwo gesehen. Das war für mich persönlich fast schon beeindruckender als der Krater. Schon merkwürdig, wie tot die Natur wirken kann.


Hier kann man auch den Lavaflow Trail entlangwandern, der einen mitten durch's Gestein führt. Ausserdem kann man von hier aus auch auf den eigentlichen Sunset Crater schauen ... natürlich nur von unten. Ob es einen Trail hinauf gibt weiss ich überigens bis heute nicht.

Wir fuhren weiter über die 58km lange Loop Road zum Wupatki National Monument. Hier kann man Pueblo Lehmbauten sehen und auch begehen, in denen vor knapp 800 Jahren noch ca. 85 bis 100 Menschen gelebt haben. Auf dem Weg zurück zur 89 kommt man noch an diversen anderem Pueblos vorbei, so zum Beispiel dem Citadel Pueblo, dem Nalakihu Pueblo oder dem Lomaki Pueblo. Ausserdem bekommt man schon einige Ausblicke aufs Painted Desert, wo man kurze Zeit später auf dem Weg zum Grand Canyon durchfährt.



Nach einer kurzen Wanderung machten wir uns auf den Weg zum Grand Canyon, welchen wir dieses Mal von Osten her erreichen. Dazu biegen wir bei Cameron auf die 64 ab und folgen der knapp 50 Meilen langen Zufahrtsstrasse. Noch ist es recht leer, nur wenige Autos kommen uns entgegen oder überholen uns. Wir halten an den bekannten Aussichtspunkten und machen - wieder einmal - unzählige Fotos. Warum muss das Teil auch so verdammt fotogen sein?



Da ich im Vorfeld der Reise immer öfters Fotos gesehen habe, auf denen ein schöner natürlicher Rahmen verwendet wird (Baum, Stein etc.) wollte ich das natürlich dieses Mal auch ausprobieren *g ... Und tatsächlich wirken manche Bilder auf diese Art und Weise einfach schöner - und vor allen Dingen erfrischend anders. Ich weiss gar nicht, wieviele Baum-Stein-Rahmenbilder wir an diesem einen Tag letzendlich gemacht haben, es werden aber unter Garantie über hundert sein.



Eine etwas lustige Begegnung hatten wir dann, als wir abends am Yavapai Point auf den Sonnenuntergang warteten. Ich hatte bereits das Stativ aufgebaut und machte das ein oder andere Foto, als mich eine Amerikanerin ansprach ob sie nicht ein Bild von Mel und mir zusammen machen solle. Dankbar dafür sagt ich Depp natürlich auch noch JA, worüber sie sich anscheinend so sehr freute, das sie ersteinmal einen geeigneten Platz für Ihr unbelievable Photo suchen musste. Hier war Ihr der Baum nicht gut genug, dort standen Ihr zuviele Leute rum. Da sie das Foto mit unsere kleinen Casio-Kamera machte, stand unser Stativ mit der Lumix die ganze Zeit von Ihrer Freundin bewacht an der Stelle, wo ich es stehen lassen habe. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber wenn man jetzt schon in den NP's niemandem mehr vertrauen könnte - wo kämen wir denn da hin? Auf jeden Fall sind die unbelievable Photos gar nicht sooooo unbelievable geworden, dafür stand das Stativ aber hinterher immer noch dort wo ich gehofft habe.



Laut einem Parkranger ist der Yavapai Point überigens wohl der absolut beste Punkt um den Sonnenuntergang zu sehen. Leider blieb der an unserem Tag fast komplett aus, so daß wir uns unverrichteter Dinge und mit einer kalten Nase (abends ist es ja doch recht frisch hier) auf den Weg ins Hotel machen. Dieses sollte heute die Red Feather Lodge sein. Das Hotel liegt mitten in Tusayan und sollte - wie alle anderen Hotels am Grand Canyon - bereits weit im Vorraus gebucht werden.

