Hallo zusammen! Dann fahren wir mal weiter:
18.9.2007: Las Vegas - NeedlesNachdem es gestern mit dem Frühstücksbuffet nicht geklappt hat, gehen wir heute auf Nummer Sicher und besuchen das Buffet in unserem eigenen Hotel. Das ist zwar etwas teurer als in anderen Hotels, aber letztendlich lohnt es sich. Das Restaurant ist ganz stilecht eine Nachbildung von französischen Cafes bzw. Lokalen. Es ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, die die verschiedenen Regionen Frankreichs darstellen. Wir sitzen beispielsweise in einem Straßencafe der Provence, direkt nebenan ist eine urige Elsässer Weinstube. Das Essen wird an unterschiedlichen Ständen ausgegeben, die auch nach Regionen aufgeteilt sind. Klarer Höhepunkt hier ist der Stand, an dem man zuschauen kann, wie ein Omelette nach den eigenen Wünschen frisch zubereitet wird.
Nach einer Stunde fühlen wir uns wir ziemlich satt und gehen noch einmal ins hoteleigene Casino. Dirk schafft es dort noch, mit einem einzigen Spiel am Automaten die summierten Spielverluste der beiden vergangenen Tage wieder wettzumachen.
Wir checken aus und fahren zunächst auf der I 15 nach Norden. Nach ungefähr 50 Kilometern verlassen wir die Autobahn und fahren weiter nach Osten Richtung Valley of Fire State Park. Schon die Anfahrt zu diesem Park ist traumhaft schön. Zunächst führt die schmale Straße durch eine Ebene, dann wird es immer hügeliger und die Straße immer kurviger. Im Park selber schauen wir uns die tatsächlich bienenkorbähnlichen Beehives an und sehen mit dem Arch Rock unseren ersten Gesteinsbogen. Am Visitor Center zweigt eine Sichtstraße ab, die sehr schön zwischen roten Felsklippen verläuft. Wir halten am Mouse's Tank an, um uns die Gegend etwas anzuschauen. Wir steigen auf einen kleinen Hügel, sehen dort nach einiger Zeit ein Streifenhörnchen und freuen uns. Kurz darauf hoppelt ein zweites Hörnchen an uns vorbei. Wir beobachten weiter und merken nach einiger Zeit, es auf den Hügel von Streifenhörnchen nur so wimmelt. Niedlich.
Unser erster Gesteinsbogen! Straße im Valley of Fire Streifenhörnchen im Valley of Fire Wir folgen der Straße bis zum Ende. Dort schauen wir uns die White Domes an und fahren dann wieder zurück zum Visitor Center.
An den Seven Sisters vorbei fahren wir Richtung Parkausgang. Kurz vor dem Ausgang müsste links direkt an der Straße der Elephant Rock stehen. Wir reagieren verwundert, als wir am dazugehörigen Parkplatz ankommen. Sollten wir etwa den Elefanten übersehen haben? Wir laufen den kleinen Trail ab und tatsächlich, da steht der Elefant vor uns. Selten hat die Bezeichnung eines Felsens so gut gepasst. Komisch, wie wir an dem Ding vorbei fahren konnten, ohne es zu sehen. Komisch finden wir es übrigens auch, dass es Leute gibt, die 6 Dollar Eintritt für den Park zahlen, und dann mit einer Geschwindigkeit weit über dem Tempolimit durchheizen und dabei sogar andere Autos massiv bedrängen.
