USA Nordwesten/Kanada West 2006 - Berge, Gletscher, Seen

[frank-man]

Hallo, da ich nun schon einige Zeit das Board hier verfolge, möchte ich auch einen kleinen Beitrag geben.
Obwohl der Urlaub schon einige Zeit zurück liegt, glaube ich mich noch an Einiges erinnern zu können.

Nun zu meiner Person: Ich, damals 27, wollte mit meiner Freundin die nordwestliche Küste der USA/Kanada kennenlernen. Es war nicht unsere erste Reise in die USA. Wir waren schon 2003 für 8 Wochen im Südwesten und 2005 im Rahmen meines damaligen Berufes in New York/Phoenix gewesen. Wir lernten die USA als ein sehr schönes Land kennen, nicht zuletzt auch deshalb, da ich schon als kleines Kind immer in die USA wollte.

Aber nun zur Route:
Wir hatten uns einiges Infomaterial besorgt über die Gegend. V.a. natürlich hier im Board und auch vom größten Automobilclub D, diverse Bücher aus der Bibo usw.
Nachdem wir uns also schlau gemacht hatten, legten wir die Route fest:
14.06.06 Abflug in Dresden/Ankunft in Seattle
weiter ging es über den leider nebelverhangenen Mt. Rainier- Portland-
Lewiston- Nez Perce Park - Missoula - Glacier NP (USA)/Waterton Lakes (CAN) - Calgary - Banff NP - Yoho NP - Jasper NP - Kamloops - Vancouver - Vancouver Island - Victoria - Olympic NP - Seattle
04.07.06 Abflug Seattle/05.07.06 Ankunft Dresden

Also, ich sammle nochmal meine Erinnerungen zusammen und versuche zu starten:

Am 14.06.06 wachten wir um 3:30 auf und mein Bruder brachte uns zum Flughafen. Das Einchecken verlief problemlos. In Frankfurt suchten wir dann das Abfluggate für den Flug UA945 nach Chicago. United ließ mich ausrufen, konnte mir aber nicht wirklich sagen, worum es ging. Im Nachhinein weiß ich, daß es um unser Gepäck ging. Aber dazu später mehr...
Nach den obligatorischen Ganzkörperchecks ging es dann zum Flieger. An Board genossen wir den Flug, aufgrund der Monitore in den Vordersitzen ist das ja mehr oder weniger möglich.
In Chicago die üblichen Einreiseformalitäten und die Frage: "Why do you want to make vacation in Des Moines (wir hatten das 1. Hotel in Seattle/Des Moines angegeben)." Ich erwiderte, Des Moines in Washington. "Okay, that makes more sense". Gut war das mit der Ortsnamenvielfalt in den USA auch geklärt. (Des Moines heißt zufällig auch die Hauptstadt von Iowa)
Wir stiegen dann nach Seattle um und kamen dort 2:24 pm Ortszeit an.
An der Gepäckausgabe warteten wir eine Weile, bis kein einziger Koffer mehr auf dem Band fuhr. Aber wir hatten unsere Koffer nicht sehen können. Ein kurzer Blick zum United Gepäckservice und eine Koffer- Vermisstenanzeige für 4 Koffer ausfüllen. Toller Urlaubsstart.

Aber wir waren zu müde und jetlag- ig, als daß wir uns ärgern konnten. Also ab ins Sea Tac Valu Inn und schlafen. Abends um 9 klingelte das Telefon und 3 unserer Koffer waren da, super. Also beruhigt weiterschlafen.

15.06.2006:
Wir wachten schon früh auf und ich rief erstmal bei United an, daß unser 4. Koffer fehlte. Wir sollten unsere nächste Adresse bekannt geben. Okay, dachte ich. Ab ins Internet und Hotel in Astoria gesucht und bekannt gegeben. Dann aßen wir erst einmal einige Donuts und tranken Kaffee. Wir sind nicht so begeistert von den amerikanischen Frühstücksritualen mit viel Speck und Eiern. Ich mag es lieber süß am Morgen. Okay, manchmal ist es in den USA richtig süß. Aber trotzdem, Donuts sind meist lecker.
Danach ging es ab auf dem I-5 Richtung Süden nach Tacoma und dann zum Mt. Rainier. Leider war das Wetter nicht besonders, es war sehr neblig, deshalb konnten wir leider nicht viel sehen vom Berg der Seattle'r. Kurz vor Ausgang des Parks ging es den Grove of the Patriarchs zu den Urwaldsriesen. Echt beeindruckend.
Nach dem kleinen Wanderspaziergang ging es dann den landschaftlich sehr schönen Hwy 4 von Kelso (Lunch bei JackintheBox) über die Astoria-Megler Bridge nach Astoria. Dort nächtigten wir im Astoria Rivershore Motel, was nicht schlecht war. Aber es regnete leider. Nun gut, also gingen wir früh zu Bett.