Das heutige Abendessen bestand überigens aus McDonalds Fastfood. Nichts besonderes, aber man ist ja auch nicht besonders wählerisch an manchen Tagen. Was auffällt ist aber, das hier die Preise am GC generell 2$ höher sind als anderswo - ganz egal, was man kaufen/essen möchte. Naja, man hat halt wenig Alternativen dort.


Eine Wanderung IN den Canyon blieb uns aus Zeitmangel auch dieses Mal wieder verwehrt. Aber da wir bestimmt nicht zum letzten Mal hier waren, kommen wir gerne wieder darauf zurück.


Gefahrene Meilen: muss ich noch suchen

sonny

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #11 am: 20.06.2006, 18:48 Uhr »
HALT  :!:   :!:   :!:

Ich will doch auch noch mit  :!:   :wink:

Fängt schon mal gut an !!! Schöne Fotos !!!

Gruß

Sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

Crimson Tide

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #12 am: 21.06.2006, 01:06 Uhr »
Ich will auch mit....fängt schon klasse an....ich glaub, du mußt langsam einen Bus für uns bereit stellen!

Kann nur beistimmen, klasse Fotos!

L.G. Monika

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #13 am: 21.06.2006, 06:15 Uhr »
Zitat
du mußt langsam einen Bus für uns bereit stellen

*schauder* Ich HASSE Reisebusse  :lol:


Weiter geht's ...



4.Tag

Antelope Canyon - Toadstool Hoodoos - Lake Powell - Page



Um 6.30 Uhr morgens gab es im Hotel Frühstück, welches wieder inklusive war. Wir packten uns etwas vom Buffet als Reiseproviant ein und machten uns auch sogleich wieder auf die Socken. Um 11.30h hatten wir nämlich in Page eine Reservierung für eine geführte Tour durch den Antelope Canyon. Vorher wollten wir allerdings noch dem Horseshoe Bend einen Besuch abstatten, doch dazu später mehr.

Der Tag heute bekommt nämlich ein ganz eigenes Motto, und zwar GONE WITH THE WIND - VOM WINDE VERWEHT. Schon morgens am Grand Canyon hat es Sturmböen gegeben, die sich gewaschen hatten. Nach dem kurzen aber wohltuenden Frühstück waren wir nämlich noch kurz am Mather Point um ein paar hübsche Fotos vom Canyon im Morgendunst zu erhaschen. Da es aber fast unmöglich war, ruhig stehen zu bleiben wegen der Stärke des Windes und es zudem wirklich saukalt war, beschränkte sich unser Zwischenstop am Aussichtspunkt lediglich auf ein paar Minuten. Ein wirklich brauchbares Foto ist dabei auch nicht wirklich entstanden, deshalb gibt es an dieser Stelle auch kein Bild.

Wir fuhren also weiter, wieder zurück über die 64, in die selbe Richtung aus der wir gestern gekommen sind. Wieder zurück auf der US89 überlegten wir kurz, ob wir am Abzweig zum Marble Canyon noch einen kurzen Abstecher zur Navajo Bridge machen sollten. Da wir aber unbedingt noch vor dem Antelope Canyon genügend Zeit für den Horseshoe Bend haben wollten, verzichteten wir darauf und fuhren auf direkten Wege rechts weiter Richtung Page.

Kurz vor Page bin ich dann natürlich munter flockig erstmal an dem Abzweig zum Bend vorbeigefahren. Obwohl ich wusste, das er jeden Moment kommen musste und ich sogar links auf dem kleinen Parkplatz ein paar Autos stehen gesehen habe, war mein Fuss irgendwie am Gaspedal festgetackert. Also haben wir erstmal am Strassenrand kurz angehalten und sind wieder ein Stück zurück gefahren. Der Parkplatz war recht voll, 10 - 12 Autos schätze ich mal standen dort.