Elephant Rock Wir folgen der Straße in Richtung Lake Mead und biegen dann nach Süden in Richtung Hoover Dam ab. Die Straße führt durch eine Halbwüste mit sehr interessanten Hügeln. Ab und zu können wir einen Blick auf den erschreckend leeren Lake Mead werfen. Am Hoover Dam selber ist zum Glück fast nichts los, so dass wir relativ früh wieder zurück in Kingman sind, wo wir wieder auf die Route 66 abbiegen. Die Strecke führt zunächst einige Kilometer durch ein enges Tal direkt neben der Bahnlinie entlang und dann durch eine ziemlich öde Ebene. Am Horizont zeichnen sich jedoch schon die Black Mountains ab. Diese Berge stellten den frühen Route 66-Fahrern vor 70 Jahren eine erstzunehmende Hürde in den Weg: Aufgrund der extremen Steigungen musste man den Berg rückwärts hochfahren, weil zu einen das Übersetzungsverhältnis des Rückwärtsgangs günstiger war und um anderen ansonsten der Motor kein Benzin mehr bekommen hätte. Es gab nämlich noch keine Benzinpumpen, so dass die Flüssigkeit der Schwerkraft folgend in die Brennkammer fließen musste.
Blick auf den erschreckend leeren Lake Mead Die Straße führt in wilden Kehren und Biegungen den Berg hinauf. Wir treffen einen Trupp Motorradfahrer. Mehrfach überholen wir uns an schönen Aussichtspunkten, jedes Mal wird freundlich gegrüßt. Die höchste Stelle der Straße ist der Sitgreaves Pass, knapp über 1000 Meter hoch. Vor hier bietet sich ein schöner Blick nach Westen. Fast schon kann man die Ebene des Colorado River erahnen, die wir heute Abend noch erreichen wollen.
Sehr kurviger Anstieg zum Sitgreaves Pass Blick vom Sitgreaves Pass nach Westen Einige Kilometer hinter dem Pass erreichen wir Oatman. Dieses hübsche Westernstädtchen ist als Goldgräberlager entstanden. Heute könnte man in den Straßen mit den niedrigen Holzhäusern Westernfilme drehen. Im Rahmen der Minentätigkeiten sind Esel in die Stadt gebracht worden, die später wieder teilweise verwilderten und heute eine Touristenattraktion sind. Wir sind zunächst etwas enttäuscht, da wir keine Esel sehen. An einen kleinen Platz sehen wir zuerst einen einzelnen Esel, und dann eine ganze Herde. Die Tiere drängen sich um den Jeep einer Einheimischen, die die Esel füttert. Das Futter liegt säckeweise im Jeep, so dass die Esel lieber versuchen, in das Auto zu gelangen, als sich mit dem außerhalb ausgebreiteten Futter zufrieden zu geben. Wir schauen eine Zeit lang zu und brechen dann wieder auf.
Oatman Esel in Oatman Hinter Oatman führt die Straße stetig bergab ins Tal. Die Gegend ist zunächst immer noch sehr trocken, dann erreichen wir jedoch das Einzugsgebiet des Colorado River. Hier wird es plötzlich auffällig grün, links und rechts der Straße stehen auffällige grüne Weidenbäume. Der Kontrast der grünen Landschaft zu der Ödnis der vergangenen Tage ist so stark, dass wir im gewissen Sinne nachvollziehen können, warum Noah, der Bruder von Tom Joad in Früchte des Zorns von hier aus nicht mehr weiter reisen wollte. Kurz vor Needles fahren wir auf die I 40, überqueren den Fluss und erreichen so Kalifornien.
Bäume am Rand der Straße kurz vor Needles Hier ist an der nächsten Autobahnausfahrt ein "Historic Route 66"-Schild angebracht, laut unserem Reiseführer müssten wir aber auf der Autobahn bleiben. Wir verlassen die Interstate und müssen bald darauf dem Reiseführer rechtgeben: Die ausgeschilderte historische Straße endet an einer kaputten Betonbrücke. Also zurück und wieder auf die Autobahn.
Hier kommen wir kurz vor Needles durch eine Inspektionsstation. Ob wir Obst oder Gemüse dabei haben? Nein, nur Kartoffelchips und Schokolade. Diese Information stellt den Inspekteur zufrieden und wir fahren weiter nach Needles, wo wir uns ein Motel für die Nacht suchen.
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße und Frohe Weihnachten!
Katharina