[Susan26]

Hallo frank-man,

bei einem Dresdner muss ich doch mitreisen - da ist für mich die Anreise gar nicht so weit 
Ich lass mich mal überraschen, denn die Ecke ist für mich unbekannt.
Los gehts! 

Susan

Sorry OT, aber das muss sein: Amüsieren musste ich mich gerade über "Bibo" - für mich ist das ein absolut typisch Dresdner-Uni-Begriff .... an den restlichen Unis sagt man glaub ich "Bib" 

[Doreen & Andreas]

Ich bin als Ex-Dresdner bei einem kanadalastigen Bericht natürlich auch dabei.
Waterton Lakes liest man hier nicht so oft, dabei ist es da soooo schön... *träum*

Für mich war der Begriff Bibo übrigens auch ganz selbstverständlich...

[Crimson Tide]

   Ich bin kein Dresdener, aber ich darf hoffentlich trotzdem mitreisen....

Immerhin habe ich die Stadt gerade besichtigt, und einen Bericht aus Kanada lasse ich mir auch nicht entgehen! 

[Palo]

Rutscht mal bitte etwas zusammen, ich möchte auch noch mit.

[Doreen & Andreas]

  Ich bin kein Dresdener, aber ich darf hoffentlich trotzdem mitreisen....

Klar doch, das soll doch hier keine geschlossene Veranstaltung werden 

Könnte aber dennoch langsam losgehen 

[USAflo]

Moin!

Ich setzte mich als "West-Deutscher" (nicht zu ernst nehmen, ist nur ein Spass  ) auch noch mit dazu, wenn ich darf! Interessante Route! Kommen noch mehr Fotos?

Tschau

[wuender]

Eine sehr interessante Routenführung, die zum Teil unsere geplante nächste Route kreuzt und zum Teil in völlig unterschiedliche Gebiete führt.

Wenn Süddeutsche auch mitgenommen werden, wäre ich sehr gerne mit dabei 

Schöne Grüße,
Dirk

[frank-man]

16.06.2006:

Wir erwachten schon sehr früh am Morgen, aber ein Blick nach draußen ließ uns weiterschlafen. Es tröpfelte immer noch. Aber dann wurde es doch noch besser - der Regenließ nach - und wir standen auf. Los ging es auf dem Highway 101 Richtung Süden durch sehr schöne kleine Küstenstädtchen. In Seaview machten wir eine kurze Rast am Strand und genossen ein selbstgemachtes Sandwich. Weiter ging es dann nach Tillamook, wo eine kleine Käsefabrik beheimatet ist. Wir nahmen an einer Führung teil und lernten einiges über den Cheddar- Käse. Ob Medium, Sharp, smoked oder Garlic (Knoblauch), alle Sorten sahen gut aus. Gegessen haben wir dann aber aus Kaloriengründen nur ein leckeres Banana Split aus ihrer eigener Herstellung. Es war nicht mehr weit bis zum Cape Lookout SP, ein echtes Kleinod. Wir unternahmen eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf einer vorgelagerten Halbinsel . Da kam auch endlich die Sonne raus und es war noch ein richtig schöner Nachmittag geworden. Das Lighthouse wurde 1859 erbaut. Es ist ziemlich klein, aber eine Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall. Nahe an einem schönen Aussichtspunkt Richtung Pazifik befindet sich der "Octopus Tree", ein durch starke Winde beeinflusst gewachsener Baum. Der sehr kurvenreiche Highway 6 nach Portland war gegen abend eine landschaftlich schöne Abwechslung gegen den pazifiknahen Highway 101. So fuhren wir dann gen Portland dem Ende des zweiten Tages entgegen.