Eigentlich wollten wir jetzt gut gelaunt loswandern und uns auf den rund 0.7 Meilen langen Weg machen ... der orkanartige Wind machte uns allerdings leichte Sorgen. Nicht nur, das ein ruhiges Stehen am Horseshoe-Abgrund damit wahrscheinlich unmöglich war (das Stativ wollte ich bei DEM Wind auch nicht unbedingt aufbauen), es wurde auch eine Menge Sand aufgewirbelt und flog durch die Luft. Das wäre natürlich Gift für die Kameras ... wir beschlossen, trotzdem mal unsere Nasen über den Hügel zu stecken und uns wenigstens mal eine Übersicht der Situation zu verschaffen.


Vom Kopf des Hügels konnte man dann jede Menge kleine Punkte in einiger Entfernung sehen, den Horseshoe Bend kann man von dort oben nämlich noch gar nicht sehen sondern nur erahnen. Einige Leute kamen uns entgegen und aus ihrem Kauderwelsch konnte man verstehen, das es wohl nicht so prickelnd unten am Rand gewesen sein soll. Wir reimten uns daraus dann zusammen, das wohl alle schwer mit dem Wind zu kämpfen hatten und beschlossen, unser Vorhaben abzubrechen und es morgen früh noch einmal zu versuchen. Und wir hatten uns beide so darauf gefreut. So kurz davor ... und dann sowas *grummel* Aber egal, morgen ist ja auch noch ein Tag. Hoffentlich ohne Wind!

Da wir jetzt noch ein wenig Zeit übrig hatten bis zu unserem 11.30h - Termin fuhren wir erstmal zum Scenic View, der südlich der 89 unter Page liegt und tobten uns dort aus. Da dieser ziemlich windgeschützt liegt und zudem kein Mensch dort gewesen ist ausser uns, war das wenigstens ein kleiner Ersatz für den verpassten Horseshoe Bend.






Ich frage mich überigens gerade, wieso wir diesen Scenic View beim letzten Mal ausgelassen haben bzw. wieso man allgemein so wenig darüber im Netz findet !? Vieleicht weil er einfach ZU offensichtlich ist und niemand dort was besonderes vermutet ?? Die Ausblicke auf den Glen Canyon Damm und die andere Seite des Horseshoe Bend (also die rechte Seite, wenn man vor dem Bend stehen würde) find ich nämlich wirklich auch nicht ohne! Ausserdem sind die Farben bei blauem Himmel hier einfach unglaublich, das kommt auf den Bildern gar nicht so rüber!

Mittlerweile war es auch Zeit, sich auf den Weg zum Veranstalter Antelope Canyon Tours zu machen. Hier hatten wir von Deutschland aus über FTI den Trip zu besten Tageszeit um 11.30h in den Slotcanyon gebucht. Das würde ich im überigen immer wieder so machen, da es schon einen Tacken billiger ist, als wenn man es vor Ort separat bucht. Wir haben für 2 Personen 27€ bezahlt, aktuelle Preise vor Ort sind (soweit ich mich erinnern kann) zur Zeit 26.50$ p.P. + Tax. Dazu kommen noch 6$ Fee vor Ort. Also wenn DAS preislich kein Unterschied ist weiss ich auch nicht ?! Und auch wenn das Geld den Navajos zu Gute kommt, denen das Land schliesslich auch gehört, jedes Jahr wird ein wenig an der Preisschraube gedreht und dieses einmalige Naturwunder wird teurer. Ich finde das irgendwie schade. Entgehen lassen sollte man es sich trotzallem nicht !!

Auf ziemlich merkwürdig umgebauten Geländewagen ging es dann mit einigen anderen Leuten um kurz vor halb 12 los in Richtung Canyon. Die Fahrt von Page aus dauert knapp 20 Minuten mit dem XXL-Jeep. Wir fahren den Lake Powell Blvd. entlang und biegen oberhalb von Page links in die SR 98 ab. Kurz vor dem markanten Kraftwerk geht es dann rechts zum Eingang des Upper Antelope Canyon.


