Freitag 4.8.
Nach all zu kurzer Nacht klingelt um 8 der Wecker, aber wir wollen ja nicht zu spät bei Eaglerider sein und auch noch kurz frühstücken. Also nehme ich erst mal zur Stärkung einen Bagle mit Creamcheese und einen Kaffee. Danach noch kurz in die USA Today geschaut: Die Wettervorhersage für die ganze Woche sieht nicht so gut aus. Immer Regen in der Gegend um Rapid City. Nun gut, da können wir jetzt auch nix dran ändern. Also zurück ins Zimmer und das letzte mal in den nächsten 10 Tagen auf ne richtige Toilette....
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Auschecken, Anhänger an Achims Van anhängen und los zu Eaglerider. Hier wollen wir meine schon von Deutschland aus gemietete Electra Glide abholen. Achims Harley (Baujahr ´58) ist bereits im Anhänger. Nach ca. 30 Minuten Fahrt sind wir um 9:40 da, Eaglerider mach aber erst um 10:00 auf. Nun gut, sitzen wir halt noch eine Weile rum. Um 10 geht’s dann endlich los.
Die üblichen Formalitäten erledigen. Zum Glück kennen mich die Jungs schon und so ist die Einweisung ins Motorrad: „Da ist der Schlüssel, viel Spaß“!
Achim noch kurz als 2. Fahrer eingetragen und es kann los gehen. Oder so. Ich hatte doch gerade eine CD ins Laufwerk geschoben, oder nicht? Auf jeden Fall spielt meine selber gebrannte MP3-CD nicht. Ich hatte doch extra auf der HarleyDavidson-Homepage geschaut, und 06er Modelle spielen MP3! Aber dieses Model hat das wohl noch nicht mitbekommen. Also gut, MP3-CD wieder raus und normale CD rein. Oder so, dachte ich... Die CD kommt nicht mehr raus!!!!
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Also Seitenständer wieder runter und zurück ins Office. Dave bekommt sie auch nicht raus – also bin ich doch nicht so dämlich.
Er nimmt das Bike wieder mit und lässt einen Mechaniker schauen. 10 Minuten später ist er wieder zurück. Jetzt geht’s wieder!!?? Nun gut, aber die MP3-CD gefällt ihm immer noch nicht. Also wir wollen nun echt los und daher entscheide ich mich halt gegen MP3 und für ne normale CD. Das funktioniert, auch wenn’s ewig dauert. Nun fahren wir gegen 11 endlich los. Achim mit dem Van voraus und ich hinterher. Route hatten wir vorher abgesprochen, da es Freitag ist wollen wir so schnell wie möglich von der Stadt weg. Also rauf auf den I290 W – und dann auf den I 88 W und dann in Iowa auf den I 80W.
Nach ca. 2 Stunden haben wir schon 140 Meilen hinter uns und langsam wird’s langweilig. Und einen Sonnenbrand bekomm ich auch langsam. Mist, Sonnencreme ist im Auto...
Es wird wohl Zeit, das Moped einzuladen. Mal kurz Achim überholt und angezeigt, daß ich halten will. An der nächsten Tanke fahren wir raus, tanken und laden das Bike in den Hänger was nach einer guten halben Stunde erledigt ist. Nun holen wir uns noch kurz was zu essen & trinken und besprechen kurz wies weitergehen soll. Wir haben im Vorfeld besprochen, das wir uns irgendwo ein Hotel nehmen wollen. Es zieht uns aber sehr in Richtung Sturgis. Und so entscheiden wir uns fürs durchfahren. Das heißt alle 2 Stunden halten, tanken und Fahrer wechseln. Dies hat den Vorteil das wir sehr früh am Samstag morgen in Sturgis sind und hoffen das sich die Schlange am Eingang des Campingplatzes in Grenzen hält.
Einmal wird auch länger gehalten – für Abendessen bei Mc Donalds. Langsam werden auch die Autos mit Hängern und die Motorräder mehr. Als es dunkel wird, sind wir schon vom I80 auf den I29 Nord (Omaha - Sioux Falls) abgebogen wo wir einen netten Sonnenuntergang erleben.
Als wir uns Sioux Falls nähern erinnert mich Achim das unsere Telefone in South Dakota nicht funktionieren. Also haben wir noch mal schnell alle wichtigen Telefonate erledigt. Besonders wichtig ist, Kontakt mit Sam aufzunehmen.(Achim hat Sam letztes Jahr dort kennen gelernt.) Sam ist schon seit Donnerstag dort und versucht seitdem, Platz für 10 Zelte frei zu halten. Er erklärt Achim das er ziemlich genau dort ist, wo sie letztes Jahr auch gezeltet haben und er würde uns noch ne Lampe anlassen so das wir sein Zelt sehen können.
Jetzt kommen wir langsam ins Niemandsland. Die Lichter von Sioux Falls verschwinden und wir haben immer noch 380 Meilen vor uns....Heißt noch mal mindestens 5 Stunden. Die Strecke zieht sich endlos. Und auch die Strasse wird immer schlechter. Der Hänger schaukelt hinter uns langsam bedenklich. Ich entscheide mich jetzt langsamer zu fahren. Also runter auf 55 Meilen. Hier ist echt absolut tote Hose. Nur ab und an sehen wir Autos mit Hänger – wo die wohl hinwollen??? Ab Rapid City (30 Meilen Östlich von Sturgis) ist plötzlich der Interstate zwischen den Fahrspuren mit Warnbacken abgetrennt. Beleuchtete Schilder machen darauf aufmerksam, dass man den linken Fahrstreifen verwenden soll, wenn man auf der Durchfahrt ist, da in den nächsten 50 Meilen mit viel Verkehr zu rechnen ist!!!
Um 1:30 sind wir dann endlich in Sturgis. In Downtown Sturgis sind die Aufbauarbeiten noch in vollem Gange, um 1:30 nachts! Wie erwartet ist am Check-in am Campingplatz nicht viel los und wir können zügig unsere Armbändel abholen. So jetzt sind wir auf den Campingplatz und müssen im Stockdunkeln Sam suchen – war vielleicht doch nicht die beste Idee mitten in der Nacht auf einem 243 Ha großen Campingplatz ein Zelt zu suchen..... Aber Achim erinnert sich noch ziemlich gut. Ah, dort ist ne Lampe an. Mal anhalten und sehn ob es Sams Lampe ist. Zum Glück sind alle hier recht freundlich. Aber wir sind richtig. Sam ist nirgends zu sehn, er schläft wohl schon.
Das Zelt stellen wir jetzt bestimmt nicht mehr auf. Also entschließen wir uns, im Hänger zu schlafen. Dazu müssen wir erst noch die Motorräder ausladen. Zum Glück hat Achim im Hänger ein Licht installiert, sonst hätten wir hier in der Dunkelheit ein Problem alle Spanngurte loszubekommen.
Beim Ausparken haben wir jetzt Sam doch noch aufgeweckt und er brummelt, wir sollen gefälligst nicht soviel Lärm machen!!! Jetzt noch kurz die Liegen aufgestellt und Schlafsäcke ausgerollt. Fertig. Nun ist auch schon 2:30 morgens und wir trinken noch kurz ein Bier und hauen uns dann aufs Ohr. 3 Uhr ist auch ne Zeit.