Was ein toller Tag! Nach dem Wegziehen des Vorhangs war die Stimmung sofort auf hohem Niveau angekommen. Stahlend blauer Himmel erwartete uns für unseren Tag in Sedona. Die Temperaturen hatten da noch einiges aufzuholen. Gestartet sind wir heute Morgen bei 42 Grad Fahrenheit, also ca. 5,5 Grad Celsius.
Als Sedona-Neulinge wollten wir uns zunächst einen Überblick verschaffen und möglichst viel sehen. Gestern Abend hatten wir uns dann bereits überlegt, dass wir zunächst den Oak Creek Canyon hochfahren. Gesagt getan, heute morgen ging es durch den Oak Creek Canyon hinauf zum ca.2200 m hoch gelegenen Viewpoint. Dort hatte man eine schöne Aussicht auf das Tal. Ich war jedoch froh, dass ich meine Jacke dabei hatte, da es recht kalt war und teilweise sogar noch letzte Schneereste zu finden waren.
Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher zum Slide Rock State Park, hier wird vor allem das Freizeitvergnügen groß geschrieben und im Sommer kann man hier schön im Oak Creek River planschen. Es war aber auch so herrlich, am Fluss entlang zu laufen, sich von der Sonne wärmen zu lassen und den Wasserstrudeln zuzusehen. Im Slide Rock State Park gibt es dann noch kleine Trails, die man gemütlich ablaufen kann um den Oak Creek River von oben noch einmal zu betrachten, was wir auch getan haben.
Exkurs: Die Pass Politik von Sedona (nach Rücksprache mit einem Park Ranger, und zwei Mitarbeitern der lokalen Chamber of Commerce – da es drei waren kommt bei den folgenden Ausführungen die Mehrheitsmeinung zum Tragen):
In Sedona herrscht eine sehr interessante Politik zum Thema „mit welchem Pass darf ich wo parken?“. Bei der Stadt (oder was weiss ich bei wem) bekommt man den Redrock Pass (Tag, Woche, Monat, Jahr, Leben). Mit dem kann man innerhalb des Sta dtgebietes und dem Coconino National Forrest parken, sofern dies nicht explizit verboten ist. Er wird von Federal Pässen gestochen, bzw. ersetzt. Ein Federal Pass kann der National Park Pass sein, den wir haben, aber auch ein Golden Eagle Pass für Rentner (sofern man mit diesen nicht „nur“ eine Vergünstigung auf den Red Rock Pass bekommt). Das gilt natürlich nicht für State Parks (klar), aber auch nicht für ausgewiesene Gebiete im National Forrest wie z.B. dem Grasshopper Point. Hier gelten nämlich nur die Tages- bzw. Wochenversionen des Red Rock Passes, jedoch nicht die Jahresausgabe. Senioren mit Golden Eagle Pass bekommen Rabatt. Ob man den National Park Pass benutzen kann, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. In State Parks wiederum muss man Eintritt pro Fahrzeug oder Extraperson (bei mehr als 4 Personen) zahlen. Dies gilt in Arizona je Park (nicht wie etwa in Kalifornien je Tag, wo man am gleichen Tag in alle State Parks darf), ist aber billiger als in Kaliforniern. Nach mehrfacher Rückversicherung mit verschiedenen städtischen Beschäftigten haben wir uns darauf geeinigt, einfach den National Park Pass auf dem Armaturenbrett auszulegen. Das wiederum war ohnehin allgemeiner Konsens … der Pass gehört aufs Armaturenbrett. So liebe Leser … alles klar? Dann auf zum Parken in Sedona und dem Coconino National Forrest.
Nachdem wir aus den diversen Erklärungen zu den Pässen nicht schlauer wurden, sondern eher verwirrter beschlossen wir, bevor wir mit dem Wandern starteten, uns am Visitor Center aufzuschlauen und auch vorher noch eine Kleinigkeit zu essen. Gesagt, getan. Nachdem wir von den Mitarbeitern des Chamber of Commerce mit allen notwendigen Informationen gefüttert wurden und einige Tipps bekommen hatten, was man alles sehen kann (was in den 1,5 Tagen nicht wirklich zu schaffen ist) ging es zunächst zum „Red Rock Scenic Drive“ und wir fuhren den Red Rock Loop ab um einen Überblick zu erhalten.
Danach ging es zum Boyntown Canyon, wo wir uns einen kleinen Trail (Vista-Boynton Trail) aussuchten, mit dem man mit einem herrlichen Ausblick auf die Red Rocks in diesem Teil des Red Rock Country belohnt wurde. Der Boynton Canyon ist etwas außerhalb von Sedona und über die Dry Creek Road zu erreichen.
Den etwas längeren Trail hoben wir uns für den Schluss auf. Auch hier war wieder die Aussicht auf die roten Felsen unsere Prämisse - und so fuhren wir zur Airport Road um von dort den Airport Loop zu bewandern. Bei dem Airport-Loop handelt es sich um einen 3.3 Meilen langen Rundweg mit dem man die gesamten Szenerie der Red Rocks auf allen Seiten des „Airport-Hügels“ aufnehmen kann. Der Weg war gut zu gehen und die Aussicht mit diesem supersonnigen Wetter einfach genial – wir wurden auf diesem Trail sogar von Mountain-Bikerinnen überholt. Das wäre mir aber wirklich zu gewagt gewesen.
Mit müden Beinen und Füßen erholten wir uns dann anschließend im heißen Spa und ließen den Abend gemütlich beim Mexikaner im „Tlaquepaque- Dorf“ (hier gab es überwiegend Kunstgalerien, Shops und Restaurants) gut gehen. Auch heute hatten wir vorher schon zwei Restaurants angesteuert, in denen wir hätten mehr als eine halbe Stunde auf einen Tisch warten müssen.
Gefahrene Kilometer: 108
Hotel: Comfort Inn Sedona
Eindrücke Alex:Heute war ein herrlicher Tag in Sedona und ein guter Start zum Wandern. In Sedona hat man die Qual der Wahl, was das Wandern angeht, da man hier unzählige Möglichkeiten hat. Ich denke dass unsere Auswahl heute für uns sehr gut war. Kleinere Trails in verschiedenen Ecken von Sedona und Umgebung, mit denen wir viel kennengelernt haben und die schöne Landschaft bei sonnigem Wetter genießen konnten. Hier hätte ich es auch noch 1-2 Tage länger aushalten können. Für morgen haben wir noch einige MUSTs auf dem Plan, bevor wir dann schon nach Tuscon weiterziehen müssen.
Eindrücke Mike:Auch für mich war das wieder ein toller Tag und das nicht nur wegen dem Wetter. In so einer Szenerie mit solch einer Aussicht in der Natur zu wandern entspannt ungemeint – auch wenn nachher die Füsse ebenso ungemein weh tun. Sedona als solches ist eine wirklich tolle Stadt. Sie ist aber auch Pickepacke voll mit Touristen und das kann sich auch nirgends verlaufen. Das Anstehen in den Restaurants ist daher schon ziemlich doof.
Morgen haben wir wieder eine längere Fahrt vor uns und müssen Sedona verlassen. Ups, da fällt mir ein, als erstes müssen wir mal wieder tanken. Icg glaube „Equinox“ ist das griechische Wort für „Schluckspecht“.