Am Canyoneingang angekommen wurde uns dann ersteinmal von userem Guide allerhand zu der Entstehung solch eines Slotcanyons erzählt. Ausserdem machte er uns darauf aufmerksam, das sich aufgrund des sehr starken Windes sehr viel Sand in der Luft befindet, weswegen es wohl fast so gut wie unmöglich sei, an solch einem Tag halbwegs vernünftige Fotos zu bekommen. Na toll, schon wieder machte uns vermutlich dieser blöde Wind einen Strich durch die Rechnung. Aber abwarten, so leicht geben wir nicht auf ...

Da 11.30h (und generell die Mittagszeit) die beste Zeit ist, um vernünftige Beams im Canyon zu erhaschen, war es natürlich auch nicht gerade leer. Immer wieder sehen wir Menschentrauben, die sich in den Ecken des nur knapp 40m langen und 10m hohen Canyons sammeln und auf das beste Fotomotiv warten.


Unschwer zu erkennen, das mir an diesem Ort auch die Überschrift zu diesem Bericht einfiel. Slotcanyon = (liebevoll) Slottie  ... Lichtstrahl = Beam = Beam me up ... Beam me up, Scottie = Star Trek ... alles klar!?  :lol:



Was sich überigens als positiv herausstellte, war wirklich das vorhandensein eines Guides. Ständig dirigierte er im Weg stehende Leute zur Seite und zeigte uns Stellen, von wo aus man die besten Fotos schiessen kann. Das wurde mitunter sogar (zumindest für Mel) recht peinlich, da er anscheinend einen Narren an Ihr gefressen hatte. Meter für Meter ging er mit Ihr den Canyon ab, ständig darauf bedacht, Ihr (und wirklich nur Ihr) die verborgenen besten Fotopunkte zu zeigen. Mit einem lachenden und einen weinenden Auge (ich hatte nämlich blöderweise nur die kleine Casiokamera in der Hand *g) verfolgte ich dieses Schauspiel. So ganz allmählich schienen auch die anderen zu merken, das der Navajoguide fit ist in Sachen Fotopoints. Plötzlich standen alle immer dort, wo er und Mel noch kurz vorher gestanden haben und legten Ihre Kamers exakt SO an die Canyonwand, wie er es vorher Mel gezeigt hatte. Ich hatte mittlerweile fast schon das Gefühl, Mel hätte aus Versehen eine private Fototour gebucht und fing an nachzusehen, ob ich genügend Tip im Geldbeutel hatte.


Wenn man in Besitz eines Stativs ist sollte man das überigens auch tunlichst verwenden. Die Belichtungszeiten für ein Foto sind mitunter doch recht lang (4 - 8s) und ein verwackeln beim Schuss aus der Hand ist somit fast schon vorprogrammiert. Ich hatte zwar eins mit, da Mel aber mit der Lumix zugange war wollte ich die kleine Casio nicht auf das grosse Stativ packen. Wie sieht DAS denn bitteschön aus!? *g

Ich hab hier überigens zum ersten Mal im Leben Fotografen mit Teleobjektiven gesehen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob es sich noch um ein Objektiv oder schon um ein Kanonenrohr handelt. WO um alles in der Welt kriegt man sowas?



Nach knapp einer Stunde war das Schauspiel dann auch schon wieder vorbei, die Beams werden weniger, bis sie letzlich ganz verschwinden. Übrig bleibt trotzdem ein beeindruckender Anblick. Auch ohne Lichtstrahlen. Die sind sozusagen das i-Tüpfelchen, die Sahnehaube oben drauf.

Wie ensteht so ein Slotcanyon überhaupt? Klar, durch Erosion. Wie (fast) alle Canyons ist er durch Wasserauswaschungen entstanden. Im Gegensatz zu den großen Canyons wurde er aber nicht durch einen Fluß, sondern durch Gewitter und Regenergüsse eines relativ kleinen Hanggebietes in den nicht allzu weichen Sandstein geschschliffen. Bei einem Gewitter im Jahr 1997 hatte diese Tatsache für 10 Touristen tödliche Folgen, sie kamen nicht mehr rechtzeitig aus der engen Schlucht heraus.