[frank-man]

Hi,

Ich setzte mich als "West-Deutscher" (nicht zu ernst nehmen, ist nur ein Spass  )

Ich wußte gar nicht, daß man heute noch Ost- und Westdeutschland unterscheidet, wir sind doch alle eins. 

Hoffentlich haben wir noch so viel Platz im Trabi für alle Mitreisenden ... 

[USAflo]

Hi,

Ich setzte mich als "West-Deutscher" (nicht zu ernst nehmen, ist nur ein Spass  )

Ich wußte gar nicht, daß man heute noch Ost- und Westdeutschland unterscheidet, wir sind doch alle eins. 

Hoffentlich haben wir noch so viel Platz im Trabi für alle Mitreisenden ... 

Deshalb hatte ich ja geschrieben

(nicht zu ernst nehmen, ist nur ein Spass  )

Ich wohne nun mal im Westen von Deutschland (Nähe Münster), da kann ich auch nichts gegen machen
Mehr nun aber nicht dazu, ich freue mich auf die Fortführung deines Berichtes!!!!!

[frank-man]

@USAflo: Ich hatte es doch auch spaßig gemeint. Be cool.

[USAflo]

OK, hatte ich auch so verstanden (Ironie kommt beim Schreiben eben manchmal nicht so rüber!)
Also: 
und weiter gehts...

[Doreen & Andreas]

@USAflo: Ich hatte es doch auch spaßig gemeint. Be cool.

Himmelsrichtungen darf man doch unterscheiden, wir haben ja auch schon eine Norddeutsche und einen Süddeutschen dabei 
Sehr schöne Bilder; da freue ich mich auf jede Fortsetzung...

[frank-man]

17.06.2006

Heute lag eine Besichtigung von Portland auf der Tagesordnung. Da Portland in Oregon liegt, gibt es dort keine sales tax. Also macht das Einkaufen noch mehr Spaß. Vom Bridgeport Value Inn fuhren wir in die City hinein zum Einkaufsbummel.


Portland

Leider gefiel uns die Stadt nicht so besonders, es ist viel Industrie dort angesiedelt. Vor allem der Hafenbereich ist sehr stark industriell ausgebaut. Aber es gibt einige Ecken, die sind schon sehenswert, v.a. die Strassen entlang des Columbia Rivers. Der Columbia River entspringt im Columbia Lake in der kanadischen Provinz British Columbia, fließt dann nach ca. 2000 km durch Washington und Oregon bei Astoria in den Pazifischen Ozean.
Der Marine Drive ist so eine Strecke, welche sich am Columbia River entlang schlängelt. Von hier hat man einen schönen Blick auf Mt. Hood.


Mt. Hood

Dieser Berg ist ca. 3400 m hoch und gehört zu den Cascades (Kaskadengebirge). Er wird zwar auch als aktiver Vulkan angesehen, allerdings liegt der letzte Ausbruch über 200 Jahre zurück. Der Ausbruch eines seiner "Brüder", Mt.St. Helens, liegt gerade einmal 3 Jahre zurück.
Entlang der Strecke des Marine Drive kommt man auch am Portland Int'l Airport vorbei. An einigen Stellen steht man relativ nah an der Landebahn und kann die Flugzeuge beim Starten und Landen beobachten.


Int'l Airport Portland

Da unser 4. Koffer immer noch nicht angekommen war, rief ich bei United an, wo er denn bleibt. Leider hatte sich der Fahrer wohl verfahren (????) und man wollte unser nächstes Hotel wissen. Abends suchten wir also unser nächstes Etappenziel heraus: Lewiston, Idaho (immerhin 340 Meilen entfernt). Das war wahrscheinlich etwas viel für den nächsten Tag, aber uns zog es irgendwie nördlicher, nach Kanada...
Also war das die zweite und letzte Nacht im Bridgeport Value Inn.


Bridgeport Value Inn

Zusammengefasst waren die ersten drei Tage landschaftlich nicht herausragend, aber immer noch schön. Wahrscheinlich wurde unser Eindruck auch etwas getrübt vom vielen Regen, welcher aber normal in der Region sein soll.

Gefahrene Meilen bis jetzt: ca. 400 (640km)
Befahrene Staaten: Washington, Oregon
Gesamteindruck: Landschaft (5/10), Highlights: Cape Lookout SP, Columbia River