A propos tödlich: Die Lumix hatte den Geist aufgegeben! Der ständig durch den Canyon wirbelnde Sand hatte Ihr wohl den Rest gegeben. Unsere Laune war erstmal dahin. Das konnte doch unmöglich sein, im letzten Urlaub hat die Casio nach 3 Tagen angefangen zu verweigern und lies sich nicht mehr zoomen, diesmal nach 4 Tagen schon wieder sowas? Das geht ja wohl mal gar nicht !!!

Ich hoffe, auf dem Foto hier lässt sich halbwegs erahnen, wieviel Sand im Canyon WIRKLICH durch die Luft gewirbelt ist !?


Wir versuchten unser Glück in einem kleinen Fotogeschäft, welches sich zufälligerweise direkt um die Ecke vom Antelope Tours Veranstalter befindet. Mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht kam uns der Verkäufer entgegen und fragte, ob wir im Antelope waren. Wir waren also anscheinend nicht die ersten, die mit dem Problem heute zu ihm gekommen sind. Er kramte eine Druckluftdose und einen Papierstreifen heraus, sprühte ein paar Mal Luft ins Objektiv und hoffte wohl (zusammen mit uns) auf die Macht des Navajo-Gottes. Aber es hat alles nichts geholfen, die Lumix blieb stumm. Nur ein leises surren war zu hören. Mist! Aber so schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben. Draussen im Auto hab ich es dann geschafft, durch ein paar Streicheleinheiten das Objektiv zumindest wieder zum ausfahren zu bewegen. Ich also nochmal zurück in den Fotoladen und den Verkäufer gebeten, JETZT doch nochmal sein Glück mit der Luft zu versuchen.

In der Tat schien das auch ein wenig was gebracht zu haben, durch leichtes kippen in die richtige Richtung lies sich das Objektiv nun wieder ein - und ausfahren. Danke Allmächtiger, Du bist so gut zu uns.

Mittlerweile ist es bereits möglich, im Hotel Best Western Arizona Inn einzuchecken. Die Möglichkeit nehmen wir dankend an und werden so ersteinmal das ganze Gepäck wieder los. Vom Hotel aus hat man überigens eine gar nicht mal so schlechten Blick auf den Lake Powell.

Wir machen uns ein wenig frisch und wollen als nächstes den Toadstool Hoodoos einen Besuch abstatten. Diese liegen auf dem Weg nach Kanab, wenn man die US89 fährt. Von Page kommend sind es knapp 30 Meilen bis dorthin, also eine knappe halbe Stunde Fahrtzeit. Man kann sich ganz gut an dem kleinen Milemarkern orientieren, die rechts neben der Strasse auftauchen. Kurz hinter Milemarker 19 und der S-Kurve (nicht zu verfehlen) befindet sich ein kleiner Schotterparkplatz. Dort parken wir. Wenn man ein Stück zu Fuss die Strasse zurückgehen würde, könnte man die Hoodoos eigentlich von dort aus schon sehen ... ein Fernglas oder einen guten Zoom an der Kamera vorrausgesetzt.

Man weiss definitiv das man richtig ist, wenn man im Fels links neben dem Parkplatz diesen Mini-Arch sieht. Bei dieser geringen Grösse ist das wohl aber eher noch ein Ärschchen  :lol:


Wir verlassen den Parkplatz und gehen durch den Zaun. Nach wenigen Metern kommen wir an die Self Registration und tragen uns ein. Heute haben sich bis jetzt 9 Leute eingetragen, einer hatte den Kommentar "Nice Wind" zusätzlich vermerkt. Wie kommt der denn wohl auf sowas?

Wir folgen dem Wash ...

... bis wir nach knapp 15 Minuten den ersten Blick auf die Hoodoos erhaschen können.

Leider hatte sich das Wetter - zusätzlich zum Wind - mittlerweile auch noch etwas verschlechtert und es sind Wolken aufgezogen. Deshalb kommen die Hoodoos auch bei weitem nicht so doll rüber auf den Bildern wie sie es bei blauem Himmel wohl getan hätte  :cry:




Wir sind ein wenig herumgewandert und haben uns ein wenig von den merkwürdigen Gebilden verzaubern lassen.



Auf dem Rückweg hat uns dann noch ein Ami auf dem Parkplatz angesprochen, ob er hier richtig sei. Er sucht den Felsen der so aussieht wie E.T. ... sicherheitshalber hab ich ihm ein eben geschossenes Foto gezeigt, auf dem zu seiner Freude dann auch exakt das drauf war, was er wohl sehen wollte. Ich sagte ihm noch, das er knapp 15 Minuten zu Fuss gehen würde und wir fuhren dann zurück nach Page. Im Moment benötigt man also keine Permit für die Hoodoos, ich lass mich mal überraschen, wie lange das noch dauert. Mit zunehmenden Bekanntheitsgrad lässt sowas bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Die unmittelbare Nähe zur Wave, welche nur wenige Meilen Luftlinie entfernt liegt, tut da wohl das übrige hinzu.


Auf dem Rückweg sind dann noch zwei komische Dinge passiert. Zum einen fand ich diese Gesteinsformation am Strassenrand recht merkwürdig ...

... zum anderen kamen wir kurz vor der Grenze zu Arizona in eine Polizeikontrolle. Auf einem Parkplatz am Strassenrand standen schätzungsweise 20 Streifenwagen und es wurden sämtliche Autos angehalten. Scheisse, haben wir irgendwas vorhin kaputtgemacht? Als der Polizist meinen Führerschein sah und er erkannte, das wir aber wohl nur zwei harmlose Touristen sind, konnten wir ungehindert weiterfahren. Da sich die Wolken inzwischen wieder etwas aufgelöst hatten, haben wir noch einen Zwischnstop am Lake Powell eingelegt. Wir sind ein wenig die diversen Scenic Views abgefahren und haben die fantastische Sicht auf den See und in die Ferne genossen.




Wir sind bis zum Sonnenuntergang geblieben und anschliessend noch zum neu gebauten WalMart Supercenter gefahren, wo wir die ersten vollen Speicherkarten der Digicam auf CD gebrannt haben. Für 2.99$ pro CD kann man da eigentlich nicht meckern, immer noch billiger als zu Hause eine neue Speicherkarte zu kaufen.

Nach knapp einer Stunde war die CD fertig, wir sind solange im Wal Mart umhergebrowst und haben uns ein wenig mit Vorräten eingedeckt. Danach ging es ab auf's Zimmer, wo wir für 5h den Wecker gestellt haben. Schliesslich gab es um 6h bereits wieder ein included Frühstück und wir wollten nocheinmal unser Glück beim Horseshoe Bend versuchen.

 

Gefahrene Kilometer: muss ich noch raussuchen



Weiter geht's dann morgen früh  :!:  :wink:

freddykr

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Re: Beam me up, Slottie ... USA Westcoast 2006
« Antwort #14 am: 21.06.2006, 08:26 Uhr »
Zitat von: HOH
A propos tödlich: Die Lumix hatte den Geist aufgegeben! Der ständig durch den Canyon wirbelnde Sand hatte Ihr wohl den Rest gegeben. Unsere Laune war erstmal dahin. Das konnte doch unmöglich sein, im letzten Urlaub hat die Casio nach 3 Tagen angefangen zu verweigern und lies sich nicht mehr zoomen, diesmal nach 4 Tagen schon wieder sowas? Das geht ja wohl mal gar nicht !!!

Das ist ja mehr als ärgerlich. Zum Glück ist es noch gut ausgegangen.
Bei meiner Lumix (FZ20) hab ich mir nen Raynox-Adapter RT5264P plus einen UV- oder Pol-Filter drauf gemacht. So ist das Objektiv gegen jeden Staub geschützt. ;-)
Viele Grüße,
Danilo